DE102004062105B4 - Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen Fronthaube - Google Patents

Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen Fronthaube Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen Fronthaube im windschutzscheibenseitigen Scharnierbereich, der zu beiden Seiten des Vorderwagens jeweils ein Scharnier (1) aufweist, welches als Eingelenkscharnier mit zwei Scharnierflügeln ausgebildet ist, einem einteiligen karosseriefest angebrachten unteren Scharnierflügel (2) und einem mit der Fronthaube (6) verbundenen oberen zweigeteilten Scharnierflügel (3, 5), die beide über kufenförmige Fortsätze (2b, 3a) an einem gemeinsamen, fahrzeugfesten Scharniergelenk-Drehpunkt (4) angelenkt sind, von denen der zweigeteilte obere Scharnierflügel einen vorderen, als Befestigungsflansch für die Fronthaube (6) ausgebildeten Flügelteil (5) und einen hinteren Scharnierflügelteil (3) mit dem am gemeinsamen Drehpunkt (4) angelenkten kufenförmigen Fortsatz (3a) aufweist, und beide Scharnierflügelteile (3, 5) über ein Gelenk miteinander gekoppelt sind, welches über einen Schalter (7, 9, 10) feststellbar und freigebbar ist, in Verbindung mit einem Längen-Ausgleichsglied (8), wobei ein Energiespeicher (12) zum Aufstellen des oberen Scharnierflügels und eine Aktuatoreinheit (14 mit 13) zum sensorgesteuerten...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen Fronthaube im windschutzscheibenseitigen Scharnierbereich, mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle, bei denen Fußgänger, seien es Kinder oder Erwachsene, bzw. Zweiradfahrer oder Skater, von einem Kraftfahrzeug angefahren, auf die Front- oder Motorhaube sowie gegen die Windschutzscheibe geschleudert werden, und dabei zumindest schwere Verletzungen erfahren. Dabei ist insbesondere der Kopf sowie der Oberkörper eines erwachsenen Fußgängers bzw. Zweiradfahrers gefährdet, da dieser bei einem Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug – wie Crash-Versuche und auch die Erfahrungen gezeigt haben –, etwa im hinteren, relativ hartem Bereich an der Fronthaube am Übergang zur Windschutzscheibe aufschlägt und dabei erheblich verletzt wird.
  • Aufgrund von entsprechenden Forderungen arbeitet die Fahrzeugindustrie intensiv an dem Problem, den Personenschutz insoweit zu verbessern.
  • Es ist eine Reihe von Möglichkeiten zur Lösung dieses Problems bekannt geworden. Ein Lösungsprinzip besteht darin, den vorgenann ten harten Übergangsbereich zur Windschutzscheibe zu entschärfen, d. h. nachgiebiger zu gestalten, z. B. durch einen sensorgesteuert aufblasbaren Luftsack oder gemäß DE 28 14 107 A in Verbindung mit der DE 28 41 315 durch eine mittels eines Aufprall-Sensors betätigte Vorrichtung zur Verstellung der Fronthaube aus einer Ruheposition in eine demgegenüber angehobene, nachgiebige Aufprallposition, d. h. eine sogenannte „aktive Fronthaube". Dadurch, dass die Fronthaube bei der von dem Aufprall-Sensor erfassten Kollision mit einem Fußgänger in eine gegenüber ihrer Ruhe – d. h. Normalfallstellung angehobene Aufprallstellung nachgiebig verstellt wird, wird ein beim Brust- oder Kopfaufprall des Fußgängers im Sinne eines günstigeren Energieabbaues zur Wirkung kommender Deformationsweg der Fahrzeugkarosserie geschaffen, der für verringerte Kopf- und Brustverzögerungen und damit für geringere Verletzungsrisiken sorgt.
