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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Vergießen
von Metallschmelze, insbesondere Stahlschmelze, zu gegossenem Band, die
mit im Gießbetrieb
gegenläufig
rotierenden Gießwalzen,
welche die Längsseiten
eines zwischen ihnen gebildeten Gießspalts begrenzen, mit einem
Förderweg
zum Abtransport des gegossenen, aus dem Gießspalt austretenden Bands,
und mit einer in Förderrichtung
des gegossenen Bandes unterhalb der Gießwalzen angeordneten Gießwalzenabschirmung ausgestattet
ist, in die das aus dem Gießspalt
austretende Band durch eine Eintrittsöffnung eintritt, wobei die
Gießwalzenabschirmung
eine Kühlzone
umgrenzt, in der während
des Gießbetriebes
eine Temperatur herrscht, die niedriger ist als die Temperatur der
vom gegossenen Band erwärmten
Gase. Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus der
US 5,960,855 oder der WO 97/34718
bekannt.
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Beim Vergießen von Stahl in solchen auch als "Double Roller-" oder "Zwei-Rollen-Gießmaschinen" bezeichneten Vorrichtungen
sind jeweils zwei während
des Gießprozesses
gegenläufig
rotierende, achsparallel angeordnete und innengekühlte Gießwalzen
vorhanden, welche die Längsseiten
eines zwischen ihnen ausgebildeten Gießspalts begrenzen. In diesen
Gießspalt
wird jeweils soviel flüssige Schmelze
gegossen, daß sich
oberhalb des Gießspalts
ein Schmelzensumpf bildet. Die aus diesem Schmelzensumpf auf die
Gießwalzen
gelangende Schmelze erstarrt und wird von den Gießwalzen
in den Gießspalt
gefördert.
Im Gießspalt
wird aus den so auf den Gießwalzen
gebildeten Schalen und noch fließfähiger Schmelze das gegossene
Band geformt, welches anschließend
abgezogen und der Weiterverarbeitung zugeleitet wird.
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Da das gegossene Band beim Verlassen
des Gießspaltes
hohe Temperaturen aufweist, entsteht auf seiner Oberfläche bei
Kontakt mit der Umgebung in großen
Mengen Zunder. Dieser Zunder behindert die kontinuierliche Weiterverarbeitung
des Bandes. Insbesondere beeinflußt der Zunder das Arbeitsergebnis
beim kontinuierlich auf das Gießen
des Bandes durchgeführten
Warmwalzen negativ.
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Es sind verschiedene Lösungen zur
Verminderung des Umfangs der Zunderbildung vorgeschlagen worden.
So ist es bekannt, bei Vorrichtungen der in Rede stehenden Art unterhalb
des Gießspaltes eine
Einhausung anzuordnen, in der während
des Gießbetriebes
eine sauerstoffreduzierte, inerte Gasatmosphäre aufrechterhalten wird. Darüber hinaus
ist beispielsweise in der
EP
0 830 223 B1 vorgeschlagen worden, das gegossene Band beim
Austritt aus dem Gießspalt
berührungslos
zu kühlen,
um einen Kontakt des Bandes bei hohen Temperaturen mit der Umgebung
zu vermeiden.
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Neben dem Problem der Zunderbildung
besteht im Betrieb der bekannten Gießmaschinen die Schwierigkeit,
daß es
durch die vom gegossenen Band abgegebenen Wärmestrahlung zu einer erheblichen
Aufheizung der im Strahlungsbereich befindlichen Bauelemente der
Gießmaschine
kommt. Diese Aufheizung führt
einerseits zu einer Verformung der die Gießwalzen tragenden Träger. Diese
Verformungen machen es insbesondere dann schwierig, die Maßhaltigkeit
des gegossenen Bandes zu gewährleisten,
wenn die betreffenden Träger
als zum Wechsel der Walzen transportabler Rahmen ausgebildet sind.
Andererseits führt
die hohe Temperatur im Bereich der Gießmaschine zu einer erheblichen
Belastung des den Gießbetrieb überwachenden
Personals.
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Es ist versucht worden, die im praktischen Betrieb
auftretenden, voranstehend zusammengefassten Probleme dadurch zu
lösen,
daß nahe
benachbart zum Austrittsbereich des Gießspalts eine Zone ausgebildet
wird, in der gezielt eine Absenkung der Temperatur herbeigeführt ist
(
US 5,960,855 ; WO 97/34718).
