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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radialpresse mit acht gleichmäßig und konzentrisch um eine Pressachse herum angeordneten Grundbacken, welche mittels einer Antriebseinheit synchron radial in Richtung auf die Pressachse und von dieser weg bewegbar sind, wobei die Grundbacken jeweils radial innen eine Anlagefläche sowie mechanische Haltemittel für auswechselbar an ihnen anbringbare Pressbacken aufweisen.
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Radialpressen, welche sich für Radialverpressungen verschiedenster Art (z. B. das dauerhafte Anbringen von Anschlussarmaturen endseitig an ein Schlauchstück zur Herstellung einer Hydraulik-Schlauchleitung) eignen, sind in verschiedenen Konzeptionen (z. B. Hohlkolbenpresse, Druckplattenpresse und Jochpresse) und diversen Ausgestaltungen bekannt. Zu verweisen ist beispielsweise auf die
DE 20 2016 100 660 U1 ,
DE 20 2016 008 097 U1 ,
DE 10 2016 106 650 A1 ,
DE 10 2014 014 585 B3 ,
DE 10 2014 012 485 B3 ,
DE 10 2014 008 613 A1 ,
DE 10 2011 015 770 A1 ,
DE 10 2011 015 654 A1 ,
DE 10 2009 057 726 A1 ,
DE 10 2005 041 487 A1 ,
DE 10 2005 034 260 B3 ,
DE 601 21 915 T2 ,
DE 298 24 688 U1 ,
DE 199 44 141 C1 ,
DE 199 40 744 B4 ,
DE 101 49 924 A1 ,
DE 41 35 465 A1 und
DE 35 13 129 A1 . Unabhängig von ihrer jeweiligen Bauweise und sonstigen technischen Merkmalen stimmen die bekannten Radialpressen darin überein, dass eine Mehrzahl von gleichmäßig um die Pressachse herum verteilt angeordneten, im Querschnitt etwa keilförmigen Grundbacken - am gebräuchlichsten sind acht Grundbacken - mittels eines (typischerweise hydraulischen) Antriebs gleichmäßig radial in Richtung auf die Pressachse bewegt werden. An die Grundbacken sind dabei radial innen Pressbacken anbringbar, welche eine an die Geometrie (insbesondere den Durchmesser) des jeweils zu pressenden Werkstücks angepasste Pressfläche aufweisen.
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Radialpressen der hier in Rede stehenden Art sind mit einem erheblichen Investitionsaufwand verbunden. Dies gilt namentlich für moderne hochpräzise Hochleistungspressen. Die mit deren Anschaffung verbundenen Kosten können insbesondere für Werkstätten und vergleichbare eher kleine Einrichtungen, in denen die hier in Rede stehenden Radialpressen zum Einsatz kommen, eine signifikante finanzielle Belastung darstellen.
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Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Erfindung sich die Steigerung der Wirtschaftlichkeit im Zusammenhang mit den hier maßgeblichen Radialpressen zur Aufgabe gemacht.
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Gelöst wird diese Aufgabe, wie in Anspruch 1 angegeben, durch eine Radialpresse der eingangs angegebenen Art, bei der in dem nach außen durch die Grundbacken begrenzten Werkzeugeinbauraum ein Schneidwerkzeug aufgenommen ist mit folgenden Merkmalen:
- - das Schneidwerkzeug umfasst zwei an einander gegenüberliegenden Grundbacken angebrachte Schneidaufsätze;
- - die Schneidaufsätze umfassen jeweils eine Basisstruktur und eine Schneidstruktur;
- - die Basisstruktur weist jeweils eine an der Anlagefläche der zugeordneten Grundbacke anliegende Stützfläche sowie mindestens ein mit den mechanischen Haltemitteln der zugeordneten Grundbacke zusammenwirkendes Eingriffselement auf;
- - die Schneidstruktur steht jeweils in Richtung auf die Pressachse von der Basisstruktur ab;
- - die beiden Schneidstrukturen weisen einander in relativer Bewegungsrichtung der Schneidaufsätze zueinander gegenüberstehende, zueinander korrespondierende Schneiden auf.
