DE102022131652A1 - Anzündsystem, Treibladung und Munition - Google Patents

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DE102022131652A1
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DE102022131652.1A
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Frank Schoetzig
Beate Brauer
Alexander Sauer
Christian Hartnagel
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Rheinmetall Waffe Munition GmbH
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Rheinmetall Waffe Munition GmbH
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42CAMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
    • F42C19/00Details of fuzes
    • F42C19/08Primers; Detonators
    • F42C19/0823Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition
    • F42C19/0826Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition comprising an elongated perforated tube, i.e. flame tube, for the transmission of the initial energy to the propellant charge, e.g. used for artillery shells and kinetic energy penetrators

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Anzündsystem (10) zum Anzünden einer Treibladung (100) für ein Geschoss (202), mit einem Kanal (12), der sich entlang einer Kanallängsrichtung (14) erstreckt und durch eine Wandung (16) nach außen hin begrenzt ist, wobei in dem Kanal (12) ein primäres Anzündmaterial (20) in Form von Pulverkörnern (22) oder präparierten Fasern enthalten ist, wobei die Pulverkörner (22) oder präparierten Fasern in ihrer Gesamtheit den Kanal (12) derart ausfüllen, dass sich beim Anzünden ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials (20) ergibt.Eine Treibladung (100) und eine Munition (200) sind angegeben.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Anzündsystem zum Anzünden einer Treibladung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiter betrifft die Erfindung eine Treibladung mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs. Außerdem betrifft die Erfindung eine Munition mit den Merkmalen des weiter nebengeordneten Anspruchs.
  • Anzündsysteme haben für die Anzündung einer Treibladung und einen Antrieb eines Geschosses durch einen Waffenlauf einer Rohrwaffe eine immense Bedeutung. Insbesondere die Anzündung von Treibladungen für Artillerie stellt aufgrund der oftmals recht langen Ladungsräume der Rohrwaffe eine besondere Herausforderung dar. Bei der Anzündung von Treibladungen für Artillerie kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, da die Anzündung der Treibladung zu vergleichsweise hohen Gasdruckschwingungen führen kann. Aktuell in der Artillerie eingesetzte Dichtsysteme können Gasdruckschwingungen zwar kompensieren, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Abgesehen von der generellen Gefahr von Gasdruckwellen für die Haltbarkeit eines Waffensystems bzw. einer Rohrwaffe führen Gasdruckschwingungen in derartigen Dichtsystemen schnell zu Undichtigkeiten im Hülsenbodenbereich. Sowohl das Waffensystem als auch die Bedienmannschaft kann durch austretendes Verbrennungsgas stark gefährdet werden. Im Extremfall kann das Waffensystem durch Gasdruckschwingungen zerstört werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anzündsystem anzugeben, bei dem Gasdruckschwingungen während dem Anzünden auf ein Minimum reduziert oder gänzlich vermieden werden.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Anzündsystem mit den Merkmalen von Anspruch 1.
  • Das Anzündsystem ist zum Anzünden einer Treibladung für ein Geschoss eingerichtet und/oder bestimmt. Das Anzündsystem weist einen (ersten) Kanal auf, der sich entlang einer Kanallängsrichtung erstreckt und der durch eine (erste) Wandung nach (radial) außen hin begrenzt ist. In dem Kanal ist ein primäres Anzündmaterial in Form von Pulverkörnern oder präparierten Fasern enthalten. Die Pulverkörner oder präparierten Fasern füllen in ihrer Gesamtheit den Kanal bzw. dessen Kanalvolumen derart aus, dass sich beim Anzünden des primären Anzündmaterials ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials ergibt.
  • Durch das vorgeschlagene Anzündsystem wird eine schnell durchlaufende Flammen- oder Partikelfront über die Strecke bzw. eine Teilstrecke der anzuzündenden Treibladung erreicht, bspw. von einem ersten Ende zu einem zweiten Ende des (ersten) Kanals. Hierzu wird der in der Pyrotechnik bekannte Effekt des Durchschlagens eines zur Anzündung einer Treibladung geeigneten Pulvers genutzt, bspw. von Schwarzpulver. Dieses Durchschlagen ermöglicht, eine Treibladung über eine große Ladungsraumlänge gleichmäßig anzuzünden. Durch die gleichmäßige bzw. leicht bodenlastige Anzündung (Anzündung vom anzündseitigen Ende (Stoßboden bzw. Verschlussseite des Rohres) her beginnend) werden Gasdruckwellen bei der Anzündung weitgehend unterdrückt. Dies reduziert Gefährdungen für das Waffensystem sowie für dessen Bedienmannschaft. Zudem trägt die schnelle gleichförmige und reproduzierbare Anzündung der Treibladung zu einer reduzierten Streuung in der Geschossgeschwindigkeit und damit zu höherer Treffleistung bei. Außerdem reduziert die gleichmäßige Anzündung der Treibladung die insgesamt notwendige Treibladungspulvermasse, da die Energie des Treibladungspulvers effektiver in kinetische Energie des Geschosses umgesetzt werden kann.
  • Im Konkreten können die Pulverkörner oder die präparierten Fasern in ihrer Gesamtheit den (ersten) Kanal bzw. dessen Kanalvolumen zu maximal 90-95 % ausfüllen, damit sich beim Anzünden ein Durchschlagen ergibt (hohe Anzündleistung). Doch auch dann, wenn die Pulverkörner oder die präparierten Fasern in ihrer Gesamtheit den (ersten) Kanal bzw. dessen Kanalvolumen zu 50% oder 60% ausfüllen, lässt sich ein Durchschlagen erreichen (geringerer Bedarf an Pulverkörnern oder präparierten Fasern bzw. primärem Anzündmaterial).
  • Grundsätzlich ist denkbar, dass die Pulverkörner eine Korngröße von 0,5 - 5 mm (Millimeter) aufweisen. Die Pulverkörner können homogen ausgebildet sein (einheitliche Form und/oder Größe) oder als Mischung vorliegen (unterschiedliche Form und/oder Größe). Noch vorteilhaftere Verbrennungseigenschaften lassen sich erreichen, wenn die Pulverkörner, zumindest zum überwiegenden Teil, vorzugsweise vollständig, eine Korngröße von 0,5 - 1,5 mm aufweisen.
  • Die Pulverkörner können an der Wandung des (ersten) Kanals oder an einem in den Kanal eingebrachten Trägermaterial stoffschlüssig befestigt sein, bspw. durch Kleben. Alternativ können die Pulverkörner lose geschüttet (lose Schüttung) oder durch ein weiteres Kompartiment in den (ersten) Kanal eingebracht sein. Die Pulverkörner können voneinander beabstandet sein oder aneinander angrenzen.