Durch diese Abkühlung
wird die natürliche,
thermisch bedingte Strömung
("Kamineffekt") unterbrochen, in
der die vom gegossenen Band bei dessen Transport über den
Förderweg
erhitzten Gase entgegen der Förderrichtung
des Bandes aufsteigen. Die Kühlzone
bildet so eine Barriere, durch die verhindert wird, daß die durch
das Band erhitzten heißen
Gase die für
den Halt der Walzen erforderlichen Bauelemente erreichen. Dem in
Folge der Aufheizung der Gase unvermeidbaren Kamineffekt wird so
wirksam entgegengewirkt.
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Bei den aus der
US 5,960,855 oder der WO 97/34718
bekannten Vorrichtungen sind zu diesem Zweck Abschirmungen vorgesehen,
die trichterförmig
auf weitend derart angeordnet sind, daß die Gießwalzen oberhalb der weiten
Trichteröffnung
positioniert sind. Sich entlang der äußeren Längsseiten der Gießwalzen
erstreckende Wände
eines auf die Abschirmung aufgesetzten Maschinenrahmens vervollständigen die
Abschottung im Bereich der Gießwalzen
selbst. Um im Bereich der Abschirmung die Kühlzone auszubilden, sind die
Abschirmungen auf ihrer Außenseite
mit Kühlschlangen
besetzt, durch die während
des Gießbetriebs
Kühlwasser
strömt. Auf
diese Weise wird die von den Abschirmungen aufgenommene Hitze abgeführt und
im Bereich der Abschirmungen eine Zone geschaffen, die kühler ist als
das gegossene Band.
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Problematisch ist dabei jedoch, daß die Gießwalzen
der Wärmestrahlung
des aus dem Gießspalt
austretenden gegossenen Bandes ausgesetzt sind. Dies führt zu einer
Erhöhung
des Aufwands, der für
eine ausreichende Kühlung
der Gießwalzen
getrieben werden muss. Darüber
hinaus erweist sich die Demontage der Gießwalzen und der Abschirmung
im praktischen Gießbetrieb
als schwierig.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der voranstehend erläuterten
Art zu schaffen, bei der die Belastung durch von dem gegossenen
Band abgegebene Wärme
reduziert ist und die gleichzeitig im praktischen Betrieb besonders einfach
handhabbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß sich die Gießwalzenabschirmung
spitzdachförmig
in den von den Gießwalzen
abgegrenzten, unterhalb des Gießspalts
vorhandenen Raum erstreckt und lösbar mit
der Einhausung verbunden ist.
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Die Wirkung der Kühlzone wird bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dadurch unterstützt, daß sie von
einer Gießwalzenabschirmung
umgrenzt ist. Diese Abschirmung stellt einerseits ein körperliches
Hindernis dar, durch welches der Strom der heißen Gase zu den Walzen oder
einer im Bereich der Walzen beispielsweise vorhandenen Arbeitsbühne unterbrochen
wird. Gleichzeitig steht die Gießwalzenabschirmung zur gezielten
Abkühlung
der im von ihr umgrenzten Raum vorhandenen Gase zur Verfügung. Die
bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vorhandene
Abschirmung ermöglicht
auf diese Weise einen besonders effektiven Schutz der Gießwalzen,
der für
ihre Lagerung und ihren Betrieb benötigten Bauelemente und aller
sonstigen in der Nachbarschaft der Gießwalzen angeordneten Aggregate.
In gleicher Weise führt
die Gießwalzenabschirmung
in Kombination mit der erfindungsgemäßen Abkühlung der Gase in der Kühlzone zu
einer entscheidenden Verminderung der Gefährdung des im Bereich der Gießwalzen
eingesetzten Personals.
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Indem die Gießwalzenabschirmung sich spitzdachförmig in
den von den Gießwalzen
abgegrenzten, unterhalb des Gießspalts
vorhandenen Raum erstreckt, ist eine hinsichtlich der schützenden Wirkung
der Gießwalzenabschirmung
optimierte Ausgestaltung erreicht. Die Eintrittsöffnung zum Durchführen des
aus dem Gießspalt
austretenden gegossenen Bandes ist dabei bevorzugt im Firstbereich
der Gießwalzenabschirmung
ausgebildet. Durch eine solche spitzdachförmige, an die Form des im Austrittsbereich
angepaßte
Ausgestaltung der Gießwalzenabschirmung
ist es möglich,
sowohl die Gießwalzen
als auch die in ihrer Nachbarschaft angeordneten Bauelemente und
Aggregate weitestgehend vollständig
gegenüber
dem gegossenen Band abzuschirmen.
