DE102021129683A1

DE102021129683A1 - Verwendung von aushärtbarem Kunststoffschaum zum Transportschutz von Gegenständen

Info

Publication number: DE102021129683A1
Application number: DE102021129683.8A
Authority: DE
Inventors: gleich Anmelder Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2021-11-15
Filing date: 2021-11-15
Publication date: 2023-05-17

Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung von aushärtbarem Kunststoffschaum zum Transportschutz von Gegenständen sowie einen hierfür vorgesehenen Beutel.Um eine einfach zu verwendende und kostengünstige Möglichkeit der Transportsicherung zu schaffen, wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, daß an den zu schützenden Stellen der Gegenstände jeweils ein Beutel angeordnet wird, der mit aushärtbarem Kunststoffschaum befüllt wird.Dies ermöglicht, individuell an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt eine Transportsicherung aus dem aushärtbaren Kunststoffschaum vorzusehen. Da der Kunststoffschaum in den Beutel gegeben wird, wird das Problem des Anhaftens des Kunststoffschaums an dem jeweiligen Gegenstand vermieden.

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von aushärtbarem Kunststoffschaum zum Transportschutz von Gegenständen sowie einen hierfür vorgesehenen Beutel.
Es gibt zahlreiche aushärtbare Kunststoffschäume, von denen Polyurethan einer der gängigsten ist. Polyurethan ist als Verpackungsmaterial bekannt. So beschreibt beispielsweise die WO 89/03352 A1 ein vollwertiges Packmittel aus thermoplastischem polyurethanhaltigen Kunststoff, das alleine oder mit diversen kompatiblen Packmitteln und/oder mit kompatiblem Packgut zu gebrauchsfertigen Erzeugnissen verarbeitbar ist.
Allerdings weisen diese Verpackungsmittel in der Regel eine vorbestimmte Form auf, die der Außenkontur des zu verpackenden Gegenstands im Wesentlichen entspricht. Diese Vorgehensweise ist sinnvoll bei einer Vielzahl gleichförmiger Gegenstände.
Beim Transport einer Vielzahl von Gegenständen unterschiedlicher Form, wie dies beispielsweise bei Umzügen der Fall ist, können keine vorgefertigten Packmittel verwendet werden. Hier werden Transportsicherungsmethoden eingesetzt, wie beispielsweise die Verwendung von Zurrgurten, Umzugsdecken, Luftpolsterfolie, Stretchfolien und Schaumstoffplatten. Beim geschickten Anordnen der zu transportierenden Gegenstände, insbesondere von Möbeln, liegen oft sehr kleine Luftspalte von einem bis fünf Zentimeter zwischen den einzelnen Gegenständen vor. Wurde versehentlich vergessen, eine der vorgenannten Transportsicherungsmethoden vorzunehmen, kann dies in der Regel nur durch erneutes Verschieben der teilweise schweren Gegenstände nachgeholt werden. Teils sind die schwer zugänglichen Stellen nicht mehr oder nur mit großem Aufwand erreichbar. Zudem können Gegenstände mit hervorstehenden Elementen (beispielsweise ein überstehender Schrankkranz, Türgriffe, etc.) mit herkömmlichen Mitteln nur mit erhöhtem Aufwand für den Transport gesichert werden. Durch Vibrationen während des Transports können empfindliche Oberflächen der zu transportierenden Gegenstände, beispielsweise lackierte Oberflächen, Oberflächen aus Glas, Holz, Kunststoffen oder Metallen aufgrund unzureichender Sicherung beschädigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach zu verwendende und kostengünstige Möglichkeit der Transportsicherung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den zu schützenden Stellen der Gegenstände jeweils ein Beutel angeordnet wird, der mit aushärtbarem Kunststoffschaum befüllt wird.
Dies ermöglicht, individuell an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt eine Transportsicherung aus dem aushärtbaren Kunststoffschaum vorzusehen. Es kann hierbei sowohl die Dicke der Polsterung aus dem aushärtbaren Kunststoffschaum als auch dessen Fläche an die jeweiligen Erfordernisse angepaßt werden. Da der Kunststoffschaum in den Beutel gegeben wird, wird das Problem des Anhaftens des Kunststoffschaums an dem jeweiligen Gegenstand vermieden. Der Kunststoffschaum wird vorzugsweise entweder aus einem mit einem Ventil versehenen Druckzylinder oder mittels einer Schaumpistole in den Beutel gegeben. Der Beutel paßt sich während der Befüllung mit Kunststoffschaum an die individuelle Form des zu schützenden Gegenstands bzw. des Leerraumes zwischen zwei Gegenständen an.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der aushärtbare Kunststoffschaum ein Polyurethanschaum, vorzugsweise ein 1 K-Polyurethanschaum ist.