  • Die DE 197 12 961 A1 und die DE 101 08 882 A1 zeigen ebenfalls einen Aufprallschutz durch eine im Kollisionsfall aktiv nachgebend aufstellbarer Fronthaube, die windschutzscheibenseitig an zwei gegenüberliegenden Seiten der Karosse des Vorderwagens jeweils über eine Scharnieranordnung drehbar angeschlagen ist. Diese Scharnieranordnung ist jeweils über einen schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Scharnierträger so an der Karosserie des Vorderwagens befestigt, dass im Falle einer Kollision des Fahrzeuges mit einer Person die Fronthaube mittels einer an dem Scharnierträger angreifenden energiespeichernder Einrichtung, z. B. einem Feder-Kraftspeicher mit Hubelement, nach oben verschwenkt bzw. verschoben, d. h. angehoben werden kann. Dieser bekannten Konstruktion liegt der Gedanke zugrunde, die Scharnieranordnung in Gänze mit dem angelenkten Scharnierträger gegenüber der Karosserie anzuheben, was voraussetzt, daß im Vorderwagen entsprechender Raum zur Verfügung steht.
  • Es sind jedoch auch Fahrzeuge mit einer Fronthaube auf dem Markt, deren Scharnieranordnung jeweils mit ihrem Drehpunkt unterhalb der Windschutzscheibe soweit in der Karosse des Vorderwagens und so dicht unterhalb der A-Säule liegt, daß zwar die übliche manuelle Dreh-Aufstellbewegung der Fronthaube für Servicezwecke nach Entriegelung des Haubenschlosses und Ziehen der Haubensicherung um diesen Scharnier-Drehpunkt möglich ist, daß jedoch eine Crash-Aufstellung der gesamten Scharnieranordnung einschließlich deren Drehpunkt um den notwendigen Hub, typischerweise von ca. 55 mm, nicht möglich ist.
  • Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist bekannt aus der WO 2004/094204 A1 . Darin ist eine Gasdruckfeder vorgesehen, die mit einem Ende am Drehpunkt karosseriefest, mit dem anderen Ende am Drehpunkt am hinteren Ende des als Befestigungsflansch für die Fronthaube ausgebildeten Flügelteiles angelenkt ist. Diese Gasdruckfeder dient einmal als Aufstellhilfe für das übliche manuelle Aufstellen der Fronthaube im Servicefall und zum anderen als Energiespeicher für die Aufstellung bei einem drohenden Personenaufprall. Am Kopf der Gasdruckfeder ist die Auslöseeinheit des sensorgesteuerten Aktuators angebracht, bestehend aus der Kolbenstange und dem vorspringenden Teil, welcher in einer lösbaren Rastverbindung mit der Öffnung im hinteren oberen Flügelteil steht. Meldet die Sensorik einen drohenden Personenaufprall, wird die Rastverbindung gelöst und die Gasdruckfeder stellt das vordere obere Flügelteil auf.
  • Eine vergleichbare Konstruktion zeigt im übrigen die WO 03/086826 A1 .