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Indem zusätzlich die Gießwalzenabschirmung
lösbar
mit der Einhausung verbunden ist, kann die Gießwalzenabschirmung problemlos
einen Teil der Einhausung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bilden. Dies
gilt insbesondere dann, wenn die Gießwalzenabschirmung in der nachstehend
erwähnten Weise
mit einem transportablen Rahmen verbunden ist. Dabei sollte zwischen
der Gießwalzenabschirmung
und der Einhausung eine Dichtung vorhanden sein. Eine solche Dichtung,
die gleichzeitig den thermischen Belastungen im Bereich der Gießvorrichtung
standhält,
kann dadurch bewerkstelligt werden, daß sie in Form einer sandgefüllten Rinne
ausgebildet ist, in welcher die Gießwalzenabschirmung mit ihrem
unteren Rand steht.
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Die Ausbildung einer Kühlzone im
durch die Gießwalzenabschirmung
umgrenzten Bereich kann beispielsweise dadurch erzeugt werden, daß mindestens
eine der Wände
der Gießwalzenabschirmung
fluidgekühlt
ist. Zu diesem Zweck kann die gekühlte Wand mindestens einen
Kühlkanal
aufweisen, durch den das Kühlfluid
während
des Gießbetriebs strömt. Eine
solche Flüssigkeitskühlung stellt
einerseits sicher, daß die
auf die Gießwalzenabschirmung einwirkende
Wärme schnell
und wirkungsvoll abgeführt
wird. Gleichzeitig führt
die Kühlung
der Gießwalzenabschirmung
zu einer intensiven Abkühlung
der auf die Gießwalzenabschirmung
treffenden Gase. Diese abgekühlten
Gase mischen sich mit den in den von der Gießwalzenabschirmung umgrenzten
Bereich nachströmenden
heißen
Gase, so daß auch diese
gekühlt
werden und sich eine Zone niedrigerer Temperatur einstellt.
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Die Ausbildung der Kühlzone kann
zudem besonders wirkungsvoll dadurch unterstützt werden, daß mindestens
eine Einrichtung zum Einblasen von Kühlgas in die Kühlzone vorgesehen
ist. Dabei kann die Wirkung des Kühlgases dadurch zusätzlich verbessert
werden, daß die
Strömung
des in die Kühlzone
eingeblasenen Kühlgases
entgegen der Strömungsrichtung
der vom gegossenen Band erwärmten
Gase gerichtet ist. Eine derartige Aussrichtung der Kühlgasströmung führt zu einer
intensiven Durchmischung der heißen Gase mit den Kühlgasen, so
daß innerhalb
kurzer Zeit eine besonders wirksame Kühlzone aufgebaut und der Aufstieg
von Heißgasen über die
Gießwalzenabschirmung
hinaus besonders sicher verhindert wird. Weiter erhöht werden kann
die Wirksamkeit der Kühlgas-Strömung dabei dadurch,
daß sie
die Oberfläche
des gegossenen Bandes überstreicht.
Auf diese Weise werden nicht nur die aufsteigenden, durch das gegossene
Band erhitzten Gase, sondern auch das Band selbst abgekühlt und
die von ihm abgegebene Wärmestrahlung mit
der Folge reduziert, daß auch
die mit dem Band im Verlauf des weiteren Förderweges in Kontakt kommenden
Gase weniger erhitzt werden. Gleichzeitig bildet der gegen die Bandoberfläche gerichtete
Gasstrom zusätzlich
zu der thermischen Barriere eine strömungstechnische Barriere, durch
die der Aufstieg von Heißgasen
unmittelbar an der Oberfläche
des Bandes ebenfalls unterdrückt
wird.
