DE10357435B4 - Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges - Google Patents

Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges (6), vorzugsweise eines Stahlstranges, in einer Strangführung (7), vorzugsweise in der Strangführung einer Stranggießanlage, mit den Metallstrang stützenden Strangführungsrollen (12), die in einem Rollengerüst (8) abgestützt sind und einer Kühlkammer (20), die zum Metallstrang offen und zur Stützkonstruktion (24) des Rollengerüstes geschlossen ausgebildet ist und in die über mindestens eine Spritzdüse (23) ein Kühlmittel eingebracht wird, wobei zumindest eine Gruppe von aufeinander folgenden Strangführungsrollen (12) zumindest teilweise innerhalb der Kühlkammer (20) liegt, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spritzdüse (23) außerhalb der Kühlkammer (20) positioniert ist und in der Wand (21) der Kühlkammer eine der Spritzdüse zugeordnete Durchtrittsöffnung (22) für das aus der Spritzdüse austretende Kühlmittel angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges, vorzugsweise eines Stahlstranges, in einer Strangführung, vorzugsweise in der Strangführung einer Stranggießanlage, mit den Metallstrang stützenden Strangführungsrollen, die in einem Rollengerüst abgestützt sind und einer Kühlkammer, die zum Metallstrang offen und zur Stützkonstruktion des Rollengerüstes geschlossen ausgebildet ist und in die über mindestens eine Spritzdüse ein Kühlmittel eingebracht wird, wobei zumindest eine Gruppe von aufeinander folgenden Strangführungsrollen zumindest teilweise innerhalb der Kühlkammer liegt.
  • Bei einem Prozess zur Herstellung eines kontinuierlich gegossenen Metallstranges in einer Stranggießanlage, ist es notwendig, den die Stranggießkokille verlassenden, heißen und vorwiegend erst teildurcherstarrten Metallstrang in einer der Kokille nachfolgenden Strangführung einer intensiven Kühlung zu unterwerfen, um innerhalb einer möglichst kurzen Wegstrecke einen durcherstarrten Metallstrang mit optimaler Gefügeausbildung zu erhalten. Insbesondere bei höher- und hochschmelzenden Metallen und deren Legierungen, wie beispielsweise Stählen, sind große Wärmemengen abzuführen. Der gegossene Metallstrang wird von Strangführungsrollen geführt, die in einem Rollengerüst drehbar abgestützt sind. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass die Strangführungsrollen und die Stützkonstruktion des Rollengerüstes durch Strahlungswärme möglichst gering belastet werden, da die thermische Belastung der Strangführungsrollen deren Lebensdauer und Verformungen der Strangführung die Qualität des gegossenen Metallstranges beeinträchtigen.
  • Aus der US 3 946 797 A , der RU 2 033 304 C1 und der DE-A 27 57 694 ist es bereits bekannt, im Bereich der Strangführungsrollen Kühlkammern anzuordnen und ein Kühlmedium in zerstäubter Form innerhalb dieser Kühlkammern mittels Zweistoffdüsen einzubringen. Das weitgehend gleichmäßig verteilte Kühlmedium ermöglicht eine gleichmäßige Kühlung der Strangoberfläche durch Aufnahme der vom gegossenen Metallstrang emittierten Strahlungsenergie und zusätzlich eine Rollenkühlung. Allerdings weist diese Lösung den Nachteil auf, dass die innerhalb der Kühlkammer angeordneten Sprühdüsen ihrerseits einer hohen thermischen Belastung durch die Strahlungswärme und einer Verschmutzung durch von der Strangoberfläche abplatzenden Zunder ausgesetzt sind. Dadurch kommt es zu Ausfällen der Spritzdüsen, zumindest jedoch zu einer Beeinträchtigung des Spritzbildes und damit einer ungleichmäßigen Strangkühlung durch Veränderungen an der Düsenaustrittsöffnung.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher diese beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges vorzuschlagen, bei der eine gleichmäßige Einbringung von Kühlmittel in eine Kühlkammer nahe der heißen Metallstrangoberfläche über einen langen Betriebszeitraum sicher gewährleistet ist. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, die Spritzdüsen an einer für Wartungs- und Montagearbeiten leicht zugänglichen Stelle anzuordnen.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die mindestens eine Spritzdüse außerhalb der Kühlkammer positioniert ist und in der Wand der Kühlkammer eine der Spritzdüse zugeordnete Durchtrittsöffnung für das aus der Spritzdüse austretende Kühlmittel angeordnet ist.
