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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bodenbelagelement aus Kunststeinmaterial, aufweisend:
- (a) eine L-Grundform mit einer Innenwinkelecke und mit zwei gleich langen oder zwei ungleich langen Schenkeln, oder eine T-Grundform mit zwei Innenwinkelecken, oder eine Z-Grundform mit zwei Innenwinkelecken, und zwar jeweils eine Grundform mit rechtwinkliger Abwinklung der Haupterstreckungsrichtung;
- (b) Vorsprünge und Rücksprünge am Umfang zur Verzahnung mit Nachbar-Bodenbelagelementen im verlegten Zustand;
- (c) und Öffnungen, die von der ersten Flachseite zu der zweiten Flachseite des Bodenbelagelements durchgehen, zur Ableitung von Wasser in die Rettung des Bodenbelagelements, mit Stegen zwischen den Öffnungen und Wandungen zwischen dem Umfang des Bodenbelagelements und den Öffnungen.
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Bodenbelagelemente dieser Art sind bekannt, siehe gattungsgemäße
DE 42 00 335 A1 , dort allerdings nur mit zwei Öffnungen und für den Fall der L-Grundform. Bodenbelagelemente dieser Art sind grundsätzlich ziemlich bruchgefährdet, weil die abgewinkelte Grundform angesichts von Kunststeinmaterial, aus dem das Bodenbelagelement besteht, zu Spannungskonzentrationen bei äußeren Belastungen führt und weil die vorhandenen Öffnungen sowohl das Ausmaß an vorhandenem Material des Bodenbelagelements verringern als auch für sich das Auftreten von Spannungskonzentrationen fördern. Diese Probleme nehmen naturgemäß zu, wenn der Flächenanteil der Öffnungen insgesamt an der ersten Flachseite des Bodenbelagelements zunimmt; andererseits möchte man jedoch einen nicht zu geringen Flächenanteil der Öffnungen insgesamt haben, um bei einer mit Bodenbelagelementen belegten Fläche einen sehr erheblichen, z. B. durch das Bewachsen mit Gras ”begrünbaren Flächenanteil” zu haben. Der Erfindung Iiegt ausgehend vom genannten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Bodenbelagelement zu schaffen, welches trotz abgewinkelter Grundform und eines sehr erheblichen Flächenanteils der Öffnungen eine vergleichsweise hohe Belastbarkeit bietet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Bodenbelagelement der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet,
- (d) dass das Bodenbelagelement drei Öffnungen aufweist, wobei die mittlere, zweite Öffnung (20b) in dem Bereich liegt, wo sich zwei Schenkel der Grundform schneiden, die erste Öffnung (20a) an einer Seite neben der zweiten Öffnung (20b) liegt, und die dritte Öffnung (20c) an einer anderen Seite neben der zweiten Öffnung (20b) liegt;
- (e) wobei zwischen jeder der drei genannten Öffnungen (20) und dem Umfang des Bodenbelagelements (2) eine Wandung (26) vorhanden ist, und zwischen der ersten Öffnung (20a) und der zweiten Öffnung (20b) ein Steg (30) vorhanden ist, und zwischen der zweiten Öffnung (20b) und der dritten Öffnung (20c) ein Steg (30) vorhanden ist;
- (f) wobei der Flächenanteil der Öffnungen (20) insgesamt an der ersten Flachseite des Bodenbelagelements (2) mindestens 25% beträgt;
- (g) und dass bei jedem der zwei genannten Stege (30) die Erstreckungsrichtung (52) mit den Haupterstreckungsrichtungen (4) des Bodenbelagelements (2) Winkel bildet, die von 90° unterschiedlich sind.
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Die Stege sind also weder parallel noch rechtwinklig zu einer Haupterstreckungsrichtung des Bodenbelagelements.
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Das in der vorliegenden Anmeldung genannte ”Kunststeinmaterial” ist in den meisten Fällen Beton. Als weitere bevorzugte Möglichkeit seien ziegelsteinartige Materialien genannt. Es kommen generell auch alle Materialien in Betracht, bei denen Zuschlag- oder Füllstoffe in zeitabhängig aushärtenden Bindemitteln (z. B. auch Kunststoff) eingelagert sind, insbesondere Polymerbeton.
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Die Haupterstreckungsrichtung(en) des Bodenbelagelements ist (sind) in den meisten Fällen am einfachsten vorstellbar als Längsmittenlinie. Die Erstreckungsrichtung der Stege ist in den meisten Fällen am einfachsten vorstellbar als Längsmittenlinie des betreffenden Stegs.