  • Dass die Wandung den (ersten) Kanal nach außen hin begrenzt, bedeutet nicht, dass der Kanal nach außen hin vollständig geschlossen sein muss. Erforderlich ist lediglich eine ausreichende Verdämmung aufgrund des im Kanalinneren infolge der Anzündung entstehenden Druckanstiegs.
  • Der Kanal kann nach außen hin seitlich und/oder endseitig vollständig geschlossen sein. Alternativ hierzu kann der Kanal seitlich offen sein (bspw. durch einen oder mehrere Schlitze geschlitzt) und/oder endseitig offen sein (bspw. offene Stirnseiten oder offene Enden). Der (erste) Kanal kann als Rohr, Sack oder Beutel ausgebildet sein. Bei Ausgestaltung als Rohr kann der Kanal als Rohr mit elliptischem oder kreisringförmigem Querschnitt ausgebildet sein.
  • Eine mögliche Ausgestaltung als Rohr kann auch darin bestehen, dass der Kanal durch zwei separate und einander gegenüber liegende Wandabschnitte begrenzt wird (bspw. als „planparallele Wandungen“), wobei die Wandabschnitte zwischen sich das Anzündmaterial in Form von Pulverkörnern oder präparierten Fasern einschließen, der Kanal seitlich und/oder endseitig jedoch jeweils offen oder geschlossen sein kann.
  • Das oder die Rohre (im Querschnitt rund, eckig, oval oder dgl.), die textilen Behältnisse (Sack oder Beutel) oder die Membranen können verbrennbar ausgebildet sein, bspw. aus verbrennbarem Hülsenmaterial, synthetischen Fasern oder Baumwolle, um nach dem Schuss keine Rückstände zurückzulassen.
  • Das primäre Anzündmaterial kann auch als „initiales Anzündmaterial“ bezeichnet werden. Dem primären Anzündmaterial ist ein Anzünder zugeordnet oder das primäre Anzündmaterial weist einen Anzünder auf. Bei dem Anzünder kann es sich um eine Wärmequelle, einen elektrischen Anzünder, eine Flamme bzw. ein Flammenerzeuger oder um heiße Partikel bzw. eine Partikelquelle mit heißen Partikeln handeln.
  • Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das primäre Anzündmaterial, insbesondere bei Ausgestaltung in Form von Pulverkörnern, Schwarzpulver oder Mischungen auf der Basis von Holzkohle, Schwefel, Bor und Sauerstoffträgern wie Nitraten oder Perchloraten, insbesondere Schwarzpulver oder Borkaliumnitrat, enthalten. Hiermit kann der pyrotechnische Effekt eines Durchschlagens mit unterschiedlichen Stoffen bzw. Mischungen erzielt werden. Mit der Anzündung kann eine schnell durchlaufende Flammen- und/oder Partikelfront erreicht werden.
  • In zweckmäßiger Weise können die präparierten Fasern als teilweise oder vollständig mit Anzündmaterial überzogene textile Kunst- oder Naturfasern ausgebildet sein. Mit anderen Worten kann das primäre Anzündmaterial auch in Form von in Anzündmaterial getauchten oder überzogenen textilen Kunst- oder Naturfasern - ggf. sogar aus energetischem Material mit Nitrozellulose - vorliegen. Dabei kann das Fasermaterial selbst bereits durch seine poröse Struktur einen oder mehrere Kanäle bilden.
  • In vorteilhafter Weise kann das primäre Anzündmaterial eine derart hohe Anzündleistung aufweisen, dass diese zur (gleichmäßigen und sicheren) Anzündung der Treibladung ausreicht. Mit anderen Worten kann das primäre Anzündmaterial derart eingerichtet sein, dass dieses beim Anzünden durchschlägt und die Treibladung (ohne ein weiteres Anzündmaterial) selbst bzw. direkt anzündet. Dies reduziert die Anzahl an Komponenten des Anzündsystems sowie der Treibladung, da ein separater Anzündmittelträger entfallen kann. Das primäre Anzündmaterial kann sich entlang der Kanallängsrichtung über einen Abschnitt hinweg oder vom ersten Ende zum zweiten Ende des (ersten) Kanals erstrecken.
  • Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann sich zumindest eine Shock-Tube durch den (ersten) Kanal hindurch erstrecken. Eine pyrotechnische Shock-Tube, die als Bestandteil eines Shock-Tube-Anzündsystems Anwendung findet (bspw. im Bergbau), kann zu einer gleichmäßigen und zuverlässigen Anzündung beitragen. Die Shock-Tube kann sich vom ersten Ende zum zweiten Ende des (ersten) Kanals erstrecken und optional über die beiden Kanalenden hinausragen. Das primäre Anzündmaterial kann sich entlang der Kanallängsrichtung vollständig durch den (ersten) Kanal oder nur über einen Teil des Kanals erstrecken. In letzterem Fall kann die Shock-Tube selbst zur Durchanzündung eingerichtet und/oder bestimmt sein.
  • Wie bereits angedeutet, tragen Shock-Tubes bzw. das Shock-Tube-Anzündsystem zu einem schnellen Fortpflanzen der Anzündfront durch eine Reaktion ähnlich einer Staubexplosion bei. Die Shock-Tube kann Aluminium, Oktogen- oder Hexogen-Staub und/oder bspw. Kaliumperchlorat-Aluminium (Blitz-Knallsatz) als Verstärkungsladung aufweisen. Eine Shock-Tube bzw. das Shock-Tube-Anzündsystem benötigen einen empfindlichen Akzeptor (Anzündvermittler) zur Initiierung des Anzündmaterials oder der Treibladung, da die Energie der durchlaufenden Schockwelle kurz ist und wenig Energie pro Längeneinheit frei wird. Die Wärmeenergie reicht zur direkten sicheren Anzündung von vielen Anzündmitteln nicht immer aus.
  • In zweckmäßiger Weise können die Pulverkörner oder die präparierten Fasern des primären Anzündmaterials auf einem separaten Trägermaterial aufgebracht sein, wobei des Trägermaterial mit den Pulverkörnern oder den präparierten Fasern im (ersten) Kanal angeordnet ist. Auch hiermit lässt sich aufgrund des pyrotechnischen Effekts des Durchschlagens eine schnell durchlaufende Flammen- oder Partikelfront erreichen. Das Trägermaterial kann flächig und/oder flexibel ausgebildet sein. Beim Trägermaterial kann es sich bspw. um Papier, Karton oder (anderes) verbrennbares Material handeln. Das Trägermaterial kann (mit aufgebrachten Pulverkörnern) in flacher oder gerollter Form in den (ersten) Kanal eingebracht sein. Die Pulverkörner können einseitig oder beidseitig auf das Trägermaterial aufgebracht sein. Die Pulverkörner können stoffschlüssig am Trägermaterial befestigt sein, insbesondere durch Verkleben. Die mit Pulverkörnern bestückbaren Flächen des Trägermaterials (Flachseiten) können entweder vollständig oder nur abschnittsweise mit Pulverkörnern bestückt sein. Die auf das Trägermaterial aufgebrachten Pulverkörner des primären Anzündmaterials können allein oder in Kombination mit lose geschüttetem Anzündmaterial und/oder in Rohren befindlichem Anzündmaterial eingesetzt werden.
  • Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann eine weitere Wandung (zweite Wandung) vorgesehen sein, welche den durch die Wandung begrenzten (ersten) Kanal nach (radial) außen derart umgibt, dass im Zwischenraum zwischen der Wandung und der weiteren Wandung ein weiterer Kanal (zweiter Kanal) definiert ist. Dadurch ist ein weiterer Kanal geschaffen, der sich entlang des (ersten) Kanals erstreckt. Die weitere Wandung kann bspw. zu einem (äußeren) Rohr ausgebildet sein, innerhalb dem die (erste) Wandung, bspw. als (inneres) Rohr, bzw. der (erste) Kanal angeordnet sind. Der weitere Kanal kann frei von Anzündmaterial sein bzw. leer gelassen werden. Die weitere Wandung kann die (erste) Wandung bzw. den (ersten) Kanal mechanisch stabilisieren und/oder vor Umgebungseinflüssen schützen.
  • Alternativ hierzu kann im weiteren Kanal ein weiteres Anzündmaterial, insbesondere ein Hauptanzündmaterial, enthalten sein. Hiermit lässt sich eine noch zuverlässigere und ggf. intensivere Anzündung erreichen. Der weitere (zweite) Kanal kann somit als Reservoir für Hauptanzündmaterial dienen, während das primäre Anzündmaterial im (ersten) Kanal angeordnet ist. Hiermit wird ein Anzündsystem „Kanal-in-Kanal“ bzw. „Rohr-in-Rohr“ bereitgestellt. Durch das primäre Anzündmaterial kann im (ersten) Kanal eine sehr schnell durchlaufende Flammenfront erzeugt werden. Diese über eine große Länge des (ersten) Kanals und ggf. eine große Länge der Treibladung schnell durchlaufende Anzündfront zündet das weitere Anzündmaterial bzw. Hauptanzündmaterial möglichst gleichmäßig über eine große Länge des (ersten) Kanals bzw. des weiteren Kanals an. Dies begünstigt eine gleichmäßige Anzündung, bei der Gasdruckwellen weitestgehend unterdrückt werden (Durchanzündung innen - Hauptanzündung außen).
  • Als weiteres Anzündmaterial bzw. Hauptanzündmaterial können unterschiedliche Schwarzpulverzusammensetzungen (unterschiedliche prozentuale Anteile der Komponenten Schwefel, Holzkohle und Kaliumnitrat), Bor-Kaliumnitrat, mit Metallpulvern (Aluminium, Zirkon, Titan, Magnesium, etc.) aufgeladene Schwarzpulver und Gemische aus den voranstehenden Materialien eingesetzt werden. In Versuchen der Anmelderin wurde vergleichsweise grobes Schwarzpulver Y5930-6 (Körnung ca. 2,5 bis 5mm) als Hauptanzündmaterial verwendet. Hiermit konnte eine relativ sanfte Anzündung mit längerer Brenndauer der heißen Partikel realisiert werden.
  • Die Geschwindigkeit der Durchanzündung kann direkt über die Menge des Anzündmaterials, dessen Korngröße, den entstehenden Gasdruck und/oder die Anzündung des primären Anzündmaterials reguliert werden. Je höher der Druck, desto höher die Partikel- bzw. Gasschwadengeschwindigkeit im (bspw. ersten) Kanal mit primärem Anzündmaterial („Durchanzündkanal“). Bei höherer Anzündgeschwindigkeit im Durchanzündkanal wird die Anzündung und Verbrennung des weiteren Anzündmaterials bzw. Hauptanzündmaterials im (weiteren) Kanal schneller und gleichmäßiger stattfinden.
  • Hinsichtlich der Anordnung der weiteren Wandung sind weitere Konstellationen denkbar.
  • So kann sich eine weitere Wandung entlang der Kanallängsrichtung des (ersten) Kanals erstrecken und den (ersten) Kanal in einen ersten Kanalabschnitt und einen zweiten Kanalabschnitt unterteilen, wobei im ersten Kanalabschnitt das primäre Anzündmaterial enthalten ist und im zweiten Kanalabschnitt ein weiteres Anzündmaterial, insbesondere ein Hauptanzündmaterial, enthalten ist. Dies trägt zu einer vergleichsweise materialsparenden Ausgestaltung bei, da die weitere Wandung als eine Art „Trennwand“ ausgeführt ist, jedoch kein Anzündmaterial bzw. den das Anzündmaterial enthaltenen Kanal nach außen hin begrenzen bzw. umschließen muss. So kann im ersten Kanalabschnitt (primäres Anzündmaterial) eine schnelle Durchanzündung erfolgen, wobei das Hauptanzündmaterial im zweiten Kanalabschnitt entlang einer großen Längserstreckung angezündet wird und gleichmäßig verbrennt. Die weitere Wandung kann im Beispiel als Membran, insbesondere als Textil-Membran (bspw. Baumwolle oder Synthesefaser) ausgebildet sein.
  • Im Rahmen einer weiteren Konstellation kann eine weitere Wandung vorgesehen sein, welche innerhalb des (ersten) Kanals angeordnet ist und einen weiteren Kanal nach (radial) außen umgibt, wobei der weitere Kanal innerhalb des (ersten) Kanals verläuft und wobei im weiteren Kanal ein weiteres Anzündmaterial, insbesondere ein Hauptanzündmaterial, enthalten ist. Das primäre Anzündmaterial ist im Zwischenraum zwischen der (ersten) Wandung und der weiteren Wandung angeordnet. Die (erste) Wandung kann zu einem (äußeren) Rohr ausgebildet sein. Die weitere Wandung kann zu einem (inneren) Rohr ausgebildet sein. Auch hiermit lässt sich ein Anzündsystem „Kanal-in-Kanal“ bzw. „Rohr-in-Rohr“ bereitstellen, wobei die Durchanzündung außen (primäres Anzündmaterial im ersten Kanal) und die Hauptanzündung innen erfolgt (Hauptanzündmaterial im weiteren Kanal). Der weitere Kanal kann mit seiner (weiteren) Wandung abschnittsweise an der (ersten) Wandung des (ersten) Kanals anliegen oder durch primäres Anzündmaterial derart umgeben sein, dass die weitere Wandung von der (ersten) Wandung beabstandet ist.