  • Mindestens zwei an einer Seite des heißen Metallstranges in Strangförderrichtung hintereinander angeordnete Strangführungsrollen bilden eine Gruppe von Strangführungsrollen, denen eine gemeinsame Kühlkammer zugeordnet ist, die zur gekühlten Strangoberfläche hin offen ist, um die von der Strangoberfläche abgegebene Strahlungswärme einzufangen. Die Kühlkammer umfasst zumindest den Raum zwischen zwei benachbarten Strangführungsrollen. Die Durchtrittsöffnungen in der Wand der Kühlkammer sind so angelegt, dass eine optimale Gleichverteilung des als vorwiegend zerstäubten Kühlmittelstrahl eingebrachten Kühlmittels in der Kühlkammer und damit eine weitgehend gleichmäßige Reduktion der Strangoberflächentemperatur gewährleistet ist.
  • Die Durchtrittsöffnung in der Kühlkammerwand weist hierbei einen Querschnitt auf, der dem Spritzbild der Spritzdüse angepasst ist. Ist die Spritzdüse beispielsweise eine Flachstrahldüse, so bildet die Durchtrittsöffnung einen Schlitz, dessen Längserstreckung vom Öffnungswinkel der Spritzdüse und deren Abstand von der Kühlkammer bestimmt ist.
  • Die Wand der Kühlkammer, insbesondere deren Rückwand, ist zur Abschirmung der Stützkonstruktion des Rollengerüstes von Paneelen gebildet, die an Stützwänden oder speziell dafür vorgesehen Leisten im Rollengerüst befestigt sind. Die Befestigung kann durch eine Verschraubung oder vorzugsweise durch ein Anschweißen an diesen Stützwänden erfolgen, wobei die Schweißnaht unterbrochen geführt ist, um Dehnungen in den Paneelen auffangen zu können. Dies wird im besonderen Maße auch dadurch erreicht, dass die Paneele an ihren Rändern gekröpft oder gerollt ausgeformt sind.
  • Eine zweckmäßige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das Rollengerüst von mehreren entlang der Strangführung nebeneinander angeordneten und mehrere Strangführungsrollen umfassenden, insbesondere einzeln ausbaubaren Strangführungssegmenten gebildet ist und die Wände der Kühlkammern benachbarter Segmente durch Überbrückungselemente verbunden sind. Damit wird eine weitgehend geschlossene und dichte Kühlkammer geschaffen. Vorzugsweise ist einem Strangführungssegment eine Kühlkammer zugeordnet, wodurch ein einfacher Segmentwechsel, der auch die Kühlkammer umfasst, möglich ist. Es ist alternativ auch möglich, einem Segment mehrere Kühlkammern zuzuordnen. Durch die Anordnung elastischer Überbrückungselemente zwischen den Kühlkammern benachbarter Segmente werden einstellbare Kühlbedingungen entlang der gesamten Strangführung lückenlos ermöglicht. Die Überbrückungselemente können von elastischen oder mechanisch bewegbaren Bauteilen gebildet sein.
  • Um auch an den Schmalseiten der Strangführung einen baulichen Abschluss der Kühlkammer zu erreichen, sind im Abstand von den Stirnseiten der Strangführungsrollen, insbesondere den Stirnseitenwänden der mit dem heißen Metallstrang in Kontakt kommenden Stützmantelflächen der Strangführungsrollen, Wände der Kühlkammer zur seitlichen Abgrenzung an der Stützkonstruktion des Rollengerüstes oder an sonstigen Begrenzungswänden befestigt. Damit kann erreicht werden, dass insbesondere die äußeren Lager einer mehrfach abgestützten Strangführungsrolle außerhalb der Kühlkammer in einem temperaturgeschützten Raum liegen.
