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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten eines Anrufs.
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Ein Notruf eines Fahrzeugs kann automatisch abgesetzt werden. Weitere Maßnahmen sind jedoch von einem Rettungsdienst zu ergreifen.
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Die Druckschrift
CN 306128037 S beschreibt eine grafische Nutzerschnittstelle eines Fahrzeugs zur Anzeige einer Kommunikationsverbindung.
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Eine Kommunikationsvorrichtung zur Hilfeanforderung ist aus der Druckschrift
DE 100 14 079 A1 bekannt.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, einen Notruf geeignet zu verarbeiten.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Verarbeiten eines Anrufs, üblicherweise eines Notrufs, eines Eigenfahrzeugs bzw. von dem Eigenfahrzeug vorgesehen, wobei der Anruf von dem Eigenfahrzeug an einem bzw. seinem, in der Regel aktuellen, Aufenthaltsort üblicherweise automatisch abgesetzt, zu einer Leitstelle automatisch übermittelt und von der Leitstelle automatisch empfangen wird, wobei von der Leitstelle ein Einsatz eines Einsatzfahrzeugs, bspw. eines Rettungs- und/oder Hilfsfahrzeugs, veranlasst wird. Dabei fährt das Einsatzfahrzeug von einem Ausgangsort und/oder einer Zentrale zu dem Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs, wobei es automatisch fahren kann und/oder von einer Person gesteuert und gefahren wird, wobei mindestens einmal eine zeitliche Information über eine geplante, voraussichtliche Ankunft des Einsatzfahrzeugs an dem Aufenthaltsort an ein Kommunikationsgerät, also ein Empfangs- und/oder Sendegerät, automatisch übermittelt und einem Nutzer, üblicherweise einem Fahrer, des Eigenfahrzeugs angezeigt bzw. dargestellt und somit visualisiert wird.
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Als die zeitliche Information wird eine Restzeit, also eine restliche bzw. verbleibende Zeit, gemäß einem Countdown bzw. einer zeitlichen Rückwärtszählung bis zu einer voraussichtlichen Ankunft bzw. zu einem Eintreffen des Einsatzfahrzeugs an dem Aufenthaltsort und/oder ein Zeitpunkt für die Ankunft des Einsatzfahrzeugs an dem Aufenthaltsort zu dem Kommunikationsgerät übermittelt. Dabei ist es möglich, dass die zeitliche Information dynamisch und/oder kontinuierlich aktualisiert wird.
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Es ist möglich, dass die zeitliche Information an ein Kommunikationsgerät automatisch übermittelt wird, das in dem Eigenfahrzeug angeordnet bzw. darin integriert ist. Alternativ oder ergänzend wird die zeitliche Information an ein Endgerät des Nutzers, bspw. ein Smartphone, automatisch übermittelt, das auch unabhängig von dem Eigenfahrzeug verwendet und/oder bewegt werden kann.
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In der Regel wird die zeitliche Information auf einem Anzeigefeld bzw. Display bzw. Monitor eines Ausgabegeräts in dem Eigenfahrzeug oder des Endgeräts optisch dargestellt bzw. angezeigt. Es ist ergänzend auch möglich, dass die zeitliche Information über einen Lautsprecher des Eigenfahrzeugs oder des Endgeräts akustisch bereitgestellt wird.
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Außerdem wird die zeitliche Information digital zu dem Kommunikationsgerät übermittelt und zur optischen und optional auch zur akustischen Darstellung und/oder Ausgabe aufbereitet.
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Es ist möglich, dass die zeitliche Information direkt von dem Einsatzfahrzeug zu dem Kommunikationsgerät übertragen wird. Alternativ wird die zeitliche Information von der Leitstelle zu dem Eigenfahrzeug übertragen. Dabei ist es möglich, dass die zeitliche Information von dem Einsatzfahrzeug zu der Leitstelle und von der Leitstelle zu dem Kommunikationsgerät übertragen wird, wobei sie von dem Einsatzfahrzeug indirekt zu dem Eigenfahrzeug übertragen wird.
