DE3902366A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen und regulieren der druecke in rohrleitungssystemen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen und regulieren der druecke in rohrleitungssystemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zum Vorwärts-
und Rückwärtsspülen, sowie zum Reinigen, und zum Erhöhen, Regulieren
und Stabilisieren der Drücke, in Rohrleitungssystemen bei
gleichzeitiger Wasseraufbereitung.
Es können sowohl Verbraucher-Rohrnetze herkömmlicher Bauart, bei
denen das Wasser von dem Eingang zum Ausgang in einer Richtung
hindurchströmt, als auch Kreislaufsysteme, bei denen das Wasser
durch Umwälzung an seinen Ausgangsor zurückkehren kann, nach dem
Prinzip des gewollten turbulenten und auch laminaren Strömens, in
eine oder beide Richtungen und der anschließenden Filtration, behandelt
werden, wobei in Verbraucher-Rohrnetzen nach dieser Verfahrensweise
überhaupt erst die Möglichkeit des dauernden
Strömens, Vermischens, der rückwärts gerichteten Ausspülung von
Schmutzteilen und des sofortigen Aufbaus eines höheren Versorgungsdrucks
an den Verbraucherstellen möglich wird.
Zur Erfüllung der beschriebenen Verfahrensaufgabe werden gewöhnlich
Druckspeicher, Wasserpumpen, Wasserfilter, Ventile, Wasser
behandlungsgeräte, Armaturen etc. verwendet und das Ganze über
eine spezielle Steuerung gesteuert. Zweck des Verfahrens ist, Wasser
in gewollter Geschwindigkeit in gewollte Richtungen strömen zu
lassen, es dabei zu behandeln und die durch das Wasser transportierbaren
Substanzen gleichförmig über das System zu verteilen und
Überschüsse an diesen korrosionschemisch problematischen Substanzen
durch Filtration oder Hinausspülen aus dem System zu entfernen.
Zur Systembehandlung werden gewöhnlich wassereigene Substanzen
wie Kohlensäure, Calcium- und Magnesium-Hydrogencarbonate und
-Carbonate etc. verwendet, die durch entsprechende Behandlung des
Wassers gewonnen werden. Bei Mangel an solchen Substanzen können
diese dem Wasser zugegeben werden. Ebenso sind die Möglichkeiten
herkömmlicher Wasseraufbereitung mittels Fremdchemikalien gegeben.
Das Verfahren und die verfahrensgemäße Apparatur gewährleisten in
Verbraucher-Rohrnetzen eine stetig ausreichende Druckversorgung,
auch dann, wenn während der verfahrensmäßigen Funktionen, wie
Druckaufbau oder Rückströmen an den Verbraucherstellen Wasser entnommen
wird, oder, im Falle von Brauchwasserkreisläufen, Wasser
aus dem System fließt, weil durch eine besondere Umgehungsleitung
und dazugehörigen, Rückströmungen verhindernde Armaturen, der
Druck in dem System nicht unter den Druck des öffentlichen Versorgungsnetzes,
d. h. den Netz-Versorgungsdruck fallen kann.
Zur Unterstützung der Rückspülung und zum Erhöhen der Turbulenz
bei der Rückströmung kann Luft, Kohlendioxid, Stickstoff etc. in
den Strom des vorgepumpten Wassers eingegeben und nach abgeschlossener
Rückströmung über eine Entlüftungsvorrichtung wieder aus dem
System entfernt werden.
In Heiz- und Kühlkreisläufen (mit und ohne Systemdruck) ist das
verfahrensmäßige Spülprinzip anwendbar, indem dafür Stillstandszeiten
des Kreislaufs benutzt werden, wobei diese Zeiten über eine
Zeitautomatik vorgegeben werden. Diese Zeitautomatik kann in Verbraucher-
Rohrnetzen verwendet werden, um gewünschte Ruhezeiten
einzustellen.
Es ist bekannt, daß Wasser in Verbraucher-Rohrnetzen nur dann bewegt
wird, wenn an den Enden des Netzes eine Wasserentnahme erfolgt
und daß der Systemdruck durch den von außen kommenden Versorgungsdruck
vorgegeben wird. In Kreislaufsystemen fließt Wasser
mit der durch die Kreislaufpumpe vorgegebenen Geschwindigkeit und
Druck durch das Rohrsystem, wobei bei geschlossenen Kreislaufsystemen
der von außen kommende Versorgungsdruck den statischen
Druck bestimmt. Zeitweilige Druckschwankungen in solchen System
entstehen nur bei der Abnahme von Wasser.
Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, daß das Wasser in allen
genannten Systemen nur jeweils in eine Richtung strömt und die
maximale Strömung nur durch die Wasserentnahme, bzw. in Kreisläufen
nur durch die Pumpenleistung, bestimmt wird.
Es ist bekannt, daß Kalk- und Korrosionsablagerungen aus Rohrleitungen
nur mittels Säurespülung oder mechanischen Abtrag entfernt
werden können.
