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Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für Kabel, Schläuche, Seile oder ein ähnlich aufzuwickelndes Element, das aus einer abgewickelten oder ausgestreckten Benutzungsposition in eine aufgewickelte Transportposition überführt werden soll, in welcher das aufzuwickelnde Element mehrfach um eine Mittelachse gewickelt wird oder worden ist und somit eine „Wickel“ bildet, also eine Schlauchwickel, eine Kabelwickel oder dergleichen.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise Schlauch- oder Kabeltrommeln bekannt, welche eine sich in einem Abstand um eine Rotationsachse erstreckende, zylindrische Mantelfläche aufweisen, auf welche der Schlauch oder das Kabel durch Drehung um die mittlere Rotationsachse oder Drehachse aufgewickelt werden kann. Die Mantelfläche wird regelmäßig beidseitig begrenzt oder einfasst durch seitliche Flansche, um eine genaue Positionierung des Schlauchs oder Kabels und ein Austreten über die Mantelfläche zu verhindern.
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Stand der Technik ist bekannt
DE 201 20 411 U1 betreffend einen Wickelteller,
DE 20 2010 013 075 U1 betreffend eine Abrollvorrichtung für Ringbunde mit Rückhalteelement,
DE 298 19 396 U1 betreffend eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Feuerwehrschlauchs,
JP H11-17 548 A betreffend eine Vorrichtung zum Erstellen eines aufgewickelten Körpers,
DE 199 05 361 A1 betreffend eine Vorrichtung zum Auf- und Abspulen einer Leine oder dergleichen sowie
CN 1 10 294 357 A betreffend eine Wickelvorrichtung eines isolierten Kabels.
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Nachteile am Stand der Technik
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Diese Vorrichtungen umfassen regelmäßig eine Trommel oder ein trommelartiges Gebilde, um welches das aufzuwickelnde Element zur Wickel gewickelt wird. Diese sind aber insbesondere für größere, also dickere Kabel für 12 oder 16 Ampere weniger gut brauchbar, weil das Abnehmen des aufgewickelten Kabels, also der Wickel, von der Trommel wegen der seitlichen Flansche an der Trommel schwierig oder sogar unmöglich ist.
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Aufgabe
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Die Erfindung befasst sich mit dem technischen Problem, eine Wickelvorrichtung für ein aufzuwickelndes Element der zuvor genannten Art bereitzustellen, welche einfach aufgebaut und insofern kostengünstig ist, sich für beliebig große und schwere aufzuwickelnde Elemente eignet, ein schnelles Aufwickeln zur Wickel ermöglicht und insbesondere ein einfaches Abnehmen des aufzuwickelnden Elements ermöglicht.
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Erfindung
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte, aber nicht zwingende Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen niedergelegt.
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Präziser betrifft die Erfindung eine Wickelvorrichtung für ein zu einer Wickel aufwickelbares, längliches und einer Längsachse biegsames Element (aufwickelbares Element), wie z.B. ein Schlauch, ein Kabel, ein Seil. Diese Wickelvorrichtung umfasst eine Rotationsachse, die sich von einem Vorderende zu einem Hinterende erstreckt. An dem Vorderende der Rotationsachse ist quer erstreckend zur Rotationsachse ein Querarm angeordnet, der um die oder mit der Rotationsachse drehbar ist, der eine sich quer zur Rotationsachse erstreckende Armlängsachse definiert, eine Armrückseite umfasst, welche der Rotationachse zugewandt ist, und eine Armvorderseite aufweist, welche von der Rotationsachse abgewandt ist. Ferner erstrecken sich ein erstes und ein zweites Umschlingungselement quer zur einer gedachten Querebene, die sich quer zur Rotationsachse erstreckt, jedoch in unterschiedlichen Richtungen, also entgegensetzt voneinander von der Rotationsachse beabstandet, um somit einen lichten Abstand L zwischen den Umschlingungselementen zu- oder voneinander zu definieren.
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Auch die Erfindung umfasst damit eine Rotationsachse, die sich von einem Vorderende oder Distalende zu einem Hinterende oder Proximalende erstreckt. Die Begriffe distal und proximal beziehen sich somit auf die Wand oder den Pfosten, an welcher die Wickelvorrichtung montiert oder befestigt ist.