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Schon durch die im Bereich der Kühlzone erreichte
Abkühlung
des Bandes wird die Menge des auf der Bandoberfläche im Laufe des Transport
des Bandes entstehenden Zunders vermindert. Weiter unterdrückt werden
kann die Zunderbildung in solchen Fällen, in denen in den Kühlbereich
ein Kühlgas eingeblasen
wird, dadurch, daß als
Kühlgas
ein inertes Gas eingesetzt wird. Durch das Einblasen eines inerten
Gases in die Kühlzone
wird nicht nur eine Abkühlung
der Bandoberfläche
erreicht, sondern es wird auch einem Kontakt der Oberfläche des
gegossenen Bandes mit dem Luftsauerstoff der Umgebung und damit
einhergehend der Entstehung von größeren Zunderschichten auf der
Bandoberfläche
wirksam entgegengewirkt. Einer für
viele Anwendungsfälle
unerwünschten
Aufkohlung des Bandes kann zudem dadurch entgegengewirkt werden,
daß alternativ
oder ergänzend
zum Einblasen von Intergas ein reduzierend wirkendes kühles Gas
in die Kühlzone geblasen
wird.
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Grundsätzlich ist es vorteilhaft,
wenn die Querschnittsfläche
der Eintrittsöffnung
der Gießwalzenabschirmung
möglichst
eng an den Querschnitt des gegossenen Bandes angepaßt ist.
Schon auf diese Weise kann der Austritt von Gasen aus der Eintrittsöffnung wirkungsvoll
behindert werden.
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Unabhängig davon jedoch, wie die
Gießwalzenabschirmung
geformt ist, ist es günstig,
wenn im Bereich der Eintrittsöffnung
jeweils Düsen
vorhanden sind, aus denen im Gießbetrieb ein Gasstrom austritt, welcher
dem Austreten von Gas aus der Eintrittsöffnung entgegenwirkt. Dies
kann dann, wenn die Eintrittsöffnung
mit ihren Rändern
das den Gießspalt verlassende
gegossene Band eng umgibt, beispielsweise dadurch geschehen, daß ein Gasstrom
nach Art eines Gastrahlmessers gegen das Band gerichtet wird. Erfolgt
demgegenüber
die Abdichtung der Eintrittsöffnung
gegenüber
den Gießwalzen,
so kann in entsprechender Weise ein Gasstrahl gegen die Walzen gerichtet
werden. Abhängig
von den örtlichen Gegebenheiten
können
dazu sich über
die Breite des Bandes oder der Walzen angeordnete Flachstrahldüsen oder
Rundstrahldüsen
eingesetzt werden, deren Strahlen einander so zugeordnet sind, daß ein Einsaugen
von Gasen, insbesondere Luft, aus der Umgebung der erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung in die von der Gießwalzenabschirmung
abgeschirmte Kühlzone
verhindert wird.
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Gemäß einer weiteren besonders
praxisgerechten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Gießwalzenabschirmung
von einem die Lager der Gießwalzen
stützenden,
aus einer Arbeitsstellung in eine Wartestellung transportierbaren
Rahmen getragen ist. Bei einer solchen Befestigung der Gießwalzenabschirmung
an dem Rahmen läßt sich der
Rahmen mit den Walzen und der Gießwalzenabschirmung bei einem
Walzenwechsel als komplette Baueinheit austauschen. So können nach
einem Transport des Rahmens aus der Arbeits- in die Wartestellung
nicht nur die Walzen selbst gewartet werden, sondern auch die Gießwalzenabschirmung
und die beispielsweise zum Kühlen
der Wände
der Gießwalzenabschirmung
sowie zum Einblasen der Kühlgase
an der Gießwalzenabschirmung
vorgesehenen Aggregate. Dies erweist sich insbesondere dann als zweckmäßig, wenn
die Gießwalzenabschirmung
zur Unterstützung
ihrer hitzedämmenden
Wirkung auf ihren dem gegossenen Band zugeordneten Flächen mit
Feuerfestmaterial belegt ist.
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Ist in an sich bekannter Weise eine
Einhausung vorgesehen, die den Förderweg
des gegossenen Bandes zumindest abschnittsweise umgibt, so ist es
günstig,
wenn die Gießwalzenabschirmung
auf eine solche Einhausung aufgesetzt bzw. Teil einer solchen Einhausung
ist. Dabei umschließt
die Einhausung bevorzugt den Förderweg
des gegossenen Bandes mindestens bis zu einem ersten, im Förderweg
angeordneten Paar von Walzen zum Abfördern oder Warmwalzen des Bandes.
