DE10215070A1 - Verfahren und Einrichtung zur prompten zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur prompten zerstörungsfreien chemischen Analyse von MessobjektenInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten (1) durch Bestrahlen des Messobjektes (1) mit Neutronen und Messen der unmittelbar nach dem Bestrahlen von dem Messobjekt (1) emittierten Gamma-Photonenstrahlungsmenge aus der Anzahl von Gamma-Photonenquanten und der jeweiligen Photonenenergie (E¶gamma¶) zum Aufnehmen eines Photonenenergiespektrums (6) hat die Schritte: DOLLAR A - Ermitteln von charakteristischen Photonenenergien (E¶gamma¶) aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Gamma-Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums (6) und DOLLAR A - Bestimmen der Elemente und/oder Isotope des Messobjektes (1) durch Zuordnen der charakteristischen Photonenenergien (E¶gamma¶) zu entsprechenden,jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie (E¶gamma¶) abgespeicherten Elementen und/oder Isotopen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten durch Bestrahlen des Messobjektes mit Neutronen und Messen der unmittelbar nach dem Bestrahlen von dem Messobjekt emittierten Gamma-Photonenstrahlungsmenge aus der Anzahl von Gamma-Photonenquanten und der jeweiligen Photonenenergie zum Aufnehmen eines Photonenenergiespektrums.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten mit einer Neutronenquelle zum kurzzeitigen Bestrahlen des Messobjektes mit Neutronen und mit mindestens einem auf das Messobjekt ausgerichteten Photonendetektor zum Messen der unmittelbar nach dem Bestrahlen von dem Messobjekt emittierten Gamma- Photonenstrahlungsmenge aus der Anzahl von Gamma-Photonenquanten und der jeweiligen Photonenenergie.
- Zur Element- und Konzentrationsbestimmung ist die Neutronenaktivierungsanalyse als kernphysikalisches Analyseverfahren bekannt, wobei durch Bestrahlung stabiler Nuklide mit Neutronen zu einem geringen Teil künstliche radioaktive Nuklide erzeugt werden. Bei dem anschließenden Beta-Zerfall der erzeugten Nuklide werden Elektronen ausgesandt und das Gamma-Spektrum des neutronenaktivierten zu analysierenden Materials gemessen. Aus dem Gamma-Spektrum können Elementkonzentrationen sehr genau bestimmt werden. Bei der Neutronenaktivierungsanalyse ist nachteilig jedoch eine hohe erforderliche Neutronendichte in oder an einem Reaktorkern und damit verbunden eine starke Aktivierung des Messobjektes erforderlich.
- Zur Bestimmung der Verunreinigung einer Siliziumkugel ist aus A. Paul, S. Röttger, A. Zimbal und U. Keyser: "Prompt (n, γ) Mass Measurements for the AVOGADRO Project" in: Hyperfine Interactions 132: 189-194, 2001 bekannt, eine zu untersuchende Siliziumprobe am Ende eines gekrümmten Neutronenleiters in großem Abstand von einem Reaktorkern den parallelen Strahl thermischer Neutronen einer bekannten Flussdichte (E < 25 meV) auszusetzen. In der Materialprobe werden die thermischen Neutronen eingefangen und bewirken eine sehr hohe innere Anregung der betroffenen Atomkerne. Hieraus resultiert die sofortige Umordnung der Nukleonen in einen neuen, energetisch günstigsten Zustand. Die überschüssige Energie wird durch die prompte Emission elektromagnetischer Strahlung in Form charakteristischer Photonenquanten abgegeben. Aus der Anzahl der Photonenquanten pro Photonenenergie wird ein Photonenenergiespektrum (n, γ-Spektrum) gemessen und die molare Masse der Siliziumkugel aus der emittierten Photonenstrahlungsenergie bestimmt. Eine chemische Analyse des Messobjekts erfolgt jedoch nicht.