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In den meisten Fällen gehen die genannten drei Öffnungen mit im Wesentlichen gleich bleibendem Querschnitt von der ersten Flachseite zu der zweiten Flachseite durch. Im Prinzip sind allerdings auch Querschnittsänderungen der Öffnungen über die Höhe des Bodenbelagelements möglich, was allerdings die Herstellung erschwert. Die Aussage, dass das Bodenbelagelement ”drei Öffnungen aufweist”, bedeutet nicht, dass nicht mehr als drei Öffnungen vorhanden sein können. Bei der besonders bevorzugten Winkelform mit zwei gleich langen Schenkeln und Abwinklung um 90° sind allerdings vorzugsweise exakt drei Öffnungen vorhanden.
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In den Ansprüchen und in der Beschreibung der vorliegenden Anmeldung werden an vielen Stellen Aussagen über geometrische Verhältnisse gemacht, z. B. ”abgewinkelte Grundform”, ”Vorsprünge und Rücksprünge am Umfang”, ”Flächenanteil der Öffnungen”, ”Kreisradius”, ”15% flächengrößer”. Alle derartigen Aussagen beziehen sich auf eine Betrachtung des Bodenbelagelements in der Draufsicht, d. h. Blick von oben auf die Nutzseite bzw. Oberseite des betreffenden Bodenbelagelements, als wenn dieses auf einer Rettung verlegt wäre, sofern nicht ausdrücklich an der betreffenden Stelle etwas anderes ausgesagt ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Bodenbelagelement um ein Bodenbelagelement, das für die Erstellung von Bodenbelägen ”im Außenbereich” bzw. für die Belegung von Flächen im Freien vorgesehen ist. Als besonders bevorzugtes Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Bodenbelagelements werden Verkehrsflächen, insbesondere solche im Freien, genannt, wie z. B. Flächen für Kraftfahrzeugverkehr und Flächen für Fahrradverkehr. Besonders typisch und bevorzugt sind Plätze, Höfe, Einfahrten, Wege, Ladezonen, Parkbereiche für Fahrzeuge. Sofern man nicht nach dem Verlegen die Öffnungen z. B. mit Split auffüllt, wird nach einiger Zeit in den Öffnungen Bewuchs einsetzen, bevorzugt Graswuchs. Insofern ist das erfindungsgemäße Bodenbelagelement ganz besonders für Einsatzgebiete geeignet, wo man diesen Bewuchs wünscht und einer vollständigeren Versiegelung der Bettung durch Bodenbelagelemente ohne Öffnungen vorzieht. Die Öffnungen haben nicht nur den Vorteil der Begrünbarkeit, sondern führen auch dazu, dass Niederschlagswasser praktisch vollständig nach unten in die Bettung abgeleitet wird statt entlang der Oberfläche des Belags in eine Kanalisation.
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Vorzugsweise ist die dritte Öffnung in Draufsicht mindestens 15%, besonders bevorzugt mindestens 22%, noch stärker bevorzugt mindestens 30%, flächengrößer als die erste Öffnung.
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Der zunächst widersinnig erscheinende Weg, einen sehr erheblichen Flächenunterschied zwischen der ersten Öffnung und der dritten Öffnung vorzusehen, schafft ein Bodenbelagelement, welches erheblich belastbarer ist als bekannte Bodenbelagelemente, die hinsichtlich anderer Parameter (ganz besonders Flächenanteil der Öffnungen insgesamt an der ersten Flachseite des Bodenbelagelements) mit dem erfindungsgemäßen Bodenbelagelement vergleichbar sind; selbstverständlich sind hierbei Bodenbelagelemente gleicher Höhe und gleicher Betonqualität miteinander verglichen worden. Die Erfindung schafft eine zunächst ungünstig erscheinende ”Asymmetrie” hinsichtlich der Öffnungen. Dadurch rücken jedoch die Stege an Stellen des Bodenbelagelements, die sich überraschend als belastungsmäßig vorteilhaft herausgestellt haben.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann um die Innenwinkelecke des Bodenbelagelements ein Kreis gezogen werden, dessen Radius mindestens 14% der Längsseitenlänge des Bodenbelagelements, gemessen geradlinig von Ecke zu Ecke, beträgt, ohne dass der Kreis eine Umgrenzung einer der Öffnungen schneidet. Die Innenwinkelecke ist in aller Regel (mit vergleichsweise kleinem Radius) abgerundet, und als Mittelpunkt des genannten Kreises wählt man vorzugsweise den Mittelpunkt dieser Abrundung. Alternativ kann man als Mittelpunkt des genannten Kreises denjenigen Punkt nehmen, der sich als Schnittpunkt bei Verlängerung der angrenzenden Umfangsabschnitte des Bodenbelagelements ergibt. In diesem Fall kann man als bevorzugten Mindest-Kreisradius mindestens 13% der Längsseitenlänge des Bodenbelagelements angeben.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung kann um die Innenwinkelecke des Bodenbelagelements ein Kreis gezogen werden, der die Umgrenzungen der drei Öffnungen im Wesentlichen alle gleichzeitig berührt, aber nicht schneidet. Diese Maßnahme schafft hinsichtlich der Belastbarkeit des Bodenbelagelements besonders gute Verhältnisse.
