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Die Erfindung betrifft einen Löffel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Löffel als Essgeräte zur Aufnahme von u. a. flüssiger oder fließfähiger Nahrung sind auf unterschiedliche Arten und den aufzunehmenden Speisen in ihrer Geometrie und/oder Größe angepasst bekannt. Gewöhnlich Löffel sind aus Metallen wie Silber oder Metalllegierungen, die idR verchromt sind, gebildet.
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Daneben gibt es auch Holzlöffel oder Löffel, die ganz oder teilweise aus Silikon bestehen. Beispielsweise weist ein unter dem Markennamen Fiskars vertriebener Löffel einen Silikonrand an einem dem Stiel abgewandten vorderen Bereich der Laffe auf. Dieser Silikonrand soll ein Zerkratzen von empfindlichen Beschichtungen von Töpfen, Pfannen oder dgl. verhindern.
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Ebenso werden Löffel, die Silikon enthalten, häufig dazu eingesetzt, schmierfähige Speisen aus diese aufnehmenden Gläsern zu entnehmen. Dabei erleichtert die elastische Eigenschaft des Silikons eine Restentleerung der Gläser wie beispielweise Joghurt- oder Marmeladen.
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Aus der
JP 2002 065 438 A ist ein Löffel bekannt, dessen laffen- oder kellenartiger Aufnahmeabschnitt einen umlaufenden Silikonrand besitzt. Eine dem Löffelstiel gegenüberliegende Vorderseite des laffen- oder kellenartigen Aufnahmeabschnitts ist im Wesentlichen schaufelartig mit abgerundeten Ecken ausgeführt. Mit dem Löffel soll eine weitestgehende Entleerung von Speisegefäßen wie beispielsweise Flaschen oder Gläsern erreicht werden.
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Weiter offenbart die
WO 2013/034 790 A1 einen Löffel, dessen Aufnahmebereich in einem dem Löffelstiel gegenüberliegenden Bereich eine biegsame Vorderfläche bzw. Vorderkante aufweist. Die im Wesentlichen U-förmig ausgeführte Vorderfläche bzw. Vorderkante besteht vorzugsweise aus Silikon und kann sich der Form eines Speisebehälters anpassen.
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Trotz der elastischen Bereiche ist jedoch bei diesen bekannten Löffeln aufgrund ihrer Formgebung bei manchen Speise enthaltenden Behältnissen eine zufriedenstellende Entleerung nicht möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Löffel bereitzustellen, mit dem eine sehr gute Entleerung der eine Speise enthaltenden Behältnisse möglich ist.
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Die Aufgabe wird in Verbindung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs gelöst.
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Demgemäß sieht die Erfindung einen Löffel zur Aufnahme einer Speise mit einem Stiel, an dessen einem Ende ein Aufnahmeabschnitt vorgesehen ist, wobei der Aufnahmeabschnitt zumindest teilweise mit einem elastischen Material versehen ist. Der Löffel zeichnet sich dadurch aus, dass der Aufnahmeabschnitt zumindest in einem vorderen, dem Stiel gegenüberliegenden Abschnitt das elastische Material aufweist, in dem Aufnahmeelemente für die Speise vorgesehen sind, die von an einem dem Stiel gegenüberliegenden Rand des Aufnahmeabschnitts eingebrachten Aussparungen gebildet werden.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass in zu entleerenden Gefäßen befindliche Speisen nahezu vollständig verwertet werden können und keine zu einer Keimbildung führenden Speisereste in den Gefäßen verbleiben.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels weist der Aufnahmeabschnitt einen umlaufenden Randstreifen aus dem elastischen Material auf. Der Aufnahmeabschnitt kann ein Rumpfelement enthalten, an dem der Randstreifen angeklebt oder anderweitig damit befestigt ist. Auch ist eine Verbindung oder Anbringung des Randstreifens während des Herstellungsprozesses des Löffels denkbar. Der umlaufende Randstreifen aus einem elastischen Material erleichtert die Entleerung eines Speisegefäßes insbesondere in schwer zugänglichen Bereichen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels weist der Aufnahmeabschnitt eine umlaufende Silikonlippe auf. Die Silikonlippe kann dabei auf den Aufnahmeabschnitt aufgeschoben oder gesteckt sein. Ebenso ist eine andere Verbindung wie etwa ein Kleben zur Anbringung der Silikonlippe an dem Aufnahmeabschnitt denkbar. Der Vorteil der Silikonlippe liegt in deren Flexibilität und verbessert eine Anpassung des Löffels an Konturen eines Speisebehältnisses.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels ist der Aufnahmeabschnitt laffenartig oder kellenartig ausgeführt. Der laffenartige oder kellenartige Aufnahmeabschnitt wird auch als Laffe oder Kelle bezeichnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels werden die Aufnahmeelemente von wenigstens zwei konkaven Ausnehmungen gebildet. Auf diese Weise kann der Löffel einerseits gegen eine Innenwandung eines mit einer entsprechenden Speise gefüllten Glases gedrückt werden und andererseits kann die Speise über die konkaven Ausnehmungen in den Löffel aufgenommen werden.
