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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung.
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Im
Bereich der Wasserversorgung haben die Wasserversorgungsunternehmen
häufig
mit losen Ablagerungen in den teilweise sehr alten Wasserleitungsrohren
zu kämpfen.
Kommt es, bedingt durch Rohrbrüche
oder kurzzeitige größere Wasserentnahmen,
zu Änderungen
der normalen Fließgeschwindigkeit
und zu Aufwirbelungen der losen Ablagerungen, entsteht dadurch eine
Braunfärbung
des Wassers, die auf hohe Mangan- und Eisenkonzentrationen im Wasser
zurückzuführen ist
und im Regelfall zu sofortigen Kundenbeschwerden bezüglich der
Wasserqualität
führt.
Ein normales Spülen über im Netz angeordnete
Hydranten führt
zu keiner zufriedenstellenden Lösung,
da nur zu Beginn der Spülung
durch die veränderte
Fließgeschwindigkeit
lose Ablagerungen ausgetragen werden. Eine andauernde Spülung führt zu keinen
verbesserten Ergebnissen.
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Bekannt
sind in diesem Zusammenhang insbesondere Verfahren und Vorrichtungen
zur Vorwärts-
und Rückwärtsspülung von
Rohrleitungen durch Erzeugung von turbulenten Strömungen (
DE 39 02 366 A1 ).
Zur Unterstützung
der Vor- und Rückspülung kann
Luft, Kohlendioxid, Stickstoff etc. in das Rohrleitungssystem eingeleitet
werden.
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Daneben
sind Verfahren und Vorrichtungen der eingangs bezeichneten Gattungen
bekannt geworden (
DE
44 38 939 C2 ), bei denen die Spülung und Reinigung dadurch
erfolgt, daß in
den zu reinigenden Rohrleitungen Spülwasserströme erzeugt und diesen intervallartig
Luft zugeführt
wird, um sie in abwechselnd aufeinander folgende Wasser- und Luftblasen bzw.
-polster zu unterteilen. Die dazu benötigte Druckluft wird mittels
eines Kompressors erzeugt und in einem von diesem beaufschlagten,
vergleichsweise großvolumigen
Druckbehälter
zwischengespeichert. Dadurch soll erreicht werden, daß dem Druckbehälter aufeinander
folgend wenigstens drei Luftblasen entnommen werden können, ohne daß ein wesentlicher
Druckabfall auftritt, bevor der Druckbehälter neu gefüllt wird.
Außerdem
soll die Luft-Zuführleitung
einen wenigstens den Nennwerten üblicher
Hydranten entsprechenden Durchmesser von z. B. 80 mm oder mehr aufweisen,
damit die erzeugten Luftblasen den Querschnitt der Trinkwasserleitung
vollständig
ausfüllen.
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Die
bekannten Verfahren und Vorrichtungen bringen eine Anzahl von Nachteilen
mit sich. Ein besonders unerwünschter
Nebeneffekt besteht darin, daß mit
Kompressoren oder sonstwie hergestellte Druckluft regelmäßig mit Öl angereichert
ist und daß daher
vor allem bei der Reinigung von Trinkwasserleitungen vor und hinter
dem Druckbehälter
aufwendige Aufbereitungsanlagen mit hintereinander geschalteten Ölabscheidern, Ölfiltern,
Lufttrocknern od. dgl. vorgesehen werden müssen, um eine Verschmutzung
des Trinkwassers zu vermeiden. Die benötigten Kompressoren sind außerdem in
der Anschaffung teuer und nur für
verhältnismäßig kleine Verdichtungsverhältnisse
ausgelegt, weshalb große Druckbehälter zur
Zwischenspeicherung der Druckluft benötigt werden. Schließlich haben
die verwendeten großen
Querschnitte der Luft-Zuführleitungen zur
Folge, daß nur
mit Hydranten oder ähnlichen
Anschlüssen
versehene Rohrleitungen, aber nicht z. B. auch solche Leitungen
gereinigt werden können,
die von einem Hochbehälter
oder einem Druckunterbrecherschacht zum Einspeisepunkt eines Wasserleitungsnetzes
führen.
