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Die Erfindung betrifft ein Entriegelungssystem einer Fahrzeugtür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 der Erfindung. Gemäß Anspruch 8 der Erfindung betrifft dieselbe ferner ein Fahrzeug mit einem derartigen Entriegelungssystem.
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Entriegelungs- bzw. Öffnungssysteme für Fahrzeugtüren, insbesondere Kraftfahrzeugtüren, sind seit geraumer Zeit bekannt. So offenbart die
DE 103 09 821 A1 eine Kraftfahrzeugtür mit zumindest einer Abdeckung in Form einer Tür, Klappe oder dergleichen, und mit einer Öffnungseinrichtung, welche die Abdeckung entriegelt und wenigstens teilweise ausstellt. Im Besonderen ist die Abdeckung grifflos ausgebildet und weist eine in ihrem geöffneten Zustand betätigbare Notöffnungseinrichtung zum manuellen Öffnen bei blockiertem Ausstellvorgang auf. Die Notöffnungseinrichtung kann als Hinterschneidung an einer Wulst, Leiste oder dergleichen ausgebildet sein und einen nach außen schwenkbaren Klappgriff aufweisen, welcher am Rand der Abdeckung angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2013 112 122 A1 ist ein gattungsgemäßes Entriegelungssystem einer Fahrzeugtür mit einem Türschloss und mit einer sogenannten Notbetätigungshandhabe zur Betätigung des Türschlosses bakannt, wobei die Handhabe von einer versenkten Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung verlagerbar ist, in welcher sie vom Benutzer gegriffen werden kann, um manuell die Fahrzeugtür zu entriegeln. Das Türschloss weist dabei eine Drehfalle auf, die mit einer karosserieseitigen Sperrklinke zum Arretieren der Fahrzeugtür zusammenwirkt und die Arretierung bei Bedarf löst. Es ist vorgesehen, dass das Gesperre zunächst motorisch in seine Vorraststellung bewegt wird, bevor die Notbetätigungshandhabe aktivierbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Entriegelungssystem zu schaffen, das eine vereinfachte Bedienung des Entriegelungssystems gewährleistet. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung ein Fahrzeug mit einem derartigen Entriegelungssystem zur Verfügung zu stellen.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird zunächst durch ein Entriegelungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ausgehend von einem Entriegelungssystem einer Fahrzeugtür, mit einem an der Fahrzeugtür angeordneten Türschloss, und mit einer an der Fahrzeugtür angeordneten Handhabe zum Entriegeln des Türschlosses, wobei die Handhabe in einer Nichtgebrauchsstellung versenkt in der Fahrzeugtür angeordnet ist und in einer Gebrauchsstellung der Fahrzeugtür nach Fahrzeug-außen vorsteht, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Handhabe zumindest in ihrer Gebrauchsstellung um ihre Längsachse drehbar ausgebildet ist und wenigstens drei stabförmig ausgebildete und schwenkbar an der Handhabe angeordnete Griffelemente aufweist, welche in der Nichtgebrauchsstellung der Handhabe sich jeweils in einer Ruheposition innerhalb einer sich in Längsrichtung derselben erstreckenden Vertiefung in der Außenmantelfläche der Handhabe mittels Federelement federvorgespannt angeordnet sind und in der Gebrauchsstellung der Handhabe infolge besagter Federvorspannung in eine von der Handhabe seitlich vorstehende Gebrauchsposition überführt sind/werden.