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Vorzugsweise führen die zwei Stege über die Innenwinkelecke, wenn man eine gedachte Verlängerung der Stege zu der Innenwinkelecke hin vornimmt durch gedachte Verlängerung jeweils des Teils der Öffnungsumgrenzung, der sich an dem Steg befindet.
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Vorzugsweise sind die zwei Stege jeweils an beiden Seiten durch durchgehend gerade Linien begrenzt.
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Die zwei zuletzt angesprochenen Vorzugsausbildungen, jeweils einzeln oder in Kombination, führen dazu, dass das Bodenbelagelement besonders hoch belastbar ist, Die im Bereich der Innenwinkelecke vorhandenen Belastungskräfte werden besonders glatt in die Stege eingeleitet und in den Stegen weitergeleitet.
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Vorzugsweise folgen die Öffnungs-Umgrenzungen an den Wandungen im Wesentlichen dem Verlauf der Vorsprünge und Rücksprünge am Umfang des Bodenbelagelements parallel, besonders bevorzugt mit Abrundungen anstelle von etwaigen Abwinklungen. Dies führt dazu, dass die Wandungen, wenn man entlang ihrer Längserstreckung fortschreitet, eine im Wesentlichen gleich bleibende Breite haben, was günstig für die Statik des Bodenbelagelements ist. Vorzugsweise haben alle Wandungen untereinander im Wesentlichen gleiche Breite.
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Vorzugsweise haben die zwei Stege untereinander im Wesentlichen gleiche Breite.
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Vorzugsweise unterscheiden sich die Stege in ihrer Breite um weniger als 25%, besonders bevorzugt um weniger als 15%, von der Breite bzw. den Breiten der Wandungen. Noch stärker bevorzugt ist es, wenn sich die Stege in ihrer Breite nur wenig von der Breite bzw. den Breiten der Wandungen unterscheiden. Als konkrete Zahl hierbei kann man vorzugsweise angeben, dass die Stege weniger als 6% breiter oder schmaler als die Wandungen sind.
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Vorzugsweise bilden die Erstreckungsrichtungen der (zwei) Stege einen von 90° unterschiedlichen Winkel miteinander, d. h. sie sind nicht rechtwinklig zueinander.
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Vorzugsweise ist bei den drei Öffnungen jeweils die Umgrenzung an der der Innenwinkelecke des Bodenbelagelements am stärksten benachbarten Öffnungsecke mit einem Krümmungsradius abgerundet, dessen Länge mindestens 3%, besonders bevorzugt mindestens 3,5%, der Längsseitenlänge des Bodenbelagelements, gemessen geradlinig von Ecke zu Ecke, beträgt. Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, dass vergleichsweise große Krümmungsradien an diesen drei Stellen eine Entschärfung von Schwachpunkten der Bodenbelagelementstatik bedeutet.
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Vorzugsweise sind am Umfang des Bodenbelagelements mehrere Abstandshaltevorsprünge vorhanden. Durch die Abstandshaltevorsprünge erhält man Bodenbelagelemente, die sich besonders bequem mit gleich bleibender Verlegefugenbreite (gemessen quer zur generellen Verlaufsrichtung des Bodenbelagelement-Umfangs) verlegen lassen, weil die verlegende Person einfach mit Anstoßenlassen von Abstandshaltevorsprüngen an bereits verlegtes Nachbar-Bodenbelagelement arbeiten kann.
