DE10220381A1

DE10220381A1 - Mobiles Patientenversorgungssystem, insbesondere mobile Herz-Lungen-Maschine

Info

Publication number: DE10220381A1
Application number: DE10220381A
Authority: DE
Inventors: Erwin Knott
Original assignee: STOECKERT INSTR GmbH
Current assignee: Livanova Deutschland GmbH
Priority date: 2002-05-07
Filing date: 2002-05-07
Publication date: 2003-11-27
Also published as: WO2003094817A1; US20050177088A1

Abstract

Ein mobiles Patientenversorgungssystem umfasst neben einer Patientenversorgungseinrichtung (2, 5), einer Steuereinrichtung (3) und einer Energieversorgungseinrichtung (4) eine Trageeinrichtung (6), an der die Patientenversorgungseinrichtung, die Steuereinrichtung und die Energieversorgungseinrichtung befestigt sind und die mittels einer Halteeinrichtung (8) an einem Patientenbett anhängbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft mobile Patientenversorgungssysteme, wie zum Beispiel mobile Kreislaufunterstützungssysteme, insbesondere aber mobile Herz-Lungen-Maschinen (HLM).
Die der Erfindung zugrunde liegende Problemstellung wird im folgenden anhand von Herz-Lungen-Maschinen erläutert; sie findet sich aber auch bei anderen Patientenversorgungssystemen wieder.
Alle im Krankenhausbereich eingesetzten Herz-Lungen-Maschinen (HLM) sind in der Regel mobil, nämlich verfahrbar ausgelegt, damit die Herz-Lungen-Maschinen aus einem Bereitstellungsraum in den gewünschten Operationssaal und wieder zurück transportiert werden können. Dazu verfügen herkömmliche Herz- Lungen-Maschinen über mehrere Rollen bzw. Räder, die ein Verfahren der in der Regel sehr schweren Herz-Lungen-Maschine erlauben. Das hohe Gewicht ist darauf zurückzuführen, dass bei HLM im Krankhausbereich die Auslegung im Hinblick auf eine optimale Versorgung des Patienten erfolgt. Aufgrund des Gewichts der HLM sind die Räder bzw. Rollen entsprechend belastbar und groß.
Daneben gibt es Notfall-HLM-Systeme für den Einsatz im Rettungsdienst, wie beispielsweise bekannt aus US 4.540.399. Diese Systeme sind in extremer Weise dahingehend ausgelegt, dass Rettungshelfer die Notfall-HLM mit den Händen zum Patienten und beim Transport des Patienten neben ihm tragen können. Daneben beschränkt das Raumangebot in den Rettungsfahrzeugen die Größe der für diesen Einsatzzweck konzipierten Notfall-HLM-Systeme.
Für den Einsatz im Krankenhaus werden derartige Notfall-HLM- Systeme regelmäßig nicht verwendet, da sie vor dem Hintergrund der im Krankenhaus zur Verfügung stehender Mittel nicht das Maß an Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit bieten, dass im Krankenhausumfeld akzeptiert wird. Andererseits wird auch im Krankenhaus verlangt, dass an eine HLM angeschlossene Patienten innerhalb des Krankenhauses liegend verlegt werden. Die im Grunde mobilen, weil verfahrbare Herz-Lungen-Maschinen für den Einsatz im OP sind zwar grundsätzlich geeignet, neben einem Patientenbett verfahren zu werden, jedoch ist aufgrund der Größe und des Gewichts sowohl des Patientenbetts mit Patient und der Herz-Lungen-Maschine eine sichere Verfahrung nur mit großem Aufwand zu realisieren. Stets sind mehrere Personen erforderlich, um das Patientenbett und die HLM, an die der Patient während der Verlegung über meist möglichst kurze Schlauchleitungen angeschlossen ist, aufeinander abgestimmt zu verfahren. Bei den Schlauchleitungen werden größere Längen notgedrungen akzeptiert, da die HLM immer wieder relativ zum Patientenbett bewegt werden muss. Oftmals scheitert ein Vorhaben dieser Art auch an der Größe von Türen oder Aufzügen oder anderen baulichen Gegebenheiten. Mit anderen Worten, auch im Krankenhaus besteht Bedarf für ein mobiles HLM-System, das jedoch einen vor dem Hintergrund des Krankenhausumfelds ausgewogenen Kompromiss zwischen Funktionssicherheit, Leistungsfähigkeit und Mobilität darstellt und bei dessen Auslegung gleichzeitig immer wieder anzutreffende bauliche Gegebenheiten berücksichtigt sind.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein derartiges mobiles Patientenversorgungssystem, insbesondere eine mobile Herz-Lungen-Maschine anzugeben.