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass ein Benutzer mit äußerst geringem Kraftaufwand und auch einhändig ein hohes oder zumindest ausreichend hohes Drehmoment zum Verdrehen der Handhabe aufbringen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Handhabe beispielsweise eine Einrichtung zum Erfassen der Verdrehung der Handhabe zugeordnet, um bei Erfassen einer Verdrehung oder einer ausreichenden Verdrehung der Handhabe einen dem Türschloss zugeordneten Aktuator insbesondere elektrisch anzusteuern, sodass dieser die Arretierung löst. Die Handhabe ist in diesem Fall somit nicht direkt mit dem Türschloss mechanisch gekoppelt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die Handhabe jedoch direkt mit dem Türschloss mechanisch gekoppelt sein. Durch die wenigstens drei Griffelemente werden dem Benutzer an der Handhabe angeordnete Hebel geboten, mittels derer er äußerst einfach ein ausreichendes Drehmoment auf die Handhabe ausüben kann, indem er vorzugsweise die wenigstens drei respektive alle stabförmig ausgebildeten Griffelemente um- und/oder hintergreift, um dann die Handhabe zu verdrehen. Alternativ kann der Benutzer auswählen, welche/s der Griffelemente er greifen möchte, also auch weniger der zur Verfügung stehenden Griffelemente. Die Griffelemente liegen bei Nichtgebrauch in je einer Vertiefung der Handhabe selbst versenkt ein, so dass sie in der Nichtgebrauchsstellung auch keinen Bauraum außerhalb der Handhabe beanspruchen. Eine separate bzw. zusätzliche Öffnung, durch welche ein Griffelement zur Fahrzeugtür in die Gebrauchsstellung herausgeschoben oder -geschwenkt wird, ist entbehrlich, wodurch lediglich eine Öffnung zu verzeichnen ist, die dem Außendurchmesser der Handhabe nahezu entspricht und dadurch zum einen optische Vorteile bietet und zum anderen auch einen nur schmalen Spalt zwischen der Handhabe und einer Außenverkleidung der Fahrzeugtür bietet, durch welchen zumindest größere Schmutzpartikel oder dergleichen nicht in das Innere der Fahrzeugtür gelangen können. Auch ist ein kleiner Spalt leichter abdichtbar und somit die Fahrzeugtür vor Eindringen von Feuchtigkeit oder Flüssigkeit schützbar. Sobald die Handhabe die Gebrauchsstellung erreicht hat, springen die Griffelemente durch die Federvorspannung in die Gebrauchsposition, so dass sie seitlich der Handhabe vorstehen und von dem Benutzer gegriffen werden können.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist die Handhabe bevorzugt zumindest abschnittsweise kreiszylinderförmig ausgebildet.
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Weiter bevorzugt sind die wenigstens drei Griffelemente gleichmäßig über den Umfang der Handhabe verteilt angeordnet. Hierdurch ist die Kraftverteilung auf die Handhabe besonders günstig, wodurch die Belastung bei der Handhabung derselben auf insbesondere die Griffelemente gemindert sein kann. Eventuell kann vorteilhaft durch diese Maßnahme die Handhabe samt besagter Griffelemente leichter bauen.
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Um die Belastung der Handhabe und der Griffelemente zu minimieren, erstrecken sich gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung die Griffelemente in ihrer Gebrauchsposition orthogonal zur Außenmantelfläche der Handhabe.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der Erfindung sind die stabförmig ausgebildeten Griffelemente jeweils einenends in einem türfernen Bereich der Außenmantelfläche der Handhabe an derselben mittels Schwenklager schwenkbar gelagert und weisen anderenends ein freies Ende auf, dass in der Ruheposition des betreffenden Griffelements zur Fahrzeugtür hin gerichtet ist. Zum Überführen der Griffelemente von ihrer Gebrauchsposition in ihre Ruheposition müssen dieselben manuell gegen die Federkraft in ihre zugeordnete Vertiefung überführt werden, um im Anschluss daran die Handhabe von ihrer Gebrauchsstellung in ihre Nichtgebrauchsstellung überführen zu können.
