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Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Montage an zumindest einer Gewindeöse eines Fahrradrahmens zur Befestigung eines Trinkflaschenhalters, eines Gepäckträgers oder dergleichen.
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Seit jeher besteht der Bedarf, Gegenstände oder Gepäckstücke mit dem Fahrrad zu transportieren. Fahrradrahmen bieten eine zunehmende Anzahl von rahmenfesten Gewindeösen. An den gabelförmigen Sitz- oder Sattelstreben ermöglichen sie die Montage eines Hinterradgepäckträgers, an der Vorderradgabel die eines Frontgepäckträgers, um daran Fahrradtaschen zu befestigen. An Gewindeösen am Sitz- oder Sattelrohr und/oder am Unterrohr oder Oberrohr, regelmäßig in einem standardisierten Abstand von 65 mm, lassen sich Trinkflaschen- oder Luftpumpenhalter befestigen. Manche Fahrradrahmen bieten auch mehrere Ösenpaare für zwei bis drei Flaschenhalter. U.a. bei Kompakträdern werden Ösenpaare in Abständen von 100 mm oder 120 mm am Steuerrohr gebräuchlich, um dort Frontgepäckträger zu befestigen. Andere Ösen dienen der Befestigung von Schaltungsseilen in Bowdenzügen und dergleichen. Die bekannten Gewindeösen enthalten in der Regel ein metrisches Gewinde mit einem Nenndurchmesser von 5 mm entsprechend einem Gewindetyp M5 nach DIN 13-1.
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Außer über lösbare Hakenvorrichtungen an Gepäckträgern (z.B.
DE 42 42 211 C2 ) lassen sich Taschen per Riemen (z. B.
US 2009 / 0 145 942 A1 ), Klettband oder Bügeleinrichtungen unmittelbar an Rahmenrohren, Lenkstangen, Sattelgestängen, Sitzstützen (z. B.
DE 295 07 283 U1 ) oder dergleichen befestigen.
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Die
DE 10 2019 206 054 A1 beschreibt eine eigene Verschlussvorrichtung mit einem rahmenfest montierten ersten Verschlussteil und einem an einer Tasche befestigten zweiten Verschlussteil samt einer manuell zu betätigenden Ent- und Verriegelungseinrichtung. Damit kann die Tasche für eine Fahrt zuverlässig am Rahmen befestigt und nach Beenden der Fahrt manuell vom Rahmen des Fahrrads abgenommen werden.
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Die
US 2016 / 0 096 573 A1 zeigt und beschreibt ein herausnehmbares Staufachsystem für Fahrräder. Es hat eine Vielzahl von zylindrischen Behältern, wobei jeder der einzelnen Behälter an einem anderen Behälter oder am Rahmen des Fahrrads befestigt ist. Die zylindrischen Einzelbehälter können isoliert sein für den Transport warmer oder kühler Gegenstände zu transportieren. Jedes der Die Behälter können unterschiedliche Größen haben.
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Die
US 2021 / 0 054 965 A1 stellt eine Riemenhaltevorrichtung zum Anbringen an einem Strukturelement zum Halten einer Flasche bereit, mit einem Riemen mit einem vorderen Abschnitt, einem hinteren Abschnitt und einem Befestigungsbereich dazwischen. Der vordere Abschnitt bildet eine Halteschlaufe zum Halten der Flasche, und der hintere Abschnitt wird verwendet, um das Strukturelement zu umhüllen, um die Vorrichtung an dem Strukturelement zu befestigen. Die Riemenhaltevorrichtung ist lösbar an dem Konstruktionselement anbringbar, um die Flasche sicher an Ort und Stelle zu halten, und kann leicht von dem Strukturelement entfernt oder abgezogen werden.