Nachteilig ist, daß diese Spülung wegen der dafür in der Regel zur
Verfügung stehenden knappen Zeit sehr rasch und deshalb mit einer
möglichst hohen Konzentration der Chemikalie erfolgen muß. Die
Verfahrensweise erfordert das Abschalten aller Verbraucherstellen
und setzt auch solche Bereiche des Systems dem Säureangriff aus,
die nicht durch Beläge bedeckt sind, bzw. im Verlauf der Reinigung
bereits den Belag verloren haben, so daß der Säureangriff auf das
blanke Metall erfolgt. Ferner werden durch eine solche Reinigung
auch andere nützliche Passivierungsschichten aufgelöst. Das durch
die Korrosion bereits an der Oberfläche aufgerauhte und zernarbte
Metall, wird durch die Reinigung an seiner Oberfläche weiter
aufgerauht und anschließend wieder dem Wasser ausgesetzt, so daß
sich im darauffolgenden Betrieb neue chemische Gleichgewichte in
dem Bereich Wasser/Rohrwandung bilden müssen, was erneuten
Korrosionsangriff zur Folge hat. Die Rohrleitungen müssen nach der
chemischen Reinigung sehr intensiv gespült werden. Als Abfallprodukt
fällt eine größere Menge von chemisch verschmutztem Spülwasser
und die verbrauchte Chemikalie mit den herausgelösten
Schlämmen an. Es können durch Reinigungen dieser Art kaum bis gar
nicht präventive und konservierende Effekte erzielt werden, weil
die Ursache der ursprünglichen Korrosion nicht aufgehoben wird.
Ebensowenig werden, im Falle von Korrosion und Steinbildung (als Stein
werden hier solche Ablagerungen bezeichnet, die durch das
Ausfallen von Erdalkalicarbonaten, Silikaten etc. steinähnliche,
wasserunlösliche Ablagerungen erzeugen), die
Ursachen für künftige Probleme dieser Art nicht abgestellt.
Es ist auch bekannt, daß korrodierte und durch Stein blockierte
Rohrleitungen durch Austauschen ersetzt werden können.
Nachteilig an dieser Vorgehensweise ist abgesehen von den damit
verbundenen hohen Kosten, die Notwendigkeit der Betriebsunterbrechung
und die Tatsache, das auch hier durch den Austausch der
Rohre die Ursache für Korrosionen und Stein nicht beseitigt wird.
Weiterhin gestaltet sich die Suche nach den auszutauschenden
Rohrteilen in der Regel als schwierig, weil erfahrungsgemäß Rohre
nicht durchgehend korrodieren oder verblocken, sondern die Schäden
über die Strecke unterschiedlich stark auftreten, so daß auch
solche Teile mit hinausgenommen werden, die eigentlich noch intakt
sind. Ferner sind mit dem Rohraustausch in der Regel noch andere
Arbeiten erforderlich, wie der kostspielige Aufbruch von Wänden,
Fliesen und Bodenplatten und deren Wiederinstandsetzung, so daß
die Kosten für diese Arbeiten und die damit verbundene
Beeinträchtigung der Nutzung der betroffenen Räumlichkeiten auf
den Gesamtaufwand addiert werden müssen.
Es sind ferner eine Reihe von chemischen Verfahren bekannt, mit
deren Hilfe Korrosionen und Steinablagerungen in Rohrleitungen
verhindert werden sollen. Diese Verfahren unterteilen sich in solche,
bei denen durch Zugabeprodukte Steinbildung und Korrosion
verhindert werden sollen und solche bei denen mit Hilfe von
Ionenaustauschern Calcium und Magnesium aus dem Wasser entfernt
und durch Natrium ersetzt wird, wobei in der Regel noch ein
Korrosionsschutzmittel in der Form eines Phosphats zugeimpft werden
muß, um der aus der Enthärtung des Wassers resultierenden Aggressivität
zu begegnen, denn die bei der Enthärtung übrig bleibenden
HCO₃-Ionen dissoziieren nach H₂O+HCO₃- zu H₃O⁺+CO₃2-,
bilden also wieder die Korrosion fördernde Wasserstoffionen.
Den vorgenannten Verfahren ist der gemeinsame Nachteil eigen, daß
sie die Chemie des Wassers verändern, seine Hygiene nachteilig beeinflussen
und die Umwelt belasten. Sie können nicht gleichmäßig
über das gesamte Verbraucher-Rohrnetz wirken, wenn das Wasser sich
darin nicht ständig bewegt und vermischt. So kommt es immer wieder
an den Rohrwandungen zu lokal besonderen, gegenüber dem übrigen
Wasser abweichenden chemischen, hydraulischen und thermischen Bereichen,
in denen sich die Inhaltsstoffe des Wassers anders verhalten,
als ansonsten zu erwarten, so daß sich Lokalelemente bil
den, die zu Korrosion und Lochfraß auch zu verstärktem Härteausfall
(Steinbildung) führen. Ferner ist es nach der Trinkwasserverordnung
und letztlich auch aus Gründen der Wasserhygiene und
des Umweltschutzes nicht möglich, in Trinkwasserleitungen solche
Chemikalien zur Wasserbehandlung einzusetzen, wie sie z. B. in der
industriellen Wasseraufbereitung üblich sind, so daß die Möglichkeiten
einer wirkungsvollen Wasserbehandlung in Verbraucher-
Rohrnetzen zur Trinkwasserversorgung sehr eingeschränkt sind.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß in Verbraucher-Rohrnetzen üblicher
Bauart Wasser in der überwiegenden Zeit steht und ansonsten
sehr langsam fließt, so daß eingetragene Schwebstoffe und lose
Inkrustierungen, deren Beweglichkeit oberhalb der üblichen Strömungs
geschwindigkeit liegt, durch die herrschende maximale Strömung
nicht hinausgetragen werden können, insbesondere dann nicht, wenn
diese Stoffe in Vertiefungen von bereits bestehenden festen Ablagerungen
eingelagert sind. Während es vor einigen Jahrzehnten
noch durchaus üblich war, daß in einem Mietshaus die Bewohner ihren
Wasserbedarf an einem einzigen Wasserhahn pro Etage zapften,
sind im Laufe der Jahre die Verbraucher-Rohrnetze weitläufiger und
die Zapfstellen pro Haus und Wohnun zahlreicher geworden, so daß
pro Entnahmestelle die Abnahme geringer wurde und damit auch die
Strömungsgeschwindigkeiten und die Zeiten schneller Strömung.
