-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schubkette mit sich abwechselnden Ketteninnen- und Kettenaußengliedern, eine Rückenversteifungseinrichtung und ein, bei einer Schubkraftübertragung eine Vorspannung (Einknicksicherung in die gelenkige Richtung) der Schubkette bewirkendes Endstück mit einer Anbringungseinrichtung zum Befestigen an ein von der Schubkette zu bewegendes Bauteil.
-
Derartige Schubketten sind weit verbreitet im Einsatz, wann immer eine Druck- und / oder Zugkraft übertragen werden soll, wobei konventionelle (Linear-) Aktuatoren aus unterschiedlichen Gründen keine Lösung bieten. Schubketten werden z.B. zum Öffnen von Fenstern oder Türen eingesetzt. Daher reicht die Rückenversteifung in einer Richtung der Schubkette in den meisten Fällen aus. Als Rückenversteifungseinrichtung können die unterschiedlichsten Konzepte zum Einsatz kommen. Entweder weisen die Ketteninnen- und Kettenaußenglieder selbst geometrische Konturen oder Elemente auf, die z.B. durch Formschluss eine solche Rückenversteifung bewirken oder es werden zusätzliche Elemente wie z.B. Versteifungslaschen, Verriegelungsmechanismen etc. (z.B. zwischen Ketteninnen- und Kettenaußengliedern) eingefügt. Der Stand der Technik bietet hierzu genügend Beispiele. Bei der Übertragung einer Schubkraft darf es selbstverständlich nicht zum Wegknicken der Schubkette kommen, vor allem nicht in die Richtung, die nicht rückenversteift ist. Um die unerwünschte Knickung auszuschließen, wird insbesondere bei nicht verriegelten Rückenversteifungseinrichtungen eine Vorspannung der Schubkette erzeugt. Dies kann durch unterschiedliche Maßnahmen erfolgen. Zum einen kann die Schubkette über den gesamten Verfahrweg in Rückenrichtung gegen das Knicken durch eine Führung gestützt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Krafteinleitung in die Schubkette so zu bewirken, die ein Moment einbringt, dass die Rückenversteifung begünstigt. Hierzu sind Endstücke an den Schubketten bekannt, die zum Verbinden der Schubkette mit dem zu bewegenden Bauteil (z.B. ein Fenster oder eine Tür etc.) und / oder dem Antrieb dienen. Die Verbindungseinrichtung derartiger Endstücke ist so ausgestaltet, dass die Krafteinleitung eine Querkomponente zum Längsverlauf der Schubkette derart erzeugt, dass die Rückenversteifung verstärkt wird. Solche Endstücke sind in vielen Fällen relativ klobige Sonderelemente, die an die jeweilige Anbringungssituation individuell angepasst sind, oder stellen an spezielle Sonderketten angepasste Bauelemente dar, die mit gängigen Kettentypen nicht kompatibel sind.
-
Eine gattungsgemäße Schubkette ist aus der
EP 2 947 346 A1 bekannt. Es handelt sich hierbei um eine 3-D-Rückensteife Kette. Diese Druckschrift beschreibt eine rückensteife Kette, die auf der Basis von sich abwechselnden Ketteninnen- und Kettenaußengliedern aufgebaut ist. Zentraler Gesichtspunkt dieser älteren Anmeldung ist jedoch ein Verbindungsstück, das die Anordnung von zwei in einem vorbestimmten Winkel zueinander verdrehten Kettensträngen ermöglicht. Ein Verbindungsendstück ist nicht explizit erwähnt und gezeigt.
