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Die Erfindung betrifft ein handbetriebenes Transportmittel zum Transportieren von in Großgebinderi gepresstem Fasermaterial, mit einem Fahrgestellrahmen mit einem Fahrwerk, über das das handbetriebene Transportmittel verfahrbar ist und wobei am Fahrgestellrahmen mindestens ein Handgriff zum Betreiben des handbetriebenen Transportmittels sowie ein Lastaufnahmemittel angeordnet sind wobei das Lastaufnahmemittel an einem zusätzlichen Lastauflagerahmen angeordnet ist, wobei der Lastauflagerahmen unter Ausbildung eines Anstellwinkels von 40°-50° mit dem Fahrgestellrahmen verbunden ist und das Lastaufnahmemittel unter Ausbildung eines Winkels von 85°-90 am Lastauflagerahmen ausgebildet ist.
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Großgebinde aus gepresstem Fasermaterial, wie beispielsweise beim Strohballenbau verwendete, mit gepresstem Stroh befüllte Holzrahmenelemente, oder auch rechteckige oder runde Stroh- oder Heuballen, wiegen schnell über 100 kg und lassen sich in der Praxis vor Ort nur mit Frontladern, Gabelstaplern oder Kranen bewegen.
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Für klassische Sackkarren sind diese Großgebinde einerseits zu groß und andererseits auch zu schwer, da die Hebelverhältnisse bei den Sackkarren nicht für solche Gewichte ausgelegt sind.
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Ein gattungsgemäßes Transportmittel ist aus der
DE 79 07 019 U1 bekannt. Bei diesem bekannten Transportmittel dienen die am Lastauflagerahmen angeordneten Zinken ausschließlich zum Untergreifen des anzuhebenden und zu transportierenden Gutes. Um das Transportgut sicher auf den unteren Zinken zu halten, bedarf es bei diesem Transportmittel zusätzlicher Zinken, die pressend von oben auf das Transportgut greifen.
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Auch bei dem aus der
DE 36 31 783 A1 bekannten Transportkarre für Heu, Gras und Stroh bedarf es zum sicheren Transportieren des auf den unteren Zinken angeordneten Transportgutes zusätzlicher Zinken, die pressend von oben auf das Transportgut greifen.
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Aus der
DE 35 06 394 A1 ist ein einachsiger Transportkarren bekannt, der zum sicheren Transport des auf den unteren Greifschienen gelagerten Transportguts über einen zangenartigen Greifer verfügt, der von oben pressend auf das Transportgut drückt.
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Weiterhin ist aus der
DE 19 62 779 U eine Transportkarre bekannt, die über eine am Lastauflagerahmen höhenverstellbaren Festhalter verfügt. Dieser Festhalter drückt von oben auf das auf den unteren Transportschaufeln angeordnete Transportgut, um dieses sicher transportieren zu können.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein handbetriebenes Transportmittel der eingangs genannten Art zu schaffen, das es ermöglicht, die Großgebinde ohne motorgetriebenen maschinellen Einsatz zu transportieren.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Lastaufnahmemittel aus mindestens zwei parallel nebeneiander am Lastauflagerahmen angeordneten Dornen besteht, deren freie Enden zum Einstechen in das zu transportierende gepresste Fasermaterial konisch spitz ausgebildet sind und wobei die Dornen in der Länge teleskopierbar ausgebildet sind.
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Durch die räumliche Trennung des mit dem Lastaufnahmemittel versehenen Lastauflagerahmens vom eigentlichen Fahrgestellrahmen des Transportmittels unter einem Anstellwinkel von 40°-50° ist es möglich die Hebelverhältnisse so zu verbessern, dass auch große und schwere Großgebinde mit dem erfindungsgemäßen Transportmittel transportierbar sind. Der Anstellwinkel des Lastauflagerahmens relativ zu dem mit dem Handgriff versehenen Fahrgestellrahmen erleichtert darüber hinaus den Transport hoher Großgebinde ohne den Bediener des Transportmittels bei der Handhabung des Transportmittels zu beeinträchtigen.
