DE102065C

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Info

Publication number: DE102065C
Application number: DENDAT102065D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 64: Schankgeräthe.

Die vorliegende Erfindung hat einen Flaschen- und Glä'serverschlufs zum Gegenstande, weicher nicht nur durch seine aufserordentlich grofse Einfachheit alle bisherigen sogenannten hermetischen Verschlüsse übertrifft, ,sondern der zufolge seiner sicheren- Wirksamkeit gegen Luftzutritt mannigfache Verwendung finden kann, z. B. als Verschlufs für Milch- und Bierflaschen oder für Conservenglä'ser u. s. w.

In der beiliegenden Zeichnung ist diese neue Verschlufsvorrichtung im senkrechten Schnitt als Flaschenverschlufs zur beispielsweisen Darstellung gebracht, und zwar zeigt

Fig. ι eine mit .einem Stopfen versehene Flasche,

Fig. 2 eine solche ohne Stopfen.

Der Flaschenhals a^l der Flasche α besitzt nicht wie bei den gewöhnlichen Flaschenhälsen eine rein cylindrische Gestaltung, sondern ist an seinem oberen Ende innen mit einer ringförmigen Ausweitung a² versehen, von welcher aus sich die lichte Weite des Flaschenhalses über eine gewisse Strecke nach unten hin bis etwa zur Stelle b stetig vergröfsert, worauf sie zunächst wieder kleiner wird und schliefslich in den Flaschenbauch a übergeht, so dafs auf diese Weise an der Stelle b des Flaschenhalses eine nach aufsen gerichtete, spitz zugehende, ebenfalls ringförmige Ausweitung gebildet wird. ..

Entsprechend der Entfernung der beiden ringförmigen Ausweitungen a~ und b ist in dem den Verschlufs des Flaschenhalses herstellenden Glas- und Porcellanstopfen c je eine ringförmige Rinne vorgesehen, in welche Gummischeiben oder -Ringe d und e mit zweckmä'fsig trapezförmigen Querschnitten eingelegt sind.

Soll nun die Flasche verschlossen werden, so wird der Stopfen, der infolge des gröfseren äufseren Durchmessers des Gummiringes e nur" sehr strenge durch die engere Oeffnung des Flaschenhalses hindurchtreten, kann, unter Ueberwindung der elastischen Spannkraft des Gummiringes e so weit in den Flaschenhals hineingedrückt, bis sich der Gummiring e in die Ausweitung b des letzteren passend eingefügt hat und nun seinerseits gewissermafsen den Stopfen nach unten zu ziehen das Bestreben zeigt, so dafs auf dieselbe Weise auch der obere Gummiring d zu gleicher Zeit fest und luftdicht in den ringförmigen Raum a² eingeprefst wird.

Das Oeffnen der Flasche geschieht durch Ziehen an dem Bunde c^l des Stopfens c unter Ueberwindung der elastischen Spannkräfte des Gummiringes e so lange, bis die letztere den engsten Theil des Flaschenhalses passirt hat und nunmehr leichter ganz hinaufgezogen .werden kann.

Um einen derartigen Verschlufs ganz besonders zum luftdichten Abschlufs bezw. zur keimfreien Aufbewahrung des Inhaltes von Milchflaschen, Conservenbüchsen u. s. w. geeignet zu machen, ist an dem Glas- oder Porcellanstopfen noch eine besondere Vorrichtung in Gestalt eines Kanales oder einer Durchbohrungy vorgesehen, welche, von der Mitte des unteren Endes des Stopfens beginnend, seitlich an letzteren zwischen den beiden Gummiringen d e ausmündet. Wird nun die mit dem kochenden Inhalte gefüllte Flasche in siedendes

Wasser gesetzt, so können sowohl durch ein geringes Anheben des Stopfens c als auch bei genügender Spannung der entstandene Dampf bezw. die heifs gewordene, über dem Inhalte der Flasche befindliche Luft ins Freie gelangen. Nach dem Erkalten des Inhaltes der Flasche entsteht in derselben ein luftverdünnter Raum, so dafs die äufsere atmosphärische Luft auf den Stopfen drückt und dadurch einen aufserordentlich wirksamen Abschlufs bewirkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Verschlufsvorrichtung für Flaschen, Gläser u. s. w., gekennzeichnet einerseits durch zwei im Innern des Flaschen- oder Glä'serhalses befindliche ringförmige Ausweitungen fa-bj, andererseits durch einen mit zwei eingelegten Gummiringen (d e) versehenen Stopfen, welcher sich beim Verschliefsen mit seinen Gummiringen in die Ausweitungen (ar b) des Flaschenhalses hineinprefst. Eine Ausführungsform der nach Anspruch ι gekennzeichneten Verschlufsvorrichtung, bei welcher der Stopfen (c) mit einer zwischen den Gummiringen ausmündenden inneren Durchbohrung (f) versehen ist, zum Zwecke, dem beim Kochen des Inhaltes der Flasche sich entwickelnden Dampf den Abzug ins Freie mittelst geringen Anhebens des Stopfens zu gestatten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.