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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsanordnung für ein Kraftfahrzeug
mit einer Motorhaube, die über
eine Scharnierbaugruppe derart mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist,
daß die
Motorhaube um eine Schwenkachse von einer Schließposition in eine Öffnungsposition
verschwenkt werden kann, wobei die Motorhaube ferner von der Schließposition
in eine angehobene Position angehoben werden kann.
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Aus
dem Stand der Technik sind unterschiedliche Sicherheitsanordnungen
der eingangs genannten Art bekannt. Diese dienen dem Schutz eines
Fußgängers, Radfahrers
oder sonstigen Verkehrsteilnehmers bei einem Frontalzusammenstoß mit dem
Kraftfahrzeug. Durch das Anheben der Motorhaube wird zwischen dem
Motor und der Motorhaube ein größerer Abstand
geschaffen, so daß ein größerer Deformationsraum
für die
Motorhaube zu Verfügung
steht. Das Anheben der Motorhaube kann beispielsweise durch eine
Precrash-Sensorik ausgelöst
werden.
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In
den Druckschriften
DE
10144811 A1 ,
DE 10144812
A1 ,
DE 10033148
A1 ,
DE 10136340
A1 ,
DE 10035105
A1 ,
DE 20215380
U1 und
WO 01/23226
A1 sind derartige Sicherheitsanordnungen beschrieben. Diese
setzen sich im wesentlichen aus einer Motorhaube zusammen, die über ein
Scharnierteil mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist, wobei das Scharnierteil
ein Verschwenken der Motorhaube von einer Schließposition in einer Öffnungsposition und
umgekehrt ermöglicht.
Um die Motorhaube in eine für
den Fußgänger o. ä. sichere
angehobene Position zu heben sind ferner entsprechende Antriebsmittel
vorgesehen.
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Die
bekannten Lösungen
sind jedoch mit verschiedenen Nachteilen behaftet. So führt das
ruckartige Anheben der Motorhaube zu verstärkten Schwingungen derselben,
welche zum einen den auf der Motorhaube auftreffenden Fußgänger gefährden und zum
anderen zu Schäden
am Zusammenbau der Motorhaube führen
können.
Ferner kann die Motorhaube nach dem Anheben nicht wieder einfach
und sicher in die Schließposition
zurückgestellt
werden. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn das Anheben
der Motorhaube durch eine Fehlfunktion der Precrash-Sensorik o. ä. ausgelöst wurde,
ohne daß es
tatsächlich
zu einem Aufprall kam. In diesem Fall müßte die Motorhaube nämlich schnell
und sicher in die Schließposition
zurückgestellt
werden, um das Kraftfahrzeug sicher zu der nächsten Reparaturwerkstätte fahren
zu können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Sicherheitsanordnung
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Schwingung der
in die angehobene Position emporgeschnellten Motorhaube weitgehend
unterdrückt und
die Motorhaube sicher und schnell wieder in die Schließposition
zurückgestellt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Sicherheitsanordnung
für ein
Kraftfahrzeug weist eine Motorhaube auf, die über ei ne Scharnierbaugruppe
derart mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist, daß die Motorhaube um eine Schwenkachse
von einer Schließposition in
eine Öffnungsposition
verschwenkt werden kann. Die Schwenkachse kann hierbei beispielsweise
einer Achse des Scharniers entsprechen. Ferner können beispielsweise zwei Scharnierbaugruppen
vorgesehen sein, die seitlich an der der Windschutzscheibe zugewandten
Seite der Motorhaube angeordnet sind, so daß die Motorhaube an der Frontseite
des Kraftfahrzeuges geöffnet
bzw. geschlossen werden kann. Die Motorhaube kann ferner von der
Schließposition in
eine angehobene Position angehoben werden. Erfindungsgemäß weist
die Scharnierbaugruppe ein verschwenkbares Sperrelement auf. Das
Sperrelement, das beispielsweise als verschwenkbarer Haken ausgebildet
sein kann, wird durch das Anheben der Motorhaube in die angehobene
Position von einer neutralen Stellung, in der das Sperrelement die Bewegung
der Bauteile zueinander nicht verhindert, in eine erste Sperrstellung
verschwenkt, in der das Sperrelement derart mit der Scharnierbaugruppe
zusammenwirkt, daß ein
Verschwenken der Motorhaube um die Schwenkachse unterbunden ist.