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Die
DE 20 2015 106 476 U1 betrifft eine Trinkflasche, die einen Hauptkörper aufweist, an dem mindestens eine Rastaussparung ausgebildet ist. Der Hauptkörper ist am Rand der Rastaussparung mit einem Positionierelement versehen, wobei der Innenumfang des Positionierelements an der Innenseite der Rastaussparung vorsteht und somit einen Anschlag bildet.
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Die
US 4 544 077 A beschreibt und zeigt einen Flüssigkeitsbehälter mit einem oben offenen Behälterkörper. Ein Schlitz erstreckt sich durch die Seitenwand des Behälterkörpers, und eine Auskleidung aus flüssigkeitsabsorbierendem Material umgibt die äußere Oberfläche des Behälterkörpers und bedeckt den Schlitz. Eine obere Abdeckung ist entfernbar auf dem Behälterkörper in abdeckender Beziehung zu dessen offener Oberseite angebracht, wobei die obere Abdeckung einen Flüssigkeitsauslass hat, aus dem die Flüssigkeit in dem Behälter entfernt werden kann. Die obere Abdeckung hat einen Schenkel, der davon herabhängt und in und aus dem Schlitz bewegbar ist, so dass Flüssigkeit aus dem Behälterkörper einstellbar durch den Schlitz aus dem Behälterkörper und in Kontakt mit der Innenfläche der Auskleidung gelangen kann. Wenn sich die Umgebungsluft und der Behälter relativ zueinander bewegen, tritt eine Verdunstungskühlung auf, die bewirkt, dass die Flüssigkeit in dem Behälterkörper gekühlt wird.
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Die
US 5 755 368 A betrifft eine an einem Fahrrad installierte Flüssigkeitsabgabevorrichtung zur Verwendung durch eine Person, die das Fahrrad benutzt, oder eine an einer Person installierte Flüssigkeitsabgabevorrichtung zur Verwendung durch eine Person, die auf Inline-Skates fährt. In der bevorzugten Ausführungsform wird ein kohlensäurehaltiges Getränk in einem Behälter durch das Aufprallen des Fahrrads während der Fahrt geschüttelt, wodurch der Behälter unter Druck gesetzt wird. Ein Schlauch, der von dem Behälter zu einem Mundstück führt, ermöglicht es einer Person, etwas zu trinken. Eine weitere Ausführungsform sieht einen Pumpball vor, um den Druck bereitzustellen, während eine dritte Ausführungsform eine CO2-Kartusche verwendet, um den Druck bereitzustellen. Eine andere Installation zeigt eine Person, die Inline-Skates benutzt. Die Inline-Skate-Installation verwendet ein kohlensäurehaltiges Getränk in einem Behälter, der von dem Skater geschüttelt wird, um den Druck bereitzustellen, der die Flüssigkeit zum Mundstück zwingt, wodurch einer Person, die Inline-Skates fährt, ermöglicht wird, ein Getränk zu sich zu nehmen. Gemäß der
US 6 032 841 A umfasst ein Halter einen Halterkörper, der aus einem flexiblen, elastischen Blattmaterial mit Laschen an seinen gegenüberliegenden Rändern gebildet ist. Der Halterkörper ist aus einem rutschfesten Material mit hoher Reibung wie Gummi gebildet. Im Gebrauch wird der Halterkörper um den zu tragenden Artikel gewickelt, wie beispielsweise eine Flüssigkeit enthaltende Flasche, und einen Träger, wie beispielsweise einen Fahrradrahmen, wodurch ein Gehäuse dafür gebildet wird. Die Laschen sind durch Klettverschlüsse aneinander befestigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen alternativen Behälter zur Befestigung am Rahmen eines Fahrrads anzugeben.
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Diese Aufgabe löst ein eingangs genannter Behälter erfindungsgemäß dadurch, dass er einen i. W. zylinderförmigen und zumindest abschnittsweise flexiblen Behälterkörper mit einem Folienzuschnitt als Behälterhülle, mit einer daran gekrümmt angeordneten Aussteifungsplatte, mit einer Schraubvorrichtung zum Befestigen des Behälterkörpers unmittelbar an der zumindest einen Gewindeöse.
