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Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Ofengehäuse und einem in dem
Ofengehäuse angeordneten, über eine Tür verschließbaren Garraum, wobei die Tür zumindest eine
Innenplatte und eine äußere Frontplatte, insbesondere aus einem Glas- oder
Glaskeramikwerkstoff, aufweist, die zur Ausbildung eines konvektiv durchströmbaren
Belüftungsraums mit Abstand zueinander angeordnet sind, sowie mit mindestens einer im
Ofengehäuse, insbesondere im Bereich der Tür, ausgebildeten, mit diesem Belüftungsraum
strömungstechnisch in Verbindung stehenden Luftaustrittsöffnung.
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Aus der Praxis sind vor allem mit einem Schauglas versehene Backofentürdeckel
bekannt, bei denen das Schauglas in einem emaillierten Stahlblechrahmen angeordnet ist.
Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Stahlblechs erhitzen sich auch die
Frontplatten dieser Backöfen so stark, dass es hier zu Verbrennungen beim Benutzer kommen
kann. Dies ist insbesondere bei Backöfen der Fall, die mit einem pyrolysegestützten
Selbstreinigungsverfahren ausgestattet sind, bei dem besonders hohe Temperaturen zum
Einsatz kommen.
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Ein gattungsgemäßer Backofen ist beispielsweise aus der DE 42 15 772 C2 bekannt. Bei
diesem bekannten Backofen erfolgt ein Verstellen der Frontplatte über einen innerhalb
des Rahmens angeordneten Elektromotor. Zwar ermöglicht die Verstellbarkeit der
Frontplatte eine Hinterlüftung der Frontplatte durch Konvektion in dem Luftspalt zwischen den
beiden Bauteilen Frontplatte und innerem Türkörper, jedoch ist die Ausbildung des
Verstellmechanismus als Elektromotor sehr teuer und wartungsintensiv.
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Aus der DE 195 24 369 A1 ist ein weiterer gattungsgemäßer Backofen bekannt. Zur
Verbesserung des konvektiven Wärmeaustauschs weist dieser Backofen einen zusätzlichen
Kühllüfter auf der oberhalb des Garraums angeordnet ist. Die mit dem Belüftungsraum in
Verbindung stehende Lüftungsöffnung ist als breiter Spalt an der Unterseite des Türgriffs
ausgebildet. Zwar ermöglicht dieser breite Spalt einen guten Luftaustausch, jedoch
bedeutet dieser offene Spalt einen ständigen Energieverlust und bildet eine Schmutzfalle,
durch die auch Flüssigkeit in das Ofengehäuse gelangen kann.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät der eingangs
genannten Art mit reduzierter Temperatur der Frontplatte zu schaffen, das nicht die aus
dem Stand der Technik bekannten Nachteile aufweist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die mindestens eine
Luftaustrittsöffnung durch mindestens ein Verschlußelement verschließbar und wieder zu öffnen
ist.
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Durch die Verwendung des Verschlußelements besteht erstmalig die Möglichkeit, die
Luftaustrittsöffnungen je nach Bedarf zu öffnen oder zu verschließen, so dass
beispielsweise bei geschlossener Stellung ein wirksamer Schutz vor Verschmutzung gewährleistet
ist und das Gargerät besonders energiesparend betrieben werden kann. Wenn es aber
notwendig ist darauf zu achten, dass die Temperatur der Frontplatte möglichst niedrig ist,
kann der Benutzer das Verschlußelement in die Offenstellung verstellen.
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Um ein einheitliches geschlossenes Gesamtbild der Gehäuseoberfläche des Gargeräts zu
ermöglichen, schmiegt sich das Verschlußelement in der geschlossenen Stellung
formschlüssig an die angrenzenden Bereiche der Frontseite des Ofengehäuses an.
