DE10206274A1

DE10206274A1 - Drucksteife Kette

Info

Publication number: DE10206274A1
Application number: DE2002106274
Authority: DE
Inventors: Hermann Fasel; Alexander Amann
Original assignee: Wilh Schlechtendahl and Soehne GmbH and Co KG
Current assignee: Wilh Schlechtendahl and Soehne GmbH and Co KG
Priority date: 2002-02-15
Filing date: 2002-02-15
Publication date: 2003-08-28

Abstract

Die Erfindung betrifft eine drucksteife Kette, deren innere und äußere Kettenglieder jeweils aus zwei Laschen bestehen und die jeweils über ein Gelenk mit dem vorangehenden Kettenglied und ein weiteres Gelenk mit dem folgenden Kettenglied verbunden sind. Eine Kette, die bei kleiner Baugröße auch ohne Führung im Anschlußbereich große Druckkräfte übertragen kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen jedes Kettengliedes als Druckübertragungselemente ausgebildet sind und im Bereich des Gelenks zum vorangehenden Kettenglied eine einseitig offene Tasche sowie im Bereich des Gelenks zum folgenden Kettenglied eine Nase aufweisen, die in gestrecktem Zustand der Ketten in die Tasche der folgenden Lasche eingreift, und daß ein Anschlußböckchen vorgesehen ist, welches zwei im Abstand voneinander angeordnete Stifte trägt, wobei einer der Stifte als Gelenk für die damit zu verbindenden Laschen ausgebildet ist und der andere Stift bei gestreckter Kette in die Taschen dieser Laschen eingreift.

Description

Die Erfindung betrifft eine drucksteife Kette, deren innere und äußere Kettenglieder jeweils aus zwei Laschen bestehen und die jeweils über ein Gelenk mit dem vorangehenden Kettenglied und ein weiteres Gelenk mit dem folgenden Kettenglied verbunden sind.

Derartige drucksteife Ketten sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei einer Ausführung der eingangs beschriebenen Gattung (DE-AS 11 92 465) sind zwischen den Laschen der inneren und der äußeren Kettenglieder Druckübertragungselemente angeordnet, die an jeweils nur einem Gelenk gelagert sind und im Bereich dieses Gelenkes eine Tasche aufweisen, in die eine Nase des vorangehenden Druckübertragungselementes in gestrecktem Zustand der Kette eingreift. Diese Kette kann, wie auch andere bekannte Ketten, über Kettenräder geführt werden. Um zu verhindern, daß das aus einem Kettenkasten oder dergleichen herausgeführte freie Ende der Kette abknickt, ist eine Längsführung bekannt, die zumindest einige Kettenglieder aufnimmt (DE-AS 10 46 422).

Probleme gibt es jedoch, wenn Ketten direkt als Schubantriebselemente verwendet werden sollen und dabei Schub- oder Druckkräfte axial ohne eine entsprechende Längsführung übertragen werden sollen. Bei relativ geringen zu übertragenden Schubkräften kann dieses Problem beherrscht werden. Sind die erforderlichen Schubkräfte jedoch größer und liegen zum Beispiel in Bereichen oberhalb 500 N bei Längen > 100 mm, dann stoßen die herkömmlichen Ketten an Grenzen und ein sicherer Langzeitbetrieb ist nicht mehr gegeben. Das trifft insbesondere auf Ketten kleiner Baugröße zu, die nur zur Übertragung kleiner Schub- oder Druckkräfte eingesetzt werden können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kette anzugeben, die bei kleiner Baugröße auch ohne Führung im Anschlußbereich große Druckkräfte übertragen kann.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Laschen jedes Kettengliedes als Druckübertragungselement ausgebildet sind und im Bereich des Gelenks zum vorangehenden Kettenglied eine einseitig offene Tasche sowie im Bereich des Gelenks zum folgenden Kettenglied eine Nase aufweisen, die in gestrecktem Zustand der Kette in die Tasche der folgenden Lasche eingreift, und daß ein Anschlußböckchen vorgesehen ist, welches zwei im Abstand voneinander angeordnete Stifte trägt, wobei einer der Stifte als Gelenk für die damit zu verbindenden Laschen ausgebildet ist und der andere Stift bei gestreckter Kette in die Taschen dieser Laschen eingreift. Bei dieser Kette wirken sowohl die inneren als auch die äußeren Kettenglieder als Druckübertragungselemente und es können dementsprechend große Schub- bzw. Druckkräfte übertragen werden. Die Gestaltung des Anschlußböckchens ermöglicht den Verzicht auf eine Längsführung im Anschlußbereich, weil die von der Kette auf der Seite der Taschen und Nasen übertragenen Schub- oder Druckkräfte über den in die Tasche eingreifenden Stift unmittelbar auf das Anschlußböckchen übertragen werden.

