DE1022239B - Verfahren zur Herstellung von granulierten Mehrnaehrstoffduengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von granulierten Mehrnaehrstoffduengemitteln

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DE1022239B
DE1022239B DEM30317A DEM0030317A DE1022239B DE 1022239 B DE1022239 B DE 1022239B DE M30317 A DEM30317 A DE M30317A DE M0030317 A DEM0030317 A DE M0030317A DE 1022239 B DE1022239 B DE 1022239B
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Dipl-Ing Heinz Goeller
Dr August Sablatnoeg
Dr Herbert Loecker
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/06Ammoniation of superphosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von granulierten Mehrnährstoffdüngemitteln Zahlreich sind die Versuche gemäß der einschlägigen Literatur, NP- oder NPK-Mischdüngemittel herzustellen, die auf den verschiedenen Böden den verschiedensten Fruchtarten die nötigen --Nährstoffe im richtigen Verhältnis und in der für die Aufnahme durch die Pflanzen günstigsten Form darbieten. Zumeist wurden solche Düngemittel durch einfaches Vermischen einzelner Düngemittelarten hergestellt, was aber allein schon wegen der verschiedenen Korngrößen zu Entmischungen führte und bei der unvermeidlichen Feuchtigkeitsaufnahme Anlaß zu wirkungsmindernden Reaktionen zwischen den Komponenten des Gemenges gab. Man hat ebenso versucht, solche Gemische unentmischbar zu granulieren. Hierbei zeigte es sich aber, daß die biologisch richtigen Mischungen in vielen Fällen einer haltbaren Granulierung nicht zugänglich waren oder daß nach einiger Zeit das Granulat zerfiel oder aber durch Feuchtigkeitsaufnahme zusammenbackte und seine Lagerbeständigkeit und Streufähigkeit verlor.
  • Diese Mängel werden durch das erfindungsgemäße Verfahren vermieden, das zum Ziel hat, haltbare und streufähig bleibende NP- oder NPK-Mischdüngemittel, ausgehend von Säureaufschlußprodukten von Rohphosphaten, insbesondere von Superphosphat, in granulierter Form herzustellen, bei denen die Phosphorsäure in der gewünschten Pflanzenaufnehmbarkeit und in gleichbleibender Menge dieser Form stabilisiert ist.
  • In der Praxis hat sich gezeigt, daß alle bisher bekannten #I-Iethoden teils Schwierigkeiten beim Herstellungsverfahren selbst machen, teils Mängel im Produkt ergeben.
  • Durch die beschriebene erfindungsgemäße Vereinigung einzelner und - wie später nachgewiesen wird - nur teilweise an sich bekannter Verfahrensschritte wird erstmalig und mit Sicherheit reproduzierbar ein Mischdün:gemittelgranulat erzielt, das allen Anforderungen an die chemische Zusammensetzung, die biologische Wirkung und die bleibende Lagerbeständigkeit und Streufähigkeit genügt.
  • Ziel dieses Verfahrens ist somit die Herstellung eines granulierten Stickstoff-Phosphorsäure- oder Stickstoff - Phosphorsäure- Kali - Mehrnährstoff düngemittels durch Behandlung saurer Rohphospha.taufschlußprodukte, insbesondere Superphosphat, gegebenenfalls nach Zumischung von Kalisalzen, mit Ammoniak und Ammonnitrat und/oder Harnstoff, das durch folgende Verfahrensschritte in der beschriebenen Reihenfolge gekennzeichnet ist: a) Das Rohphosphataufschlußprodukt, insbesondere Superphosphat, wird in Mischern mit Kalisalzen, vorzugsweise mit Kaliumchlorid, vermischt, worauf die Masse nur mit solchen Mengen ammoniakaliseher Ammoniumnitrat- oder/und Harnstofflösungen versetzt wird, daß das Gemisch noch trocken bleibt und mindestens noch 50'°/o des P.0..-Gehaltes des Gemisches wasserlöslich bleiben.