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Daneben weist die Wickelvorrichtung mindestens zwei Querarme auf, die jeweils eine Querarmlängsachse definieren, die sich im Wesentlichen quer zur Rotationsachse auf oder parallel zur Querebene erstrecken. Die Querarme weisen jeweils eine Querarmrückseite, die der Rotationsachse gewandt ist, sowie eine Quermvorderseite auf, welche von der Rotationsachse abgewandt ist.
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Die Querarme sind an dem Vorderende mit der Rotationsachse verbunden oder verbindbar, wobei dieses entweder drehfest mit der Rotationsachse erfolgen kann, die dann drehbar mit einem Montageelement verbindbar ist, oder die Querarme sind drehbar mit dem Vorderende der Drehachse verbunden, was die bevorzugte Ausführungsform darstellt.
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Auf den Querarmen sind die Umschlingungselemente in einem lichten Abstand zueinander und jeweils in einem Abstand zur mittigen Rotationsachse angeordnet, die also jeweils einen radialen Abstand zur Rotationsachse, aber in entgegengesetzter Richtung beabstandet von dieser Rotationsachse an der jeweiligen Armvorderseite des zugehörigen Querarms angeordnet sind.
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Vorzugsweise sind diese Umschlingungselemente ausgebildet als Stangen, Stäbe oder Rohre.
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Zur Vermeidung von Unwucht bei der Drehung sind die Querarme vorzugsweise mittig mit der Rotatsionsachse verbunden.
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Mindestens ein Querarm ist im Verhältnis zu dem anderen Querarm verstellbar ausgebildet, ist also in seiner Position im Verhältnis zum anderen Querarm und verstellbar und in verschieden Sollpositionen, fixierbar, wodurch somit der Lichte Abstand zwischen den Umschlingungselementen verändert werden kann.
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Ferner ist mindestens ein Umschlingungselement beweglich an dem Querarm befestigt,, um die Wickel nach dem Aufwickeln einfach von der Wickelvorrichtung entnehmen zu können.
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Dieses kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Entweder ist mindestens ein Umschlingungselement beweglich an dem mindestens einen Querarm befestigt, an diesem z.B. um eine Schwenkachse schwenkbar aus einer Wickelposition, in welcher die Umschlingungselemente einen bestimmten „Wickelabstand“ zueinander aufweisen, in eine Löseposition, in der die Umschlingungselemente einen „Löseabstand“ zueinander aufweisen, der geringer als der Wickelabstand ist. Eine andere Lösung sieht vor, dass das bewegliche Umschlingungselement verschieblich an dem Querarm angeordnet ist zwischen der Wickelposition und der Löseposition, z.B. durch seitliche Führungen an dem Umschlingungselement, die in seitlichen, schubladenartigen Führungen an dem Querarm verschieblich aufgenommen und in den beiden Positionen fixierbar sind oder gegen Federspannung gehalten werden.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform sind die Umschlingungselemente als Stangen, Rohre oder Stäbe ausgebildet, die auf der Vorderseite des Querarms oder der Querarme befestigt sind und sich in Einbaulage mit ihrer Längsachse, also quer zur Querarmlängsachse bzw. zu den Querarmlängsachsen erstrecken.
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Vorzugsweise umfasst die Wickelvorrichtung einen Endhalter, also eine Vorrichtung, die ausgebildet ist zum Halten eines Endes des aufzuwickelnden Elements. Dieser Endhalter ist insbesondere ausgebildet als eine Halte-, Einsteck- oder Klemmvorrichtung, in welche ein an einem Ende des zu umwickelnden Elements angeordnetes Endstück einsteckbar oder haltbar ist. Der Endhalter dient also zur Lagefixierung des aufzuwickelnden Elements (Schlauch, Kabel, Seil oder dergleichen), so dass dieses nicht fixiert werden muss und die Wickel einhändig erstellt werden kann.
