DE10108882A1 - Hubsystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Hubsystem für eine als Personenschutz bei einem Kraftfahrzeug vorgesehene, verlagerbare Haube sowie ein Personenschutzsystem. Um ein verbessertes Hubsystem und ein ein solches Hubsystem aufweisendes Personenschutzsystem zur Verfügung zu stellen, ist gemäß der Erfindung eine Kraftbegrenzungseinrichtung (56) vorgesehen, welche eine Verlagerung der Haube (14) erst bei Erreichen einer Grenzbelastung bei einem Aufprall freigibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Hubsystem für eine als Personenschutz bei einem
Kraftfahrzeug vorgesehene, verlagerbare Haube, sowie ein Personenschutzsystem.
Beim Betrieb von Kraftfahrzeugen ereignen sich häufig Unfälle, bei denen ein Fußgänger
mit einem Kraftfahrzeug kollidiert. Der Fußgänger erleidet dabei häufig schwere
Verletzungen, wobei ein Teil der Verletzungen durch einen Aufprall an einem harten
Fahrzeugteil verursacht wird. Eines der Verletzungen verursachenden harten
Fahrzeugteile ist der unter oder hinter der Motorhaube angeordnete Motorblock. Das
Bestreben, Fahrzeuge aerodynamisch günstig zu gestalten, hat dazu geführt, daß der
Abstand, in welchem die Motorhaube von dem Motorblock angeordnet ist und welcher im
Falle einer Kollision als Pufferabstand dient, nunmehr nur noch sehr gering ist.
In der Praxis sind daher Systeme entwickelt worden, welche im Falle einer Kollision den
Abstand der Motorhaube zu dem Motorblock erhöhen, indem die Motorhaube verlagert
wird. Dabei kommen Hubsysteme zum Einsatz, welche zum Teil mechanische
Federsysteme oder Airbag-Vorrichtungen (DE 27 11 338 A1) aufweisen.
Aus DE 197 21 565 A1, welche ein Hubsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1
beschreibt, ist bekannt, die Hubbewegung durch eine Fronthauben-Aufstellfeder erfolgen
zu lassen, wobei die Fronthauben-Aufstellfeder derart angeordnet ist, daß sie einen
Schließbolzen umschließt. Der Schließbolzen wird in einer gespannten Position der
Fronthaube bzw. Fronthauben-Aufstellfeder mittels eines Schloßriegels festgehalten,
welcher mittels einer elektromagnetischen oder pyrotechnischen Entriegelung gegen den
Druck einer Schraubenfeder verlagerbar ist. Eine Begrenzung des Hubweges beim
Aufstellen der Haube und einer Feststellung der Fronthaube in der angehobenen
Position erfolgt durch einen Fanghaken, der in einer Fallennut des Schließbolzens
einrastbar ist.
Vor einer Kollision wird der Kolben in dem Zylinder durch eine Kolbenfeder im
eingeschobenen Zustand gehalten. Der durch das Anheben der Haube als
Sicherheitsabstand zur Verfügung stehende Hubweg hängt entscheidend davon ab,
wann der Aufprall eines Fußgängers erfolgt. Wird beispielsweise erst ein Hindernis
überfahren und erfolgt die Kollision mit dem Fußgänger erst anschließend, kann der
Hubweg sich aufgrund der Wirkung der Kolbenfeder bereits wieder verkürzt haben.
Die in DE 197 21 565 A1 beschriebene Hubvorrichtung wird gleichzeitig als
Haubenschloß am vorderen, unteren Ende der Motorhaube eines PKW verwendet und
soll durch Niederdrücken der Motorhaube spannbar sein. Dies hat zur Folge, daß - sollen
Deformationen an der Motorhaube vermieden werden - die Fronthauben-Aufstellfeder
nur verhältnismäßig weich ausgebildet sein kann und somit nur eine geringe
Hubgeschwindigkeit der Haube bewirken kann. Außerdem erfordert die wirksame
Betätigung des Schloßriegels eine aufwendige Konstruktion.
Aus DE 197 10 417 A1 ist ferner ein Hubsystem bekannt, bei dem eine Gasdruckfeder
verwendet wird, um die Hubbewegung zu bewirken. Die Gasdruckfeder, die auch dazu
dient, im gewöhnlichen Service-Betrieb die Haube abzustützen, ist am hinteren, oberen
Ende der Haube angeordnet. Ein zwei gelenkig miteinander verbundene Führungsarme
aufweisendes Haltegestänge weist dabei an seinem die beiden Führungsarme
verbindenden Gelenk ein Haltemittel auf. Das Haltemittel bewirkt, daß die Haube nicht
aufklappt sondern angehoben wird, wenn im Falle einer Kollision das Haltemittel den
Gelenkpunkt freigibt. Die aus DE 197 10 417 A1 bekannte Hubvorrichtung weist den
Nachteil auf, daß sie nur mit großem Aufwand rückstellbar ist.