  • Die aus den genannten Druckschriften bekannte Konzeption weist jedoch einen entscheidenden Nachteil auf. Um die notwendige schnelle Aufstellung der Fronthaube im Crashfall zu erreichen, müsste der Gasdruck in der Gasdruckfeder sehr hoch sein. Dies kann jedoch dazu führen, dass beim konventionellen manuellen Öffnen der Fronthaube diese zu stark nach oben beschleunigt wird und der Hand der Bedienungsperson entgleiten kann. Damit die Gasdruckfeder in gewohnter Weise als Aufstellhilfe dienen kann, darf der Gasdruck daher nicht zu hoch gewählt werden, was jedoch wieder kontraproduktiv zu dem notwendigen schnellen Aufstellen im Crashfall steht, was im Millisekundenbereich geschehen muss.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Vorrichtung so weiterzubilden, daß auch eine schnelle scharnierseitige Aufstellung der Fronthaube im drohenden Crash-Fall möglich ist, die allerdings weniger Bauteile aufweist.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Erfindung dadurch, dass ein Aufstellelement mit einem in einem karosseriefesten Gehäuse linear aufstellbar geführten Hubelement und im Gehäuse integriertem Energiespeicher sowie Aktuator, das nur temporär während des Aufstellens und nach Abschluss des Aufstellens mit dem hinteren oberen Flügelteil in Wirkkontakt tritt, vorgesehen ist, dass das Gelenk zwischen den beiden oberen Flügelteilen und das Längen-Ausgleichsglied durch eine gemeinsame Lasche, die an beiden Flügelteilen angelenkt ist, gebildet ist und dass der Schalter für das Gelenk aus einer Klinkenanordnung in Verbindung mit einem Haltebolzen am vorderen, oberen Flügelteil besteht, und der Wirkkontakt zwischen einem Kopfteil des Hubelementes derart ausgebildet ist, dass beim Ausfahren des Hubelementes zunächst die Verklinkung gelöst und danach das hintere, obere Flügelteil und damit über die Gelenk-Ausgleichslasche auch das ausgeklinkte vordere, obere Flügelteil samt daran befestigter Fronthaube aufstellbar ist.
  • Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet und ergeben sich auch aus der Figurenbeschreibung.
  • Anhand eines in den Zeichnungen in verschiedenen Ansichten und Betriebszuständen dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 in einer isometrischen Ansicht eine Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges durch aktives Aufstellen der Fronthaube im windschutzscheibenseitigen Scharnierbereich durch ein sensorgesteuertes Aufstellelement, im Grundzustand, wobei die Haubenscharniere jeweils als Eingelenkscharnier ausgebildet sind,
  • 2 die Vorrichtung nach 1 in einer Längsschnitt-Ansicht,
  • 3 die Stellung des Eingelenkscharniers nach 1 bzw. 2 mit starrem, beweglichen Scharnier-Oberteil nach Öffnen der Fronthaube in die Servicestellung,
  • 4 die Stellung des Eingelenkscharniers nach 1 bzw. 2 unmittelbar nach der Aktivierung des Aufstellelementes im Crash-Fall,
  • 5 ausgehend von der Stellung nach 4 das entriegelte Hubelement des Aufstellelementes am Beginn seiner Aufstellbewegung unter Aufhebung der starren Verbindung zwischen den beiden Teilen des beweglichen Scharnier-Oberteiles,
  • 6 ausgehend von der Stellung nach 5 die aufgestellte Endposition des Eingelenkscharniers im Crash-Fall,
  • 7 ausgehend von der Crash-Stellung nach 6 die Position des Eingelenkscharniers in der ersten Phase der Reversierung des aufgestellten Scharniers unter Verrastung der beiden Teile des Scharnier-Oberteiles,
  • 8 ausgehend von der Position nach 7 die Stellung des Eingelenk-Scharniers in der zweiten Phase der Reversierung unter Einschwenken eines Reversierhebels am Scharnier-Oberteil, und
  • 9 ausgehend von der Position nach 8 die Endstellung des Eingelenkscharniers nach erfolgter Reversierung des Aufstellelementes.
  • Die 1 und 2 zeigen eine nach dem Prinzip der aktiven Motorhaube arbeitende Schutzvorrichtung zum Anheben der Fronthaube im Bereich des windschutzscheibenseitigen Scharnierbereiches im Grundzustand, wobei nur eine Seite des Vorderwagens dargestellt ist. Die andere Seite ist entsprechend ausgebildet.