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So kann zum Aufwickeln ein Ende des aufzuwickelnden Elements einfach in den Endhalter zwischen den Umschlingungselementen eingeklemmt werden. Sodann wird das aufzuwickelnde Element durch Drehung der Wickelvorrichtung um die durch die Umschlingungselemente gebildeten Umschlingungspunkte und die Rotationsachse gewickelt, um somit eine „Wickel“ aus dem aufzuwickelnden Element zu bilden. Das aufzuwickelnde Element kann dabei zusätzlich einfach durch Durchführen durch ein Tuch gereinigt werden kann.
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Der Endhalter kann z.B. als U-Profil ausgebildet sein, dessen Öffnung zur Vorderseite ragt, zwischen dessen Schenkel also ein Schlauch oder Kabel eingelegt oder eingedrückt werden kann und an dessen unteren Schenkeln das Endstück des aufzuwickelnden Elements eingeklemmt, also lagefixiert werden kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform ist der Endhalter als ein konisch ausgebildetes Winkelprofil ausgebildet, das praktisch zwei Finger oder zwei Stege aufweist, die von der Vorderseite des Querarms voneinander weg verlaufen, deren Abstand sich also von der Vorderseite des Querarms weg verbreitert, um somit verschiedene Durchmesser an Kabeln oder Rohren einfach endfixieren, also lagefixieren zu können.
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Für ein einfaches Lösen insbesondere einer schweren Wickel ist mindestens eines der Umschlingungselemente beweglich ausgebildet, um somit aus einer Umschlingungsposition, in welcher das bewegliche Umschlingungselement einen größeren Abstand zum anderen oder stationären Umschlingungselement aufweist, in eine Löseposition zu überführen, in welcher das bewegliche Umschlingungselement näher an dem stationären Umschlingungselement gelegen ist.
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Zum Abnehmen des aufgewickelten Elements, also der Wickelwird das bewegliche Umschlingungselement in die Löseposition überführt und das aufgewickelte Element kann so leicht von den vorzugsweise zwei, evtl. auch mehreren Umschlingungselementen entnommen werden.
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Somit lassen sich auf besonders einfache Weise auch schwere Schläuche oder schwere Kabel einfach und schnell aufwickeln, die man sonst nur schwer in der Hand halten könnte, wie z.B. Kabel für 12 oder 16 Ampere, die einen deutlich größeren Querschnitt als reguläre Kabel aufweisen und deswegen deutlich schwerer sind.
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Ferner ist die Wickelvorrichtung relativ kompakt aufgebaut, weil diese nur die Drehachse mit den vorderseitigen Querträgern umfasst, die Wickelvorrichtung also keine besonders große breite aufweist und somit einfach transportiert und verstaut werden kann.
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Die bewegliche Ausbildung des beweglichen Umschlingungselements kann z.B. ausgebildet sein, dass das Umschlingungselement, z.B. ausgebildet als Stange oder Rohr, an einem in Einbaulage dem Querarm zugewandten Proximalende eine Stirnplatte umfasst, die beidseitig über die äußere Mantelfläche der Stange des Umschlingungselements hinausragt, so dass also zwei seitliche Arme gebildet werden, von denen ein Arm mit einer Durchgangsöffnung zur schwenkbaren Befestigung des Umschlingungselements mit einer Schraube oder Stift an dem Querarm versehen ist und der andere Arm als Hebel für die Drehung um den sich durch diese Schraubenachse gebildeten Drehpunkt fungiert. So kann das Umschlingungselement also quer erstreckend zum Querarm seitlich weggeklappt werden.
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Eine andere Ausführungsform sieht die verschiebliche Anordnung der Stirnplatte an dem Querarm vor, so dass die Stirnplatte mit dem Querarm zwischen einer Wickelposition, in dem die Längsachsen der Umschlingungselemente weiter voneinander beabstandet sind, und der Löseposition, in welcher das bewegliche Umschlingungselement näher zu dem anderen Umschlingungselement gelegen ist, verstellt und in den Positionen fixiert werden kann. Hierzu können z.B. in dem Querarm z.B. Führungslaschen vorgesehen sein, in welche die Stirnplatte des Umschlingungselements nach Art einer Schublade eingeschoben werden kann.