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Der zylindrische Behälterkörper verfügt über eine untere kreisförmige Stirnseite als Boden und über einer Verschlussvorrichtung an einer dem Boden gegenüberliegenden oberen Stirnseite. Die Verschlussvorrichtung kann auf einem einfachen Umschlag eines Deckels über eine oberseitige Öffnung und/oder auf einem Reiß-, Knebel-, Steckschließen- oder Knopfverschluss beruhen. Vorzugsweise kann er als Rollverschluss oder Rolltopverschluss ausgebildet sein, wie er für sog. „dry bags“, also wasserdicht verschließbare Taschen verwendet wird. Dazu lässt sich ein verschlussseitiger Abschnitt des Behälters mehrmals einrollen und eingerollt fixieren. Der Rollverschluss lässt sich zuverlässig wasserdicht betätigen und ist kostengünstig in der Herstellung.
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Seine taschenartige Flexibilität erhält der Behälterkörper aus seiner Behälterhülle, nämlich dem außenseitigen Folienzuschnitt. Der Folienzuschnitt kann aus vorzugsweise wasserdichtem Planenmaterial, beispielsweise aus PVC, Polyester, Polyethylen, Persenning- oder Zeltbahnmaterial oder Chloropren-Kautschuk (sog. Neopren) bestehen.
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Für die Zylinderform des erfindungsgemäßen Behälters sorgt eine - vorzugsweise innenseitig - gekrümmt angeordnete Aussteifungsplatte. Sie kann dem Folienzuschnitt die Zylinderform verleihen. Mangels Kanten der Mantelfläche lässt sich die Zylinderform konstruktiv einfacher herstellen und auch im Einsatz des Behälters zuverlässiger aufrechterhalten als eine Quaderform.
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Der Behälter ist mittels der Schraubvorrichtung unmittelbar am Rahmen eines Fahrrades verschraubbar. Dazu nutzt er rahmenfeste Ösen des Fahrzeugs. Riemen zu seiner Befestigung, die um Rahmenrohre geschlungen werden und damit das Erscheinungsbild des Fahrrads beeinträchtigen, können damit entfallen. Ein werkzeugfreies Abnehmen des Behälters ist nicht vorgesehen. Vielmehr verbleibt er in der Regel dauerhaft am Fahrzeug wie ein Flaschenhalter.
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Alternativ zu Trinkflaschen kann der erfindungsgemäße Behälter aber - anders als ein Flaschenhalter - auch Kleinteile oder ein Fahrradschloss aufnehmen. Bei wasserfester Ausführung des Behälters lasen sich auch empfindliche und Wertgegenstände witterungsgeschützt darin aufnehmen und transportieren. Der Behälter bietet damit eine weitaus größere Anwendungsbreite als bisherige, auf ihren jeweiligen Zweck beschränkte Trinkflaschen- oder Schlosshalter. Der erfindungsgemäße Behälter kann sie - bei geeigneter Dimensionierung - vielmehr ersetzten und zusätzlich oder alternativ weiteren Transportaufgaben dienen. Der erfindungsgemäße Behälter stellt vor allem seiner Konstruktion nach eine Tasche dar, die aber im Gegensatz zum Stand der Technik am Rahmen fest verschraubt und damit zum dortigen Verbleib auch an einem unbenutzten, nämlich vorübergehend oder längerfristig abgestellten Fahrrad gedacht ist.
