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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einen multifilen Faden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einem multifilen Faden ist aus der
DE 10 2019 116 512 A1 bekannt.
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Bei der Herstellung von synthetischen Fäden werden diese jeweils aus einer Vielzahl feinster Filamentstränge gebildet. Um den Zusammenhalt der Filamentstränge in dem Faden zu gewährleisten, ist es grundsätzlich bekannt, einen multifilen Faden mit einem Präparationsfluid zu benetzen und die Filamentstränge des multifilen Fadens mittels einer Druckluft zu verwirbeln. So ist es hinlänglich bekannt, den multifilen Faden nach der Extrusion der Filamentstränge und Abkühlung der Filamente für einen ersten Zusammenschluss zu benetzen und zu verwirbeln. Um anschließend ein Verstrecken des Fadens zu ermöglichen, werden die Filamentstränge jedoch mit relativ niedrigem Betriebsdruck der Druckluft verwirbelt, um die Bildung von sogenannten Verwirbelungsknoten zu vermeiden. Am Ende eines Schmelzspinnprozesses wird der Faden für die Weiterverarbeitung zur einer Fadenspule gewickelt. Hierzu ist es ebenfalls üblich, dass der multifile Faden nochmals verwirbelt wird, wobei jedoch eine höherer Betriebsdruck der Druckluft genutzt wird, um Verwirbelungsknoten innerhalb des Fadens zu erzeugen.
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Aus der
DE 10 2019 116 512 A1 ist nun bekannt, dass die Bildung der Verflechtungsknoten in einen multifilen Faden positiv durch eine vorgeschaltete Benetzung des Fadens beeinflussbar ist. Hierzu weist die bekannte Vorrichtung eine Benetzungseinrichtung zum Auftragen einer Flüssigkeit und eine Verwirbelungseinrichtung zur Erzeugung von Verwirbelungsknoten auf, die im Fadenlauf hintereinander angeordnet sind. So lässt sich der mit einer Flüssigkeit benetzte Faden anschließend mittels einer Druckluft zur Bildung von Verwirbelungsknoten verwirbeln. Hierzu weist die bekannte Vorrichtung eine separate Benetzungseinrichtung und eine separate Verwirbelungseinrichtung auf, die mit einem größeren Abstand zueinander in einem Fadenlauf angeordnet sind.
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Grundsätzlich sind jedoch auch derartige Vorrichtungen zur Behandlung von einem multifilen Faden bekannt, die eine Benetzung und eine Verwirbelung des Fadens mit relativ kurzem Abstand zueinander ausführen. So geht aus der
WO 2009/013107 eine Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einem multifilen Faden hervor, bei welcher innerhalb eines Gehäuses eine Benetzungseinrichtung und eine Verwirbelungseinrichtung angeordnet sind. Hierbei wird der Faden zwischen der Benetzungseinrichtung und der Verwirbelungseinrichtung durch ein Fadenführungselement ausgelenkt. Dadurch wird verhindert, dass sich die durch die Verwirbelung des Fadens erzeugten dynamischen Effekte gegen den Fadenlauf fortpflanzen. Damit lässt sich ein stabiler und relativ ruhiger Fadenlauf beim Benetzen des multifilen Faden erreichen. Das Auftragen der Flüssigkeit durch die Benetzungseinrichtung erfolgt durch einen Präparationsstift, der das Fluid an seiner Spitze unmittelbar auf den Faden aufbringt. Damit besteht jedoch das Problem, dass das Fluid sich nur über den Umfang des Fadens verteilt.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, die gattungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einem multifilen Faden derart zu verbessern, dass eine möglichst intensive Verteilung des Fluids innerhalb des Fadens bereits vor Eintritt der Verwirbelung erreicht wird.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, den Effekt der Bildung von Verwirbelungsknoten an einem benetzten Faden zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Abstand zwischen einem Auslauf der Benetzungseinrichtung und einem Einlass der Verwirbelungseinrichtung derart gewählt ist, dass durch Verwirbelung erzeugte Vibrationen an dem Faden in einer Benetzungsnut der Benetzungseinrichtung wirken.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen definiert.