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, die Vorrichtung
der eingangs bezeichneten Gattung dahingehend zu verbessern, daß die Spülung und
Reinigung einer Rohrleitung unter Vermeidung der genannten Nachteile
mit preisgünstigen,
vergleichsweise wenig Raum beanspruchenden Mitteln vorgenommen werden
kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
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Die
Erfindung bringt zunächst
den Vorteil mit sich, daß Stickstoff
ein geruchsloses, geschmacksneutrales, ungiftiges, nicht brennbares
und nicht explosives Gas ist. Negative Auswirkungen auf einzelne
Parameter scheiden daher aus. Stickstoff wirkt darüberhinaus
korrosionshemmend und ist lebensmittelecht, d. h. im Hinblick auf
die Anwendung auf Trinkwasser im Gegensatz zu mit Öl belasteter
Luft völlig
problemfrei. Vorteilhaft ist auch, daß die Anwendung von Stickstoff
eine erhebliche Reduzierung des von der Vorrichtung benötigten Raums
ermöglicht,
so daß die
komplette Vorrichtung in jedem beliebigen Kombifahrzeug untergebracht
werden kann und entsprechend preisgünstig ist. Die Vorrichtung kann
außerdem
bei entsprechender Auslegung mit den üblichen Kraftfahrzeug-Batterien
(12 V oder 24 V) betrieben und in unwegsamem Gelände sogar auch ohne Kraftfahrzeug
verhältnismäßig einfach transportiert
werden. Schließlich
reichen in der Regel ein bis zwei handelsübliche Stickstoffflaschen (z.
B. 33 l, 300 bar) für
einen üblichen
Tagesbedarf aus.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
der auf derjenigen Seite einer zu reinigenden Rohrleitung liegt,
an der zur Blasenbildung verwendeter Stickstoff eingespeist wird;
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2 schematisch
einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
der auf derjenigen Seite einer zu reinigenden Rohrleitung liegt,
an der ein mit Stickstoffblasen versehener Spülwasserstrom aus der Rohrleitung
herausgeführt
wird;
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3 eine
schematische Darstellung einer elektrischen Steuerung für ein Intervallventil
der Vorrichtung nach 1 und 2; und
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4 ein
zweites Ausführungs-
und Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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1 zeigt
einen ersten Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spülen und
Reinigen einer schematisch angedeuteten Rohrleitung 1, insbesondere
einer Trinkwasserleitung. Dieser Teil enthält einen Druckbehälter 2 mit
einem Eingang 3, einem Ausgang 4 und einem verhältnismäßig kleinen Fassungsvermögen von
z. B. 10 l. Der Eingang 3 ist mit Hilfe einer Verbindungsleitung 5 mit
dem Ausgang 6 einer Stickstoffquelle, insbesondere einer handelsüblichen
Stickstoff-Vorratsflasche 7 verbunden, die z. B. bei einem
Druck von 300 bar mit Stickstoffgas gefüllt ist und ein Fassungsvermögen von
33 l oder 50 l haben kann. Zwischen die Vorratsflasche 7 und
den Druckbehälter 2 ist
ein Druckregelventil 8 in Form eines Druckreduzierventils
geschaltet, das den Druck hinter der Vorratsflasche 7 vorzugsweise auf
irgendeinen Wert zwischen 3 bar und 16 bar, vorzugsweise zwischen
5 bar und 8 bar reduzieren kann, wobei dieser Wert vorzugsweise
beliebig einstellbar ist.
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Der
Ausgang 4 ist mit einer Stickstoff-Zuführleitung 9 verbunden,
die zum Anschluß an
die Rohrleitung 1 dient. Zu diesem Zweck ist ein Ende der
Zuführleitung 9 mit
einer Schraubkupplung 10 od. dgl. versehen, die auf ein
entsprechendes Anschlußstück am Ausgang 4 paßt, während das
andere Ende der Zuführleitung 9 mit
einer Schraubkupplung 11 od. dgl. versehen ist, die auf
ein entsprechendes Anschlußstück am oberen
Ende eines Standrohrs 12 paßt. Das untere Ende dieses
Standrohrs 12 ist mit einem derartigen Kupplungsstück 14 versehen,
daß es
mit diesem Ende in stehender Lage auf einem üblichen, in der Rohrleitung 1 vorgesehenen
Unterflur-Hydranten 15 montiert werden kann. Alternativ
wäre ein
Anschluß der
Zuführleitung 9 an
einen Oberflur-Hydranten ohne Verwendung eines Standrohrs möglich. Zwischen
den Schraubkupplungen 10 und 11 ist die Zuführleitung 9 unterbrochen
und mit den entsprechenden Enden an den Eingang bzw. Ausgang eines Intervallventils 16 angeschlossen,
das vorzugsweise elektrisch steuerbar ist und dazu z. B. aus einem
Magnetventil besteht. Das Intervallventil 16 ist, wie 1 schematisch
zeigt, in einem von einem Gehäuse
umgebenen Steuergerät 17 untergebracht,
in dem auch eine elektrische Steuerung angeordnet ist, die weiter
unten anhand der 3 näher erläutert wird.
