-
Die Erfindung betrifft einen Schraubkappenverschluss zur Karbonisierung oder
zur Sauerstoffanreicherung von in Flaschen enthaltenen Getränken und zur
Frischhaltung dieses gashaltigen Getränkes mit einem zur Flascheninnenseite
weisenden Einwegventil und einer zwischen der Flaschenmündung und dem
Schraubkappenverschluss angeordneten Dichtungseinlage sowie die dazu
gehörige Flasche.
-
Zur Herstellung erfrischend sprudelnder, kohlensäurehaltiger Getränke werden
heutzutage Vorrichtungen herangezogen, mit denen man auf einfache Weise
Sodawasser aus Leitungswasser zubereiten oder Säfte, Mischgetränke und
beliebige andere Flüssigkeiten flaschenweise mit Kohlendioxid oder Sauerstoff
versetzen kann. Die Vorrats-Druckflaschen mit Kohlendioxid oder Sauerstoff
sind nachfüllbar erhältlich.
-
Derartige Vorrichtungen besteht in der Regel aus einem Gehäuse mit einem
Flaschen-Aufnahmefach, einem Kohlendioxid-Vorratsbehälter, an dem ein
manuell bedienbares Dosierventil angeschlossen ist, wobei dieses an einem
Düsenrohr gekoppelt ist und einer Anschlusseinrichtung mit einem
Dichtungsverschluss, der dichtend gegen die Flaschenmündung anpressbar ist.
-
Das mit Kohlensäure zu versetzende Getränk wird meist in eine Flasche
eingefüllt und anschließend aufrecht stehend an die Anschlusseinrichtung
angekoppelt, welche in der Regel einen im Flaschenaufnahmefach
angeordneten Füllstutzen aufweist. Anschließend wird von Hand das
Dosierventil betätigt, so dass durch das Düsenrohr Kohlendioxid in das
Flascheninnere abgegeben wird. Nach dem Lösen der Flasche von der
Anschlusseinrichtung und der Entnahme aus dem Flaschenaufnahmefach ist
das nunmehr kohlensäurehaltige Getränk zum Verzehr bereit.
-
Derartige Vorrichtungen weisen eine unbequeme und unsichere Handhabung
bei der Karbonisierung auf, da die Flasche zunächst von unten über das
Düsenrohr geführt und anschließend zusätzlich mit einer Drehbewegung
verriegelt werden muß. Darüber hinaus nimmt die Qualität des Getränkes
bezüglich des Kohlensäuregehaltes und der Feinperligkeit während der
Lagerung, insbesondere bei angebrochenen Flaschen, relativ schnell ab, so
dass das Getränk einen faden und schalen Geschmack bekommt.
-
Aufgrund der Verwendung von Kunststoff als Flaschenmaterial, in der Regel
wird Polyethylenterephthalat (im weiteren PET) verwandt, kann die
Gasbefüllung nur bei geringem CO2-Druck durchgeführt werden, was nur eine
geringe Löslichkeit des CO2-Gases in der Flüssigkeit bedeutet. Ein zusätzlicher
Qualitätsverlust kommt aufgrund der Diffusion des CO2-Gases durch die
Flaschenwand zustande, da PET-Flaschen verhältnismäßig nicht so gasdicht
sind wie Glasflaschen. Glasflaschen werden zur Gasbefüllung nicht verwandt,
da diese aufgrund des CO2-Druckes platzen können.
-
Aus dem Stand der Technik ist bereits ein Gasbefüllungsgerät bekannt, mit dem
ein CO2-Druck von ca. 10 bar erzeugt werden kann. Mit diesem Gerät ist es
möglich, eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Flasche ohne das lästige "Einfädeln"
des Düsenrohrs in den Flaschenhals mit Gas anzureichern.
-
Das Gasbefüllungsgerät ist als Tischgerät ausgebildet. Hierbei wird der Gastank
mit dem Tischgerät mittels eines Schlauches und einer Druckregelung
verbunden. Bei der Gasbeaufschlagung wird die mit einer Flüssigkeit gefüllte
Flasche kopfüber in das Gasbefüllungsgerät eingesteckt. Aufgrund des Fehlens
des Düsenrohrs ist es von besondere Bedeutung, dass die Flasche in
umgekehrter Lage befüllt werden muss, damit das CO2-Gas die gesamte
Flüssigkeit durchströmen kann und sich darin löst, teilweise als Kohlensäure.