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Die vorliegende Erfindung baut somit, sich diese zunutze machend, auf der Erkenntnis auf, dass sich eine Radialpresse der hier in Rede stehenden Art bei einer - gewissermaßen zweckentfremdenden - Bestückung mit einem spezifischen, an die technischen Besonderheiten der Radialpresse angepassten Schneidwerkzeug auch zur Durchführung von auf das (Durch-)Trennen von Werkstücken gerichteten Aufgaben einsetzen lässt. Gerade Werkstätten und vergleichbare eher kleine Einrichtungen, in denen die hier in Rede stehenden Radialpressen zum Einsatz kommen, können sich auf diese Weise sehr erhebliche effizienzsteigernde Effekte zunutze machen. Die Auslastung der Radialpresse lässt sich in relevanter Weise steigern; denn in typischen Werkstätten fallen diverse anspruchsvolle Trenn-Arbeiten an, die sich mit der erfindungsgemäß hergerichteten Radialpresse durchführen lassen. Die gesteigerte wirtschaftliche Effizienz profitiert dabei auch von dem Umstand, dass idealerweise die Anschaffung einer spezifischen, ausdrücklichen Trenn- bzw. Schneidmaschine (oder gar mehrerer solcher Maschinen) vermieden werden kann. Damit entfällt auch der sonst bestehende Platzbedarf; und ohne eine spezifische, ausdrückliche Trenn- bzw. Schneidmaschine fällt auch ansonsten mit dieser verbundener Wartungs- und Serviceaufwand nicht an.
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Die erfindungsgemäße Realisierung der Schneidaufsätze dergestalt, dass deren Schneiden zueinander korrespondierend ausgeführt sind, besagt dabei, dass diese bei vollständig geschlossenem Schneidwerkzeug idealisiert linienförmig aufeinandertreffen. Die betreffende idealisierte Kontaktlinie kann dabei - durch geradlinige Ausführung der beiden Schneiden - geradlinig sein. Allerdings ist die keineswegs zwingend. Je nach der beabsichtigten Anwendung kommen, wie dies weiter unten näher ausgeführt wird, auch ein- oder zweidimensional von einer geraden Linie abweichende Schneiden-Geometrien in Betracht. Durch die erfindungsgemäß realisierte Ausführung der Schneiden der Schneidaufsätze dergestalt, dass sie zueinander korrespondieren und einander in relativer Bewegungsrichtung der Schneidaufsätze gegenüberstehen, lassen sich - anders als dies für zueinander versetzte, ein Scheren des Werkstücks bewirkende Schneiden gilt - asymmetrisch, d. h. insbesondere in Richtung der Pressachse zueinander versetzt auf die die Schneidaufsätze tragenden Grundbacken wirkende Reaktionskräfte vermeiden. Dies ist von erheblicher Bedeutung, weil typische Radialpressen herkömmlicher Bauart auf derartige asymmetrische Belastungsprofile mit erhöhtem Verschleiß und somit einer reduzierten Lebensdauer reagieren. Dies wäre kontraproduktiv im Hinblick auf die vorliegende, auf eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit gerichtete Aufgabenstellung.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Anlageflächen der Grundbacken sowie die Stützflächen der Basisstrukturen der Schneidaufsätze zueinander korrespondierend zylindrisch gewölbt. Dies kann eine selbstjustierende bzw. selbstsichernde Lagerung der Schneidaufsätze an den zugeordneten Grundbacken in dem Sinne begünstigen, dass beim Schneidvorgang entstehenden Seitenkräfte besser in die Grundbacken abgetragen werden, was zu einer Entlastung der zur Lagesicherung der Schneidaufsätze herangezogenen Haltemittel-Eingriffselement-Paarungen beitragen kann. Zudem trägt diese Gestaltung zu einem günstigen Kraftfluss unter Verringerung schädlicher Spannungsspitzen bei. Besonders bevorzugt stehen dabei die Basisstrukturen der Schneidaufsätze in Umfangsrichtung über die zugeordneten Grundbacken über. Solche Überstände bilden (zumindest teilweise) Abdeckungen für die zwischen der betreffenden Grundbacke und den beiden benachbarten Grundbacken bestehenden Spalte. So wird die Gefahr reduziert, dass beim Schneidprozess entstehende Werkstück-Splitter oder sonstige Fragmente in die betreffenden Spalte gelangen.