Dies bedeutet, das ein Verschwenken bzw. Schwingen der Motorhaube
in keiner Richtung um die Schwenkachse möglich ist. Dies kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, daß das
Sperrelement die beiden Scharnierteile, zwischen denen die Schwenkachse ausgebildet
ist, in einer festen Anordnung zueinander arrtiert.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Sicherheitsanordnungen wird eine Schwingung
der Motorhaube also nicht nur dadurch unterdrückt, daß diese im Bereich des Motorhaubenschloßes und
im Bereich der Scharnierbaugruppe befestigt ist. Vielmehr wird die
Schwingung auch dadurch unterdrückt,
daß ein
Verschwenken um die Schwenkachse in unmittelbarer Nähe des Scharnierteiles
unterbunden ist. Hierdurch wird insbesondere die Gefährdung des
auf der Motorhaube auftreffenden Fußgängers o. ä. beim Emporschnellen der Motorhaube
in die angehobene Position verringert, da keine weiteren Bewegungskomponenten
an der Motorhaube auftreten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
kann die Motorhaube von der angehobenen Position in die Schließposition
zurückgestellt
werden, wobei das Sperrelement durch Zurückstellen der angehobenen Motorhaube
in die Schließposition
von der ersten Sperrstellung in eine zweite Sperrstellung verschwenkt
wird, in der das Sperrelement derart mit dem Kraftfahrzeug in Eingriff
steht, daß ein
erneutes Anheben der Motorhaube unterbunden ist. Das Sperrelement
dient demzufolge gleichermaßen
der Unterdrückung
der Schwingung der Motorhaube wie auch dem einfachen und schnellen
Zurückführen der Motorhaube
in die Schließposition.
Insbesondere bei einem ungewollten bzw. irrtümlichen Auslösen der Motorhaube
kann diese schnell und sicher wieder in die Schließposition überführt werden,
um das Kraftfahrzeug anschließend
sicher zu einer Werkstätte fahren
zu können.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung kann
die Motorhaube in der zweiten Sperrstellung des Sperrelementes um
die Schwenkachse von der Schließposition
in die Öffnungsposition
verschwenkt werden. Die Sperrung durch das Sperrelement in der ersten
Sperrstellung ist demzufolge in der zweiten Sperrstellung wieder
aufgehoben, so daß bei
einer nachfolgenden Inspektion des Kraftfahrzeuges die Motorhaube
wieder wie üblich
geöffnet
werden kann, was die Handhabung stark vereinfacht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
sind Mittel zum Anheben der Motorhaube vorgesehen. Derartige Mittel
können
beispielsweise von einem Hubkolben oder einem Airbag gebildet werden.
Die Mittel zum Anheben können
an verschiedenen Stellen der Motorhaube und auch an dem Scharnierteil
selbst angreifen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung weisen
die Mittel zum Anheben der Motorhaube einen aufblasbaren Gassack
auf. Ferner kann beispielsweise ein Gasgenerator zur Zuführung des zum
Aufblasen erforderlichen Gases vorgesehen sein.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
ist der aufblasbare Gassack ein gefalteter Metallbalg. Ein solcher
Metallbalg weist eine besonders hohe Festigkeit auf, so daß dieser
besonders geeignet ist, eine große Haltekraft auf die in die
angehobene Position emporschnellende Motorhaube auszuüben. Unter
einem Metallbalg kann beispielsweise auch ein mit Metallfasern verstärkter Stoffbalg
verstanden werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung sind
die Mittel zum Anheben der Motorhaube am Kraftfahrzeug einerseits
und an der Scharnierbaugruppe andererseits abgestützt. In
dieser Ausführungsform
wirken die Mittel zum Anheben der Motorhaube also unmittelbar auf
die Scharnierbaugruppe ein.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
ist die Scharnierbaugruppe lösbar
mit dem Kraftfahrzeug verbunden, wobei die Scharnierbaugruppe in
der angehobenen Position der Motorhaube von dem Kraftfahrzeug gelöst ist.
