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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorsatzschutzverkleidung zum Schutz einer Fahrerkabine eines Arbeitsfahrzeugs, insbesondere eines Radladers oder Treckers, insbesondere eines Treckers mit Frontlader. Ferner betrifft die Erfindung ein Kit aus Vorsatzschutzverkleidung und Befestigungsbolzen zum Nachrüsten eines Arbeitsfahrzeugs, insbesondere eines Radladers oder Treckers, insbesondere eines Treckers mit Frontlader, sowie eine Verwendung einer solchen Vorsatzschutzverkleidung bzw. eines solchen Kits zum Schutz einer Fahrerkabine eines Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers oder Treckers, insbesondere mit Frontlader. Außerdem betrifft die Erfindung ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere einen Radlader oder Trecker, insbesondere eines Treckers mit Frontlader, mit einer solchen Vorsatzschutzverkleidung.
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Bau- und Arbeitsmaschinen und ähnliche Fahrzeuge, wie beispielsweise Radlader oder Trecker, können in ihren jeweiligen Einsatzgebieten unterschiedlichsten Bedingungen ausgesetzt sein, aus welchen Gefahren für den Fahrzeugführer resultieren können. Entsprechend ist es wünschenswert den Fahrzeugführer innerhalb der Fahrerkabine solcher Fahrzeuge gegenüber gefährlichen äußeren Einflüssen zu schützen. Ein solcher Kabinenschutz gegenüber herabfallenden Gegenständen, eine sog. „Falling Object Protection Structure“ - FOPS, ist im Stand der Technik bekannt, beispielsweise ausgebildet durch Gitterkonstruktionen, wie z.B. in der
EP 2 639 361 A1 beschrieben. Hierzu offenbart die
EP 3 020 873 A2 eine Weiterentwicklung, bei welcher Front- und Dachaufsätze für eine Arbeitsmaschine mit einem Sicherheitsglas verwendet werden, um insbesondere dem Kabinenführer nebst einem erhöhten Schutz auch eine ungehinderte Sicht zu ermöglichen. Wichtig ist hierbei vor allem die sog. Durchwurfhemmung, also die Beständigkeit des Sicherheitsglases gegen einen Durchbruch des Glases im Falle einer Schlagauswirkung wie beispielsweise das Auftreffen eines herabfallenden Objekts auf das Sicherheitsglas.
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Ein ähnliches Schutzbedürfnis der Fahrerkabine, ist im Bereich der dem FOPS artverwandten sog. Überrollschutzaufbauten („Roll Over Protection Structure“ - ROPS) gegeben. Hierbei muss die Fahrerkabine vor allem lateralen, vertikalen und longitudinalen Kräften, welche auf sie einwirken, widerstehen können. Die
WO 2010/056845 A2 beschreibt einen solchen Aufbau einer Fahrerkabine mit einer verbesserten ROPS mit dem Fokus, insbesondere die Sicht des Fahrzeugführers durch die ROPS nicht einzuschränken.
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Sowohl FOPS als auch ROPS bieten zwar einen Schutz gegenüber herabfallenden Gegenständen und/oder gegenüber einem Umkippen der Arbeitsmaschine. Im Bereich von Forstarbeitsmaschinen oder landwirtschaftlichen Maschinen wird dies womöglich regelmäßig genügen, jedoch finden sich im Bereich von Bau- und Arbeitsmaschinen, so z.B. für den Berg-/Tagebau, in welchem Sprengungen oder Ähnliches genutzt werden, oder aber im Bereich der Kampf- bzw. Sprengmittelräumung und der militärischen Anwendungen deutlich höhere Anforderungen an einen effektiven Schutz des Fahrzeugführers innerhalb der Fahrerkabine. Entscheidend für einen solchen erhöhten Schutz des Fahrzeugführers ist, dass neben einer Durchwurfhemmung auch eine Durschuss- und Sprengwirkungshemmung gegeben ist. Die Durchschusshemmung umfasst hierbei insbesondere die Widerstandsfähigkeit gegenüber beschleunigten Projektilen, so beispielsweise gegenüber Geschossen aus Waffen oder gegenüber durch Explosionen beschleunigten Gegenständen, so z.B. Metallsplittern bei der Explosion einer Bombe oder Ähnlichem.