  • b) Das in Stufe a) erhaltene ammonisierte Gemisch wird dann bis zur Erreichung des verlangten Stickstoffgehaltes mit einer mindestens 881/eigen Ammoniumnitrat- oder Harnstoffschmelze bedüst und innig vermischt.
  • c) Die in Stufe b) erhaltene, nach Erstarrung der Ammoniumnitrat- oder Harnstoffschmelze auf dem Mischgut noch immer trockenkrümelige, aber noch nicht körnungsfähige Mischung wird unter weiterer starker Durchmischung mit nur solchen Mengen Wassers bedüst, die eben zur Granulatbildung ausreichen, worauf die Fertiggranulierung der Masse erfolgt, das Granulat abgekühlt, erhärtet und gesiebt wird, wobei alle Verfahrensstufen vorzugsweise im gleichen Mischer durchgeführt werden.
  • Hierbei wird mit der in Stufe a) zugesetzten ammoniakalischen Ammonnitrat- oder Harnstofflösung nur etwa 0,1 Gewichtsteil Wasser, bezogen auf 1 Gewichtsteil P.,0, des sauren Rohphosphataufschlußproduktes, eingebracht. Endlich wird die Granulierung des Gemisches gemäß Stufe c) mit nur 2 bis höchstens 6 bis 8'°/o Wasser, berechnet auf das Gesamtgewicht der trockenen Mischung, durchgeführt.
  • Für die Herstellung eines NPK-Mischdüngemittels wurde nach der Literatur bisher Kaliumsulfat bevorzugt, da bei Anwendung des billigeren Kaliumchlorids nach den bekannten Methoden zumeist nur schniierigt Granalien erhalten werden konnten. Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann dagegen ohne Gefahr das wirtschaftlichere Kaliumchlorid zugemischt werden, da diese Gefahr hier durch die oben umrissene neue Arbeitsweise ausgeschaltet ist.
  • Die Bedingung, daß nach Zugeben der Ainnionisierlösung und nach Aufbringen der Ammonnitrat- oder Harnstoffschmelze die vorliegende Masse noch trockenkrümelig und für sich noch nicht körnungsfähig ist, muß auf jeden Fall eingehalten werden. Sie ist von ausschlaggebender Bedeutung für die eigentliche Granulierung als letztem Schritt der erfindungsgemäßen Reihe der Einzelmaßnahmen und für die Gewährleistung eines festen und haltbaren Granulates trotz der Verwendung von K C1 als Kaliquelle an Stelle von K2 S 04. Es empfiehlt sich, die mit der Ammonnitratschmelze eingebrachte Wassermenge ungefähr so zu bemessen, daß auf 1 Gewichtsteil des Gesamtstickstoffgehaltes der fertigen Mischung 0,2.1 bis 0,25 Gewichtsteile Wasser aus der Ammonnitratschmelze kommen.
  • Man kann zwar die einzelnen Maßnahmen nach a) bis c) in getrennten Apparaturen durchführen, doch ist es durchaus möglich und von Vorteil, alle Verfahrensstufen in der gleichen Granulierapparatur, beispielsweise einem dafür besonders geeigneten Eirichmischer, durchzuführen.
  • Die oben ausgezählten Maßnahmen in der beschriebenen Reihenfolge haben zur Wirkung, daß durch Bedüsung der kräftig bewegten Masse mit der oben angegebenen geringen Menge an reinem Wasser nach kürzester Zeit beachtlich gleichmäßige, glatte und harte Granalien .der bevorzugten Korngröße von ungefähr 1 bis 4 mm und von homogener Zusammensetzung entstehen, die sogar ohne künstliche Nachtrocknung auch bei längerer Lagerung nicht zusammenbacken und somit stets streufähig bleiben.
