DE10206299B4 - Beschlag für einen Fahrzeugsitz sowie Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1 sowie einen Fahrzeugsitz mit einem derartigen Beschlag.
- Ein aus der
DE 197 15 764 A1 bekannter Beschlag dieser Art für ein zweitüriges Kraftfahrzeug dient dazu, durch das vorwärts erfolgende Freischwenken der Lehne den Zugang zum Fond zu ermöglichen und für den Gebrauch durch einen Insassen verschiedene Neigungseinstellungen der Lehne zur Verfügung zu stellen. Der Anschlag dient dazu, den Vorgang des Zurückschwenkens der Lehne zu begrenzen und das Verriegeln des Beschlags zu erleichtern. Im verriegelten Zustand verriegelt die Sperrklinke mit dem Oberteil mittels zusammenwirkender Verzahnungen. Die Sperrklinke wird dabei mittels des Spannexzenters gesichert, welcher zugleich die Verzahnungen spielfrei stellt, so dass allenfalls noch ein Lagerspiel der Sperrklinke vorhanden sein kann. - In der
DE 199 15 780 C1 wird ein Beschlag beschrieben, mittels dessen die Lehne neigungseinstellbar und – entsprechend einem exzentrischen Freischwenken – in eine Tischstellung überführbar ist. Um Verschleißerscheinungen des Beschlags auszugleichen, wird vorgeschlagen, den Anschlag als exzentrisch gelagerten Nocken auszubilden, der sich mittels einer Federvorspannung nachstellen kann. - Die
DE 199 10 084 A1 offenbart einen Beschlag mit einer exzentrischen Freischwenkung, bei welchem im verriegelten Zustand eine Sperrklinke am Sitzteil mit einem Halteschenkel verriegelt, der vom schwenkbaren Unterteil des Beschlags nach hinten abragt und auf einem Auflagemittel aufliegt. Das Auflagemittel ist mittels eines Bolzens am Sitzteil angeschraubt, wobei der Bolzen das Auflagemittel auf einem Bolzenabschnitt lagert, welcher exzentrisch zur Bolzenachse ist, so dass eine Höheneinstellung des Auflagemittels und dadurch eine weitgehende spielfreie Verriegelung erreicht wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art sowie einen Fahrzeugsitz mit einem derartigen Beschlag zu verbessern, insbesondere das Lagerspiel der zum Verriegeln des Freischwenkteils dienenden Sperrklinke zu beseitigen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Beschlag mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass der beim Beenden des Zurückschwenkens der Lehne und im verriegelten Zustand bestehende Abstand des Anschlags zum Oberteil einstellbar ist, kann das im verriegelten Zustand vorhandene Spiel minimal gehalten werden, so dass Momente, die auf die Lehne wirken, nicht nur über die Verriegelung zwischen dem Freischwenkteil und dem Oberteil übertragen werden, sondern auch über den Anschlag auf das Oberteil geleitet werden. Dies ergibt eine größere Sicherheit und erlaubt günstigere Dimensionierungen der Bauteile. Beschädigungen durch Wechsellasten wird begegnet, und eventuelle Klappergeräusche durch das Spiel werden vermieden.
- Erreicht wird dies durch eine Ausbildung des Anschlags als exzentrischer, vor dem Ende des Zusammenbaus des Beschlags relativ zum Freischwenkteil drehbarer Anschlagbolzen, welcher dann beim Zusammenbau mit dem Freischwenkteil verbunden wird, beispielsweise über geeignete Vorsprünge vernietet wird. Dabei weist der Anschlagbolzen vorzugsweise einen Lagerabschnitt, welcher am Freischwenkteil angebracht ist oder im Freischwenkteil gelagert ist, und einen Anlagekörper auf, welcher zum Lagerabschnitt exzentrisch angeordnet ist und den geringsten Abstand zum Oberteil, beispielsweise zu einer Nase desselben, definiert. Eine einstückige Ausbildung, vorzugsweise aus Metall, hat den Vorteil, dass die verschiedenen Funktionsbereiche des Anschlagbolzens bereits miteinander verbunden sind. Im Falle einer zweiteiligen Ausbildung aus verschiedenen Materialien wäre ein Anlagekörper aus Kunststoff für eine zusätzliche Reduktion von Klappergeräuschen geeignet.
