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Die Erfindung betrifft eine Rahmensatteltasche für ein Fahrrad mit bevorzugt einem Diamantrahmen. Die Rahmensatteltasche kann aus wenigstens zwei Taschen bestehen, die in einem oberen Bereich miteinander verbunden sind oder verbunden werden können. Eine Ausgleichseinrichtung kann mit der Rahmensatteltasche verbunden werden, um die Rahmensatteltasche unabhängig von einem Winkel eines Ober- oder Hauptrohrs am Fahrrad in einer gewünschten Position zu halten. Die Erfindung betrifft weiterhin die Ausgleichseinrichtung an sich.
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Rahmentaschen sind Taschen für ein Fahrrad, die an dem Rahmen oder einzelnen Rahmenteilen, wie zum Beispiel dem Oberrohr, dem Unterrohr, dem Steuerrohr und/oder dem Sitzrohr eines Fahrradrahmens verbunden werden können. Rahmensatteltaschen können wie die aus der Reiterei bekannten Satteltaschen ausgebildet sein, das heißt, sie weisen in der Regel zwei Taschen auf, die an einem oberen Ende miteinander verbunden sind. Zur Befestigung werden diese Taschen in dem Verbindungsabschnitt über das Oberrohr gelegt und zum Beispiel am Steuerrohr gegen Verrutschen auf dem Oberrohr befestigt. Gerade in den letzten Jahren kommen zunehmend Fahrradrahmen auf den Markt mit Oberrohren, die relativ zu einer Horizontalen unterschiedliche Anstellwinkel aufweisen.
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Es sind auch Fahrräder bekannt, die kein klassisches Oberrohr aufweisen, sondern ein sogenanntes Hauptrohr, das das Unter- und Oberrohr zusammenfasst. In dieser Beschreibung gilt alles, was für das Oberrohr beschrieben ist – mutatis mutandis – für das Hauptrohr.
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Rahmen- oder Rahmensatteltaschen die in der Regel für ein Oberrohr mit im Wesentlichen horizontalen Verlauf konzipiert sind, können bei schräg verlaufenden Oberrohren zu Problemen führen, da sie zum Beispiel, so tief hängen können, dass eine Betätigung der Pedale behindert oder unmöglich gemacht wird oder dass sie teilweise das Vorderrad überdecken, was ein Lenken des Rades schwierig macht. Das heißt, für jedes Fahrrad mit einem von der Horizontalen abweichenden Anstellwinkel des Oberrohrs müsste eine Rahmensatteltasche mit einer speziellen Form zur Verfügung gestellt werden, die dann nur für dieses Fahrrad und Fahrräder mit einem geringeren Anstellwinkel des Oberrohrs taugt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Möglichkeit zu schaffen, um eine Rahmensatteltasche, die für ein im Wesentlichen horizontal verlaufendes Oberrohr eines Fahrradrahmens konzipiert ist, unabhängig von einem Anstellwinkel des Oberrohrs nutzen zu können, ohne den Nutzer des Fahrrads zu behindern.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 und den Gegenstand des Anspruchs 4 gelöst.
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Die Erfindung betrifft zunächst eine Ausgleichseinrichtung für eine Rahmensatteltasche für ein Fahrrad, bevorzugt für ein Fahrrad mit einem Diamantrahmen, mit deren Hilfe die Rahmensatteltasche unabhängig von einem Winkel eines Oberrohrs in einer Position haltbar ist, die sie bei einem im Wesentlichen horizontalen Oberrohr einnehmen würde. Damit ist eine Position gemeint, in der die Rahmensatteltasche den Radfahrer nicht behindert, insbesondere nicht im Bereich der Pedale und auch nicht im Lenkbereich des Vorderrades.
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Als Rahmensatteltasche wird hier eine Fahrradtasche bezeichnet, die eine erste Tasche und eine zweite Tasche aufweist, und wobei die beiden Taschen an oder nahe ihrem oberen Ende miteinander verbunden oder verbindbar sind. Im verbundenen Zustand kann die Rahmensatteltasche, wie aus der Reiterei bekannt, im Bereich der Verbindung der beiden Taschen über das Oberrohr gehängt werden.