  • Grundsätzlich ist denkbar, dass der weitere Kanal durchgehend ausgebildet ist, d.h. sich zumindest großenteils oder vollständig (an einem Stück) entlang der Kanallängsrichtung des (ersten) Kanals erstreckt.
  • Alternativ hierzu kann der weitere Kanal segmentiert ausgebildet sein und mindestens zwei axial hintereinander angeordnete und voneinander getrennte Segmente aufweisen, wobei die Segmente entlang der Kanallängsrichtung voneinander beabstandet sind. An dieser Beabstandung ist der (erste) Kanal mit primärem Anzündmaterial im Querschnitt bzw. im Volumen vergrößert. Dies bewirkt eine gezielte Verwirbelung mit Gasdruckabfallzone im (ersten) Kanal (Durchanzündstrecke), so dass die lineare Anzündgeschwindigkeit gedrosselt wird. Durch die Segmentierung kann man die Anzündung an bestimmten Stellen entlang der Kanallängsrichtung mehr oder weniger intensiv werden lassen. An der Beabstandung (Unterbrechung) zwischen den Segmenten können Verwirbelungen eingebaut werden, um die Anzündung zeitlich zu verzögern bzw. durch Hohlräume den Gasdruck zu vermindern. Dadurch lässt sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Anzündfront verlangsamen.
  • Die Segmente können stirnseitig, bspw. an ihrem der Beabstandung zugewandtem Ende, geschlossen sein, bspw. durch eine (stirnseitige) Wandung.
  • In vorteilhafter Weise können zwischen dem (ersten) Kanal und dem weiteren Kanal oder zwischen dem ersten Kanalabschnitt und dem zweiten Kanalabschnitt ein oder mehrere Übergänge ausgebildet sein. Diese Übergänge erlauben eine Flamm- bzw. Partikeldurchlässigkeit zwischen (erstem) Kanal bzw. Kanalabschnitt mit primärem Anzündmaterial (Anzündkanal) und dem weiteren Kanal bzw. Kanalabschnitt (Reservoir mit Hauptanzündmaterial), so dass die Flammenfront beim Erreichen einer dieser flammdurchlässigen Bereiche direkt oder zeitverzögert eine Anzündung des Hauptanzündmaterials bewirkt. Der oder die Übergänge können als Bohrung, Schlitzabschnitte oder als entlang der Kanallängsrichtung durchgehender Schlitz in der betreffenden Kanalwandung ausgebildet sein.
  • Die Bohrung, der Schlitz oder die Schlitzabschnitte können optional durch eine durchlässige Folie, Papier, verbrennbares Hülsenmaterial, eine Gaze („Mullbindenmaterial“) oder eine Textil-Membran (bspw. Baumwolle oder Synthesefaser) bedeckt sein.
  • Das Hauptanzündmaterial kann entlang der Kanallängsrichtung an mehreren Stellen, über einen gewissen Abschnitt oder über die gesamte Kanallänge hinweg angeordnet sein. Durch das Durchschlagen der Flamme von der schnell durchlaufenden Flammen- und/oder Partikelfront des primären Anzündmaterials in das Hauptanzündmaterial wird das Hauptanzündmaterial, bspw. durch dessen Korngröße gesteuert, mehr oder weniger schnell abbrennen.
  • Mit anderen Worten kann der Anbrand bzw. das Anzünden des Hauptanzündmaterials durch Durchgänge/Bohrungen in den Wandungen, bspw. in den Rohren, durch textilähnliches Material oder andere partikel- und/oder flammdurchlässige Materialien bzw. druckabhängig öffnende Kanäle erfolgen. Die Anzündung des Hauptanzündmaterials kann sowohl punktweise, flächenweise oder ganzflächig erfolgen.
  • Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Treibladung für ein Geschoss mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile wird auf die diesbezüglichen Ausführungen zum Anzündsystem verwiesen.
  • Die Treibladung dient für ein Geschoss und ist insbesondere zum Antrieb eines Geschosses durch ein Waffenrohr eingerichtet und/oder bestimmt. Die Treibladung umfasst ein Treibladungspulver, welches zu einem oder mehreren Volumen von Treibladungspulver angeordnet sein kann, und ein im oder am Treibladungspulver angeordnetes Anzündsystem mit zumindest einem der voranstehenden beschriebenen Aspekte.
  • Das Anzündsystem kann sich an dem Treibladungspulver entlang oder durch das Treibladungspulver hindurch erstrecken. Das Treibladungspulver kann in seiner Gesamtheit bspw. einen zylindrischen Körper ausbilden, insbesondere einen senkrechten Hohlzylinder, in dessen Innerem das Anzündsystem angeordnet ist.
  • Zur weiteren Ausgestaltung der Treibladung können die voranstehend beschriebenen und/oder die nachfolgend noch erläuterten Maßnahmen dienen.
  • Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Munition mit den Merkmalen des weiter nebengeordneten Anspruchs gelöst. Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile wird auf die diesbezüglichen Ausführungen zum Anzündsystem verwiesen.
  • Die Munition ist insbesondere zum Verschuss mittels einer Rohrwaffe eingerichtet und/oder bestimmt. Die Munition umfasst ein Geschoss und eine Treibladung mit zumindest einem der voranstehend beschriebenen Aspekte.
  • Bei der Munition kann es sich um patronierte Munition handeln, in der Anzündsystem, Treibladung und Geschoss vereinigt sind (bspw. Panzermunition). Das Geschoss kann optional ein Projektil und einen Treibkäfig aufweisen.
  • Alternativ hierzu kann es sich um nicht patronierte Munition handeln, bei der Geschoss, Treibladung und Anzündsystem separat gehandhabt und/oder erst im Ladungsraum einer Rohrwaffe vereinigt werden (bspw. Artilleriemunition).
  • Zur weiteren Ausgestaltung der Munition können die voranstehend beschriebenen und/oder die nachfolgend noch erläuterten Maßnahmen dienen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf. jedoch lediglich einmal. Es zeigen:
    • 1 eine erste Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (1a) und einem Querschnitt (1b) ;
    • 2 eine zweite Ausführungsform eines Anzündsystems in einer schematischen und teilweise geschnittenen Draufsicht (2a), einer Seitenansicht (2b) und einer Stirnansicht (2c);
    • 3 eine dritte Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (3a) und einem Querschnitt (3b) ;
    • 4 eine vierte Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (4a) und einem Querschnitt (4b) ;
    • 5 eine fünfte Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (5a) und einem Querschnitt (5b) ;
    • 6 eine sechste Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (6a) und einem Querschnitt (6b) ;
    • 7 eine siebte Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (7a) und einem Querschnitt (7b) ;
    • 8 eine achte Ausführungsform eines Anzündsystems jeweils in einem Längsschnitt und einem Querschnitt zu einem ersten Zeitpunkt (8a) und einem zweiten Zeitpunkt (8b) nach dem Anzünden;
    • 9 eine neunte Ausführungsform eines Anzündsystems in einem Längsschnitt (9a) und einem Querschnitt (9b);
    • 10 eine Ausgestaltungsmöglichkeit des Anzündsystems aus 8a und 8b in einem Längsschnitt;
    • 11 eine Ausführungsform einer Munition mit einem Anzündsystem in einem Längsschnitt; und
    • 12 das Anzündsystem aus 11 in einem Ablaufschema vom Beginn der Anzündung (12a) bis zur vollständigen Verbrennung (12i).