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Bekannt ist hierbei im Bereich der Durchschusshemmung der Einsatz von Panzerglas und/oder Panzerstahl. So beschreibt die
DE 41 42 416 A1 einen PKW mit Panzerglasscheiben für eine Verhinderung des Eindringens von Geschossen in den Fahrzeuginnenraum.
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Die genannten Konzepte zur Verbesserung des Schutzes der Fahrerkabine eines Fahrzeugs, insbesondere eines Arbeitsfahrzeugs, bzw. zur Verbesserung des Schutzes eines darin befindlichen Fahrers in Bezug auf Durchwurfhemmung, Durschuss- und Sprengwirkungshemmung bedingen hierbei einen recht hohen Aufwand. Insbesondere gilt dies dann, wenn eine bereits bestehende Fahrerkabine nachgerüstet werden soll.
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Aufgabe der Erfindung ist demnach, eine Vorsatzschutzverkleidung für Fahrerkabinen von Arbeitsfahrzeugen und insbesondere Radladern zu entwickeln, welche mit geringem Aufwand an einem Arbeitsfahrzeug zum Schutz der Fahrerkabine installiert werden kann bzw. mit welcher ein Arbeitsfahrzeug mit geringem Aufwand nachgerüstet werden kann. Insbesondere soll ein solches Nachrüsten ohne einen, jedenfalls ohne einen weitreichenden, Eingriff in die ursprüngliche und gegebene Struktur des Arbeitsfahrzeugs möglich sein.
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Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine erfindungsgemäße Vorsatzschutzverkleidung nach Anspruch 1, durch ein Kit nach Anspruch 11 sowie durch eine Verwendung einer Vorsatzschutzverkleidung nach Anspruch 12 bzw. durch eine Verwendung eines Kits nach Anspruch 13. Sie wird schließlich gelöst durch ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere einen Radlader, nach Anspruch 14. Die Ansprüche 2 bis 9, sowie 14 bis 20 zeigen verschiedene vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung, respektive des erfindungsgemäßen Kits, der erfindungsgemäßen Verwendung oder des erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers.
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Eine erfindungsgemäße Vorsatzschutzverkleidung für ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere einen Radlader oder auch einen Trecker, insbesondere einen solchen mit Frontlader, kann zum Schutz einer Fahrerkabine des Arbeitsfahrzeugs an Befestigungsbolzen und/oder -zapfen eines Hubarms, eines Hubzylinders und/oder eines Kippzylinders des Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers, angelegt werden. Dabei weist die Vorsatzschutzverkleidung erfindungsgemäß mindestens einen Rahmen und mindestes eine in dem mindestens einen Rahmen angeordnete Sicherheitsfensterscheibe sowie mindestens ein Verbindungselement auf. Das mindestens eine Verbindungselement verfügt über eine erste Aufnahmeaussparung und eine zweite Aufnahmeaussparung. Die erste Aufnahmeaussparung und die zweite Aufnahmeaussparung sind hierbei derart ausgebildet, dass die erste Aufnahmeaussparung einen ersten der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen und die zweite Aufnahmeaussparung einen zweiten der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen nach Anlage der Vorsatzschutzverkleidung an die Befestigungsbolzen und/oder -zapfen zumindest teilweise umgreifen können, wenn die Vorsatzverkleidung an dem Arbeitsfahrzeug festgelegt ist.
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Mit Vorteil können mindestens zwei, vorzugsweise genau zwei, Verbindungselemente vorgesehen sein. Zwei Verbindungselemente erlauben eine stabilere Verbindung der Vorsatzschutzverkleidung mit dem Arbeitsfahrzeug.
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Mit Vorteil können, soweit mehr als ein Verbindungselement vorhanden ist, die Verbindungselemente zueinander parallel orientiert sein. Ferner können die ersten und zweiten Aufnahmeaussparungen der jeweiligen Verbindungselemente vorteilhafterweise zueinander fluchtend angeordnet sein. Insofern können sich die Aufnahmeaussparrungen an derselben Position der jeweiligen Aufnahmeaussparungen bzw. auf derselben Höhe befinden. Mit dieser Ausgestaltung kann die Vorsatzschutzverkleidung besonders einfach an dem Arbeitsfahrzeug positioniert und festgelegt werden.