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Vorzugsweise befinden sich die Abstandshaltevorsprünge jeweils im Bereich eines Rücksprungs am Umfang des Bodenbelagelements. Auf diese Weise wirken Kräfte, die über den betreffenden Abstandshaltevorsprung eingeleitet werden, an einem kürzeren Hebelarm als wenn der betreffende Abstandshaltevorsprung im Bereich eines Vorsprungs am Umfang des Bodenbelagelements platziert wäre.
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Vorzugsweise führen die (zwei) Stege jeweils über einen Abstandshaltevorsprung, wenn man eine gedachte Verlängerung der Stege zu dem Umfang des Bodenbelagelements hin vornimmt durch gedachte Verlängerung jeweils des Teils der Öffnungs-Umgrenzung, der sich an dem Steg befindet. Analog ist es bevorzugt, wenn die verlängerten Stege jeweils über eine Stelle am Umfang des Bodenbelagelements führen, wo beim Anlegen eines benachbarten Bodenbelagelements ein Abstandshaltevorsprung des Nachbarelements zu liegen kommt. Die genannte Vorzugsausbildung und die genannte Analog-Vorzugsausbildung führen dazu, dass von dem Nachbarelement ausgeprägte Belastungskräfte in günstiger Weise zu den Stegen hin eingeleitet werden.
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Vorzugsweise ist durch die Vorsprünge und die Rücksprünge ein zick-zack-artig verlaufender Umfang des Bodenbelagelements gebildet. Alternativ ist bevorzugt, dass die Vorsprünge und die Rücksprünge trapezförmig sind. Generell ist zu sagen, dass es für die Geometrie der Vorsprünge und der Rücksprünge eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, neben den bereits genannten Möglichkeiten insbesondere auch Ausführungen, bei denen die Vorsprünge und die Rücksprünge jeweils zum Teil oder insgesamt gerundet begrenzt sind.
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Vorzugsweise beträgt der Flächenanteil der Öffnungen insgesamt an der ersten Flachseite des Bodenbelagelements mindestens 30%. Je größer dieser Flächenanteil ist, desto schwieriger ist es, dem Bodenbelagelement eine hohe Belastbarkeit zu verleihen. Es ist ein sehr wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass Maßnahmen zur Erhöhung der Belastbarkeit gelehrt werden, die dann sogar eine Erhöhung des begrünbaren Anteils der Bodenbelagelementfläche erlauben, ohne unter das Belastbarkeitsniveau der bisherigen, gattungsgemäßen Bodenbelagelemente zu fallen.
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Das erfindungsgemäße Bodenbelagelement kann eine Gestalt haben, die unter Einsatz der Methode der finiten Elemente (Zerlegung der Flachseite des Bodenbelagelements in eine Vielzahl kleiner trapezförmiger Elementarelemente und Berechnung der Kräfte in diesen Flächenelementen unter einer angreifenden Last und unter Lagerungs-Gegenlast mittels eines Computerprogramms mit quadratischen Ansatzfunktionen) entwickelt worden ist. Mehrere Varianten des Bodenbelagelements wurden entworfen und nach der Methode der finiten Elemente auf ihre Spannungen unter äußerer Last durchgerechnet. Das vorstehend definierte, erfindungsgemäße Bodenbelagelement erwies sich als besonders günstig in der Vermeidung von Spannungsspitzen, was zugleich eine vergleichsweise hohe Belastbarkeit bzw. eine vergleichsweise hohe Bruchunempfindlichkeit bedeutet.
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Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
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Die einzige Zeichnungsfigur zeigt ein Bodenbelagelement aus Beton in Draufsicht. Im Folgenden wird der Kürze halber von ”Belagelement” statt von ”Bodenbelagelement” gesprochen.
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Das gezeichnete Belagelement 2 hat eine Winkel-Grundform mit zwei gleich langen Schenkeln und einer 90°-Abwinklung. Die abgewinkelte Längsmittenlinie 4 der Grundform ist eingezeichnet.