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Gemäß einer vorteilhaften weiteren Ausgestaltungsvariante der Erfindung sind die stabförmig ausgebildeten Griffelemente jeweils einenends in einem türnahen Bereich der Außenmantelfläche der Handhabe an derselben mittels Schwenklager schwenkbar gelagert und weisen anderenends ein freies Ende auf, dass in der Ruheposition des betreffenden Griffelements von der Fahrzeugtür weg gerichtet ist. Diese Maßnahme hat im Hinblick auf die erstbeschriebene Ausgestaltungsvariante den Vorteil, dass allein durch Überführung der Handhabe in ihre Nichtgebrauchsstellung die Griffelemente sozusagen selbsttätig von ihrer Gebrauchsposition in ihre Ruheposition innerhalb der jeweiligen Vertiefung überführt werden, indem diese an einer Außenverkleidung der Fahrzeugtür anstoßen und so gleitend ein Schwenkmoment in die betreffende Vertiefung der Handhabe hinein erfahren.
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Um im Hinblick auf die letztbeschriebene Ausgestaltungsvariante ein sicheres Hintergreifen der Griffelemente zu ermöglichen, ist das Schwenklager des betreffenden Griffelements in der Gebrauchsposition desselben beabstandet zur besagten Außenverkleidung der Fahrzeugtür an der Handhabe angeordnet.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem Entriegelungssystem der vorbeschriebenen Art.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf diese beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung soll die übliche Fahrtrichtung eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, mit „-x“ („minus x“), die Richtung entgegen seiner üblichen Fahrtrichtung mit „+x“ („plus x“), ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach rechts gesehen mit „+y“, ausgehend von der üblichen Fahrtrichtung (-x) die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung nach links gesehen mit „-y“, die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach oben gesehen mit„+z“, und die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung nach unten gesehen mit „-z“ bezeichnet werden. Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem. Überdies werden Begriffe wie „vorne“, „hinten“, „oben“ „unten“ sowie Begriffe mit ähnlichem Bedeutungsinhalt einschließlich der Begriffe „rechts“ und „links“ in der Weise verwendet, wie sie zur Richtungsbezeichnung an einem Kraftfahrzeug üblicherweise gebraucht werden. Es zeigen:
- 1 äußerst schematisch ein mit einem vorteilhaften Entriegelungssystem für eine Fahrzeugtür ausgestattetes Fahrzeug in einer Seitenansicht,
- 2A-D eine vereinfachte Längsschnittdarstellung des Entriegelungssystems in unterschiedlichen Betriebszuständen,
- 3 äußerst schematisch eine Aufsicht auf eine Handhabe des Entriegelungssystems mit erfindungswesentlichen Griffelementen derselben,
- 4 den Schnitt „I-I“ nach 3 gemäß einer ersten Ausgestaltungsvariante, und
- 5 den Schnitt „I' -I'“ nach 3 gemäß einer zweiten Ausgestaltungsvariante.
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1 zeigt ein Fahrzeug 1 in Form eines Kraftfahrzeugs mit Fahrzeugtüren 2, welche an einem insbesondere in Fahrtrichtung (-x-Richtung) vorne liegenden Ende durch ein nicht zeichnerisch dargestelltes Gelenk an einem Fahrzeugrahmen schwenkbar gelagert sind. An dem besagtem Gelenk abgewandten Ende weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine jede Fahrzeugtür 2 ein Türschloss 3 auf, durch welches die Fahrzeugtür 2 in einer eine Rahmenöffnung des Fahrzeugrahmens verschließenden Stellung an dem Fahrzeugrahmen verriegelt oder verriegelbar ist. Dazu weist das Türschloss 3 bevorzugt eine Drehfalle 4 auf, die mit einer an dem Fahrzeugrahmen angeordneten Sperrklinke zur automatischen Verriegelung der Fahrzeugtür 2 an dem Fahrzeugrahmen beim Schließen der Fahrzeugtür 2 zusammenwirkt. Der Drehfalle 4 ist ein bevorzugt elektrisch ansteuerbarer Aktuator 5 zugeordnet, der bei seiner Ansteuerung die Drehfalle 4 in eine Lösestellung verlagert und dadurch das Türschloss 3 entriegelt, so dass die Fahrzeugtür 2 geöffnet werden kann. Insbesondere bewirkt die Entriegelung, dass die Fahrzeugtür 2 durch die Elastizität einer Rahmendichtung, die zwischen der Fahrzeugtür 2 und dem Fahrzeugrahmen wirkt, ein Stück weit aufgestoßen wird, so dass der Benutzer sie einfach greifen und aufziehen kann, selbst dann, wenn wie vorliegend dargestellt, an der Außenseite der Fahrzeugtür 2 kein Türgriff vorgesehen ist.