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Die Vorsatzschutzverkleidung kann, insbesondere, wenn diese ein hohes Eigengewicht mit sich bringt, ein Anschlagelement zum Anschlagen eines Kranhakens, eines Schekels oder eines vergleichbaren Elements zum Verbinden mit einem Kran oder einer ähnlichen Hubvorrichtung, mit der die Vorsatzschutzverkleidung angehoben und in der Montageposition positioniert werden kann, aufweisen.
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Mit besonderem Vorteil können die ersten Aufnahmeaussparungen hakenförmig ausgebildet sein. Durch eine solche Form kann insbesondere ein Aufschieben der Aufnahmeaussparung auf den Befestigungsbolzen und/oder -zapfen orthogonal zur Längsrichtung des Befestigungsbolzens und/oder -zapfens möglich sein, wobei nach vollständigem Anlegen, eine Bewegung der Vorsatzschutzverkleidung in der Horizontalen zumindest beschränkt, vorzugsweise vollständig verhindert werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform können darüber hinaus Verschlusselemente vorgesehen sein. Die Verschlusselemente könnte dabei vorteilhafterweise derart ausgebildet sein und mit den Verbindungselementen verbunden werden, dass diese nach Anlage der Vorsatzschutzverkleidung, an zumindest einer der Aufnahmeaussparungen in einer solchen Weise angelegt werden können, dass das jeweilige Verschlusselement gemeinsam mit der ersten oder zweiten Aufnahmeaussparung den jeweiligen Befestigungsbolzen und/oder -zapfen derart umgreifen, dass ein Verlegen des Befestigungsbolzens und/oder -zapfens aus der Aufnahmeaussparung, insbesondere vollständig, verhindert wird, dies insbesondere sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Insbesondere kann der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen hierdurch quer, insbesondere orthogonal, zu einer Längserstreckung vollständig umgriffen sein. Mit Vorteil können die Verschlusselemente lösbar mit den Verbindungselementen verbunden und/oder verbindbar sind. Insbesondere kann dann, wenn das jeweilige Verschlusselement mit dem Verbindungselement verbunden wird, hierdurch eine Zug- oder Druckkraft aufgebracht werden, die die Aufnahmeaussparungen in einen festen Sitz gegen den jeweiligen Befestigungsbolzen presst. Weiterhin kann so ein Austausch der Vorsatzschutzverkleidung möglichst einfach realisiert werden, so beispielsweise im Falle einer Beschädigung. Vorteilhaft können hierbei die Verschlusselemente mittels eines Befestigungsmittels, vorzugsweise durch Verschrauben, mit den Verbindungselementen verbunden und/oder verbindbar sein. Insbesondere ein Verschrauben ermöglicht zum einen eine feste und sichere Anlage, welche dennoch zum Austausch wieder gelöst werden kann.
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Mit besonderem Vorteil können die Verschlusselemente jeweils über zwei in einer ersten und einer zweiten Richtung wirkende Verbindungen mit den jeweiligen Verbindungselementen verbunden und/oder verbindbar sein. Besonders vorteilhat ist dann eine Anordnung derart, dass die erste und zweite Richtung je Verbindungselement zueinander quer, insbesondere vorzugsweise orthogonal, orientiert sind.
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Insbesondere können die Verschlusselemente in einer seitlichen Ansicht mit zwei L-förmig angeordneten Schenkeln ausgebildet sein, wobei die Verschlusselemente an den beiden Schenkeln mit dem Verbindungselementen verbunden und/oder verbindbar, insbesondere verschraubt und/oder verschraubbar, sind. Auf diese Weise kann eine möglichst sichere Festlegung der Vorsatzschutzverkleidung an dem Arbeitsfahrzeug erfolgen. Dies ist insbesondere erstrebenswert, da die Verbindungselemente, Befestigungsbolzen, sowie weitere angebrachte Bauteile beim Betrieb des Arbeitsfahrzeugs hohen Belastungen, so beispielsweise Vibrationen oder Ähnlichen, ausgesetzt sein können, aufgrund derer ein Lösen der Verschlusselemente zu befürchten wäre, würden diese nicht ausreichend sicher angebracht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung können der mindestens eine Rahmen, die Verbindungselemente und, soweit vorhanden, die Verschlusselemente zumindest teilweise aus Schlag-, Beschuss- und/oder Sprengauswirkungen standhaltendem Material, insbesondere vorzugsweise aus Panzerstahl, bestehen. Entsprechende Materialien sind vor allem dann mit Vorteil zu verwenden, wenn das Arbeitsfahrzeug in Bereichen eingesetzt wird, in welchen Explosionen nicht auszuschließen sind, so beispielsweise im Berg-/Tagebau oder aber im Bereich der Kampf- bzw. Sprengmittelräumung oder auch in militärischen Anwendungen. Mit Vorteil kann des Weiteren auch die mindestens eine Sicherheitsfensterscheibe aus Schlag-, Beschuss- und/oder Sprengauswirkungen standhaltendem Material, insbesondere Verbund-Sicherheitsglas, vorzugsweise Panzerglas, bestehen.