-
Die
DE 14 50 699 B befasst sich mit einer Gliederkette zu Übertragung von Zug- und Druck. Diese Kette ist aus sich abwechselnden Ketteninnengliedern und Kettenaußengliedern aufgebaut. Zwischen diesen Gliedern befinden sich Hilfslaschen, die der Rückenversteifung dienen. Am Ende der Kette sind zwei Sonderlaschen zur Anbringung einer Last vorgesehen. Diese Sonderlaschen sind als Ersatz für Hilfslaschen verwendet worden. Die Verbindung erfolgt nur über einen einzigen Gelenkbolzen. Sofern die Verbindung ähnlich wie bei den Laschen aufgebaut ist, kann die Sonderlasche um den zugehörigen Kettenbolzen schwenken. Diese Druckschrift beschreibt auch eine außermittige Anbringung mittels eines Auges, sodass eine entsprechende Vorspannung der Kette bei Lastbeaufschlagung vorhanden sein dürfte.
-
Die
DE 22 20 058 A beschreibt eine Schubkette, die ein besonderes Endstück (zum Beispiel Bezugsziffer 7 in
1) aufweist.
-
Die
DE 102 06 274 A1 befasst sich mit einer drucksteifen Kette. Die Laschen der inneren Kettenglieder und der äußeren Kettenglieder unterscheiden sich lediglich durch unterschiedlich große Öffnungen zur Aufnahme entweder der Kettenhülsen oder Kettenbolzen. Es wird ein Anschlussböckchen mit einer Gelenkachse und einem winkelförmigen Halteelement als Endstück verwendet. Die Verbindung zum letzten Kettenglied erfolgt mittels des Stiftes.
-
Die
DE 102 00 874 A1 befasst sich mit einem Aufzug zur Beförderung von Personen und Lasten, wobei als Kraftübertragungsmittel Schubketten zum Einsatz kommen. Aus
1A ist ein Endstück zu entnehmen. Der genaue Aufbau ist jedoch nicht beschrieben. Es sind drei Verbindungsöffnungen zu erkennen. Vermutlich sind alle drei mit dem Fahrkorb verbunden.
-
-
Hierzu ist bei einer gattungsgemäßen Schubkette vorgesehen, dass das Endstück zwei parallele Sonderlaschen und mindestens drei diese im Abstand miteinander verbindende Hülsen aufweist, wobei der Mittenabstand der Hülsen im Wesentlichen der Teilung der Schubkette entspricht und das Endstück einen ersten Bereich aufweist, in dem die mindestens drei Hülsen angeordnet sind, und einen daran anschließenden zweiten Bereich aufweist, in dem die Anbringungseinrichtung angeordnet ist. Das Endstück ist demnach nicht als massives Bauelement ausgestaltet, sondern verwendet in seinem Aufbau ähnliche Elemente wie normgerechte Kettenglieder, insbesondere das Ketteninnenglied. Hierdurch ist es auch möglich, die drei Hülsen des Endstücks ebenfalls zur Führung oder für den Eingriff eines Kettenrades herzunehmen. Dies eröffnet sehr kompakte Bauweisen einer Schubvorrichtung und die Führung der Schubkette bis zum Endstück, z.B. über Rollen, ist möglich. Darüber hinaus ist auch die Montage eines solchen Endstücks sehr einfach, weil auf gängige Prinzipien des Kettenaufbaus zurückgegriffen wird. Aufgrund der Wahl des Mittenabstandes zwischen den Hülsen können auch zur Anbindung des Endstücks weiterhin normgerechte Kettenaußenglieder verwendet werden, deren Kettenbolzen sich durch die Hülsen erstrecken. Ein solcher Aufbau eines Endstücks ist unabhängig von der Schubkettenbauform. Insbesondere wenn die Rückenversteifungseinrichtung über Zwischenlaschen erzeugt wird oder über Sonderaußenlaschen, bedarf es meistens keiner weiteren Anpassung. Wenn die Versteifung nur über Sonderinnenlaschen erfolgt, müssen nur die Sonderlaschen des Endstücks eine entsprechende Endkonturierung aufweisen, so dass eine Versteifung zwischen dem letzten Ketteninnenglied und dem Endstück erfolgen kann oder das Endstück wird analog als Kettenaußenglied mit Bolzen anstelle von Hülsen ausgeführt. Die Verwendung von drei hintereinander angeordneten Hülsen sorgt automatisch für eine Versteifung und somit Rückensteifigkeit, die im Bereich des Endstücks automatisch zur Verfügung gestellt wird. Die Sonderlaschen können, wie sämtliche anderen Laschen der Schubkette, als Stanzteil ausgeführt werden oder als Laserteil hergestellt werden. Des Weiteren lässt sich ein solches Endstück sehr leicht standardisieren und für die unterschiedlichsten Anbringungszwecke hernehmen.