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Eine Schraubvorrichtung mit mindestens zwei Schrauben kann den Behälter verdrehsicher am Rahmen befestigen. Mit nur einer Schraube befestigt kann sich der Behälter unter Krafteinwirkung relativ zum Rahmen des Fahrzeugs ungewollt verdrehen, aber auch an Orten des Fahrradrahmens befestigt werden, an dem nur eine Öse vorhanden ist. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälter eine Schraubvorrichtung mit zumindest einer Schraube zum Einschrauben in eine Gewindeöse und eine Verdrehsicherung zum Aufsetzen auf ein Rohr eines Fahrradrahmens und zum Abstützen des Behälters gegen Verdrehen relativ zum Fahrradrahmen umfassen. Zumindest eine Schraube der Schraubvorrichtung ist für eine zuverlässige Befestigung des Behälters am Rahmen erforderlich, um auch unter den zum Teil erheblichen Erschütterungen beispielsweise eines Mountainbikes im Gelände eine sichere Positionierung des Behälters zu gewährleisten.
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Verfügt die Schraubvorrichtung über nur eine einzige Schraube, umfasst der Behälter erfindungsgemäß eine Verdrehsicherung, damit sich der Behälter nicht unter ungewollter Krafteinwirkung von außen relativ zum Rahmen des Fahrzeugs um die Schraubachse verdreht. Die Verdrehsicherung bietet einen Schutz gegen Verdrehen des Behälters in einer Ebene orthogonal zur Schraubenachse. Als Verdrehsicherung kann beispielsweise ein im weitesten Sinne gabelförmiges Formteil am Behälter dienen, das mit mindestens zwei parallel verlaufenden Kanten an zwei Längsseiten des Rahmenrohrs anliegt, an dem der Behälter befestigt ist. Die Schraube befindet sich dann vorzugsweise in einer Ebene, die zwischen den beiden Kanten und parallel zu ihnen liegt. Die Schraube kann damit zwischen den Kanten selbst liegen, so dass sich die Verdrehsicherung zum Beispiel als selbständiges Bauteil ausgebildet mit der Schraube am Behälter und zusammen mit ihm am Rahmen befestigen lassen kann.
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Die Verdrehsicherung kann aus Metall oder Kunststoff bestehen, wobei letzteres ein geringeres Risiko für das Verkratzen des Rahmens bietet. Vorzugsweise kann die Verdrehsicherung aus Gummi oder einem vergleichbaren elastischen Material bestehen. Es kann sich unter einer Vorspannung durch die Schraube am Rahmenrohr angepresst verformen und so unterschiedlichen Rohrdurchmessern anpassen. Insbesondere Gummi bietet außerdem einen guten Reibschluss zur Unterstützung der Wirkung als Verdrehsicherung. In einer besonders günstigen Ausbildung der Verdrehsicherung bietet sie eine konkave Kontaktfläche zum Rahmenrohr.
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Um einen größeren Hebelarm bezüglich der Schraubenachse zu erhalten, kann die Verdrehsicherung in einem von der Schaube entfernten Bereich am Behälter angebracht sein. Dann kann sie bei gleicher Wirksamkeit geringer dimensioniert ausfallen.
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Die an dem Rahmenrohr des Fahrzeugs anliegenden Kanten der Verdrehsicherung können in einem verhältnismäßig geringen Winkel von wenigstens 20° bezüglich der Achse des Rohrs, an dem sie anliegen, beabstandet sein. Mit einem Winkel von mehr als 180° umgreifen sie das Rohr. Mit einer geeigneten Dimensionierung kann die Verdrehsicherung dann zusätzlich auch Zugkräfte übernehmen und zur Leistungsfähigkeit der Befestigung des Behälters am Fahrzeug beitragen.