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Das Belagelement 2 kann man sich entstanden denken durch integrale Vereinigung von drei Grundelementen 6, wobei die zwei Vereinigungslinien 8 in unterbrochenen Linien eingezeichnet sind. Alle drei Grundelemente 6 sind untereinander gleich, und wenn man jeweils die vier Ecken 10 der Grundelemente 6 durch gerade Linien miteinander verbindet, hat man drei Quadrate vor sich. An jeder dieser gedachten Quadratseiten sind aneinander gereiht ein im Wesentlichen dreieckiger Vorsprung 12 und ein im Wesentlichen dreieckiger Rücksprung 14 vorhanden, wobei alle Abwinklungen wie auch die insgesamt sechs Ecken des Belagelements 2 leicht abgerundet sind. Dieser Vorsprung-Rücksprung-Verlauf kehrt an jeder der Grundelementseiten (naturgemäß mit Ausnahme der Grundelementseite(n), wo sich eine Vereinigungslinie 8 befindet) identisch wieder, und zwar jeweils um 90° verdreht gegenüber der benachbarten Grundelementseite. Mit anderen Worten: Wenn sich ein Betrachter im Mittelpunkt 16 eines Grundelements befindet und zunächst zu einer ersten Grundelementseite blickt, sich dann um 90° z. B. im Uhrzeigersinn dreht, und sich dann um weitere 90° im Uhrzeigersinn dreht, dann sieht er jeweils einen identischen Vorsprung-Rücksprung-Verlauf vor sich. Jeder Vorsprung-Rücksprung-Verlauf ist punktsymmetrisch zu seinem Halbierungspunkt 18, der an einer Stelle eingezeichnet ist. Wenn man also die dortige linke Hälfte des Vorsprung-Rücksprung-Verlaufs um 180° im Uhrzeigersinn in der Zeichnungsebene dreht, fällt sie mit der dortigen rechten Hälfte zusammen. Die beschriebenen Geometrien führen dazu, dass an das gezeichnete Belagelement 2 unter gegenseitiger Verzahnung mittels der Vorsprünge 12 und der Rücksprünge 14 ein weiteres Belagelement anlegbar ist, und zwar unabhängig davon, ob das weitere Belagelement ebenso orientiert ist wie das gezeichnete Belagelement 2, oder demgegenüber um 90° im Uhrzeigersinn gedreht ist, oder demgegenüber um 180° im Uhrzeigersinn gedreht ist, oder demgegenüber um 270° im Uhrzeigersinn gedreht ist.
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Es wird betont, dass es ganz generell bei dem erfindungsgemäßen Belagelement 2 bevorzugt ist, dass es aus drei quadratischen Grundelementen aufgebaut ist, eine Winkelform mit zwei gleich langen Schenkeln und einem 90°-Winkel zwischen den Schenkeln hat, Vorsprung-Rücksprung-Verläufe hat, die jeweils nach 90°-Drehung identisch wiederkehren, und pro Grundelementseite einen Vorsprung-Rücksprung-Verlauf hat, der punktsymmetrisch zum Halbierungspunkt ist.
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Abgesehen von der gezeichneten Form der Vorsprünge 12 und der Rücksprünge 14 gibt es noch weitere, welche den soeben angesprochenen Satz von Bedingungen erfüllen, z. B. insgesamt gerundeter Verlauf nach Art einer Sinuslinie, trapezförmige, weniger weit vorspringende bzw. zurückspringende, trapezförmige Vorsprünge und Rücksprünge, und anderes mehr.
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Ein Belagelement mit der konkreten geometrischen Formgebung, wie sie bisher für das Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist, ist bekannt (
EP 0 063 795 A1 ). Dieses Belagelement hat man auch schon mit Öffnungen versehen, wobei allerdings die erste und die dritte Öffnung praktisch gleich waren.
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Das gezeichnete Belagelement 2 hat drei Öffnungen 20a, 20b und 20c, die von der sichtbaren, ersten Flachseite des Belagelements 2 ohne Querschnittsänderung zu der unteren, zweiten Flachseite des Belagelements 2 durchgehen. Die drei Öffnungen 20a, 20b, 20c haben untereinander ungleiche Form. Für alle drei Öffnungen 20a, 20b, 20c gilt jedoch, dass man sie sich aus einer polygonalen Grundform entstanden denken kann, wobei die Ecken der polygonalen Grundform alle abgerundet sind, und zwar mit nicht überall gleichen Krümmungsradien. Wenn man sich im Uhrzeigersinn entlang des Belagelements 2 bewegt, beginnt man unten mit der ersten Öffnung 20a, kommt dann im Bereich der Abwinklung der Längsmittenlinie 4 zu der zweiten Öffnung 20b, und von dort zu der dritten Öffnung 20c. Es wird betont, dass man mit gleichem Recht auch bei der Öffnung 20c als erster Öffnung beginnen und von dort entgegen dem Uhrzeigersinn fortschreiten könnte.