  • Durch die Verschiebung der Zufuhr der Hauptmenge der für die Granulation insgesamt nötigen Wassermenge in die letzte Herstellungsstufe wird erfindungsgemäß erreicht, daß die vorhergehenden Mischvorgänge nicht wie bisher durch an diesen Stellen unbrauchbare und störende Wassermengen behindert werden und zu Fehlerfolgen führen, weiter, daß die für die Granulation nötige Gesamtwassermenge kleiner als bisher gehalten wird und daß schließlich der eigentliche Granulationsvorgang der letzten Verfahrensstufe gemäß der Erfindung so überraschend glatt und leicht beherrschbar vor sich geht. Ein weiterer Vorzug des Verfahrens ist der überaus geringfügige Stickstoffverlust, der praktisch vernachlässigt werden kann.
  • Jede Änderung der beschriebenen Reihenfolge der Zugaben der Mischungskomponenten verhindert die Granulierung und gewährleistet nicht mehr die guten Eigenschaften des Granulates. Dies trifft besonders dann zu, wenn z. B. mit wäßriger Ammoniaklösung neutralisiert wird, da hierbei zuviel Wasser eingebracht würde, wonach auch eine nachträgliche Zugabe sogar von festem Ammonnitrat oder Harnstoff entweder die Granalienbildung unmöglich macht oder ohne lange Trocknung keine lagerbeständigen Granulate erzielt werden können.
  • Natürlich läßt sich als Kalikomponente Kaliumsulfat verwenden, wenn dieses im Einzelfalle leichter zugänglich ist. Einer der Zwecke des beschriebenen Verfahrens ist aber die Anwendbarkeit auch des wirtschaftlicheren Kaliumchlorids, von dem bekannt war, daß .es die Granulation von Mehrnährstoffdiingemitteln sehr ei-cchwert. Ebenso wäre das \-erfallreii mit dein beschriebenen Erfolg nicht durchführbar, wenn inan versuchen wollte. die vorgängige Ammonisierung des Superphosphat-Kaliumch.lorid-Geinisches init der angegebenen »Amnionisierlösung« wegzulassen und unmittelbar mit Atmnonnitratschinelze mit höherem Wassergehalt zu granulieren. Es hat sich gezeigt, daß mindestens 5°/o, normalerweise jedoch 20 bis 50%, des einzubringenden Gesamtstickstoffs in Form der erwähnten Ainmo-nisierlösung, einer ammoniakalisch gemachten Lösung von Harnstoff, vorzugsweise aber von Ammonnitrat, zugegeben werden müssen. Die genaue Bemessung innerhalb dieser Grenzen richtet sich in herkömmlicher Weise nach der Menge und der Konzentration der einzubringenden Phosphatkomponente und nach der geforderten Wasserlöslichkeit des Phosphatgehaltes im Endprodukt, die mindestens 50% des P2 O.-Gehaltes betragen soll.
  • Das beschriebene Verfahren ist nicht auf die Herstellung von granulierten NPK-Düngemitteln beschränkt, sondern eignet sich auch zur Herstellung von NP-Düngemitteln. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl bei höherer als auch bei gewöhnlicher Temperatur durchgeführt werden. Eine Nachtrocknung erübrigt sich: empfehlenswert ist lediglich eine Kühlung der fertigen Granalien durch Belüftung. Als besonderer Vorteil dieses Verfahrens hat zu gelten, daß es bei Mischdüngemitteln mit den verschiedensten Nährstoffverhältnissen anwendbar ist und daß hierbei alle Mischdüngemittelsorten mit ein und derselben Animonnitratschmelze von etwa 8811/o und darüber granuliert werden können, während bisher deren Dosierung und die Einstellung ihres Wassergehaltes je nach dem verlangten Nährstoffgehalt geändert werden mußten, was zumeist Schwierigkeiten machte.