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Ein Behälter, der sich mit nur einer Schraube befestigen lässt und eine Verdrehsicherung aufweist, lässt sich - bei im Übrigen geeigneten Platzverhältnissen - überall am Fahrzeug und weitgehend unabhängig vom Rohrdurchmesser montieren, solange jenes auch nur eine Öse aufweist, beispielsweise an einer Vorderradgabel. Sind am Fahrradrahmen zwei benachbarte Ösen vorhanden, ist der Behälter unabhängig vom Abstand der Ösen montierbar, womit sich sein Einsatz an unterschiedlichsten Fahrradrahmen und dort an einer Vielzahl von Positionen anbieten kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälter eine Schraubvorrichtung mit wenigstens zwei Schrauben umfassen, die einen standardisierten Abstand in Richtung der Zylinderachse des Behälters aufweisen und die zum Einschrauben in die Gewindeösen geeignet sind. Ein standardisierter Abstand von Gewindeösen für Halter von Trinkflaschen liegt bei 65 mm und wird auch von Schloss- oder Luftpumpenhaltern übernommen. Zum Beispiel an Steuerrohren von Kompakträdern finden sich zunehmend Ösen zum Befestigen eines Frontgepäckträgers in einem standardisierten Abstand von 100 mm oder 120 mm. Auch ihn können wenigstens zwei Schrauben der erfindungsgemäßen Schraubvorrichtung einnehmen. Der standardisierte Abstand der Schrauben sorgt für eine einfache Montage des Behälters an üblichen Positionen eines Fahrradrahmens.
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Der Behälter kann sich aus einem einstückig hergestellten oder aus mehreren miteinander verschweißten oder anderweitig dauerhaft verbundenen Bestandteilen zusammensetzen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälter eine Behälterhülle und eine davon getrennt angebrachte Aussteifungsplatte als Behälterkörper und eine Schraubvorrichtung mit zumindest einer Schraube aufweisen, die den Behälterkörper an einem Durchgangsloch durchdringt und die Aussteifungsplatte mit der Behälterhülle verbindet. Die Behälterhülle kann an einer Längsseite ihres Folienzuschnitts zu einem Zylinder verbunden sein, in den die Aussteifungsplatte eingebracht ist. Durchdringt die Schraube den Behälterkörper und ist sie dazu ausgebildet, den Behälter an einem Rahmen eines Fahrzeugs zu befestigen, dann übernimmt sie eine Doppelfunktion, nämlich die der Befestigung des Behälters am Rahmen, einerseits, und die der Befestigung der Bestandteile des Behälterkörpers, andererseits. Sie führt außerdem zu einem einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen Behälters, der eine kostengünstige Herstellung, ein einfaches Austauschen evtl. beschädigter Bestandteile und ein materialreines Zerlegen des Behälters am Ende seiner Einsatzdauer ermöglicht.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälterkörper bzw. die Behälterhülle einen zweiteiligen oder einteiligen Folienzuschnitt umfassen. Der zweiteilige Folienzuschnitt kann einen Mantel des Zylinders und einen davon getrennt ausgebildeten Boden aufweisen. Damit kann sich ein Verschnitt des Folienmaterials reduzieren lassen. Alternativ kann der Folienzuschnitt den Mantel des Zylinders und einen daran ausgebildeten Boden umfassen. Damit kann sich die Herstellung der Behälterhülle vereinfachen, weil eine korrekte Lagezuordnung des Bodens zum Mantel der zylinderförmigen Behälterhülle vorgegeben ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Folienzuschnitt der Behälterhülle zwei zueinander gegenläufig abstehende Streifen umfassen. Sie sind an einem Rand des Folienzuschnitts angeordnet, der der oberen Stirnseite des Behälters zugeordnet ist, und verlaufen parallel zum Rand. Sie lassen sich zu Schlaufen umschlagen, an denen sich Verschlussmittel der Verschlussvorrichtung anbringen lassen. Als Bestandteil des Folienzuschnitts erfordern die aus Streifen gebildeten Schlaufen keinen zusätzlichen Herstellungsschritt wie zum Beispiel das Anbringen separater Schlaufen, was die Herstellung des Behälters vereinfacht und verbilligt.
