DE10215402A1 - Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage eines Gebäudes - Google Patents
Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage eines GebäudesInfo
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Abstract
Es soll ein Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage aufgezeigt werden, wobei die Heizungsanlage ein Leitungssystem zur Zirkulation von Wasser und ein Ausdehnungsgefäß aufweist, welches mit einer Membran ausgerüstet ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird das Gaspolster des Ausgleichsgefäßes (10) in bestimmten Zeitabständen mit einem Gas aufgefüllt, welches aus einem Druckbehälter oder einer Aerosol-Kartusche entnommen wird. Mittels eines Diagramms läßt sich der zeitliche Abstand für eine bestimmte Größe des Druckbehälters ermitteln. In der Umkehrung könnte auch ein fester zeitlicher Abstand vorgegeben werden, so daß aus dem Diagramm die Größe des Druckbehälters entnommen werden kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage eines Gebäudes, die mit einem Leitungssystem zur Zirkulation von Wasser und einem Ausdehnungsgefäß ausgestattet ist, welches mit einer Membrane ausgerüstet ist, und welches ein vorbestimmtes, unter einem vorgegebenen Vordruck stehendes Gaspolster enthält.
- Die Standardheizungsanlage eines Gebäudes ist eine sogenannte Warmwasserheizung. Das Leitungssystem verbindet den Heizungskessel mit den Heizkörpern oder bei einer Fußbodenheizung mit den Heizschlangen. Es handelt sich um ein geschlossenes System und das Ausdehnungsgefäß gleicht das Volumen des Wassers aus, welches sich aus den jeweiligen Vorlauftemperaturen des Wassers ergibt. Das Wasser im Leitungssystem steht unter einem bestimmten Druck, der einen bestimmten Wert nicht unterschreiten und auch nicht überschreiten sollte. Dieser Druck wird als Anlagendruck bezeichnet. Auch das Gaspolster im Ausgleichsbehälter steht unter einem bestimmten Druck, der gleich oder größer sein sollte als der Anlagendruck. Der Druck des Gaspolsters wird als Vordruck bezeichnet. Die Membranen des Ausgleichsbehälters trennt demzufolge die Wasserseite von der Gasseite. Es ist allgemein bekannt, dass eine Heizungsanlage intervallmäßig, normalerweise jährlich gewartet werden sollte. Diese Wartungsarbeiten beziehen sich aber erfahrungsgemäß auf die Wartung des Heizkessels.
- Es ist allgemein bekannt, dass Gas aus dem Gaspolster durch die Membranen hindurch in die Wasserseite diffundiert. Dies führt dazu, dass Luft in die obersten Anlagenteile eindringt. Diese Teile erwärmen sich dann nicht mehr, es kommt zu Geräuschen und die Anlage muß nachgefüllt und entlüftet werden. Bedenklich ist jedoch, dass sich das Anlagenwasser mit Sauerstoff anreichert, was zu einer Korrosion und auch zu Störungen führt. Demzufolge wird die Lebensdauer der Anlage auch direkt von der Aufrechterhaltung des normalen Anlagedruckes beeinflusst. Es wäre demzufolge bei der Heizungswartung zwingend notwendig, den Vordruck zu kontrollieren und neu einzustellen. Dies wird jedoch von der Mehrheit der Handwerker nicht durchgeführt, da es notwendig ist, dazu das Gefäß wasserseitig drucklos zu machen oder sogar vom Leitungsnetz abzumontieren. Sofern der Vordruck kontrolliert wird, wird häufig unkontrolliert, sinngemäß nach Gefühl gearbeitet. Der Anlagendruck wird dazu nicht abgesenkt, so dass diese Wartungsmaßnahme nicht zufriedenstellend ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wartungsverfahren aufzuzeigen, welches einfach durchführbar ist, und welches sicherstellt, dass der Vordruck in richtiger Höhe oder in annähernd richtiger Höhe eingestellt ist. Außerdem soll ein einfacher Druckbehälter zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden.
- Die Aufgabe wird gelöst, indem in bestimmten Zeitabständen eine vorbestimmte Menge an Gas dem Gaspolster des Ausdehnungsgefäßes zugeschlagen wird, und das diese Menge aus einem Druckbehälter entnommen wird, dessen Volumen und dessen Innendruck von der Gasmenge abhängig sind.