- Zur chemischen Analyse von Messobjekten zur Bestimmung der Elemente und/oder Isotope werden herkömmlicherweise zerstörende Analysemethoden eingesetzt. Bei der Messung können daher nur Proben relativ aufwendig auf das Vorhandensein einzelner Elemente bzw. Isotope untersucht werden.
- Aufgabe der Erfindung war es daher, ein verbessertes Verfahren zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten zu schaffen, mit dem sehr einfach und schnell möglichst alle in einem Messobjekt vorhandenen Elemente und/oder Isotope bestimmt werden können.
- Die Aufgabe wird mit dem gattungsgemäßen Verfahren erfindungsgemäß gelöst durch
- - Ermitteln von charakteristischen Photonenenergien aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Gamma- Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums und
- - Bestimmen der Elemente und/oder Isotope des Messobjektes durch Zuordnen der charakteristischen Photonenenergien zu entsprechenden jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie abgespeicherten Elementen und/oder Isotopen.
- Es hat sich überraschend herausgestellt, dass jedem Isotop eindeutig mindestens eine charakteristische Photonenenergie zugeordnet werden kann. Nach einer Erfassung sämtlicher vorhandener Isotope und deren entsprechenden Photonenenergien ist es daher möglich, aus einem aufgenommenen Photonenenergiespektrum die in einem Messobjekt vorhandenen Elemente und Isotope durch Auswerten der charakteristischen Photonenenergien zu bestimmen.
- Das Verfahren hat den Vorteil, dass alle in der Natur vorkommenden Isotope nachweisbar sind. Zudem muss das Messobjekt lediglich bestrahlt werden, ohne dass eine vorherige Probenpräparation notwendig ist. Die Probengeometrie und der Aggregatzustand des Messobjektes sind zudem beliebig.
- Durch das Aufnehmen eines vollständigen Photonenenergiespektrums mittels Vielkanalmessung werden zudem alle Isotope gleichzeitig gemessen, so dass eine umfassende chemische Analyse sehr schnell erfolgen kann. Aufgrund des quantenphysikalischen Zusammenhangs der Photonenenergie E zur Lichtfrequenz f(E = h × f mit h = Planksches Wirkungsquantum) entspricht das Photonenenergiespektrum einem aufgenommenen Lichtfrequenzspektrum.
- Weiterhin kann vorzugsweise ein quantitatives Bestimmen der chemischen Zusammensetzung des Messobjektes durch Messen des vollständigen messbaren Bereichs des Gamma-Photonenenergiespektrums und Ermitteln der Anteile der bestimmten Elemente und/oder Isotope durch Beziehen der Gamma- Photonenstrahlungsmenge pro Element und/oder Isotop auf die gesamte für alle ermittelten charakteristischen Photonenenergien ermittelte Gamma- Photonenstrahlungsmenge erfolgen.
- Die Anzahl der Photonenquanten der einzelnen charakteristischen Photonenenergien, die als Impulsspitzen aus der Kurve des aufgenommenen Photonenenergiespektrums herausragen, werden somit normiert, und es kann auf einfache Weise die prozentuale Verteilung der ermittelten Elemente bzw. Isotope an der gesamten Masse des Messobjektes berechnet werden.
- Die Photonenstrahlungsmengen werden vorzugsweise beispielsweise mit bekannten Methoden zur Messkurvenverarbeitung durch Ermitteln der Flächen der charakteristischen Impulskurven des Photonenenergiespektrums an den Bereichen der charakteristischen Photonenenergien bestimmt. Es werden somit die über die Basiskurve des Photonenenergiespektrums hinausragenden Impulsspitzen erkannt und die Flächen unter diesen Impulsspitzen berechnet.
- Zur Neutralisierung der Einflüsse der Messumgebung wird vorzugsweise ein Basis-Photonenenergiespektrum des Messraumes ohne das Messobjekt aufgenommen und ein zur Auswertung genutztes Photonenenergiespektrum aus der Differenz zwischen dem zur Analyse aufgenommenen Photonenenergiespektrum und dem Basis-Photonenenergiespektrum berechnet.