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Der lichte Abstand zwischen den Mittelpunkten der Umschlingungselemente und somit der Durchmesser der erzeugten Wickel (Innendurchmesser des aufgewickelten Elements) lässt sich dadurch ändern, dass die Wickelvorrichtung Querarme umfasst, nämlich einen ersten Querarm und einen zweiten Querarm, wobei mindestens ein Querarm im Verhältnis zu dem anderen Querarm verstellbar ist und wobei das erste Umschlingungselement an dem ersten Querarm und das zweite Umschlingungselement an dem zweiten Querarm befestigt ist. Vorzugsweise erstrecken sich die Querarme parallel zu einer gedachten Querachse, die sich quer durch die Rotationsachse erstreckt und sind beide etwa mittig mit der Rotationsachse verbunden. Somit kann durch einfaches Verstellen des beweglichen Querarms im Verhältnis zu dem anderen, dann stationären Querarm, aber auch durch das Verstellen beider Querarme im Verhältnis zueinander, der Durchmesser der erzeugten Wickel (Wickeldurchmesser = Abstand der Umschlingungselemente zueinander) vergrößert oder verkleinert werden. Das Verstellen der Querarme im Verhältnis zueinander kann aber auch eingesetzt werden, um den lichten Abstand zwischen den starr mit den Querarmen verbundenen Umschlingungselementen aus der Wickelposition in die Löseposition zu überführen, also den lichten Abstand für den Lösevorgang zu reduzieren.
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Das Verstellen des Querarms oder der Querarme kann stufenweise oder stufenlos und ferner abhängig und unabhängig voneinander erfolgen.
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Eine Ausführungsform kann zwischen den Querarmen wirkende Mittel umfassen, um ein synchrones Verstellen der beiden Querarme zu realisieren, z.B. in Form von einem zentralen Zahnrad, welches zwei seitliche und zu dem Zahnrad komplementäre Zahnstangen oder Zahnabschnitte an den Querarmen kämt. Auch durch das Verstellen der Querarme im Verhältnis zueinander kann also die bewegliche Gestaltung der Umschlingungselemente realisiert sein bei ansonsten fest mit den Querarmen verbundenen Umschlingungselementen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann an dem distalen Ende, also dem Vorderende der Rotationsachse ein Querarmhalter vorgesehen sein, der also den Querarm oder die Querarme hält, wobei vorzugsweise mindestens ein Querarm relativ beweglich in dem Querarmhalter angeordnet ist.
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Der Querarmhalter kann als Buchse, welche den oder die Querarme vollständig umschließt, als Schelle oder eine nur teilweise die Querarme umgreifende Klammer ausgebildet sein, welche den oder die Querarme ganz oder teilweise einfasst bzw. aufnimmt und im Verhältnis zu dem mindestens einen Querarm verstellbar ist.
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Die Lagefixierung des mindestens einen beweglichen Querarms im Verhältnis zu dem anderen Querarm, das relative Verhältnis der beiden Querarme zueinander oder zu dem Querarmhalter kann z.B. durch einen Positionierstift erfolgen, welcher seitlich zwischen die Querarme und den Querarmhalter in entsprechende Löcher einsteckbar ist. Die Sicherung des Stifts kann durch einen Splint erfolgen.
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Vorzugsweise sind an dem oder den Querarmen in definierten Abständen entlang der Querarmlängsachse mehrere Löcher vorgesehen, um den Abstand der Querarme zueinander und somit den Durchmesser der Wickel einfach durch Umstecken des Positionierstifts verstellen zu können.
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Für die normalen Anwendungsfälle reicht das Drehen der Wickelvorrichtung per Hand aus, wozu ein Drehangriff vorgesehen sein kann, an welchen der Benutzer angreifen kann. Es ist jedoch auch möglich, die Wickelvorrichtung über einen Motor anzutreiben.
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Nachrüstbar oder beliebig einbaubar ist die Wickelvorrichtung, wenn das hintere, proximale Ende der Rotationsachse mit einem Montagewinkel oder einer Montageplatte verbunden oder mit dieser verbindbar ist, die mit einer Wand, einem Träger, einem Pfosten oder dergleichen verbunden oder verbindbar ist.