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Der Winkel des Oberrohrs beträt 0°, wenn das Oberrohr bei dem auf einer geraden Fläche abgestellten Fahrrad horizontal verläuft. Wenn man sich jetzt das Oberrohr in der Theorie mit dem Steuerrohr schwenkbar verbunden vorstellt, weist das Oberrohr in der Sprache der Anmeldung, wenn es in dem Schwenkgelenk nach unten ausgelenkt wird, mit zunehmender Auslenkung einen zunehmenden Anstellwinkel auf.
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Die Ausgleichseinrichtung umfasst wenigstens ein Ausgleichselement das mit der Rahmensatteltasche und/oder dem Oberrohr verbunden werden kann, bzw. mit der Rahmentasche verbunden werden und auf das Oberrohr aufgelegt werden kann. Um ein Verrutschen des Ausgleichselements auf dem Oberrohr zu verhindern, kann das Ausgleichselement zusätzlich mit dem Steuerrohr verbindbar sein.
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Das Ausgleichselement kann ein Flachprofil sein, das in eine U-Form vorgebogen ist, oder dessen Material so flexibel ist, dass es entsprechend über das Oberrohr gelegt werden kann. Das Ausgleichselement weist dann einen bogenförmigen Abschnitt auf, an dessen beiden Enden sich jeweils eine Flanke anschließt, die im Wesentlichen gerade sein kann. Die Flanken können dann mit der Rahmensatteltasche verbunden werden, um diese in einer gewünschten Position zu halten.
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Das Ausgleichselement kann alternativ aus einer Seilschlinge gebildet sein, die über das Oberrohr gelegt wird. Durch ein Spannen der Seilschlinge kann die Position der Rahmensatteltasche relativ zum Oberrohr eingestellt werden.
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Eine weitere Alternative für das Ausgleichselement ist ein Distanzblock oder ein Distanzkissen, der/das auf das Oberrohr aufgelegt werden kann. Dieser/s Distanzblock/Distanzkissen kann alleine oder in Kombination mit einer der zwei vorgenannten Ausgleichselemente die Ausgleichseinrichtung bilden. Der/das Distanzblock/Distanzkissen kann aus einem Schaumstoff oder ähnlich leichtem bevorzugt wenig komprimierbaren Material gebildet sein und hergerichtet sein, um mit dem Oberrohr und/oder der Rahmensatteltasche verbunden zu werden. Der Kunststoff im Distanzkissen kann auch als Granulat in einer Hülle, ähnlich der bekannten Sitzsäcke, gefangen sein, die sich leicht an die jeweiligen Verwendungsposition anpassen kann. Der/das Distanzblock/Distanzkissen kann beispielsweise eine Schlaufe aufweisen, die ähnlich wie die später zur Rahmensatteltasche selbst beschrieben, um den Lenkkopf des Fahrrads gelegt werden kann, um ein Verrutschen des Distanzblock/Distanzkissens entlang des Oberrohrs in den rotierenden Bereich der Gabel zu verhindern. Der/das Distanzblock/Distanzkissen kann aus einem Stück gebildet sein oder aus mehreren separaten Elementen, die zum Beispiel mittels Klettverbindungen miteinander verbunden oder kombiniert werden können, um möglichst exakt den Anstellwinkel des Oberrohrs nachzubilden.
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Im Folgenden wird das Ausgleichselement aus dem Flachprofil näher beschrieben. Die Beschreibung gilt aber – mutatis mutandis – ebenso für die anderen Ausführungen des Ausgleichselements.
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Das Ausgleichselement weist eine U-Form auf, mit einen bogenförmigen Bereich und sich daran anschließenden geraden Flanken. Die U-Flanken des Flachprofils können gleiche oder unterschiedliche Längen und/oder gleichbleibende oder variierende Breiten aufweisen. Bevorzugt sind die Flanken gleich lang und weisen über Ihre Länge ein gleich bleibende Breite auf. Die Flanken können im unbelasteten Zustand parallel zueinander verlaufen, oder in Längsrichtung und/oder Querrichtung aufeinander zu und/oder voneinander weg streben.