  • Die 1a und 1b zeigen ein Anzündsystem 10 zum Anzünden einer Treibladung 100 für ein Geschoss 202 (letztere nicht gezeigt) .
  • Das Anzündsystem 10 weist vorliegend einen (ersten) Kanal 12 auf, der sich entlang einer Kanallängsrichtung 14 erstreckt und durch eine Wandung 16 nach außen hin begrenzt ist. Die Wandung 16 ist im Beispiel entlang der Umfangsrichtung in sich geschlossen und bildet ein Rohr 18 mit hier lediglich beispielhaft kreisringförmigem Querschnitt aus. Das Rohr 18 kann aus verbrennbarem Hülsenmaterial ausgebildet sein, wie oben erläutert. Der Kanal 12 kann endseitig offen oder geschlossen sein (bspw. durch stirnseitige Wandungen). Der Kanal 12 bzw. das Rohr 18 weist ein anzündseitiges Ende A und ein geschossseitiges Ende G auf.
  • Anstelle eines einzelnen, axial durchgehenden Rohrs 18 können optional mehrere separate, axial aufeinander folgende und untereinander voneinander beabstandete Rohrabschnitte 18 vorgesehen sein (nicht dargestellt). Mit anderen Worten können die Rohrabschnitte 18 kaskadiert, d.h. in beliebiger Anzahl beabstandet voneinander, hintereinander angeordnet werden.
  • In dem Kanal 12 ist ein primäres Anzündmaterial 20, hier im Beispiel in Form von Pulverkörnern 22 enthalten. Die Pulverkörner 22 füllen in ihrer Gesamtheit den Kanal 12 derart aus, dass sich beim Anzünden ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials 20 ergibt.
  • Im Beispiel sind die Pulverkörner 22 zueinander benachbart an der Innenfläche 17 der Wandung 16 angeordnet und dort stoffschlüssig befestigt, bspw. durch Kleben. Vorliegend füllen die Pulverkörner 22 in ihrer Gesamtheit den Kanal 12 bzw. dessen Volumen zu ca. 50 Prozent aus.
  • Vorliegend weist das primäre Anzündmaterial 20 eine derart hohe Anzündleistung auf, dass diese zur Anzündung der Treibladung für ein Geschoss (nicht dargestellt) ausreicht.
  • Die Durchanzündgeschwindigkeit und die daraus resultierende Umsetzung des primären Anzündmaterials 20 kann durch Korngröße, eingebrachte Masse und/oder Volumen (Querschnitt des Kanals 12 bzw. Rohrquerschnitt) beeinflusst werden.
  • Optional können im Kanal 12 Hindernisse zur Verwirbelung eingebracht werden, bspw. in den lichten Querschnitt des Kanals 12 hineinragende Wandungsabschnitte. Unabhängig davon beeinflusst auch die Anordnung und/oder Verteilung des primären Anzündmaterials 20 im Kanal 12 die Durchanzündung des primären Anzündmaterials 20 und letzten Endes der Treibladung (nicht gezeigt).
  • Ein Anzünden des primären Anzündmaterials 20 am anzündseitigen Ende A (in 1 links) führt bei der vorgeschlagenen Auslegung dazu, dass die Pulverkörner 22 sich u.a. in Kornfragmente 23 zerlegen und sich infolge ihrer Bewegung im Kanal 12 weitere Pulverkörner 22 anzünden (durch Pfeile symbolisiert).
  • Die 2a bis 2c zeigen eine sandwichartige Ausgestaltung des Anzündsystems 10.
  • Vorliegend wird der Kanal 12 durch eine (erste) Wandung 16 und eine der Wandung 16 gegenüberliegende weitere Wandung 26 nach außen hin begrenzt. Die Wandungen 16, 26 schließen im Sinne eines Rohrs zwischen sich das primäre Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 ein. Die Wandungen 16, 26 erstrecken sich im Beispiel jeweils entlang einer Ebene und liegen einander planparallel gegenüber. Weiter füllen die Pulverkörner 22 in ihrer Gesamtheit den Kanal 12 derart aus, dass sich beim Anzünden ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials 20 ergibt.
  • Grundsätzlich ist denkbar, dass der Kanal 12 seitlich und/oder an seinen Enden abgeschlossen ist (bspw. durch entsprechende seitliche Wandungen und/oder stirnseitige Wandungen). Im Beispiel ist der Kanal 12 seitlich und an seinen Enden offen ausgebildet (vgl. 2b und 2c). Mit anderen Worten sind die Wandungen 16, 26 als zwei Abdeckungen 16, 26 mit offenen Seiten ausgebildet. Auch eine teilweise offene Ausgestaltung (Enden offen und Seiten geschlossen Beziehung sollte umgekehrt) ist denkbar.
  • Das vorliegende Anzündsystem 10 kann auch mehrlagig ausgeführt sein, d.h. es können mehrere Schichten übereinander gestapelt werden, um die Gesamtmasse des primären Anzündmaterials 20 zu erhöhen.
  • Die 3a und 3b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 1a und 1b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu weist das vorliegende Anzündsystem 10 eine oder mehrere Shock-Tubes 29 auf, die sich durch den Kanal 12 hindurch erstrecken (im Beispiel ist nur eine Shock-Tube 29 gezeigt). Optional kann die Shock-Tube 29 über die Enden des Kanals 12 hinausragen (wie hier gezeigt) oder nur durch einen Teil des Anzündsystems verlaufen. Die Shock-Tube 29 trägt zu einer hinreichenden und schnellen Durchanzündung bei, wie oben erläutert.
  • Als weiterer Unterschied ist das primäre Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 in loser Schüttung in den Kanal 12 eingebracht. Die Schüttung von Pulverkörnern 22 kann sich entlang der Kanallängsrichtung 14 über einen Abschnitt des Kanals 12 erstrecken (wie hier beispielhaft gezeigt) oder über den gesamten Kanal 12.