- Die Erfindung ist vorzugsweise bei Fahrzeugsitzen von zweitürigen Kraftfahrzeugen mit zentrischem Freischwenken der Lehne einsetzbar, kann aber auch für andere Fahrzeugsitze verwendet werden, beispielsweise mit einer Tischfunktion.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Teilansicht des Ausführungsbeispiels, und -
2 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes. - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein zweitüriges Kraftfahrzeug weist für die Neigungseinstellung und zum Schwenken seiner Lehne2 relativ zu seinem Sitzteil3 auf seinen beiden Seiten je einen Beschlag5 auf. Im Ausführungsbeispiel ist der Beschlag5 in Bezug auf die Neigungseinstellung als Getriebebeschlag ausgebildet, kann aber auch als Rastbeschlag ausgebildet sein. Jeder Beschlag5 umfasst ein mit der Struktur des Sitzteils3 verbundenes Taumelunterteil9 , ein zur Neigungseinstellung der Lehne2 relativ zu diesem verdrehbares Taumeloberteil11 und ein mit der Lehnenstruktur der Lehne2 verbundenes Freischwenkteil14 . Das Freischwenkteil14 ist für das zentrisch erfolgende Freischwenken der Lehne2 relativ zum Taumeloberteil11 um eine zentrale Achse schwenkbar, ansonsten aber mit dem Taumeloberteil11 auf eine nachfolgend beschriebene Weise verriegelt. - Auf dem Freischwenkteil
14 ist mittels eines ersten Lagerbolzens16 eine Sperrklinke18 schwenkbar gelagert, welche zum Verriegeln des Freischwenkteils14 in Schließrichtung federbelastet in einen Zahnabschnitt19 des Taumeloberteils11 greift. Die Sperrklinke18 wird dabei durch einen federbelasteten, exzentrisch gekrümmten Spannexzenter20 gesichert, welcher mittels eines zweiten Lagerbolzens22 ebenfalls schwenkbar auf dem Freischwenkteil14 gelagert ist. Auf dem Spannexzenter20 ist im Abstand zum zweiten Lagerbolzen22 ein Entriegelungsbolzen24 angebracht, welcher parallel zu den Lagerbolzen16 und22 angeordnet ist. Der Entriegelungsbolzen24 greift durch eine Kulisse26 des Freischwenkteils14 , welche in dessen Schwenkebene um den zweiten Lagerbolzen22 kreisförmig gekrümmt ist. Die Kulisse26 wird von einem Steuerfinger28 der Sperrklinke18 gekreuzt. - In Fahrtrichtung hinter dem ersten Lagerbolzen
16 und der Sperrklinke18 ist ein metallischer Anschlagbolzen30 angeordnet, welcher einen zylindrischen Lagerabschnitt32 und einen mit seiner Stirnseite anschließenden, ebenfalls zylindrischen Anlagekörper34 von größerem Durchmesser aufweist, dessen Achse parallel versetzt zur Achse des Lagerabschnitts32 angeordnet ist. Der Lagerabschnitt32 weist zwei diametral gegenüberliegende, radial abstehende Vorsprünge36 auf, mittels welcher er mit dem Freischwenkteil14 vernietet ist. Im beschriebenen verriegelten Zustand liegt der Anschlagbolzen30 mit seinem Anlagekörper34 an einer Nase39 des Taumeloberteils11 an, wobei diese Nase39 in Fahrtrichtung hinter dem Anschlagbolzen30 angeordnet ist. - Zum Freischwenken der Lehne
2 wird durch Zug am Entriegelungsbolzen24 der Spannexzenter20 nach oben geschwenkt, wobei er über den Steuerfinger28 die Sperrklinke18 in ihre öffnende Richtung schwenkt. Sobald die Sperrklinke18 den Zahnabschnitt19 verlassen hat, kann die Lehne2 vorgeschwenkt werden. Der Vorgang des Zurückschwenkens der Lehne2 endet dadurch, dass der Anschlagbolzen30 wieder in Anlage an die Nase39 gelangt. Die Sperrklinke18 kann dann wieder in den Zahnabschnitt19 einfahren und wird durch den Spannexzenter20 wieder gesichert. - Die exzentrische Anbringung des Anlagekörpers