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Das Ausgleichselement als Flachprofil kann aus einem Metall, zum Beispiel einen Leichtmetall wie Aluminium, bestehen. Bevorzugt ist es aus einem Kunststoff, zum Beispiel Polyethylen oder einem anderen Polyolefin gebildet. Als Ausgangsprodukt kann eine Platte aus dem entsprechenden Material dienen, aus der das Ausgleichselement zum Beispiel ausgestanzt oder ausgeschnitten, und anschließend in einem Kalt- oder Warmverformungsverfahren in die gewünschte Form gebracht wird. Handelt es sich bei dem Werkstoff um einen Kunststoff, so kann die Kunststoffplatte eine Dicke von 0,5 mm bis zu 5 mm, bevorzugt von 1,5 mm bis 3 mm und besonders bevorzugt von ca. 2 mm aufweisen.
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Der Durchmesser des bogenförmigen Bereichs der U-Form, gemessen von einer Innenseite des Übergangs des bogenförmigen Bereichs in die eine Flanke bis zu der gegenüberliegenden Innenseite des Übergangs des bogenförmigen Bereichs in die andere Flanke kann zum Beispiel zwischen 40 mm und 70 mm, bevorzugt zwischen 45 mm und 55 mm, und besonders bevorzugt bei ca. 50 mm liegen. Der Durchmesser des bogenförmigen Bereichs hängt ab von den handelsüblichen Durchmessern der Oberrohre. Weist das Fahrrad nur ein Hauptrohr auf, kann der Durchmesser des bogenförmigen Bereichs auch größer sein. Die Länge der Flanken gemessen vom Punkt des Übergangs vom bogenförmigen Bereich kann zum Beispiel 80 mm bis 140 mm betragen. Bei den Maßen handelt es sich lediglich um beispielhafte Angaben, von denen in der Realität erheblich abgewichen werden kann, wenn erforderlich.
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Das Ausgleichselement kann auf der Innen- und/oder Außenseite eine Beschichtung aufweisen. Bei der Beschichtung der Innenseite des Ausgleichselements kann es sich um eine Beschichtung mit rutschhemmenden Eigenschaften, zum Beispiel um Gummi oder Nylon handeln.
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Bei der Beschichtung der Außenseite des Ausgleichselements kann es sich zum Beispiel um eine Beschichtung handeln, die geeignet ist, mit einer Oberfläche der Rahmensatteltasche oder einer Gegenbeschichtung auf der Oberfläche der Rahmensatteltasche eine flächige Verbindung einzugehen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Textilklettprodukt, mit Widerhaken am Textilklettprodukt des Ausgleichselements und Schlaufen an einem Textilklettprodukt, das beispielsweise auf eine Oberfläche der Rahmensatteltasche aufgeklebt ist handeln, oder umgekehrt. Andere Beschichtungen, die geeignet sind miteinander flächige Verbindungen einzugehen, wie beispielsweise ein magnetisches oder adhäsives Material, sind ebenfalls denkbare Lösungen.
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Das Ausgleichselement kann in diesem Fall folglich aus drei Schichten aufgebaut sein: einer Trägerschicht, zum Beispiel aus einer Kunststoffplatte, auf der einen Seite der Trägerschicht ein Textilklettprodukt, und auf der anderen zum Beispiel ein Nylon-, Gummi- oder Stoffüberzug. Dabei sind das Textilklettprodukt und der jeweilige Überzug mit der Trägerschicht bevorzugt fest verbunden, zum Beispiel verklebt oder verschweißt. Zusätzlich können die drei Schichten nahe dem äußeren Rand miteinander vernäht sein, was die Haltbarkeit zusätzlich erhöht und eine optische Aufwertung des Produkts bedeutet. Das Ausgleichselement kann auch mehr oder weniger als die drei beschrieben Schichten aufweisen. So kann das Ausgleichselement beispielsweise nur aus einem Kunststoffkörper bestehen, an dem die Haken oder Schlaufen für eine Klettverbindung ausgebildet sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Rahmentasche oder Rahmensatteltasche für ein Fahrrad mit einem Rahmen mit einem Oberrohr, zum Beispiel einem Diamantrahmen. Die Rahmensatteltasche umfasst wenigstens eine erste Tasche und eine zweite Tasche, wobei die beiden Taschen identisch sein können, gespiegelte Formen aufweisen und dadurch für die Verbindung mit dem Fahrrad eine rechte und eine linke Tasche bilden, oder unterschiedliche Formen aufweisen können.