  • Bei Brammenstranggießanlagen, Vertikal- und Bogengießanlagen, sowie in einem Bereich der Strangführung nach dem Austritt des Stranges aus der Kokille, besteht das Rollengerüst aus mehreren entlang der Strangführung beiderseits des Stranges gegenüberliegend angeordneten und mehrere Strangführungsrollen umfassenden Strangführungssegmenten, die bei Bogenanlagen üblicherweise als Außenbogen- und Innenbogensegmente bezeichnet werden. Um bei dieser Segmentanordnung eine segmentübergreifende Kühlkammeranordnung zu ermöglichen, sind die Wandelemente der Kühlkammern gegenüberliegender Segmente durch Überbrückungselemente verbunden. Diese Überbrückungselemente können von elastischen oder mechanisch bewegbaren Bauteilen gebildet sein. Damit wird wiederum eine weitgehend geschlossene und dichte Kühlkammer gebildet.
  • Die dichtende Verbindung benachbarter Segmente kann auch von Überbrückungselementen gebildet sein, die aus mehreren Bauteilen bestehen, wobei eine Gruppe von Bauteilen an der Kühlkammer des einen Segmentes und eine weitere Gruppe von Bauteilen an der Kühlkammer des benachbarten Segmentes befestigt ist und die benachbarten Bauteile lediglich einander überlappen oder aneinander anliegen.
  • Insgesamt kann durch die Überbrückungselemente eine geschlossene Einhausung des heißen Metallstranges entlang der Strangführung durch die Kopplung einzelner Kühlkammern erreicht werden.
  • Die Strangführungsrollen können antriebslos als reine Stützrollen oder mit einem Drehantrieb versehen als Stütz- und Transportrollen ausgebildet sein.
  • Im Verlauf der Strangführung, an derem Anfang direkt im Anschluss an die Stranggießkokille oder an derem Ende im Übergangsbereich zum Auslaufrollgang oder im Verlauf des vorwiegend horizontalen Auslaufrollganges können in Einzelpaaren oder Gruppen von Einzelpaaren Strangverformungsrollen in Verformungsgerüsten abgestützt angeordnet sein. Mit diesen Strangverformungsrollen wird der gegossene Metallstrang in einem Bereich mit noch flüssigem Kern oder nach dessen Durcherstarrung einem Verformungsprozess (soft reduction) bzw. einem Walzprozess unterworfen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Stranggießeinrichtung mit der erfindungsgemäßen Kühlkammer besteht darin, dass in der Strangführung Strangführungsrollen und Strangverformungsrollen in beliebiger Abfolge angeordnet sind, wobei zumindest eine Gruppe von Strangführungsrollen und/oder Strangverformungsrollen zumindest teilweise innerhalb einer Kühlkammer liegt.
  • Die Strangführung erstreckt sich somit im Sinne des Anwendungsbereiches der Erfindung von der Ausgangsseite einer Stranggießkokille in einer Stranggießanlage bis in deren Auslaufbereich, jedenfalls soweit, als eine gezielte Kühlung des von Strangführungsrollen gestützten Metallstranges vorgesehen ist, inklusive etwaiger im horizontalen Auslaufbereich der Stranggießanalge angeordneten Walzgerüsten für den Direkteinsatz der gegossenen, vorzugsweise zu Strangabschnitten zerteilten Metallstränge.
  • Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispieles, wobei auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen wird, die Folgendes zeigen:
  • 1 einen Längsschnitt durch eine Stranggießanlage mit einer erfindungsgemäßen Strangführung in schematischer Darstellung,
  • 2 einen Längsschnitt durch ein Strangführungssegment am Innenbogen mit der erfindungsgemäßen Kühlkammer,
  • 3 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Kühlkammer in der Spritzebene der Spritzdüsen,
  • 4 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Kühlkammer in der Spritzebene der Spritzdüsen nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
  • In 1 ist eine konventionelle Stranggießanlage zur Herstellung eines wickelbaren Stahlbandes in einem kontinuierlichen Produktionsprozess mit einer Strangkühlung in einer Strangführung schematisch in einem Längsschnitt durch die Anlage dargestellt. Die Stranggießanlage 1 besteht in Richtung des Materialflusses aus einem Zwischengefäß 2, von dem flüssiger Stahl 3 durch ein Tauchgießrohr 4 in eine gekühlte Stranggießkokille 5 geleitet wird und dort zu einem Metallstrang 6 mit noch flüssigem Kern erstarrt und die Stranggießkokille 5 mit einem Querschnitt, der deren Austrittsquerschnitt entspricht, verlässt. In der nachfolgenden Strangführung 7 wird der Metallstrang gestützt transportiert und weiter gekühlt. Der Metallstrang 6 wird in einem Rollengerüst 8, welches sich beiderseits der Breitseitenwände des gegossenen Metallstranges erstreckt, von einer im Wesentlichen vertikalen Richtung in eine im Wesentlichen horizontalen Richtung umgelenkt, anschließend einer Weiterbehandlung beliebiger Art unterworfen, beispielsweise in einer ein- oder mehrgerüstigen Walzanlage 9 dickenreduziert, anschließend in einer Kühlstrecke 10 auf Wickeltemperatur gekühlt und in einer Wickelstation 11 zu einem Bund gewickelt. Auch Ofenanlagen zur Temperaturführung im Metallband können in die Anlage integriert sein.