- Besonders vorteilhaft ist es, Ausschnitte des Messobjektes aus mehreren Richtungen zu bestrahlen und die mehreren Messergebnisse zu ortsabhängigen Analyse des Messobjektes auszuwerten. Das Messobjekt wird auf diese Weise vergleichbar mit einem Tomographie-Gerät abgescannt und liefert eine dreidimensionale Ortsauflösung der Isotopen- bzw. Elementenkonzentration.
- Aufgrund der kurzen Bestrahlungszeiten und der geringen erforderlichen Energie der thermischen Neutronen von E < 25 meV werden die Messobjekte nicht schädlich beeinflusst, so dass das Verfahren beispielsweise auch zur Untersuchung lebender Objekte eingesetzt werden kann.
- Die Aufgabe wird ferner durch die gattungsgemäße Einrichtung gelöst, indem die Neutronenquelle ein neben dem Messobjekt angeordneter Neutronengenerator ist. An dem mindestens einen Photonendetektor ist eine Auswerterecheneinheit gekoppelt, die zur Ermittlung von charakteristischen Photonenenergien aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Gamma- Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums und zum Bestimmen der Elemente und/oder Isotope des Messobjektes durch Zuordnen der charakteristischen Photonenenergien zur entsprechenden jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie abgespeicherten Elementen und/oder Isotopen ausgebildet ist.
- Im Unterschied zu den bekannten Einrichtungen wird somit kein Forschungsreaktor sondern ein kompakter, vorzugsweise mobiler, Neutronengenerator eingesetzt. Die chemische Analyse kann auf diese Weise erstmalig in Messlabors und im direkten Produktionsbetrieb eingesetzt werden. Beispielsweise kann die Qualität und Zusammensetzung von Massengütern auf einem Förderband mit Hilfe der Einrichtung kontinuierlich überwacht werden, wobei die Massengutströme qualitätsabhängig umgelenkt werden können.
- Weiter ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Photonendetektor mit Mitteln zur Absorption von Neutronen geschirmt ist. Auf diese Weise kann der Streueinfluss von Photonen, die nicht von dem Messobjekt emittiert werden, reduziert und der Photonendetektor möglichst genau auf das Messobjekt ausgerichtet werden.
- Weiterhin ist vorzugsweise ein Fokussierelement zwischen dem Neutronengenerator und dem Messobjekt vorgesehen, dass zur thermischen Anpassung der Neutronen ausgebildet ist. Auf diese Weise wird die Neutronengeschwindigkeit beispielsweise an die Brownsche Bewegung der Luft angepasst, so dass im Neutronenstrahl nahezu ausschließlich thermische Neutronen vorhanden sind.
- Das Fokussierelement kann beispielsweise als neutronenabsorbierende Platte mit einer Durchlassbohrung ausgebildet sein.
- Ein geeignetes Material für die Schirmung des Neutronendetektors und das Fokussierelement sind alle Materialien mit einem hohen Neutroneneinfangquerschnitt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 ein Prinzip-Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur zerstörungsfreien chemischen Analyse;
- Fig. 2 eine schematische Darstellung des Eintauchens eines Neutrons in einen Atomkern und des Aussendens von Gamma-Photonenenergie;
- Fig. 3 einen Ausschnitt eines aufgenommenen Gamma-Photonenenergiespektrums;
- Fig. 4 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur zerstörungsfreien chemischen Analyse.
- Die Fig. 1 lässt ein schematisches Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten 1 erkennen. Das Messobjekt 1 wird kurzzeitig oder kontinuierlich mit Hilfe einer in der Nähe des Messobjektes 1 angeordneten Neutronenquelle 2 mit Neutronen n bestrahlt, die jeweils in die Atomkerne eintauchen. Hierbei wird Gamma- Photonenenergie Eγ ausgesendet. Ein Teil der ausgesendeten Gamma- Photonenquanten wird mit einem Gamma-Photonendetektor 3 gemessen und über eine an sich bekannte Messelektronik 4 an eine Auswerterecheneinheit 5 geleitet.