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Die Taschen sind an ihren oberen Enden miteinander verbunden oder können an oder nahe ihrer oberen Enden miteinander verbunden werden. Der Verbindungsabschnitt kann die Form eines einfachen Verbindungsstegs haben oder vorbereitet sein, um ein weiteres Teil aufzunehmen oder mit einem weiteren Teil verbunden zu werden. Der Verbindungsabschnitt kann aber auch ein separates Teil sein, das hergerichtet ist, mit den beiden Taschen verbunden zu werden, um eine Rahmensatteltasche herzustellen.
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Die Taschen können aus einem Material oder aus mehreren Materialien mit unterschiedlicher Härte und/oder Steifheit gebildet sein. Auch Taschen aus einem Material können Abschnitte unterschiedlicher Härte und Steifheit aufweisen, da, wie bekannt, ein und derselbe Kunststoff je nach Aufbereitung unterschiedliche Eigenschaften aufweisen kann. Der Verbindungsabschnitt kann aus dem gleichen Material wie die Taschen oder ein Teil der Taschen gebildet sein.
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Die Rahmensatteltasche kann weiterhin die vorbesprochene Ausgleichseinrichtung aufweisen und/oder vorbereitet sein, mit der Ausgleichseinrichtung verbunden zu werden. Die Ausgleichseinrichtung wird im Regelfall als Zusatzelement mit der Rahmensatteltasche mitgeliefert, sodass der Nutzer Ausgleichseinrichtung und Rahmensatteltasche nach seinen individuellen Bedürfnissen miteinander verbinden kann.
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Wenn das Ausgleichselement oder die mehreren Ausgleichelemente mit der Rahmensatteltasche in der Position verbunden sind, die der Radfahrer für sich als optimal empfindet, bleiben das/die Ausgleichselement/e im Regelfall mit der Rahmensatteltasche verbunden, sodass nicht bei jeder Radtour die Einstellung neu gefunden werden muss. Das heißt, das/die Ausgleichselement/e können hergerichtet sein, um in einer gewählten Position dauerhaft mit der Satteltasche verbunden, beispielsweise verklebt zu werden. Bevorzugt wird aber eine wieder lösbare Verbindung zwischen Rahmensatteltasche und Ausgleichelement/en, zum Beispiel eine Klettverbindung.
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Wenigstens eine der Taschen der Rahmensatteltasche kann aus einem flexiblen Material gefertigt sein. Das flexible Material kann auf einen steifen Rahmen aufgezogen sein, um der Tasche eine feste Grundform zu geben. Alternativ kann die Tasche oder zumindest eine Wand der Tasche als steife Schale ausgebildet sein, aus einem Kunststoff, zum Beispiel Polyurethan.
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Die Rahmensatteltasche kann zusätzlich einen Behälter, zum Beispiel eine steife Kunststoffschale aufweisen, die mit dem Verbindungsabschnitt, der die beiden Taschen an oder nahe ihrem oberen Ende verbindet, verbunden oder von diesem aufgenommen werden kann. Der Verbindungsabschnitt kann dazu zum Beispiel aus einem Netzmaterial gebildet sein, das eine Art Tasche bildet, in die die Kunststoffschale eingesetzt und mit der sie verliersicher verbunden werden kann. Die Kunststoffschale kann einen abnehmbaren Deckel aufweisen, sodass sie einen geschlossenen Behälter bildet, der zum Beispiel den Geldbeutel oder ein Mobiltelefon aufnehmen kann, und die aufgenommenen Teile bei Regen schützt. Denkbar ist auch den Deckel mit einem Schloss zu versehen, wodurch aus dem Behälter ein Tresor wird.