  • Optional kann im Kanal 12 auch Hauptanzündmaterial 30 in Form von Pulverkörnern 32 enthalten sein. Die Pulverkörner 32 des Hauptanzündmaterials 30 weisen im Beispiel eine gröbere Körnung als die Pulverkörner 22 des primären Anzündmaterials 20 auf. Mögliche Materialien und Zusammensetzungen des Hauptanzündmaterials 30 wurden oben beschrieben.
  • Die 4a und 4b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 1a und 1b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu sind die Pulverkörner 22 des primären Anzündmaterials 20 auf einem separaten Trägermaterial 34 aufgebracht. Das Trägermaterial 34 ist mit den Pulverkörnern 22 im Kanal 12 angeordnet. Im Beispiel sind die Pulverkörner 22 an einer ersten Flachseite 35 des Trägermaterials 34 aufgebracht und dort stoffschlüssig befestigt, bspw. durch Kleben.
  • Grundsätzlich ist denkbar, dass das Trägermaterial 34 flach (ungerollt) in den Kanal 12 eingebracht ist. Im Beispiel ist das Trägermaterial 34 jedoch in gerollter Form in den Kanal 12 eingebracht. Das Trägermaterial 34 ist derart gerollt, dass sich die Pulverkörner 22 an der Innenseite des gerollten Trägermaterials 34 befinden (Flachseite 35 innen). Die umfangsseitigen Ende des Trägermaterials 34 überlappen einander (vgl. 4b). Diese Überlappung kann beliebig lang sein und bis zur vollständigen Füllung des Volumens erfolgen.
  • Die zweite Flachseite 36 des Trägermaterials 34 (am gerollten Trägermaterial 34 außen) ist im Beispiel frei von Pulverkörnern 22. Optional können jedoch auch an der zweiten Flachseite 36 des Trägermaterials 34 Pulverkörner 22 angebracht und stoffschlüssig daran befestigt sein. Ebenfalls denkbar ist, dass die erste Flachseite 35 und/oder die zweite Flachseite 36 zur lokalen Anzündverstärkung jeweils nur abschnittsweise mit Pulverkörnern 22 des primären Anzündmaterials 20 versehen sind.
  • Die 5a und 5b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 1a und 1b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu ist vorliegend eine weitere Wandung 26 vorgesehen, welche den durch die (erste) Wandung 16 begrenzten (ersten) Kanal 12 bzw. das Rohr 18 nach radial außen derart umgibt, dass im Zwischenraum zwischen der Wandung 16 und der weiteren Wandung 26 ein weiterer Kanal 27 (zweiter Kanal 27) definiert ist.
  • Die weitere Wandung 26 ist im Beispiel entlang der Umfangsrichtung in sich geschlossen und bildet ein Rohr 28 mit hier lediglich beispielhaft kreisringförmigem Querschnitt aus. Das Rohr 28 kann aus verbrennbarem Hülsenmaterial ausgebildet sein, wie oben erläutert. Der Kanal 27 kann endseitig offen oder geschlossen sein (bspw. durch stirnseitige Wandungen).
  • Die Pulverkörner 22 des primären Anzündmaterials 20 sind, wie oben erläutert, im Kanal 12 angeordnet. Im weiteren Kanal 27 ist im Beispiel kein Anzündmaterial angeordnet. Das Rohr 28 dient im Beispiel als äußeres Rohr zur mechanischen Stabilisierung bzw. als Schutz vor Umgebungseinflüssen.
  • Die 6a und 6b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 5a und 5b beschriebene Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu ist im (ersten) Kanal 12 (hier im Beispiel in geringerem Umfang wie in der Ausführungsform der 5a und 5b) Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 enthalten und im weiteren Kanal 27 ist Hauptanzündmaterial 30 in Form von Pulverkörnern 32 enthalten. Die Pulverkörner 22, 32 können jeweils stoffschlüssig an der betreffenden Wandung 16, 26 befestigt oder in loser Schüttung im betreffenden Kanal 12, 27 angeordnet sein.
  • Zwischen dem (ersten) Kanal 12 und dem weiteren Kanal 27 sind mehrere Übergänge 40 ausgebildet. Die Übergänge 40 sind im Beispiel als in der Wandung 16 ausgebildete Durchgänge 42 ausgeführt, bspw. in Form von Bohrungen oder Schlitzen. Hiermit ist eine Flamm- bzw. Partikeldurchlässigkeit zwischen dem (ersten) Kanal 12 mit Anzündmaterial 20 („Anzündkanal“) und dem weiteren Kanal 27 mit Hauptanzündmaterial 30 („Reservoir“) geschaffen. So kann die durch das Anzündmaterial 20 generierte Flammenfront beim Erreichen von einem der Übergänge 40 bzw. Durchgänge 42 eine Anzündung des Hauptanzündmaterials 30 bewirken. Mit anderen Worten erfolgt eine Durchanzündung (primäres Anzündmaterial 20) im inneren Rohr 18 und eine Hauptanzündung (Hauptanzündmaterial 30) im äußeren Rohr 28.
  • Optional kann in der Wandung 26, vorzugsweise näher dem anzündseitigen Ende A, ein (weiterer) Durchgang 44 ausgebildet sein, bspw. als Bohrung oder Schlitz. Über den Durchgang 44 kann die durch das Hauptanzündmaterial 30 generierte Flamme zur Treibladung (nicht gezeigt) durchtreten und diese anzünden (mittels Pfeil symbolisiert).
  • Die 7a und 7b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 1a und 1b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu erstreckt sich vorliegend eine weitere Wandung 46 entlang der Kanallängsrichtung 14 des (ersten) Kanals 12. Die weitere Wandung 46 unterteilt den Kanal 12 in einen ersten Kanalabschnitt 12' und einen zweiten Kanalabschnitt 12''. Im ersten Kanalabschnitt 12' ist das primäre Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 enthalten und im zweiten Kanalabschnitt 12'' ist vorliegend das Hauptanzündmaterial 30 in Form von Pulverkörnern 32 enthalten.
  • Die weitere Wandung 46 ist im Beispiel als Membran, insbesondere als Textil-Membran (bspw. Baumwolle oder Synthesefaser) ausgebildet, die eine Vielzahl von Übergängen 40 aufweist. Im Beispiel ist das primäre Anzündmaterial 20 in geringerer Menge als in der Ausführungsform gemäß 1 vorhanden und in loser Schüttung im ersten Kanalabschnitt 12' angeordnet. Das Hauptanzündmaterial 30 ist im Beispiel ebenfalls in loser Schüttung im zweiten Kanalabschnitt 12'' angeordnet.
  • In der Wandung 16, vorzugsweise näher dem anzündseitigen Ende A, kann ein Durchgang 44 ausgebildet sein, bspw. als Bohrung oder Schlitz. Über den Durchgang 44 kann die durch das Hauptanzündmaterial 30 generierte Flamme zur Treibladung (nicht gezeigt) durchtreten und diese anzünden (mittels Pfeil symbolisiert).