Bekannt sind auch handelsübliche Geräte zur Wasseraufbereitung
mittels Ausnutzung physikalischer Effekte, wie Elektroimpulse, Magnetfelder,
hochfrequente elektromagnetische und akustische
Schwingungen etc. die insgesamt ein Zersetzen der Calcium- und
Magnesiumhydrogencarbonate bewirken und dabei die in den
Hydrogencarbonaten gebundene Kohlensäure freisetzen können.
Ein Nachteil der bisherigen Verfahrensweise bei der Verwendung
solcher Geräte in Verbraucher-Rohrnetzen ist, daß das in das Rohrsystem
eintretende Wasser jeweils nur einmal durch ein solches Gerät
fließt, weshalb in der Regel nur ein geringer Anteil der Ca-
und Mg-Bicarbonate zerstört werden kann. Dabei häng die Durch
satzgeschwindigkeit und die Durchsatzhäufigkeit durch das Gerät
von dem Zufall der Wasserentnahme ab. So ist auch das Verteilen
des behandelten Wassers eine Sache des Zufalls, weshalb bei der
Verwendung solcher Geräte nach der heute üblichen Verfahrensweise
zwei bedeutende Nachteile in Kauf genommen werden müssen:
Erstens: die Geräteleistung kann nur in geringem Maße ausgenutzt
werden.
Zweitens: das behandelte Wasser steht in den Verbraucher-Rohrnetzen
und kann nur zufällig einmal hier, einmal dort auf die Ablagerungen
in den Rohren wirken, wobei sich die Kohlensäure
schnell verbraucht und neue Hydrogencarbonate entstehen, die nicht
wieder zersetzt werden (. . . und deshalb die darin enthaltene Kohlensäure
auch nicht wieder benutzt werden kann), weil das Wasser
nur in einer Richtung durch das Verbraucher-Rohrnetz fließt und
nicht wiederholt durch das Gerät geführt wird. So ist die einzige,
auf den Zerfall von Ca- und Mg-Hydrogencarbonaten und den sich
daraus ergebenden Folgeeffekten beruhende Wirkung dieser Geräte
dann nicht reproduzierbar und auf Dauer nicht zu beherrschen, wenn
in einem System keine für die Funktion eines solchen Gerätes erforderliche
kontinuierliche und einstellbare Fließgeschwindigkeit
besteht und der Wasserdruck nicht geregelt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vielzahl der vorgenannten
Nachteile zu verhindern und die Reinigung eines Rohrsystems
ohne Betriebsunterbrechung zu ermöglichen, wobei selbst in
sehr stark mit Ablagerungen befallenen Systemen sofort nach Einbau
und Anwendung der erfindungsgemäßen Apparatur und des erfindungsgemäßen
Verfahrens an den Zapfstellen in Verbraucher-Rohrnetzen
ausreichender Versorgungsdruck und Wassermengen zur Verfügung stehen
sollen. Es soll ein Schutz gegen Steinbildung und Korrosionen
erreicht werden und bestehende Ablagerungen aus Stein und
Korrosionsprodukten sollen abgebaut und Korrosionselemente entfernt
werden können. Zu diesem Zweck sollen möglichst ausschließlich
solche Substanzen verwendet werden, wie sie in natürlichen
Wasser vorkommen und der Einsatz wasserfremder Chemie tunlichst
vermieden werden. Es soll gewährleistet sein, daß das Wasser innerhalb
des Rohrsystems in alle Richtungen vorwärts und rückwärts,
vom Anfang bis zu den Enden, und auch von einem Abnehmerendpunkt
zum anderen fließen kann und dabei sich selbst und die mitgeführten
Substanzen gleichmäßig vermischt und über das System verteilt ohne
daß es ungewollt zu einem stagnierenden Betrieb kommt. Die Apparatur
und deren Funktion soll so gestaltet sein, daß die aus der
Zersetzung der Hydrogencarbonate bzw. auch die durch einen möglichen
zusätzlichen Eintrag zur Verfügung stehende Kohlensäure ihre
Wirkung optimal entfalten kann. Dafür ist eine ständig gleichmäßige
Verteilung auch der Kohlensäure über das ganze System zu gewährleisten,
sowie die Steuerbarkeit des Systemdrucks und die Möglichkeit,
einen nicht gewollten Anteil der Kohlensäure wieder aus
dem System zu entfernen. Ebenfalls sollen auch Wasserchemikalien,
wenn deren Anwendung in besonderen Fällen erforderlich sind,
gleichmäßig über das System verteilt werden können, ohne daß es zu
Depotbildungen kommen kann, und daß überschüssige Reaktionsprodukte
dieser Chemikalien aus dem System automatisch ausgespült
werden. In das System aus dem öffentlichen Versorgungsnetz gelangende
Substanzen, aber auch solche, die sich in dem System selber
bilden, sollen rückwärts hinausgespült werden, ohne daß dabei das
System entleert wird. Das Rückspülwasser soll nicht verloren gehen,
sonder hochrein filtriert, wieder in den Vorlauf fließen, so
daß das System immer mit hochrein klar filtriertem Wasser gefüllt
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wasserinhalt
eines Rohrsystems mittels einer Pumpe, oder einer anderen
auf das Wasser wirkenden Kraft von einem oder mehreren Druckspeichern
(Anfang) als Membran-Druckgefäße, oder als Windkessel ausgelegt,
über ein Filter und ein Wasserbehandlungsgerät in einen oder
mehrere andere Verbraucher-Druckspeicher ähnlicher Bauart befördert
wird und daß zwischen den Speichern die jeweils zu behandelnde
Rohrstrecke liegt, durch die das Wasser nach Öffnen eines
Ventils wieder in den Ausgangsbehälter zurückströmen kann, wobei
die Strömung in der ersten Richtung gewöhnlich durch eine Pumpe
passender Leistung erzeugt wird und in der zweiten, rückwärts gerichteten
Richtung durch die erzeugte Druckdifferenz und den Strö
mungswiderstand.