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Der vorstehend herausgearbeitete Effekt kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn, gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, die beiden Schneidaufsätze an vertikal übereinander angeordneten Grundbacken angebracht sind. Von einer solchen Anordnung der Schneidaufsätze profitiert auch die Handhabung beim Einsatz der erfindungsgemäß hergerichteten Radialpresse; denn das zu schneidende Werkstück kann auf der Schneide des unteren Schneidaufsatzes abgelegt werden, dass den Bediener entlastet und eine besonders präzise Schnittführung erlaubt.
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Im Zusammenhang mit der vorstehend dargelegten Anordnung der Schneidaufsätze vertikal übereinander, allerdings weiterhin auch wegen der inhärenten Statik des betreffenden Maschinenkonzepts und des dieser eigenen charakteristischen Kraftflusses, ist die vorliegende Erfindung ganz besonders bevorzugt bei als sog. Jochpressen ausgeführten Radialpressen umgesetzt, d. h. bei solchen Radialpressen, welche ein unteres und ein oberes Joch aufweisen, deren vertikaler Abstand zueinander mittels mindestens eines (z. B. als Hydraulikzylinder ausgeführten) Antriebselements veränderbar ist. Hier sind in Umsetzung der vorliegenden Erfindung besonders hohe Schnittkräfte realisierbar.
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Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das Schneidwerkzeug zwei sich im Wesentlichen parallel zur Pressachse erstreckende Wandelemente, die bei geschlossenem Schneidwerkzeug den Zwischenraum zwischen den beiden Basisstrukturen seitlich begrenzen. So wird - zumindest auf einem Teilbereich der Schneidbewegung der beiden Schneidaufsätze zueinander - der Bereich, in dem das zu schneidende Werkstück durchtrennt wird, zur Seite hin abgeschlossen. Dies trägt - ebenfalls (s. o.) - zu einer Verringerung der Gefahr, dass beim Schneidprozess entstehende Werkstück-Splitter oder sonstige Fragmente in die zwischen der betreffenden Grundbacke und den beiden benachbarten Grundbacken bestehenden Spalte gelangen, bei. Bei einer vertikalen Schneidrichtung sind die besagten Wandelemente besonders bevorzugt an der Basisstruktur des unteren Schneidaufsatzes angebracht bzw. bilden einen Teil von dieser.
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Ungeachtet ihrer Detail-Geometrie (geradlinig oder aber ein- bzw. zweidimensional hiervon abweichend; s. o.) sind die beiden Schneiden für diverse typische Anwendungsfälle für die vorliegende Erfindung besonders bevorzugt zumindest im Wesentlichen quer zur Pressachse orientiert. Hierdurch werden zu - potentiell der Lebensdauer der Radialpresse abträglichen - asymmetrischen Spannungsprofilen führende Belastungen so weit wie möglich vermieden. Zudem erlaubt diese Ausgestaltung des Schneidwerkzeugs das Durchtrennen von in dieses mit zur Pressachse paralleler Orientierung eingelegten Werkstücken (z. B. Schläuche, Stangen, Rohre, Stäbe, Kettengliedern, etc.) mit kleinster Schnittfläche und somit kraftoptimiert. Für ein optimales Ergebnis bei anderen Anwendungsfällen (z. B. das Sprengen von Rohren, Hülsen, Muttern, etc.) erweist sich indessen als günstig, wenn die beiden Schneiden - wiederum ungeachtet ihrer Detail-Geometrie (geradlinig oder aber ein- bzw. zweidimensional hiervon abweichend; s. o.) - zumindest im Wesentlichen parallel zur Pressachse orientiert sind. Für wiederum andere Anwendungsfälle erweisen sich schräg zur Pressachse orientierte Schneiden als günstig. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung dadurch aus, dass die Schneidstrukturen hinsichtlich der Orientierung der jeweiligen Schneide verstellbar an der zugeordneten Basisstruktur angebracht sind.