- Dort wird zunächst im Schritt einer Datenaufnahme D ein Photonenenergiespektrum 6 aufgenommen, indem die Anzahl N von Photonenquanten über die jeweilige Photonenenergie Eγ aufgetragen wird.
- In einem Schritt der Auswertung A werden charakteristische Photonenenergien Eγ als über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehende Gamma- Photonenstrahlungsmenge des Photonenenergiespektrums 6 ermittelt, indem die Impulsspitzen beispielsweise mittels bekannter Signalkurvenauswertemethoden detektiert werden. Aus den charakteristischen Photonenenergien Eγ wird dann durch Zuordnung zu den entsprechenden jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie abgespeicherten bekannten Elementen und/oder Isotopen die in dem Messobjekt 1 vorhandenen Elemente und/oder Isotope bestimmt.
- Es ist weiterhin erkennbar, dass die Flächen unterhalb der charakteristischen Impulskurven des Photonenenergiespektrums an den Bereichen der charakteristischen Photonenenergien Eγ ermittelt werden. Durch Normierung der Flächen können dann die Anteile der Elemente an der Gesamtmasse des Messobjekts 1 sehr genau bestimmt werden, da das aufgenommene Photonenenergiespektrum 6 sämtliche bekannten Elemente und/oder Isotope berücksichtigt.
- Damit kann mit einer einzigen Messung eine vollständige chemische Analyse des Messobjektes 1 vorgenommen werden, ohne dass das Messobjekt 1 präpariert werden muss oder einer Untersuchung ein auf das Vorhandensein einzelner Elemente bzw. Isotope erforderlich ist.
- Die Fig. 2 lässt das dem Verfahren zugrundeliegende physikalische Grundprinzip in schematischer Darstellung erkennen. Beim Eintauchen eines Neutrons n in einen Atomkern AX wird der Atomkern A+1X* stark angeregt. Hieraus resultiert eine sofortige Umordnung der Nukleonen in einen neuen, energetisch günstigsten Zustand A+1X, wobei die überschüssige Energie durch prompte Emission elektromagnetischer Strahlung in Form charakteristischer Gamma-Photonenquanten mit einer Gamma-Photonenenergie Eγ abgegeben wird. Die Gamma-Photonenenergie Eγ ist die Differenz aus der Bindungsenergie EB und der Rückwandlungsenergie ER zum Annehmen des neuen Zustands des Atomkerns.
- Der dargestellte prompte Vorgang dauert längstens 10-17 Sekunden vom Eintauchen des Neutrons in den Atomkern an.
- Die Fig. 3 lässt ein mit dem Verfahren aufgenommenes beispielhaftes Gamma- Photonenenergiespektrum mit charakteristischen Impulskurven bei charakteristischen Photonenenergien von 380,99 keV, 393,65 keV, 411,80 keV, 418,59 keV, 440,08 keV und 444,15 keV erkennen. Aus den unterhalb dieser charakteristischen Impulskurven liegenden Flächen wird die Photonenanzahl N bestimmt.
- Unter der Annahme, dass das Photonenenergiespektrum vollständig ist, kann zudem durch Normieren der einzelnen Photonenmengen pro charakteristischer Photonenenergie Eγ ein Anteil des zugehörigen Elements an der Gesamtmasse des Messobjektes 1 berechnet werden, da die Impulshöhen sämtliche vorhandenen Elemente bzw. Isotope des Messobjektes 1 wiedergeben und die Summe der ermittelten Flächen der charakteristischen Impulskurven die vollständige Masse (100%) des Messobjektes 1 ausmachen. Unterhalb des Diagramms ist die zu dem Photonenenergiespektrum gehörige Standardabweichung aufgetragen.