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Das Öffnen und Schließen der mindestens einen Luftaustrittsöffnung über das
Verschlußelement erfolgt gemäß einer ersten praktischen Ausführungsform der Erfindung rein
manuell, wohingegen bei einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform das
Verschlußelement über ein Federelement in Richtung auf die Offenstellung so federbelastet ist,
dass das Verschlußelement nach der Entriegelung über ein Bedienelement mittels des
Federelements automatisch in die Offenstellung überführt wird. Das vorzugsweise als
Klappe ausgebildete Verschlußelement ist dabei mittels einer translatorischen und/oder
rotatorischen Bewegung zwischen der geschlossenen Stellung und der Offenstellung
verstellbar.
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Durch das Anformen eines Luftleitelements an das Verschlußelement soll erreicht
werden, dass die Luftströmung in der geöffneten Stellung weitestgehend laminar ist, so dass
es nicht oder nur unwesentlich zu den Luftaustausch beeinträchtigenden
Luftverwirbelungen im Bereich des Verschlußelements kommt.
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Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das mindestens eine
Verschlußelement im mittleren Bereich des oberen Teils der Tür, vorzugsweise im Bereich eines an
der Tür festgelegten Handgriffs, angeordnet ist. Diese Anordnung erlaubt eine besonders
gute Anpassung an das äußere Erscheinungsbild des Gargräts.
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Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Breite der Luftaustrittsöffnung
wenigstens 50%, vorzugsweise 75%, der Breite des Belüftungsraumes beträgt, damit ein
schneller Auslass der erwärmten Luft aus dem Belüftungsraum gewährleistet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der drei Ausführungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Gargeräts nur beispielhaft schematisch dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt:
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gargeräts;
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Fig. 2 einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II gemäß Fig. 1;
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Fig. 3 eine schematische perspektivische Ansicht einer Tür mit
Verschlußelement;
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Fig. 4a einen ausschnittweisen schematischen Schnitt durch eine Tür gemäß
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform in geschlossener
Stellung des Verschlußelements;
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Fig. 4b einen ausschnittweisen schematischen Schnitt durch eine Tür gemäß
der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform in geöffneter Stellung des
Verschlußelements
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Fig. 5 einen ausschnittweisen schematischen Schnitt durch eine Tür gemäß
einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform in geschlossener und
geöffneter Stellung des Verschlußelements und
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Fig. 6 einen ausschnittweisen schematischen Schnitt durch eine Tür gemäß
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform in geschlossener und
geöffneter Stellung des Verschlußelements.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen jeweils ein Gargerät zum Garen von Speisen. Das Gargerät
weist ein Ofengehäuse 1 und einen in dem Ofengehäuse 1 angeordneten und mit einer
Isolation 2 umgebenen Garraum 3 zur Aufnahme der zu garenden Speisen auf. Der
Garraum 3 ist gegenüber der Umgebung über eine Tür 4 verschließbar, die wie insbesondere
aus Fig. 2 ersichtlich, bei diesem Ausführungsbeispiel zweilagig aufgebaut ist und aus
einer Innenplatte 4a und einer äußeren Frontplatte 4b besteht, die zur Ausbildung eines
konvektiv durchströmbaren Belüftungsraums 5 mit Abstand zueinander angeordnet sind.
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Der Belüftungsraum 5 weist untere Lufteintrittsöffnungen 5a sowie nachfolgend anhand
der Fig. 4 bis 6 näher beschriebene Luftaustrittsöffnungen 5b auf, die eine konvektive
Durchströmung des Belüftungsraums 5 zur Kühlung der äußeren Frontplatte 4b der Tür 4
ermöglichen. Die Luftaustrittsöffnungen 5b sind über Verschlußelemente 6 verschließbar
und wieder zu öffnen, wie dies nachfolgend näher zu den Fig. 4 bis 6 beschrieben
wird.