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Der Folienzuschnitt als Behälterhülle verleiht dem Behälter seine taschenartige Flexibilität vor allem in einem oberen Bereich, an dem der Rollverschluss angeordnet ist. Für seine zylindrische Form dagegen sorgt die Aussteifungsplatte, die außenseitig auf der Behälterhülle oder innenseitig angebracht sein kann. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann sie als an sich ebene, aber biegsame Platte ausgebildet sein, die unter Vorspannung an der an sich zylinderförmigen Behälterhülle angeordnet ist, um sie zumindest bereichsweise dauerhaft zylinderförmig aufzuspannen. Die Aussteifungsplatte kann dazu aus PE (Polyethylen) und mit einer Dicke von 1 bis 2 mm ausgebildet sein. Alternativ können sich auch Materialien wie z.B. PVC oder Metall eignen. Die Materialdicke der Aussteifungsplatte ist jedenfalls in Abhängigkeit von der Behältergröße zu wählen. Während eine außenseitig angebrachte Aussteifungsplatte mit der Behälterhülle zumindest bereichsweise zum Beispiel verklebt, vernietet oder vernäht sein muss, um jene aufzuspannen, kann eine innenseitig angeordnete Aussteifungsplatte ohne derartige Befestigungen auskommen und lediglich eine Lagesicherung aufweisen. Damit vereinfacht sich die Montage und die Demontage des erfindungsgemäßen Behälters.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälter eine rechteckige Aussteifungsplatte umfassen, die entlang ihrer Langseiten zu einem Zylinder gekrümmt und vorzugsweise innerhalb des Folienzuschnitts angeordnet ist. Die Haupterstreckungsrichtung der Aussteifungsplatte liegt damit quer zur Montageachse bzw. der Achse des Rahmenrohrs, an dem der Behälter montiert ist.
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Die Abmessungen der Aussteifungsplatte sind darüber hinaus weder in ihrer Haupterstreckungsrichtung, also in der Umfangsrichtung des Zylinders, noch quer dazu, also in der Höhenrichtung des Zylinders eng festgelegt: Die Aussteifungsplatte braucht nicht den vollständigen Umfang des zylindrischen Behälters abzudecken, sondern kann schadlos einen kleineren oder größeren Spalt zwischen seinen Schmalseiten bilden, der von der Behälterhülle überspannt ist. Die Aussteifungsplatte kann sich sogar in ihrer Haupterstreckungsrichtung überlappen, ohne die gewünschte Zylinderform des Behälters zu beeinträchtigen. Auch in der Querrichtung bietet sich den Abmessungen der Aussteifungsplatte ein gewisses Spiel, weil sie zum Beispiel verschlussseitig ohnehin einen größeren Abstand zum oberseitigen Rand der Behälterhülle einhalten muss und unterseitig nicht zwingend exakt an den kreisrunden Boden des Behälters anstoßen muss. Damit brauchen keine strengen Anforderungen an die Maßhaltigkeit und an die lagegenaue Montage der Aussteifungsplatte gestellt zu werden, was geringe Herstellungskosten begünstigt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Behälter eine Aussteifungsplatte umfassen, die einen unterseitigen rechteckigen Abschnitt und einen kreissegmentförmigen oder dreieckigen oberen Abschnitt umfasst. Der untere Abschnitt ist im Einsatz der Aussteifungsplatte dem Boden und der obere Abschnitt dem oberseitigen Verschlussabschnitt des Behälters näher angeordnet. Der obere Abschnitt ist bezüglich der Montage- oder Rohrachse symmetrisch ausgebildet. Die Sehne des Kreisbogens bzw. die Grundlinie des Dreiecks des oberen Abschnitts entspricht der längeren Seite des rechteckigen unteren Abschnitts. Damit nimmt die Aussteifungsplatte im montierten Zustand des Behälters an ihrer Symmetrieachse und damit an einem Rücken des Behälters, der dem Rahmenrohr des Fahrzeugs zugewandt ist, die größte Länge ein. Ihre aussteifende Wirkung nimmt dank der abfallenden Ausgestaltung des oberen Abschnitts in einer Richtung vom Rahmenrohr weg betrachtet ab.