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Gemäß einer abermals anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Schneidwerkzeug Linear-Führungselemente auf, welche die beiden Basisstrukturen zueinander führen mit relativer Bewegbarkeit senkrecht zur Pressachse. Mittels der in das Schneidwerkzeug selbst implementierten Linear-Führungselemente werden beim Schneiden auftretende, zwischen den beiden Schneiden mit quer zur Schneidrichtung orientierter Richtung wirkende Reaktionskräfte bzw. -kraftanteile (Querkräfte) innerhalb des Schneidwerkzeugs zurückgeführt. Durch einen solchen direkten, geschlossenen inneren Kraftfluss innerhalb des Schneidwerkzeugs werden auf die Grundbacken der Radialpresse wirkende Querkräfte vermieden. Dies ist wiederum ein Effekt von erheblicher Bedeutung für die Lebensdauer der Radialpresse. Die sich zwischen den beiden Basisstrukturen erstreckenden, diese linear geführt miteinander koppelnden Linear-Führungselemente können zudem eine Führung des Werkstücks bzw. - nach dessen Durchtrennen - der beiden Werkstückteile bewirken.
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Für die Handhabung der erfindungsgemäß hergerichteten Radialpresse, namentlich die Durchführung von Trennaufgaben mit guter Reproduzierbarkeit, ist von besonderem Vorteil, wenn das Schneidwerkzeug, gemäß einer wiederum anderen Weiterbildung der Erfindung, mindestens eine im Bereich einer Stirnseite einer Basisstruktur vorgesehene Werkstückaufnahme aufweist. Eine solche Werkstückaufnahme kann dabei insbesondere auswechselbar an der zugeordneten Basisstruktur angebracht sein, was mit geringem Aufwand die - der Reproduzierbarkeit förderliche - spezifische Anpassung des Schneidwerkzeugs an die unterschiedlichsten Trennaufgaben bzw. Werkstücke erlaubt. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die (ggf. auswechselbar an der zugeordneten Basisstruktur angebrachte) Werkstückaufnahme als Dorn ausgeführt; dies erweist sich beispielsweise beim Durchtrennen von Ketten als sehr vorteilhaft, wenn ein Glied der zu durchtrennenden Kette an dem Dorn eingehängt wird. Ist der Dorn dabei so weit von den beiden Schneiden beabstandet, dass nicht das zu durchtrennende Kettenglied selbst eingehängt wird, sondern vielmehr eines mit Abstand dazu, so trägt der Dorn dazu bei, nach dem Schneiden den betreffenden Abschnitt der durchtrennten Kette zu halten und daran zu hindern herunter zu fallen. Dies ist auch unter Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes vorteilhaft.
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Ein weitgehend vergleichbar positives Resultat lässt sich - gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung - erreichen, wenn die (ggf. auswechselbar an der zugeordneten Basisstruktur angebrachte) Werkstückaufnahme als ein eine Aussparung aufweisendes Blech ausgeführt ist, wobei die Aussparung so dimensioniert ist, dass in sie das dem zu durchtrennenden Kettenglied benachbarte Kettenglied eingelegt wird.
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Gemäß einer nochmals anderen sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind an mindestens zwei weiteren Grundbacken der Radialpresse Zentrier- und/oder Halteaufsätze angebracht mit zu den Schneiden des Schneidwerkzeugs axial versetzten Werkstückhaltern. Besonders bevorzugt sind die Zentrier- und/oder Halteaufsätze dabei nachgiebig dergestalt, dass Werkstückanlageflächen der Werkstückhalter ihren Abstand zu den zugeordneten Grundbacken gegen eine Vorspannung verringern können. Beim Schließen der Radialpresse, d. h. wenn die Grundbacken sich synchron radial in Richtung auf die Pressachse bewegen, kommen die Werkstückhalter der Zentrier- und/oder Halteaufsätze an dem zu durchtrennenden Werkstück vor oder kurz nach dem Aufsetzen der Schneiden des Schneidwerkzeugs auf dem Werkstück zur Anlage; sie halten auf diese Weise das Werkstück während des (weiteren) Durchtrennens in Position und verhindern ein Ausweichen bzw. Verrutschen, was zu einer sauberen Schnittführung beiträgt. Ein weiterer sehr vorteilhafter Effekt der Zentrier- und/oder Halteaufsätze kann darin bestehen, dass sie den/die betreffenden Abschnitt(e) des zu durchtrennenden bzw. durchtrennten Werkstücks auch nach dem Schneiden noch halten und daran hindern herunter zu fallen und/oder aus dem Schneidwerkzeug heraus katapultiert zu werden. Dies ist wiederum unter Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes sehr vorteilhaft.