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Vorteilhafterweise kann an dem mindestens einen Rahmen zudem ein Gehäuse zur verdeckten Aufnahme eines Scheibenwischerantriebs angeordnet ist. insbesondere im Bereich des Berg-/Tagebaus, aber auch auf Baustellen, kann diese besonders vorteilhaft sein, da dort eine Verschmutzung der Sicherheitsfensterscheibe bei normalem Arbeitsgang zu befürchten ist. Das Gehäuse schützt den Scheibenwischerantrieb vor möglichen Beschädigungen durch äußere Einwirkungen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann an dem mindestens einen Rahmen zudem ein Abweisblech angeordnet sein, welches derart geformt und orientiert ist, dass ein Eintreten von Fremdkörpern, so insbesondere zum einen von Flüssigkeiten, insbesondere durch Regen, und im Besonderen zum anderen von Splittermaterial und/oder Geröll, welche insbesondere in Folge von Explosionen bei militärischer Nutzung oder im Bereich der Kampf- bzw. Sprengmittelräumung oder aber in Folge von beispielsweise Erdrutschen im Berg/Tagebau auftreten können, von oben in einen Zwischenraum zwischen Vorsatzschutzverkleidung und Fahrerkabine nach Anlegen der Sicherheitsverkleidung und so - gerade im Falle von Splittermaterial oder Geröll - durch die ungesicherte Fensterscheibe oder andere ungesicherte Teile der Fahrerkabine in letztere hinein verhindert wird. Insbesondere kann auch dieses Abweisblech aus Schlag-, Beschuss- und/oder Sprengauswirkungen standhaltendem Material, insbesondere vorzugsweise aus Panzerstahl, bestehen.
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Darüber hinaus können in weiteren vorteilhaften Weiterbildungsform ein oder mehrere zusätzliche plattenartige Schutzelemente an der erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung vorgesehen sein. Solche plattenartigen Schutzelemente können dann vorteilhafterweise seitlich jeweiliger Verbindungselemente angeordnet sein, insbesondere nach außen gerichtet. Diese zusätzlichen Schutzelemente können insbesondere in einer in Montagelage unterhalb einer ersten in einem Rahmen angeordneten Sicherheitsfensterscheibe, die insbesondere als Sichtscheibe dienen kann, angeordnet sein. Insbesondere im Falle eines Anlegens einer solchen Vorsatzschutzverkleidung an ein Arbeitsfahrzeug mit Knicklenkung kann auf diese Weise, insbesondere bei einer Kurvenfahrt bzw. bei geknickter Lenkung, eine durch die Vorsatzschutzverkleidung generierte Schutzfläche derart vergrößert werden, dass diese Schutzfläche so die Fahrerkabine zusätzlich vor Fremdkörpern, insbesondere Splittern von Explosionen, schützen kann, welche eine Translation in schräger Richtung in Bezug auf die Vorsatzschutzverkleidung aufweisen, sich jedoch in zumindest annähernd gerader Richtung in Bezug auf die Fahrerkabine bewegen. Bei den plattenartigen Schutzelementen kann es sich zudem sowohl um weitere Rahmen mit Sicherheitsfensterscheiben, insbesondere aus Schlag-, Beschuss- und/oder Sprengauswirkungen standhaltendem Material, insbesondere Verbund-Sicherheitsglas, vorzugsweise Panzerglas handeln, aber auch um blechartige Elemente, so insbesondere aus Schlag-, Beschuss- und/oder Sprengauswirkungen standhaltendem Material, insbesondere vorzugsweise aus Panzerstahl.