Ein weiteres Hubsystem mit einer energiespeichernden oder energiefreisetzenden
Einrichtung zum Anheben der Haube ist aus DE 197 12 961 A1 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Hubsystem und einen ein
solches Hubsystem aufweisende Personenschutzsystem zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche
1 bzw. 15.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß ein Hubsystem für eine als
Personenschutzsystem bei einem Kraftfahrzeug vorgesehene verlagerbare Haube mit
mindestens einer Hubeinrichtung und einer Verriegelungseinrichtung eine
Kraftbegrenzungseinrichtung aufweist, welche eine Verlagerung der Haube erst bei
Erreichen einer Grenzbelastung bei einem Aufprall freigibt. Die
Kraftbegrenzungseinrichtung bewirkt, daß, wenn das Hubsystem einmal aktiviert ist,
durch die Verriegelungseinrichtung der für den Sicherheitsabstand der Haube von
darunter liegenden harten Teilen maßgebliche Verformungsweg der Haube zunächst
erhalten bleibt, wenn eine Belastung auf die Hubeinrichtung einwirkt, daß aber
gleichzeitig, wenn die Nachgiebigkeit der Haube nicht ausreicht, um schwere
Verletzungen zu vermeiden, diese insgesamt zurückweicht, wodurch übermäßige HiC-
Werte, das heißt Belastungen einer aufprallenden Person verhindert werden. Damit wird
insbesondere dem Umstand Rechnung getragen, daß Fronthauben in der Regel
Verstrebungen oder Profilierungen aufweisen, in deren Bereich die Fronthauben weniger
gut verformbar sind.
Das erfindungsgemäße Hubsystem funktioniert also so, daß im Falle einer Kollision
durch die Hubeinrichtung die Haube angehoben und im angehobenen Zustand verriegelt
wird. Prallt ein Fußgänger auf die Haube auf, verformt sich zunächst die Haube. Ist der
Aufprall so stark, daß ein Grenzbelastungswert überschritten wird, bei dem die
Verformung der Haube alleine nicht ausreicht, um schwere Verletzungen zu verhindern,
setzt die Wirkung der Kraftbegrenzungseinrichtung ein, welche eine Verlagerung der
Haube in einem solchen Falle freigibt. Durch das erfindungsgemäße Hubsystem wird
dadurch eine höhere Sicherheit für an Kollisionen beteiligte Fußgänger erreicht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kraftbegrenzungseinrichtung derart
ausgeführt, daß nach Freigabe der Haube diese nur gegen einen Widerstand
verlagerbar ist. Dadurch wird sicher gestellt, daß bei einer Kollision nach einer
Verformung der Haube oder parallel dazu weitere Aufprallenergie verbraucht wird, ehe
eine aufprallende Person auf harten, unverformbaren Teilen unterhalb der Haube
aufschlägt.
Vorzugsweise ist die Kraftbegrenzungseinrichtung Teil der Verriegelungseinrichtung.
Eine solche Ausgestaltung führt zu einem geringen Fertigungs- und Reparaturaufwand.
Als besonders günstig hinsichtlich der Dimensionierung und Fertigung haben sich
Abscherbolzen und Abscherplatten herausgestellt, deren Verwendung eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt.
Anstelle von Abscherbolzen und Abscherplatten, welche ihrerseits kaum Energie
vernichten, kann die Kraftbegrenzungseinrichtung mindestens einen
energievernichtenden Verformungskörper aufweisen, welcher gemäß einer weiter
bevorzugten Ausführungsform irreversibel verformbar ausgeführt ist.
Vorzugsweise weißt die Hubeinrichtung des Hubsystems eine Kolben-Zylindereinheit auf,
bei der ein Kolben relativ zu einem Zylinder verlagerbar ist. Bei einer Kolben-
Zylindereinheit besteht nicht die Gefahr, daß angrenzende Teile oder Fremdkörper deren
Funktionstüchtigkeit beeinträchtigen, da alle funktionswesentlichen Teile innerhalb des
Zylinders anordenbar sind.
