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Trommelkühlbett für langes Walzgut
Die Erfindung betrifft ein Trommelkühlbett für langes Walzgut, das aus nebeneinander auf einer Welle angeordneten Radkränzen gebildet wird, die an ihrem Umfang mit Mitnehmern versehen sind, von denen die erfassten Walzstäbe nach erfolgter Abkühlung an der der Walzstabzuführung abgekehrten Seite abgleiten.
Bei bekannten Ausführungen ist jedoch keine Gewähr für ein ausgerichtetes langes Walzgut nach dem Abkühlen gegeben. Auf Grund der geringen Festigkeit des warmen Walzgutes kommt dieses zwischen den einzelnen Auflagepunkten an den Scheiben durch seine Eigenlast zum Durchhängen, was nach
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rüst kommenden Stäbe in jedem Fall mit ihrer gesamten Länge neben das Trommelkühlbett gelangen und erst durch eine zusätzliche Aufgabevorrichtung in radialer Richtung aufgegeben werden müssen.
Es ist auch bekannt, warmgewalzte Bleche in Trommelkühlbetten abzukühlen. Die Trommel selbst besteht aus hintereinander angeordneten speichenförmigen Rädern, zwischen denen lediglich die Rollen des Zu- und Abfuhrrollganges liegen. Die Auflagen des abzukühlenden Bleches bilden daher nur die Speichen der Räder sowie die Rollgangsrollen. Das zu kühlende Blech liegt also weder in Kammern noch liegt es vollkommen auf, sondern es ist allseitig von Luft umgeben, was wieder wesentlich die Kühlzeit bestimmt. Im vorliegenden Fall hat jedes Blech nur einen Weg von 1800 zurückzulegen, bis es abgekühlt auf den Abfuhrrollgang zu liegen kommt.
Dementsprechend sind auch die Drehzahlen der Trommel und der Rollgangsrollen sehr niedrig. Auch werden die Rollgangsrollen und die Trommel nur mit einer Kupplung abwechselnd gedreht. Beim Zuführen eines warmen Bleches muss gleichzeitig ein abgekühltes Blech entfernt werden. Kupplungen zwischen den einzelnen Rädern sind dabei nicht vorgesehen, da es sich im vorliegenden Fall um Blechlängen von höchstens 20 m handelt und daher alle Räder nur drehstarr miteinander verbunden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, lange Walzstäbe aufzunehmen, die durch eine Schere hinter dem letzten Gerüst einer Fertigwalzstrasse vom endlosen oder beliebig langen Walzstrang abgetrennt wurden, und diese unter Vermeidung der genannten Nachteile nach ausgiebiger Abkühlung wieder abzugeben.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein langes Trommelkühlbett in mehrere durch Wellenkupplungen voneinander trennbare Trommelsektionen für handelsübliche Walzstablängen unterteilt ist und jede Trommelsektion am Umfang in ihrer Längsrichtung aus mehreren Kammern besteht, deren Seiten eine durchgehend glatte Auflagefläche bilden, und am Walzstabeinlauf, der unterhalb der Trommelachse liegt, diejenigen Kammern, in die der Einlauf der Walzstäbe erfolgt, durch ein feststehendes Leitlineal von aussen abgeschlossen sind. Wird in diesem Trommelkühlbett bereits das Durchhängen der aufgenommenen Walzstäbe verhindert, so erübrigt die stirnseitige Walzstabzufuhr die
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bisher notwendige Aufgabevorrichtung.
Aus einer Trommellänge zum Abkühlen von Walzstäben bis zu 125 m Länge resultiert wieder die Unterteilung in 20 m lange Segmente zur Aufnahme von handelsüblichen Walzstäben.
Um nun bei der Fertigung handelsüblicher Längen bis 20 m die 125 m lange Trommel nicht drehen zu müssen, sind die Segmente durch schaltbare Kupplungen miteinander verbunden. Auch vermeiden die glatt durchgehenden Auflageflächen ein Durchhängen der noch walzwarmen, insbesondere der nur 6 mm starken Rundeisenstäbe.
Zwischen den einzelnen Trommelsektionen sind Führungen angeordnet, die beim stirnseitigen Einlauf der Walzstäbe die vorhandenen Zwischenräume zwischen den Trommelsektionen überbrücken. Mit diesen Führungen wird jeder Walzstab sicher in die folgende Trommelsektion geleitet.