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Der Deckel kann an seiner Oberseite eine Klemm- oder andere Befestigungsvorrichtung aufweisen, mit der zum Beispiel ein Mobiltelefon, das als Navigationsgerät nutzbar ist, für den Radfahrer sichtbar auf dem Deckel befestigbar ist. Um das Mobiltelefon sicher auf dem Deckel zu halten, zum Beispiel ein seitliches Wegrutschen zu verhindern, kann der Deckel eine Mulde aufweisen, in die das Mobiltelefon eingelegt werden kann. Bei der Befestigungsvorrichtung kann es sich um ein flexibles Gummiband handeln, das zum Beispiel an wenigstens drei Punkten mit dem Deckel verbunden oder verbindbar ist, oder um eine elastische Kunststoff- oder Metalldrahtklemme in zum Beispiel Dreieck- oder Viereckform, die wenigstens an einer Seite mit dem Deckel verbunden ist. Die Klemme ist bevorzugt in Richtung auf den Deckel vorgespannt, zum Beispiel durch ein zusätzliches Federelement oder durch eine entsprechende Befestigung und Formgebung der Klemme selbst.
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Statt des Behälters mit Deckel, der mit dem Verbindungsabschnitt für die beiden Satteltaschen verbunden wird, kann die Rahmensatteltasche auch einen aus Hartplastik geformtes Verbindungselement als Verbindungsabschnitt aufweisen, das die Auflage auf dem Oberrohr bildet. Dieses Verbindungselement kann wiederum als Behälter mit Deckel ausgebildet sein, mit einer Klemmvorrichtung, wie bereits beschrieben.
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Die Rahmensatteltasche kann weiterhin eine Befestigung für eine Trinkflasche oder einen Halter zum Aufnehmen einer Trinkflasche aufweisen und eine Befestigungsvorrichtung, mit der die Rahmensatteltasche mit dem Steuerohr verbunden werden kann, um zu verhindern, dass die Rahmensatteltasche auf dem Oberrohr entlang des Oberrohrs in Richtung des Sitzrohrs verrutschen kann.
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Zur Befestigung der Trinkflasche, bevorzugt in einem nach vorne gerichteten Bereich der Rahmensatteltasche, kann diese in dem nach vorne gerichteten Bereich ein Versteifungsmittel aufweisen, das einen sicheren Halt der Flasche an der Rahmensatteltasche gewährleistet. Das Versteifungsmittel kann aus einem steifen Kunststoff, beispielsweise Polyethylen oder einem anderen Polyolefin gebildet sein. Das Versteifungsmittel ist bevorzugt im Inneren der Rahmensatteltasche befestigt, zum Beispiel verklebt, verschweißt, angenäht und/oder mechanisch durch Schrauben oder Niete verbunden. Mit dem Versteifungsmittel ist der Flaschenhalter befestigt, in dem die Trinkflasche bevorzugt klemmend gehalten wird.
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Die Rahmensatteltasche kann weiterhin Verbindungsteile aufweisen, mit der die beiden Taschen an wenigstens einer ihrer Seite miteinander verbunden werden können. Dies können beispielsweise Haken und Ösen oder Schlaufen und ein Band oder Klettverschlusselemente, etc., sein. Damit können die Taschen miteinander verbunden werden, um zu verhindern, dass sie sich während des Fahrens voneinander quer zur Fahrtrichtung entfernen und dadurch den Fahrer stören. Die Verbindung kann so gebildet sein, dass dadurch zwischen den Taschen ein weiterer Stauraum gebildet wird, in dem zum Beispiel eine Regencape oder ähnliches leicht zugänglich aufbewahrt werden kann, ohne dass die Taschen geöffnet werden müssen.
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Insbesondere zur Verwendung mit einem Rennrad ist die Nutzung des Zwischenraums zwischen den Taschen als leicht zugänglicher Stauraum vorteilhaft, da der Fahrer zum Beispiel bei einer Abfahrt in den Bergen schnellen Zugriff zu zusätzlicher Kleidung haben muss, um sich vor Unterkühlung zu schützen. Auch auf plötzlich einsetzenden Schnee- oder Regenfall kann so schnell reagiert werden. Da gerade beim Radrennfahren das mitgenommene Gewicht eine wesentliche Rolle spielt, könnte für diesen speziellen Einsatzfall die Rahmensatteltasche nur aus zwei dünnen Folien bestehen, die selbst keine Taschen aufweisen, sondern miteinander über entsprechend Haken, Gummiseile, etc. verbunden werden, um zwischen sich den leicht zugänglichen Stauraum zu bilden.