  • Das Scharnier 1 ist jeweils als Eingelenkscharnier mit zwei Scharnierflügeln ausgebildet. Der eine, karosseriefeste Scharnierflügel ist ein Scharnier-Unterteil 2, bestehend aus einem waagrechten, an der Karosse des Vorderwagens fest angebrachten Befestigungs-Abschnitt 2a und einem aufragenden Tragabschnitt 2b für das Dreh-Gelenk mit dem Drehpunkt 4. Der zweite verschwenkbare Scharnierflügel ist ein zweigeteiltes Scharnier-Oberteil, bestehend aus einem ersten Scharnier-Oberteil 3, das mit einem bogenförmigen Ende 3a drehbar um den karosseriefesten Drehpunkt 4 an dem Tragabschnitt 2b des Scharnier-Unterteils angelenkt ist, sowie aus einem waagrecht verlaufenden zweiten Scharnier-Oberteil 5, das an der Fronthaube, deren Kontur 6 nur schematisch dargestellt ist, befestigt ist, und das mit dem ersten Scharnier-Oberteil 3 über ein schaltbares Gelenk in Form einer Drehklinke 7 und einer Ausgleichslasche 8 verbunden ist. Der karosseriefeste Drehpunkt 4 des Eingelenkscharniers liegt dabei unterhalb der Windschutzscheibe im Bereich der A-Säule, deren Kontur 6a in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist.
  • Die Drehklinke 7 ist im Drehpunkt 7a drehbeweglich am ersten Scharnier-Oberteil 3, vorgespannt gegen den Uhrzeigersinn durch eine nicht dargestellte Schenkelfeder, angelenkt. Sie weist eine maulförmige Öffnung 7b für einen lösbaren, verklinkenden Wirkeingriff mit einem am zweiten Scharnier-Oberteil 5 befestigten Haltebolzen 9 auf.
  • Am ersten Scharnier-Oberteil 3 ist weiterhin eine im Uhrzeigersinn federvorgespannte bumerangförmige Sperrklinke 10, die mit einem Ende 10a im haltenden Wirkeingriff mit einer Schaltfläche 7c an der Drehklinke 7 steht, angelenkt.
  • Die Ausgleichslasche 8 ist mit einem Ende an dem ersten Scharnier-Oberteil 3 und mit dem anderen Ende mit dem zweiten Scharnier-Oberteil 5 jeweils drehbeweglich angelenkt.
  • Die dargestellte Schutzvorrichtung weist ferner ein Aufstellelement 11 mit einem hohlzylindrischen, karosseriefest angebrachten Gehäuse 11a und einem darin koaxial geführten Hubelement 11b mit einem kopfseitigen Wirkteil 11c auf. Das Aufstellelement besitzt ferner eine Schraubenfeder 12, die durch Rasthebel 13, die am Hubelement 11b verschwenkbar angelenkt sind und sich im Grundzustand federvorgespannt an einem Anschlag in der Gehäuse-Innenwand abstützen, im Grundzustand vorgespannt ist. Schließlich weist das Aufstellelement einen sensoraktivierbaren Aktuator 14, der typischerweise entweder durch einen Auslösemagneten oder durch ein pyrotechnisches Glied realisiert wird, auf. Dieser Aktuator besitzt einen bei Aktivierung des Aktuators einziehbaren Auslösestift 14a, der kopfseitig ein scheibenförmiges Sperrglied 14b aufweist, das im Grundzustand die Rasthebel 13 spreizt und gegen die Anschläge im Gehäuse drückt, so daß das Hubelement 11b niedergehalten wird.
  • Dieses dargestellte Aufstellelement ist Gegenstand der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung DE 103 44 445 A1 vom 25.9.2003, deren Inhalt durch Bezugnahme mit zur Offenbarung der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Es können jedoch auch andere Aufstellelemente mit einem aufstellbaren Hubelement Anwendung finden.
  • Das Aufstellelement 11 ist so unterhalb des ersten Scharnier-Oberteils 3 sowie der daran angelenkten Sperrklinke 10 angeordnet, daß im Grundzustand das kopfseitige Wirkteil 11c des Hubelementes 11b um einen Schalthub „a" von ca. 4 mm unterhalb des zweiten Endes 10b der Sperrklinke 10 liegt. Dieser Schalthub verhindert ungewollte Auslösungen aufgrund von nicht vermeidbaren Schwingungen im System.