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Die Dornen des Lastaufnahmemittels ermöglichen es direkt in das gepresste Material des Großgebindes hereinzustechen. Um auch räumlich dicke Großgebinde sicher aufnehmen zu können, sind die Dornen des Lastaufnahmemittels in der Länge teleskopierbar ausgebildet.
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Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass das Lastaufnahmemittel oberhalb einer Achse des Fahrwerks am Lastauflagerahmen angeordnet ist. Diese Anordnung des Lastaufnahmemittels gewährleistet, dass das aufzunehmende Großgebinde nicht in einem möglicherweise weniger stabilen Randbereich erfasst wird und auch die Lagerung des aufzuladenden Großgebindes auf einer Palette kein Problem bei der Aufnahme über das Lastaufnahmemittel darstellt.
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Mit einer alternativen Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, dass am Lastauflagerahmen ein weiteres zusätzliches Lastaufnahmemittel angeordnet ist, wobei das zusätzliche Lastaufnahmemittel oberhalb des anderen Lastaufnahmemittels am Lastauflagerahmen angeordnet ist. Dieses zusätzliche Lastaufnahmemittel kann einerseits bei sehr hohen Großgebinden vorteilhaft sein, um eine größere Stabilität beim Transport zu gewährleisten und andererseits das Aufladen auf das Transportmittel zu erleichtern.
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Damit das vom Lastauflagerahmen nach vorne abstehende zusätzliche Lastaufnahmemittel im unbeladenen Zustand des Transportmittels keine Verletzungsgefahr darstellt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das zusätzliche Lastaufnahmemittel zum Lastauflagerahmen hin zurückklappbar am Lastauflagerahmen gelagert ist.
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Mit einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, dass am Fahrgestellrahmen ein den Verkippwinkel des Fahrgestellrahmens hin zum Verfahruntergrund beschränkender Anschlag angeordnet ist, um ein Umkippen des beladenen Transportmittels in Richtung des Bedieners zu verhindern. Vorteilhafterweise sind am freien Ende des Anschlags zusätzliche Stützräder angeordnet, so dass das Transportmittel auch bei der Auflage auf dem Anschlag manövrierbar bleibt.
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Zur Aufnahme und zum Transport besonders hoher Güter wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Lastauflagerahmen in der Höhe teleskopierbar ausgebildet ist.
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Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass der Anstellwinkel zwischen dem Fahrgestellrahmen und dem Lastauflagerahmen einstellbar ist, wodurch sich die Hebelverhältnisse des Transportmittels an die jeweilige Anforderung anpassen lassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen handbetriebenen Transportmittels zum Transportieren von in Großgebinden gepresstem Fasermaterial nur beispielhaft dargestellt ist, ohne die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel zu beschränken. In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen handbetriebenen Transportmittels zum Transportieren von in Großgebinden gepresstem Fasermaterial und
- 2 eine Seitenansicht des handbetriebenen Transportmittel in einer Transportposition.
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Das in den 1 und 2 dargestellte handbetriebene Transportmittel 1 ist zum Transportieren von in Großgebinden 2 gepresstem Fasermaterial ausgebildet.
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Bei den Großgebinden 2 aus gepresstem Fasermaterial kann es sich beispielsweise um beim Strohballenbau verwendete, mit gepresstem Stroh befüllte Holzrahmenelemente handeln, wie dies in 2 dargestellt ist. Weitere Großgebinde 2 können aber auch rechteckige oder runde Stroh- oder Heuballen sein.
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Der Aufbau des handbetriebenen Transportmittels 1 ist insbesondere der Abbildung 1 zu entnehmen, die das handbetriebene Transportmittel 1 in einem unbeladenen Ausgangszustand zeigt. Das handbetriebene Transportmittel 1 weist einen Fahrgestellrahmen 3 auf, der über ein Fahrwerk 4 verfahrbar ist, wobei das Fahrwerk 4 eine am Fahrgestellrahmen 3 gelagerte Achse 5 sowie zwei beidseitig endseitig an der Achse 5 angeordnete Laufräder 6 umfasst. Zum Betreiben und Manövrieren des handbetriebene Transportmittel 1 ist am dem Fahrwerk 4 abgewandten freien Ende des Fahrgestellrahmens 3 mindestens ein von einem Bediener des handbetriebenen Transportmittels 1 zu ergreifender Handgriff 7 angeordnet.
