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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Schienenfahrzeugtechnik und betrifft Befestigungsschellen zum lösbaren Befestigen von Leitungen an Profilschienen, insbesondere an integral mit Strangpressprofilen von Wagenkästen ausgebildeten Profilschienen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein System aus Wagenkasten mit integralen Profilschienen und Befestigungsschellen zum lösbaren Befestigen an den Profilschienen sowie ein Montagesystem.
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In modernen Schienenfahrzeugen sind für verschiedene Funktionen Leitungen wie Kabel und Medien erforderlich, die teilweise entlang des Schienenfahrzeugs verlaufen und am Wagenkasten des Schienenfahrzeugs festgelegt werden. Die Leitungen müssen sicher und platzsparend verlegt werden. Außerdem sollte es möglich sein, zu Revisions- und Reparaturzwecken die Leitungen leicht zu erreichen und auszutauschen. Kabel können z.B. Stromversorgungsleitungen, Datenleitungen und Steuerleitungen sein. Ein typisches Beispiel für Medien ist Druckluft.
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Die
DE 34 06 609 A1 beschreibt einen Wagenkasten aus Aluminiumprofilen mit integrierten Halterungen für Laufsprecher.
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Aus der
EP 0 311 771 A1 ist bekannt, eine Vorrichtung mit vier Funktionseinheiten für die Funktionen Kabelkanal, Beleuchtung, Gepäckablage und Innenverkleidung vorzusehen. Diese vier Funktionen werden durch vier verschiedene Strangpressprofile realisiert, die miteinander verbunden sind. Die Vorrichtung ist am Wagenkasten befestigt. Diese Vorrichtung ist sehr aufwendig und komplex. Die verlegten Kabel sind nur zugängig, wenn die gesamte Vorrichtung demontiert wird.
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Aus der
EP 3 360 752 B1 ist eine Montagevorrichtung zur sicheren Befestigung von Strukturelementen und Einrichtungsgegenständen an Wagenkästen bekannt. Die Montagevorrichtung kann in Schienen des Wagenkastens eingehakt werden. Allerdings ist die Montagevorrichtung nicht für eine einfache Demontage vorgesehen, da sie nur mit erheblichem Kraftaufwand wieder entfernt werden kann. Darüber hinaus ist sie für die Befestigung von Leitungen ungeeignet.
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Vor diesem Hintergrund besteht der Wunsch nach einer Lösung zum einfachen Befestigen und Demontieren von insbesondere Leitungen wie elektrischen Kabeln und Medien an Wagenkästen.
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ERFINDUNGSGEMÄSSE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Befestigungsschelle gemäß Anspruch 1 und einem System aus Wagenkasten und einer Befestigungsschelle nach Anspruch 12. Weitere Ausführungsformen, Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, wird eine Befestigungsschelle zum lösbaren Befestigen von Leitungen an Profilschienen, insbesondere an integral mit einem Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs ausgebildeten Profilschienen bereitgestellt. Die Befestigungsschelle umfasst einen Grundkörper mit mindestens einer gewölbten Fläche zur Aufnahme von einer oder mehreren Leitungen und ein mit dem Grundkörper verbundenes erstes Klemmelement mit einem ersten Federarm und einem mit dem ersten Federarm in einem Verbindungsbereich einstückig verbundenen zweiten Federarm, die beide bei Befestigung an einer ersten Profilschiene federnd mit der ersten Profilschiene lösbar in Eingriff treten.
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Die Befestigungsschelle kann einfach und insbesondere schraubenlos am Wagenkasten des Schienenfahrzeugs befestigt werden. Dazu weist die Befestigungsschelle das Klemmelement mit dem ersten und dem zweiten Federarm auf, die in einem Verbindungsbereich einstückig miteinander verbunden sind. Mittels des Klemmelements, das mit dem Grundkörper verbunden ist, lässt sich die Befestigungsschelle einfach an einer Profilschiene befestigen. Die beiden Federarme treten dabei mit der Profilschiene in Kontakt und stehen bei Eingriff mit der Profilschiene unter Spannung, sodass das Klemmelement an der Profilschiene verklemmt ist.