  • Am Scharnier-Oberteil ist ferner ein Reversierhebel 15 angelenkt, der zum Reversieren des aufgestellten Hubelementes 11b dient, wie später noch zu erläutern sein wird.
  • Die Funktionsweise der dargestellten Schutz-Vorrichtung ist wie folgt:
  • Grundfunktion
  • Im Grundzustand mit eingefahrenem Hubelement 11b hält die Sperrklinke 10 aufgrund ihrer Vorspannung über den Arm 10a und die Schaltfläche 7c die Drehklinke 7 im verklinkten Zustand, d. h. die beiden Scharnier-Oberteile 3 und 5 sind starr miteinander verbunden. Zum Öffnen der Fronthaube in die Servicestellung wird zunächst das Haubenschloß manuell entriegelt und entsichert. Die Fronthaube kann dann unter Verschwenken der beiden starr miteinander gekoppelten Scharnier-Oberteile 3, 5 um den karosseriefesten Gelenk-Drehpunkt 4 in die übliche Servicestellung geöffnet werden. Dieser Zustand ist in 3 dargestellt, aus der ersichtlich ist, daß infolge des bogenförmig nach unten abgesenkten ersten Scharnier-Oberteils 3 die Fronthaube über das starr damit verbundene zweite Scharnier-Oberteil 5 ohne Beeinträchtigung durch Karosserieteile, z. B. im Bereich der A-Säule, geöffnet werden kann. Nach erfolgtem Service kann die Fronthaube wieder wie üblich in den Schließzustand zurückgeschwenkt werden.
  • Aktives Aufstellen der Fronthaube bei drohendem Zusammenprall
  • Folgte man den Prinzipien des eingangs beschriebenen Standes der Technik, dann müsste das Aufstellen der Fronthaube mittels des Aufstellelementes durch Aufstellen des gesamten Scharniers 1 erfolgen. Dies ist jedoch bei den hier in Frage kommenden Fahrzeugtypen nicht möglich, weil der Abstand des Scharniers im Bereich des Gelenk-Drehpunktes 4 zur Kontur 6a der A-Säule zu klein ist.
  • Um dennoch eine Aufstellung der Fronthaube im windschutzseitigen Bereich erzielen zu können, ist, wie in den Figuren dargestellt, das bewegliche Scharnier-Oberteil 3, 5, an dem die Fronthaube befestigt ist, nicht im Ganzen starr ausgebildet, sondern es besteht aus zwei, über ein mittels des Aufstellelementes 11 schaltbares Gelenk verbundenen Teilen, wobei nur das vom Scharniergelenk-Drehpunkt 4 abgewandte Scharnier-Oberteil 5 mit der Fronthaube 6 verbunden ist.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das schaltbare Zusatzgelenk durch die Drehklinke 7, den Haltebolzen 9 und die Sperrklinke 10 in Verbindung mit der Ausgleichslasche 8 gebildet. Es versteht sich, daß der Fachmann auch andere Konstruktionen für ein schaltbares Gelenk einsetzen kann.
  • Dieses schaltbare Gelenk wird bei einem Crashfall durch das Aufstellelement 11 geöffnet und ermöglicht, daß die Fronthaube sich hinten mit umgekehrtem Drehsinn öffnet, d. h. die Fronthaube schwenkt hinten auf, um einen Drehpunkt im Bereich des vorderen Haubenschlosses.
  • Die 4 bis 6 zeigen das Öffnen des schaltbaren Gelenks unter Aufstellung der Fronthaube.
  • Bei einem drohenden Zusammenprall mit einer Person wird der Aktuator 14 sensorgesteuert aktiviert, wodurch der Auslösestift 14a mit dem Sperrglied 14b eingezogen wird. Die 4 zeigt dabei den Zustand am Anfang der Einzugsbewegung unmittelbar vor der Freigabe der Rasthebel 13 durch das Sperrglied 14b. Kommen diese dann, wie in 5 dargestellt frei, werden sie aufgrund ihrer Federvorspannung verschwenkt und heben damit die Verrastung zwischen dem Hubelement 11b und dem Gehäuse 11a des Aufstellelementes 11 auf, wodurch das Hubelement 11b aufgrund der vorgespannten Antriebs-Schraubenfeder 12 ausfahren kann.