Die lös bare
Verbindung kann beispielsweise dadurch realisiert werden, daß Befestigungsmittel
vorgesehen sind, deren Festigkeit derart gering ist, daß diese
zerstört
werden, wenn die Mittel zum Anheben der Motorhaube die Motorhaube
anheben.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
umfaßt
das verschwenkbare Sperrelement einen federbelasteten Hebel. Der
Hebel kann also beispielsweise mittels eines Federelementes in eine Richtung
vorgespannt sein, so daß sich
dieser automatisch bewegt, wenn die entsprechenden Freiräume gegeben
sind bzw. keine Hindernisse der Bewegung entgegenstehen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung weist
der federbelastete Hebel mindestens ein hebelseitiges Rastelement
auf.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
kann das hebelseitige Rastelement durch das Anheben der Motorhaube
in die angehobene Position mit einem scharnierseitigen Rastelement
verrastet werden. Unter einem scharnierseitigen Rastelement ist
hierbei ein Rastelement an einem Bauteil des Scharnieres zu verstehen.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
kann das hebelseitige Rastelement durch Zurückstellen der Motorhaube in
die Schließposition
mit einem kraftfahrzeugseitigen Rastelement verrastet werden. Unter
einem kraftfahrzeugseitigen Rastelement ist hierbei ein Rastelement
an dem Kraftfahrzeug zu verstehen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
kann der federbelastete Hebel um eine Mittelachse verschwenkt werden,
wobei einerseits ein erstes hebelseitiges Rastelement und andererseits ein
zweites hebelseitiges Rastelement vorgesehen ist. Der Hebel kann
also beispielsweise in einen ersten Hebelabschnitt vor der Mittelachse
und einen zweiten Hebelabschnitt hinter der Mittelachse unterteilt
sein, wobei an dem ersten Hebelabschnitt das erste hebelseitige
Rastelement und an dem zweiten Hebelabschnitt das zweite hebelseitige
Rastelement vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Hebel bezüglich der
Mittelachse punktsymmetrisch ausgebildet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
kann das erste hebelseitige Rastelement mit dem scharnierseitigen
Rastelement und das zweite hebelseitige Rastelement mit dem kraftfahrzeugseitigen
Rastelement verrasten. Auf diese Weise muß der Hebel nicht so weit verschwenkt
werden, um mit den zugehörigen Rastelementen
an der Scharnierbaugruppe bzw. dem Kraftfahrzeug verrastet zu werden,
was eine besonders schnelle Handhabung gewährleistet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
ist das hebelseitige Rastelement ein Rasthaken und das scharnierseitige
Rastelement bzw. das kraftfahrzeugseitige Rastelement ein Rastvorsprung.
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In
einer bevorzugten und besonders einfach aufgebauten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
weist die Scharnierbaugruppe ein motorhaubenseitiges Scharnierteil
und ein kraftfahrzeugseitiges Scharnierteil auf, die über eine
Achse schwenkbar miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise
ist das verschwenkbare Sperrelement an dem kraftfahrzeugseitigen
Scharnierteil angeordnet. Hierdurch kann der Hebel besonders klein
ausgeführt
werden, da er näher
an dem kraftfahrzeugseitigen Rastelement angeordnet ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung ist
das scharnierseitige Rastelement an dem motorhaubenseitigen Scharnierteil
vorgesehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung
ist eine Befestigungsplatte vorgesehen ist, die unter Zwischenlage
des kraftfahrzeugseitigen Scharnierteiles an dem Kraftfahrzeug befestigt
ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen sind
an dem Kraftfahrzeug konische Vorsprünge vorgesehen, die sich in
konische Aussparungen in der Befestigungsplatte erstrecken. Die
konischen Vorsprünge
und Aussparungen dienen als Positionierungshilfe beim Zurückstellen
der Motorhaube in die Schließposition.
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Die
Erfindung wird im Folgenden an Hand von beispielhaften Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung in
geschnittener Darstellung mit der Motorhaube in der Schließposition,
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2 die
Sicherheitsanordnung von 1 mit der Motorhaube in der
angehobenen Position und
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3 die
Sicherheitsanordnung von 2 mit der in die Schließposition
zurückgestellten
Motorhaube.
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung 2 in
Seitenansicht. Die Sicherheitsanordnung 2 weist eine Motorhaube 4 auf.
Die Motorhaube 4 ist an ihrem der Windschutzscheibe 6 eines
Kraftfahrzeuges 8 zugewandten Ende über zwei seitliche Scharnierbaugruppen 10 mit
dem Kraftfahrzeug 8 verbunden, wobei das Kraftfahrzeug 8 an
Hand mehrerer Karosserieteile 12 in den Figuren angedeutet
ist.
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Die
Schranierbaugruppe 10 weist ein motorhaubenseitiges Scharnierteil 14 und
ein kraftfahrzeugseitiges Scharnierteil 16 auf, die über eine
Achse 18 verschwenkbar miteinander verbunden sind.