Ein erfindungsgemäßes Patientenversorgungssystem ist im Patentanspruch 1 beschrieben. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Patientenversorgungssystems wird anhand einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen-Maschine im folgenden unter Bezugnahme auf die Figur, die eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Herz-Lungen- Maschine zeigt, genauer erläutert.
Bei dem in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen mobilen Patientenversorgungssystems handelt es sich bei der Patientenversorgungseinrichtung 1 um eine Herz-Lungen-Maschine, die neben einer Pumpeneinrichtung 2 und einer Steuereinrichtung 3, eine Energieversorgungseinrichtung 4 zur Versorgung sowohl der Pumpeneinrichtung 2 als auch der Steuerungseinrichtung 3 mit Energie umfasst. Zu der Herz- Lungen-Maschine zählt ferner eine Sauerstoffanreicherungseinrichtung 5, ein sogenannter Oxygenator zur Anreicherung des Blutes im extrakorporalen Kreislauf der Herz-Lungen-Maschine. Während der Benutzung sind an der Herz-Lungen-Maschine Schlauchleitungen (hier nicht dargestellt) angebracht, die das Blut des Patienten zur Herz- Lungen-Maschine und wieder zurück zum Patienten führen. Die Pumpeneinrichtung 2 stellt die Förderung des Blutes im extrakorporalen Kreislauf sicher, während der Oxygenator 5 für die Anreicherung mit Sauerstoff sorgt. Gesteuert wird der Transport des Blutes im extrakorporalen Kreislauf mit Hilfe der Steuereinrichtung 3, die dazu mit den übrigen Komponenten verbunden ist und dem Benutzer die Einstellung zumindest wesentlicher Parameter des extrakorporalen Kreislaufs gestattet. Ferner umfasst die in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte Herz-Lungen-Maschine eine Energieversorgungseinrichtung 4, mit der sichergestellt ist, dass sowohl die Pumpeneinrichtung 2 als auch die Steuereinrichtung 3, aber auch alle anderen auf elektrische Energie angewiesenen Komponenten der Herz-Lungen-Maschine in ausreichendem Maß mit Energie versorgt werden können.
Erfindungsgemäß sind alle Komponenten des Patientenversorgungssystems, also der in diesem Ausführungsbeispiel gezeigten Herz-Lungen-Maschine, an einer Trageeinrichtung 6 angebracht und sicher fixiert. Damit wird aus den Komponenten der Patientenversorgungseinrichtung und der Trageeinrichtung 6 ein einheitlich handhabbares Objekt, da alle Komponenten aufgrund der gegenseitigen Fixierung gemeinsam bewegt werden können.
Wie in der Figur gezeigt kann die Trageeinrichtung 6 in Form eines Tragerahmens aus mehreren geraden und gewickelten Rohrelementen realisiert werden. Die Größe und Anordnung der Rohrelemente z. B. 6a, 6b, 6c erfolgt derart, dass die Komponenten des Patientenversorgungssystems in dem durch den Tragrahmen aufgespannten Raumbereich untergebracht und an den Rohrelementen sicher und in Hinblick auf den Betrieb zueinander ausgerichtet befestigt werden.
Auf einfache Weise kann durch die Anbringung zusätzlicher Rohrelemente der Tragrahmen 6, also die Trageeinrichtung um einen Handgriff 6d erweitert werden, der dem Benutzer gestattet, das erfindungsgemäß mobile Patientenversorgungssystem zu bewegen. Dazu ist vorzugsweise der Tragrahmen mit Rädern 7 bzw. Rollen 7 ausgestattet, die es gestatten, dass das erfindungsgemäße mobile Patientenversorgungssystem ähnlich wie eine Karre verfahren werden kann. Um das erfindungsgemäße mobile Patientenversorgungssystem abstellen zu können, besitzt die Trageeinrichtung 6 Stützelemente 6e und 6f, deren Lage und Form so gestaltet ist, dass sie zusammen mit den Rollen 7 bzw. Rädern 7 der Trageeinrichtung 6 einen sicheren Stand gewährleisten. Zum Verfahren muss der Benutzer das mobile Patientenversorgungssystem gemäß der Erfindung kippen und verfahren.