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Bei den drehbeweglich an der Achse 5 des Fahrwerks 4 gelagerten Laufrädern 6 handelt es sich vorteilhafterweise um luftbereifte, profilierte Räder, da diese auch bei schweren Lasten ein leichtes Verfahren des handbetriebene Transportmittel 1 ermöglichen und auch leicht über Bodenunebenheiten hinwegrollen.
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Zur eigentlichen Lastaufnahme der zu transportierenden Großgebinde 2 weist das handbetriebene Transportmittel 1 einen Lastauflagerahmen 8 sowie ein am Lastauflagerahmen 8 ausgebildetes Lastaufnahmemittel 9 auf, wobei das Lastaufnahmemittel 9 bei der dargestellten Ausführungsform aus zwei parallel nebeneiander am Lastauflagerahmen 8 angeordneten Dornen 10 besteht, deren freie Enden konisch spitz ausgebildet sind. Die Dornen 10 des Lastaufnahmemittels 9 ermöglichen es direkt in das gepresste Material des Großgebindes 2 hereingestochen zu werden, wie dies der Abbildung 2 zu entnehmen ist. Um auch räumlich dicke Großgebinde 8 sicher aufnehmen zu können, sind die Dornen 10 des Lastaufnahmemittels 9 in der Länge teleskopierbar ausgebildet.
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Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, ist der Lastauflagerahmen 8 unter Ausbildung eines Anstellwinkels α von 40°-50° mit dem Fahrgestellrahmen 3 verbunden und das Lastaufnahmemittel 9 unter Ausbildung eines Winkels β von 85°-90 am Lastauflagerahmen 8 ausgebildet.
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Durch die räumliche Trennung des mit dem Lastaufnahmemittel 9 versehenen Lastauflagerahmens 8 vom eigentlichen Fahrgestellrahmen 3 des handbetriebenen Transportmittels 1 unter dem Anstellwinkel α von 40°-50° ist es möglich die Hebelverhältnisse so zu verbessern, dass auch große und schwere Großgebinde mit dem handbetriebenen Transportmittel 1 transportierbar sind. Der Anstellwinkel α des Lastauflagerahmens 8 relativ zu dem mit dem Handgriff 7 versehenen Fahrgestellrahmen 3 erleichtert darüber hinaus den Transport hoher Großgebinde ohne den Bediener des handbetriebenen Transportmittels 1 bei der Handhabung zu beeinträchtigen.
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Der Anstellwinkel α zwischen dem Fahrgestellrahmen 3 und dem Lastauflagerahmen 8 kann einstellbar ausgebildet sein, wodurch sich die Hebelverhältnisse des handbetriebenen Transportmittels 1 an die jeweilige Anforderung anpassen lassen.
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Der Anstellwinkel α zwischen dem Fahrgestellrahmen 3 und dem Lastauflagerahmen 8 ist so ausgebildet, dass der Lastauflagerahmen 8 beim Beladen mit dem aufzunehmendem Großgebinde 2 im Wesentlichen senkrecht zum Verfahruntergrund 11 ausgerichtet ist, während der mit dem endseitig angeordneten Handgriff 7 versehene Fahrgestellrahmen 3 in etwa mittig zwischen dem Lastauflagahmen 8 und dem Verfahruntergrund 11 gelegen ist.
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Nach dem Einstechen der Dorne 10 des Lastaufnahmemittels 9 in das gepresste Fasermaterial des aufzunehmenden Großgebindes 2 muss der Bediener des handbetriebenen Transportmittels 1 über den Handgriff 11 den Fahrgestellrahmen 3 nach unten hin zum Verfahruntergrund 11 verkippen, damit das aufzunehmende Großgebinde 2 tragend vom Lastauflagerahmen 8 aufgenommen wird.
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Die Übertragung der vom Bediener über den Handgriff 11 auf den Fahrgestellrahmen 3 ausgeübten Druckkraft D wird über die am Lastauflagerahmen 8 angeordneten, in das gepresste Fasermaterial des Großgebindes 2 eingestochenen Dorne 10 des Lastaufnahmemittels 9 so auf das Großgebinde 2 übertragen, dass das Großgebinde 2 nach hinten aus das handbetriebene Transportmittel 1 zu verkippt wird, bis das Großgebinde 2 tragend auf dem Lastauflagerahmen 8 aufliegt, wie dies in der in 2 dargestellten Transportposition dargestellt ist.