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Um das Abnehmen des aufgewickelten Elements, also der Wickel zu vereinfachen, kann die Wickelvorrichtung eine Arretierung oder Bremse umfassen, welche eine weitere Drehung der Querarme oder des Querarms um die Rotationsachse verhindert.
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Bevorzugt ist diese Arretierung zwischen der Montageplatte und der oder dem Montagewinkel angeordnet und umfasst einen Arm mit einer drehbar angeordneten Klammer oder einem Winkelprofil, z.B. einem U-Profil, welches den Querarm oder die Querarme in der Ruheposition von hinten einfasst und somit lagefixiert.
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Bei einer bevorzugten, besonders stabilen Ausführungsform besteht die Wickelvorrichtung im Wesentlichen aus Metallteilen, umfasst also eine Rotationsachse, Querarme und eine Montagevorrichtung aus Metall.
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Vorzugsweise ist die Wickelvorrichtung mit der Rotationsachse horizontal erstreckend montiert, z.B. einer Wand einem Pfosten oder dergleichen. Diese kann aber grundsätzlich auch mit der Rotationsachse vertikal oder quer erstreckend verwendet werden.
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Für einen leichtern Transport und Reduzierung des notwendigen Raums für Transport und Lagerung können die Bestandteile der Wickelvorrichtung, also die Rotationsachse mit dem Querarmhalter, die Querarme und die Montagevorrichtung, insbesondere der Montagewinkel , lösbar miteinander verbindbar, z.B. steckbar ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von einem bevorzugten Ausführungsbeispiel näher veranschaulicht. Es zeigen:
- 1 eine Frontansicht der Wickelvorrichtung mit zwei Querarmen;
- 2 eine Seitenansicht der Wickelvorrichtung gemäß 1 ;
- 3 eine vergrößerte Seitenansicht des beweglichen Umschlingungsrohrs;
- 4 eine Frontansicht des beweglichen Umschlingungsrohrs gemäß 3.
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1 zeigt eine Frontansicht der Wickelvorrichtung 2, die über einen rückseitigen Montagewinkel 4 an einem Pfosten 6 in einer Halle montiert ist.
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Der Montagewinkel 4 ist vorliegend als Winkelprofil ausgebildet mit einem rechten Winkel zwischen sich einschließenden Schenkeln, die den Pfosten 6 an der Kante einfassen und seitlich und frontseitlich gegen den Pfosten 6 anliegen und mit diesem verschraubt sind. An dem Vorderschenkel des Montagewinkels 4, welcher also in Einbaulage nach vorne ragt, ist ein Proximalende oder hintere Ende einer Rotationsachse 8 befestigt, deren gegenüberliegendes Distalende oder vorderen Ende an der Rückseite eines klammerartig ausgebildeten Querarmhalters 10 befestigt ist.
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In dem Querarmhalter 10 sind quer erstreckend zur Rotationsachse 8 Querarme 12, 14 aufgenommen, die vorliegend als Vierkantprofile ausgebildet sind und etwa die gleiche Größe aufweisen. Der eine Querarm 12 ist etwa mittig an dem Querarmhalter 10 fixiert, z.B. verschweißt, und der andere Querarm 14 relativ zu dem ersten Querarm beweglich in dem Querarmhalter 10 aufgenommen, wozu in definierten Abständen entlang der jeweiligen Querarmlängsachse durchgehende Durchgangslöcher vorgesehen sind, in welche ein Positionierstift 18 einsteckbar ist, welcher in den Querarmhalter 10 seitlich eingesteckt ist. Somit können die Querarme 12, 14 in verschiedenen Positionen relativ zueinander in dem Querarmhalter 10 angeordnet werden, um den lichten Abstand L der als Umschlingungsrohre 20, 22 ausgebildeten Umschlingungselemente voneinander zu verändern.
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An dem stationären Querarm 12 ist ein als U-Profil 34 ausgebildeter Endhalter befestigt, der von der Vorderseite der Querarme 12, 14 nach vorne ragt und in welchen ein Ende des umschlingenden Elements (Steckdose, Rohranschluss, Schlauchanschluss oder dergleichen) eingelegt werden kann und durch die beiden gegenüberliegenden Seitenschenkel des U-Profils 34 gehalten wird, so dass das zu umschlingende Element somit gehalten bzw. endfixiert ist. Sodann kann das zu umschlingende Element zum Aufwickeln und Erstellen der Wickel um die beiden, im lichten Abstand L zueinander angeordneten Umschlingungsrohre 20, 22 gewickelt werden.