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Zur Unterstützung bzw. Verbesserung dieses Vorgangs können die wenigstens zwei konkaven Ausnehmungen im Wesentlichen zinkenartige Vorsprünge ausbilden, was die Entnahme der Speise aus dem Behältnis erleichtert. Weiter bevorzugt sind mehrere konkave Ausnehmungen so vorgesehen, dass die zinkenartigen Vorsprünge in gleichmäßigen Abständen entlang einer Vorderseite des Aufnahmeabschnitts angeordnet sind. Eine Speise wie Eis oder dgl. kann mit einem seitlich äußeren zinkenartigen Vorsprung aus einer Vertiefung bzw. Rille, die bei einem handelsüblichen Eisbecher zwischen Boden und Becherwandung vorliegt, herausgeholt werden. Der Eisbecher kann so vollständig entleert und rückstandslos gereinigt werden.
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In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels werden die Aufnahmeelemente von wenigstens zwei Lamellen gebildet. Durch die Flexibilität der aus einem elastischen Material geformten Lamellen kann der Löffel einerseits gegen einen Innenwandung eines mit einer entsprechenden Speise gefüllten Glases gedrückt werden und andererseits kann die Speise über die Lamellen in den Löffel aufgenommen werden.
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Sowohl bei der Ausführungsform mit den konkaven Ausnehmungen als auch mit den Lamellen wird eine Anpassung des Aufnahmeabschnitts des Löffels an die Konturen, insbesondere schlecht zugänglichen Konturen, des Speisebehältnisses ermöglicht und so dessen nahezu vollständige Entleerung sichergestellt.
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In einfacher Herstellung werden die Lamellen durch vom Rand eingebrachte Einschnitte in dem elastischen Material gebildet. Mithilfe der Lamellen wird eine Speiseentnahme aus einem Becher wie etwa einem Joghurtbecher, an dessen Boden Wölbungen oder Vorsprünge vorhanden sind, wie folgt begünstigt. Der Löffel kann aufgrund der Flexibilität der Lamellen ganzflächig anliegend über den Boden geführt werden. Die Speise wie der Joghurt kann dadurch so entnommen werden, dass am Boden des Bechers im Bereich der Wölbungen oder Vorsprünge keine Rückstände verbleiben.
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Das elastische Material kann vorzugsweise Silikon sein. Denkbar ist im Rahmen der Erfindung aber auch eine Verwendung von Gummi oder anderen Kunststoffen oder kunststoffartigen Materialien für den Randstreifen des Aufnahmeabschnitts.
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Weiter kann zumindest der Aufnahmeabschnitt aus Kunststoff gebildet werden, was Kostenvorteile bei der Herstellung mit sich bringt. Diese Vorteile werden erhöht, wenn auch der Stiel aus Kunststoff gebildet ist.