Die Gasbefüllung ist somit bequem und handlich. Jedoch ist der Nachteil bei
diesem Gerät der hohe CO2-Druck; herkömmliche PET-Flaschen und PET-
Verschlüsse sind dafür nicht geeignet, da sie platzen können oder der
Verschluss sektkorkenartig herausspringen kann.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss und eine
dazugehörige Flasche, insbesondere für das als Tischgerät ausgebildete
Gasbefüllungsgerät, zu entwickeln, mit denen Flüssigkeiten mit Kohlendioxid
oder Sauerstoff optimal anzureichern, ohne dass die Flasche bei der
Gasbefüllung platzt und der Verschluss aufgrund des hohen Druckes beim
Öffnen sektkorkenartig herausspringt. Darüber hinaus soll gewährleistet sein,
dass das gashaltige Getränk soviel Gas aufnimmt, dass wenig bis kaum
Qualitätseinbuße während der Lagerung oder nach dem Öffnen auftritt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung, ausgehend von einem
Schraubkappenverschluss der eingangs genannten Art vor, dass dieser
mindestens einen Entlüftungskanal aufweist und aus einem unter Druck im
Wesentlichen nicht verformbaren Material besteht.
-
In der Regel weist die mit Gas befüllte Flasche mehr oder weniger einen
Überdruck auf. Bei einer Druckentlastung (Öffnen der Flasche) zerfällt die
Kohlensäure wieder zu Wasser und CO2, wobei das CO2 aus dem Wasser
ausgast. Dieses Phänomen ist bekannt als das "Perlen von Gasblasen" aus
einer Flüssigkeit.
-
Bei der Gasbeaufschlagung mit einem Druck von ca. 10 bar ist der Gehalt an
Kohlensäure in der Flüssigkeit dementsprechend hoch, so dass noch mehr
Druck aufgrund des gebildeten CO2-Gas entsteht. Beim Öffnen wird die Flasche
derart urplötzlich druckentlastet, dass der Verschluss sektkorkenartig
herausspringen kann und somit eine Verletzungsgefahr darstellt.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Entlüftungskanäle wird die mit Gas
beaufschlagte Flasche beim Öffnen der Flasche entlüftet, und zwar vor dem
vollständigen Lösen des Verschlusses von der Flasche. Somit wird der
Innendruck der Flasche langsam dem Normaldruck angeglichen. Die Gefahr
einer möglichen Verletzung wird somit vermieden.
-
Die Entlüftungskanäle sind längs oder quer zum Innengewinde des
Schraubkappenverschlusses angeordnet. "Längs" bedeutet hierbei senkrecht
verlaufende Kanäle entlang der Innenwand, wobei die Öffnungen zur
Flaschenseite hin münden. "Quer" hingegen sind Durchbrüche durch den
Verschluss.
-
Diese werden derart ausgebildet, dass die Druckentlastung, zeitlich gesehen,
vor dem Lösen des Schraubkappenverschlusses vom Flaschengewinde beginnt
und endet und der Druck soweit herabgesetzt wird, dass das sektkorkenartige
Herausspringen des Verschlusses nicht mehr zu befürchten ist.
-
Um einerseits die Flasche mit Gas zu befüllen und andererseits ein Austreten
dieses Gases zu verhindern, wird üblicherweise ein Einwegventil herangezogen.
Das erfindungsgemäße Einwegventil ist einstückig aus dem
Schraubkappenverschluss ausgeformt, wobei es mit schrägen seitlichen
Öffnungen mittels Schrägbohrungen versehen ist. Die Schrägbohrungen sind
insbesondere vorteilhaft, da das Ventil auf einfache Weise vom Verschlussrand
her angebohrt werden kann.
-
Eine andere Ausführung ist das Ankleben herkömmlicher Einwegventile an den
Verschluss, wobei die seitlichen Öffnungen hierbei vorgefertigt und waagerecht
ausgerichtet sein können.