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Grundsätzlich genügt ein Klemmelement mit zwei Federarmen. Derartige Befestigungsschellen werden als Einfachschellen bezeichnet. Es ist jedoch auch möglich, zwei oder mehrere Klemmelemente vorzusehen, die dann zueinander beabstandet am Grundkörper befestigt sind. Diese Befestigungsschellen werden als Mehrfachschellen bezeichnet.
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Die am Grundkörper ausgebildete gewölbte Fläche dient zur Vorfixierung und Positionierung von Leitungen. Im Folgenden wir der Einfachheit halber von Leitungen gesprochen, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Leitungen umfassen daher insbesondere elektrische Kabel (Stromkabel, Datenkabel, Steuerkabel), flexible Kabelkanäle zur Aufnahme von mehreren Kabeln, und Rohrleitungen für Medien. Die Leitungen können an der Befestigungsschelle zusätzlich noch mittels Kabelbinder, Spannbänder oder ähnlichem fixiert werden.
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Zur Befestigung der Befestigungsschelle wird das Klemmelement einfach auf die Profilschiene aufgedrückt, d.h. die beiden Federarme umgreifen die Profilschiene an deren Außenseite, oder das Klemmelement wird einfach in die Profilschiene eingedrückt, d.h. die beiden Federarme werden beispielsweise in eine Nut der Profilschiene eingesteckt. Ggf. kann durch einen leichten Schlag mit einem Werkzeug, beispielsweise einem Hammer, das Klemmelement in Eingriff mit der Profilschiene gebracht werden.
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Aufgrund der einfachen Klemmwirkung der beiden Federarme, die bei Eingriff mit der Profilschiene unter mechanischer Spannung stehen, lässt sich die Befestigungsschelle leicht montieren, demontieren oder auch entlang der Profilschiene verschieben. Dazu muss nur die Klemmwirkung teilweise oder vollständig aufgehoben werden. Verläuft die Profilschiene über die gesamte Länge des Wagenkastens, kann grundsätzlich die Befestigungsschelle über die gesamte Länge verschoben werden. Typischerweise wird jedoch eine Vielzahl von über die Länge des Wagenkastens verteilt angeordneten Befestigungsschellen zur Befestigung von Leitungen verwendet.
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Mittels der hier beschriebenen Befestigungsschelle wird eine einfache Montage bzw. Verlegung von elektrischen Leitungen im Wagenkasten ermöglicht. Dadurch kann der Arbeitsaufwand deutlich verringert werden, da keine Schraubverbindungen erforderlich sind.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, stehen der erste Federarm und der zweite Federarm unter einem spitzen Winkel zueinander, wobei der erste Federarm an seinem dem Verbindungsbereich abgewandten Ende einstückig mit dem Grundkörper verbunden ist.
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Das Klemmelement ist gemäß dieser Ausführungsform einseitig, und zwar mittels des ersten Federarms, am Grundkörper festgelegt. Im Querschnitt gesehen bildet der erste Federarm einen Schenkel eines V, der zweite Federarm den zweiten Schenkel des V. An seinem Ende, der dem Verbindungsbereich gegenüberliegt, geht der erste Federarm in den Grundkörper über. Durch Verbiegen der beiden Federarme zueinander kann zwischen diesen eine Klemmspannung entstehen, wobei hier zwei Möglichkeiten bestehen. Entweder werden die Federarme beim Aufstecken auf die Profilschiene auseinandergedrückt und klemmen daher die Profilschiene zwischen sich ein, oder die beiden Federarme werden beim Einstecken in die Profilschiene zueinander gedrückt verklemmen sich daher an ihren Außenseiten an der Profilschiene. Die V-förmiger Ausbildung des Klemmelements hat sich als besonders einfache und zuverlässige Ausgestaltung herausgestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist der zweite Federarm ein Rastelement auf, das unter Formschluss in Eingriff mit der ersten Profilschiene bringbar ist, wobei zusätzlich optional der erste Federarm ein Rastelement aufweist, das unter Formschluss in Eingriff mit der ersten Profilschiene bringbar ist.