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Der Erfinder löst sich von dem Vorbehalt, die dynamischen Effekte des Fadens, die durch eine Verwirbelung erzeugt werden und sich entgegen dem Fadenlauf fortpflanzen, von der Benetzungseinrichtung fernzuhalten. Im Gegenteil hat der Erfinder erkannt, dass gerade die an dem Faden wirkenden Vibrationen die Aufnahme und die Verteilung der Flüssigkeit beim Benetzen des Fadens verbessern. So wird der Faden in der Benetzungseinrichtung durch eine Benetzungsnut geführt, um selbst bei höheren Fadenlaufgeschwindigkeiten, die im Bereich von 4.000 bis 5.000 m/min. liegen könnten, eine intensive und gleichmäßige Benetzung der Filamentstränge des Fadens zu erhalten. Gleichzeitig verbessert sich dabei die Gleichmäßigkeit und Qualität der Verwirbelungsknoten, die bei der anschließenden Verwirbelung in der Verwirbelungseinrichtung erzeugt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher besonders vorteilhaft, um in einem Schmelzspinnprozess an einem vollverstreckten Faden einen ausreichenden Fadenschluss für eine Weiterverarbeitung zu erzeugen.
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Die beim Verwirbeln des Fadens erzeugten dynamischen Effekte und Drallwirkungen werden im wesentlichen durch einen Betriebsdruck der Verwirbelungseinrichtung bestimmt. Je höher der Betriebsdruck der Druckluft, um so stärker ist die Verwirbelung des Fadens. Insoweit ist die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Abstand zwischen dem Auslass der Benetzungseinrichtung und dem Einlass der Verwirbelungseinrichtung in Abhängigkeit von einem Betriebsdruck der Verwirbelungseinrichtung in einen Bereich von 50 mm bis 1.000 mm liegt. So kann vor dem Prozess ein dem Betriebsdruck angepasster Abstand zwischen dem Auslass der Benetzungseinrichtung und dem Einlass der Verwirbelungseinrichtung gewählt werden. Der Betriebsdruck liegt in einem Bereich zwischen 2 bar bis 5 bar.
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Um möglichst flexible Prozesse durchführen zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, bei welcher der Abstand zwischen dem Auslass der Benetzungseinrichtung und dem Einlass der Verwirbelungseinrichtung verstellbar durch eine Verschiebung der Benetzungseinrichtung und / oder eine Verschiebung der Verwirbelungseinrichtung ausgebildet ist. So können während des Prozesses Änderungen des Abstands vorgenommen werden, um eine Feinjustierung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Betriebsdruck der Verwirbelungseinrichtung vornehmen zu können.
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Für den Fall, dass der Lauf des Fadens durch Fadenführer zu unterstützen ist, wird die Weiterbildung der Erfindung genutzt, bei welcher ein Fadenführer zwischen dem Auslauf der Benetzungseinrichtung und dem Einlass der Verwirbelungseinrichtung angeordnet ist, an welchem der Faden mit einem Umschlingungswinkel im Bereich von 0° bis 10° führbar ist. Eine größere Umschlingung ist zu vermeiden, da ansonsten ein Überlaufen der Vibrationen des Fadens blockiert wird. Eine geringe Umschlingung des Fadens an dem Fadenführer ermöglicht den ungehinderten Überlauf der Vibrationen und Dralleffekte im Faden.
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Zur gleichmäßigen Verteilung der Flüssigkeit in dem Faden auch bei höheren Fadenlaufgeschwindigkeiten wird die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung genutzt, bei welcher die Benetzungsnut der Benetzungseinrichtung im Nutgrund eine Kontaktfläche mit einer Länge von mind. 20 mm aufweist. So lässt sich das Fluid über eine größere Strecke dem Faden zuführen.
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Die Flüssigkeit wird dabei bevorzugt durch eine Fluidkanal im Nutgrund der Benetzungsnut zugeführt, der unmittelbar vor der Kontaktfläche in den Nutgrund mündet und der mit einer Fluidquelle verbindbar ist.
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Um einen möglichst flexiblen Einsatz für verschiedene Schmelzspinnprozesse synthetischer Fäden zu erhalten, ist desweiteren vorgesehen, dass die Benetzungseinrichtung demontierbar an einem Träger gehalten ist.
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Um die durch die Verwirbelung erzeugten dynamischen Effekte in ihrer Intensität maximal für die Benetzung nutzen zu können, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Verwirbelungseinrichtung in einer Flucht zur Benetzungsnut der Benetzungseinrichtung einen Fadenkanal aufweist. So lässt sich der Faden nach Ablauf von der Benetzungsnut ohne Kontakt direkt in den Fadenkanal einführen.