- Die Fig. 4 lässt ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur zerstörungsfreien chemischen Analyse eines Messobjektes 1 erkennen. In der Nähe des Messobjektes 1 ist ein vorzugsweise tragbarer Neutronengenerator 2 angeordnet, dessen Neutronenstrahl n auf das Messobjekt 1 gerichtet ist. Zwischen dem Neutronengenerator 2 und dem Messobjekt 1 befindet sich ein Neutronenmoderator 7, zur Anpassung der Neutronengeschwindigkeit, um thermische Neutronen n zu erzeugen, die an die Brownsche Bewegung der Luft angepasst sind, und ein Fokussiermittel 8, um den Neutronenstrahl n zu fokussieren:
Angrenzend an das Messobjekt 1 ist ein Gamma-Photonendetektor 3 angeordnet, der auf das Messobjekt 1 ausgerichtet und zur Aufnahme eines Photonenenergiespektrums ausgebildet ist. Mit Hilfe einer Vielkanalmessung wird somit die Anzahl der Photonenquanten in Abhängigkeit von der jeweiligen Photonenenergie Eγ bzw. der Lichtfrequenz v der Photonen gemessen und einer Auswerterecheneinheit 5 zugeführt. Der mindestens eine Photonendetektor 3 ist seitlich mit einer Abschirmung 9 versehen, um Störstrahlungseinflüsse zu reduzieren. - Als Material für den Neutronenmoderator 7, das Fokussiermittel 8 und die Abschrimung 9 eignen sich alle Materialien mit kleiner Ordnungszahl und kleinem Einfangquerschnitt, beispielsweise Polyethylen, das mit einem Katalysator versetzt ist. Das Fokussiermittel 7 ist beispielsweise als Platte mit einem Loch ausgebildet.
- Die Auswerterecheneinheit 5 ist beispielsweise programmtechnisch zur Ermittlung der charakteristischen Photonenenergien Eγ aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums mittels Signalanalyse ausgebildet. Die Auswerterecheneinheit 5 greift auf eine abgespeicherte Tabelle 10 zu, in der die charakteristischen Photonenenergien Eγ sämtlicher bekannter Isotope und damit auch der Elemente abgelegt sind. Durch Korrelation der ermittelten charakteristischen Photonenenergien Eγ mit den in der Tabelle 10 abgespeicherten Photonenenergien Eγ für die Isotope kann nun eindeutig aus dem Photonenenergiespektrum auf die chemische Zusammensetzung des Messobjektes 1 geschlossen werden. Durch Auswertung der ausgestrahlten Photonenmenge pro charakteristischer Photonenenergie Eγ kann zudem auch der Anteil der einzelnen Isotope an der betrachteten Gesamtmasse hochgenau bestimmt werden.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Messobjekt 1 mit Hilfe einer dreidimensionalen Messung abgescannt wird, so dass ähnlich wie bei einem Tomographie verfahren eine Ortsanalyse durchgeführt werden kann.
- Vorzugsweise kann die Erfindung überall dort eingesetzt werden, wo es um einen qualitativen und/oder quantitativen Isotopen- oder Elementnachweis von Proben beliebigen Aggregatzustands und beliebiger Geometrie geht. Dies ist insbesondere bei der Prospektion von Rohstoffen, der Materialanalytik, der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung, im investigativen und forensischen Bereich (Beweissicherung, Spurennachweis), beim Nachweis von Waffen und Sprengstoff an Flughäfen sowie bei der Reinstoffanalytik in der chemischen Industrie der Fall.
Claims (13)
1. Verfahren zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten (1)
durch Bestrahlen des Messobjektes (1) mit Neutronen n und Messen der
unmittelbar nach dem Bestrahlen von dem Messobjekt (1) emittierten
Gamma-Photonenstrahlungsmenge aus der Anzahl von Gamma-
Photonenquanten und der jeweiligen Photonenenergie (Eγ) zum Aufnehmen
eines Photonenenergiespektrums (6), gekennzeichnet durch
Ermitteln von charakteristischen Photonenenergien (Eγ) aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Gamma- Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums (6) und
Bestimmen der Elemente und/oder Isotope des Messobjektes (1) durch Zuordnen der charakteristischen Photonenenergien (Eγ) zu entsprechenden jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie (Eγ) abgespeicherten Elementen und/oder Isotopen.