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Wenn man sich für die erste Öffnung 20a an der jeweils benachbarten Grundelementseite 22 orientiert, dann sieht man, dass gleichsam der in der Zeichnung rechte Teil der Öffnungsumgrenzung 24 im Wesentlichen parallel zu einer Teillänge der Grundelementseite 22 verläuft. Das Gleiche gilt für den in der Zeichnung unteren Teil der Öffnungsumgrenzung 24 in Relation zu der unteren Grundelementseite 22. Das Gleiche gilt für den in der Zeichnungsfigur linken Teil der Öffnungsumgrenzung 24 in Relation zu der linken Grundelementseite 22. Alle Ecken der Öffnungsumgrenzung 24 sind abgerundet, insbesondere auch die Ecken, die den Quadratecken der Grundelementseiten entsprechen. Die Wandungen 26, jeweils zwischen einem so beschriebenen Teil der Öffnungsumgrenzung 24 und dem angesprochenen Teil einer Grundelementseite 22 sind untereinander gleich breit (Breite 28 an einer Stelle eingezeichnet) und haben eine – wenn man sich längs der betreffenden Wandung 26 bewegt – im Wesentlichen gleich bleibende Breite, wobei allerdings die Eckabrundungen der Umrissumgrenzung 24 diese Regel lokal etwas abändern.
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Für die zweite Öffnung 20b gilt eine analoge Beschreibung des Verlaufs der Öffnungsumgrenzung 24, wobei hier naturgemäß nur zwei Wandungen 26 zu einer benachbarten Grundelementseite 22 vorhanden sind.
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Eine analoge Beschreibung wie bei der ersten Öffnung 20a gilt für den Umgrenzungsverlauf der dritten Öffnung 20c. Hier sind ebenfalls drei Wandungen 26 zu benachbarten Grundelementseiten 22 vorhanden. Alle so beschriebenen acht Wandungen 26 haben untereinander im Wesentlichen gleiche Breite.
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Zwischen der ersten Öffnung 20a und der zweiten Öffnung 20b befindet sich ein Steg 30, und zwischen der zweiten Öffnung 20b und der dritten Öffnung 20c befindet sich ebenfalls ein Steg 30. Jeder der Stege 30 ist auf jeder seiner zwei Seiten durch eine durchgehend gerade Linie 32, die Bestandteil der betreffenden Öffnungsumgrenzung 24 ist, begrenzt, wobei diese zwei Linien parallel zueinander verlaufen und an ihren Enden abgerundet mit der jeweils restlichen Öffnungsumgrenzung 24 weitergehen. Die zwei Stege 30 sind untereinander gleich breit, siehe eingezeichnete Breite 34. Die Breite 34 ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel gut 5% größer als die Breite 28.
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Wenn man die Seitenlinien 32 der Stege 30 in Richtung zu der Innenwinkelecke 40 des Belagelements verlängert, wie mit unterbrochenen Linien angedeutet, dann sieht man, dass die Innenwinkelecke 40 innerhalb der beiden so gebildeten Stegverlängerungen liegt.
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Wie sich jeweils aus dem Verlauf der drei Wandungen 26 ergibt, haben die erste Öffnung 20a und die dritte Öffnung 20c – mit einer nachfolgend zu beschreibenden Ausnahme – im Wesentlichen gleiche Form. Dies kann man sich veranschaulichen, wenn man die erste Öffnung 20a um 90° gegen den Uhrzeigersinn in der Zeichnungsebene dreht und dann auf die dritte Öffnung 20c legt. Dann sieht man aber auch sehr anschaulich, dass die dritte Öffnung 20c an ihrer linken Seite ein erhebliches Stück weiter vorragt als die ”darauf gelegte” erste Öffnung 20a. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die dritte Öffnung etwa 40% flächengrößer als die erste Öffnung 20a. Die drei Öffnungen 20a, 20b, 20c insgesamt nehmen etwa 32% der Draufsichtsfläche des Belagelements 2 ein.