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Der Löffel kann sowohl flach als auch im Ansatzbereich des Stiels an dem Aufnahmeabschnitt entlang einer Längsachse des Löffels abgebogen ausgeführt sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit begleitenden, teilweise stark vereinfachten und in unterschiedlichen Maßstäben gehaltenen Zeichnungen näher erläutert. Von den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind, zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels,
- 2 eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Löffels nach 1,
- 3 einen vorderen Bereich einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels,
- 4 einen vorderen Bereich einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels und
- 5 einen vorderen Bereich einer vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels.
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Nach 1 weist ein Löffel 1 einen Stiel 2 auf, an dessen einem Ende eine Laffe oder Kelle 3 vorgesehen ist. Die Laffe 3 ist im Wesentlichen schaufelartig ausgebildet. Wie in 1 dargestellt kann die Laffe 3 asymmetrisch ausgeformt sein. Der Stiel 2 und die Laffe 3 bestehen aus einem Kunststoff. Die Laffe 3 weist an ihrem Rand eine umlaufende Silikonlippe 4 auf. Gegenüberliegend zu dem Stiel 2 sind in die Kunststofflippe 4 vom Rand 3a her konkave Ausnehmungen 5a als Aufnahmeelemente für die Speise eingebracht. Die Laffe 3 weist wie bei einem Löffel zur Aufnahme einer Speise üblich eine in 2 dargestellte Auswölbung 6 auf. Der Stiel 2 ist entlang einer Längsachse des Löffels 1 im Allgemeinen auch als Zunge bezeichneten Ansatzbereich der Laffe 3 abgebogen.
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Wie bei der in 3 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels 1' dargestellt bilden die konkaven Ausnehmungen 5a Zinken 7 aus. In einem Benutzungszustand wird der Löffel 1' mit den Zinken 7 der Silikonlippe 4 an einer Wandung eines mit einer Speise gefüllten Glases wie etwa eines Marmeladen-, Joghurt- oder auch Senfglases gedrückt. Die Zinken 7 dienen einem Anschmiegen bzw. einer Haftung der Kunststofflippe 4 an einer Wandung des mit einer Speise gefüllten Glases. Dadurch kann die Speise im Bereich der konkaven Ausnehmungen 5a zwischen den Zinken 7 aufgenommen werden und in die Auswölbung 6 des Löffels 1' gelangen. Somit kann das mit der Speise gefüllte Glas insbesondere im Randbereich an dessen Boden oder an dessen Hals nahezu rückstandslos entleert werden.
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Alternativ können die Aufnahmeelemente für die Speise von Lamellen 8c, 8d, 10 gebildet werden, die durch vom vorderen Rand 3a der Laffe 3 eingebrachte Einschnitte 12 in die Silikonlippe 4 gebildet werden. Dabei sind die Lamellen 8c, 8d im Wesentlichen L-förmig und die Lamellen 10 rechteckig ausgebildet. (Siehe Löffel 11 gemäß 4)
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In einer weiteren in 5 veranschaulichten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Löffels 11' sind die Einschnitte 12' nicht bis zum Rand 4b der Silikonlippe 4 durchgezogen, sodass sie Stegabschnitte 14 der Silikonlippe 4 stehen lassen. Diese Ausführungsform ermöglicht eine Verwendung einer Silikonlippe 4, die am Randabschnitt 3a nicht besonders oder gar nicht mit der Laffe 3 verbunden ist. Weiter wird dadurch auch die Flexibilität der Lamellen 8c', 8d', 10' erhöht.
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Da die Lamellen 8c, 8d, 10, 8c', 8d', 10` aus einem elastischen Material gebildet sind, können sie wie oben beschrieben an eine Innenwandung eines mit einer entsprechenden Speise gefüllten Glases insbesondere im Randbereich an dessen Boden oder an dessen Hals nahezu gedrückt werden. Von dort kann dann die an der Wandung haftende Speise wie etwa eine Paste oder Creme von dem Löffel 11, 11' aufgenommen werden und das Glas nahezu rückstandslos entleert werden.