Polyurethanschaum ist kostengünstig und wirkt aufgrund seiner Elastizität stoßabfangend, die für die Sicherung von Gegenständen ideal ist. 1K-Polyurethanschaum härtet in Anwesenheit von Feuchtigkeit schnell aus.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß der Beutel nach dem Befüllen verschlossen wird.
Durch Verschließen des Beutels nach Zugabe des Kunststoffschaumes wird sichergestellt, daß kein Kunststoffschaum auf die zu schützenden Gegenstände gelangen kann.
Eine Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß dem Kunststoffschaum ein Aushärtemittel zugefügt wird.
Bestimmte Kunststoffschäume, beispielsweise 2K-Polyurethanschäume, sind selbsthärtend, d.h. sie benötigen kein Aushärtemittel. Allerdings ist die Aushärtezeit bei solchen Kunststoffschäumen häufig relativ lang, was bei der vorliegenden Erfindung von Nachteil ist. Es werden daher schnellhärtende Kunststoffschäume, wie 1 K-Polyurethanschäume, bevorzugt. Das Aushärten solcher Kunststoffschäume erfolgt in der Regel mit Hilfe eines Aushärtemittels. Bei 1 K-Polyurethanschäumen ist dieses Härtemittel in der Regel die Luftfeuchtigkeit. Da bei der vorliegenden Erfindung jedoch der Kunststoffschaum in einen Beutel eingebracht wird, reicht die dort enthaltene Luftfeuchtigkeit in der Regel nicht aus, um den Kunststoffschaum schnell auszuhärten. Daher ist es sinnvoll, dem Kunststoffschaum ein Aushärtemittel zuzufügen, das ein schnelles Aushärten des Kunststoffschaumes sicherstellt. Dies kann beispielsweise über eine Polyurethanschaumpistole erfolgen, die einerseits den Kunststoffschaum und andererseits die jeweils erforderliche Menge an Aushärtemittel abgibt.
Im Rahmen der Erfindung wurde weiterhin ein Beutel für die Durchführung der erfindungsgemäßen Verwendung geschaffen, der aus Papier oder Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen oder Polypropylen besteht und eine Aufnahmeöffnung für das Austrittsrohr einer Schaumpistole aufweist.
Es ist von Bedeutung, daß der jeweilige Beutel nicht durch den jeweils verwendeten Kunststoffschaum zersetzt wird. Papier, Polyethylen- bzw. Polypropylenbeutel sind beispielsweise bei der Verwendung von Polyurethanschaum als Kunststoffschaum diesbezüglich geeignet und zudem kostengünstig herstellbar.
Das Austrittsrohr der Schaumpistole kann durch diese Öffnung geschoben werden, um den Beutel zu befüllen. Weist die Aufnahmeöffnung einen Durchmesser auf, der im Wesentlichen dem des Endes des Austrittsrohrs einer Schaumpistole entspricht, kann ein unerwünschtes Austreten des Kunststoffschaums beim Befüllen des Beutels vermieden werden und zudem dient die Aufnahmeöffnung des Beutels als Abstreifer für die Schaumpistole.
Es ist vorteilhaft, daß die Aufnahmeöffnung nach Befüllen des Beutels schaumdicht verschließbar ist.
Dies kann beispielsweise durch eine zusammendrückbare Dichtung im Bereich der Aufnahmeöffnung ermöglicht werden.
Es ist vorteilhaft, daß der Beutel an seiner Außenseite mit Klebemitteln, vorzugsweise mit Haftklebemitteln, versehen ist.
Dies ermöglicht es, den Beutel an der jeweils gewünschten Stelle zu positionieren, bevor er mit dem Kunststoffschaum befüllt wird. Die Klebemittel können Klebestreifen, vorzugsweise Haftklebestreifen, sein, die sich nach dem Transport problemlos von dem zu schützenden Gegenstand wieder abziehen lassen. Die Klebemittel können auf einer Seite des Beutels oder auf mehreren Seiten desselben angeordnet sein.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Beutel kreisförmig, polyedrisch, insbesondere quadratisch oder rechteckig, T-förmig oder I-förmig ausgebildet ist.
Mit diesen Beutelformen können eine Vielzahl von Gegenständen für den Transport gesichert werden.
Ebenso kann es vorteilhaft sein, daß der Beutel mit Mikroperforationen versehen ist.
Diese Mikroperforationen ermöglichen das Eindringen von Luft, somit auch von Luftfeuchtigkeit, um das Aushärten des Kunststoffschaums zu beschleunigen. Der Durchmesser der Mikroperforationen wird so gewählt, daß zwar Luft durch diese in den Beutel eindringen kann, der Kunststoffschaum jedoch nicht aus dem Beutel austreten kann. Je nach verwendetem Kunststoffschaum ist dieser Durchmesser unterschiedlich, bei 1 K-Polyurethanschaum beträgt er zwischen ca. 1 und 10 µm.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen