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Wie weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich, enthält der Garraum 3 elektrische Heizelemente 7
zum Aufheizen des Garraums 3, sowie hinter einer Prallwand 8 ein über einen
Elektromotor 9 angetriebenes Gebläserad 10. Zum Abzug der beim Garen im Garraum 3
entstehenden, Wrasen genannten heißen Dämpfe ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
die Tür 4 im oberen Bereich des Garraums 3 mit einem Wrasenkanal 11 versehen, der
strömungstechnisch vom Belüftungsraum 5 getrennt ist. Die aus dem Wrasenkanal 11
austretenden heißen Dämpfe gelangen über eine Abluftöffnung 12 in die Umgebung.
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Die Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Plazierung des Verschlußelements 6 an einer Tür 4,
nämlich zwischen zwei Befestigungsstegen 13a eines Handgriffs 13 der Tür 4. Um einen
schnellen Auslass der erwärmten Luft aus dem Belüftungsraum 5 zu gewährleisten,
beträgt die Breite der Luftaustrittsöffnung 5b wenigstens 50%, vorzugsweise 75%, der Breite
des Belüftungsraumes 5.
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Die Fig. 4 bis 6 zeigen drei Ausführungsbeispiele, wie die Luftaustrittsöffnungen 5b
des Belüftungsraums 5 über ein verstellbares Verschlußelement 6 verschlossen und
wieder geöffnet werden können. Während in den Fig. 4a und 4b der Aufbau einer ersten
Ausführungsform des Verschlußelements 6 genau mit einer Führung 14 und einem
Auslöse- und Rastmechanismus 15 zur Betätigung des Verschlußelements 6 dargestellt ist,
zeigen die Fig. 5 und 6 den Aufbau zweier weiter Ausgestaltungsformen des
Verschlußelements 6 nur ganz schematisch, ohne dass in diesen Darstellungen die
Lagerung, Führung und Bedienung des jeweiligen Verschlußelements 6 dargestellt ist.
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In Fig. 4a sowie jeweils auf der linken Seite der beiden Fig. 5 und 6 ist die
geschlossene Stellung dargestellt, in der das Verschlußelement 6 die Luftaustrittsöffnung 5b
verschließt und auf der Außenseite bündig mit dem Ofengehäuse 1 bzw. der Tür 4
abschließt.
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Die Fig. 4a und 4b zeigen ausschnittweise einen Blick von oben in den
Belüftungsraum 5, der zwischen der Innenplatte 4a und der äußeren Frontplatte 4b der Tür 4
ausgebildet ist. Das die Luftaustrittsöffnung 5b des Belüftungsraums 5 abdichtende und wieder
freigebende Verschlußelement 6 ist bei dieser Ausführungsform über einen Auslöse- und
Rastmechanismus 15 zwischen den beiden dargestellten Endstellungen verstellbar, der
aus einem gegen die Kraft einer Rückstellfeder 16 betätigbaren Betätigungsknopf 17
sowie einem an dem Verschlußelement 6 angeordneten Rastelement 18 besteht, wobei das
Verschlußelement 6 über ein Federelement 19 federbelastet ist, welches eine in
Öffnungsrichtung wirkende Federkaft auf das Verschlußelement 6 ausübt.
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Wird ausgehend von der in Fig. 4a dargestellten geschlossenen Stellung des
Verschlußelements 6 der Betätigungsknopf 17 gegen die Kraft der Rückstellfeder 16 eingedrückt,
tritt das an der Innenseite des Verschlußelements 6 angeordnete Rastelement 18 außer
Eingriff mit einer Hinterschneidung 17a des Betätigungsknopfes 17. In dieser Position wird
nun das Verschlußelement 6 über das Federelement 19 in die in Fig. 4b dargestellte
geöffnete Stellung überführt, in der das Verschlußelement 6 die Luftaustrittsöffnung 5b
des Belüftungsraums 5 freigibt. Das rein translatorische Verlagern des Verschlußelements
6 erfolgt gleitend entlang der Führung 14. Zum Verschließen der Luftaustrittsöffnung 5b
wird das Verschlußelement 6 entgegen der Kraft des Federelements 19 wieder in die in
Fig. 4a dargestellte Position gedrückt, bis das Rastelement 18 wieder die
Hinterschneidung 17a des Betätigungsknopfes 17 hintergreift.