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Die Taschen weisen bevorzugt ebenfalls einen Verschluss auf, der je nach dem Material der Tasche ein Reißverschluss, ein Klettverschluss, einen Schlaufenverschluss, ein Schnappverschluss mit oder ohne einstellbarer Riemenlänge an einem der Verschlussteile, oder, bei einer Schalenbauweise der Tasche, eine bekannte Verschlussmechaniken sein kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei ist die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Erfindungswesentliche Merkmale, die nur den Figuren entnommen werden können, können den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche einzeln oder in gezeigten Kombinationen vorteilhaft weiterbilden und gehören zum Umfang der Erfindung. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
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1 Gegenüberstellung eines Fahrrads mit einem nahezu horizontalen Oberrohr mit Rahmensatteltasche ohne Ausgleichseinrichtung mit einem Fahrrad mit einem in einem Winkel zur Horizontalen angestelltem Oberrohr mit Rahmensatteltasche und der Ausgleichseinrichtung,
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2 Fahrräder der 1 in einer vertikalen Querschnittansicht,
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3 Ausgleichselement für Rahmensatteltasche und Versteifungsmittel für Trinkflaschenhalter,
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4 Rahmensatteltasche mit Ausgleichselement mit einer Klemmvorrichtung auf Oberrohr und
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5 Rahmensatteltasche mit Klemmvorrichtung und Flaschenhalter.
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In der 1 sind zwei Fahrräder A, B mit einem Diamantrahmen gezeigt. Beide Fahrräder A, B haben eine Rahmensatteltasche 1 die auf dem jeweiligen Oberrohr 2 aufliegt. Während das Fahrrad A ein im Wesentlichen horizontales Oberrohr 2 aufweist, auf der die Rahmensatteltasche 1 aufliegt, hat das Fahrrad B ein Oberrohr 2, das einen Winkel von mehr als 30° zur Horizontalen aufweist.
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Um die Rahmensatteltasche 2 des Fahrrads B in einer Position zu halten, die im Wesentlichen der Position an Fahrrad A entspricht, weist die Rahmensatteltasche des Fahrrads B eine Ausgleichseinrichtung 6 auf. Im Ausführungsbeispiel umfasst die Ausgleichseinrichtung 6 ein Flachprofil, das U-förmig gebogen ist. Weitere Ausführungsbeispiele für die Ausgleichseinrichtung sind in der Beschreibung erläutert. Die Rahmensatteltasche 1 weist zwei Taschen 4, 5 auf, von denen nur eine zu sehen ist. Die beiden Taschen 4, 5 sind an oder nahe ihrer oberen Enden 4b, 5b mit einem Verbindungsabschnitt 3 verbunden, dessen Unterseite 3a beim Fahrrad A auf der Oberseite des Oberrohrs 2 aufliegt.
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Die Ausgleichseinrichtung 6 ist zwischen zwei sich gegenüberliegenden Außenseiten 4a, 5a der beiden Taschen 4, 5 angeordnet und mit wenigstens einer der Außenseiten 4a, 5a verbunden. Die Ausgleichseinrichtung 6 liegt mit ihrem oberen Ende 6a auf dem Oberrohr 2 auf und hält dadurch die mit ihr verbundene Rahmensatteltasche 1 in einer Position, in der die Rahmensatteltasche 1 zum Beispiel eine Auslenkung des Vorderrades nicht behindert oder nicht in den Bewegungsbereich der Pedale hineinreicht.
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Zur Ausgleichseinrichtung 6 der 1 gehört weiterhin ein Distanzkissen (gepunktete Linien), das auf dem Oberrohr 2 aufliegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Distanzkissen einstückig gebildet und weist an seiner dem Steuerrohr 14 zugewandten Seite eine Schlaufe auf, mit der es gegen ein Verrutschen auf dem Oberrohr 2 in Richtung des Sitzrohrs 15 am Steuerrohr 14 gesichert werden kann. Die Schlaufe kann einen Klettverschluss aufweisen, sodass die Länge der Schlaufe einstellbar ist.