34 auf dem Freischwenkteil14 wird dazu verwendet, das Spiel zwischen dem Anschlagbolzen30 und der Nase39 minimal zu halten. Hierzu wird beim Zusammenbau des Beschlags5 der unvernietete Anschlagbolzen30 so lange gedreht, bis der Anlagekörper34 fest an der Nase39 anliegt. Dann wird der Anschlagbolzen30 geringfügig zurückgedreht, wobei der Anlagekörper34 weiterhin den geringsten Abstand zur Nase39 definiert, und mittels der Vorsprünge36 mit dem Freischwenkteil14 endgültig vernietet. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Lehne
- 3
- Sitzteil
- 5
- Beschlag
- 9
- Taumelunterteil, Unterteil
- 11
- Taumeloberteil, Oberteil
- 14
- Freischwenkteil
- 16
- erster Lagerbolzen
- 18
- Sperrklinke
- 19
- Zahnabschnitt
- 20
- Spannexzenter
- 22
- zweiter Lagerbolzen
- 24
- Entriegelungsbolzen
- 26
- Kulisse
- 28
- Steuerfinger
- 30
- Anschlagbolzen, Anschlag
- 32
- Lagerabschnitt
- 34
- Anlagekörper
- 36
- Vorsprung
- 39
- Nase
Claims (8)
- Beschlag für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit a) einem sitzteilstrukturfesten Unterteil (
9 ), b) einem relativ zum Unterteil (9 ) verdrehbaren Oberteil (11 ) für die Neigungseinstellung der Lehne (2 ) des Fahrzeugsitzes (1 ), c) einem lehnenstrukturfesten, mit dem Oberteil (11 ) verriegelbaren und für ein zentrisches Freischwenken der Lehne (2 ) relativ zum Oberteil (11 ) verschwenkbaren Freischwenkteil (14 ), d) einer auf dem Freischwenkteil (14 ) schwenkbar gelagerten Sperrklinke (18 ), die im verriegelten Zustand das Freischwenkteil (14 ) mit dem Oberteil (11 ) verriegelt, e) einem auf dem Freischwenkteil (14 ) schwenkbar gelagerten, federbelasteten und exzentrisch gekrümmten Spannexzenter (20 ), der die Sperrklinke (18 ) im verriegelten Zustand sichert, und f) einem Anschlag (30 ), den das Freischwenkteil (14 ) trägt und der zum Beenden des Zurückschwenkens der Lehne (2 ) und im verriegelten Zustand mit dem Oberteil (11 ) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass g) der beim Beenden des Zurückschwenkens der Lehne (2 ) und im verriegelten Zustand bestehende Abstand des Anschlags (30 ) zum Oberteil (11 ) einstellbar ist, indem der Anschlag als ein Anschlagbolzen (30 ) mit einem am oder im Freischwenkteil (14 ) angebrachten oder gelagerten Lagerabschnitt (32 ) und einem zum Lagerabschnitt (32 ) exzentrisch angeordneten, den geringsten Abstand zum Oberteil (11 ) definierenden Anlagekörper (34 ) ausgebildet ist, wobei der Anschlagbolzen (30 ) vor dem endgültigen Zusammenbau des Beschlags (5 ) relativ zum Freischwenkteil (14 ) drehbar ausgebildet ist und der Anschlagbolzen (30 ) dann beim Zusammenbau mit dem Freischwenkteil (14 ) fest verbunden wird. - Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerabschnitt (
32 ) radiale Vorsprünge (36 ) aufweist, welche nach dem Zusammenbau des Beschlags (5 ) mit dem Freischwenkteil (14 ) vernietet sind. - Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerabschnitt (
32 ) und der Anlagekörper (34 ) zylindrisch geformt sind, wobei ihre Achsen parallel beabstandet verlaufen. - Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagekörper (
34 ) den Lagerabschnitt (32 ) wenigstens teilweise umschließt. - Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagbolzen (
30 ) einstückig ausgebildet ist. - Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagbolzen (
30 ) aus Metall besteht. - Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagbolzen (
30 ) mit einer festen Nase (39 ) des Oberteils (11 ) zusammenwirkt. - Fahrzeugsitz (
1 ) mit einer Lehne (2 ), gekennzeichnet durch einen Beschlag (5 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Neigungseinstellung und zum Freischwenken der Lehne (2 ).
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