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Der
Druckbehälter 2 ist
vorzugsweise zusätzlich
mit einem manuell steuerbaren Ventil 18 versehen, an das
eine Entwässerungsleitung 19 angeschlossen
ist, die einen im Inneren des Druckbehälters 2 liegenden,
bis zu dessen Boden reichenden Abschnitt 19a und einen
außen
liegenden Abschnitt 19b aufweist. Über die Entwässerungsleitung 19 kann
bei Bedarf im Druckbehälter 2 befindliches Wasser
nach außen
entfernt werden. Außerdem
ist dem Druckbehälter 2 vorzugsweise
ein zur Messung seines Innendrucks bestimmtes Manometer 20 zugeordnet.
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Das
Standrohr 12 enthält
an seinem oberen Ende einen z. B. zwischen das Kupplungsstück 14 und
die Schraubkupplung 11 geschalteten Rückflußverhinderer 21, z.
B. ein übliches
KFR-Ventil, und einen weiteren Druckmesser 22, der z. B.
in einen zusätzlich
vorhandenen Abzweig des Standrohrs 12 geschaltet ist und
mit dessen Innenraum in Verbindung steht.
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Die
Rohrleitung 1 kann schließlich in an sich bekannter
Weise beidseitig des Hydranten 15 mit je einem Absperrschieber
versehen sein.
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Der
in 2 gezeigte Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
enthält
ein zweites Standrohr 25, das an einem unteren Ende wie
das Standrohr 12 ein Kupplungsstück 26 aufweist und
mit diesen in vertikaler Lage auf einem in der Rohrleitung 1 angeordneten
Hydranten 27 montiert werden kann. Beidseitig des Hydranten 27 kann
die Rohrleitung 1 wiederum je einen Absperrschieber aufweisen.
An seinem oberen Ende kann das Standrohr 25 alternativ
oder zusätzlich
zum Druckmesser 22 mit einem weiteren, nicht dargestellten
Druckmesser versehen sein. Außerdem
weist das obere Ende des Standrohrs 25 einen mit einem
Absperrhahn 29 versehenen Abzweig 30 zur Entnahme
von Leitungswasser und einen zweiten, ebenfalls mit einem Absperrhahn 31 versehenen
Abzweig 32 auf, an den eine Abflußleitung 33 angeschlossen
ist. Die Abflußleitung 33 weist
vorzugsweise einen mit einem transparenten Schauglas 34 versehenen
Abschnitt auf und kann mit ihrem Ende in eine an einer Halterung 35 vorgesehene
Aufnahme 36 eingelegt werden. Zur Fixierung und Beschwerung
dieses Endes dient z. B. ein auf die Halterung 35 auflegbares
Gewicht in Form eines 40 l-Wasserkanisters 37 od. dgl.,
der am Abzweig 30 mit Hilfe des vorzugsweise als üblichen
Wasserhahn ausgebildeten Absperrhahns 29 mit Wasser gefüllt werden
kann.
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3 zeigt
schematisch eine vorzugsweise im Steuergerät 17 (1)
untergebrachte elektrische Steuerung für das Intervallventil 16.
An eine Stromversorgung, z. B. eine übliche 12 V-Pkw-Batterie 39, über eine
Sicherung 40 ein Spannungswandler angeschlossen, der eine
Gleichspannung von 24 V liefert und als Spannungsquelle 41 für die Steuerung
dient. Alternativ könnte
als Spannungsquelle 41 auch eine 24 V-Batterie verwendet
werden. An den beiden Ausgängen
der Spannungsquelle 41 liegen zwei Leitungen 42 und 43,
an die die Stromversorgungseingänge
von zwei parallel geschalteten Relais 44 und 45 angeschlossen
sind. Vom Relais 44 wird ein Schließerkontakt genutzt, d. h. im
erregten Zustand wird ein normalerweise offener Kontakt 44a geschlossen,
der zusammen mit dem in Serie verbundenen Intervallventil 16 ebenfalls
an die Leitungen 42, 43 angeschlossen ist.