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Die Umschlingungsrohre 20, 22 sind jeweils an gegenüberliegenden Enden auf der Vorderseite der Querarme 12, 14, quer erstreckend zur Längsachse der Querarme 12, 14 angeordnet.
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Das in den Figuren obere Umschlingungsrohr 22 ist vorliegend als das bewegliche Umschlingungsrohr 22 und somit bewegliche Umschlingungselement ausgebildet. Hierzu ist an dem Umschlingungsrohr 22, welches in den 3 und 4 vergrößert als Einzelteil dargestellt ist, an dem in Einbaulage zu dem Querarm 12 zugewandten Proximalende eine Stirnplatte 24 vorgesehen, welche beidseitig über den Außendurchmesser der Größe des Umschlingungsrohrs 22 hinausragt und somit zwei Arme oder Überstände bildet. In dem einen Arm ist eine quer zur Ebene der Stirnplatte verlaufende Durchgangsbohrung 26 vorgesehen und an dem gegenüberliegenden Arm ist ein Betätigungshebel 36 befestigt. Die Stirnplatte 24 kann über eine durch die Durchgangsbohrung 26 hindurchragende und auf der Vorderseite des Querarms 12 befestigte Schraube drehbar mit dem Querarm 12 befestigt werden. Die Drehung erfolgt dabei um die Achse der Durchgangsbohrung 26, welche die Drehachse bildet.
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Damit kann das bewegliche Umschlingungsrohr 22 aus einer angehobenen Wickelposition, in welcher es einen größeren lichten Abstand L zu dem stationären Umschlingungsrohr 20 aufweist, in eine seitlich abgesenkte Löseposition überführt werden, in welcher der lichte Abstand L zwischen den Umschlingungsrohren 20, 22 geringer ist. Somit kann das umschlingende Element, also die Wickel, einfach von den Umschlingungsrohren 20, 22 abgenommen werden, was insbesondere im Fall von gummierten und/oder schweren Kabeln und/oder Rohren sonst schwer möglich ist.
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An dem Seitenschenkel des Montagewinkels 4 kann eine Querarmarretierung 30 angeordnet sein, die einen seitlich an dem Montagewinkel 4 befestigten Arm 32 aufweist, welcher in Richtung der Querarme 12, 14 vorsteht und an dessen oberen Ende eine Querachse aufgenommen ist, in welcher drehbar angelenkt ein als Bremse fungierendes U-Profil 34 sitzt, welches um die Schwenkachse herum somit aus einer nach hinten geklappten Freigabeposition in eine nach vorne geklappte Arretierposition bewegt werden kann, in welcher das U-Profil seitlich die beiden Querarme 12, 14 umfasst und die Rotation der Querarme 12, 14 der Wickelvorrichtung 2 um die Rotationsachse 8 somit unterbindet.
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Vorliegend sind alle Bestandteile der Wickelvorrichtung aus Stahlprofilen, insbesondere gekanteten Stahlprofilen aufgebaut. Andere Möglichkeiten aus Kunststoff sind bei leichteren Gegenständen, die umwickelt werden, auch möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Wickelvorrichtung
- 4
- Montagewinkel
- 6
- Pfosten
- 8
- Rotationsachse
- 10
- Querarmhalter
- 12, 14
- Querarm
- 16
- Durchgangsloch
- 18
- Positionierstift/Arretierstift
- L
- lichte Abstand
- 20, 22
- Umschlingungsrohr
- 24
- Stirnplatte
- 26
- Durchgangsbohrung
- 28
- U-Profil
- 30
- Querarmarretierung
- 32
- Arm
- 34
- U-Profil
- 36
- Betätigungshebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20120411 U1 [0003]
- DE 202010013075 U1 [0003]
- DE 29819396 U1 [0003]
- JP H1117548 A [0003]
- DE 19905361 A1 [0003]
- CN 110294357 A [0003]