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Eine erfindungsgemäße Vorsatzschutzverkleidung eignet sich zur Anlage an bzw. zur Verwendung bei eine(r) Vielzahl verschiedener Arbeits- und/oder Baumaschinen. Im besonderen Maße kann eine erfindungsgemäße Vorsatzschutzverkleidung zum Einsatz an Radladern oder Teleskopladern, aber auch an Treckern, so vor allem Treckern mit Frontladern, geeignet sein.
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Vorstehend beschriebene Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen gelten zudem auch für ein erfindungsgemäßes Kit, insbesondere zum Nachrüsten eines bestehenden Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung, bzw. lassen sich auf ein solches übertragen. Selbiges gilt auch für eine erfindungsgemäße Verwendungen, sowie ein erfindungsgemäßes Arbeitsfahrzeug sowie ein, in diesem Gebrauchsmuster nicht unter Schutz gestelltes, erfindungsgemäßes Verfahren, sowie umgekehrt.
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Erfindungsgemäß besteht ein Kit, insbesondere zum Nachrüsten eines bestehenden Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung, aus einer, insbesondere erfindungsgemäßen, Vorsatzschutzverkleidung und wenigstens einem Austauschbolzen und/oder -zapfen zum Austauschen mindestens eines ursprünglichen Befestigungsbolzens und/oder -zapfens eines Arbeitsfahrzeuges, insbesondere Radladers. Hierbei sind die Austauschbolzen und/oder -zapfen länger sind als die ursprünglichen Befestigungsbolzen, bzw. weisen eine größere Längserstreckung auf.
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Vorteilhafterweise können hierbei für jeden der zur Anlage der Vorsatzschutzverkleidung zu verwendenden ursprünglichen Befestigungsbolzen und/oder -zapfen je ein Austauschbolzen und/oder -zapfen vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß kann eine erfindungsgemäße Vorsatzschutzverkleidung und/oder ein erfindungsgemäßes Kit zum Schutz einer Fahrerkabine eines Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers, verwendet werden. Mit Vorteil werden hierbei, wenn diese keinen Überstand zum Aufsetzen des oder der Verbindungselements/e aufweisen, die ursprünglichen Befestigungsbolzen und/oder -zapfen des Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers, durch die längeren Austauschbolzen und/oder -zapfen ersetzt, die dann einen solchen Überstand schaffen. An diesen Austauschbolzen und/oder -zapfen wird dann die Vorsatzschutzverkleidung befestigt. Insbesondere werden vorteilhafterweise nur jene ursprünglichen Befestigungsbolzen und/oder -zapfen des Arbeitsfahrzeug, insbesondere Radladers, ausgetauscht, welche zum Festlegen der Vorsatzschutzverkleidung verwendet werden sollen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner durch ein Arbeitsfahrzeug, insbesondere einen Radlader, mit einem um eine mit wenigstens einem ersten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen gebildete und/oder fixierte Schwenkachse verschwenkbaren Hubarm, wenigstens einem an wenigstens einem zweiten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen festgelegten Hubzylinder zum Heben und Absenken des Hubarms, wenigstens einem an wenigstens einem dritten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen festgelegten Kippzylinder zum Verkippen eines an dem Hubarm festlegbaren Arbeitsteils und mit einer, insbesondere erfindungsgemä-ßen, Vorsatzschutzverkleidung gelöst. Hierbei ist die Vorsatzschutzverkleidung an wenigstens zwei der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen festgelegt.
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Insbesondere kann das Arbeitsfahrzeug, insbesondere der Radlader, mit Vorteil einen Maschinenvorderrahmen aufweisen, an welchem der Hubarm, der/die Hubzylinder und/oder der/die Kippzylinder mittels der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen befestigt sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeugs, insbesondere Radladers, können Befestigungsbolzen und/oder -zapfen über jene Seite, welche jeweils dem jeweilig an dem Befestigungsbolzen und/oder -zapfen angeordneten Hubarm, Hubzylinder oder Kippzylinder gegenüber liegt, mit einem Abschnitt aus dem Maschinenvorderrahmen vorstehen, sodass die Vorsatzschutzverkleidung an den vorstehenden Abschnitten der Befestigungsbolzen angebracht werden kann. In der Regel werden Hubarm sowie Hubzylinder und Kippzylinder insbesondere innerhalb des Maschinenvorderrahmens befestigt, sodass die Befestigungsbolzen und/oder -zapfen dann außenseitig mit jeweiligen Abschnitten über den Maschinenvorderrahmen vorstehen.