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Weiterhin ist an der Fahrzeugtür 2 eine Handhabe 6 angeordnet, die dazu dient, im Normalfall den Aktuator 5 anzusteuern und im Notfall eine mechanische Entriegelung des Türschlosses 3 zu gewährleisten. Mit Bezug auf die 2a bis 2d wird nachstehend die Handhabe 6 näher erläutert.
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Die 2A bis 2D zeigen in jeweils einer vereinfachten Längsschnittdarstellung einen Querschnitt durch die Fahrzeugtür 2 im Bereich der Handhabe 6, wobei in den 2A bis 2D die Handhabe 6 in jeweils unterschiedlichen Betriebszuständen gezeigt ist.
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2A zeigt einen Ausgangszustand, bei welchem der Handhabe 6 in einer in der Fahrzeugtür 2 versenkten Nichtgebrauchsstellung 7 angeordnet ist. Die Fahrzeugtür 2 weist eine Außenverkleidung 8 auf, die beispielsweise ein Außenblech der Fahrzeugtür 2 ist. In der Außenverkleidung 8 ist eine Öffnung 9 ausgebildet, die insbesondere eine kreisförmige Kontur aufweist. Dieser Öffnung 9 ist eine Aufnahme 10 zugeordnet, die becherförmig ausgebildet ist. Dabei weist die Aufnahme 10 einen Befestigungsabschnitt 11 zur Befestigung der Aufnahme 10 an der Außenverkleidung 8 auf, sowie einen von dem Befestigungsabschnitt 11 abstehenden Halteabschnitt 12, durch welchen die Handhabe 6 gelagert ist.
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Die Handhabe 6 weist insbesondere einen kreiszylinderförmigen Querschnitt auf und ist längsverschieblich (vgl. Doppelpfeil 13 in 2A) in der Aufnahme 10, insbesondere in dem Halteabschnitt 12 gehalten, so dass die Handhabe 6 in der in 2A gezeigten versenkten Nichtgebrauchsstellung 7 in eine in 2d gezeigte Gebrauchsstellung 14, in welcher die Handhabe 6 der Fahrzeugtür 2 nach Fahrzeug-außen vorsteht, verschiebbar ist. Die Handhabe 6 ist demnach derart ausgebildet, dass sie durch die Öffnung 9 hindurchführbar ist.
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Die Handhabe 6 weist an ihrem der Öffnung 9 beziehungsweise der Außenverkleidung 8 zugewandten Ende einen Druckknopf 15 auf, der stirnseitig an der Handhabe 6 angeordnet ist und die Stirnseite der Handhabe 6 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vollständig überdeckt. Der Durchmesser des Druckknopfs 15 ist damit größer als der größte Durchmesser der Handhabe 6. Der Druckknopf 15 ist insbesondere axial an der Handhabe 6, also auch gemäß Doppelpfeil 13, verschiebbar gelagert, so dass der Druckknopf 15 in Richtung der Handhabe 6 durch Aufbringen einer Druckkraft gemäß Pfeil „F“ von außen eindrückbar ist. An dem Druckknopf 15 oder der Handhabe 6 ist dabei ein Schalter 16, insbesondere ein Mikroschalter oder Taster angeordnet, der bei Verlagern des Druckknopfes 15 in Richtung der Handhabe 6 auslöst. Der Druckknopf 15 ist dabei elektrisch oder signaltechnisch mit dem Aktuator 5 gekoppelt, so dass dann, wenn ein Benutzer den Druckknopf 15 betätigt, der Schalter 16 auslöst und der Aktuator 5 elektrisch angesteuert wird, um das Türschloss 3 zu entriegeln.