  • Die 8a und 8b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 1a und 6b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu ist eine weitere Wandung 48 vorgesehen, welche innerhalb des (ersten) Kanals 12 angeordnet ist und einen weiteren Kanal 49 nach (radial) außen umgibt, wobei der weitere Kanal 49 bzw. das durch die weitere Wandung ausgebildete (innere) Rohr 50 innerhalb des (ersten) Kanals 12 verläuft und wobei im weiteren Kanal 49 das Hauptanzündmaterial 30 in Form von Pulverkörnern 32 enthalten ist. Das primäre Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 ist im (ersten) Kanal 12 angeordnet. Die Pulverkörner 22, 32 können jeweils stoffschlüssig an der betreffenden Wandung 16, 48 befestigt oder in loser Schüttung im betreffenden Kanal 12, 49 angeordnet sein.
  • Zwischen dem (ersten) Kanal 12 und dem weiteren Kanal 49 sind mehrere Übergänge 40 ausgebildet. Die Übergänge 40 sind im Beispiel als in der Wandung 48 ausgebildete Durchgänge 42 ausgeführt, bspw. in Form von Bohrungen oder Schlitzen. Hiermit ist eine Flamm- bzw. Partikeldurchlässigkeit zwischen dem (ersten) Kanal 12 mit Anzündmaterial 20 („Anzündkanal“) und dem weiteren Kanal 27 mit Hauptanzündmaterial 30 („Reservoir“) geschaffen. So kann die durch das Anzündmaterial 20 generierte Flammenfront beim Erreichen von einem der Übergänge 40 bzw. Durchgänge 42 eine Anzündung des Hauptanzündmaterials 30 bewirken. Mit anderen Worten erfolgt eine Durchanzündung (primäres Anzündmaterial 20) im äußeren Rohr 18 und eine Hauptanzündung (Hauptanzündmaterial 30) im inneren Rohr 50 (Verlauf der Durchanzündung zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten nach der Anzündung in 8a und 8b gezeigt) .
  • Optional kann in den Wandungen 18, 48, vorzugsweise näher dem anzündseitigen Ende A, ein (weiterer) Durchgang 44 ausgebildet sein, bspw. als Bohrung oder Schlitz. Optional kann in den Wandungen 18, 48 ein weiterer Durchgang 44' ausgebildet sein, der kleiner ausgebildet ist als der Durchgang 44 und entlang der Kanallängsrichtung 14 zum geschossseitigen Ende G hin versetzt ist. Über die Durchgänge 44, 44' kann die durch das Hauptanzündmaterial 30 generierte Flamme zur Treibladung (nicht gezeigt) durchtreten und diese anzünden (mittels Pfeilen symbolisiert).
  • Die 9a und 9b zeigen eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 8a und 8b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu weist das vorliegende Anzündsystem 10 eine Shock-Tube 29 auf, die sich durch den Kanal 12 hindurch erstreckt. Optional kann die Shock-Tube 29 über die Enden des Kanals 12 hinausragen (wie hier gezeigt). Die Shock-Tube 29 trägt zu einer hinreichenden und schnellen Durchanzündung bei, wie oben erläutert.
  • Die 10 zeigt eine weitere Ausführungsform des Anzündsystems 10, welche weitgehend der in den 8a und 8b beschriebenen Ausführungsform entspricht. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher zunächst auf die dortigen Ausführungen verwiesen.
  • Im Unterschied dazu ist der weitere Kanal 49 segmentiert ausgebildet und weist hier im Beispiel zwei axial hintereinander angeordnete und voneinander getrennte Segmente 51, 52 auf, wobei die Segmente 51, 52 entlang der Kanallängsrichtung 14 voneinander beabstandet sind (Beabstandung 54).
  • An dieser Beabstandung 54 ist der (erste) Kanal 12 mit primärem Anzündmaterial 20 im Querschnitt bzw. im Volumen vergrößert. Dies bewirkt eine gezielte Verwirbelung 56 mit Gasdruckabfallzone im (ersten) Kanal 12 (Durchanzündstrecke), so dass die lineare Anzündgeschwindigkeit gedrosselt wird, wie oben erläutert.
  • Die Segmente 51, 52 sin im Beispiel stirnseitig an ihrem der Beabstandung 54 zugewandtem Ende geschlossen durch eine stirnseitige Wandung 51', 52' verschlossen.
  • 11 zeigt eine Munition 200 mit einem Geschoss 202 und einer Treibladung 100. Die Treibladung 100 weist ein Treibladungspulver 102 auf, welches im Beispiel in seiner Gesamtheit einen zylindrischen Körper 104 ausbildet. Im Inneren des zylindrischen Körpers 104 ist ein Anzündsystem 10 angeordnet. Die Munition 200 ist im Beispiel als patronierte Munition ausgebildet und weist eine Patronenhülse 204 auf.
  • Das vorliegende Anzündsystem 10 entspricht der in den 8a und 8b beschriebenen Ausführungsform und wird hier in seinen Grundzügen nochmals beschrieben.
  • Das Anzündsystem 10 weist einen (ersten) Kanal 12 auf, der sich entlang einer Kanallängsrichtung 14 erstreckt und durch eine Wandung 16 nach außen begrenzt ist. Die Wandung 16 ist in Umfangsrichtung in sich geschlossen und bildet ein (äußeres) Rohr 18 aus. Im Kanal 12 ist ein primäres Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 enthalten. Die Pulverkörner 22 füllen den Kanal 12 derart aus, dass sich beim Anzünden ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials 20 ergibt.
  • Zudem ist eine weitere Wandung 48 vorgesehen, welche innerhalb des (ersten) Kanals 12 angeordnet ist und einen weiteren Kanal 49 nach (radial) außen umgibt, wobei der weitere Kanal 49 innerhalb des (ersten) Kanals 12 verläuft. Die Wandung 48 ist in Umfangsrichtung in sich geschlossen und bildet ein (inneres) Rohr 50 aus.
  • Im weiteren Kanal 49 ist das Hauptanzündmaterial 30 in Form von Pulverkörnern 32 enthalten (Hauptanzündkanal). Das primäre Anzündmaterial 20 in Form von Pulverkörnern 22 ist im (ersten) Kanal 12 angeordnet (Durchanzündkanal). Die Pulverkörner 22, 32 können jeweils stoffschlüssig an der betreffenden Wandung 16, 48 befestigt oder in loser Schüttung im betreffenden Kanal 12, 49 angeordnet sein. Im Beispiel sind die Rohre 18, 50 konzentrisch zueinander angeordnet. Im inneren Rohr 50 und/oder im äußeren Rohr 18 können jeweils Durchgänge vom weiteren Kanal 49 zum (ersten) Kanal 12 bzw. vom (ersten) Kanal 12 zur Treibladung 100 ausgebildet sein (Durchgänge nicht gezeigt). Die Durchgänge können auch als „Entlastungsfenster“ bezeichnet werden. Die Anzündung des Anzündsystems 10 erfolgt vom anzündseitiges Ende A (vgl. durch Stern symbolisierte Anzündung) und setzt sich zum geschossseitigen Ende G fort.