Die Erfindung überwindet den oben beschriebenen Nachteil der in
Verbraucher-Rohrnetzen üblicher Bauart geringen Strömung dergestalt,
daß das Wasser auch dann in dem System fließt, wenn an den
Verbraucherstellen kein Wasser abgenommen wird, weil während der
Füllzeit der Druckbehälter das Wasser langsam nach vorne strömt
und nach Öffnen des Rückströmventils mit großer Geschwindigkeit in
einem kurzen Zeitraum turbulent zurückströmt. Dabei kann die Häufigkeit
der Rückströmzyklen durch die Wahl der Ladezeit für die
Verbraucher-Druckspeicher, die Rückströmmenge durch Auswahl des
Volumens der Druckspeicher und die Rückströmgeschwindigkeit durch
Einstellen der Druckdifferenz und Steuern des Ventilöffnungs
querschnittes und der Ventilöffnungszeit frei bestimmt werden.
Die Turbulenz der Rückströmung kann durch die kontrollierte Eingabe
von Luft oder anderen Gasen in den Vorlauf erhöht werden, wobei
die Luft bzw. das Gas nach dem Rückströmen das System über
eine Entlüftungsvorrichtung verlassen können.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile werden wie folgt darge
stellt:
Ein durch Korrosionen und/oder Kalkablagerungen und Verschlammungen
verengtes Rohrsystem kann gereinigt werden, ohne daß der Betrieb
unterbrochen wird und ohne daß zum Zwecke der Reinigung
Rohre geöffnet oder gar ausgewechselt werden müssen.
Sofort nach Inbetriebnahme der verfahrensgemäßen Apparatur steht
an den Entnahmestellen selbst in stark verschmutzten Rohren ein
Wasserdruck zur Verfügung, der höher ist, als der bisherige und je
nach Dimensionierung der Verbraucher-Druckspeicher und der Ladepumpe
ausreichend lange anhält und deshalb erst auf den ursprünglichen
Netzdruck abfällt, wenn alle Verbraucher-Druckspeicher sich
entleert haben, weil die Verbraucher-Druckspeicher insgesamt ein
Druck-Volumenpolster bilden.
Innerhalb des Verbraucher-Rohrnetzes strömt auch schon bei nicht
über das Rückströmventil ausgelöster Rückspülung von den Stellen
hohen Drucks (Verbraucher-Druckspeicher) Wasser zu der Stelle
niedrigen Drucks, wenn z. B. ein oder mehrere Entnahmestellen geöffnet
werden und sorgt dadurch für eine laufende Durchmischung
des Systems. So werden auch solche Rohrstränge dauernd durchspült,
an denen keine, oder nur selten eine Wasserabnahme stattfindet.
Angelöste Substanzen aus Ablagerungen und Korrosionszellen, positiv
und negativ geladen, werden im Wasserstrom fortgetragen und in
dem Wasserstrom miteinander vermischt. So können Wirkungen von
elektropositiven und elektronegativen Teilchen und Substanzen unterschiedlichen
Potentials sich durch Anlagerung gegenseitig aufheben
und an der Stelle von starken lokalen Potentialen schwächere
bis wirkungslose Mischpotentiale entstehen, deren Stärke durch von
außen steuerbare Maßnahmen so eingestellt werden kann, daß sie
keine elektrochemische Korrosion auslösen. Es können an den
Rohrwandungen alkalische Grenzschichten entstehen, die das Ausbilden
von durchgehenden, passivierenden Deckschichten ermöglichen
und es können bei Bedarf Stoffe zugegeben werden, die das
Ausbilden dieser Deckschichten begünstigen, ohne daß lokale Über
konzentrationen bei diesen Stoffen entstehen. Überschüssige, nicht
haftfähige Stoffe, sowie Schlämme und Partikel aus Ablagerungen
werden verfahrensbedingt kontinuierlich und automatisch aus dem
System entfernt. Eine totale Vermischung erfolgt jeweils beim Öffnen
des Rückströmventils, wobei durch die entstehende turbulente
Strömung alle losen und durch die Wasserbehandlung an- und abgelösten
Substanzen mitgerissen werden können und schließlich in den
Ausgangsbehälter gelangen, wo sie entweder als Bodenschlamm liegen
bleiben, oder beim nächsten Vorpumpen über das Filter abgeschieden
werden.