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Das
motorhaubenseitige Scharnierteil 14 ist über eine
nicht näher
dargestellte Schraubverbindung o. ä. fest mit der Unterseite der
Motorhaube 4 verbunden. Es ist ferner eine rahmenartige
Befestigungsplatte 20 vorgesehen, die unter Zwischenlage des
kraftfahrzeugseitigen Scharnierteiles 16 an einem Karosserieteil 12 des
Kraftfahrzeuges 8 befestigt ist, so daß das kraftfahrzeugseitige
Scharnierteil 16 ebenfalls an dem Kraftfahrzeug 8 festgelegt
ist. Die Befestigungsplatte 20 ist dabei an den Stellen 22, 24 über nicht
näher dargestellte,
zerstörbare
Befestigungsmittel mit dem Kraftfahrzeug 8 verbunden. Ferner
sind an dem Kraftfahrzeug 8 konische Vorsprünge 26, 28 vorgesehen,
die sich durch konische Aus sparungen 30, 32 in
der Befestigungsplatte 20 erstrecken. Die Motorhaube 4 kann
um die Achse 18, die sich entlang einer Schwenkachse 34 der
Motorhaube 4 erstreckt, von einer Schließposition,
die in 1 dargestellt ist, in eine den darunterliegenden
Motorraum freigebende Öffnungsposition
verschwenkt werden, wie dies an Hand des Pfeiles 36 in 1 angedeutet
ist.
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Die
Motorhaube 4 kann ferner von der Schließposition in eine angehobene
Position angehoben werden, wie dies später unter Bezugnahme auf 2 eingehender
erläutert
wird. Zu diesem Zweck sind Mittel zum Anheben der Motorhaube 4 in die
angehobende Position vorgesehen. Diese umfassen einen aufblasbaren
Gassack, der in der vorliegenden Ausführungsform als Metallbalg 38 ausgebildet
ist. Der Metallbalg 38 kann sich durch Einleiten eines
Gases, das durch einen Gasgenerator 40 erzeugt wird, entfalten,
um die Motorhaube 4 anzuheben. Der Metallbalg 38 stützt sich
einerseits an dem Kraftfahrzeug 8 und andererseits an dem
kraftfahrzeugseitigen Scharnierteil 16 der Scharnierbaugruppe 10 ab.
Wie zuvor beschrieben, ist die Befestigungsplatte 20 über zerstörbare Befestigungsmittel mit
dem Kraftfahrzeug 8 verbunden, so daß auch die Scharnierbaugruppe 10 lösbar mit
dem Kraftfahrzeug 8 verbunden ist. Durch entsprechende
Einwirkung des Metallbalgs 38 auf die Scharnierbaugruppe 10 kann
sich letztere also von dem Kraftfahrzeug 8 lösen.
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An
der Scharnierbaugruppe 10 ist ferner ein verschwenkbares
Sperrelement in Form eines federbelasteten Hebels 42 vorgesehen.
Der federbelastete Hebel 42 kann um eine Mittelachse 44 verschwenkt
werden, die an dem kraftfahrzeugseitigen Scharnierteil 16 angeordnet
ist. Der Hebel 42 weist somit einen ersten Hebelabschnitt 46 vor
der Mittelachse 44 und einen zweiten Hebelabschnitt 48 hinter der
Mittelachse 44 auf. An dem ersten Hebelabschnitt 46 ist
ein erstes hebelseitiges Rastelement 50 vorgesehen, während der
zweite Hebelabschnitt 48 ein zweites hebelseitiges Rastelement 52 aufweist. Die
hebelseitigen Rastelemente 50, 52 sind als Rasthaken
ausgebildet, die durch seitliche Einkerbungen in dem Hebel 42 erzeugt
wurden. Des weiteren weist das motorhaubenseitige Scharnierteil 14 ein
scharnierseitiges Rastelement 54 auf, während an einem Karosserieteil 12 des
Kraftfahrzeuges 8 ein kraftfahrzeugseitiges Rastelement 56 vorgesehen
ist. Das scharnierseitige Rastelement 54 und das kraftfahrzeugseitige
Rastelement 56 sind als Rastvorsprünge ausgebildet, die von den
Rasthaken des Hebels 42 umgreifbar sind, wie dies später eingehender
erläutert
wird.
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Nachstehen
wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Sicherheitsanordnung 2 unter
Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschrieben.
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Während des
normalen Fahrbetriebes befindet sich die Motorhaube 4 in
der in 1 gezeigten Schließposition. Der federbelastete
Hebel 42 is an einem Ende 58 derart an dem Karosserieteil 12 des Kraftfahrzeuges 8 abgestützt, daß dessen
Rastelemente 50, 52 nicht mit dem scharnierseitigen
Rastelement 54 oder dem kraftfahrzeugseitigen Rastelement 56 in
Eingriff stehen. Der federbelastete Hebel 42 ist in diese
neutrale Stellung vorgespannt.