  • Wenn die der Granulation vorhergehenden Arbeitsstufen mit der geforderten Beschränkung der dabei eingebrachten Wassermengen durchgeführt werden. dann erübrigt sich sogar eine vorherige rechnerische Bestimmung der für die Granulation nötigen Wassermenge. Deren Optimum ergibt sich nämlich einfach durch Beobachtung der schlagartig einsetzenden und ziemlich rasch beendigten Granalienbildung; allfälligen betriebsbedingten Schwankungen im Wasserverbrauch dieser Stufe (ungefähr 2 bis 811/o des Mischgutes) wird durch Regelung der Wasserzufuhr zu den Düsen leicht entsprochen. Sowohl die Einstellung der Wasserzufuhr in den vorhergehenden Arbeitsstufen als auch die der letzten Stufe ist hierdurch einfach und völlig handhabungssicher geworden.
  • Einzelne Maßnahmen. aus denen das beschriebene erfindungsgemäße Kombinationsverfahren besteht, sind für sich oder in verschiedenen andersartigen Zusammenhängen vorbeschrieben, jedoch ist in keinem Falle durch die vorbekannten Anweisungen das obige erfindungsgemäße Gesamtverfahren auch nur nahegelegt worden oder ein annähernd gleicher Erfolg damit erzielbar gewesen.
  • So beschreibt die deutsche Patentschrift 888858 zwar das Benetzen einer Superphosphat-Kalisalz-Mischung mit einer wäßri.gen Ainmonnitratschmelze zum Zwecke der Körnung, jedoch nur eines bereit voll ammonisierten Superphosphats. Durch diese Vorammonisierung ohne Beachtung der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der Rückgang der Phosphorsäure in unlösliche Form nicht vermieden. Auch wird hier Kaliumsulfat bevorzugt.
  • Nach der Vorschrift der deutschen Patentschrift 299855 wird ein Gemisch aus Harnstoff und Superphosphat mit gasförmigem Ammoniak völlig neutralieiert. Auch liier wird-die Phosphorsäure zu weitgehend fixiert, außerdem befaßt sich diese Patentschrift nicht mit der Granulieruilg des Produktes, die im Jahre 1914 auch noch nicht aktuell war. Ebensowenig ist von einer Granulierung in der deutschen Patentschrift 654027 die Rede. Auch gemäß dieser wird von völlig ainmonisiertem Superphosphat ausgegangen, wenngleich hier schon mit wasserärmeren Düngesalzlösungen gearbeitet wird, um streufähige Produkte zu erhalten. Als Kalikomponenten sind K2 S 04 und K Cl genannt. Das Verfahren führt ebenfalls zu einer unerwünschten, weitgehenden Verminderung des Gehaltes des Düngemittels an wasserlöslichem Phosphat.
  • Ebensowenig wird nach der britischen Patentschrift 373 126 (zum Teil Gegenstand der USA.-Patentschrift 2 077 171) granuliert, nach der eine Phosphatkompolien te nlit so viel ammoniakalischer Ammonnitratlösulig gemischt wird, daß auf 1 Mol wasserlöslichen Phosphats ? Hol N H3 kommen. Die zweite und dritte Stufe gemäß der vorliegenden Erfindung fehlen bei dein Verfahren dieser Patentschrift überhaupt. Es konnte daher auch nicht durch die dort beschriebene Verwendung von K Cl zu Unzuträglichkeiten kommen, die Beseitigung verlangten.
  • Hinsichtlich der Verwendung voll K Cl gemäß dein Verfahren der französischen Patentschrift 993857 gilt das gleiche, da auch dort im übrigen nicht die gleichen Maßnahmen, insbesondere in der notwendigen Reihenfolge derselben, beschrieben sind wie gemäß der vorliegenden Erfindung. Insbesondere fehlt die dritte Stufe, nämlich das eigentliche Granulieren eines noch staubig-krümeligen NPK-Mischgutes mit der geringstmöglicheliWassermenge.