Die Kolben-Zylindereinheit kann zur Ausführung der Hubbewegung mit einer Kolbenfeder
versehen sein. Für ein besonders rasches Anheben der Haube im Falle einer Kollision ist
jedoch vorzugsweise eine pyrotechnische Ladung vorzusehen.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungseinrichtung
des Hubsystems eine Freigabeeinrichtung auf, bei deren Betätigung der Kolben und
der Zylinder von einer Kolbenfeder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden.
Entsteht an Kraftfahrzeugen bei einer Kollisionen, auch bei einer solchen mit
Fußgängerbeteiligung, nur ein geringer Schaden, bleibt das Kraftfahrzeug fahrbereit, da
sich die Haube problemlos durch Entriegeln der Kolben-Zylindereinheit in die
Ausgangsstellung zurückführen läßt.
Vorzugsweise weist die Verriegelungseinrichtung einen Verriegelungsbolzen oder
einen Verriegelungskolben auf, welche mittels einer Verriegelungsfeder in
Verriegelungsrichtung vorgespannt sind. Ist der Verriegelungsbolzen als
Abscherbolzen ausgeführt, kann er die Funktion der Kraftbegrenzungseinrichtung
erfüllen. Eine solchermaßen ausgestaltete Verriegelungseinrichtung ist nicht nur
besonders zuverlässig sondern auch mit einfachen Mitteln herstellbar.
Wenn die Verriegelungseinrichtung einen Entriegelungszug aufweist, welcher
vorzugsweise in das Fahrzeuginnere geführt ist, läßt sich die Entriegelung und damit
die Rückführung von Zylinder und Kolben vom Fahrzeuginnenraum aus ohne
Manipulationen an der Haube durchführen.
Durch ein Integrieren der mindestens einen Kolben-Zylindereinheit in ein
Haubenschloß ist es möglich, das Hubsystem als Nachrüstbausatz auszuführen.
Wenn Kolben-Zylindereinheiten sowohl im Bereich der frontseitigen als auch der
heckseitigen Kante der Haube angeordnet sind, ist ein im wesentlichen
gleichmäßiges Anheben der Haube möglich, wodurch über die gesamte Fläche der
Haube ein großer Pufferabstand zur Verfügung gestellt wird.
Die Vorteile der Erfindung zeigen sich insbesondere dann, wenn ein erfindungsgemäßes
Hubsystem bei einem Personenschutzsystem mit einer bei einem Kraftfahrzeug
vorgesehenen, verlagerbaren Haube eingesetzt wird. Sie zeigen sich insbesondere,
wenn die Haube im wesentlichen waagerecht oder im spitzen Winkel zum Horizontalen
angeordnet ist. Auch wenn die Haube, wie gemäß einer alternativen bevorzugten
Ausführungsform des Personenschutzsystems vorgesehen, im wesentlichen senkrecht
oder im spitzen Winkel zur Vertikalen angeordnet ist, wird eine vorteilhafte Verringerung
der Schwere der Verletzungen von mit dem Kraftfahrzeug kollidierenden Personen
erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den
Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Frontabschnitt eines mit einem erfindungsgemäßen
Personenschutzsystems ausgerüsteten PKW,
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Hubsystem gemäß einer ersten Ausführungsform in einer
Ausgangsstellung in vereinfachter Darstellung im Schnitt, und
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Hubsystem gemäß einer zweiten Ausführungsform in
einer Ausgangsstellung in vereinfachter Darstellung im Schnitt.
Der in Fig. 1 gezeigte Frontabschnitt eines PKW 10 weist ein Personenschutzsystem 12
mit einer Motorhaube 14, einer Steuerung 16 und zwei Hubsystemen 18, 20 auf, welche
im Bereich der Außenkanten der Motorhaube 14 an deren Längsseiten im wesentlichen
am in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende der Motorhaube 14 angeordnet sind. Alternativ
oder zusätzlich zu der Anordnung von zwei Hubsystemen 18, 20 am in Fahrtrichtung
rückwärtigen Ende können auch ein oder mehrere Hubsysteme 22 am in Fahrtrichtung,
vorderen Ende der Motorhaube 14 angeordnet sein.
Die Hubsysteme 18, 20 bzw. 22 werden im Falle eines Aufpralles eines Fußgängers auf
dem PKW 10 aufgrund eines von einer Sensorleiste 24 gesendeten Signals von der
Steuerung 16 aktiviert und heben die Motorhaube 14 um etwa 5 bis 15 cm an, so daß
unterhalb der Motorhaube 14 ein Pufferraum entsteht, in welchen hinein sich die
Motorhaube 14 verformen kann, ohne durch einen Motorblock an der Verformung
behindert zu werden. Dadurch läßt sich der Aufprall einer Person auf der Motorhaube 14
verletzungsbegrenzend dämpfen.