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Die dynamischen Effekte lassen sich bei der Verwirbelung insbesondere dadurch erreichen, dass die Verwirbelungseinrichtung einen quer in den Fadenkanal mündenden Luftkanal aufweist, der mit einer Druckluftquelle verbindbar ist. So kann der Luftkanal in oder entgegen der Fadenlaufrichtung geneigt in den Fadenkanal münden. Insbesondere außermittige Zuführungen der Druckluft über den Luftkanal in den Fadenkanal begünstigen eine Drallgebung an dem Faden.
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Damit in einem Schmelzspinnprozess eine parallel Behandlung mehrerer Fäden gleichzeitig durchführbar ist, wird die Weiterbildung der Erfindung bevorzugt verwendet, bei welcher die Benetzungseinrichtung mehrere parallel nebeneinander ausgebildete Benetzungsnuten aufweist und bei welcher die Verwirbelungseinrichtung zu jeder Benetzungsnut korrespondierende Führungskanäle aufweist. So lässt sich eine Gruppe von Fäden, die in einer Spinnstation erzeugt werden, parallel gleichzeitig mit einer Flüssigkeit benetzen und anschließend mit einer Druckluft verwirbeln.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einem multifilen Faden ist aufgrund ihrer Flexibilität für alle bekannten Herstellungsprozesse insbesondere jedoch zur Herstellung von sogenannten vollverstreckten Fäden geeignet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung eines multifilen Fadens unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es stellen dar:
- 1 schematisch ein Längsschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung eines multifilen Fadens
- 2 schematisch eine Querschnittsansicht der Benetzungseinrichtung des Ausführungsbeispiels aus 1
- 3 schematisch eine Querschnittsansicht der Verwirbelungseinrichtung des Ausführungsbeispiels aus 1
- 4 schematisch eine Längsschnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung eines multifilen Fadens
- 5 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung mehrerer multifiler Fäden
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In den 1, 2 und 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung eines multifilen Fadens in mehreren Ansichten dargestellt. 1 zeigt eine Längsschnittansicht, 2 eine Querschnittsansicht der Benetzungseinrichtung und 3 eine Querschnittsansicht der Verwirbelungseinrichtung. Zur Erläuterung der kompletten Vorrichtung wird zunächst auf das Ausführungsbeispiel nach 1 Bezug genommen.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung eines multifilen Fadens ist in einem Fadenlauf eines Fadens 3 eine Benetzungseinrichtung 1 und eine Verwirbelungseinrichtung 2 mit Abstand hintereinander angeordnet. Die Benetzungseinrichtung 1 weist an einer Stirnseite einen Einlauf 5.1 und an einer gegenüberliegenden Stirnseite einen Auslauf 5.2 auf. Dementsprechend besitzt die Verwirbelungseinrichtung 2 einen Einlass 10.1 und einen Auslass 10.2. Der Einlass 10.1 de Verwirbelungseinrichtung 2 und der Auslauf 5.2 der Benetzungseinrichtung 1 liegen sich gegenüber und sind mit Abstand zueinander angeordnet. In 1 ist der Abstand mit dem Kennbuchstaben A gekennzeichnet.
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Zur Erläuterung der Benetzungseinrichtung 1 wird neben der 1 zusätzlich Bezug zu der 2 genommen. Die nachfolgende Beschreibung gilt insoweit für die 1 und 2.
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Die Benetzungseinrichtung 1 weist eine Benetzungsnut 4 auf, die sich zwischen dem Einlauf 5.1 und dem Auslauf 5.2 erstreckt. Im Bereich des Einlaufs 5.1 mündet eine Fluidkanal 7 in einem Nutgrund 4.1 der Benetzungsnut 4. Die Fluidkanal 7 ist mit einer Fluidquelle 8 verbunden. Die Fluidquelle 8 wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Dosierpump 8.1 und einen Tank 8.2 gebildet, der eine Flüssigkeit zum Benetzen des Fadens 3 enthält. Im Nutgrund 4.1 erstreckt sich zwischen dem Auslauf 5.2 und der Fluidkanal 7 eine Kontaktfläche 4.2. Die Kontaktfläche 4.2 weist eine Länge auf, die in diesem Ausführungsbeispiel mit dem Kennbuchstaben L gekennzeichnet ist. Eine übliche Länge der Kontaktfläche 4.2 liegt bei mindestens 20 mm. Die Benetzungseinrichtung 1 ist verschiebbar an einem Träger 6 gehalten, um den Abstand A verändern zu können. Dabei lässt sich die Benetzungseinrichtung 1 in beliebiger Position an dem Träger 6 fixieren.