  • Nach der Arbeitsweise der britischen Patentschrift 359 020 wird Super- oder Triplesuperphosphat mit einer Lösung von Ammonnitrat in wasserfreiem Ammoniak bedüst. Es fehlen hier die sinnvolle Unterteilung der erfindungsgemäßen ersten und zweiten Verfahrensstufe und vor allem die dritte Stufe. Das Produkt ist auch nicht als haltbar gekörnt beschrieben. Eine Granulation. ist nach dem Verfahren dieser Patentschrift auch nicht möglich.
  • Gemäß dem Verfahren der britischen Patentschrift 674775 (französische Patentschrift 1003999) und der französischen Patentschrift 979190 wird bereits granuliertes Superphosphat durch zwischengängige Wasserzuführung für die nachfolgende Ammonisierung und damit für N H3 aufnahmefähig gemacht. Ein vorübergehender Überschuß an Flüssigkeit wird durch Zugabe von Trockengut wieder aufgenommen. Dieses Verfahren steht somit trotz '#7'ermr.elidung gleicher Einzelmaßnahmen in direktem Gegensatz zur erfindungsgemäßen Arbeitsanweisung. Außerdem ist granuliertes Superphosphat nicht identisch mit dein granulierten Mehrnährstoffdüngem.ittel als Endprodukt nach der vorliegenden Erfindung. Nicht das Aufsprühen von Wasser an sich ist Gegenstand der Erfindung, sondern dieses lediglich als letzter Schiritt einer Reihe von nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählten Maßnahmen.
  • Auch die Verwendung von Harnstoff an Stelle von anderen Stickstoffträgern war bei der Herstellung voll Düngemitteln bekannt (britischePatentschrift357461, USA.-Patentschrift 2022673, 2022674, 2022675 und 2022677). Diesen Literaturstellen ist aber die erfindungsgemäße Kombination mit der bereits dargelegten Wirkung in keiner Weise zu entnehmen.
  • Nach der französischen Patentschrift 976339 wird der zur Granulation nötige Wassergehalt schon mit Gier Aufschlußsäure eingebracht und geregelt, die überschüssige Flüssigkeit aber durch Zusatz voll Stoffen. die den Gelzustand nach dem Auflösen beseitigen, gebunden. Als solche Stoffe werden Kalium- oder Ammoniulnsalze vorgeschlagen, die die Aufschlußmasse rascher zum Auskristallisieren bringen.
  • Es kann somit festgestellt werden, daß durch keine der angeführten Patentschriften gelehrt oder auch nur nahegelegt wurde, auf ganz bestimmte, der ersten und zweiten Verfahrensstufe der Erfindung entsprechende Weise eine an sich nicht granulierbare trockene Masse der gewünschten Zusammensetzung herzustellen, die solche Eigenschaften besitzt, daß ein Übersprühen mit geringen Wassermengen in der dritten Verfahrensstufe erst die eigentliche Granulation in ganz kurzer Zeit ermöglicht. Nur auf diese Weise kommt plan zu wirklich lagerbeständigen, harten und gut streufähigen Granali-en mit glatter Oberfläche bei stets gleichbleibender Zusammensetzung hinsichtlich der Düngekomponenten in jeder Granalie. Damit ist weiter klar, daß es sich im vorliegenden Falle keineswegs um eine bloße Aggregation mit einfacher Summenwirkung und vorhersehbarem Effekt handelt, sondern um eine echte und erfinderische Kombination mehrerer Elemente mit wirkungsvoller Verschmelzung derselben zur Erzielung eines einheitlichen technischen Endeffektes, der nur durch diese Kombination und durch keines der einzelnen Elemente allein oder auch durch eine andersartige Kombination derselben Elemente gleichwertig ersetzt werden kann.