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Aufgrund der konstruktiven Trennung von Fahrgestellrahmen 3 und Lastauflagerahmen 8 um den Anstellwinkel α ergibt sich ein langer Hebelarm zwischen dem Handgriff 7 des Fahrgestellrahmens 3 und dem am Lastauflagerahmen 8 angeordneten Lastaufnahmemittel 9, so dass sich auch die schweren Großgebinde 2 ohne weiteres Zutun nur durch das Herabdrücken des Handgriffs 7 auf den Lastauflagerahmen 8 des handbetriebenen Transportmittels 1 aufladen lassen.
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Wie weiterhin aus den Abbildungen 1 und 2 ersichtlich, ist das durch die Dornen 10 gebildete Lastaufnahmemittel 9 oberhalb der Achse 5 des Fahrwerks 4 am Lastauflagerahmen 8 angeordnet. Diese Anordnung des Lastaufnahmemittels 9 gewährleistet, dass das aufzunehmende Großgebinde 2 nicht in einem möglicherweise weniger stabilen Randbereich erfasst wird und auch die Lagerung des aufzuladenden Großgebindes 2 auf einer Palette oder dergleichen kein Problem bei der Aufnahme über das Lastaufnahmemittel 9 darstellt.
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Um eine größere Stabilität beim Transport des Großgebindes 2 zu gewährleisten und andererseits auch das Aufladen des Großgebindes 2 auf das handbetriebene Transportmittel 1 durch einen weiteren Kraftangriffspunkt zu erleichtern, kann am Lastauflagerahmen 8 ein weiteres zusätzliches Lastaufnahmemittel 9 oberhalb des anderen Lastaufnahmemittels 9 angeordnet sein, wie dies in 1 gestrichelt dargestellt ist.
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Damit das vom Lastauflagerahmen 8 nach vorne abstehende zusätzliche Lastaufnahmemittel 9 im unbeladenen Zustand des handbetriebenen Transportmittels 1 keine Verletzungsgefahr darstellt, ist das zusätzliche Lastaufnahmemittel 9 vorteilhafterweise zum Lastauflagerahmen 8 hin zurückklappbar am Lastauflagerahmen 8 gelagert.
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Zur Aufnahme und zum Transport besonders hoher Großgebinde 2 kann der Lastauflagerahmen 8 in der Höhe teleskopierbar ausgebildet werden.
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Um ein Umkippen des beladenen handbetriebenen Transportmittels 1 in Richtung des Bedieners zu verhindern, ist am Fahrgestellrahmen 1 ein den Verkippwinkel γ des Fahrgestellrahmens 1 hin zum Verfahruntergrund 11 beschränkender Anschlag 12 angeordnet, wie dies insbesondere der Abbildung 2 zu entnehmen ist. Am freien Ende des Anschlags 12 können zusätzliche Stützräder 13 angeordnet sein, wie dies in 2 gestrichelt dargestellt ist, damit das handbetriebene Transportmittel 1 auch bei der Auflage auf dem Anschlag 12 manövrierbar bleibt.
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Ein wie zuvor beschrieben und in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt ausgebildetes handbetriebenes Transportmittel 1 ermöglicht ohne Zuhilfenahme eines motorisch betriebenen Krans oder Frontladers den Transport der Großgebinde 2 aus gepresstem Fasermaterial.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- handbetriebenes Transportmittel
- 2
- Großgebinde
- 3
- Fahrgestellrahmen
- 4
- Fahrwerk
- 5
- Achse
- 6
- Laufrad
- 7
- Handgriff
- 8
- Lastauflagerahmen
- 9
- Lastaufnahmemittel
- 10
- Dorn
- 11
- Verfahruntergrund
- 12
- Anschlag
- 13
- Stützrad
- D
- Druckkraft
- α
- Anstellwinkel
- β
- Winkel
- γ
- Verkippwinkel