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Bei der in Fig. 5 nur schematisch dargestellten zweiten Ausführungsform erfolgt das
Verstellen des Verschlußelements 6 von der auf der linken Seite gezeigten
geschlossenen Stellung in die auf der rechten Seite dargestellten Offenstellung rein translatorisch
durch geradliniges Verschieben des Verschlußelements 6 nach vorne. Durch diese
Verschiebung wird die Luftaustrittsöffnung 5b des Belüftungsraums 5 freigegeben, so dass
die äußere Frontplatte 4b der Tür 4 aufgrund der konvektiven Durchströmung des
Belüftungsraums 5 gekühlt werden kann. Die aus der Luftaustrittsöffnung 5b austretende Luft
strömt über das geöffnete Verschlußelement 6 hinweg und über die Abluftöffnung 12 aus
dem Ofengehäuse 1.
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Das Verschlußelement 6 gemäß der in Fig. 6 wiederum nur schematisch dargestellten
dritten Ausführungsform wird durch eine kombinierte translatorische und rotatorische
Bewegung von der geschlossenen Stellung in die wiederum auf der rechten Seite
dargestellte Offenstellung überführt. Bei dieser Ausführungsform strömen in der Offenstellung des
Verschlußelements 6 sowohl die heißen Dämpfe aus dem Inneren des Garraums 3 als
auch die aus der Luftaustrittsöffnung 5b der Tür 5 austretende Luft unterhalb des
geöffneten Verschlußelements 6 entlang in Richtung zur Abluftöffnung 12.
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Die abdichtende Anlage des Verschlußelements 6 sowohl am inneren Türkörper 4a als
auch an der äußeren Frontplatte 4b wird durch Dichtungen 20 verstärkt, die an den
oberen Rändern der beiden Türplatten 4a und 4b angeordnet sind. Bei den beiden in den
Fig. 5 und 6 schematisch dargestellten Konstruktionen ist der Wrasenkanal 11 so
angeordnet und ausgebildet, dass die heißen Dämpfe aus dem Garraum 3 in der
geschlossenen Stellung der Verschlußelemente 6 über die Verschlußelemente 6 hinweg zur
Abluftöffnung 12 geleitet werden.
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Um eine möglichst laminare Strömung der zumindest in der Offenstellung des
Verschlußelements 6 aus dem Ofengehäuse 1 ausströmenden Luft zu gewährleisten,
weisen die dargestellten Verschlußelemente 6 der Ausführungsformen gemäß Fig. 5
und 6 auf den Innenseiten angeformte Luftleitelemente 21 auf, an denen die austretende
Luft entlangströmt.
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Durch die Verwendung der beschriebenen schaltbaren Verschlußelemente 6 ist es
möglich, die Luftaustrittsöffnungen 5b je nach Bedarf zu öffnen und zu verschließen, um
einerseits in der Offenstellung eine Kühlung der äußeren Frontplatte 4b der Tür 4 zu
ermöglichen und andererseits in der geschlossenen Stellung eine besonders energiesparende
Arbeitsweise, insbesondere während der Pyrolyse zu erlauben. Darüber hinaus
verhindern die geschlossenen Verschlußelemente 6 das Eindringen von Schmutz und
Feuchtigkeit.
Bezugszeichenliste
1 Ofengehäuse
2 Isolation
3 Garraum
4 Tür
4a innerer Türkörper
4b äußere Frontplatte
5 Belüftungsraum
5a Lufteintrittsöffnung
5b Luftaustrittsöffnung
6 Verschlußelement
7 Heizelement
8 Prallwand
9 Elektromotor
10 Gebläserad
11 Wrasenkanal
12 Abluftöffnung
13 Handgriff
13a Befestigungssteg
14 Führung
15 Auslöse- und Rastmechanismus
16 Rückstellfeder
17 Betätigungknopf
17a Hinterschneidung
18 Rastelement
19 Federelement
20 Dichtung
21 Luftleitelement