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Im Folgenden werden verschiedene bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
- 1 in front-/bedienerseitiger Perspektive den hier relevanten Bereich einer nach einem ersten Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß hergerichteten Radialpresse,
- 2 in vergrößerter Darstellung das in dem Werkzeugeinbauraum aufgenommene, zwei Schneidaufsätze umfassende Schneidwerkzeug der Radialpresse nach 1 in geöffneter Stellung,
- 3 das in dem Werkzeugeinbauraum aufgenommene Schneidwerkzeug der Radialpresse nach den 1 und 2 in geschlossener Stellung,
- 3a eine Abwandlung des Schneidwerkzeugs nach dem ersten Ausführungsbeispiel,
- 4 in perspektivischer Darstellung das nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in dem Werkzeugeinbauraum der Radialpresse aufzunehmende, vier Schneidaufsätze umfassende Schneidwerkzeug in geschlossener Stellung,
- 5 in perspektivischer Darstellung einen der vier Schneidaufsätze des Schneidwerkzeugs nach 4,
- 6 einen Axialschnitt durch das Schneidwerkzeug nach 4,
- 7 in perspektivischer Darstellung das nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung in dem Werkzeugeinbauraum der Radialpresse aufzunehmende, zwei Schneidaufsätze und zwei Zentrier- und Halteaufsätze umfassende Schneidwerkzeug in geschlossener Stellung,
- 8 das Schneidwerkzeug nach 7 im Halbschnitt,
- 9 in perspektivischer Darstellung das nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung in dem Werkzeugeinbauraum der Radialpresse aufzunehmende Schneidwerkzeug in geschlossener Stellung
- 10 einen Axialschnitt durch das Schneidwerkzeug nach 9,
- 11 einen zu dem Axialschnitt nach 10 parallelversetzten Vertikalschnitt durch das Schneidwerkzeug nach den 9 und 10, und
- 12 in perspektivischer Darstellung das nach einem fünften Ausführungsbeispiel der Erfindung in dem Werkzeugeinbauraum der Radialpresse aufzunehmende Schneidwerkzeug in geschlossener Stellung.
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Die den verschiedenen in der Zeichnung vermittelten Ausführungsbeispielen der Erfindung zugrundeliegende, konzeptionell nach Art einer Jochpresse ausgeführte Radialpresse entspricht dem einschlägigen Stand der Technik, wie er dem maßgeblichen Fachmann vertraut ist. Konkret veranschaulicht ist die Erfindung dabei anhand der Radialpresse HM 325 der Uniflex-Hydraulik GmbH, 61184 Karben (Deutschland).
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Die betreffende Radialpresse umfasst eine Basis 1, ein zu dieser stationäres Unterjoch 2 und ein Oberjoch 3, welches relativ zu dem Unterjoch 2 vertikal auf und ab bewegbar ist. Das Oberjoch 3 ist hierzu in zwei von der Basis 1 aufragenden Führungen 4 verschiebbar geführt. Erkennbar sind weiterhin die oberen Endabschnitte 5 zweier hydraulischer Antriebszylinder 6, welche in bekannter Weise Teil der die Relativbewegung des Oberjochs 3 und des Unterjochs 2 bezüglich einander bewirkenden Antriebseinheit sind. Und auch die Bedieneinheit 7, die u. a. dem Einrichten der Radialpresse durch Aufrufen eines in der Maschinensteuerung ablaufenden Pressprogramms und dessen spezifische Adaption dient, ist erkennbar.