Die Hubsysteme 18, 20 sind gemäß einer ersten Ausführungsform wie durch die Fig. 2
erläutert ausgeführt und weisen neben einem Scharnierabschnitt 26 zum Anheben des
rückwärtigen Endes der Motorhaube 14 eine Kolben-Zylindereinheit 28 auf.
Der Scharnierabschnitt 26 besteht aus einer an der Motorhaube angeschweißten
Scharnierlasche 30, einem Übertragungsbolzen 32 sowie einer an einem karosserieseitig
befestigten Haltebolzen 34 befestigten Anlenklasche 36. Die Anlenklasche 36 ist um den
Haltebolzen 34 schwenkbar gelagert.
Die Kolben- Zylindereinheit 28 ihrerseits weist einen Kolben 38 auf, welcher in einem
Zylinder 40 verlagerbar geführt ist. Der Kolben 38 weist eine Kolbenstange 42 auf, deren
freies Ende gelenkig an dem Übertragungsbolzen 32 angreift. Um den Kolben 38 und
den Zylinder 40 in der in Fig. 2 gezeigten Ausgangsstellung zu halten, in der die
Motorhaube 14 den Motorraum wie in Fig. 1 gezeigt abschließt, ist eine Kolbenfeder 44
vorgesehen. Die Kolbenfeder 44, welche auch der Rückführung von Kolben 38 und
Zylinder 40 in die Ausgangsstellung dient, ist im Innern des Zylinders 40 angeordnet und
als Schraubenfeder ausgeführt. Sie befindet sich auf der Rückseite des Kolbens 38
einem von dem Zylinder 40 und dem Kolben 38 definierten Druckraum 46
gegenüberliegend.
Der Druckraum 46 weist in seiner, durch den Zylinder 40 definierten Außenwand eine
Durchbrechung auf, um eine Treibladung 48 oder eine zu einer Treibladung führende
Treibladungsdüse aufzunehmen.
Wenn aufgrund eines Signals von der Sensorleiste 24 die Steuerung 16 die Treibladung
48 zündet, wird in dem Druckraum 46 ein Gasdruck aufgebaut, welcher über den Kolben
38 und dessen Kolbenstange 42 die Motorhaube 14 anhebt, wobei die Anlenklasche 36
um den Haltebolzen 34 verschwenkt wird. Dabei stützt sich der Zylinder 40 über ein
Anlenkauge 50 an einem Befestigungsausleger 52 ab, welcher seinerseits an dem
karosserieseitig befestigten Haltebolzen 34 angreift.
Durch den Druckaufbau in dem Druckraum 36 wird die Kolbenstange 42 nahezu
vollständig aus dem Zylinder 40 herausgeschoben. Im ausgeschobenen Zustand greift
eine Verriegelungseinrichtung 54 mit einem Verriegelungsbolzen 56 in eine in der
Kolbenstange 42 ausgebildete Vertiefung 58 ein und hält dadurch die Kolbenstange 42
im ausgefahrenen Zustand fest, auch wenn der Druck in dem Druckraum 46 abfallen
sollte. Ferner wird durch den Verriegelungsbolzen 56 eine Verlagerung des Kolbens 38
aufgrund der Kraft der Kolbenfeder 44 verhindert.
Der Verriegelungsbolzen 56 ist als Abscherbolzen ausgeführt, wodurch der
Verriegelungsbolzen 56 als Kraftbegrenzungseinrichtung fungiert. Wird beim Aufprall
einer Person auf die Motorhaube 14 ein vorgegebener HiC-Wert, daß heißt eine
Grenzbelastung überschritten, schert der Verriegelungsbolzen 56 ab und ermöglicht eine
Verlagerung der Motorhaube 14. Diese Verlagerung der Motorhaube 14 erfolgt dabei
gegen einen Widerstand, da der Kolben 38 in dem Zylinder 40 das durch die
pyrotechnische Ladung erzeugte Gaspolster komprimieren muß.