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Um die Verwirbelungseinrichtung 2 zu beschreiben, wird an dieser Stelle Bezug zu den 1 und 3 genommen. Insoweit gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
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Die Verwirbelungseinrichtung 2 weist einen Fadenkanal 9 auf, der sich zwischen dem Einlass 10.1 und dem Auslass 10.2 erstreckt. Dem Fadenkanal 9 ist ein seitlicher Einfädelschlitz 11 zugeordnet, der sich über eine Längsseite der Verwirbelungseinrichtung 2 erstreckt und das Einlegen eines Fadens in den Fadenkanal 9 ermöglicht. Im mittleren Bereich der Verwirbelungseinrichtung 2 ist eine quer zum Fadenkanal 9 ausgebildeter Luftkanal 12 vorgesehen, der in den Fadenkanal 9 mündet und über ein Steuerventil 14 mit einer Druckluftquelle 13 verbunden ist. Der Luftkanal 12 mündet in diesem Ausführungsbeispiel mit einer Neigung in Fadenlaufrichtung in den Fadenkanal 9.
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Zur Erläuterung der Funktion des Ausführungsbeispiels wird nunmehr allein Bezug zu der 1 genommen.
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Im Betrieb wird in der Benetzungseinrichtung 1 eine Flüssigkeit, beispielsweise eine wässrige Lösung durch die Fluidquelle 8 dem Fluidkanal 7 zugeführt. Über den Fluidkanal 7 gelangt die Flüssigkeit in den Nutgrund 4.1 der Benetzungsnut 4. Der kontinuierlich laufende Faden 3 schleppt die Flüssigkeit entlang der Kontaktfläche 4.2, um diese aufzunehmen. Hierbei wird die Verteilung der Flüssigkeit innerhalb des multifilen Fadens durch Vibrationen und Drallerscheinungen, die durch die Verwirbelung des Fadens erzeugt werden und sich entgegen dem Fadenlauf ausbreiten, unterstützt.
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Zur Verwirbelung wird in der Verwirbelungseinrichtung 2 über den Luftkanal 12 eine Druckluft in den Fadenkanal 9 eingeleitet. Die Druckluft wird über die Druckluftquelle 13 und das Steuerventil 14 in einem vorbestimmten Betriebsdruck im Bereich zwischen 2 und 5 bar den Luftkanal zugeführt. In Abhängigkeit von dem Betriebsdruck wird der Faden 3 innerhalb des Fadenkanals verwirbelt. Dadurch werden in dem Faden Vibrationen und Dralleffekte erzeugt, die sich entgegen dem Fadenlauf fortpflanzen. Diese dynamischen Effekte und Vibrationen in dem Faden sind in 1 durch einen gestrichelten Fadenlauf schematisch kenntlich gemacht. Ansonsten ist der Faden 3 mit nicht aktiver Verwirbelungseinrichtung 2 dargestellt.
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Damit die Vibrationen von der Benetzungsnut 4 der Benetzungseinrichtung 1 aufgenommen und zur Verteilung der Flüssigkeit auf den Faden 3 genutzt werden können, ist der Abstand A zwischen dem Auslauf 5.2 der Benetzungseinrichtung 1 und dem Einlass 10.1 der Verwirbelungseinrichtung 2 einzuhalten. In Abhängigkeit von dem Betriebsdruck der Verwirbelungseinrichtung 2 liegt der Abstand in einem Bereich von 50 mm bis max. 1.000 mm. Da im praktischen Einsatz die Vibrationen an dem Faden durch einen Operator zu erkennen sind, ist die Einstellung des Abstandes A in Abhängigkeit von dem Betriebsdruck der Verwirbelungseinrichtung 2 möglich.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Faden 3 im geraden Fadenlauf ohne Kontakt zwischen der Benetzungseinrichtung 1 und der Verwirbelungseinrichtung 2 geführt. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, zur Fadenführung in der Verwirbelungseinrichtung 2 dem Einlass 10.1 und dem Auslass 10.2 jeweils ein Fadenführer zuzuordnen. Hierzu ist in 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung von zumindest einem multifilen Faden schematisch in einer Längsschnittansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 4 ist im wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach 1, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreiung genommen wird.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Auslauf 5.2 der Benetzungseinrichtung 1 und dem Einlass 10.1 der Verwirbelungseinrichtung 2 ein Fadenführer 15.1 angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Auslassseite der Verwirbelungseinrichtung 2 ist ein zweiter Fadenführer 15.2 angeordnet. Somit wird der Faden 3 vor dem Einlass 10.1 der Verwirbelungseinrichtung 2 und hinter dem Auslass 10.2 der Verwirbelungseinrichtung 2 durch jeweils einen Fadenführer 15.1 und 15.2 geführt. An dem Fadenführer 15.1 zwischen der Benetzungseinrichtung 1 und der Verwirbelungseinrichtung 2 wird der Faden mit einem relativ kleinen Umschlingungswinkel geführt. Der Umschlingungswinkel ist in 4 schematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen α gekennzeichnet. Der Umschlingungswinkel α weist eine maximale Größe von 10° auf, um den Überlauf und die Rückwirkung der Vibrationen im Faden 3 nicht zu behindern. Mit einem derartigen geringen Umschlingungswinkel α, der im Bereich von 0 bis max. 10° liegt, ist in Abhängigkeit von der Größe des Abstandes eine Übertragung der rücklaufenden Vibrationen im Faden 3 gewährleistet.