Auf diese Weise können die Inhaltsstoffe eines Rohrsystems ohne
einen besonderen zusätzlichen Aufwand gleichförmig verteilt und
schließlich entfernt werden, was eine Grundvoraussetzung für eine
wirkungsvolle Wasserbehandlung zur Verhütung von Ablagerungen und
Korrosionen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß hier für
die Rohrreinigung die dem Wasser eigene Kohlensäure für die Reinigung
verwendet wird und zwar diejenige, die frei vorhanden ist und
jene, die aus der Zerstörung der Calcium- und Magnesium
hydrogencarbonate gewonnen wird, wobei die entstehenden Ca- und
Mg-Carbonate als Schwebstoffe im Wasser erhalten bleiben (also
auch als Mineralsalze) und aufgrund ihrer großen Gesamtoberfläche
gleichzeitig gegenüber der Kohlensäure eine Pufferwirkung ausüben.
Da diese ausgefällten Carbonate aber in einer schwerer lösbaren
Form anfallen, als jene Carbonate, die in den Ablagerungen an den
Rohrwandungen vorhanden sind, werden durch die Kohlensäure hauptsächlich
diese Ablagerungen aufgelöst.
Ein weiterer bedeutender Vorteil des Verwendens systemeigener Kohlensäure
ist, daß wegen des bestehenden Systemdrucks die Kohlensäure
nicht ausgasen kann und aufgrund des höheren Partialdrucks
mit einer höheren Löslichkeit=Konzentration vorliegt. Sollte
aber durch thermische, hydraulische, chemische und tribochemische
Effekte dennoch Kohlensäure ausgasen, wird sie über den Rückstrom,
oder die Verbraucherstellen schnell aus dem System ausgetragen.
Ebenfalls kann durch Dosierung Kohlensäure eingetragen und überschüssige
auch durch Filtration über geeignetes Filtermaterial
wieder abgebunden werden, oder durch Zugabe eines anderen Gases
der Partialdruck für die systemeigene Kohlensäure verändert wer
den.
Die Apparatur zu dem erfindungsgemäßen Verfahren setzt sich in der
Hauptsache aus bewährten, handelsüblichen Komponenten zusammen und
wird durch eine speziell dafür entwickelte Steuerung gesteuert. Es
können ohne kostspieligen Konstruktionsaufwand maßgeschneiderte
Apparaturen für Verbraucher-Rohrnetze und Kreisläufe der unterschiedlichsten
Bauart und Größe hergestellt werden, wobei der
Preis für eine solche Installation im Vergleich zu den Kosten, die
durch eine chemische Rohrnetzreinigung, oder den Rohrersatz entstehen,
gering ist. Die Apparatur in ihren unterschiedlichen Ausführungsformen
kann durch jeden geübten Installateur eingebaut und
gewartet werden.
Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Figuren ist die Erfindung
nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es
zeigen
Fig. 1 Das Schema einer möglichen Installation in einem Wohnhaus mit zwei
Wohnebenen und vier Zapfstellen in der Funktion: langsame Strömung
vorwärts, turbulente Strömung rückwärts.
Die erfindungsgemäße Apparatur besteht aus einem Vorlauf-Druckspeicher
1 aus dem Wasser mittels einer Pumpe 2 durch einen Filter 3
und ein physikalisch wirkendes Wasserbehandlungsgerät 4 in
Verbraucher-Druckspeicher 5 gepumpt wird und dort einen über den
Druckschalter 6 vorgebbaren hohen Druck aufbaut, während der Druck
in dem Vorlauf-Druckspeicher 1 fällt. Über den Druckschalter 7
wird der minimale und maximale Druck in dem Vorlauf-Druckspeicher
1 kontrolliert und mit dem Druckschalter 8 der Wasserdruck des öffentlichen
Netzes.
Nach Erreichen des eingestellten hohen Drucks in den Verbraucher-
Druckspeichern 5 wird über die Steuerung das Rückströmventil
9 geöffnet und die Pumpe 2 abgeschaltet. Das Wasser strömt jetzt
mit hoher Geschwindigkeit in den Vorlauf-Druckspeicher 1 zurück.
Durch eine besondere Anordnung von Rückschlagklappen 12 wird gewährleistet,
daß das Wasser in jeder Strömungsrichtung durch das
Wasserbehandlungsgerät 4 fließt.
Bei einer Wasserentnahme während des Druckaufbaus in den
Verbraucher-Druckspeichern 5 läuft die Pumpe 2 weiter. Sinkt der
Druck in den Verbraucher-Druckspeichern 5 auf den Druck des öffentlichen
Versorgungsnetzes, strömt automatisch Wasser über die
Umgehungsleitung 10 nach. Das Ventil 11 zum öffentlichen Versorgungsnetz
öffnet, sobald der Druck in dem Vorlauf-Druckspeicher 1
den auf dem Druckschalter 7 eingestellten Minimaldruck
unterschreitet und schließt, wenn der Minimaldruck erreicht ist.
Bei Wasserentnahme während des Rückströmens ist die Pumpe 2 abgeschaltet.