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Die Radialpresse weist in bekannter Weise acht gleichmäßig und konzentrisch um eine Pressachse X herum angeordnete Grundbacken 8 auf, welche infolge der Relativbewegung von Oberjoch 3 und Unterjoch 2 bezüglich einander synchron - beim Absenken des Oberjochs 3 - radial in Richtung auf die Pressachse X und - beim Hochfahren des Oberjochs 3 - radial von der Pressachse X weg bewegbar sind. Die Grundbacken 8 weisen jeweils radial innen eine zylindrisch gewölbte Anlagefläche 9 für auswechselbar an ihnen anbringbare Pressbacken auf. Weiterhin umfassen die Grundbacken 8 - in ihrem Inneren - mechanische Haltemittel in Form jeweils eines federbelasteten Haltestifts, welcher bei einer auf die betreffende Grundbacke 8 aufgesetzten Pressbacke verriegelnd eingreift in eine korrespondierende Aussparung eines radial außen an der betreffenden Pressbacke vorgesehenen, in die Bohrung 10 der Grundbacke 8 eingesteckten Haltezapfens. Da in dem vorstehenden Umfang die bei den Ausführungsbeispielen zum Einsatz kommende Radialpresse dem hinlänglich bekannten Stand der Technik, auf den Bezug genommen wird, entspricht, erübrigen sich weitergehende Erläuterungen.
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Nach den ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulichenden 1 bis 3 ist die Radialpresse mit einem Schneidwerkzeug 11 bestückt. Dieses ist in dem nach außen durch die Grundbacken 8 begrenzten Werkzeugeinbauraum aufgenommen. Es umfasst zwei an einander gegenüberliegenden Grundbacken 8 angebrachte Schneidaufsätze 12, nämlich einen an der - zu dem Unterjoch 2 lagefesten - unteren Grundbacke 8.1 („6-Uhr Grundbacke“) angebrachten ersten Schneidaufsatz 12.1 und einen an der - zu dem Oberjoch 3 lagefesten - oberen Grundbacke 8.2 („12-Uhr Grundbacke“) angebrachten zweiten Schneidaufsatz 12.2.
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Jeder der beiden Schneidaufsätze 12.1, 12.2 umfasst eine Basisstruktur 13 und eine Schneidstruktur 14. Die Basisstruktur 13 weist dabei jeweils eine an der Anlagefläche 9 der zugeordneten Grundbacke 8 anliegende, zu dieser korrespondierend zylindrisch gewölbte Stützfläche 15 (vgl. 4) auf; sie umfasst weiterhin - analog zu den für die Verwendung in der Radialpresse bestimmten Pressbacken - ein mit den mechanischen Haltemitteln der zugeordneten Grundbacke 8 zusammenwirkendes Eingriffselement in Form eines in die Bohrung 10 der zugeordneten Grundbacke 8 eintretenden Haltezapfens 16 (vgl. 4). Die Basisstrukturen 13 der Schneidaufsätze 12 stehen in Umfangsrichtung über die jeweils zugeordnete Grundbacke 8 über (vgl. 2 und 3); sie überdecken somit bei geschlossener Radialpresse (und somit geschlossenem Schneidwerkzeug 11) die zwischen der betreffenden, den Schneidaufsatz 12 tragenden Grundbacke 8 und den beiden benachbarten Grundbacken bestehenden Spalte 17 (vgl. 3).
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Die Schneidstruktur 14 steht jeweils in Richtung auf die Pressachse X von der Basisstruktur 13 des betreffenden Schneidaufsatzes 12 ab. Sie ist prismatisch ausgeführt mit einem Sockelbereich 14A (mit zueinander parallel orientierten Wandabschnitten 18A) und einem Schneidenbereich 14B (mit einander unter einem spitzen Winkel schneidenden Wandabschnitten 18B). Die Schnittkante 19 der zuletzt genannten Wandabschnitte 18B definiert dabei jeweils eine Schneide 20. Die Schneiden 20 der beiden Schneidaufsätze 12 stehen einander dabei in relativer Bewegungsrichtung B der Schneidaufsätze 12 zueinander, d. h. in der Bewegungsebene der Schneidstrukturen 14 gegenüber. Sie korrespondieren zueinander, indem sie bei geschlossener Radialpresse (3) miteinander (idealisiert) längs einer Berührungslinie in Kontakt stehen. Infolge der entsprechenden Ausrichtung der Schneidstrukturen 14 sind dabei (auch) die Schneiden 20 quer zur Pressachse X orientiert.