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Die Funktion des in 4 dargestellten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach 1, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.
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In einem Schmelzspinnprozess ist es üblich, dass mehrere Fäden gleichzeitig als eine Fadenschar innerhalb einer Spinnstation gesponnen, verstreckt und aufgewickelt werden. Hierzu ist in 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Behandlung mehrerer multifiler Fäden gezeigt. In 5 ist eine schematische Ansicht des Ausführungsbeispiels dargestellt. Hierbei ist eine Benetzungseinrichtung 1 und eine Benetzungseirichtung 2 gezeigt, die im Fadenlauf hintereinander angeordnet sind. Die Benetzungseinrichtung 1 weist mehrere Benetzungsnuten 4 auf. Jeder der Benetzungsnuten 4 ist in der Verwirbelungseinrichtung 2 jeweils ein von mehreren Fadenkanälen 9 zugeordnet. Die Fadenkanäle 9 weisen jeweils einen seitlichen Einfädelschlitz 11 auf, um die Fäden bei Prozessbeginn in den Fadenkanal 9 einzuführen. Die Ausbildung der Benetzungsnuten 4 der Benetzungseinrichtung 1 und der Fadenkanäle 9 der Verwirbelungseinrichtung 2 ist hierbei identisch zu den vorgenannten Ausführungsbeispiel. Die Anbindung der Benetzungsnuten 4 an eine Fluidquelle ist hier nicht näher dargestellt. Grundsätzlich können alle Benetzungsnuten 4 aus einem zentralen Zufuhrkanal gleichzeitig mit einer Flüssigkeit versorgt werden. Grundsätzlich können jede der Benetzungsnuten jedoch auch einzeln dosierte Fluidmengen zugeführt werden.
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Bei der Verwirbelungseinrichtung 2 wird die Druckluft bevorzugt durch einen gemeinsamen Druckluftanschluss den hier nicht dargestellten Luftkanälen zugeführt, um in jedem Fadenkanäle 9 eine Verwirbelung der Fäden 3 zu bewirken.
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Bei dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Benetzungseinrichtung 1 und die Verwirbelungseinrichtung 2 ortsfest positioniert, so dass ein Abstand A zwischen einer Auslaufseite 16 der Benetzungseinrichtung 1 und einer Einlassseite 17 der Verwirbelungseinrichtung 2 fest vorgegeben ist. Eine Verstellung ist hierbei nicht vorgesehen.
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Bei den vorgenannten Ausführungsbeispielen nach 1 und 4 war zur Verstellung des Abstandes A die Benetzungseinrichtung 1 verschiebbar an einem Träger 6 gehalten. Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Verwirbelungseinrichtung 2 alternativ verstellbar an einem Träger auszuführen. So könnte die Benetzungseinrichtung 1 ortsfest und die Verwirbelungseinrichtung 2 verschiebbar ausgebildet sein. Eine weitere Alternative besteht jedoch auch darin, indem beide Einrichtungen verstellbar ausgeführt sind.
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Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Benetzungseinrichtung 1 an dem Träger 6 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 und 4 demontierbar ausgeführt ist. Derartige Ausführungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden bevorzugt genutzt, um sehr unterschiedliche Prozesse zur Herstellung multifiler Fäden nutzen zu können.
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Um möglichst eine hohe Anzahl gleichmäßig verteilter Verwirbelungsknoten in dem Faden erzeugen zu können, wird eine Benetzung der Fäden durch die Benetzungseinrichtung wasserartiger Flüssigkeit vorgenommen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019116512 A1 [0002, 0004]
- WO 2009013107 [0005]