Die Verbraucher-Druckspeicher 5 sinken bis auf den Druck
des öffentlichen Versorgungsnetzes ab, so daß über den Druckschalter
6 die Pumpe eingeschaltet wird. Wenn bei der Wasserentnahme
der Druck in den Verbraucher-Druckspeichern 5 tiefer sinken
würde, als der Druck des öffentlichen Versorgungsnetzes, wird über
die Umgehungsleitung 10 automatisch ein Ausgleich bis zur Druck
gleichheit mit dem öffentlichen Versorgungsnetz herbeigeführt. Die
Pumpe lädt die Verbraucher-Druckspeicher 5 wieder bis auf den vorgewählten
Maximaldruck, wobei in dem Vorlauf-Druckspeicher 1 aufgrund
der vorhergegangenen Wasserentnahme ein Mengendefizit ent
steht, woraufhin der Minimaldruck dort unterschritten wird, so daß
das Ventil 11 zum öffentlichen Versorgungsnetz öffnet und nach Erreichen
des Minimaldrucks wieder schließt.
Zur Unterstützung der reinigenden Spülung mittels turbulenter
Rückströmung kann über eine Druckquelle 15 Luft, Stickstoff oder
Kohlendioxid in das System mit eingegeben werden. Die einzugebene
Menge wird durch den Systemdruck über den Druckschalter 6 begrenzt
und über das Eingabeventil 16 kontrolliert. Der zeitliche Verlauf
der Eingabe (simultan zum wasserseitigen Druckaufbau oder zuerst
Vorpumpen des Wassers und danach Luft bzw. Gaseingabe. . . ) wird
über die Steuerung 13 gesteuert. Über eine Entlüftungsvorrichtung
14 kann die eingetragene Luft bzw. Gas wieder aus dem System entfernt
werden.
Die Luft bzw. Gaseingabe kann auch mengenproportional erfolgen,
wozu dann sinngemäß die entsprechenden Armaturen vorzusehen sind.
Ebenfalls dient diese Eingabemöglichkeit zum Dosieren von CO₂ für
den Fall, daß zur Systembehandlung zusätzliche Kohlensäure, andere
Gase oder Luft benötigt werden.
Zur Einstellung des Systemdrucks, tiefer als der Versorgungsdruck
vom öffentlichen Netz, wird bei Bedarf am Systemanfang ein Druck
mindererventil 17 eingebaut.
Die Anlage wird entweder dezentral über die genannten Druckschalter
6, 7 und 8 gesteuert, wobei der Steuerschrank 13 hauptsächlich
als Verteiler für die Steuerströme zu den Ventilen 9 und 11 und zu
der Pumpe 2 fungiert, oder sie wird zentral gesteuert. Dann werden
anstelle der Druckschalter 6, 7 und 8 Druckgeber verwendet und die
Umwandlung und Verarbeitung der Druckmeßwerte über eine zentrale
Rechnereinheit in dem Steuerschrank 13 vorgenommen.
Eine zweite mögliche Funktion ist:
keine Rückströmung (Spülen), sondern nur Druckerhöhung an den Ver
braucherstellen. Diese Funktion kann eingestellt werden, wenn
Strömungsgeräusche in den Rohrleitungen sich als störend erweisen,
wie z. B. während der Nachtruhe.
Bei dieser Betriebsart bleibt das Rückströmventil 9 ständig geschlossen
während Wasser mit der Pumpe 2 in die Verbraucher-
Druckspeicher 5 gepumpt wird. Bei Erreichen des gewünschten Maximaldrucks
wird die Pumpe 2 mittels Druckschalter 6 abgeschaltet.
Der an den Entnahmestellen gewünschte Mindestdruck (der höher sein
kann, als der Druck des öffentlichen Versorgungsnetzes) wird ebenfalls
an dem Druckschalter 6 eingestellt. Ist die Wasserentnahme
zeitweilig größer als die Förderkapazität der Pumpe 2, kann der
Versorgungsdruck an den Entnahmestellen bis auf die Höe des
Druckes aus dem öffentlichen Versorgungsnetz absinken, aber nicht
tiefer, weil das Wasser in dem Fall über die Umgehungsleitung 10
automatisch nachströmt.
Eine dritte mögliche Funktion ist:
stromlose Ruhestellung der Apparatur. Dieser Zustand kann bei
Stromausfall eintreten oder bei gewollter Abschaltung. Dann ist
das Rückströmventil 9 geschlossen und das Ventil 11 zum öffentlichen
Versorgungsnetz geöffnet. Das Wasser strömt nun durch den
Vorlauf-Druckspeicher 1 und über die Umgehungsleitung 10 an der
Pumpe 2 vorbei durch das Filter 3 und durch das abgeschaltete Be
handlungsgerät 4 an die Entnahmestellen, wobei die Verbraucher-
Druckspeicher 5 als Druck- und Mengenpolster wirken.
Weitere Funktionen, wie z. B. turbulentes Vor- und Rückströmen sind
durch entsprechende Konfiguration und Schaltung der Systembau
steine möglich.
Fig. 2:
Das Schema einer möglichen Installation in einem Fußboden-Hei
zungskreislauf stellvertretend für geschlossene Heiz- und
Kühlkreisläufe, sowie Warmwasserzirkulation insgesamt, in der
Funktion: langsame Strömung vorwärts, turbulente Strömung rückwärts.
Die Spülungen können hier, über eine Zeituhr ausgelöst,
während Ruhezeiten erfolgen. Weiterhin kann das Kreislaufwasser
auch in den Stillstandszeiten, z. B. während des Sommers, bewegt
und gereinigt werden. Zur Vereinfachung der Darstellung sind die in
einem Heizungskreislauf üblichen Regelkomponenten nicht eingezeich
net.