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Dem Druckknopf 15 ist dabei insbesondere ein Federelement 17 in Form einer Rückstellfeder, gemäß diesem Ausführungsbeispiel in Form einer Schraubenfeder, zugeordnet, welche in 2a nur vereinfacht dargestellt ist. Mittels des Federelements 17 wird der Druckknopf 15 nach seiner Betätigung in seine Ausgangsposition relativ zu der Handhabe 6 zurückgeschoben, so dass er bündig mit der Außenverkleidung 8 abschließt, wie in 2A gezeigt. Durch das Betätigen des Druckknopfes 15 verlagert der Benutzer den Druckknopf 15 somit in Richtung der Handhabe 6 und drückt ihn in die Fahrzeugtür 2 hinein, wie in 2B gezeigt. Im Normalfall reicht dies dazu aus, um das Türschloss 3 sicher zu entriegeln. Die Handhabe 6 bildet somit zusammen mit dem Druckknopf 15 und dem Türschloss 3 ein vorteilhaftes Entriegelungssystem 18 für die Fahrzeugtür 2, insbesondere zusammen mit der Fahrzeugtür 2.
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Für den Fall, dass die elektrische oder signaltechnische Verbindung zwischen dem Druckknopf 15 beziehungsweise dem Schalter 16 und dem Aktuator 5 gestört oder unterbrochen ist, was beispielsweise die Folge eines Unfalls sein kann, erlaubt das vorteilhafte Entriegelungssystem 18 dennoch eine sichere Entriegelung des Türschlosses 3.
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Dazu ist der Handhabe 6 zumindest ein Federelement 19, gemäß diesem Ausführungsbeispiel in Form einer Schraubenfeder als Druckfeder, zugeordnet, das sich in Längserstreckung der Handhabe 6 gesehen einerseits an der Aufnahme 10 und andererseits an der Handhabe 6 abstützt, so dass es die Handhabe 6 in Richtung der Gebrauchsstellung 14 drängt. Damit die Handhabe 6 nicht unkontrolliert in die Gebrauchsstellung 14 verlagert wird, ist außerdem eine Rasteinrichtung 20 (vgl. 2C) vorhanden, die formschlüssig mit der Handhabe 6 zusammenwirkt, um diese entgegen der Kraft des Federelements 19 in der Nichtgebrauchsstellung 7 gemäß 2A zu halten. Die Rasteinrichtung 20 weist dazu insbesondere eine beispielsweise an der Aufnahme 10 ausgebildete Kulissenführung 21 auf, die mit einem an der Handhabe 6 angeordneten Führungsbolzen 22 derart zusammenwirkt, dass die Handhabe 6 im unbetätigten Zustand in der Nichtgebrauchsstellung 7 formschlüssig durch den Führungsbolzen 22 in der oder an der Kulissenführung 21 lösbar gehalten ist.
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Bewirkt der Druck auf den Druckknopf 15 nicht, dass der Aktuator 5 angesteuert wird, so kann der Benutzer weitere Kraft auf den Druckknopf 15 ausüben und dadurch die Handhabe 6 entgegen der Kraft des Federelements 19 weiter in die Aufnahme 10 oder Fahrzeugtür 2 hineinschieben. Dadurch wird der Führungsbolzen 22 entlang der Kulissenführung 21 in eine Stellung verlagert, in welcher er beim Zurückfedern der Handhabe 6 durch das Federelement 19 an der vorher festgelegten Rastposition der Nichtgebrauchsstellung 7 vorbei geführt ist. In der Folge wird die Handhabe 6 durch das Federelement 19 über die Nichtgebrauchsstellung 7 hinaus in die in 2D gezeigte Gebrauchsstellung 14 geschoben, in welcher die Handhabe 6 nach Fahrzeug-außen der Außenverkleidung 8 der Fahrzeugtür 1 vorsteht. In der Nichtgebrauchsstellung 7 ist die Handhabe 6 von einem Benutzer greifbar, um beispielsweise die Fahrzeugtür 2 manuell aufzuziehen.