  • Die Strangführung 7 ist aus einzeln auswechselbaren Einzelkomponenten aufgebaut, die eine Umformung des gegossenen Stranges zu einem wickelbaren Metallband ermöglichen. Die Strangführung 7 besteht im Wesentlichen aus Strangführungsrollen 12, die am gegossenen Metallstrang 6 anliegen bzw. anstellbar ausgebildet sind, ein Rollengerüst 8 bilden und solcherart einen Transportweg für den Metallstrang 6 vorgeben. Antriebslose Strangführungsrollen 13 dienen ausschließlich der Führung und Stützung des Stranges auf seinem Weg durch die Anlage, angetriebene Strangführungsrollen 14 übernehmen zusätzlich eine Transportfunktion und steuern die Fördergeschwindigkeit des Metallstranges. Zusätzlich sind in die Strangführung Strangverformungsrollen 15 integriert, die beispielsweise in einem Strangbiegegerüst oder Strangrichtgerüst 16 die Förderrichtung des Metallstranges beeinflussen, in einem Strangverformungsgerüst 17 zur Dickenreduktion des Metallstranges mit noch flüssigem Kern oder auch in einer Walzanlage 9 zur Dickenreduktion des Metallstranges nach der Durcherstarrung des Metallstranges zum Einsatz kommen. Mehrere Paare von in Strangförderichtung hintereinander angeordneten Strangführungsrollen 12 sind zu Strangführungssegmenten 18 zusammengefasst. Dieser Segmentierung entsprechend ist jedem Außenbogensegment 18a und jedem Innenbogensegment 18b eine Kühlkammer 20 zugeordnet, die in allgemeinerer Betrachtung stets mehrere in Strangförderrichtung nebeneinander angeordnete Strangführungsrollen 12 und/oder Strangverformungsrollen 15 umfassen. Jede Kühlkammer 20 ist zur Strangoberfläche hin offen und zum nicht dargestellten Rollengerüst und der Stützkonstruktion des Rollengerüstes durch eine Wand 21 abgegrenzt. In der Wand 21 sind Durchtrittsöffnungen 22 für ein Kühlmittel vorgesehen, welches von einer im Abstand hinter dieser Durchtrittsöffnung angeordneten Spritzdüse 23 austritt. Das Kühlmittel wird in fein zerstäubter Form in die Kühlkammer 20 eingebracht und nimmt vorwiegend die von der Strangoberfläche abgegebene Strahlungswärme auf und führt diese ab. Die Kühlkammern weisen insbesondere bei den Außenbogensegmenten nicht dargestellte Abflussöffnungen für angesammeltes Kühlwasser auf.
  • In 2 ist ein Innenbogensegment 18b mit sieben am Metallstrang 6 anliegenden Strangführungsrollen 12 dargestellt, die in einer Stützkonstruktion 24 des Rollengerüstes 8 drehbar gelagert sind. Die Stützkonstruktion 24 umfasst Stützwände 25, die den Strangführungsrollen 12 gegenüberliegen und an denen die Strangführungsrollen gelagert sind (3) und an denen die Wände 21 der Kühlkammer 20, vorzugsweise durch eine Schraub- oder Schweißverbindung 26 verankert sind. Die Wände 21 sind von Paneelen 27 gebildet, die zur Aufnahme von thermischen Spannungen an ihren Rändern 28 gekröpft oder gerollt sind.