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Mit Vorteil können der Maschinenvorderrahmen und das mindestens eine Verbindungselement der Vorsatzschutzverkleidung in einem, vorzugsweise bündigen, Kontakt stehen. Dies sorgt insbesondere für eine bestmögliche Stabilität der aneinander festgelegten Bauteile zueinander, verringert dadurch insbesondere Beschädigungen durch Bewegung der Bauteile relativ zueinander.
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Mit besonderem Vorteil können mindestens zwei Verbindungselemente, vorzugsweise genau zwei Verbindungselemente, vorgesehen sein. Jedes der Verbindungselementen kann hierbei vorteilhafterweise jeweils an zwei der Befestigungsbolzen und/oder -zapfen festgelegt sein. Eine Ausführungsform mit zwei Verbindungselementen ist hierbei im Hinblick auf die gewöhnliche Ausgestaltung von Maschinenvorderrahmen als vorteilhaft anzusehen, insbesondere da häufig nur eine begrenzte Anzahl Befestigungsbolzen und/oder -zapfen vorliegen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform können zum Festlegen mindestens eines ersten und eines zweiten Verbindungselements jeweils eine erste Kategorie Befestigungsbolzen und/oder -zapfen ausgewählt aus ersten, zweiten und dritten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen und ein zweite, von der ersten abweichende Kategorie ausgewählt aus ersten, zweiten und dritten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen verwendet werden, wobei insbesondere die ausgewählten Kategorien der ersten und zweiten Verbindungselement einander entsprechen, jedoch zum Festlegen der Verbindungselemente insbesondere nicht dieselben Befestigungsbolzen und/oder -zapfen verwendet werden. Unter einer Kategorie eines Befestigungsbolzen und/oder -zapfens ist hierbei erfindungsgemäß insbesondere zu verstehen, dass Befestigungsbolzen und/oder -zapfen, welche der Verbindung mit dem selbigen Bauteil ausgewählt aus Hubarm, Hubzylinder und Kippzylinder dienen, jeweils einer gemeinsamen Kategoire Befestigungsbolzen und/oder -zapfen zuzuordnen sind.
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Mit besonderem Vorteil werden zum Festlegen der Vorsatzschutzverkleidung erste und zweite Befestigungsbolzen und/oder -zapfen verwendet. In der Regel sind diese insbesondere in besonders vorteilhaften Positionen zu finden bzw. angeordnet, dass diese besonders gut zugänglich für ein Festlegen der Vorsatzschutzverkleidung sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform sind an dem Rahmen der Vorsatzschutzverkleidung weitere plattenartige Schutzelemente angebracht. Die plattenartigen Schutzelemente sind hierbei seitlich der Verbindungselemente bzw. seitlich des Maschinenvorderrahmens orientiert bzw. angeordnet und können insbesondere unterhalb einer ersten in einem Rahmen angeordneten und als Sichtscheibe dienenden Sicherheitsfensterscheibe angeordnet sein. Insbesondere kann es sich bei den plattenartigen Schutzelementen um weitere Rahmen mit Sicherheitsfensterscheiben oder aber um blechartige Elemente, z.B. Panzerstahlplatten, handeln.
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In einem weiteren, in diesem Gebrauchsmuster nicht unter Schutz gestellten Aspekt, wird die erfindungsgemäße Aufgabe ferner auch durch ein Verfahren zum Nachrüsten eines bestehenden Arbeitsfahrzeugs mit einer, insbesondere erfindungsgemäßen, Vorsatzschutzverkleidung gelöst.