1 eine Schaumpistole zum Durchführen der erfindungsgemäßen Verwendung,
2 einen Schaumbehälter,
3a, 3b und 3c einen Beutel zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens in perspektivischer Ansicht, in Seitenansicht und in Draufsicht.

1 zeigt schematisch eine Schaumpistole 1 mit einem Handgriff 2, einem Betätigungselement 3, einer Aufnahme 4 für einen Schaumbehälter und einem Austrittsrohr 5 für den Kunststoffschaum.
2 zeigt einen Schaumbehälter 6, der auf die Aufnahme für den Schaumbehälter einer Schaumpistole aufgebracht werden kann, um den Kunststoffschaum durch Betätigen des Betätigungselementes 3 abzugeben. Es ist auch möglich, den Kunststoffschaum direkt aus dem Schaumbehälter 6 abzugeben, wenn dieser ein entsprechendes Abgabeventil aufweist.
3a, b und c zeigen einen speziell für die Zwecke der vorliegenden Verwendung hergerichteten Beutel 7, der eine Aufnahmeöffnung 8 für das Austrittsrohr 5 einer Schaumpistole 1 aufweist und dessen Aufnahmeöffnung 8 nach Befüllen mit Kunststoffschaum schaumdicht verschlossen werden kann.
Vorzugsweise ist der Beutel 7 an seiner Außenseite mit Klebemitteln, vorzugsweise mit Haftklebemitteln, versehen, um den Beutel 7 an der jeweils gewünschten Stelle zu positionieren, bevor er mit dem Kunststoffschaum befüllt wird. Die Klebemittel können Klebestreifen, vorzugsweise Haftklebestreifen, sein, die sich nach dem Transport problemlos von dem zu schützenden Gegenstand wieder abziehen lassen.
Die Klebemittel können auf einer Seite des Beutels 7 oder auf mehreren Seiten desselben angeordnet sein.
Der Beutel 7 kann mit Mikroperforationen versehen sein, um das Eindringen von Luft, somit auch von Luftfeuchtigkeit, zu ermöglichen, die das Aushärten des Kunststoffschaums beschleunigt. Der Durchmesser der Mikroperforationen wird so gewählt, daß zwar Luft durch diese in den Beutel 7 eindringen kann, der Kunststoffschaum jedoch nicht aus dem Beutel 7 austreten kann. Je nach verwendetem Kunststoffschaum ist dieser Durchmesser unterschiedlich, bei 1K-Polyurethanschaum beträgt er zwischen ca. 1 und 10 µm.
Alternativ kann auch über die Schaumpistole 1 dem Kunststoffschaum ein Aushärtemittel zugefügt werden, um das Aushärten des Kunststoffschaums zu beschleunigen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 8903352 A1 [0002]

Claims

Verwendung von aushärtbarem Kunststoffschaum zum Transportschutz von Gegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß an den zu schützenden Stellen der Gegenstände jeweils ein Beutel (7) angeordnet wird, der mit aushärtbarem Kunststoffschaum befüllt wird.
Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aushärtbare Kunststoffschaum ein Polyurethanschaum, vorzugsweise ein 1K-Polyurethanschaum ist.
Verwendung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) nach dem Befüllen verschlossen wird.
Verwendung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Kunststoffschaum ein Aushärtemittel zugefügt wird.
Beutel für die Durchführung der erfindungsgemäßen Verwendung, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) aus Papier oder Kunststoff besteht und eine Aufnahmeöffnung (8) für das Austrittsrohr (5) einer Schaumpistole (1) aufweist.
Beutel gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnung (8) nach Befüllen des Beutels (7) schaumdicht verschließbar ist.
Beutel gemäß Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) an seiner Außenseite mit Klebemitteln, vorzugsweise mit Haftklebemitteln, versehen ist.
Beutel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) kreisförmig, polyedrisch, insbesondere quadratisch oder rechteckig, T-förmig oder I-förmig ausgebildet ist.
Beutel gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (7) mit Mikroperforationen versehen ist.