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In Ausgestaltung des Verfahrens wird von dem Eigenfahrzeug zunächst ein Anruf an die Leitstelle übermittelt, bspw. gesendet, wobei von der Leitstelle als Antwort auf den Anruf mindestens eine Rückmeldung an das Eigenfahrzeug übermittelt, bspw. gesendet, wird, die die zeitliche Information zu der vorgesehenen Ankunft des Einsatzfahrzeugs umfasst. Falls mehrere Rückmeldungen nacheinander gesendet werden, umfasst eine jeweilige Rückmeldung jeweils die aktuellste zeitliche Information zu der vorgesehenen zeitlichen Ankunft, die zu jenem Zeitpunkt prognostiziert wird, zu dem die jeweilige Rückmeldung an das Eigenfahrzeug übermittelt wird bzw. zu übermitteln ist.
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Üblicherweise gerät das Eigenfahrzeug an seinem Aufenthaltsort aufgrund eines Unfalls oder einer Panne in Not, wobei es möglich ist, dass der Unfall oder die Panne von dem Eigenfahrzeug mit einem darin integrierten Sensor bspw. automatisch erfasst und weiterhin der üblicherweise digitale Anruf erzeugt wird, der auch als Notruf (eCall) und/oder als Pannenruf (bCall) ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden kann. Mit dem Anruf des Eigenfahrzeugs wird üblicherweise das Einsatzfahrzeug am Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs angefordert. Dabei ist es bei dem Verfahren möglich, dem Empfangsgerät auch eine digitale Rückmeldung bereitzustellen, die die bspw. dynamische zeitliche Information, bspw. die Restzeit, umfasst und/oder als diese zeitliche Information ausgebildet ist. Dabei wird der Nutzer nicht nur darüber informiert, dass der Anruf empfangen wurde und mit dem Einsatzfahrzeug bereits Hilfe unterwegs ist, sondern auch wann das Einsatzfahrzeug voraussichtlich ankommt. Dabei ist die zeitliche Information u. a. auch von einem Verkehrsaufkommen und einer Wetterlage zwischen seinem Ausgangsort und dem Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs abhängig. Dabei wird auch berücksichtigt, dass der Ausgangsort des Einsatzfahrzeugs während seiner Fahrt zu dem Aufenthaltsort ständig verändert wird, wobei die davon abhängige zeitliche Information aktualisiert und dem Empfangsgerät bereitgestellt wird.
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Es ist möglich, diese zeitliche Information auf dem bzw. mit dem Anzeigefeld durch ein Bild und somit sprachunabhängig darzustellen. Es ist optional jedoch auch möglich, dass die zeitliche Information zusätzlich, bspw. über eine künstliche Stimme, akustisch bereitgestellt wird, wobei der Nutzer eine Sprache zur akustischen Ausgabe der zeitlichen Information auswählen und einstellen kann. Der Notruf des Eigenfahrzeugs kann auch als eCall ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden. Weiterhin kann der Pannenruf bzw. ein Serviceruf des Eigenfahrzeugs als bCall ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden. Die Rückmeldung bzw. ein Feedback auf den Anruf und/oder Pannenruf kann die jeweils aktuelle zeitliche Information zu der geplanten Ankunft des Einsatzfahrzeugs an dem Aufenthaltsort umfassen.
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Es ist möglich, dass das Eigenfahrzeug ein Kommunikationsgerät mit einer digitalen Schnittstelle aufweist, mit der das Empfangsgerät und ein Ausgabegerät, bspw. das Anzeigefeld und optional auch der Lautsprecher, kombiniert werden. Dabei ist es möglich, dass das Endgerät des Nutzers ebenfalls eine digitale Schnittstelle zur funkgestützten Kommunikation aufweisen kann.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Eigenfahrzeug, für dessen Anruf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt wird, und eine Leitstelle für den Anruf.
- 2 zeigt ein Flussdiagramm mit einzelnen Schritten, die bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleichen Bezugszeichen sind dieselben Komponenten zugeordnet.