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In der Zeichnungsfigur ist mit gepunkteter Linie 42 ein Kreis mit einem Radius R (um einen Mittelpunkt 41, der mit dem Mittelpunkt des Abrundungsradius der Innenwinkelecke 40 zusammenfällt) eingezeichnet, und zwar mit einem so großen Radius R, dass er alle drei Öffnungen 20a, 20b, 20c an ihrer der Innenwickelecke 40 am stärksten benachbarten, abgerundeten Öffnungsecke gerade berührt. Der Radius des Kreises 42 beträgt gut 15% der Längsseitenlänge 44 des Belagelements 2, gemessen geradlinig von Ecke 10 zu Ecke 10 (wobei der konkrete Mess-Endpunkt der Längsseitenlänge 44 der Schnittpunkt der Verlängerungen der anschließenden Umfangsabschnitte ist).
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An den abgerundeten Umgrenzungsecken der drei Öffnungen 20a, 20b, 20c, die der Innenwinkelecke 40 am stärksten benachbart sind, beträgt der Krümmungsradius r der Abrundung beim gezeichneten Ausführungsbeispiel gut 3% der Längsseitenlänge 44.
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Das gezeichnete Belagelement 2 ist mit Abstandshaltevorsprüngen 50 an seinem Umfang ausgestattet. Die Abstandshaltevorsprünge 50 haben in der gezeichneten Draufsicht die Gestalt eines Kreissegments. Ihre obere Begrenzung liegt ein Stück unterhalb der oberen Flachseite des Belagelements 2, und die Abstandshaltevorsprünge 50 gehen von dort bis zur unteren Flachseite durch. An jeder Grundelementseite 22 befindet sich ein Abstandshaltevorsprung 50, und zwar – von dem jeweiligen Zentrum 16 aus gesehen – an der rechten Flanke des Rücksprungs 14. Infolgedessen kommt jeder Abstandshaltevorsprung 50 beim Verlegen benachbarter Belagelemente 2 gegen die linke Flanke eines Vorsprungs 12 zur Anlage. Die Höhe der Vorsprünge 50, gemessen quer zur Flanke des Rücksprungs 14, bestimmt die Fugenbreite in dem aus vielen Belagelementen 2 bestehenden Belag. Alternativ könnte man sowohl einen Abstandshaltevorsprung 50 an der rechten Flanke des Rücksprungs 14 (wie gezeichnet) als auch einen Abstandshaltevorsprung 50 an der linken Flanke jedes Vorsprungs 12 vorsehen. Dann würden beim Verlegen von Belagelementen 2 nebeneinander die Abstandshaltevorsprünge 50 paarweise gegeneinander zu liegen kommen. Es ergäbe sich eine Fugenbreite zwischen benachbarten Belagelementen 2, die in etwa der zweifachen Höhe eines Abstandshaltevorsprungs 50 entspräche. Als weitere Möglichkeit sei erwähnt, dass man die Abstandshaltevorsprünge 50 wesentlich höher als gezeichnet, d. h. wesentlich werter gegenüber dem sonstigen Umfang des Belagelements 2 vorspringend, ausbilden könnte. Dann würden Fugen erheblicher Breite, z. B. 5 bis 20 mm, zwischen benachbarten Belagelementen 2 entstehen, und diese Fugen könnten ebenfalls als leistungsfähige Wasserdurchtrittsöffnungen des Belags fungieren.
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Es wird betont, dass die im vorhergehenden Absatz geschilderten Gesichtspunkte hinsichtlich Positionierung und Höhe der Abstandshaltevorsprünge 50 Bedeutung nicht nur für das gezeichnete Belagelement 2 haben, sondern auch bei ansonsten anders gestalteten Belagelementen vorzugsweise verwirklicht werden können. Es handelt sich also um Aussagen, die auch losgelöst von dem gezeichneten konkreten Ausführungsbeispiel Bedeutung im Zusammenhang mit der Erfindung haben.
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Man erkennt, dass bei dem bevorzugten Belagelement 2 die zwei Stege 30 Erstreckungsrichtungen 52 haben, die weder parallel noch rechtwinklig zu den Längsmittenlinien 4 sind. Die Erstreckungsrichtungen 52 der Stege 30 sind nicht rechtwinklig zueinander. Die Abstandshaltevorsprünge 50 befinden sich jeweils im Bereich eines Rücksprungs 14 am Umfang des Belagelements 2. Die zwei Stege 30 führen jeweils über einen Abstandshaltevorsprung 50, wenn man eine gedachte Verlängerung der Stege 30 zu dem Umfang des Belagelements 2 hin vornimmt durch gedachte Verlängerung der Seitenlinien 32 der Stege 30.