Diese Ausgestaltung der Erfindung erweist sich insbesondere dann
als zweckmäßig, wenn
in der Einhausung zur Unterdrückung
der Zunderbildung eine inerte Atmosphäre aufrechterhalten wird: Die
Belastung der Aggregate und Bauelemente der Gießvorrichtung kann zudem dadurch
weiter reduziert werden, daß eine
Absaugeinrichtung zum Absaugen der vom gegossenen Band erwärmten Gase
vorhanden ist. Im Fall, daß eine
Einhausung des Transportweges des gegossenen Bandes vorgesehen ist,
kann die Einhausung dazu eine Absaugöffnung aufweisen, an welche
die Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben und werden nachfolgend anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen schematisch:
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1 eine
Vorrichtung zum Vergießen
von Stahlschmelze zu gegossenem Band in einem ersten Längsschnitt,
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2 die
Vorrichtung zum Vergießen
von Stahlschmelze in einem zweiten Längsschnitt.
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Die Vorrichtung 1 zum Vergießen einer
Stahlschmelze zu einem gegossenen Stahlband B weist zwei achsparallel
zueinander angeordnete und gegenläufig zueinander rotierende
Gießwalzen 2,3 auf, welche
die Längsseiten
eines zwischen ihnen ausgebildeten Gießspaltes 4 und des
darüber
angeordneten Schmelzensumpfs 5 begrenzen, in den die Stahlschmelze
gegeben wird. Die beiden seitlichen, von den Gießwalzen 2,3 freien
Querseiten des Gießspalts
4 und des Schmelzensumpfs 5 sind jeweils durch hier im
einzelnen nicht dargestellte Seitenabdichtungen abgedichtet. Während des
Gießens
werden die Gießwalzen 2,3 kontinuierlich
durch einen Kühlwasserstrom
gekühlt.
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Das aus dem Gießspalt 4 abgezogene
gegossene Stahlband B wird über
einen Förderweg 6 zu
einem Warmwalzgerüst 7 transportiert,
in dem es kontinuierlich zu einem Warmband W mit bestimmter Enddicke
warmgewalzt wird. Der Förderweg 6 weist dabei
einen ausgehend von dem Gießspalt 4 im
wesentlichen vertikal verlaufenden ersten Abschnitt auf, der anschließend in
einem Bogen in einen zum Warmwalzgerüst 7 führenden,
im wesentlichen horizontal verlaufenden zweiten Abschnitt übergeht.
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Der Förderweg 6 ist bis
zum Warmwalzgerüst 7 im
wesentlichen vollständig
von einer Einhausung 8 umgeben, die ihn gegenüber der
Umgebung so abschirmt, daß erst
das warmgewalzte Warmband W in direktem Kontakt mit der Umgebungsluft
außerhalb
der Einhausung 8 kommt. Der obere, den Gießwalzen 2, 3 zugeordnete
Teil der Einhausung 8 ist dabei durch eine Gießwalzenabschirmung 9 gebildet, die
lösbar
auf den oberen Rand des gegenüber
der Gießwalzenabschirmung 9 wesentlich
größeren Hauptteils 10 der
Einhausung 8 aufgesetzt ist. Dazu ist auf dem oberen Rand
des Hauptteils 10 eine mit Sand gefüllte Rinne 11 eingeformt,
in der die Gießwalzenabschirmung 9 mit
ihrem dem Hauptteil 10 zugeordneten unteren Randbereich
sitzt.
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Die Rinne 11 bildet mit
dem in ihr enthaltenen Sand eine Dichtung, bei welcher der in der
Rinne 11 enthaltene Sand sicherstellt, daß im Bereich
der Rinne 11 keine Umgebungsluft in den von der Einhausung 8 umschlossenen
Innenraum 12 gelangt.
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Sowohl die Gießwalzenabschirmung 9 als auch
der Hauptteil 10 der Einhausung 8 sind auf den dem
Förderweg 6 zugeordneten
Innenseiten mit einer Lage 13 aus Feuerfestmaterial ausgekleidet. Durch
die Lage 13 wird einerseits die thermische Belastung der
beispielsweise aus Stahl bestehenden Außenwand der Einhausung reduziert.
Zum anderen bildet die Lage 13 auch eine Isolierung, durch
welche die von der Einhausung 8 auf die Umgebung wirkende
Wärmestrahlung
vermindert ist.