Die erfindungsgemäße Apparatur besteht aus einem Vorlauf-Druck
speicher 1 aus dem Wasser mittels einer Pumpe 2 durch ein Filter 3
und über die Heizungskreise in den Rücklauf-Druckspeicher 4 gepumpt
wird und dort einen über den Druckschalter 5 vorgebbaren hohen
Druck aufbaut, während der Druck in dem Vorlauf-Druckspeicher
1 fällt. Dabei sind das Rückströmventil 6 und das Kreislaufventil
7 geschlossen und die Zirkulationspumpe 8 abgeschaltet. Nach Erreichen
des vorgewählten Drucks schaltet die Pumpe 2 ab und das
Rückströmventil 6 öffnet. Das Wasser strömt jetzt im umgekehrten
Sinne zu seiner eigentlichen Zirkulationsrichtung durch das System
und die Heizkreise und durch das Rückströmventil 6 zurück in den
Vorlauf-Druckspeicher 1. Ein Rückflußverhinderer 9 am Systemeingang
verhindert den Austritt von Kreislaufwasser nach draußen. Bei
Bedarf kann dem Rückflußverhinderer 9 ein handelsübliches Über
strömventil vorgeschaltet werden, um einen Zulauf von draußen in
das System zu verhindern, wenn aufgrund starker Strömung aus dem
Rücklauf-Druckspeicher 4 am Systemeingang ein Unterdruck entstehen
sollte.
Zur Einstellung des Systemdrucks, tiefer als der Versorgungsdruck
vom öffentlichen Netz, wird bei Bedarf am Systemanfang ein Druck
mindererventil 11 eingebaut.
Der Steuerkasten 10 enthält die für das Steuern der Apparatur er
forderlichen Komponenten.
Claims (22)
Weiterhin werden in der Folge als Verbraucher-Rohrnetze solche Systeme bezeichnet, bei denen Wasser auf der einen Seite eintritt und auf der anderen Seite an den Entnahmestellen austritt.
Als Kreisläufe werden in der Folge solche Systeme bezeichnet, in denen Wasser mittels einer Umwälzpumpe im Kreise strömt, wobei solche Kreisläufe in unterschiedlicher Bau- und Ausführungsform auftreten:
Brauchwasser-Kreisläufe (halboffen, mit Systemdruck) wie z. B. für die Warmwasser-(Brauchwasser) Zirkulation.
Heiz- und Kühlkreisläufe (geschlossen mit Systemdruck) wie z. B. in Heizungs- oder Kühlanlagen.
Kühlkreisläufe (offen ohne Systemdruck) wie z. B. in Kühlturmanlagen oder Anlagen zur Maschinen- und Werkzeugkühlung etc.
1. Verfahren und Vorrichtung zum Vorwärts- und Rückwärtsspülen, sowie
zum Reinigen, und zum Erhöhen, Regulieren und Stabilisieren der
Drücke, in Rohrleitungssystemen bei gleichzeitiger Wasseraufberei
tung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserinhalt eines Rohrsystems mittels
einer Pumpe, oder einer anderen auf das Wasser wirkenden
Druckquelle von einem oder mehreren Druckspeichern (Anfang) *) als
Membran-Druckgefäße, oder als Windkessel ausgelegt, über ein Filter
und ein Wasserbehandlungsgerät in einen oder mehrere andere
Druckspeicher (Ende) *) änlicher Bauart befördert wird und daß
zwischen den Speichern die jeweils zu behandelnde Rohrstrecke
liegt, durch die das Wasser nach Öffnen eines Ventils wieder in
den Ausgangsbehälter zurückströmen kann, wobei die Strömung in die
erste Richtung gewöhnlich durch eine Pumpe passender Leistung erzeugt
wird und in der zweiten, rückwärts gerichteten Richtung
durch die zwischen den Gefäßen erzeugte Druckdifferenz.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmischung des Systems und
seine Druck- und Wasserreserven an den Entnahmestellen dadurch erreicht
werden kann, daß die Anzahl der Vorlauf-Druckspeicher und
die der empfangenden Verbraucher-Druckspeicher, beliebig sein kann
und sich nach dem jeweiligen Rohrinhalt und der erforderlichen
Strömungsmenge pro Arbeitszyklus richtet und daß sie an beliebigen
Stellen im System installiert sein können, wobei Membranspeicher
mit unterschiedlichen Gasvordrücken verwendet werden können.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1-2,
dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Schmutzfracht an den Anfang
zurückgeströmte Wasser wieder zu den Enden befördert wird,
indem es ein Filtergerät passiert.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß durch den Einbau von Verbraucher-
Druckspeichern in Verbraucher-Rohrnetzen an den Systemenden und
deren Laden auf einen Druck, der höher ist, als der Druck am Systemanfang
an den Zapfhähnen bereits sofort nach Inbetriebnahme
ein ausreichender Versorgungsdruck zur Verfügung steht.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß in das System ein physikalisch wirkendes
Behandlungsgerät zur Fällung von Calcium- und Magnesiumhydrogencarbonaten
und Freisetzen der in den Bicarbonaten enthaltenen
Kohlensäure eingebaut wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß unter Ausnutzung der relativen Konzentrations
zunahme dieser Kohlensäure und unter Ausnutzung eines
veränderbaren Systemdrucks der auf die Kohlensäure entfallende
Partialdruck und damit die Löslichkeit dieser Kohlensäure verändert
werden kann.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Mangel an wassereigener Kohlensäure
über eine geeignete Eingabevorrichtung eine bestimmbare