  • Zunächst überwindet dabei das Hubelement den Abstand „a" (2) zwischen dem Schaltarm 10b der Sperrklinke 10 und dem kopfseitigen Wirkteil 11c, der vorgesehen ist, um ungewollte Auslösungen zu verhindern, und verschwenkt dabei die Sperrklinke 10 gegen den Uhrzeigersinn. Dadurch wird die Wirkverbindung zwischen dem Haltearm 10b der Sperrklinke 10 und der Schaltfläche 7c der Drehklinke 7 aufgehoben, so daß sich die Drehklinke aufgrund ihrer Federvorspannung entgegen dem Uhrzeigersinn unter Freigabe des Haltebolzens 9 verdreht. Das Gelenk zwischen den beiden Scharnier-Oberteilen 3 und 5 ist damit freigeschaltet, d. h. entsperrt. Dieser Zustand ist in 5 dargestellt.
  • Im weiteren Verlauf der Aufstellbewegung kommt das kopfseitige Wirkteil 11c des Hubelementes mit dem Scharnier-Oberteil 3 in Wirkkontakt und stellt dieses mit dem über die Ausgleichslasche 8 gekoppelten, zweiten, nunmehr verschwenkbarem Scharnier-Oberteil 5 samt der Fronthaube auf.
  • Die Ausgleichslasche sorgt dafür, daß die sich während der Aufstellbewegung ändernden Abstände zwischen den fahrzeugfesten Drehpunkten ausgeglichen werden können.
  • Der Weg der Fronthaube bei einer Crashauslösung wird zum einen durch den Hub des Hubelementes 11b bestimmt und zum anderen durch einen Anschlag 3b, den die Ausgleichslasche 8 am Scharnier-Oberteil 3 findet.
  • Dieser Zustand der aufgestellten Fronthaube ist in 6 dargestellt.
  • Ist die Fronthaube aufgestellt worden, ohne daß es zu einem Zusammenprall gekommen ist, dann könnte man zwar bis zur nächsten Werkstatt oder Tankstelle vorsichtig weiterfahren, jedoch wird zweckmäßig die Fronthaube am Ort des Geschehens reversiert, was im vorliegenden Fall auf einfache Weise möglich ist. Das Reversieren erfolgt dabei in drei Phasen.
  • Zunächst wird in der ersten Phase das Haubenschloß auf konventionelle Weise manuell entriegelt und entsichert. Danach wird die Fronthaube zusammen mit dem zweiten Scharnier-Oberteil 5 wie bei einer Serviceaufstellung hochgeschwenkt. Dabei schwenkt der am Scharnier-Oberteil befestigte Haltebolzen 9 in die maulförmige Öffnung 7b der Drehklinke 7, welche durch die Sperrklinke 10 verriegelt wird, so daß die beiden Scharnier-Oberteile 3 und 5 wieder starr miteinander verbunden sind. Dieser Zustand nach der ersten Reversierphase ist in 7 dargestellt.
  • In der zweiten Reversierphase wird an jedem der beiden gegenüberliegenden Scharniere 1 der Reversierhebel 15 im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis sein Hebelarm am Haltearm der Sperrklinke 10 zur Anlage kommt, beispielsweise in der Ausführung, daß ein Bowdenzug an jedem Reversierhebel befestigt ist, und diese in den vorderen Bereich der Haube geführt werden, wo sie zusammen zur Betätigung kommen. Ebenso ist aber auch eine manuelle Betätigung der Reversierhebel von Hand denkbar. Die Reversierhebel verbleiben durch entsprechende Gestaltung bzw. Federunterstützung in dieser Stellung. Der Reversierhebel hat zwei Funktionen. Zum einen soll er verhindern, daß während des Reversiervorganges das ausgefahrene Hubelement 11b die Sperrklinke 10 entriegelt. Zum anderen ist die Geometrie so ausgelegt, daß das Hubelement in die Halteposition zurückgefahren werden kann.