-
Die seitlichen Öffnungen, sowohl die schräg gestellte als auch die waagerecht
ausgebildete, sind mit einem dünnen elastischen Schlauch, bevorzugt aus
Gummi, überzogen, der bei der Gasbefüllung aufgrund des hohen Druckes
derart abgehoben wird, dass das Gas in das Flascheninnere gelangt. Nach der
Befüllung wird der elastische Schlauch von dem Innendruck auf die seitlichen
Öffnungen gepresst, so dass kein Gas mehr entweichen kann.
-
Die Dichtungseinlage ist als Flachdichtung zwischen der Behältermündung und
dem Schraubverschluss insbesondere aufklebbar angeordnet. Die Dicke der
Dichtung ist variierbar.
-
Vorzugsweise besteht der Schraubkappenverschluss aus einem druckfesten
und stabilen Material, insbesondere aus Aluminium oder Hartkunststoff.
-
Das Innengewinde des Schraubkappenverschlusses ist derart ausgebildet, dass
der Verschluss auf eine mit einem dazu korrespondierenden Außengewinde
versehene Flasche aufschraubbar ist. Vorzugsweise weisen die Gewinde keine
Normgewinde auf.
-
Aufgrund des hohen Druckes ist es notwendig, daß die Beaufschlagung nur bei
druckfesten und stabilen Flaschen durchgeführt wird. Es ist daher ebenso
Aufgabe der Erfindung, eine Flasche mit einem zu dem erfindungsgemäßen
Schraubkappenverschluss korrespondierenden Außengewinde bereitzustellen,
damit herkömmliche Flaschen aus Kunststoff, wie PET-Flaschen, nicht
verwendet werden können.
-
Die Ausbildung des Innengewindes bei dem erfindungsgemäßen
Schraubkappenverschluss und des Außengewindes bei der erfindungsgemäßen
Flasche sind derart aufeinander abgestimmt, dass nur diese miteinander
verschraubbar sind. Herkömmliche Flaschen oder Verschlüsse passen jeweils
nicht. Mit dieser Ausführung soll vermieden werden, dass Verbraucher aus
Unachtsamkeit oder aus Unwissen die falsche Flasche oder den falschen
Verschluss verwenden und es zu Unfällen kommt.
-
Die erfindungsgemäße Flasche und der erfindungsgemäße
Schraubkappenverschluss werden zur Karbonisierung oder zur
Sauerstoffanreicherung von Getränken mittels eines Gasbefüllungsgerätes
eingesetzt, wobei die Flasche in umgekehrter Position (kopfüber) in das mit
mindestens mit 8 bar betriebene, auf dem Tisch stehende Gasbefüllungsgerät
eingesteckt wird. Das Gasbefüllungsgerät weist dazu eine Aufnahme für den
erfindungsgemäßen Schraubkappenverschluss und ein Dichtelement auf wie
auch einen Druckbegrenzer.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
-
Fig. 1 einen Querschnitt eines
erfindungsgemäßen Schraubkappenverschlusses mit
daraus ausgeformtem Ventil;
-
Fig. 2 einen Querschnitt eines
erfindungsgemäßen Schraubkappenverschlusses mit
angeklebtem Ventil.
-
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Schraubkappenverschluss 1 mit einem
Ventil 11, einem Entlüftungskanal 12, einer Flachdichtung 13 und einem
Innengewinde 14. Das Ventil 11 ist einstückig aus dem Verschluss 1
ausgeformt, wobei am unteren Ende des Ventils 11 zwei schräge seitliche
Öffnungen 111 mittels Schrägbohrung angeordnet sind, welche von einem
elastischen Schlauch 112 überzogen sind. Bei der Gasbefüllung hebt dieser sich
aufgrund des Druckes von den Öffnungen 111 ab, so dass das Gas hindurch
strömen kann. Der Entlüftungskanal 12 ist waagerecht und relativ oben
angeordnet.
-
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Schraubenkappenverschluss 2 mit
einem angeklebten/angeschweißten Ventil 21, einem Entlüftungskanal 22, einer
Flachdichtung 23 und einem Innengewinde 24. Das angeklebte Ventil 21 weist
zwei seitliche, waagerechte Öffnungen 211 auf, die mit einem elastischen
Schlauch 212 überzogen sind. Die seitlichen waagerechten Öffnungen 211
werden vor dem Ankleben des Ventils 21 ausgebildet.