Ermitteln von charakteristischen Photonenenergien (Eγ) aus den über eine Grundphotonenstrahlung hinausgehenden Gamma- Photonenstrahlungsmengen des Photonenenergiespektrums (6) und
Bestimmen der Elemente und/oder Isotope des Messobjektes (1) durch Zuordnen der charakteristischen Photonenenergien (Eγ) zu entsprechenden jeweils eindeutig zu einer Photonenenergie (Eγ) abgespeicherten Elementen und/oder Isotopen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch quantitatives
Bestimmen der chemischen Elementzusammensetzung des Messobjektes (1)
durch Messen des vollständigen messbaren Bereichs des
Photonenenergiespektrums (6) und Ermitteln der Anteile der bestimmten Elemente
und/oder Isotope durch Beziehen der Gamma-Photonenstrahlungsmenge
pro Element und/oder Isotop auf die gesamte für alle ermittelten
charakteristischen Photonenenergien (Eγ) ermittelte Photonenstrahlungsmenge.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Bestimmen der
Gamma-Photonenstrahlungsmengen durch Ermitteln der Flächen der
charakteristischen Impulskurven des Photonenenergiespektrums (6) an den
Bereichen der charakteristischen Photonenenergien (Eγ).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch Aufnehmen eines Basis-Photonenenergiespektrums des Messraumes
ohne das Messobjekt (1) und Berechnen eines zur Auswertung genutzten
Photonenenergiespektrums (6) aus der Differenz zwischen dem zur
Analyse aufgenommenen Photonenenergiespektrum (6) und dem Basis-
Photonenenergiespektrum.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch Bestrahlen von Ausschnitten des Messobjektes (1) aus mehreren
Richtungen und Auswerten der mehreren Messergebnisse zur
ortsabhängigen Analyse des Messobjektes (1).
6. Einrichtung zur zerstörungsfreien chemischen Analyse von Messobjekten
(1) mit einer Neutronenquelle (2) zum kurzzeitigen Bestrahlen des
Messobjektes (1) mit Neutronen (n) und mit mindestens einem auf das
Messobjekt (1) ausgerichteten Photonendetektor (3) zum Messen der
prompt nach dem Bestrahlen von den Messobjekt (1) emittierten Gamma-
Photonenstrahlungsmenge aus der Anzahl von Photonenquanten und der
jeweiligen Photonenenergie (Eγ), dadurch gekennzeichnet, dass die
Neutronenquelle (2) ein neben dem Messobjekt (1) angeordneter
Neutronengenerator (2) ist und eine Auswerterecheneinheit (5) an den mindestens
einen Photonendetektor (3) gekoppelt ist, wobei die
Auswerterecheneinheit (5) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Neutronengenerator (2) mobil ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
mindestens eine Photonendetektor (3) mit Mitteln zur Absorption von
Neutronen (n) geschirmt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch ein
Fokussierelement zwischen dem Neutronengenerator (2) und dem
Messobjekt (1), wobei das Fokussierelement zur thermischen Anpassung
der Neutronen (n) ausgebildet ist.
10. Computerprogramm mit Programmcodemitteln zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wenn das
Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.
11. Computerprogramm nach Anspruch 10 mit einer Datenbank, dadurch
gekennzeichnet, dass die Datenbank die charakteristischen
Photonenenergien (Eγ) der Elemente und/oder Isotope enthält.
12. Computerprogramm mit Programmcodemitteln gemäß Anspruch 10 oder
11, die auf einem coumputerlesbaren Datenträger gespeichert sind.
13. Datenbank mit einer Vielzahl von Einträgen charakteristischer
Photonenenerigen (Eγ) bezogen auf zugehörige Elemente und/oder Isotope zur
Verwendung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
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