- Man hat herausgefunden, dass die durchschnittliche Verlustmenge etwa 10% des Anfangsvolumens pro Jahr entspricht. Aus dieser Erkenntnis heraus ergibt sich die nachzufüllende Menge an Gas zur Aufrechterhaltung des Vordruckes. Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass bei der jährlichen Wartung der Heizungsanlage ein auf die Gasmenge abgestimmter Druckbehälter entleert werden muß. Dazu ist der Ausgleichsbehälter bereits mit einem entsprechenden Ventil ausgestattet. Es ist nunmehr nicht unbedingt notwendig, dass die Wasserseite der Heizungsanlage drucklos wird. Das Nachfüllen des Gaspolsters ist in kürzester Zeit durchführbar. Wenn das Volumen des Gasraumes des Ausgleichsbehälters beispielsweise 35 Liter beträgt und der Vordruck bei beispielsweise 1,2 bar liegt, errechnet sich ein ordnungsgemäßes Gaspolster von 42 Liter. Der auszugleichende Verlust beträgt somit etwa 4,2-5,0 Liter. Da das Gas aus einem Druckbehälter entnommen wird, reduziert sich das Volumen enorm.
- Da man davon ausgehen muß, daß die Wartung einer Heizungsanlage nicht im zeitlich gleichbleibenden Abständen erfolgt, ist vorgesehen, daß die Menge des zugeschlagenen Gases aus einem Diagramm abnehmbar ist, so daß die Menge sich nach dem zeitlichen Abstand richtet, der zwischen der Erstauffüllung und der durchzuführenden Wartung bzw. zwischen der vorhergehenden Wartung liegt. Der Druckbehälter ist in bevorzugter Ausführung ein Aerosol-Behälter, der den Vorteil bietet, daß nach dem Erstellen der leitenden Verbindung zum Ausgleichsgefäß durch Öffnen des Ventils das Gas in den Gasraum des Ausgleichsbehälters einströmt. Zum Korrosionsschutz des Leitungssystems ist ferner vorgesehen, daß dem Gas des Druckbehälters eine Imprägnierlösung zugeschlagen ist. Zweckmäßigerweise ist das Gas und die Imprägnierlösung farblich eingefärbt. Dadurch wird die Füllung sichtbar.
- Zur Umsetzung des Verfahrens zur Lösung der auf den Druckbehälter gerichteten Aufgabe ist vorgesehen, daß der Druckbehälter bzw. der Aerosol-Behälter mit einer flexiblen Leitung zur leitenden Verbindung mit dem Anschlußventil des Ausgleichsbehälters ausgestattet ist. Diese Leitung könnte mit dem Sprühkopf des Druckbehälters auswechselbar verbunden sein, so daß ein Handwerker nur einen oder wenige Leitungen anschaffen müßte. Die Leitung wäre außerdem noch mit einem Druckmeß- und Anzeigeventil ausgestattet. An Hand des erwähnten Diagramms kann nicht nur die benötigte Menge von nachzufüllendem Gas in Abhängigkeit von der Zeit zwischen den Wartungsintervallen abgelesen werden, sondern in der Umkehrung könnten Druckbehälter in mehreren Größen verwendet werden, so daß sich auch aus dem Diagramm der zeitliche Abstand zwischen den Wartungsintervallen ablesen läßt. Besonders vorteilhaft ist, wenn ein oder mehrere Druckbehälter bzw. Aerosol-Kartuschen sowie die flexible Leitung in Form einer Automatiknachfüllarmatur als Einheit in einem Behältnis angeordnet sind. Mittels der Druckmeßeinrichtung in der flexiblen Leitung läßt sich der Vordruck ermitteln, so daß eine genaue Einstellung möglich ist.
- An Hand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1-3: den Ausgleichsbehälter einer Heizungsanlage in drei verschiedenen Zuständen.
- Der Ausgleichsbehälter 10 ist aus Stahl gefertigt und im Inneren mit einer Membran 11 ausgestattet. Diese Membran 11 trennt die Wasserseite von der Gasseite. Der Ausgleichsbehälter 10 ist an der unteren Seite mit einem Anschlußstutzen 12 zur Verbindung mit dem Leitungssystem ausgerüstet. Die Fig. 1 zeigt den Zustand der Membran 11, wenn der Vordruck den Anlagendruck deutlich übersteigt. Es befindet sich in diesem Zustand noch kein Wasser im Ausgleichsbehälter oder nur eine äußerst geringe Menge. Der Anlagendruck könnte beispielsweise 1 bar betragen, so daß der Vordruck deutlich größer ist. Die Fig. 2 zeigt die Stellung der Membran 11, wenn die Heizungsanlage kalt ist, daß heißt, daß das Wasser das geringste Volumen hat. Der Anlagendruck könnte beispielsweise 1,5 bar und der Vordruck darüber liegen, beispielsweise bei 2,5 bar. Die Fig. 3 zeigt die Membran 11 wenn die Wassertemperatur den Endstand erreicht hat, daß heißt, wenn die Anlage in Betrieb ist bei Temperaturen bei denen die Heizungsanlage benötigt wird. Durch die Aufheizung des Wassers ist der Anlagendruck gestiegen gleichzeitig auch der Vordruck. Zur Verbindung mit dem Druckbehälter bzw. des Aerosol-Behälters zum Nachfüllen von Gas ist der Ausgleichsbehälter 10 vorzugsweise an der dem Anschlußstutzen 12 gegenüberliegenden Seite mit einem nicht dargestellten Ventil oder einem Anschluß versehen, um eine strömungstechnische Verbindung mit dem Druckbehälter herzustellen. Das Auffüllen des Gaspolsters erfolgt ohne vorbereitende Arbeiten.