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Besteht
nun die Gefahr eines Frontalaufpralls des Kraftfahrzeuges 8 mit
einem Fußgänger o. ä., so sendet
eine nicht näher
dargestellte Precrash-Sensorik ein entsprechendes Steuersignal an den
Gasgenerator 40, aus dem daraufhin Gas in den Metallbalg 38 strömt. Der
Metallbalg 38 entfaltet sich unter Zerstörung oder
Lösung
der Befestigungsmittel an der Befestigungsplatte 20 nach
oben, so daß sich die
Scharnierbaugruppe 10 von dem Kraftfahrzeug 8 löst und zusammen
mit der Motorhaube 4 angehoben wird. Die angehobene Position
der Motorhaube 4 ist in 2 gezeigt.
Da sich der federbelastete Hebel 42 nun nicht mehr an dem
Karosserieteil 12 des Kraftfahrzeuges 8 abstützen kann,
verschwenkt dieser auf Grund seiner Vorspannung in eine erste Sperrstellung,
wie dies an Hand des Pfeiles 60 in 2 dargestellt
ist. In der ersten Sperrstellung verrastet das erste hebelseitige
Rastelement 50 mit dem scharnierseitigen Rastelement 54 an
dem motorhaubenseitigen Scharnierteil 14. In dieser ersten
Sperrstellung ist ein Verschwenken bzw. ein Schwingen der Motorhaube 4 um
die Schwenkachse 34 somit gänzlich unterbunden, so daß das ruckartige
Abbremsen der Motorhaube 4 in der angehobenen Position
keine Schwingungen zur Folge hat, die den Fußgänger o. ä. gefährden.
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Sollte
die Auslösung
der Sicherheitsanordnung 2 auf eine Fehlfunktion der Precrash-Sensorik zurückzuführen oder
unbeabsichtigt erfolgt sein, so kann die Motorhaube 4 von
der angehobenen Position (2) wieder
in die Schließposition
(3) zurückgestellt
werden. Dies kann beispielsweise durch manuelles Niederdrücken der
Motorhaube erfolgen. Hierdurch schlägt das angeschrägte Ende 58 des Hebels 42 an
das kraftfahrzeugseitige Rastelement 56 an, so daß der Hebel
entgegen der Federkraft verschwenkt wird bis das zweite hebelseitige
Rastelement 52 mit dem kraftfahrzeugseitigen Rastelement 56 verrastet.
In dieser zweiten Sperrstellung des Hebels 42 steht der
Hebel 42 also derart mit dem Kraftfahrzeug 8 in
Eingriff, daß ein
erneutes Anheben der Scharnierbaugruppe 10 bzw. der Motorhaube 4 unterbunden
ist. Auf diese Weise kann das Kraftfahrzeug sicher in die nächstliegende
Werkstätte
gefahren werden.
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Wie
aus 3 weiterhin ersichtlich, wird der Hebel 42 beim Übergang
zwischen der ersten Sperrstellung in die zweite Sperrstellung derart
stark verschwenkt, daß sich
das erste hebelseitige Rastelement 50 wieder von dem scharnierseitigen
Rastelement 54 an dem motorhaubenseitigen Scharnierteil 14 löst, so daß die Motorhaube 4 in
der zweiten Sperrstellung des Hebels 42 wieder um die Schwenkachse 34 verschwenkt
werden kann. Auf diese Weise ist der normale Zugang zum Motorraum
durch Aufklappen der Motorhaube 4 wieder möglich, so
daß die
nachfolgende Inspektion des Kraftfahrzeuges 8 erleichtert
ist.
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- 2
- Sicherheitsanordnung
- 4
- Motorhaube
- 6
- Windschutzscheibe
- 8
- Kraftfahrzeug
- 10
- Scharnierbaugruppe
- 12
- Karosserieteil
- 14
- motorhaubenseitiges
Scharnierteil
- 16
- kraftfahrzeugseitiges
Scharnierteil
- 18
- Achse
- 20
- Befestigungsplatte
- 22,
24
- Befestigungsstellen
- 26,
28
- konische
Vorsprünge
- 30,
32
- konische
Aussparungen
- 34
- Schwenkachse
- 36
- Pfeil
- 38
- Metallbalg
- 40
- Gasgenerator
- 42
- federbelasteter
Hebel
- 44
- Mittelachse
- 46
- erster
Hebelabschnitt
- 48
- zweiter
Hebelabschnitt
- 50
- erstes
hebelseitiges Rastelement
- 52
- zweites
hebelseitiges Rastelement
- 54
- scharnierseitiges
Rastelement
- 56
- kraftfahrzeugseitiges
Rastelement
- 58
- angeschrägtes Ende
- 60
- Pfeil