  • B eispiele 1. NPK-Dünger 6 : 9 : 12 45 Gewichtsteile Superphosphat, 24 Gewichtsteile Kaliumchlorid (mit 50'% K# 0) und 5,29 Gewichtsteile ungebrannter Gips als Verdümlungsmittel,wobei alle Bestandteile in Korngrößen unter 0,5 mm vorliegen. werden während 2 Minuten in einem Eirichmischer miteinander vermischt. Hierauf werden dem Gemisch unter Rühren 3,41 Gewichtsteile Ammonisierlösung (mit 44% N) aus einem Behälter zufließen gelassen, was 25% des im Endprodukt erwünschten Stickstoffgehaltes entspricht. Diese Ammonisierlösung besteht aus 55 Gewichtsteilen Ammonnitrat, 27 Gewichtsteilen Ammoniak und 18 Gewichtsteilen Wasser, leas einem Gehalt an 44% Stickstoff entspricht. Das durch die Neutralisationswärme auf 40° erwärmte Produkt wird nun vorzugsweise in der gleichen Apparatur mit 14,3 Gewichtsteilen einer 125° heißen, 90%igen Ammonnitratschmelze bedüst. Die mit Warmluft betrie bene Düse ist so eingestellt, daß die Ammonnitrattröpfchen auf dem Mischgut eben erstarren. Es resultiert eine trockene, pulverförmige Mischung, deren Temperatur zum Schluß, d. h. nach .etwa 4 Minuten Bedüsungsz-eit, 45° beträgt. Nun wird das Gut unter starkem Rühren mit kaltem Granulationswasser bedüst, bis der zum Einsetzen der Granulation notwendige Feuchtigkeitsgrad erreicht ist, was etwa 5 Minuten erfordert und annähernd 8 Gewichtsteile Wasser beansprucht. Die anschließende Fertiggranulation dauert etwa 9 Minuten, Man ,erhält ein Granulat, dessen Temperatur 32° beträgt und das durch Belüften mit Luft von Zimmertemperatur abgekühlt wird, wobei die Granalien unter Wasserabgabe erhärten, so daß sie anschließend siebfähig sind. Die Ausbeuten betragen 66 Gewichtsprozent an Granulat voll 1 bis 4 mm Korngröße, 4,4°/o an Unterkorn und 29,6% an Überkorn. Das Überkorn kann nach Zerkleinerung und Siebung auf die gewünschte Korngröße wieder beigemischt werden, so daß die Gesamtausbeute all Granulat von 1 bis 4 mm 79,8'% beträgt. Das Unterkorn wird dagegen dem nächsten Ansatz zugefügt.
  • 2. NPK-Dünger 10 : 10 : 15 Die Arbeitsweise ist dieselbe wie im Beispiel 1. Hier werden zuerst 30,8 Gewichtsteile Superphosphat, 8,72 Gewichtsteilen Triplesuperphosphat und 23 Gewichtsteile Kaliumchlorid (mit 60% K20) miteinander gemischt. Dieser Mischung werden 5,68 Gewichtsteile Ammonisierlösung zugesetzt, die die gleiche Zusammensetzung wie im Beispiel 1 hat. Das Bedüsen mit Ammonnitratschmelze von 90% Ammonnitratgehalt dauert 10 Minuten, da in diesem Falle 23,80 Gewichtsteile Schmelze notwendig sind. Die hier noch pulverige Mischung wird sodann unter weiterem Rühren mit 6 Gewichtsteilen Granulationswasser während 5 Minuten bedüst und hierauf 5 Minuten lang fertiggranuliert. Die Siebuug nach der Belüftungstrocknung ergab 69,7 Gewichtsprozent Granulat von 1 bis 4 mm Korngröße, 4,9"/a Unterkorn und 25,40/0 Überkorn. Das Unterkorn wird dem nächsten Ansatz bei der Trockenmischung der Komponenten zugesetzt. Das aus dem Überkorn nach Zerkleiai-erung erhaltene Korn von 1 bis 4 mm Korngröße wird dem Nprmalgranulat beigemischt.