  • Die Strangführungsrollen 12 sind mit geringem Abstand zueinander angeordnet, wobei in den Spalt 30 zwischen benachbarten Strangführungsrollen Kühlmittelstrahlen 31 gerichtet sind, die durch Durchtrittsöffnungen 22 in der Wand 21 der Kühlkammer 20 in diese eintreten. Wie in 3 veranschaulicht sind im Abstand hinter der Durchtrittsöffnung 22 zwei Spritzdüsen 23 in der Spaltebene zwischen zwei benachbarten Strangführungsrollen 12 angeordnet, die vorzugsweise als Flachstrahldüsen ausgebildet sind und das Kühlmittel in Form eines Sprühfächers als feinen Sprühnebel oder als fein zerteilten Kühlmittelstrahl 31 abgeben. Der Öffnungswinkel α des Sprühfächers und der Abstand a der Spritzdüse 23 von der Wand der Kühlkammer 20 bestimmen den Querschnitt der Durchtrittsöffnung (3 und 4).
  • Die in 2 dargestellten Spritzdüsen sind als Zweistoff-Schaftdüsen 32 ausgebildet, die mit einem Anbaustück 33 an parallel geführte Versorgungsleitungen 34, 35 für Kühlmittel (vorwiegend Wasser) und Zerstäubungsmedium (vorwiegend Luft) angeschlossen sind. Eine Zweistoff-Schaftdüse dieser Art ist in der deutschen Offenlegungsschrift DE 102 00 662 A1 im Detail beschrieben.
  • In Strangförderrichtung benachbarte Kühlkammern 20 können durch Zwischenschaltung eines elastischen Überbrückungselementes 36 zueinander dichtend gekoppelt werden, um eine zumindest abschnittsweise geschlossene Einhausung der Metallstrangoberfläche zu erreichen (2). Die Überbrückungselemente 36 schließen direkt an den Paneelen 27 der Kühlkammer 20 an oder können auch, wie die Paneele selbst, an benachbarten Stützwänden 25 befestigt sein.
  • In gleicher Weise sind den Schmalseitenwänden des Metallstranges im Abstand zu den Stirnseiten der Strangführungsrollen 12 elastische Überbrückungselemente 37 oder Schürzen zugeordnet, die die Kühlkammer 20 seitlich abgrenzen (3). Diese Überbrückungselemente 37 sind vom Innenbogensegment 18b und vom gegenüber liegenden Außenbogensegment 18a ausgehend gegeneinander gerichtet und überlappen sich gegebenenfalls. Die außen liegenden Lagerungen 38 der Strangführungsrollen 12 befinden sich hierbei außerhalb der Kühlkammer 20.
  • Gemäß einer Ausführungsvariante, die in 4 dargestellt ist, enden die Wände 21 der Kühlkammer 20 an der Rahmenkonstruktion des Innenbogensegmentes 18b. Mit Wänden 40 wird eine weitgehend geschlossene, weitgehend dichte oder elastische Verbindung zwischen der Rahmenkonstruktion des Innenbogensegmentes 18b und einer Begrenzungswand 41 (z. B. Anlageneinhausung), die parallel zur gebogenen Strangführung verläuft, hergestellt. Eine analoge, jedoch nicht dargestellte Verbindung besteht zwischen der Begrenzungswand und der Rahmenkonstruktion des Außenbogensegmentes.
  • Im Sinne der Darstellung in 1 können die erfindungsgemäßen Kühlkammern 20 auch bei Strangverformungsrollen 15 angewendet werden, die Teil eines Verformungsgerüstes 16, 17 oder einer Walzanlage 9 oder eines einzelnen Walzgerüstes sind. Auch die Kombination von Strangführungsrollen 12 und Strangverformungsrollen 15 innerhalb einer Kühlkammer 20 liegen durchaus im Schutzumfang der Erfindung.