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Ein solches Verfahren zum Nachrüsten eines bestehenden Arbeitsfahrzeugs mit einer, insbesondere erfindungsgemäßen, Vorsatzschutzverkleidung kann die folgenden Schritte umfassen:
- a) Demontage eines oder mehrerer Befestigungsbolzen des Hubarms, Hubzylinders und/oder Kippzylinders von einem Arbeitsfahrzeug, insbesondere einem Radlader;
- b) Ersetzen des oder der demontierten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen durch verlängerte Befestigungsbolzen und/oder -zapfen;
- c) Anlegen einer, insbesondere erfindungsgemäßen, Vorsatzschutzverkleidung an das Arbeitsfahrzeug, insbesondere den Radlader, insbesondere durch Festlegen der Vorsatzschutzverkleidung an den verlängerten Befestigungsbolzen und/oder -zapfen
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Mit Vorteil kann im Anschluss an Schritt c) mindestens ein, insbesondere erfindungsgemäßes, Verschlusselement an der insbesondere erfindungsgemäßen, Vorsatzschutzverkleidung angebracht, vorzugsweise mit einem mindestens eine Aufnahmeaussparungen aufweisenden Verbindungselement verschraubt, werden, insbesondere derart, dass Verschlusselement und Aufnahmeaussparungen einen Befestigungsbolzen und/oder -zapfen zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umschließen, insbesondere derart, dass ein Verlegen des jeweiligen Befestigungsbolzens und/oder -zapfens aus der jeweiligen Aufnahmeöffnung verhindert wird.
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Nachfolgend beschriebene Figuren dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und zeigen dabei ausgewählte Ausführungsformen, welche den Umfang der Erfindung keinesfalls begrenzen sollen. Insbesondere können die gezeigten Ausgestaltungsformen bzw. einzelne Aspekte dieser miteinander kombiniert und/oder aus einer Ausführungsform in eine andere übertragen werden. Die Figuren zeigen:
- 1 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung angeordnet an einem Maschinenvorderrahmen eines Arbeitsfahrzeugs;
- 2 eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung angeordnet an einem Maschinenvorderrahmen eines Arbeitsfahrzeugs;
- 3 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements;
- 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements mit einem L-förmigen Verschlusselement.
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1 zeigt eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Vorsatzschutzverkleidung 1, angeordnet an einem Maschinenvorderrahmen 2 eines Arbeitsfahrzeugs, wie z.B. eines Radladers oder Teleskopladers. Die Vorsatzschutzverkleidung 1 umfasst einen Rahmen 3, in welchem eine Sicherheitsfensterscheibe 4 angeordnet ist. Des Weiteren sind weitere Rahmen 3' mit darin befindlichen Sicherheitsfensterscheiben 4' gezeigt. Diese dienen einem zusätzlichen Schutz seitlich des Maschinenvorderrahmens 2 und erlaben dem Fahrzeugführer eine Sicht durch die in dem Arbeitsfahrzeug an entsprechender Position angeordnete Scheibe. An dem Maschinenvorderrahmen sind Befestigungsbolzen 5 und 6 angeordnet. Im gezeigten Beispiel dienen die Befestigungsbolzen 5 der Anbringung eines Hubarms 18 (in der Figur nur angedeutet), während die Befestigungsbolzen 6 der Anbringung von Hubzylindern (nicht gezeigt) dienen.
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An den Befestigungsbolzen 5 und 6 sind zudem an auswärts überstehenden Abschnitten Verbindungselemente 7 der Vorsatzschutzverkleidung 1 festgelegt, wodurch die Vorsatzschutzverkleidung 1 an dem Maschinenvorderrahmen 2 befestigt ist. Die Befestigungsbolzen 5 und 6 können dabei insbesondere im Austausch gegen ursprünglich in dem Arbeitsfahrzeug verbaute, bündig mit dem Maschinenvorderrahmen 2 abschließende Befestigungsbolzen nachgerüstet und Teil eines auch die Vorsatzschutzverkleidung 1 enthaltenden erfindungsgemäßen Kits sein.
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2 zeigt eine entsprechende seitliche Darstellung der Anordnung aus 1, jedoch unter Auslassung eines der zusätzlichen Sicherheitsfenster 4' sowie dessen Rahmen 3', um eine bessere Sicht auf das Verbindungselement 7 zu geben. Dieses Verbindungselement 7 verfügt über eine erste, hakenförmige Aufnahmeaussparung 8 sowie eine zweite Aufnahmeaussparung 9. Die zweite Aufnahmeaussparung 9 wird in 2 jedoch durch ein dort angeordnetes Verschlusselement 10 verdeckt und ist daher nicht zu sehen.