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Die Gießwalzenabschirmung 9 ist
spitzdachförmig
derart ausgebildet, daß ihre
den Gießwalzen 2, 3 jeweils
zugeordneten Wände 9a, 9b spitz
in Richtung des Gießspalts 4 aufeinander
zulaufend ausgebildet sind und sich bis knapp unterhalb der Gießwalzen 2, 3 erstrecken.
In ihrem dem Hauptteil 10 der Einhausung zugeordneten Randbereich
weist die Gießwalzenabschirmung 9 einen
Rahmenabschnitt von geringer Höhe
auf, mit dem sie in der Rinne 11 sitzt. Die Einhausung 8 und
mit ihr die Gießwalzenabschirmung 9 erstrecken
sich dabei seitlich über die
Breite des gegossenen Stahlbandes B hinaus, wobei die Einhausung
in ihrem über
die Breite der Gießwalzen 2, 3 hinausstehenden
Teil geschlossen ist.
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In dem über die Breite der Gießwalzen 2, 3 hinausstehenden
Teil sind in die Wände 9a, 9b der Gießwalzenabschirmung 9 Kühlkanäle 14 eingeformt,
durch die im Gießbetrieb ebenfalls
kontinuierlich ein Kühlwasserstrom
geleitet wird. Auf diese Weise sind die Wände 9a, 9b mindestens
genauso gekühlt
wie die Gießwalzen 2, 3 (2).
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Im Bereich der Gießwalzen 2, 3 ist
eine Eintrittsöffnung 15 in
der Gießwalzenabschirmung 9 ausgebildet,
durch die das gegossene Stahlband B in die Einhausung 8 geleitet
wird. Die oberen, auf dem Rahmenabschnitt ausgebildeten Ränder 16, 17 dieser
Eintrittsöffnung 15 verlaufen
achsparallel und in geringem Abstand zu den Gießwalzen 2, 3.
Auf den Rändern 16, 17 sind
jeweils Flachstrahldüsen 18, 19 angeordnet,
aus denen nach Art eines Luftmessers Inertgas gegen die jeweilige
Gießwalze 2 bzw. 3 geblasen
wird. Auf diese Weise ist eine kontaktlose Abdichtung des zwischen
den oberen Rändern 16, 17 und
den Gießwalzen 2, 3 vorhandenen
Spaltes bei gleichzeitig uneingeschränkter Beweglichkeit der Gießwalzen 2, 3 hergestellt,
durch die das Eindringen von Umgebungsluft in die Einhausung 8 verhindert wird
(1).
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Zusätzlich trägt die Gießwalzenabschirmung 9 auf
der dem Innenraum 12 der Einhausung 8 zugeordneten
Seite ihrer Wände 9a,9b jeweils
Düsen 20, 21,
aus denen im Gießbetrieb
jeweils ein aus einem Inertgas oder einem Gemisch aus einem Inertgas und
einem reduzierenden Gas bestehender Gasstrom G in den Innenraum 12 der
Einhausung 8 geblasen wird. Die Düsen 20, 21 sind
dabei derart ausgerichtet, daß mindestens
ein Teil des aus ihnen austretenden Gasstroms G die Oberfläche des
gegossenen Stahlbands B überstreicht.
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Mit einem Abstand unterhalb der Rinne 11 ist in
eine Seitenwand der Einhausung 8 eine Öffnung eingeformt, an die ein
zu einer nicht dargestellten Absaugeinrichtung führendes Absaugrohr 22 angeschlossen
ist.
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Die Gießwalzenabschirmung 9 ist
an einem Rahmen 23 befestigt, der die Gießwalzen 2, 3 und andere,
hier nicht dargestellte Aggregate trägt, die zur Versorgung und
zum Antrieb der Gießwalzen 2, 3 benötigt werden.
Der Rahmen 23 kann mit den von ihm getragenen Gießwalzen 2, 3,
der Gießwalzenabschirmung 9 und
den anderen Aggregaten aus seiner in den Figuren dargestellten Arbeitsstellung
in eine nicht gezeigte Wartestellung transportiert werden, in der
Wartungsarbeiten vorgenommen werden.
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Während
des Gießbetriebes
wird das gegossene Stahlband B aus dem Gießspalt 4 kontinuierlich abgezogen
und ebenso kontinuierlich über
den Förderweg 6 zum
Warmwalzgerüst 7 gefördert. Dabei herrscht
in der Einhausung 8 eine Inertgas-Atmosphäre, durch
die die Zunderbildung auf der Oberfläche des gegossenen Stahlbands
B unterdrückt
wird. Mit dem heißen
gegossenen Band in Kontakt kommendes, in der Einhausung 8 enthaltenes
Gas wird erhitzt und steigt als Heißgasströme T in Folge seiner Temperaturerhöhung entgegen
der Förderrichtung
F in der Einhausung 8 auf.