-
Soweit in den Ansprüchen der Begriff „im Wesentlichen“ als maßliche Toleranz verwendet wird, ist hier eine Abweichung von maximal 10 %, bevorzugt maximal 5 %, gemeint.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen werden, dass mindestens auf einer Hülse des Endstücks eine drehbare Rolle angeordnet ist. Insbesondere, wenn die Schubkette als Rollenkette ausgeführt ist, ist dies von Vorteil. Dann sind üblicherweise auf allen mindestens drei Hülsen des Endstücks drehbare Rollen angeordnet. Der gängige Kettenaufbau erstreckt sich deshalb relativ nah an die Verbindungseinrichtung heran. Die Verwendung von drehbaren Rollen dient der Verschleiß- und Geräuschreduktion.
-
Bevorzugt können die Innenlaschen der Ketteninnenglieder im Wesentlichen der Dicke der Sonderlaschen des Endstücks entsprechen, wobei die Hülsen und/oder die Rollen der Ketteninnenglieder und des Endstücks baugleich sind. Bei den verwendeten Hülsen und Rollen kann demnach auf die normgerechten Standardhülsen und Standardrollen zurückgegriffen werden, die auch bei den Ketteninnengliedern Verwendung finden. Entsprechend kann die Dicke der Sonderlaschen der Endstücke an die Dicke der Außenlaschen der Kettenaußenglieder angepasst sein.
-
Die Sonderlaschen weisen, wie die Innenlaschen, eine gleichmäßige Dicke auf und sind aus einem Blechmaterial hergestellt, insbesondere herausgestanzt. Diese starke Anlehnung an die ansonsten bei Kettenherstellern übliche Herstellungsweise lässt hohe Prozessgenauigkeiten und wirtschaftliche Fertigungsverfahren zu.
-
Des Weiteren kann gemäß einer Variante die Sonderlasche T-förmig ausgestaltet sein, weil der quer zur Kettenlängsrichtung verlaufende T-Steg der Sonderlasche im Wesentlichen den zweiten Bereich des Endstücks bildet, wobei die Länge des quer verlaufenden T-Stegs dem 1,5- bis 2,5-fachen der Höhe der Innen- oder Kettenaußenglieder entspricht. Hierdurch können sehr kleine Bauhöhen erreicht werden und die Anbindung an das zu bewegende Bauteil kann im Wesentlichen symmetrisch zum Kettenverlauf erfolgen.
-
Eine besonders einfache Art und Weise, für die Vorspannung in der Schubkette zu sorgen, besteht gemäß einer Ausführungsform darin, dass die Anbringungseinrichtung jeweils zwei Anbringungsöffnungen in jeder Sonderlasche aufweist, von denen die eine oberhalb der Mittellinie der Sonderlasche und die andere unterhalb der Mittellinie der Sonderlasche angeordnet ist, dass die beiden Anbringungsöffnungen einer Sonderlasche einen unterschiedlichen Abstand zu einer Senkrechten zur Mittellinie und somit einen Versatz zueinander aufweisen, und dass die Anbringungsöffnungen der beiden Sonderlaschen zueinander fluchten. Die Verwendung von einfachen Anbringungsöffnungen lässt eine Anbringung des zu bewegenden Bauteils mit Normteilen (Schrauben, Muttern etc.) oder auch normgerechte Kettenschlösser zu. Ein leichter Versatz der Öffnungen in einer Sonderlasche zueinander sorgt für eine leicht asymmetrische Krafteinleitung und für die erforderliche Vorspannung der Schubkette.
