DE10205063A1

DE10205063A1 - Vorhanggleiter

Info

Publication number: DE10205063A1
Application number: DE10205063A
Authority: DE
Inventors: Hans Gruetzner
Original assignee: Silent Gliss International AG
Current assignee: Silent Gliss International AG
Priority date: 2002-02-07
Filing date: 2002-02-07
Publication date: 2003-08-21
Also published as: GB2385511B; GB2385511A; GB0302870D0

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Vorhanggleiter für Schienen (1) mit einem unten offenen Längsschlitz (4), mit einem Gleitkopf (5, 12), der durch den Längsschlitz (4) in die Schiene (1) einsetzbar und mit am Gleitkopf (5, 12) angeformten Gleitteilen (7, 13) an Wandungen (18) der Schiene (1) gleitverschieblich abgestützt ist, mit einem unterseitig am Gleitkopf (5, 12) angeformten Befestigungsorgan (9, 14) für ein Vorhangtuch, wobei der Gleitkopf (5, 12) so ausgebildet ist, dass im Fall einer nach unten am Befestigungsorgan (9, 14) angreifenden Last (19) vorbestimmter Größe unter elastischer Deformation nach unten aus der Schiene (1) herausgleitet.

Description

Die Erfindung betrifft einen Vorhanggleiter für Schienen mit einem unten offenen Längsschlitz, mit einem Gleitkopf, der durch den Längsschlitz in die Schiene einsetzbar und mit am Gleitkopf angeformten Gleitteilen an Wandungen der Schiene gleitverschieblich abgestützt ist, mit einem unterseitig am Gleitkopf angeformten Befestigungsorgan für ein Vorhangtuch.