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In der 2 sind die Fahrräder A, B in einem Vertikalschnitt quer zur Fahrtrichtung gezeigt. Zu erkennen ist, dass beim Fahrrad A die Unterseite 3a des Verbindungsabschnitts 3 direkt auf dem Oberrohr 2 aufliegt, während beim Fahrrad B die Ausgleichseinrichtung 6 auf dem Oberrohr 2 aufliegt und die Unterseite 3a des Verbindungsabschnitts 3 in einem Abstand über dem Oberrohr gehalten wird. Dabei weist im gezeigten Ausführungsbeispiel die Ausgleichseinrichtung 6 zwei Flanken 61b auf, die mit den sich gegenüberliegenden Außenseiten 4a, 5a der Taschen 4, 5 verbunden sind.
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Um die Rahmensatteltasche 1 am Fahrrad B in der gezeigten Position zu halten, muss die Rahmensatteltasche 1 zumindest einen steifen Rahmen aufweisen. Alternativ können die Taschen 4, 5 auch steife Schalenelemente aufweisen oder, wie zum Beispiel bekannte Schalenkoffer, insgesamt aus Schalenelementen bestehen.
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In der 3 sind die Form, der Aufbau und eine Endausführung eines Ausgleichselements 61 und die Form, der Aufbau und eine Endausführung eines Versteifungsmittels 16 gezeigt. Das Versteifungsmittel 16 kann mit der Rahmensatteltasche 1 verbunden werden und dadurch die Rahmensatteltasche 1 in dem Bereich so versteifen, dass zum Beispiel ein Flaschenhalter in diesem Bereich mit der Rahmensatteltasche 1 verbunden werden kann.
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Das Ausgleichselement 61 des Ausführungsbeispiels weist eine U-Form auf mit einem gebogenen Bereich 61a und zwei geraden Flanken 61b, die im Wesentlichen gleich lang sind. Das Ausgleichselement 61 weist einen dreischichtigen Aufbau auf, mit einer Trägerschicht a, die zum Beispiel aus Leichtmetall oder Kunststoff gebildet ist, einer rutschhemmenden Schicht b, die mit der Trägerschicht a an der Innenseite des U-förmigen Ausgleichselement 61 verbunden wird und direkt auf dem Oberrohr 2 aufliegt, und einer Verbindungsschicht c, die mit der Trägerschicht a an der Außenseite des U-förmigen Ausgleichselement 61 verbunden wird. Verbinden kann hier bedeuten, dass die Schicht b und die Schicht c auf die Trägerschicht a zum Beispiel aufgeklebt oder mit ihr verschweißt werden. Zusätzlich können die drei Schichten a, b, c noch zusammengenäht werden, um eine Ablösen der Schichten b, c von der Trägerschicht a im Randbereich zu verhindern. Diese Naht 7 kann zusätzlich eine Ziernaht bilden, die durch eine besondere Farbe sofort ins Auge fällt, wobei die Farbe zum Beispiel der Farbe des Logos des Herstellers entsprechen kann, und somit eine Zuordnung des Gegenstands zu einem Hersteller erleichtert. Bei der Naht 7 kann es sich auch um eine Doppelnaht etc. handeln.
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Die 3 zeigt auch ein Versteifungsmittel 16. Das Versteifungsmittel 16 des Ausführungsbeispiels ist ebenfalls dreischichtig aufgebaut und weist eine Trägerschicht d, eine Abdeckschicht e und eine Abdeckschicht f auf. Die Trägerschicht kann aus dem gleichen Material gebildet sein, wie die Trägerschicht a des Ausgleichselements 61. Wenigstens eine der Schichten kann, beispielsweise aus einem Textilmaterial, einem adhäsiven Material oder einem anderen Überzugsmaterial bestehen. Das Versteifungsmittel 16 des Ausführungsbeispiels weist weiterhin jeweils zwei Löcher 8 in der Trägerschicht d und der Schicht e auf und zwei Niete 9, zum Verbinden der drei Schichten d, e, f und/oder des Versteifungsmittels 16 mit einer der Taschen 4, 5 und/oder einem Flaschenhalter.