-
Um mit Standardmaßen arbeiten zu können und die Kompatibilität zu verbessern, kann bei einer Variante weiter vorgesehen sein, dass der senkrechte mittlere Abstand der zwei Anbringungsöffnungen in einer Sonderlasche zur Achse der nächst liegenden Hülse im Wesentlichen der Teilung der Schubkette entspricht. Dies sorgt dafür, dass der zweite Bereich des Endstücks relativ kurz ausgeführt werden kann und die Positioniergenauigkeit erhöht wird.
-
Ein weiterer Vorteil besteht in einer alternativen Gestaltungsmöglichkeit, bei der die Höhe des ersten Bereichs des Endstücks im Wesentlichen der Höhe der Ketteninnenglieder entspricht. Das Endstück steht demnach zumindest im ersten Bereich im Wesentlichen nicht über den Rest der Schubkette über. Insbesondere, wenn als Rückenversteifungseinrichtung entsprechend ausgestaltete Zwischenlaschen zwischen Innen- und Kettenaußengliedern eingesetzt werden, ergibt sich eine relativ flach bauende Schubkette bis nahe an den zweiten Bereich des Endstücks heran.
-
Bevorzugt kann die Gesamtlänge des Endstücks im Bereich vom 3,9- bis 4,1-fachen der Teilung der Schubkette liegen. Nachdem aber das Endstück im ersten Bereich im Wesentlichen den Aufbau der restlichen Schubkette imitiert, weist die eigentliche Anbringungseinrichtung nur noch eine vergleichbare geringe Länge auf.
-
Um die Montage des Endstücks zu verbessern, können die Sonderlaschen eine Orientierungseinrichtung zur gerichteten Montage im Endstück aufweisen. Hierzu eignet sich jegliche Art der Markierungen, durch die die Orientierung der Sonderlaschen vorgegeben wird. Wird z.B. mit einem Versatz von Anbringungsöffnungen gearbeitet, können die Sonderlaschen richtig herum verbaut werden. Hier eignet sich z.B. die Anbringung einer Fase auf der einen Seite und die Anbringung einer Abrundung auf der anderen Seite der Sonderlasche, da die Sonderlasche optisch symmetrisch zur Längsachse erscheint.
-
Damit die eingeleitete Vorspannung auch eine Verstärkung der Wirkung der Rückenversteifungseinrichtung darstellt, kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen werden, dass eine Rückenversteifung mittels der Rückenversteifungseinrichtung auf der Seite der Schubkette bewirkbar ist, auf der die Anbringungsöffnung der Sonderlaschen weiter vom ersten Bereich des Endstücks entfernt angeordnet sind als auf der anderen, nicht versteifbaren Seite, der Schubkette. Bewirkt z.B. die Rückenversteifungseinrichtung eine Versteifung der Oberseite der Schubkette, dann sind ebenfalls die Anbringungsöffnungen, die oben liegen, weiter weg von dem Rest der Schubkette versetzt angeordnet, als die darunter angeordneten Anbringungsöffnungen. Dies sorgt dann für eine entsprechende Einleitung eines Vorspannmoments. Dieser Versatz kann relativ gering ausfallen und z.B. weniger als 2 mm betragen.
-
Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Endstück für eine Schubkette nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und zum Befestigen an ein von der Schubkette zu bewegendes Bauteil. Das Endstück zeichnet sich dadurch aus, dass es zwei parallele Sonderlaschen und mindestens drei diese im Abstand miteinander verbindende Hülsen oder mindestens drei diese im Abstand miteinander verbindende Kettenbolzen aufweist, wobei der Mittenabstand der Hülsen oder der Kettenbolzen im Wesentlichen der Teilung der Schubkette entspricht und das Endstück einen ersten Bereich aufweist, in dem die mindestens drei Hülsen oder die mindestens drei Kettenbolzen angeordnet sind und einen daran anschließenden zweiten Bereich aufweist, in dem eine Anbringungseinrichtung angeordnet ist. Solche standardisierten Endstücke sind ohne Weiteres auch an bestehenden Schubketten einsetzbar, weil sie den bereits vorhandenen Kettenaufbau imitieren, in diesen eingebunden werden können und den normgerechten Maßen einer Standard-Rollenkette entsprechen. Die durch das Endstück selbst bewirkte Versteifung (Erstreckung über drei Kettenbolzen), sorgt für eine gute Krafteinleitung in die Schubkette.