  • 3. NPK-Dünger 8 :12 :16 20,5 Gewichtsteile Superphosphat, 18,9 Gewichtsteile Triplesuperphosphat und 32,0 Gewichtsteile Kaliumsulfat (mit 50"/a K20) in der Körnung unter 0,5 mm -werden im Eirichgranulator gemischt. Hierauf wird diesem Gemisch während einer Minute 5,81.g einer »Ammonisi.erlösung«, bestehend aus 43,1"/o Harnstoff, 15,0% Ammoncarbamat, 17,8"/o: Wasser und 24,1"/a Ammoniak, zufließen gelassen. Der Stickstoffgehalt dieser Lösung beträgt 45,35"/o. Unter weiterem Rühren des Mischers bedüst man das Produkt mit 13,0 kg einer 120° heißen, 90%igen Harnstoffschmelze, was 6 Minuten erfordert. Die 45° warme krümelige Masse wird nun mit Wasser portionsweise bedüst, bis Granulation einsetzt, die in längstens 8 Minuten zu Ende geht. Man erhält 65,7 Gewichtsprozent Granulat in der Körnung von 1 bis 5 min Korngröße, 20,5 Gewichtsprozent überkorn und 13,8 Gewichtsprozent Unterkorn. Die beiden letzteren Körnungen werden wie nach den Beispielen 1 und 2 aufgearbeitet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von granulierten, Stickstoff-Phosphorsäure oder Stickstoff-Phosphorsäure-Kali enthaltendenMehrnährstoffdüngemitteln durch Behandlung saurer Rohphosphataufsc'hlußprodukte, insbesondere Superphosphat, gegebenenfalls nach Zumischung von Kalisalzen, mit Aminoiiialz und Ammoniumnitrat oder/und Harnstoff. ,gekennzeichnet durch Vereinigung folgender, überwiegend an sich bekannter -Maßnahmen: ä) Das Rohphosphataufschlußprodukt, insbesondere Superphosphat, wird in -Mischern mit Kalisalzen, vorzugsweise mit Kaliumchlorid, vermischt, worauf die Masse nur mit solchen -Mengen annnanialcalischer Ainnioniuirinitrat- oder/und Harnstofflösungen versetzt wird, daß das Gemisch noch trocken bleibt und. mindestens noch 5001o des 132 05 Gehaltes des Gemisches wasserlöslich bleiben. b) Das in Stufe a) erhaltene ammonisierte Gemisch wird dann bis zur Erreichung des verlangten Stickstoffgehaltes mit einer mindestens 88%igen Arnmoniumnitrat- oder Harnstoffschinelze bedüst und innig vermischt. c) Die in Stufe b) erhaltene, nach Erstarrung der Ainnioniuinnitrat- oder Harnstoffschmelze auf dein -Mischgut noch immer trockenkrümelige, aber noch nicht körnungsfähige Mischung wird unter weiterer starker Durchmischung mit nur solchen Mengen Wassers bedüst, die eben zur Granulatbildung ausreichen, worauf die Fertiggranulierung der Masse erfolgt, das Granulat abgekühlt, erhärtet und gesiebt wird, wobei alle Verfahrensstufen vorzugsweise im gleichen Mischer durchgeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der in Stufe a) zugesetzten ammoniakalischen Ammoniumnitrat- oder Harnstofflösung nur etwa 0,1 Gewichtsteil Wasser, bezogen auf 1 Gewichtsteil P205 des sauren Roh phosphataufschlußproduktes, eingebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung des Gemisches nach Stufe c) mit 2 bis höchstens 8"/o Wasser, berechnet auf das Gesamtgewicht der trockenen Mischung, durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 373126. 351--161, 359020, 674775; französische Patentschriften NTr. 993 857, 976 339. 979 190, 1003 999; US A.-Patentschriften Nr. 2 022 677.2 022 675, 2 022 67-1, 2 022 673.
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