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Das in 1 schematisch dargestellte Eigenfahrzeug 2 ist hier als Kraftfahrzeug ausgebildet bzw. zu bezeichnen, wobei das Eigenfahrzeug 2 als Komponenten ein Kommunikationsgerät 4 zur drahtlosen und/oder funkgestützten Kommunikation und ein optisches und/oder visuelles Anzeigefeld 6 als Teil eines Ausgabegeräts zum Darstellen eines Anzeigeinhalts aufweist. Weiterhin zeigt 1 in schematischer Darstellung eine Leitstelle 8, die ebenfalls ein Kommunikationsgerät 10 zur drahtlosen und/oder funkgestützten Kommunikation aufweist, wobei hier auch ein Mitarbeiter 12 der Leitstelle 8 gezeigt ist. Es ist möglich, dass die gezeigten Kommunikationsgeräte 4, 10 über ein Netzwerk 14 miteinander kommunizieren. Jedes Kommunikationsgerät 4, 10 kann eine digitale Schnittstelle aufweisen und/oder als solche ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden. Die Leistelle 8 kann als Public Safety Answering Point (PSAP) ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden. Das Ausgabegerät und das Kommunikationsgerät 4 sind als Komponenten eines Systems des Eigenfahrzeugs 2 ausgebildet.
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Falls das Eigenfahrzeug 2 in einen Unfall verwickelt sein sollte, eine Panne erleiden sollte oder in eine sonstige Notsituation an seinem Aufenthaltsort geraten sollte, ist vorgesehen, dass eine derartige Notsituation durch einen Fahrer des Eigenfahrzeugs und/oder automatisch, üblicherweise mit einem Sensor des Eigenfahrzeugs erkannt wird, wobei auf Grundlage dessen von dem Kommunikationsgerät 4 des Eigenfahrzeugs 2 ein Anruf 15, bspw. ein Notruf und/oder ein Pannenruf, über das Netzwerk 14 zu dem Kommunikationsgerät 10 der Leitstelle 8 übermittelt wird, wobei hier vorgesehen ist, dass der Anruf 15 von dem Mitarbeiter 12 bearbeitet wird.
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Dabei ist bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass von der Leitstelle 8 automatisch und/oder von dem Mitarbeiter 12 ein Einsatz eines Einsatzfahrzeugs, also bspw. eines Rettungs- und/oder Hilfsfahrzeugs, veranlasst wird. Dabei ist vorgesehen, dass das Einsatzfahrzeug von einer Zentrale hierfür und/oder von seinem aktuellen Ausgangsort zu dem Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs 2 fährt. Während einer Fahrt des Rettungsfahrzeugs zu dem Aufenthaltsort werden hier von dem Kommunikationsgerät 10 der Leitstelle 8 regelmäßig Rückmeldungen 16 über das Netzwerk 14 zu dem Kommunikationsgerät 4 des Eigenfahrzeugs 2 übermittelt. Diese Rückmeldungen 16 umfassen eine zeitliche Information über eine geplante, voraussichtliche und/oder prognostizierte Ankunft des Einsatzfahrzeugs an dem Aufenthaltsort. Der Anruf 15 und eine jeweilige Rückmeldung 16 kann als eCall-Message-Set bzw. Nachrichtensatz ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden.
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Dabei ist es möglich, dass diese zeitliche Information abhängig von dem Verlauf der Fahrt des Einsatzfahrzeugs regelmäßig aktualisiert wird. Auf Grundlage dessen wird dem Fahrer als Nutzer des Eigenfahrzeugs 2 über das Anzeigefeld 6 die jeweils aktuelle zeitliche Information angezeigt, die eine Restzeit bzw. verbleibende Zeit bis zum geplanten Eintreffen bzw. der geplanten Ankunft des Einsatzfahrzeugs bzw. einen Zeitpunkt für die Ankunft bzw. das Eintreffen des Einsatzfahrzeugs umfasst.