Entsprechend dem wesentlichen Gesichtspunkt der Erfindung besitzt die Trageeinrichtung zumindest eine Halteeinrichtung 8, mit der die Trageeinrichtung 6 an einem Patientenbett, vorzugsweise am Fuss- oder Kopfteil angehängt werden kann. Die Position der Halteeinrichtung 8 ist derart, dass die an dem Patientenbett angehängte Trageeinrichtung 6 nicht mehr mit dem Boden in Berührung ist, so dass das mobile Patientenversorgungssystem zusammen mit dem verfahrenbaren Patientenbett bewegt werden kann. Da erfindungsgemäß das Patientenbett und das mobile Patientenversorgungssystem eine gekoppelte Einheit bilden, kann diese Einheit auf sehr einfache Weise gemeinsam verfahren werden. Durch die Reduzierung der Komponenten des der Patientenversorgungseinrichtung 1 auf die minimale Anzahl ist die Einheit aus Patientenbett und mobilem Patientenversorgungssystem nur unwesentlich größer als das Patientenbett selbst. Das bedeutet, dass neben der einfachen Bewegbarkeit der gesamten Einheit Probleme im Bezug auf standardmäßige bauliche Gegebenheiten eines Krankenhauses vermieden werden, da in aller Regel Flure, Aufzüge, Treppenhäuser, Keller usw. ausreichend groß sind, um das unwesentlich vergrößerte Patientenbett passieren zu lassen bzw. aufzunehmen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann an der Trageeinrichtung 6 des erfindungsgemäßen mobilen Patientenversorgungssystems eine Gasversorgungseinrichtung 9, insbesondere zur Versorgung der Patienten und, im Falle einer Herz-Lungen-Maschine, des Oxigenators der HLM mit Sauerstoff vorgesehen sein.
In der einfachsten Ausgestaltung handelt es sich bei der Halteeinrichtung 8 der Trageeinrichtung 6 um zumindest einen, vorzugsweise aber zwei Haken 8, mit denen die Trageeinrichtung 6 am Fuß- oder Kopfteil des Patientenbetts eingehängt werden kann. Die Gestaltung der Haken 8 ist vorzugsweise so ausgelegt, dass die Trageeinrichtung auch an einem Schienensystem im Patientenzimmer angehängt werden kann.
Die Erfindung nutzt auf überzeugende Weise einerseits die durch das verfahrbare Bett bereitgestellte Funktionalität der Räder bzw. Rollen des Bettes und andererseits die in aller Regel nicht ausgenutzte Tragfähigkeit des Patientenbettes. Dadurch kann die Eigenmobilität gewährleistet durch den Handgriff 6d bzw. die Räder 7 und Stützen 6e, 6f der Trageeinrichtung 6, weniger ausgeprägt gestaltet sein, da für den erfindungsgemäß relevanten Transport des erfindungsgemäßen mobilen Patientenversorgungssystems während der Verlegung eines Patienten die Bewegungsfunktionalität des Patientenbettes genutzt wird und dabei aus Patientenbett und Patientenversorgungssystem eine einzige mobile Einheit geschaffen wird.
Anders als bei tragbaren Patientenversorgungssystemen, deren Größe in der Regel durch die Tragleistung eines Menschen begrenzt ist, kann durch die Nutzung des Patientenbetts das Patientenversorgungssystems mit größerem Gewicht verfahren werden, da es auf die Tragkraft der beteiligten Personen nicht mehr ankommt. Dadurch kann bei dem mobilen Patientenversorgungssystem gemäß der Erfindung die Auslegung deutlich stärker in Richtung Funktionssicherheit und Leistungsfähigkeit erfolgen, da die Mobilität nun durch das verfahrbare Patientenbett erreicht wird.
Überdies ist die Anwendung der Erfindung im Zusammenhang mit mobilen Herz-Lungen-Maschinen überaus interessant, da beim Anhängen der Trageeinrichtung 6 am Fussteil des Patientenbetts vergleichsweise kurze Schlauchleitungen vom Patienten zur HLM bzw. von der HLM zum Patienten erforderlich sind. Dieser Umstand wird nicht nur durch die Positionierung am Fussende des Patientenbetts gewährleistet, sondern auch durch die mechanisch einheitliche Verbindung des Patientenbetts und der erfindungsgemäß mobilen Herz-Lungen-Maschine an der Trageeinrichtung.