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Darüber hinaus ist die Handhabe 6 um ihre Längsachse verdrehbar in der Aufnahme 10 gelagert, so dass ein Benutzer die Handhabe 6 außerdem verdrehen kann, insbesondere um dadurch das Türschloss 3 zu entriegeln. Dazu ist die Handhabe 6, wie in 1 beispielhaft gezeigt, mechanisch, insbesondere durch einen Bowdenzug 23 mit dem Türschloss 3 zu dessen Betätigung gekoppelt. Verdreht der Benutzer somit die Handhabe 6 in der Gebrauchsstellung 14 (vgl. 2D), so wird das Türschloss 3 mechanisch entriegelt und der Benutzer kann die Fahrzeugtür 2 aufziehen.
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Um das Verdrehen der Handhabe 6 zu erleichtern, weist diese gemäß den 3 bis 5 beispielgebend drei stabförmig ausgebildete Griffelemente 24 auf, die gemäß diesem Ausführungsbeispiel sowie bevorzugt gleichmäßig über den Umfang der vorliegend kreiszylinderförmig ausgebildeten Handhabe 6 verteilt angeordnet sind. Die Griffelemente 24 sind einenends jeweils mittels Schwenklager 25 an der Handhabe 6 schwenkgelagert und weisen anderenends ein freies Ende 26 auf.
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Die Griffelemente 24 sind mittels je eines in den 4 und 5 gezeigten Federelements 27 (vgl. 4 und 5), vorliegend beispielgebend in Form einer vorgespannten Bügelfeder mit zwei Federhebeln, von einer Ruheposition 28 innerhalb einer langgestreckten axial bzw. in Längsrichtung der stabförmigen Handhabe 6 verlaufenden Vertiefung 29 der Außenmantelfläche 30 der Handhabe 6 in eine Gebrauchsposition 31 überführbar. 3 zeigt insoweit die Handhabe 6 in ihrer Nichtgebrauchsstellung 7 und deren Griffelemente 24 in ihrer Ruheposition 28 (strichpunktierte Linienführung) innerhalb der jeweils zugeordneten Vertiefung 29 der Handhabe 6.
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Erste Ausgestaltungsvariante (Fig. 4):
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Demgegenüber zeigt 4 ein Griffelement 24 sowohl in der Ruheposition 28 (strichpunktierte Linienführung) als auch in einer seitlich vorstehenden Gebrauchsposition 31 (durchgezogene Linienführung). Die Gebrauchsposition 31 nehmen die Griffelemente 24 durch Federkraft selbständig ein, wenn sich die Handhabe 6 in ihrer Gebrauchsstellung 14 befindet, also gemäß 2D der Fahrzeugtür 2 nach Fahrzeug-außen vorsteht. Gemäß der gezeigten, bevorzugten Ausführung erstrecken sich die Griffelemente 24 in ihrer Gebrauchsposition 31 orthogonal zur Außenmantelfläche 30 der Handhabe 6.
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Die stabförmig ausgebildeten Griffelemente 24 sind gemäß dieser Ausgestaltungsvariante jeweils einenends in einem türfernen Bereich der Außenmantelfläche 30 der Handhabe 6 respektive in deren Vertiefung 29 mittels Schwenklager 25 schwenkbar gelagert, wobei deren freies Ende 26 in der Ruheposition 28 zur Fahrzeugtür 2 hin gerichtet ist.
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Durch die drei sozusagen sternförmig angeordneten Griffelemente 24 werden dem Benutzer an der in ihrer Gebrauchsstellung 14 befindlichen Handhabe 6 angeordnete Hebel geboten, mittels derer er äußerst einfach ein ausreichendes Drehmoment auf die Handhabe 6 ausüben kann, indem er vorzugsweise die drei stabförmig ausgebildeten Griffelemente 24 um- und/oder hintergreift, um dann die Handhabe 6 zum Öffnen bzw. Entriegeln der Fahrzeugtür 2 respektive zum insbesondere mechanischen Auslösen des Türschlosses 3 zu verdrehen.