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Das Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1: eine Seitenansicht eines an einem Rahmenrohr montierten, geschlossenen Behälters,
- 2: eine perspektivische Ansicht eines demontierten, geschlossenen Behälters,
- 3: einen geöffneten Behälter,
- 4: eine Schnittansicht des Behälters, und
- 5: den Folienzuschnitt und die Aussteifungsplatte des Behälters.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter 1 mit einem im Wesentlichen zylinderförmigen Behälterkörper 2 aus einem Folienzuschnitt 3 als wasserdichter Behälterhülle, die eine untere kreisförmige Stirnseite als Boden 4 und eine Verschlussvorrichtung 5 an einer dem Boden 4 gegenüberliegenden oberen Stirnseite 6 aufweist. Der Behälter 1 ist mit zwei Schrauben 7 als Schraubvorrichtung an einem Rahmenrohr 8 eines Fahrradrahmens befestigt, das über zwei Gewindeösen 9 verfügt. Die Gewindeösen 9 weisen einen standardisierten Abstand von 65 mm in Längsrichtung des Rahmenrohrs 8 auf, der die Montage eines Trinkflaschenhalters ermöglicht.
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Die Verschlussvorrichtung 5 ist als an sich bekannter Rollverschluss ausgebildet, der wasserdicht und durch zwei ineinander greifende Steckschließen oder Steckschnallen 10, 11 gesichert ist.
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Der an sich fast quadratische Folienzuschnitt 3 (5) mit einer Seitenlänge von ca. 30 cm wird an seinen Längsseiten 12, 13 mit einer Naht 14 (2 bis 4) zu seiner Zylinderform vernäht. An seiner unteren Querseite 19 wird der Boden 4 mit einem Innendurchmesser d von 9 cm angenäht. An seiner oberen Querseite 20, die der oberen Stirnseite 6 des Behälters 1 zugeordnet ist, verlaufen zwei zueinander gegenläufig abstehende Streifen 21, die durch Einschnitte 22 vom Folienzuschnitt 3 getrennt sind. Die Einschnitte 22 reichen jeweils zu maximal einem Drittel der Breite des Folienzuschnitts 3 parallel zur oberen Querseite 20 in ihn hinein, so dass die Streifen 21 die gleiche freigestellte Länge von ca. 8 bis 10 cm erhalten. Auf die Streifen 21 lassen sich Ösen der Steckschließen 10, 11 aufschieben, die Streifen 21 anschließend zur Mitte des Folienzuschnitts 3 zu Schlaufen umlegen und fixieren. Anschließend werden beide Schlaufen 21 gemeinsam entlang der Einschnitte 22 zur unteren Querseite 19 hin eingeklappt und mit dem übrigen Folienzuschnitt 3 vernäht. Damit lassen sich der Rollverschluss 5 und die zu seiner Fixierung notwendigen Verschlussmittel 10, 11 auf einfach herzustellende Weise und ohne zusätzliche Befestigungsmittel wie zu verklebende Gurte o.ä. ausbilden und nach Ablauf der Lebenszeit des Behälters 1 mechanisch und ggf. manuell einfach zerlegen.