Menge an Kohlensäure in der Form von Kohlendioxid (CO₂) in das System
gegeben werden kann.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Druckveränderungen im System
ausgasende Kohlensäure mit der Rückströmung in den Ausgangsbehälter
gelangt und dort über ein Entlüftungsventil das System verläßt,
sowie ferner, daß die ausgegaste Kohlensäure auch über das
an den Zapfstellen ausfließende Wasser aus dem System entfernt
wird.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Filter mit Kohlensäure bindenden
Stoffen, wie z. B. Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, halbgebrannten
Dolomit etc. gefüllt wird.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Anordnung einer Umgehungsleitung
das System auch dann unter dem normalen Netz-Versorgungsdruck
steht, wenn alle Druckbehälter drucklos sind und die
Pumpe bzw. Druckquelle abgeschaltet ist.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckquelle (Pumpe) wechselseitig
in beide Richtungen wirken kann, so daß in einem Arbeitstakt hoher
Druck an dem entgegengesetzten Ende des Systems aufgebaut wird,
woraufhin durch Öffnen des Rückströmventils das Wasser turbulent
zurückströmt, sodann der Druckaufbau im nächsten Takt in den oder
die Behälter erfolgt, in die das Wasser soeben turbulent zurückgeströmt
ist, so daß beim nächsten Öffnen des Rückströmventils das
Wasser wiederum in die andere Richtung turbulent zurückströmt.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß an einer beliebigen Stelle des Systems
eine Dosiervorrichtung für wasserbehandelnde Chemikalien eingebaut
werden kann, wobei die gleichmäßige Durchmischung des Systems mit
diesen Chemikalien gewährleistet ist und eine Depotbildung, oder
Bereiche überhöhter Konzentrationen nicht möglich sind.
13.Verfahren nach Ansprüchen 1-12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserinhalt des Verbraucher-
Rohrnetzes innerhalb des Systems in alle Richtungen fließen kann,
wobei die abgelösten positiv und/oder negativ geladenen Teilchen,
die auch unterschiedliche elektrochemische Potentiale besitzen
können, miteinander vermischt werden, so daß das System in Bezug
auf die Ladungen und die Potentiale dieser Teilchen von einem Zustand
der heterogenen Ladungsverteilung der Ladungen und Potentiale
als Auslöser von lokalen Elementen, die Korrosionen und Salz
ausfällungen bewirken können, in einen einem Zustand der homogenen
Verteilung übergeht, bei dem sich Ladungen und Potentiale
gegenseitig aufheben können.
14. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das steuerbare Ventil zwischen dem öffentlichen
Versorgungsnetz und der erfindungsgemäßen Apparatur in
stromlosem bzw. energielosem Zustand geöffnet ist und daß das
Ventil zur Steuerung der Rückspülung (Rückströmung) in stromlosem
bzw. energielosem Zustand geschlossen ist.
15. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß vor oder hinter dem eingangsseitigen
Ventil eine Vorrichtung zum Dosieren von Wasser behandelnden Chemikalien
eingebaut werden kann.
16. Verfahren nach Anspruch 1 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das beschriebene Prinzip der Wasserführung
und Wasserbehandlung in Verbraucher-Rohrnetzen mit turbulenter
Strömung in eine oder zwei Richtungen auch in offenen,
halboffenen und geschlossenen Wasserkreisläufen angewendet werden
kann, wie z. B. in Heizungs- und Warmwasserkreisläufen oder Kreisläufen
zur Maschinenkühlung.
17. Verfahren nach Anspruch 1-16,
dadurch gekennzeichnet, daß Verbraucher-Rohrnetze gereinigt werden
können, ohne daß deren Nutzung (z. B. Wasserentnahme) unterbrochen
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1-17,
dadurch gekennzeichnet, daß Kreisläufe gereinigt werden können,
indem für die Reinigung Stillstandszeiten benutzt werden.
19. Verfahren nach Ansprüchen 1-18,
dadurch gekennzeichnet, daß Stillstandszeiten für Verbraucher-
Rohrnetze und Kreisläufe zwecks Ruhestellung zur durch eine programmierbare
Zeituhr vorgegeben werden können.
20. Verfahren nach Anspruch 1-19,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer geeigneten Eingabevorrichtung
zur Unterstützung der Spülung durch turbulent strömendes
Wasser Luft, Kohlendioxid oder Stickstoff etc. in ein Rohrsystem
eingegeben werden können und daß diese Gase über eine
Entlüftungsvorrichtung aus dem die Rückströmung aufnehmenden
Druckspeicher wieder entweichen können.
21. Verfahren nach Ansprüchen 1-20,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des Systemdruckes
niedriger, als der von außen über das öffentliche Versorgungsnetz
anstehende Druck, zwecks verfahrensmäßiger Ausnutzung bestimmter
Druckeinstellungen in dem System, an der Eingangsseite ein
Druckmindererventil angeordnet wird.
22. Verfahren nach Ansprüchen 1-21,
dadurch gekennzeichnet, daß durch selektive Zugabe bestimmter Gase
der auf die Gase entfallende Partialdruck verändert werden kann.
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