-
Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine Schubvorrichtung mit einer Schubkette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, die eine Energieversorgungseinrichtung und einen von der Energieversorgungseinrichtung mit Energie versorgbaren Antrieb aufweist, der mit der Schubkette zum Bewegen der Schubkette im Eingriff steht. Ein derartiges Endstück erlaubt die Führung der Schubkette bis an die Anbringungseinrichtung heran, wodurch sich viele Vorteile für eine solche Schubvorrichtung ergeben.
-
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer erfindungsgemäßen Schubkette mit Endstück,
- 2 eine perspektivische Darstellung des Endstücks aus 1 in einer gedrehten Ansicht, und
- 3 eine Seitenansicht des Endstücks aus 1.
-
Zunächst soll allgemein die Wirkung der Vorspannung einer Schubkette näher erläutert werden. Die Schubkette besteht aus sich abwechselnden Innen- und Kettenaußengliedern. Die Innen- und Kettenaußenglieder sind so ausgestaltet, dass sie selbst an ihrer Oberseite für eine Rückenversteifungseinrichtung mittels Formschluss sorgen. In die entgegengesetzte Richtung lassen sich die Innen- und Kettenaußenglieder relativ zueinander verschwenken. Am vorderen Ende der Schubkette ist ein Endstück schwenkbar am letzten Kettenaußenglied vor dem Kettenendstück angebracht. Das Endstück ist geneigt ausgeführt. Wird nunmehr das Endstück an ein zu bewegendes Element angebracht, so sorgt das geneigte Endstück dafür, dass es zu einer Vorspannung der Schubkette kommt, wodurch die Rückenversteifung quasi arretiert wird und ein Verschwenken der Innen- und Kettenaußenglieder in die entgegengesetzte Richtung nur aufgrund Überwindung dieser Vorspannung möglich wird. Aufgrund dieser Vorspannung wird verhindert, dass es zu einem ungewollten Wegknicken der Schubkette bei Aufbringung der Schubkraft bzw. Bewirkung der Schubbewegung kommen kann. Die Wirkung dieser Vorspannkraft ist durch den dick eingezeichneten Pfeil dargestellt. Es kommt zu einem leichten Durchbiegen der Schubkette und einem Aneinanderdrücken entsprechender Anschlagflächen der Rückenversteifungseinrichtung.
-
Im Folgenden wird anhand der 1 bis 3 nunmehr eine erfindungsgemäße Schubkette 1 mit einem ebenso erfindungsgemäßen Endstück 4 näher erläutert. Bei der in 1 dargestellten Schubkette 1 handelt es sich um eine rückensteife Kette mit sich einander abwechselnden Ketteninnenglieder 2 und Kettenaußengliedern 3. Jedes Ketteninnenglied 2 besteht aus zwei im parallelen Abstand zueinander angeordneten Innenlaschen 5.1 und 5.2, die mittels drei im Abstand zueinander angeordneter Hülsen 6 miteinander verbunden sind. Die Hülsen 6 sind in entsprechende Öffnungen 7 der Innenlaschen 5.1 und 5.2 eingepresst. Auf dem Außenumfang der Hülsen 6 ist jeweils eine drehbare Rolle 8 angeordnet. Die Innenlaschen 5.1 und 5.2 sind tailliert ausgeführt, an ihren Enden abgerundet und weisen eine gleichmäßige Dicke DI auf. Es handelt sich hierbei um einen gängigen Aufbau eines Ketteninnengliedes einer Rollenkette. Als Werkstoff wird Stahl verwendet.