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Die achsparallele Naht 14 zum Erzeugen der Zylinderform des Behälters 1 verläuft auf seiner dem Rahmenrohr 8 zugewandten Unterseite. Daneben durchragen die Schrauben 7 den Folienzuschnitt 3 und befestigen eine Aussteifungsplatte 15 (4, 5) auf einer Innenseite des Behälters 1. Die an sich plane Aussteifungsplatte 15 wird gekrümmt vorgespannt gegen die Innenseite des Folienzuschnitts 3 als der Behälterhülle gedrückt (4), um dem Behälter 1 trotz seines an sich flexiblen Folienzuschnitts 3 eine abschnittsweise steife Behälterhülle zu verleihen und zylinderförmig aufzuspannen. Die Fläche der Aussteifungsplatte 15 unterteilt sich geometrisch in ein unteres, dem Boden 4 zugewandtes quergestrecktes Rechteck 23 und ein oberes, dem Verschlussabschnitt 6 zugewandtes Kreissegment 24. Die Bogensehne 25 des Kreissegments 24 entspricht der sich quer erstreckenden Langseite des Rechtecks 23 und beide entsprechen nicht ganz der Umfangslänge des zylinderförmigen Behälters 1, sondern betragen etwa 20 bis 25 mm. Bei einem standardisierten Abstand der rahmenseitigen Gewindeösen von 65 mm hat das untere Durchgangsloch 16 einen Abstand vom bodenseitigen Längsrand der Aussteifungsplatte 15 von beispielsweise 40 mm und das obere Durchgangsloch 16 einen Abstand eines verschlussseitigen gekrümmten Längsrand der Aussteifungsplatte 15 von beispielsweise 10 mm. Die Aussteifungsplatte 15 hat damit eine Erstreckung in der Höhenrichtung des Behälters 1 von 11,5 cm und damit von etwa einem Drittel bis Hälfte der Erstreckung des Folienzuschnitts 3 in der Höhenrichtung.
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Die Linsenkopfschrauben 7 (4) durchdringen an vorgestanzten Durchgangslöchern 16 die Aussteifungsplatte 15 und den Folienzuschnitt 3 (Durchgangslöcher dort nicht dargestellt), tragen außenseitig eine Unterlegscheibe 17 und im Vormontagezustand eine Mutter 18 (beide nur in 4), falls der Behälter 1 nicht direkt an einem Rahmenrohr 1, sondern an einem Adapter befestigt wird, zum Beispiel wegen abweichender Abstände der rahmenseitigen Gewindeösen 9 oder wegen Montage an einem separaten Verdrehschutz. Für die Befestigung des Behälters 1 in rahmenseitigen Gewindeösen 9 können die Muttern 18 entfallen.
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Mit den lediglich beispielhaft angegebenen Maßen bietet der Behälter 1 ein wasserdicht verschließbares Volumen, das vielerlei Utensilien wie Schlüssel, Mobiltelefon, Portemonnaie oder ein Fahrradschloss aufnehmen kann. Die beispielhaften Maße erlauben insbesondere die Aufnahme und den sicheren Transport von schweren Gelenkschlössern und alternativ auch von Trinkflaschen, womit der erfindungsgemäße Behälter 1 den evtl. Entfall entsprechender Halter überkompensieren kann.
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Da es sich bei dem vorhergehenden, detailliert beschriebenen Behälter um ein Ausführungsbeispiel handelt, kann er in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können auch die konkreten Dimensionen zum Beispiel nach Zylinderhöhe und Zylinderdurchmesser, nach Schraubenabstand oder die Ausgestaltungen der Aussteifungsplatte in anderer Form als in der hier beschriebenen erfolgen. Ebenso kann die Verschlusseinrichtung in einer anderen Form ausgestaltet werden, wenn dies aus Platzgründen bzw. gestalterischen Gründen notwendig ist. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrmals oder mehrfach vorhanden sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Behälterhülle, Behälterkörper
- 3
- Folienzuschnitt
- 4
- Boden
- 5
- Verschlusseinrichtung, Verschlussvorrichtung
- 6
- obere Stirnseite
- 7
- Schraube, Linsenkopfschraube
- 8
- Rahmenrohr
- 9
- Gewindeöse
- 10, 11
- Steckschließe, Steckschnalle, Verschlussmittel
- 12, 13
- Langseite
- 14
- Naht
- 15
- Aussteifungsplatte
- 16
- Durchgangsloch
- 17
- Unterlegscheibe
- 18
- Mutter
- 19
- untere Querseite
- 20
- obere Querseite
- 21
- Streifen
- 22
- Einschnitt
- 23
- rechteckiger Abschnitt
- 24
- kreissegmentförmiger Abschnitt
- 25
- Längsseite, Bogensehne
- d
- Innendurchmesser