An der Kolben-Zylindereinheit 28 sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
Gasauslaßöffnungen (nicht gezeigt) vorgesehen, welche zeitversetzt nach dem Anheben
der Haube 14 ein Ablassen des Gaspolsters, vorzugsweise kontrolliert, ermöglichen. Die
Kolben-Zylindereinheit 28 wirkt also wie ein Gasdruckdämpfer, so daß nicht nur die
Verformbarkeit der angehobenen Haube 14 sondern auch das Nachgeben der Haube 14
gegen einen Widerstand der Schwere der Verletzung aufprallender Personen
entgegenwirken.
Das Einrasten des Verriegelungsbolzens 56 in der Vertiefung 58 erfolgt automatisch, da
der Verriegelungsbolzen 56 mittels einer Verriegelungsfeder 60 in Richtung auf die
Kolbenstange 42 vorgespannt ist. Die Verriegelungsfeder 50 selbst stützt sich an einem
Boden eines Bolzengehäuses 62 ab.
Um nach Kollisionen ohne größere Schäden die Motorhaube 14 wieder in ihre
Ausgangsposition zurückzuführen, ist es lediglich erforderlich, den Verriegelungsbolzen
56 mittels eines Entriegelungszuges 64 zurückzuziehen, wodurch die volle Beweglichkeit
des Kolbens 38 wieder hergestellt wird und dieser aufgrund der Kraft der Kolbenfeder 44
in seine Ausgangsstellung zurückfährt. Weist das Hubsystem eine pyrotechnische
Ladung 48 auf, ist diese zu ersetzen.
Das Hubsystem 22 am vorderen Ende der Haube 14, welches im Detail nicht dargestellt
ist, entspricht im wesentlichen den in Fig. 2 gezeigten Hubsystemen 18, 20. Anstelle der
Scharnierlasche 30 ist jedoch ein Haubenschloß vorgesehen.
Anstelle der pyrotechnischen Ladung oder zu deren Unterstützung ist es möglich, in dem
Druckraum 146, wie in Fig. 3 gezeigt, eine Schraubenfeder anzuordnen, welche bei einer
Kollision freigegeben wird und den Kolben 148 verlagert. Das erfindungsgemäße
Hubsystem 118, 120 in Fig. 3 entspricht im wesentlichen dem Hubsystem 18, 20 gemäß
der ersten Ausführungsform in Fig. 2. Daher sind für Teile des Hubsystems 118, 120
gemäß der zweiten Ausführungsform, die Teilen des Hubsystems gemäß der ersten
Ausführungsform 18, 20 entsprechen, Bezugszeichen verwendet worden, welche um 100
erhöht worden sind. Auf die entsprechenden Beschreibungsteile wird hiermit verwiesen.
Gemäß der zweiten Ausführungsform erfolgt das Anheben der Motorhaube 114 aufgrund
einer Hubfeder 170, welche in einem Druckraum 146 angeordnet ist und einen Kolben
138 in Hubrichtung vorspannt. Um die Hubfeder 170 zurückzuhalten weist die
Kolbenstange 142 eine Verriegelungsraste 172 auf, in welche der Verriegelungsbolzen
156 der Verriegelungseinrichtung 154 eingreift. Im Falle einer Kollision wird der
Verriegelungsbolzen 156 kurzfristig aufgrund eines Sensorsignals durch eine
pyrotechnische Ladung (nicht gezeigt) zurückgezogen, wodurch die Hubfeder 170 die
Haube 140 anheben kann. Nach Erreichen des maximalen Hubweges greift der
Verriegelungsbolzen 156 aufgrund der Verriegelungsfeder 160 in die Vertiefung 158 ein.
Wird bei einem Aufprall ein vorgegebener Belastungsgrenzwert überschritten, schert der
Verriegelungsbolzen 156 ab, wodurch die Motorhaube 140 unter Komprimierung der
Hubfeder 170 nachgeben kann.
Zur Kraftbegrenzung ist es ferner gemäß der Erfindung möglich, die Kolben-
Zylindereinheit oder Teile derselben als energievernichtenden Verformungskörper
auszubilden, wobei dies beispielsweise dadurch geschehen kann, daß die Kolbenstange
oder ein Abschnitt des Zylinders als Wellkörper ausgeführt werden, welche nach
Überschreiten einer Grenzbelastung komprimiert werden oder ausknicken. Über eine
Gummiumantellung kann der Widerstand, welcher nach Erreichen der Grenzbelastung
der weiteren Verformung und damit der Haube entgegengesetzt wird, eingestellt werden.
Die Kolben-Zylindereinheit, die bei einer solchen Ausführungsform einen
energievernichtenden Verformungskörper darstellt, wird dabei zerstört.