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Darüber hinaus zeigen die 1 und 2 jeweils noch ein Gehäuse 11 für einen Scheibenwischerantrieb sowie ein Abweisblech 12, welches dem Schließen eines Zwischenraumes zwischen der Vorsatzverkleidung 1 und der Fahrerkabine des Arbeitsfahrzeugs (nicht gezeigt) dient, um ein Eindringen von Fremdkörpern, insbesondere Flüssigkeiten, so beispielsweise insbesondere von Regen, in diesen zu verhindern.
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3 zeigt schematisch eine Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselements 7, hierbei zusätzlich dessen Festlegung an den Befestigungsbolzen 5 und 6. Das Verbindungselement 7 weist zunächst die erste Aufnahmeaussparung 8 sowie die zweite Aufnahmeaussparung 9 auf. Die Aufnahmeaussparungen 8 und 9 umgreifen die Bolzen um deren jeweiligen Umfang teilweise. Zu erkennen ist weiterhin, dass die erste Aufnahmeaussparung 8, wie vorstehend schon erwähnt, hakenförmig ausgebildet ist. Die hakenförmige Ausgestaltungsform der ersten Aufnahmeaussparung 8 ermöglicht ein einfaches Anlegen des Verbindungselements 7 an den Befestigungsbolzen 5, wobei dennoch ein horizontales Verlagern des Befestigungsbolzens 5 aus der ersten Aufnahmeaussparungen 8 verhindert wird. Die zweite Aufnahmeaussparung 9 ist derart geformt, dass diese gemeinsam mit dem Verschlusselement 10 den Bolzen 6 vollständig umschließt, so ein Verlagern des Bolzens in vertikaler oder horizontaler Richtung gänzlich verhindert, insbesondere eine solches Verlagern aus der zweiten Aufnahmeaussparung 9 hinaus. Das gezeigt Verschlusselement 10 wird hierbei von unten her an das Verbindungselement 7 angesetzt und mit diesem verschraubt. Hierbei wird insbesondere eine Zugkraft auf das Verbindungselement ausgeübt, die die Aufnahmeaussparungen 8 und 9 mit ihren jeweiligen oberen Abschnitten fest an die Befestigungsbolzen 5 und 6 pressen, bzw. gegen diese ziehen.
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4 zeigt in einer Variante ein L-förmiges Verschlusselement 10, welches den Bolzen 6 vollständig überdeckt. Das Verschlusselement 10 ist hierbei aus zwei Schenkeln 13 und 14 aufgebaut, welche fest miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt oder einstückig gebildet, sind. Im ersten Schenkel 13 sind Öffnungen 15 und im zweiten Schenkel 14 Langlöcher 16 vorgesehen. Darüber hinaus verfügt das Verbindungselement 7 ebenfalls über Bohrungen 17 mit Innengewinde. Die Anordnung der einzelnen Öffnungen, Langlöcher und Bohrungen 15, 16, 17 sorgt hierbei dafür, dass durch ein Verschrauben deren Kraftwirkung in zwei zu einander orthogonale Richtungen realisiert wird, wodurch eine möglichst stabile und sicherer Verschraubung von Verschlusselement 10 und Verbindungselement 7 erreicht wird. Die Ausbildung der Langlöcher 16 ermöglicht eine Fixierung des zweiten Schenkels 14 an dem Verbindungselement 7 nach dem vorstehend beschriebenen Verspannen, das zu leicht unterschiedlichen Positionen des Verschlusselements 10 in Bezug auf das Verbindungselement 7 führen kann. Solche Positionsvarianzen werden durch die Langlöcher 16 ausgeglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsverkleidung
- 2
- Maschinenvorderrahmen
- 3
- Rahmen
- 3'
- Rahmen
- 4
- Sicherheitsfensterscheibe
- 4'
- Sicherheitsfensterscheibe
- 5
- Befestigungsbolzen
- 6
- Befestigungsbolzen
- 7
- Verbindungselement
- 8
- erste Aufnahmeaussparung
- 9
- zweite Aufnahmeaussparung
- 10
- Verschlusselement
- 11
- Gehäuse
- 12
- Abdeckleiste
- 13
- erster Schenkel
- 14
- zweiter Schenkel
- 15
- Öffnung
- 16
- Langloch
- 17
- Bohrung
- 18
- Hubarm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2639361 A1 [0002]
- EP 3020873 A2 [0002]
- WO 2010/056845 A2 [0003]
- DE 4142416 A1 [0005]