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Die Schneidstrukturen 14 bestehen aus gehärtetem Stahl. Sie sind - über übliche Passstift-Verbindungen - an der jeweils zugeordneten Basisstruktur 13 angebracht. Dies erlaubt eine Nachbearbeitung der von den Basisstrukturen 13 abgenommenen Schneidstrukturen 14 bzw. deren Austausch im Falle von Abnutzung bzw. Verschleiß. Zudem gestattet dies bei einer geeigneten Ausführung der Basisstrukturen 13 die verstellbare Anbringung der Schneidstrukturen 14 an diesen in unterschiedlichen Winkelanordnungen, z. B. auch im Winkel von 30°, 45° und/oder 60° zur Pressachse X oder parallel zu dieser.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 weist das Schneidwerkzeug 11 weiterhin Linear-Führungselemente 21 auf, welche die beiden Basisstrukturen 13 zueinander führen mit relativer Bewegbarkeit senkrecht zur Pressachse X, d. h. in Bewegungsrichtung B. Die Linear-Führungselemente 21 sind dabei in Form von vier Führungsbolzen 22 ausgeführt, welche fest mit der Basisstruktur 13 des unteren, ersten Schneidaufsatzes 12.1 verbunden sind und beim Schließen der Radialpresse in zugeordnete, an der Basisstruktur 13 des oberen, zweiten Schneidaufsatzes 12.2 ausgeführte Führungsbohrungen 23 (vgl. 11) eintreten.
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Bei der in 3a veranschaulichten Abwandlung des Schneidwerkzeugs 11 nach dem ersten Ausführungsbeispiel umfasst das Schneidwerkzeug 11 zusätzlich zwei sich im Wesentlichen parallel zur Pressachse X erstreckende, an der Basisstruktur 13 des unteren, ersten Schneidaufsatzes 12.1 seitlich angebrachte Wandelemente 24, die bei geschlossenem Schneidwerkzeug 11 den Zwischenraum zwischen den beiden Basisstrukturen 13 seitlich begrenzen. Weiterhin weist das Schneidwerkzeug 11 nach 3a eine im Bereich der dem Bediener zugewandten Stirnseite 25 auswechselbar an der Basisstruktur 13 des ersten Schneidaufsatzes 12.1 vorgesehene Werkstückaufnahme 26 - in Form eines eine Aussparung 27 für das Werkstück W (vgl. 1) aufweisenden Blechs 28 - auf.
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Nach dem in den 4 bis 6 - nur im Umfang des Schneidwerkzeugs 11 - veranschaulichten zweiten Ausführungsbeispiel weist das Schneidwerkzeug 11, mit dem die Radialpresse nach dem ersten Ausführungsbeispiel anstelle des in den 1 bis 3 gezeigten Schneidwerkzeugs zu bestücken ist, nicht zwei, sondern vielmehr vier Schneidaufsätze 12 auf. Die Basisstrukturen 13 entsprechen dabei im Wesentlichen jenen des ersten Ausführungsbeispiels. Die Schneidstrukturen 14' sind demgegenüber grundlegend anders gestaltet. Sie sind nämlich jeweils mit einer abgewinkelten Schneide 20' ausgeführt, wobei die beiden Abschnitte jeder Schneide 20' unter einem 90°-Winkel in einer Spitze 29 zusammenlaufen. 6 lässt zudem erkennen, dass hier der Schneidenwinkel - mit etwa 45° - substantiell geringer ist als der Schneidenwinkel des Schneidwerkzeugs 11 nach dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Bei Anwendung dieses Schneidwerkzeugs 11 kommt eine Anbringung der vier Schneidaufsätze 12 an den Grundbacken 8 in den 12-Uhr-, 3-Uhr-, 6-Uhr- und 9-Uhr-Positionen in Betracht, aber auch eine bezüglich der Pressachse X um 45° gedrehte Anbringung.