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Eine
Steuerleitung 46 führt
zu zugeordneten Steuereingängen
der beiden Relais 44 und 45. In diese Steuerleitung 46 sind
in Serienschaltung ein Tastschalter 47 und ein als Öffner ausgebildeter,
normalerweise geschlossener Kontakt 45a geschaltet, der vom
Relais 45 betätigt
werden kann. Wird daher der Tastschalter 47 betätigt, wird
einerseits vom Relais 44 der Kontakt 44a geschlossen,
andererseits vom Relais 45 der Kontakt 45a zeitverzögert geöffnet.
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Durch
das Schließen
des Kontakts 44a wird das Intervallventil 16 geöffnet, und
zwar für
eine vorzugsweise im Relais 44 einstellbare Zeitdauer.
Danach fällt
der Kontakt 44a ab, und das Intervallventil 16 wird
wieder geschlossen. Der Kontakt 45a bleibt dagegen für eine vorgewählte, vorzugsweise
im Relais 45 einstellbare Zeitdauer geöffnet, die größer als die
jeweilige Einschaltdauer des Kontakts 44a ist. Daher ist
es mit dem Taster 47 so lange nicht möglich, das Intervallventil 16 erneut
zu öffnen,
bis der Kontakt 45a nach der vorgewählten Sperrzeit wieder schließt.
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Parallel
zum Tastschalter 47 liegt ein zweiter, elektronischer Schalter 48,
der vorzugsweise über Funk
von einem mit eigenen Batterien betriebenen Funksender 49 aus
betätigt
werden kann. Zu diesem Zweck weist die Steuerung zusätzlich ein
an die Batterie 39 oder die Stromversorgung 41 angeschlossenen
Funkempfänger 50 auf.
Die Funktion des Schalters 48 entspricht der des Tastschalters 47.
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Die
anhand der 1 bis 3 beschriebene
Vorrichtung wird im wesentlichen wie folgt betrieben:
Soll
die Rohrleitung 1, die z. B. Teil eines üblichen Trinkwasserleitungsnetzes
ist, gespült
und gereinigt werden, werden zunächst
die beiden Standrohre 12, 25 montiert und in der
aus 1 und 2 ersichtlichen Weise angeschlossen.
Ein Schließen
bzw. Öffnen
von Schiebern ist hierbei nicht erforderlich, da die genutzten Hydranten 15, 27 in
der Regel geschlossen sind und erst nach der Montage der Standrohre 12, 25 geöffnet werden.
Sodann wird das aus der Halterung 35 herausragende Ende
der Abflußleitung 33 in
der Nähe
eines Bachs oder Kanals angeordnet und mit dem Kanister 37 beschwert,
der zuvor durch zeitweiliges Öffnen
des Absperrhahns 29 mit Wasser gefüllt wurde. Anschließend wird
der Absperrhahn 31 geöffnet,
so daß das
Leitungswasser jetzt aus der Rohrleitung 1 über den
Hydranten 27, das Standrohr 25 und die Abflußleitung 33 in
einen Bach, Kanal od. dgl. strömt.
Schließlich
wird die Zuführleitung 9 in
der aus 1 ersichtlichen Weise an das
Standrohr 12 angeschlossen. Dadurch wird die Rohrleitung 1 zusätzlich mit
einem Einspeisungspunkt für
Stickstoffgas versehen, da dieses bei geöffneter Vorratsflasche 7 in
den Druckbehälter 2 einströmen und
bei geöffnetem
Intervallventil 16 dieses passieren und am Fußpunkt des
Standrohrs 12 in das Trinkwasser gelangen kann.