-
Jedes Kettenaußenglied 3 besteht aus zwei im Abstand zueinander angeordneten Außenlaschen 9.1 und 9.2 und zwei diese miteinander verbindenden und im Abstand zueinander angeordneten Kettenbolzen 10. Die Kettenbolzen 10 sind in entsprechende Öffnungen 11 eingepresst. Die Außenlachen 9.1 und 9.2 sind von gleichmäßiger Dicke, in der Mitte tailliert und an den Enden abgerundet und weisen eine gleiche Höhe wie die Innenlaschen 5.1 und 5.2 auf. Der Werkstoff ist Stahl. Jeweils ein Kettenbolzen 10 erstreckt sich durch die Öffnung einer Hülse 6 eines benachbarten Ketteninnengliedes 2. Des Weiteren verfügt die Schubkette über eine Rückenversteifungseinrichtung 12 in Form von Zwischenlaschen 13, die zwischen den Ketteninnengliedern 2 und den Kettenaußengliedern 3 angeordnet sind. Diese Zwischenlaschen 13 lassen ein Verschwenken der Ketteninnenglieder 2 und 3 aus der in 1 dargestellten geraden Stellung lediglich nach unten; jedoch nicht mehr nach oben, zu, wodurch sich die Rückenversteifung ergibt. Auch solche Zwischenlaschen 13 sind im Prinzip bekannt. Diese können aus Stahl oder aus Kunststoff bestehen und sind zwischen die Kettenbolzen 10 eingeklemmt.
-
Das erfindungsgemäße Endstück 4 weist zwei längliche Sonderlaschen 14.1 und 14.2 auf. Die Sonderlaschen 14.1 und 14.2 sind im Wesentlichen T-förmig ausgestaltet. Die Verbindung der beiden Sonderlaschen 14.1 und 14.2 erfolgt wie bei den Ketteninnengliedern 2 mittels Hülsen 6. In einem ersten Bereich B1 des Endstücks 4 sind im Abstand zueinander drei Hülsen 6 in entsprechende Öffnungen 7 der Sonderlaschen 14.1 und 14.2 eingepresst. Dabei entspricht der Mittenabstand der Hülsen 6 zueinander der Teilung T der Schubkette 1. Auf den Hülsen 6 sind drehbare Rollen 8 angeordnet. Die Dicke DS der Sonderlaschen 14.1. und 14.2 entspricht der Dicke DI, der Innenlaschen 5.1 und 5.2. Auch die Formgebung mit der Taillierung und Abrundung ähnelt im ersten Bereich B1 der Form der Innenlaschen 5.1 und 5.2. Mit den Hülsen 6 und den Rollen 8 wird auch die Form des gesamten Ketteninnengliedes 2 imitiert. Die Höhe H1 des ersten Bereichs B1 entspricht dabei im Wesentlichen der Höhe HI der Innenlaschen 5.1 und 5.2. Der zweite Bereiche B2 des Endstücks 4 bildet den quer verlaufenden T-Steg und weist eine Höhe H2 auf, die im Wesentlichen der 2-fachen Höhe HI des Ketteninnengliedes 2 entspricht (und somit dem 1,5- bis 2,5-fachen der Höhe des Innen- oder des Kettenaußengliedes). Die Höhe H2 entspricht in etwa auch der Länge eines Ketteninnengliedes 2. Die Gesamtlänge LE des Endstücks 4 entspricht in etwa dem 4-fachen der Teilung T (liegt also im Bereich vom 3,9-bis 4,1-fachen der Teilung T). Der zweite Bereich B2 dient als Anbringungseinrichtung, wobei jede Sonderlasche 14.1 und 14.2 zwei übereinander angeordnete Anbringungsöffnungen 15.1 und 15.2 aufweist. Der gemittelte Abstand AM der beiden Anbringungsöffnungen 15.1 und 15.2 zur Mitte der nächstgelegenen Hülse 6 entspricht in etwa der Teilung T. Die Anbringungsöffnung 15.1 ist