  • Die Erfindung ist nicht auf die vorliegende Ausführungsform beschränkt. Vielmehr ist es durchaus möglich, dass die Anordnung der die Durchtrittsöffnungen aufweisenden Wände der Kühlkammer so erfolgt, dass die Strangführungsrollen nicht zur Gänze innerhalb der Kühlkammer liegen, sondern dass die Wände mit Abstand zu den Strangführungsrollen enden, somit in einem Bereich des enger werdenden Spaltes zwischen den Mantelflächen benachbarter Strangführungsrollen positioniert sind.
  • Es liegt weiters im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung, wenn in Strangförderrichtung benachbarte Kühlkammern nicht durch ein Überbrückungselement miteinander verbunden sind, sondern diese Überbrückungselemente, als Schürzen ausgebildet, am Ende jeder Kühlkammer gegen die Strangoberfläche gerichtet sind und knapp vor der Metallstrangoberfläche enden.
  • Die Kühlkammer umfasst mindestens zwei benachbarte Strangführungsrollen, wobei die Kühlkammer im Minimalfall von den einander gegenüberliegenden Mantelflächenabschnitten der Strangführungsrollen und einer Kühlkammerwand mit den notwendigen Durchtrittsöffnungen für die Kühlmittelstrahlen und gegebenenfalls Seitenabdeckungen gebildet sein kann. Auch eine Kompletteinhausung zweier benachbarter Strangführungsrollen mit den entsprechenden Überbrückungselementen bzw. Schürzen bildet eine Kühlkammer im Sinne der Erfindung.

Claims (8)

  1. Vorrichtung zum Transportieren und Kühlen eines Metallstranges (6), vorzugsweise eines Stahlstranges, in einer Strangführung (7), vorzugsweise in der Strangführung einer Stranggießanlage, mit den Metallstrang stützenden Strangführungsrollen (12), die in einem Rollengerüst (8) abgestützt sind und einer Kühlkammer (20), die zum Metallstrang offen und zur Stützkonstruktion (24) des Rollengerüstes geschlossen ausgebildet ist und in die über mindestens eine Spritzdüse (23) ein Kühlmittel eingebracht wird, wobei zumindest eine Gruppe von aufeinander folgenden Strangführungsrollen (12) zumindest teilweise innerhalb der Kühlkammer (20) liegt, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Spritzdüse (23) außerhalb der Kühlkammer (20) positioniert ist und in der Wand (21) der Kühlkammer eine der Spritzdüse zugeordnete Durchtrittsöffnung (22) für das aus der Spritzdüse austretende Kühlmittel angeordnet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsöffnung (22) einen Querschnitt aufweist, der dem Spritzbild der Spritzdüse (23) angepasst ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand (21) der Kühlkammer (20) zur Abschirmung der Stützkonstruktion (24) des Rollengerüstes (8) von Paneelen (27) gebildet ist, die an Stützwänden (25) des Rollengerüstes befestigt, vorzugsweise angeschweißt, sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Paneele (27) an ihren Rändern (28) gekröpft oder gerollt ausgeformt sind.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollengerüst (8) von mehreren entlang der Strangführung (7) nebeneinander angeordneten und mehrere Strangführungsrollen (12) umfassende Strangführungssegmenten (18) gebildet ist und die Wände (21) der Kühlkammern (20) benachbarter Segmente durch Überbrückungselemente (36) verbunden sind.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Abstand von den Stirnseiten der Strangführungsrollen (12) Wände (21, 40) der Kühlkammer (20) zur seitlichen Abgrenzung der Kühlkammer an der Stützkonstruktion (24) des Rollengerüstes (8) oder sonstiger Begrenzungswände (41) befestigt sind.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollengerüst (8) von mehreren entlang der Strangführung (7) gegenüberliegend angeordneten und mehrere Strangführungsrollen (12) umfassende Strangführungssegmenten (18a, 18b) gebildet ist und die Wände (21) der Kühlkammern (20) gegenüberliegender Segmente (18) durch Überbrückungselemente (37) dichtend verbunden sind.
  8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Strangführung (7) Strangführungsrollen (12) und Strangverformungsrollen (15) in beliebiger Abfolge angeordnet sind, wobei zumindest eine Gruppe von Strangführungsrollen (12) und/oder Strangverformungsrollen (15) zumindest teilweise innerhalb einer Kühlkammer (20) liegt.
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