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Sobald der Benutzer das Türschloss 3 durch das Verdrehen der Handhabe 6 mechanisch gelöst hat, springt die Fahrzeugtür 2 vorzugsweise mithilfe der Kraft einer der Fahrzeugtür 2 zugeordneten Dichtung, die zwischen der Fahrzeugtür 2 und der Karosserie des Fahrzeugs 1 wirkt, auf, so dass ein Benutzer die Fahrzeugtür 2 greifen und vollständig aufziehen kann.
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Soll die Handhabe 6 wieder in ihre Nichtgebrauchsstellung 7 überführt werden, müssen die Griffelemente 24 gegen die auf sie wirkende Federkraft in die jeweils zugeordnete Vertiefung 29 geschwenkt und gehalten werden. Unmittelbar hiernach kann die Handhabe 6 in die Fahrzeugtür 2 verschoben werden, bis diese in der Aufnahme 10 verrastet.
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Zweite Ausgestaltungsvariante (Fig. 5):
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Die zweite Ausgestaltungsvariante nach 5 unterscheidet sich zur vorbeschriebenen ersten Ausgestaltungsvariante nach 4 im Wesentlichen dadurch, dass die stabförmig ausgebildeten Griffelemente 24 jeweils einenends in einem türnahen Bereich der Außenmantelfläche 30 der Handhabe 6 respektive in deren Vertiefung 29 mittels Schwenklager 25 schwenkbar gelagert sind und deren freies Ende 26 in der Ruheposition 28 von der Fahrzeugtür 2 weg gerichtet ist. Um ein sicheres Hintergreifen der Griffelemente 24 zu ermöglichen, ist das Schwenklager 25 des betreffenden Griffelements 24 in der Gebrauchsposition 31 desselben ausreichend beabstandet (Beabstandung „S“) zur besagten Außenverkleidung 8 der Fahrzeugtür 2 an der Handhabe 6 angeordnet.
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Diese Maßnahme hat im Hinblick auf die erste Ausgestaltungsvariante den Vorteil, dass allein durch axiales Überführen der Handhabe 6 von ihrer Gebrauchsstellung 14 in ihre Nichtgebrauchsstellung 7 die Griffelemente 24 sozusagen selbsttätig von ihrer Gebrauchsposition 31 in ihre Ruheposition 28 innerhalb der jeweiligen Vertiefung 29 überführt werden, indem diese an der Außenverkleidung 8 der Fahrzeugtür 2 anstoßen und so gleitend ein Schwenkmoment in die betreffende Vertiefung 29 der Handhabe 6 hinein erfahren.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen auf eine Handhabe 6 ab, welche drei, bevorzugt gleichmäßig über den Umfang derselben verteilt angeordnete Griffelemente 24 aufweist. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf drei Griffelemente 24, sondern erfasst auch eine Ausführung der Handhabe 6 mit mehr als drei Griffelementen 24 (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugtür
- 3
- Türschloss
- 4
- Drehfalle
- 5
- Aktuator
- 6
- Handhabe
- 7
- Nichtgebrauchsstellung (Handhabe 6)
- 8
- Außenverkleidung
- 9
- Öffnung
- 10
- Aufnahme
- 11
- Befestigungsabschnitt
- 12
- Halteabschnitt
- 13
- Doppelpfeil
- 14
- Gebrauchsstellung (Handhabe 6)
- 15
- Druckknopf
- 16
- Schalter
- 17
- Rückstellfeder
- 18
- Entriegelungssystem
- 19
- Federelement
- 20
- Rasteinrichtung
- 21
- Kulissenführung
- 22
- Führungsbolzen
- 23
- Bowdenzug
- 24
- Griffelement
- 25
- Schwenklager (Griffelement 24)
- 26
- freies Ende (Griffelement 24)
- 27
- Federelement
- 28
- Ruheposition (Griffelement 24)
- 29
- Vertiefung
- 30
- Außenmantelfläche
- 31
- Gebrauchsposition (Griffelement 24)
- „F“
- Pfeil
- „S“
- Beabstandung