10
PKW
12
Personenschutzsystem
14
Motorhaube
16
Steuerung
18
Hubsystem
20
Hubsystem
22
Hubsystem
24
Sensorleiste
26
Scharnierabschnitt
28
Kolben-Zylindereinheit
30
Scharnierlasche
32
Übertragungsbolzen
34
Haltebolzen
36
Anlenklasche
38
Kolben
40
Zylinder
42
Kolbenstange
44
Kolbenfeder
46
Druckraum
48
Treibladung
50
Anlenkauge
52
Befestigungsausleger
54
Verriegelungseinrichtung
56
Verriegelungsbolzen
58
Vertiefung
60
Verriegelungsfeder
62
Bolzengehäuse
64
Entriegelungszug
114
Motorhaube
118
Hubsystem
120
Hubsystem
128
Kolben-Zylindereinheit
130
Scharnierlasche
136
Anlenklasche
138
Kolben
140
Zylinder
142
Kolbenstange
146
Druckraum
154
Verriegelungseinrichtung
156
Verriegelungsbolzen
158
Vertiefung
160
Verriegelungsfeder
170
Hubfeder
172
Verriegelungsraste
Claims (17)
1. Hubsystem für eine als Personenschutzsystem bei einem Kraftfahrzeug
vorgesehene verlagerbare Haube (14; 114), mit mindestens einer an der Haube
(14; 114) einerseits und an einem Karosserieteil andererseits angreifenden
Hubeinrichtung, wobei eine Verriegelungseinrichtung (54; 154) die
Hubeinrichtung relativ in der expandierten Stellung verriegelt, gekennzeichnet
durch eine Kraftbegrenzungseinrichtung (56; 156), welche eine Verlagerung
der Haube (14; 114) erst bei Erreichen einer Grenzbelastung bei einem Aufprall
freigibt.
2. Hubsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kraftbegrenzungseinrichtung (56; 156) derart ausgeführt ist, daß nach
Freigabe der Haube (14; 114) diese nur gegen einen Widerstand verlagerbar
ist.
3. Hubsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kraftbegrenzungseinrichtung (56; 156) Teil der Verriegelungseinrichtung (54;
154) ist.
4. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftbegrenzungseinrichtung einen Abscherbolzen (56; 156) oder eine
Abscherplatte aufweist.
5. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftbegrenzungseinrichtung mindestens einen energievernichtenden
Verformungskörper aufweist.
6. Hubsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verformungskörper irreversible verformbar ausgeführt ist.
7. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung eine Kolben-Zylindereinheit (28; 128) aufweist.
8. Hubsystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-
Zylindereinheit (28) eine pyrotechnische Ladung (48) aufweist.
9. Hubsystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verriegelungseinrichtung (54) eine Freigabeeinrichtung aufweist, bei deren
Betätigung der Kolben (38) und der Zylinder (40) von der Kolbenfeder (44) in
ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden.
10. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungseinrichtung (54; 154) einen Verriegelungsbolzen (56; 156)
oder einen Verriegelungskolben aufweist, welche mittels einer
Verriegelungsfeder (60; 160) in Verriegelungsrichtung vorgespannt sind.
11. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungseinrichtung (54) einen Entriegelungszug aufweist.
12. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Hubeinrichtung in ein Haubenschloß integriert ist.
13. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Hubeinrichtung im Bereich der Haubenscharniere angeordnet
ist.
14. Hubsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
Hubeinrichtungen sowohl im Bereich der frontseitigen als auch der heckseitigen
Kante der Haube (14) angeordnet sind, um ein im wesentlichen gleichmäßiges
Anheben der Haube (14) zu ermöglichen.
15. Personenschutzsystem mit einer bei einem Kraftfahrzeug vorgesehenen
verlagerbaren Haube (14; 114), gekennzeichnet durch ein Hubsystem (18, 20,
22; 118, 120) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
16. Personenschutzsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haube (14; 114) im wesentlichen waagerecht oder im spitzen Winkel zur
Horizontalen angeordnet ist.
17. Personenschutzsystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haube im wesentlichen senkrecht oder im spitzen Winkel zur Vertikalen
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10108882A DE10108882A1 (de) | 2001-02-23 | 2001-02-23 | Hubsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10108882A DE10108882A1 (de) | 2001-02-23 | 2001-02-23 | Hubsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10108882A1 true DE10108882A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7675324
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10108882A Ceased DE10108882A1 (de) | 2001-02-23 | 2001-02-23 | Hubsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10108882A1 (de) |
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