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Das in den 7 und 8 - wiederum nur im Umfang des Schneidwerkzeugs 11 - veranschaulichte dritte Ausführungsbeispiel erklärt sich, was die beiden Schneidaufsätze 12 angeht, aus den Erläuterungen zu dem in den 1 bis 3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gegenüber diesem zeichnet sich das dritte Ausführungsbeispiel durch die beiden zusätzlichen Zentrier- und Halteaufsätze 30 aus, welche - bezüglich der Pressachse X um 90° gedreht - zwischen den beiden Schneidaufsätzen 12 angeordnet sind. Jeder Zentrier- und Halteaufsatz 30 umfasst eine Basisstruktur 31 und eine Zentrier- und Haltestruktur 32. Für die Basisstruktur 31 gelten - insbesondere im Hinblick auf die Anbringung an einer Grundbacke 8 der mit dem Schneidwerkzeug 11 auszustattenden Radialpresse - die vorstehenden, die Basisstruktur 13 der Schneidaufsätze 12 betreffenden Erläuterungen in entsprechender Weise. Die jeweilige Zentrier- und Haltestruktur 32 umfasst zwei Werkstückhalter 33 in Form von Haltebacken 34 mit einer an die Geometrie des zu durchtrennenden Werkstücks W angepassten Aussparung 35 (Werkstückanlagefläche 36). Die Haltebacken 34 sind dabei zu den Schneidstrukturen 14 der beiden Schneidaufsätze 12 axial versetzt dergestalt, dass die Schneidstrukturen 14 zwischen den Haltebacken 34 angeordnet sind. Die Haltebacken 34 sind an der zugeordneten Basisstruktur 31 federnd nachgiebig gelagert dergestalt, dass Werkstückanlageflächen 36 der Werkstückhalter 33 ihren Abstand zu den zugeordneten Grundbacken 8 gegen eine Vorspannung verringern können. Hierzu dienen Kombinationen aus Führungsbolzen 37 und Vorspannfedern 38. Dies ermöglicht, dass die vier Werkstückhalter 33 sich schon frühzeitig um das zu durchtrennende Werkstück W herum schließen, idealerweise bereits bei oder kurz nach Beginn des Schneidprozesses.
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Das in den 9 bis 11 - wiederum nur im Umfang des Schneidwerkzeugs 11 - veranschaulichte vierte Ausführungsbeispiel erklärt sich, was die beiden Schneidaufsätze 12 angeht, aus den Erläuterungen zu dem in den 1 bis 3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gegenüber diesem zeichnet sich das vierte Ausführungsbeispiel dadurch aus, dass die beiden zueinander korrespondierenden Schneiden 20 nicht geradlinig verlaufen, sondern vielmehr gemäß einem Kreisbogenabschnitt. Sie beschränken sich zudem auf einen Teil der Breite der Schneidstrukturen 14, nämlich deren mittleren Bereich.
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Auch das in 12 - wiederum nur im Umfang des Schneidwerkzeugs 11 - veranschaulichte fünfte Ausführungsbeispiel erklärt sich im Wesentlichen aus den Erläuterungen zu dem in den 1 bis 3 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gegenüber diesem zeichnet sich das fünfte Ausführungsbeispiel dadurch aus, dass die beiden Schneiden 20 nur bereichsweise, nämlich in zwei äußeren Abschnitten, in dem Sinne zueinander korrespondieren, dass sie bei geschlossenem Schneidwerkzeug 11 (idealisiert) linienförmig aneinander anliegen. In einem zentralen Abschnitt korrespondieren die Schneiden 20 demgegenüber nicht zueinander, sondern definieren vielmehr eine (hier beispielhaft mit einer runden Kontur veranschaulichte) Schneidöffnung 39. Ersichtlich kann die Geometrie der Schneidöffnung 39 an die Geometrie des zu durchtrennenden Werkstücks W adaptiert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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