Das in den Trommelsektionen liegende Walzgut ist im Drehbereich zwischen Aufgabe und Abgabestelle einem strömenden Kühlmedium ausgesetzt, das aus feststehenden Düsen austritt, und die Trommelsektionen sind in dem zwischen Abgabestelle und Aufgabestelle des Walzgutes durchlaufenen Bereich ebenfalls dem Einfluss von Kühlvorrichtungen ausgesetzt. Mit der Anordnung der Ab- und Aufgabestelle unterhalb der Trommelachse wird der Weg der Walzstäbe am Trommelumfang über 1800 hinaus und damit auch der zeitliche Einfluss der Kühlmittel verlängert.
Weiterhin wird gewährleistet, dass sich beiden hohenEndwalzgeschwindigkeiten nicht nur die Walzstäbe vollkommen abkühlen, sondern auch jeder einlaufende Stab in eine kalte Kammer einläuft und sich die Lebensdauer der Trommeln erhöht.
Zur Erhöhung des kontinuierlichen Arbeitsablaufes wird die Trommel noch während des Stabeinlaufes um je eine Teilung weitergedreht. Mit dieser Massnahme wird erreicht, dass beim Einlaufen des Stabendes bereits eine neue Kammer den folgenden Stab aufnehmen kann. Das schlangenförmige Aufgleiten eines jeden Stabes hat dabei keinen Einfluss auf das Gefüge oder die Oberfläche, da es ja im glühenden Zustand erfolgt.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen Fig. l die Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und Fig. 3 die Draufsicht eines erfindungsgemässen Trommelkühlbettes.
Der aus dem letzten Gerüst einer Fertigwalzstrasse vom endlosen oder beliebig langen Strang abgetrennte Walzstab 8 wird den Trommelsektionen 1 stirnseitig während der kontinuierlichen oder schrittweisen Bewegung des Trommelkühlbettes zugeführt, wobei die Spitze des folgenden Stabes das noch nicht vollständig in seine Kammer 2 eingetretene Ende des vorhergangenen Stabes um eine Teilung weitergerückt vorfindet und in eine leere Kammer 2 einlaufen kann. Ein festes oder federndes Leitlineal 4 bildet mit den am Trommelumfang in Längsrichtung angeordneten Profilschienen 9 zeitweilig eine geschlossene Kammer 2 zur sicheren Führung der stirnseitig in das Trommelkühlbett einlaufenden Walzstäbe 8. Die drehstarren Wellenkupplungen 3 ermöglichen bei Bedarf das beliebige Austauschen von Trommelsektionen 1.
Durch die zwischen den Trommelsektionen 1 angeordneten Führungen 5 wird jeder Walzstab 8 beim stirnseitigen Einlauf mit seiner Spitze sicher in die nachfolgende Sektion geleitet. Im Verlauf der weiteren Trommeldrehung kommen die Walzstäbe 8 in den Bereich des aus Düsen 6 strömenden Kühlmediums und verlassen ihre Kammern 2 an der Walzstababnehme 7, wobei die leeren Kammern 2 anschliessend weiter gekühlt werden können.
Zum Kühlen der Walzstäbe 8 wird zweckmässig Luft benutzt, während die leeren Kammern 2 danach meist wassergekühlt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Trommelkühlbett für langes Stabmaterial, das aus nebeneinander auf einer Welle angeordneten Radkränzen gebildet wird, die an ihrem Umfang mit Mitnehmern versehen sind, von welchen die stirnseitig einlaufenden Walzstäbe in ihrer ganzen Länge erfasst und nach erfolgter Abkühlung an der der Walzgutzuführung abgekehrten Seite abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein langes Trommelkühlbett in mehrere durch Wellenkupplungen (3) voneinander trennbare Trommelsektionen (1) für handelsübliche Walzstablängen unterteilt ist und jede Trommelsektion am Umfang in ihrer Längsrichtung aus mehreren Kammern (2) besteht, deren Seiten eine durchgehende glatte Auflagefläche bilden und am Walzstabeinlauf, der unterhalb der Trommelachse liegt, diejenigen Kammern (21,
in die der Einlauf der Walzstäbe (8) erfolgt, durch ein feststehendes Leitlineal (4) von aussen abgeschlos- sen sind.