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Die
Einspeisung des Stickstoffgases in die Rohrleitung 1 erfolgt
in Intervallen derart, daß der
aus der Rohrleitung 1 über
das Standrohr 25 und die Abflußleitung 33 fließende Wasserstrom
in Fließrichtung
durch aus Stickstoffgas bestehende Blasen unterteilt wird. In dem
zwischen den Hydranten 15, 27 befindlichen Abschnitt
bilden sich somit abwechselnd Wasser- und Stickstoffblasen. Die
Dauer der Stickstoff-Einspeisung und damit die Länge der Stickstoffblasen werden
mit Hilfe der Öffnungsintervalle
des Intervallventils 16 gesteuert. Diese Öffnungsintervalle
beginnen mit der manuellen Betätigung
des Tastschalters 47 (3) oder
mit einer über
Funk von einem entfernten Ort aus erfolgenden Betätigung des Schalters 48 und
enden mit der Schließung
des Intervallventils 16 nach Ablauf der im Relais 45 eingestellten
Zeit. Die Dauer dieser Öffnungsintervalle
wird so gewählt,
daß in
der Rohrleitung 1 jeweils eine Stickstoffblase von z. B.
ca. 1 m Länge
entsteht.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel,
das sich in der Praxis als besonders günstig erwiesen hat, sind die
Leitungen 5, 9 und 33 als flexible, ausreichend druckstabile
Schläuche
und die Schraubkupplungen 10, 11 bzw. Kupplungsstücke 14, 26 als
in der Branche übliche
Schnellkupplungen ausgebildet. Außerdem hat die Verbindungsleitung 5 einen
Innenduchmesser von z. B. 6 mm, die Zuführleitung 9 einen
Innendurchmesser von ca. 19 mm (3/4'')
und die Abflußleitung 33 einen
Innendurchmesser von z. B. 42 mm bis 52 mm entsprechend der Nennweite üblicher C-Schläuche, während die
Standrohre vorzugsweise Innendurchmesser haben, die vom Durchmesser
der Zuführleitung 9 auf
einen Nenndurchmesser von 50 mm im unteren Bereich zunehmen (z.
B. Standrohr 12) bzw. sich umgekehrt von einem Nenndurchmesser
von 50 mm auf den Innendurchmesser der Abflußleitung 33 verändern oder
durchgehend einen vorgewählten
Nenndurchmesser aufweisen (z. B. Standrohr 25). Damit ist
der Innenquerschnitt der Verbindungsleitung 5 wesentlich
kleiner als der der Zuführleitung 9,
während
die Zuführleitung 9 einen Innenquerschnitt
besitzt, der wesentlich kleiner als der Nennquerschnitt üblicher
Hydranten ist.
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Bei
Anwendung des beschriebenen Ausführungsbeispiels
bauen sich die Stickstoffblasen nach der Öffnung des Intervallventils 16 in
ca. zwei bis fünf Sekunden
auf, so daß das
Intervallventil 16 nach dieser Öffnungszeit wieder geschlossen
wird. Gleichzeitig damit ist der Druckbehälter 2 um das Volumen
der gebildeten Stickstoffblase entleert worden, was sich in einem
entsprechenden Druckabfall äußert, obwohl die
Vorratsflasche 7 über
das Druckregelventil 8 permanent zugeschaltet ist. Der
Grund hierfür
besteht darin, daß der Öffnungsquerschnitt
des Druckregelventils 8, falls der Druck im Druckbehälter 2 auf
z. B. 4 bar bis 8 bar begrenzt bleiben soll, notwendigerweise vergleichsweise
klein ist, so daß bei
geöffnetem Intervallventil 16 von
der Vorratsflasche 7 her nicht schnell genug ausreichende
Mengen Stickstoff nachgeliefert werden können. Erfindungsgemäß wird daher
mit Hilfe des Kontakts 45a (3) eine
solche Sperrzeit von z. B. vorzugsweise ca. 20 Sekunden eingestellt,
daß diese
ausreicht, um nach dem Schließen
des Intervallventils 16 den Druckbehälter 2 wieder vollständig mit
Stickstoff bei einem Druck von z. B. 4 bar bis 8 bar zu füllen. Erst
nach Ablauf dieser Sperrzeit kann das Intervallventil 16 erneut
geöffnet werden,
um eine neue Stickstoffblase zu bilden. Dadurch ist eine stets gleichbleibende
Blasenbildung sichergestellt.
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Das
Fassungsvermögen
des Druckbehälters 2 ist
mit z. B. 10 l zweckmäßig so gewählt, daß bei allen üblicherweise
vorkommenden Rohrleitungen 1 von z. B. DN 80 bis DN 250 derselbe
Druckbehälter 2 angewendet
werden kann. Dabei können
je nach Einzelfall die Blasenlängen über die Öffnungsintervalle
des Intervallventils 16 und die erforderlichen, vom Druckbehälter 2 zu
liefernden Stickstoffmengen über
den am Druckregelventil 8 einstellbaren und am Druckmesser 20 ablesbaren
Innendruck des Druckbehälters 2 im
maximalen Füllzustand
gesteuert werden. Die Länge
und das Volumen der Stickstoffblasen ist daher mit einfachsten Mitteln
je nach Bedarf individuell veränderbar.