unterhalb der Mittellinie ML der Sonderlaschen 14.1 und 14.2 angeordnet und die Anbringungsöffnung 15.2 ist oberhalb der Mittellinie ML angeordnet. Der Abstand zur Mittellinie ML ist im Wesentlichen gleich und entspricht in etwa der halben Teilung. Allerdings weist die unterhalb der Mittellinie ML liegende Anbringungsöffnung 15.1 einen unterschiedlichen Abstand zu einer Senkrechten zur Mittellinie ML auf als die oberhalb der Mittellinie ML liegende Anbringungsöffnung 15.2. Hierdurch entsteht ein Versatz V der beiden Anbringungsöffnungen 15.1 und 15.2 zueinander. Die von der nächsten Hülse 6 weiter entfernt liegende obere Anbringungsöffnung 15.2 liegt auf der Seite, an der die Rückenversteifung der Schubkette 1 eintritt. Aufgrund dieser versetzen Anordnung der beiden Anbringungsöffnungen 15.1 und 15.2 einer Sonderlasche 14.1 oder 14.2 ergibt sich die Vorspannung beim Anbringen an ein zu bewegendes Bauteil. Die Anbringungsöffnung 15.1 an den beiden Sonderlaschen 14.1 und 14.2 fluchten ebenso wie die beiden Anbringungsöffnungen 15.2 zueinander.
-
Damit die Sonderlaschen 14.1 und 14.2 richtig herum montiert werden, weist der zweite Bereich B2 eine Orientierungseinrichtung in Form einer oben liegenden Abrundung 16 und einer unten liegenden Fase 17 auf. Durch diese Orientierungshilfe wird sichergestellt, dass die Einbringung der Vorspannung in die richtige Richtung erfolgt.
-
Das Besondere der Erfindung liegt in dem Aufgreifen der üblichen Kettenbauform für das Endstück 4. Obwohl das Endstück 4 zunächst einmal relativ lang erscheint, imitiert es doch in einem großen Längenbereich den Aufbau der restlichen Schubkette 1, wodurch eine Führung der Kette bis an den zweiten Bereich B2 heran erfolgen kann. Die Krafteinleitung ist ebenfalls mit der unverschwenkbaren Verbindung der drei letzten Kettenbolzen 10 miteinander sehr gut. Es wird bei dem Aufbau des Endstücks 4 im Wesentlichen auf die gleiche Herstellungstechnik der übrigen Kette zurückgegriffen, wobei teilweise sogar identische Bauelemente (Hülsen 6 und Rollen 8) eingesetzt werden können. Auch die Sonderlaschen 14.1. und 14.2 verwenden im Wesentlichen das gleiche oder ähnliche Ausgangsmaterial und die gleiche Herstellungstechnik. Hierdurch wird auch ein sehr leichter Aufbau des Endstücks 4 trotz hoher zu übertragender Kräfte erzielt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schubkette
- 2
- Ketteninnenglied
- 3
- Kettenaußenglied
- 4
- Endstück
- 5.1.,5.2
- Innenlasche
- 6
- Hülse
- 7
- Öffnung
- 8
- Rolle
- 9.1,9.2
- Außenlasche
- 10
- Kettenbolzen
- 11
- Öffnung
- 12
- Rückversteifungseinrichtung
- 13
- Zwischenlasche
- 14.1,14.2
- Sonderlasche
- 15.1,15.2
- Anbringungsöffnung
- 16
- Abrundung
- 17
- Fase
- AH
- Achse Hülse
- AM
- gemittelter Abstand
- B1
- erster Bereich
- B2
- zweiter Bereich
- DS
- Dicke Sonderlasche
- DI
- Dicke Innenlasche
- H1
- Höhe erster Bereich
- H2
- Höhe zweiter Bereich
- LT
- Länge T-Steg
- LE
- Länge Endstück
- ML
- Mittellinie
- T
- Teilung
- V
- Versatz