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Diesbezüglich wird auch auf das Flussdiagramm aus 2 verwiesen, das diverse Teilschritte 30, 32, 34, 36, 38 und Hauptschritte 40, 42, 44 zur Durchführung der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst. Dabei wird in einem ersten Teilschritt 30 der Anruf 15 und somit ein eCall ausgelöst. Entsprechend ist es auch möglich, dass ein Pannenruf bzw. bCall ausgelöst wird. In einem zweiten Teilschritt 32 wird eine Verbindung zwischen den beiden Kommunikationsgeräten 4, 10 des Eigenfahrzeugs 2 und der Leitstelle 8 aufgebaut, über die der Anruf 15 von dem Eigenfahrzeug 2 zu der Leitstelle 8 übermittelt wird. Diese beiden Teilschritte 30, 32 bilden einen ersten Hauptschritt 40, der eine sprachunabhängige Übermittlung des Anrufs 15 betrifft.
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Bei einem dritten Teilschritt 34 wird der Anruf 15 von der Leitstelle 8 bearbeitet. Nachfolgend wird in einem vierten Teilschritt 36 das Einsatzfahrzeug alarmiert und/oder dessen Einsatz veranlasst. In einem fünften Teilschritt 38 ist vorgesehen, dass das Einsatzfahrzeug zu dem Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs 2 als Einsatzort fährt. Diese drei Teilschritte 34, 36, 38 bilden einen zweiten Hauptschritt 42, bei dem auch eine sprachunabhängige Übermittlung der Rückmeldung 16 an das Eigenfahrzeug 2 vorgesehen ist, wobei die Rückmeldung 16 in Ausgestaltung auch Informationen über einen Status einer Bearbeitung des Anrufs 15, wie dieser bspw. aufgenommen bzw. entgegengenommen wurde, umfasst. Üblicherweise informiert mindestens eine Rückmeldung 16 auch darüber, dass der Anruf 15 erfolgreich aufgebaut wurde, dass er bearbeitet und durch Alarmieren und/oder Anfordern des Einsatzfahrzeugs eine Hilfeleistung initiiert wurde.
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Weiterhin bilden die beiden letzten Schritte 36, 38 im Rahmen der Ausführungsform des Verfahrens noch einen dritten Hauptschritt 44, der die dynamisch angepasste und/oder aktualisierte zeitliche Information zu der geplanten und/oder prognostizierten Ankunft des Einsatzfahrzeugs an dem Einsatzort und somit dem Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs 2 umfasst.
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Die zeitliche Information zu der vorgesehenen Ankunft wird auf dem Anzeigefeld 6 üblicherweise in Minuten angezeigt. Falls ein geplanter Zeitpunkt als zeitliche Information angezeigt wird, wird dieser in Stunden und Minuten angezeigt. Es ist auch möglich, ein Eintreffen der zeitlichen Information über ein Symbol, bspw. ein Piktogramm, auf dem Anzeigefeld 6 optisch hervorzuheben.
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In weiterer Ausgestaltung ist es möglich, dass die zeitliche Information auf dem Anzeigefeld 6 in Schriftform mit Zeichenketten aus Buchstaben und Ziffern dargestellt wird. Dabei kann auf dem Anzeigefeld 6 auch angezeigt werden, dass eine Verbindung zu dem Anruf 15 aktiv ist. Weiterhin ist es möglich, dass auf dem Anzeigefeld 6 der Aufenthaltsort des Eigenfahrzeugs 2 und der jeweils aktualisierte Ausgangsort des Einsatzfahrzeugs bspw. auf bzw. in einer Karte dargestellt werden.
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BEZUGSZEICHEN:
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- 2
- Eigenfahrzeug
- 4
- Kommunikationsgerät
- 6
- Anzeigefeld
- 8
- Leitstelle
- 10
- Kommunikationsgerät
- 12
- Mitarbeiter
- 14
- Netzwerk
- 15
- Anruf
- 16
- Rückmeldung
- 30, 32, 34, 36, 38
- Teilschritt
- 40, 42, 44
- Hauptschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 306128037 S [0003]
- DE 10014079 A1 [0004]
- DE 102014001182 A1 [0005]