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Über
die Düsen 20, 21 wird
derweil laufend weiteres Intergas mit einer niedrigen Temperatur
in die in Förderrichtung
F des gegossenen Stahlbands B unterhalb der Gießwalzenabschirmung ausgebildete
und von ihr seitlich begrenzte Kühlzone
K geblasen. Dabei überstreicht
der eingeblasene Gasstrom G die Oberfläche des gegossenen Stahlbandes
unmittelbar im Anschluß an
dessen Austritt aus dem Gießspalt 4,
so daß eine
gezielte Abkühung
der Bandoberfläche
bewirkt wird.
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Durch das Einblasen des kühlen Gasstroms G,
die Kühlung
der Oberfläche
des gegossenen Stahlbands B und die kontinuierlich durchgeführte Kühlung der
Wände 9a, 9b der
Gießwalzenabschirmung 9 wird
in der Kühlzone
K laufend eine Temperatur aufrechterhalten, die niedriger ist als
die Temperatur des Heißgasstroms
T. Der in die Kühlzone
K gelangende, mit dem Kühlgasstrom
G vermischte Heißgasstrom
T wird infolgedessen abgekühlt,
so daß seine
Aufstiegsbewegung unterbrochen wird. Die sich vor der Kühlzone K
stauenden, aus den Gasströmen G
und T gebildeten Gasvolumina werden über das Absaugrohr 22 abgesaugt.
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Durch die Ausbildung der von der
Gießwalzenabschirmung 9 umgrenzten
Kühlzone
K in nächster
Nähe der
Gießwalzen 2, 3 wird
so verhindert, daß der
Heißgasstrom
T den Rahmen 23 und die daran befestigten Aggregate und
Einrichtungen erhitzt oder zu einer Gefährdung der an der Vorrichtung 1 beschäftigten
Personen führt.
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Gleichzeitig wird durch die laufende
Kühlung der
Wände 9a, 9b der
Gießwalzenabschirmung
sichergestellt, daß diese
trotz der von dem gegossenen Stahlband abgegebenen Wärmestrahlung
thermisch so wenig belastet werden, daß sie auch im Gießbetrieb
ihre Form beibehalten. Auf diese Weise ist eine dauerhaft dichte
Abdichtung zwischen den Gießwalzen 2, 3 und
den Rändern 16, 17 der
Austrittsöffnung 15 gewährleistet.
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Schließlich wird durch das Einblasen
von inertem Kühlgas
in die Einhausung 8 die Bildung von großen Zundermengen auf der Oberfläche des
gegossenen Stahlbands B unterdrückt.
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Im Ergebnis läßt sich so ein gegossenes Stahlband
B erzeugen, das bei minimierter Belastung der für seine Herstellung eingesetzten
Vorrichtung und des an dieser Vorrichtung tätigen Personals eine Oberflächenbeschaffenheit
aufweist, welche es für die
Weiterverarbeitung besonders geeignet macht.
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- 1
- Vorrichtung
zum Vergießen
einer Stahlschmelze S
- 2,
3
- Gießwalzen
- 4
- Gießspalt
- 5
- Schmelzensumpf
- 6
- Förderweg
- 7
- Warmwalzgerüst
- 8
- Einhausung
- 9
- Gießwalzenabschirmung
- 9a,
9b
- Wände der
Gießwalzenabschirmung 9
- 10
- Hauptteil
der Einhausung 8
- 11
- sandgefüllte Rinne
- 12
- Innenraum
der Einhausung 8
- 13
- Lage
aus Feuerfestmaterial
- 14
- Kühlkanäle
- 15
- Eintrittsöffnung
- 16,
17
- obere
Ränder
der Eintrittsöffnung
- 18,
19
- Flachstrahldüsen
- 20,
21
- Düsen
- 22
- Absaugrohr
- 23
- Rahmen
- B
- gegossenes
Stahlband
- F
- Förderrichtung
- G
- Gasstrom
- K
- Kühlzone
- T
- Heißgasströme
- W
- Warmband