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Der
Druck im Druckbehälter 2 wird
vorzugsweise so gewählt,
daß er
dem vorhandenen Netzdruck (in der Regel 3 bis 6 bar), der über den
Druckmesser 22 gemessen wird, entspricht. Durch das Öffnen des
Hydranten 27 und des Absperrhahns 31 fällt der
Netzdruck ab und ermöglicht
das Einbringen der Stickstoffblasen in die Rohrleitung. Da somit
bei einem maximal etwa dem Netzdruck entsprechendem Druck gearbeitet
wird, kann die Rohrleitung durch die stoßweise Blasenbildung nicht
zu stark belastet oder gar zerstört
werden.
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Die
beim Spül-
und Reinigungsvorgang gebildeten und in der Rohrleitung 1 fortschreitenden Wasser-
und Stickstoffblasen können
durch das transparente Schauglas 34 (2)
beobachtet werden.
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Die
Blasenbildung in der Rohrleitung 1 führt zu sich ändernden
Fließgeschwindigkeiten
und zu starken Wirbelbildungen, was in an sich bekannter Weise eine
Ablösung
von Ablagerungen zur Folge hat, die durch Schmutz und Korrosion
entstehen und sich an den Innenwandungen der Rohrleitung 1 absetzen,
so daß diese
Ablagerungen in Form von losen Partikeln vom Wasserstrom mitgerissen
und ausgespült
werden. Die sich dadurch ergebende Braunfärbung des Wassers ist durch
das Schauglas 34 hindurch sichtbar.
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Der
Erfolg des Spül-
und Reinigungsvorgangs ist somit unmittelbar erkennbar. Der Spülend Reinigungsvorgang
wird beendet, sobald ausreichend klares Wasser durch die Abflußleitung 33 strömt. Das
ist bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung meistens nach
Einspeisung von maximal acht bis zwölf Stickstoffblasen der Fall,
sofern es sich um Leitungsabschnitte von maximal ca. 1000 m Länge handelt.
Dabei werden die Stickstoffblasen vom Bedienungspersonal zweckmäßig anhand
der am Schauglas 34 beobachtbaren Wasserqualität und beispielsweise
in Abständen
von einigen Minuten über Funk
abgerufen, wodurch auch ein sparsamer Umgang mit dem Stickstoffvorrat
in der Vorratsflasche 7 möglich ist.
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Im übrigen können die
Stickstoff-Vorratsflasche 7 und der Druckbehälter 2 fest
in einem Fahrzeug montiert werden, während die elektrische Steuerung
einschließlich
des Intervallventils 16 zweckmäßig in einem ebenfalls im Kraftfahrzeug
mitgeführten Koffer
untergebracht wird. Dabei können
die zum Anschluß der
Zuführleitung 9 bestimmten
Anschlußkupplungen
des Intervallventils 16 im Kraftfahrzeug fest installiert
und so gelegt werden, daß sie
von außen
leicht zugänglich
sind.
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Der
Rückflußverhinderer 21 verhindert
normalerweise einen Rückfluß von Wasser
in das Intervallventil 16 und von dort in den Druckbehälter 2. Sollte
ein solcher Rückfluß einmal
nicht verhindert werden können,
kann der Druckbehälter
mittels der Entwässerungsleitung 19 entwässert werden.
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4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das für
gleiche Teile dieselben Bezugszeichen wie das Ausführungsbeispiel
nach 1 bis 3 enthält und sich vor allem zur Spülung und
Reinigung von Rohrleitungen 52 eignet, die zwischen einem
Druckunterbrecherschacht, einem Hochbehälter od. dgl. und dem ersten
in Strömungsrichtung
folgenden Hydranten 54 eines Rohrleitungsnetzes liegen,
wie dies z. B. für
die Einspeisungsstellen von üblichen
Ortsnetzen für
Trinkwasser zutrifft. Hierzu wird die vorzugsweise als Schlauch
ausgebildete Zuführleitung 9 an
einem freien, vom Intervallventil 16 entfernten Endabschnitt 55 mit
trichterförmigen
Schwimmern, Zugtellern bzw. Aufsätzen 56 versehen,
deren Außenquerschnitte
kleiner als die Innenquerschnitte der zu reinigenden Rohrleitung 52 sind.