- Für den Handwerker ist es vorteilhaft, wenn ein oder mehrere Druckbehälter sowie ein oder mehrere flexible Leitungen zu einer Einheit zusammengefaßt und in einer Verpackung angeordnet sind Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich ist, daß die Möglichkeit geschaffen wird, daß Gaspolster des Ausgleichsbehälters auf die erforderliche Menge bzw. auf den erforderlichen Druck zu bringen, ohne daß eine Trennung von der Wasserseite der Heizungsanlage notwendig ist. Es können Druckbehälter mit unterschiedlichem Volumen verwendet werden, so daß sich aus dem tatsächlichen Volumen der Zeitraum zwischen zwei Wartungen des Ausgleichsbehälters ergibt. Andererseits könnte auch bei einem bestimmten Zeitintervall ein entsprechend großer Druckbehälter entleert werden.
Claims (9)
1. Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage eines Gebäudes, die mit einem
Leitungssystem zur Zirkulation von Wasser und einem Ausdehnungsgefäß
ausgestattet ist, welches mit einer Membran ausgerüstet ist, und welches ein
vorbestimmtes, unter einem vorgegebenen Vordruck stehendes Gaspolster enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß in bestimmten Zeitabständen eine vorbestimmte
Menge an Gas dem Gaspolster des Ausdehnungsgefäßes (10) zugeschlagen
wird, und diese Menge aus einem Druckbehälter entnommen wird, dessen
Volumen und Innendruck in Abhängigkeit von der benötigten Menge stehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbehälter
als Aerosol-Kartusche ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem aus
dem Druckbehälter entnommenen Gas eine Imprägnierlösung zugeschlagen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem
Gaspolster zugeschlagene Gas und die Imprägnierlösung farblich eingefärbt sind.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des dem Gaspolster des
Ausgleichsbehälters (10) zugeschlagenen Gases aus einem Diagramm entnehmbar ist, und
daß sich die Menge des Gases aus dem zeitlichen Abstand von der
Erstauffüllung bzw. nach der letzten Korrektur ergibt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugeschlagenen Gases aus einem
Diagramm entnehmbar ist, und daß sich der zeitliche Abstand zwischen der
Erstauffüllung bzw. der letzten Korrektur aus dem Volumen des Druckbehälters
ergibt.
7. Druckbehälter zur Durchführung des Verfahrens, insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbehälter mit einer flexiblen Leitung
zur leitenden Verbindung mit dem Ausgleichsbehälter (10) ausgestattet ist und
das vorzugsweise diese flexible Leitung am Druckbehälter (10) abnehmbar
angeordnet ist.
8. Druckbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible
Leitung mit einer Druckmeßeinrichtung, beispielsweise einem Manometer
ausgestattet ist.
9. Druckbehälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Druckbehälter sowie die flexible Leitung zu einer Einheit in einer
Verpackung angeordnet sind.
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DE2002115402 Withdrawn DE10215402A1 (de) | 2002-04-08 | 2002-04-08 | Wartungsverfahren für eine Heizungsanlage eines Gebäudes |
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DE (1) | DE10215402A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006133965A1 (de) * | 2005-06-17 | 2006-12-21 | Karl Heinz Gast | Verfahren und einrichtung zum betreiben von anlagen mit fluiden, sowie verwendung |
DE102008057692A1 (de) | 2008-11-17 | 2010-05-20 | Gämlich, Ekkehart | Ausdehnungsgefäß für Warmwasserheizungen |
-
2002
- 2002-04-08 DE DE2002115402 patent/DE10215402A1/de not_active Withdrawn
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WO2006133965A1 (de) * | 2005-06-17 | 2006-12-21 | Karl Heinz Gast | Verfahren und einrichtung zum betreiben von anlagen mit fluiden, sowie verwendung |
DE102008057692A1 (de) | 2008-11-17 | 2010-05-20 | Gämlich, Ekkehart | Ausdehnungsgefäß für Warmwasserheizungen |
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