  • Dieser Zustand des gegen die Sperrklinke 10 verschwenkten Reversierhebels 15 ist in der 8 dargestellt.
  • In der dritten, „eigentlichen" Reversierphase wird die Fronthaube in die Schließstellung bewegt. Durch diesen Schließvorgang wird das Hubelement 11b nach unten gedrückt und zum Verrasten in der Ausgangs- d. h. Grundstellung gebracht.
  • Dieser Zustand ist in der 9 dargestellt. Der Arm des Reversierhebels 15 liegt dabei am kopfseitigen Wirkteil 11c des Hubelementes an und die Haltehebel 13 verrasten das Hubelement 11b mit dem Gehäuse 11a des Aufstellelementes.
  • Die Fronthaube kann jedoch nicht gänzlich geschlossen werden; dies verhindert wiederum die Geometrie des Reversierhebels, alternativ die Ausgestaltung des Betätigungshebels an dem die Bowdenzüge befestigt sind in der Weise, daß der Betätigungshebel bei dem Reversiervorgang zwischen Motorhaube und Frontmodul eine Blockade bildet.
  • Nach der Reversierung des Hubelementes muß die Haube daher nochmals geöffnet werden. Im geöffneten Zustand werden die Reversierhebel durch eine direkte manuelle Betätigung oder durch erneute Betätigung des Bowdenzugs im umgekehrten Sinn wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht, wodurch bei der alternativ aufgezeigten Ausgestaltung des Betätigungshebels die Blockade aufgehoben wird. Danach wird die Fronthaube wieder geschlossen, wie in 2 dargestellt.
  • Nach dem Schließen der Fronthaube ist das System sowohl für eine Normalbetätigung als auch für eine Crashauslösung wieder funktionsfähig.
  • 1
    Scharnier
    2
    Scharnier-Unterteil
    2a
    Befestigungs-Abschnitt
    2b
    Trag-Abschnitt
    3
    Erstes, hintere Scharnier-Oberteil
    3a
    Bogenförmiges Ende
    3b
    Anschlag
    4
    Scharniergelenk-Drehpunkt
    5
    Zweites, vordere Scharnier-Oberteil
    6
    Fronthauben-Kontur
    6a
    A-Säulen-Kontur
    7
    Drehklinke
    7a
    Drehpunkt
    7b
    Maulförmige Öffnung
    7c
    Schaltfläche
    8
    Ausgleichslasche
    9
    Haltebolzen
    10
    Sperrklinke
    10a
    Ein Ende der Sperrklinke (Haltearm)
    10b
    Anderes Ende der Sperrklinke (Schaltarm)
    11
    Aufstellelement
    11a
    Gehäuse
    11b
    Hubelement
    11c
    Kopfseitiges Wirkteil
    12
    Schraubenfeder
    13
    Rasthebel
    14
    Aktuator
    14a
    Auslösestift
    14b
    Sperrglied
    15
    Reversierhebel

Claims (8)

  1. Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf ein Kraftfahrzeug durch aktives Aufstellen dessen Fronthaube im windschutzscheibenseitigen Scharnierbereich, der zu beiden Seiten des Vorderwagens jeweils ein Scharnier (1) aufweist, welches als Eingelenkscharnier mit zwei Scharnierflügeln ausgebildet ist, einem einteiligen karosseriefest angebrachten unteren Scharnierflügel (2) und einem mit der Fronthaube (6) verbundenen oberen zweigeteilten Scharnierflügel (3, 5), die beide über kufenförmige Fortsätze (2b, 3a) an einem gemeinsamen, fahrzeugfesten Scharniergelenk-Drehpunkt (4) angelenkt sind, von denen der zweigeteilte obere Scharnierflügel einen vorderen, als Befestigungsflansch für die Fronthaube (6) ausgebildeten Flügelteil (5) und einen hinteren Scharnierflügelteil (3) mit dem am gemeinsamen Drehpunkt (4) angelenkten