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Die Trägerschicht d, die Schicht e und die Schicht f können wie beim Ausgleichselement 61 miteinander verklebt oder verschweißt und/oder vernäht sein. Das Versteifungsmittel 16 kann auch eine adhäsive Schicht aufweisen mit der es alleine oder zusätzlich zu den Nietverbindungen auf eine Innenseite oder Außenseite 4a, 5a der Taschen 4, 5 aufgeklebt werden kann. Die Schicht f kann eine die adhäsive Schicht abdeckende, abziehbare Schutzschicht aufweisen. Zum Verkleben mit der Tasche 4, 5 wird diese Schutzschicht abgezogen und die Abdeckschicht fest auf die Tasche 4, 5 aufgedrückt.
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Das Versteifungsmittel 16 wird mit der Rahmensatteltasche 1 in einer Position verbunden, in der zum Beispiel eine Trinkflasche vom Radfahrer während der Fahrt leicht gegriffen werden kann. Bevorzugt wird das Versteifungsmittel 16 in einem nach vorne gerichteten Bereich der Rahmensatteltasche 1 angeordnet sein.
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4 zeigt die Rahmensatteltasche 1 mit der Ausgleichseinrichtung 6 auf einem Oberrohr 2. Der Verbindungsabschnitt 3 ist als Schalenelement ausgebildet und deckt die Taschen 4, 5 an den Oberseiten völlig ab. Der Verbindungsabschnitt 3 kann als Behälter mit Deckel ausgebildet sein, in dem zum Beispiel Geld oder andere Dinge regensicher aber schnell zugänglich, das heißt, ohne die Taschen 4, 5 öffnen zu müssen, aufbewahrt werden können. Auf der Oberseite des Verbindungsabschnitts 3 ist eine Mulde 10 ausgebildet, mit einer Spannvorrichtung 11, mit der ein Gegenstand in der Mulde 10 gehalten werden kann. Die beiden Außenseiten 4a, 5a der Taschen 4, 5 sind miteinander mit einem Riemen 12 verbunden, um eine Auseinanderklappen der Taschen 4, 5 und dadurch ein Lösen der Ausgleichseinrichtung 6 von den Außenseiten 4a, 5a der Taschen 4, 5 während der Fahrt zu verhindern. Werden durch den Riemen die drei offenen Seiten der Taschen 4, 5 miteinander verbunden, wird ein zusätzlicher Stauraum zwischen den beiden Taschen 4, 5 gebildet, der während der Fahrt leicht zugänglich ist und in dem beispielsweise ein Regenschutz oder ein zusätzliches Oberteil aufbewahrt werden kann.
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Im Ausführungsbeispiel haben die Taschen einen Reisverschluss 13 zum Öffnen und Schließen der Taschen 4, 5. Nicht gezeigt ist eine Schlaufe am vorderen Ende der Rahmensatteltasche 1, mit der diese mit dem Steuerrohr 14 verbunden werden kann, um zu verhindern, dass die Rahmensatteltasche 1 auf dem Oberrohr 2 vom Steuerrohr 14 in Richtung des Sitzrohrs 15 rutscht. An ihrem dem Steuerrohr 14 zugewandten Ende weist die Rahmensatteltasche 1 das Versteifungsmittel 16 zur Verbindung mit beispielsweise einem Trinkflaschenhalter auf.
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Die 5 zeigt die Rahmensatteltasche 1 der 4, bestückt mit einem Mobiltelefon und einer Flasche.
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Bezugszeichenliste
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- A
- Fahrrad
- B
- Fahrrad
- a
- Trägerschicht
- b
- Schicht, rutschhemmende Schicht
- c
- Verbindungsschicht
- d
- Trägerschicht
- e
- Schicht, Abdeckschicht
- f
- Schicht, Abdeckschicht
- 1
- Rahmensatteltasche
- 2
- Oberrohr, Hauptrohr
- 3
- Verbindungsabschnitt, Verbindungselement
- 3a
- Unterseite
- 4
- Tasche
- 4a
- Außenseite
- 5
- Tasche
- 5a
- Außenseite
- 6
- Ausgleichseinrichtung,
- 61
- Ausgleichselement
- 61a
- bogenförmiger Abschnitt
- 61b
- Flanke
- 7
- Naht
- 8
- Loch
- 9
- Niet
- 10
- Mulde
- 11
- Spannvorrichtung, Befestigungsvorrichtung
- 12
- Riemen
- 13
- Reißverschluss
- 14
- Steuerrohr
- 15
- Sitzrohr
- 16
- Versteifungsmittel