Vorhanggleiter der genannten Art sind allgemein bekannt. Sie werden auch als "Klickgleiter" bezeichnet, da sie an beliebiger Stelle der vorhangschiene durch Einklinken in diese eingeführt werden können. Beispiele solcher Vorhanggleiter sind durch die CH 6 75 960 A5, DE 39 15 461 C2, DE 39 33 907 A1 und die DE 37 07 133 A1 bekannt geworden. Diese Gleiter sind so ausgebildet, dass sie vergleichsweise hohe vertikale Zugkräfte am Vorhangtuch aufnehmen können. In Spitälern und bei Kleinkindern kann dies ein Sicherheitsproblem sein. In Spitälern werden deshalb zur Verhinderung von Selbstmorden die Vorhangschienen so an der Gebäudedecke befestigt, dass diese bei Überschreiben einer vorbestimmten Last sich von der Gebäudedecke lösen. Die Anwendung ist hier jedoch auf Trennvorhänge beschränkt. Bei Fenstervorhängen ist eine solche Befestigung der Vorhangschiene in der Regel nicht zweckmässig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen vorhanggleiter der genannten Art zu schaffen, der eine höhere Sicherheit bietet, aber dennoch funktionssicher ist und kostengünstig hergestellt werden kann. Die Aufgabe ist bei einem Vorhanggleiter der genannten Gattung dadurch gelöst, dass der Gleitkopf so ausgebildet ist, dass er im Falle einer nach unten am Befestigungsorgan angreifenden Last von bestimmter Grösse unter elastischer Deformation nach unten aus der Schiene herausgleitet. Der erfindungsgemässe Vorhanggleiter gewährleistet die erwähnte Sicherheit bei einer Schiene, die auch gegen grosse Kräfte an der Gebäudedecke befestigt ist. Im Fall einer Belastung des Vorhangtuches, beispielsweise mit einer Kraft von 40-60 N, lösen sich die Vorhanggleiter von der Schiene. Das Vorhangtuch fällt dann mit den Gleitern herunter und kann somit keine Gefahr bilden. Da die Gleitköpfe beim Lösen von der Schiene elastisch deformiert werden, können sie anschliessend wieder in die Schiene eingeklinkt werden. Da die Schiene, wie erwähnt, wie üblich an der Gebäudedecke befestigt werden kann, eignen sich diese Vorhanggleiter insbesondere für Fenstervorhänge und somit auch im Privatbereich.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gleitkopf tellerförmig ausgebildet ist. Ein solcher Gleitkopf ermöglicht einerseits ein einfaches Einklinken des Vorhanggleiters und anderseits ein sicheres Lösen bei einer Belastung. Der Vorhanggleiter kann dennoch kostengünstig als Spritzgussteil einstückig hergestellt werden.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Gleitkopf zwei nach oben gerichtete Arme aufweist, die elastisch nach Innen auslenkbar sind. Auch dieser Vorhanggleiter kann kostengünstig im Spritzgussverfahren hergestellt werden und ermöglicht ein sicheres Einklinken und ein Lösen bei einer vorgesehenen Belastung. Die Kraft, bei welcher der Vorhanggleiter sich von der Schiene löst, kann dann besonders einfach eingestellt werden, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Arme jeweils aussenseitig eine Nase aufweisen, die an einem Rand des Längsschlitzes gleitverschieblich aufliegt. Durch die Dimensionierung der Nasen kann die Kraft eingestellt werden, bei welcher der vorhanggleiter sich von der Schiene löst.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a bis 1c Schematisch eine Vorhangschiene sowie ein Gleiter in einzelnen Phasen beim Einklinken des Gleiters in die Vorhangschiene,
Fig. 2a bis 2c schematisch einzelne Schritte beim Lösen des Vorhanggleiters von der Vorhangschiene,
Fig. 3a bis 3c schematisch das Lösen eines Vorhanggleiters gemäss einer Variante und
Fig. 4a bis 4c schematisch das Einklinken des Vorhanggleiters gemäss der Variante.
Die Figuren zeigen eine Vorhangschiene 1, die gemäss Fig. 2 über einem hier nicht gezeigten Fenster an einer Gebäudewand 10 befestigt ist und einen Längskanal 3 mit einem nach unten offenen Längsschlitz 4 aufweist. Die Schiene 1 ist vorzugsweise ein Aluminiumprofil mit einem im Querschnitt etwa rechteckigen Kanal 3.
Bei der Ausführung gemäss den Fig. 1a bis 1c und 2a bis 2c sind Vorhanggleiter 2 vorgesehen, die vorzugsweise aus Kunststoff einstückig hergestellt sind und die einen Gleitkopf 5 sowie ein Befestigungsteil 9 mit einer hier nicht gezeigten Öse oder einem sonstigen Befestigungsmittel versehen sind. Die Gleiter 2 werden in üblicher Weise am oberen Rand eines hier nicht gezeigten Vorhangtuches befestigt, beispielsweise angenäht. Der Gleitkopf 5 weist zwei angeformte und nach oben ragende Arme 5auf, zwischen denen eine Ausnehmung 8 angeordnet ist. Die Gleiter 2 werden beim Aufhängen des Vorhangs jeweils gemäss Fig. 1 in Richtung des Pfeils 17 von unten nach oben durch den Längsschlitz 4 in den Kanal 3 eingeklinkt. Der Kopf 5 ist in seiner Breite etwas breiter als der Längsschlitz 4. In der Position gemäss Fig. 1b stossen seitlich an den Arm 5 angeformte Nasen 7 jeweils an einem nach innen gerichteten Rand 18 der Vorhangschiene 1 an. Hierbei werden die Arme 5 elastisch nach innen ausgelenkt, wie dies in Fig. 1b gezeigt ist. Durch die Verkleinerung des Kopfes 5 kann dieser durch den Längsschlitz 4 in den Kanal 3 eingeklinkt werden, und erreicht schliesslich die in Fig. 1c gezeigte Position. Die Nasen 7 liegen mit einer unteren vergleichsweise kurzen Seite 7a jeweils auf einem Rand 18 gleitverschieblich auf. Die Vorhanggleiter 2 können wie üblich durch Ziehen am Vorhangtuch im Kanal 3 längsverschoben werden.
Werden die Gleiter 2 gemäss Fig. 2 in Richtung des Pfeiles 19 mit einer vorbestimmten Kraft belastet, so wird auf die Arme 6 über die Seitenflächen 7a ein Drehmoment ausgeübt, durch das die Arme 6 in die in Fig. 2b gezeigte Stellung elastisch verschwenkt werden. Durch diese elastische Verschwenkung der Arme 6 können die Gleiter 2 gemäss den Fig. 2b und 2c nach unten aus dem Längsschlitz 4 herausgleiten. Die Kraft, bei welcher ein Gleiter 2 sich von der Vorhangschiene 1 löst, ist so gewählt, dass ein Vorhang mit wenigstens etwa 40-60 N belastet werden kann. Die Auslösekraft für einen Gleiter 2 N beträgt dann etwa beispielsweise 2 N. Durch entsprechende Dimensionierung der Arme 6 und der Nasen 7, lässt sich diese Auslösekraft verändern. Beim Herausgleiten des Gleiters 2 aus dem Kanal 3 kehren die Arme 6 infolge ihrer Elastizität wieder in die in Fig. 2c gezeigte ursprüngliche Stellung zurück. Der Gleiter 2 kann somit wieder gemäss den Fig. 1e bis 1c in den Kanal 3 eingeklinkt werden.
Bei der Ausführung gemäss den Fig. 3a-3c und 4a-ac ist ein Gleiter 11 vorgesehen, der einen Gleitkopf 12 und einen Befestigungsteil 14 aufweist. Der Kopf 12 ist mit einem zylindrischen Hals 16 mit dem Befestigungsteil 14 verbunden. Die Öse 14 besitzt eine Öffnung 15, an welcher ein hier nicht gezeigtes Vorhangtuch befestigt, beispielsweise angenäht werden kann. Der Gleitkopf 12 ist, wie ersichtlich, tellerförmig ausgebildet und erstreckt sich rechtwinklig zum Hals 16. Er besitzt gemäss Fig. 4c einen Durchmesser D, der um ein Mehrfaches grösser ist, als die Dicke d. Zum Befestigen des Gleiters 11 an der Vorhangschiene 1 wird der Gleitkopf 12 gemäss Fig. 4a geneigt in den Kanal 3 eingesetzt und in Richtung des Pfeils 19 nach oben bewegt. Gemäss Figur ab wird der Rand 13 des Gleitkopfes 12 elastisch deformiert und gleitet an dem einen Rand 18 entlang und schliesslich in den Kanal 3 schliesslich ist die in Fig. 4c gezeigte Stellung erreicht, in welcher der Gleiter 11 in den Kanal 3 eingeklinkt und in Längsrichtung verschoben werden kann. Der Rand 13 des Gleitkopfes 12 ist hierbei an den Rändern 18 abgestützt.
Überschreitet die Last am Gleiter 11 eine vorbestimmte Kraft, beispielsweise 2 N, so wird der Rand 13 gemäss Fig. 3b deformiert und der Gleiter 11 wird schliesslich durch den Längsschlitz 4 aus dem Kanal 3 herausgezogen. Auch beim Gleiter 11 geht der Gleitkopf 12 wieder selbsttätig infolge seiner Elastizität in die ursprüngliche Stellung zurück und kann somit wieder gemäss den Fig. 4a bis 4c eingesetzt werden. Auch der Gleiter 11 ermöglicht eine kostengünstige Herstellung im Spritzgussverfahren.