kufenförmigen Fortsatz (3a) aufweist, und beide Scharnierflügelteile (3, 5) über ein Gelenk miteinander gekoppelt sind, welches über einen Schalter (7, 9, 10) feststellbar und freigebbar ist, in Verbindung mit einem Längen-Ausgleichsglied (8), wobei ein Energiespeicher (12) zum Aufstellen des oberen Scharnierflügels und eine Aktuatoreinheit (14 mit 13) zum sensorgesteuerten Auslösen des Energiespeichers vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufstellelement (11) mit einem in einem karosseriefesten Gehäuse (11a) linear aufstellbar geführten Hubelement (11b) und im Gehäuse integriertem Energiespeicher (12) sowie Aktuator (14), das nur temporär während des Aufstellens und nach Abschluss des Aufstellens mit dem hinteren oberen Flügelteil (3) in Wirkkontakt tritt, vorgesehen ist, dass das Gelenk zwischen den beiden oberen Flügelteilen (3 und 5) und das Längen-Ausgleichsglied durch eine gemeinsame Lasche (8), die an beiden Flügelteilen angelenkt ist, gebildet ist und dass der Schalter für das Gelenk aus einer Klinkenanordnung (7, 10) in Verbindung mit einem Haltebolzen (9) am vorderen, oberen Flügelteil besteht, und der Wirkkontakt zwischen einem Kopfteil (11c) des Hubelementes (11b) derart ausgebildet ist, dass beim Ausfahren des Hubelementes zunächst die Verklinkung gelöst und danach das hintere, obere Flügelteil (3) und damit über die Gelenk-Ausgleichslasche (8) auch das ausgeklinkte vordere, obere Flügelteil (5) samt daran befestigter Fronthaube (6) aufstellbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Scharnierflügel (2) einen Befestigungs-Abschnitt (2a) für die Anbringung an der Karosse des Vorderwagens und einen hochgestellten Trag-Abschnitt (2b) zur Anlenkung des hinteren Scharnierflügelteils (3) des oberen Scharnierflügels in dem Scharniergelenk-Drehpunkt (4) aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Scharnierflügelteil (3) kufenförmig zum Scharniergelenk-Drehpunkt (4) hin hochgebogen ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinkenanordnung zwei am hinteren Scharnierflügelteil (3) federvorgespannt angelenkte Drehklinken aufweist, einer ersten Drehklinke (7) mit einer Maulöffnung (7b) für die Verklinkung mit dem Haltebolzen (9) und einer zweiten zweiarmigen Sperrklinke (10), welche einen Haltearm (10a) für das Halten der ersten Drehklinke (7) im verklinkten Zustand mit dem Haltebolzen (9) und einem Schaltarm (10b) für eine lösende Wirkverbindung mit dem Kopfteil (11c) des Hubelementes (11b) im Crash-Fall aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Drehklinke (7) eine Schaltfläche (7c) für die Wirkverbindung mit dem Haltearm (10a) der Sperrklinke (10) aufweist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des hinteren Scharnierflügelteils (3) ein Anschlag (3b) für eine Begrenzung der Drehbewegung der Ausgleichslasche (8) angebracht ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Scharnierflügelteil (3) ein Reversierhebel (15) verschwenkbar angelenkt ist, der in reversierende Wirkverbindung mit dem Kopfteil (11c) des Hubelementes (11b) bringbar ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Reversierhebel (15) zu seiner Verschwenkbarkeit mit einem Bowdenzug verbunden ist.
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