Claims

1. Mobiles Patientenversorgungssystem

a) mit einer Einrichtung (2, 5) zur Bereitstellung einer Versorgungsfunktion für einen in einem verfahrbaren Bett liegenden Patienten;

b) mit einer Steuereinrichtung (3) zur Steuerung des Betriebs der Patientenversorgungseinrichtung (2, 5);

c) mit einer Energieversorgungseinrichtung (4) für die Bereitstellung von Energie für den Betrieb der Patientenversorgungseinrichtung (2, 5) und der Steuereinrichtung (3); und

d) mit einer Trageeinrichtung (6),

a) an der die Patientenversorgungseinrichtung (2, 5 5), die Steuereinrichtung (3) und die Energieversorgungseinrichtung (4) derart befestigt sind, dass sie gemeinsam mit der Trageeinrichtung (6) bewegbar sind, und

b) die zumindest eine Halteeinrichtung (8) aufweist, mit der die Trageeinrichtung (6) an dem Patientenbett derart anbringbar ist, dass das Patientenbett gemeinsam mit der Trageeinrichtung (6) verfahrbar ist.

2. Mobiles Patientenversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Patientenversorgungseinrichtung eine Herz-Lungen- Maschine mit einer Pumpeneinrichtung (2) für Förderung von Blut eines Patienten in einem extrakorporalen Kreislauf und mit einer Sauerstoffanreicherungseinrichtung (5) zur Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff ist.

3. Mobiles Patientenversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageeinrichtung (6) ein Tragrahmen ist.

4. Mobiles Patientenversorgungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragrahmen (6) aus mehreren miteinander verbunden Rohrelementen (6a-6d) besteht.

5. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an der Trageeinrichtung (6) Räder oder Rollen (7) für den Transport des mobilen Patientenversorgungssystems ohne Patientenbett vorgesehen sind.

6. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bereich der Trageeinrichtung (6) als Handgriff (6d) ausgebildet ist.

7. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gasversorgungeinrichtung (9) insbesondere zur Versorgung des Patienten und der Herz-Lungen-Maschine mit Sauerstoff vorgesehen ist.

8. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (8) in Form von zumindest einem Haltehaken (8) ausgebildet ist, über den die Trageeinrichtung (6) an einem Patientenbett, vorzugsweise am Fuß- oder Kopfende einhängbar ist.

9. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageeinrichtung (6) nicht breiter als ein Patientenbett ist.

10. Mobiles Patientenversorgungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die an das Patientenbett angehängte Trageeinrichtung (6) nicht den Boden berührt.