  • Die 12a bis 12i zeigen den prinzipiellen Ablauf der Anzündung schematisch, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen nur das Anzündsystem 10 gezeigt ist (ohne Treibladung, Geschoss und Patronenhülse und mit Abbruchlinien in der Mitte zur verkürzten Darstellung).
  • Der Aufbau des Anzündsystems 10 entspricht der in 11 beschriebenen Ausgestaltung des Anzündsystems. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die voranstehenden Ausführungen verwiesen. Zur besseren Übersichtlichkeit sind in den 12a bis 12i die Bezugszeichen weggelassen. 12a zeigt die Ausgangssituation vor einer Anzündung.
  • 12b zeigt, wie das Anzündsystem 10 vom anzündseitigen Ende A her angezündet wird (durch Pfeile symbolisiert). Die Flammen- und Partikelfront, Deflagrations- oder Detonationsfront durchläuft den (äußeren) Kanal 12 (vgl. in den Figuren „nach rechts“ zunehmende Schwärzung), der das primäre Durchzündmaterial 20 enthält („Durchanzündkanal“). Ein Teil dieses Durchlaufes erfolgt, wobei noch keine Anzündung von Hauptanzündmaterial 30 im weiteren Kanal 49 erfolgt (vgl. 12b bis 12d).
  • Nach einem gewissen Durchlauf der Flammen- und Partikelfront im äußeren Kanal 12 werden vom anzündseitigen Ende A her die ersten Teile des Hauptanzündmaterials 30 initiiert (vgl. 12e). Die ersten Teile des Hauptanzündmaterials 30 brennen entsprechend Partikelgröße und Gasdruck nach und nach ab (vgl. zunehmende Schwärzung), wobei sich die Verbrennung von radial innen nach radial außen und vom anzündseitigen Ende A in Richtung des geschossseitigen Endes G ausbreitet (vgl. 12f bis 12h).
  • Die Entlastungsfenster öffnen oder die Rohre 18, 50 reißen durch den inneren Gasdruck auf, so dass das brennende Anzündmaterial und dessen Verbrennungsprodukte (Partikel und heißes Verbrennungsgas) in das Treibladungspulver (nicht gezeigt) strömen können (vgl. 12i).

Claims (14)

  1. Anzündsystem (10) zum Anzünden einer Treibladung (100) für ein Geschoss (202), gekennzeichnet durch einen Kanal (12), der sich entlang einer Kanallängsrichtung (14) erstreckt und durch eine Wandung (16) nach außen hin begrenzt ist, wobei in dem Kanal (12) ein primäres Anzündmaterial (20) in Form von Pulverkörnern (22) oder präparierten Fasern enthalten ist, wobei die Pulverkörner (22) oder präparierten Fasern in ihrer Gesamtheit den Kanal (12) derart ausfüllen, dass sich beim Anzünden ein Durchschlagen des primären Anzündmaterials (20) ergibt.
  2. Anzündsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Anzündmaterial (20) Schwarzpulver oder Mischungen auf der Basis von Holzkohle, Schwefel, Bor und Sauerstoffträgern wie Nitraten oder Perchloraten, insbesondere Schwarzpulver oder Borkaliumnitrat, enthält.
  3. Anzündsystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die präparierten Fasern als teilweise oder vollständig mit Anzündmaterial überzogene textile Kunst- oder Naturfasern ausgebildet sind.
  4. Anzündsystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das primäre Anzündmaterial (20) eine derart hohe Anzündleistung aufweist, dass diese Anzündung der Treibladung (100) ausreicht.
  5. Anzündsystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest eine Shock-Tube (29) durch den Kanal (12) hindurch erstreckt.
  6. Anzündsystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pulverkörner (22) oder die präparierten Fasern des primären Anzündmaterials (20) auf einem separaten Trägermaterial (34) aufgebracht sind, wobei des Trägermaterial (34) mit den Pulverkörnern (22) oder den präparierten Fasern im Kanal (12) angeordnet ist.
  7. Anzündsystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Wandung (26) vorgesehen ist, welche den durch die Wandung (16) begrenzten Kanal (12) nach außen derart umgibt, dass im Zwischenraum zwischen der Wandung (16) und der weiteren Wandung (26) ein weiterer Kanal (27) definiert ist.
  8. Anzündsystem (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im weiteren Kanal (27) ein weiteres Anzündmaterial (30), insbesondere ein Hauptanzündmaterial (30), enthalten ist.
  9. Anzündsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine weitere Wandung (46) entlang der Kanallängsrichtung (14) des Kanals (12) erstreckt und den Kanal (12) in einen ersten Kanalabschnitt (12') und einen zweiten Kanalabschnitt (12'') unterteilt, wobei im ersten Kanalabschnitt (12') das primäre Anzündmaterial (20) enthalten ist und im zweiten Kanalabschnitt (12'') ein weiteres Anzündmaterial (30), insbesondere ein Hauptanzündmaterial (30), enthalten ist.
  10. Anzündsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Wandung (48) vorgesehen ist, welche innerhalb des Kanals (12) angeordnet ist und einen weiteren Kanal (49) nach außen umgibt, wobei der weitere Kanal (49) innerhalb des Kanals (12) verläuft und wobei im weiteren Kanal (49) ein weiteres Anzündmaterial (30), insbesondere ein Hauptanzündmaterial (30), enthalten ist.
  11. Anzündsystem (10) nach dem voranstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Kanal (49) mindestens zwei axial hintereinander angeordnete und voneinander getrennte Segmente (51, 52) aufweist, wobei die Segmente (51, 52) entlang der Kanallängsrichtung (14) voneinander beabstandet sind.
  12. Anzündsystem (10) nach den Ansprüchen 1 und 7, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kanal (12) und dem weiteren Kanal (27, 49) oder zwischen dem ersten Kanalabschnitt (12') und dem zweiten Kanalabschnitt (12'') ein oder mehrere Übergänge (40) ausgebildet sind.
  13. Treibladung (100) für ein Geschoss (202), umfassend ein Treibladungspulver (102) und ein im oder am Treibladungspulver (102) angeordnetes Anzündsystem (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche.
  14. Munition (200), umfassend ein Geschoss (202) und eine Treibladung (100) nach dem voranstehenden Anspruch.
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