Claims

1. Vorhangleiter für Schienen (1) mit einem unten offenen Längsschlitz (4), mit einem Gleitkopf (5, 12), der durch den Längsschlitz (4) in die Schiene (1) einsetzbar und mit einem am Gleitkopf (5, 12) angeformten Gleitteilen (7, 13) an Wandungen (18) der Schiene (1) gleitverschieblich abgestützt ist, mit einem unterseitig am Gleitkopf (5, 12) angeformten Befestigungsorgan (9, 14) für ein Vorhangtuch, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitkopf (5, 12) so ausgebildet ist, dass im Fall einer nach unten am Befestigungsorgan (9, 14) angreifenden Last (19) vor bestimmter Grösse unter elastischer Deformation nach unten aus der Schiene (1) herausgleitet.

2. Vorhanggleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitkopf (12) tellerförmig ausgebildet ist.

3. Vorhanggleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitkopf (5) zwei nach oben gerichtete Arme (6) aufweist, die elastisch nach innen auslenkbar sind.

4. Vorhanggleiter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (6) jeweils aussenseitig eine Nase (7) aufweisen, die an einem Rand (18) des Längsschlitzes (4) gleitverschieblich aufliegt.

5. Vorhanggleiter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nasen (7) jeweils unterseitig eine schräg nach oben gerichtete Fläche (7a) aufweisen, die jeweils eine Gleitfläche bilden.