Vorzugsweise sind die Taschen bei gestreckter Kette orthogonal neben dem Gelenk zum vorangehenden Kettenglied angeordnet und die Nasen erstrecken sich bis über dieses Gelenk. Zur Verringerung der Flächenpressung zwischen Taschen und Nasen sollten die Taschen und die Nasen einander angepaßte Konturen aufweisen.

Zweckmäßig sind die Laschen jedes Kettengliedes durch Buchsen miteinander verbunden und die Buchsen nehmen Verbindungsstifte für die Laschen der äußeren Kettenglieder auf. Die Buchsen und die Verbindungsstifte können fest mit ihren zugeordneten Laschen verbunden sein. Handelt es sich um eine Kette, die über ein Kettenrad geführt werden soll, können Hülsen drehbar auf den Buchsen angeordnet sein.

Im übrigen sind die Laschen der inneren und der äußeren Kettenglieder bis auf Bohrungen zur Aufnahme der Buchsen bzw. der Verbindungsstifte identisch.

Der Abstand der Stifte des Anschlußböckchens kann auch derart sein, daß der Angriffspunkt des in die Tasche eingreifenden Stiftes in den Außenbereich der Tasche verlagert ist, also auf die steife Seite der Kette, wodurch die Kraftübertragung bei gestreckter Kette verbessert werden kann.

Die erfindungsgemäße Kette kann als Schubantrieb eingesetzt werden, mit dem Fenster, Türen oder Luken von Gebäuden geöffnet oder geschlossen werden. Ein zugeordnetes Kettenrad kann einen elektromotorischen oder auch einen anderen Antrieb aufweisen. Es können Schubkräfte oberhalb 500 N auch über eine längere Wegstrecke ungeführt übertragen werden, ohne daß es zum Abknicken der Kette kommt.

Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung teilweise eine drucksteife Kette,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Lasche.
Die in der Zeichnung dargestellte drucksteife Kette besteht aus inneren Kettengliedern 1 und äußeren Kettengliedern 2. Jedes Kettenglied 1 bzw. 2 besteht aus zwei Laschen 3, die jeweils über ein Gelenk 4 mit dem vorangehenden Kettenglied und ein weiteres Gelenk 5 mit dem vorangehenden Kettenglied verbunden sind. Die inneren Kettenglieder 1 sind gegenüber den äußeren Kettengliedern 2 versetzt angeordnet.
Die Laschen 3 der Kettenglieder 1, 2 sind als Druckübertragungselemente ausgebildet und weisen dazu im Bereich des Gelenks 4 zum vorangehenden Kettenglied eine einseitig offene Tasche 6 auf sowie im Bereich des Gelenks 5 zum folgenden Kettenglied eine Nase 7. In gestrecktem Zustand der Kette greifen die Nasen 7 in die zugeordneten Taschen 6 ein.
Die Taschen 6 sind bei gestreckter Kette orthogonal neben dem Gelenk 4 zum vorangehenden Kettenglied 1 bzw. 2 angeordnet. Die Nasen 7 erstrecken sich bis über dieses Gelenk 4. Im übrigen weisen die Taschen 6 und die Nasen 7 aneinander angepaßte Konturen auf, so daß sie formschlüssig ineinandergreifen. Bei der dargestellten Ausführung sind die Nasen 7 an ihrem Ende halbkreisförmig gerundet. Eine entsprechende Kontur weisen die Taschen 6 auf.
Die Laschen 3 jedes inneren Kettengliedes 1 sind durch in der Zeichnung nicht sichtbare Buchsen fest miteinander verbunden. Auf den Buchsen sind drehbare Hülsen 8 angeordnet, damit die Kette leicht gängig über ein nicht dargestelltes Kettenrad geführt werden kann. Durch die Buchsen erstrecken sich Verbindungsstifte 9, über die die Laschen 3 der äußeren Kettenglieder 2 fest miteinander verbunden sind.
Im übrigen sind die Laschen 3 der inneren Kettenglieder 1 und der äußeren Kettenglieder 2 identisch bis auf Bohrungen 10, die die nicht dargestellten Buchsen zur Verbindung der Laschen 3 der inneren Kettenglieder bzw. die Verbindungsstifte 9 zum Verbinden der Laschen 3 der äußeren Kettenglieder aufnehmen.
Zur dargestellten Kette gehört ein Aufnahmeböckchen 11, das bei der dargestellten Ausführung eine quaderförmige Gestalt hat. Die Dicke des Aufnahmeböckchens 11 entspricht dem inneren Abstand zwischen den Laschen 3 des äußeren Kettengliedes. An gegenüberliegenden Seiten des Aufnahmeböckchens 11 sind mit gegenseitigem Abstand zwei Stifte 12 und 13 angeordnet, wobei die Stifte 12 in die Bohrungen 10 an den freien Enden der Laschen 3 der äußeren Kettenglieder 2 eingreifen und die anderen Stifte 13 derart angeordnet sind, daß sie bei gestreckter Kette in die Taschen 6 am freien Ende der Laschen 3 der äußeren Kettenglieder 2 eingreifen. Vorzugsweise soll der gegenseitige Abstand der Stifte 12, 13 derart sein, daß der Angriffspunkt des in die Tasche 6 eingreifenden Stiftes 13 in den Außenbereich der Tasche 6 verlagert ist.
Das Anschlußböckchen 11 ist bei der dargestellten Ausführung um eine Gelenkachse 14 verschwenkbar in einem winkelförmigen Halteelement 15 gelagert, so daß das Aufnahmeböckchen 11 zusammen mit der Kette um die Gelenkachse 14 geschwenkt werden kann.

Claims

1. Drucksteife Kette, deren innere und äußere Kettenglieder jeweils aus zwei Laschen bestehen und die jeweils über ein Gelenk mit dem vorangehenden Kettenglied und ein weiteres Gelenk mit dem folgenden Kettenglied verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (3) jedes Kettengliedes (1, 2) als Druckübertragungselemente ausgebildet sind und im Bereich des Gelenks (4) zum vorangehenden Kettenglied (1, 2) eine einseitig offene Tasche (6) sowie im Bereich des Gelenks (5) zum folgenden Kettenglied (1, 2) eine Nase (7) aufweisen, die in gestrecktem Zustand der Kette in die Tasche (6) der folgenden Lasche (3) eingreift, und daß ein Anschlußböckchen (11) vorgesehen ist, welches zwei im Abstand voneinander angeordnete Stifte (12, 13) trägt, wobei einer der Stifte (12) als Gelenk für die damit zu verbindenden Laschen (3) ausgebildet ist und der andere Stift (13) bei gestreckter Kette in die Taschen (6) dieser Laschen (3) eingreift.

2. Kette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (6) bei gestreckter Kette orthogonal neben dem Gelenk (4) zum vorangehenden Kettenglied (1, 2) angeordnet sind und daß die Nasen (7) sich bis über dieses Gelenk (4) erstrecken.

3. Kette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (6) und die Nasen (7) aneinander angepaßte Konturen aufweisen.

4. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (3) jedes inneren Kettengliedes (1) durch Buchsen miteinander verbunden sind und die Buchsen Verbindungsstifte (9) für die Laschen (3) der äußeren Kettenglieder (2) aufnehmen.

5. Kette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen und die Verbindungsstifte (9) fest mit ihren zugeordneten Laschen (3) verbunden sind.

6. Kette nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch Hülsen (8), die drehbar auf den Buchsen angeordnet sind.

7. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen der inneren und der äußeren Kettenglieder (1, 2) bis auf Bohrungen (10) zur Aufnahme der Buchse bzw. der Verbindungsstifte (9) identisch sind.

8. Kette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Stifte (12, 13) des Anschlußböckchens (11) derart ist, daß der Angriffspunkt des in die Lasche (6) eingreifenden Stiftes (13) in den Außenbereich der Tasche (6) verlagert ist.