Diese Aufsätze 56 weisen
Mittellöcher
auf und werden mit diesen so auf den Endabschnitt 55 aufgefädelt, daß die konusförmigen Trichter
mit ihren offenen Seiten nach rückwärts in Richtung
des Intervallventils 16 weisen, das mit dem aus 4 ersichtlichen
Teil der Vorrichtung in der Nähe
des Schachts 53 angeordnet und wie oben beschrieben zur
Einspeisung von Stickstoffblasen benutzt wird. Dabei sind entweder
die Mittelöffnungen
der Aufsätze 56 gerade
so groß,
daß diese
mit festem Klemmsitz auf dem Endabschnitt 55 zu liegen
kommen, oder mit zusätzlichen
Befestigungsmitteln unverschiebbar an diesem befestigt. Beispielsweise
wird eine Mehrzahl derartiger Aufsätze 56 mit gewissen
Abständen
auf einem z. B. 10 m langen Endabschnitt 55 der Zuführleitung 9 angeordnet.
Die Aufsätze 56 haben
den Vorteil, daß der
Endabschnitt 55, wenn er von hinten, d. h. in 4 von
links her in die im Schacht 53 mündende Rohrleitung 52 eingeführt wird,
zumindest bei geöffnete
Hydranten 54 durch die entstehende Wasserströmung immer
tiefer in die Rohrleitung 52 hineingezogen wird. Dadurch
wird in der zur Wasserströmung
entgegengesetzten Richtung ein so hoher Widerstand aufgebaut, daß der Endabschnitt 55 auch
beim Ausstoßen
der Stickstoffblasen nicht unkontrolliert nach rückwärts aus der Rohrleitung 52 herausgedrängt, sondern
in dieser gehalten wird. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, Rohrleitungen 52 zu
spülen
und zu reinigen, die nur auf eine Seite den Hydranten 54 aufweisen.
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Da
der Außendurchmesser
der Zuführleitung 9 bzw.
ihres Endabschnitts 55 mit ca. 19 mm vergleichsweise klein
ist, kann letzterer im Prinzip auch permanent mit den Aufsätzen 56 und
der zum Anschluß an
das Standrohr 12 (1) bestimmten Schraubkupplung 11 versehen
sein, da deren Außendurchmesser
nur kleiner als die üblichen
Nennweiten DN 80 und der zu reinigenden Rohrleitung 52 sein
brauchen. Im übrigen
ist die Arbeitsweise bei Anwendung des Ausführungsbeispiels nach 4 dieselbe
wie beim Ausführungsbeispiel
nach 1 bis 3, d. h. der aus 2 ersichtliche
Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird entsprechend der obigen Beschreibung dem ersten (oder einem
in Strömungsrichtung
folgenden) Hydranten 54 zugeordnet und zum Abfluß des mit
Stickstoffblasen versehenen Wasserstroms in einen Bach od. dgl.
benutzt.
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Mit
Hilfe der Vorrichtung nach 4 ist es ohne
weiteres möglich,
komplette Trinkwasser-Ortsnetze dadurch zu reinigen, daß durch
gezieltes Betätigen
von Absperrschiebern vom Einspeisepunkt (z. B. Hochbehälter) in
ein Ortsnetz aus in Fließrichtung des
Wassers abschnittsweise ein Rohrleitungsabschnitt nach dem anderen
mit Stickstoffblasen beaufschlagt wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Dies gilt insbesondere
für die
angegebenen Maße
der verschiedenen Leitungen sowie die angegebenen Drücke, die den
Bedürfnissen
des Einzelfalls angepaßt
werden können.
Weiter ist es möglich,
andere als die beschriebenen Schraubkupplungen, Anschluß- und Kupplungsstücke usw.
sowie andere als die beschriebenen Stickstoffquellen vorzusehen.
Weiter könnte
das Schauglas 34 z. B. auch direkt als ein Abschnitt des
Standrohrs 25 ausgebildet werden. Schließlich versteht
sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und
dargestellten Kombinationen angewendet werden können.