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Das Rastelement verhindert ein Herausrutschen der unter Spannung stehenden Federarme und dient dazu, den oder die Federarme mit zum Rastelement komplementären Formen in Eingriff zu bringen. Aufgrund des Formschlusses muss zum Lösen der Klemmverbindung der zweite Federarm, oder beide Federarme, zunächst außer Formschluss gebracht werden, damit das Klemmelement von der Profilschiene entfernt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, ist das Klemmelement V-förmig ausgebildet und der erste Federarm und der zweite Federarm bilden jeweils einen Schenkel des V-förmigen Klemmelements. Zumindest der zweite Federarm weist an seiner vom ersten Federarm wegweisenden Seite ein Rastelement auf, um mit einem Schenkel der beispielsweise als C-Schiene mit Schlitz ausgebildeten ersten Profilschiene in Eingriff zu treten, wenn das Klemmelement mit dem Verbindungsbereich voran in den Schlitz der ersten Profilschiene eingesetzt wird.
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Günstig ist, wenn sowohl der zweite Federarm als auch der erste Federarm an ihren voneinander wegweisenden Seiten jeweils ein Rastelement aufweisen. Die voneinander wegweisenden Seiten können auch als Außenseiten der Federarme bezeichnet werden. Ist das Klemmelement in eine Nut der Profilschiene, beispielsweise eine C-Schiene, eingesetzt, greift das jeweilige Rastelement unter die einander zuweisenden Vorsprünge der C-Schiene und verhindert so ein Herausrutschen des Klemmelements.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, ist das Klemmelement V-förmig ausgebildet und der erste Federarm und der zweite Federarm bilden jeweils einen Schenkel des V-förmigen Klemmelements. Zumindest der zweite Federarm weist an seiner zum ersten Federarm weisenden Seite ein Rastelement auf, um mit einem nach außen weisendem Vorsprung der ersten Profilschiene in Eingriff zu treten, wenn das Klemmelement auf die erste Profilschiene aufgesetzt und vom Klemmelement umfasst wird.
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Bei dieser Ausführungsform umgreift das Klemmelement mit seinen beiden Federarmen beidseitig die Profilschiene. Die Profilschiene weist einen Vorsprung auf, der vom Rastelement untergriffen wird. Der teilweise Formschluss zwischen Rastelement und Vorsprung wird durch die Federspannung aufrecht gehalten, welche durch die mittels der Profilschiene auseinandergedrückten Federarme aufgebaut wird.
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Bevorzugt weist jeder Federarm ein an seiner zum jeweils anderen Federarm weisenden Seite ein Rastelement auf, um mit jeweils einem nach außen weisendem Vorsprung der ersten Profilschiene in Eingriff zu treten. Die zueinander weisenden Seiten der Federarme können auch als Innenseiten bezeichnet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist der Grundkörper mindestens ein Abstützelement auf, mit der er sich an einer Innenwand eines Wagenkastens, an der die erste Profilschiene ausgebildet ist, abstützt, wenn der erste und der zweite Federarm des Klemmelements in Eingriff mit der ersten Profilschiene sind.
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Das Abstützelement dient dazu, den Grundkörper in einem vordefinierten Abstand vom bzw. in einer vordefinierten Position zum Wagenkasten zu halten. Außerdem kann damit ein abschnittsweiser Kontakt zwischen Befestigungsschelle und Wagenkasten definiert werden, sodass die Befestigungsschelle im Wesentlichen nur im Bereich des Abstützelements mit der Innenwand des Wagenkastens in Kontakt tritt. Beispielsweise ist es möglich, dass das Abstützelement gegenüber der gewölbten Fläche ausgebildet ist, welche zur Aufnahme der Leitung vorgesehen ist. Das Abstützelement kann dort auch zu einer gewissen Materialverstärkung des Grundkörpers beitragen, um so die gewölbte Fläche zu verstärken.
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Verfügt die Befestigungsschelle über beispielsweise zwei oder mehrere gewölbte Flächen, kann gegenüber jeder gewölbten Fläche ein Abstützelement ausgebildet sein. Der Grundkörper zwischen den gewölbten Flächen kann dann eine gewisse Flexibilität aufweisen, welche ein Befestigen der Befestigungsschelle am Wagenkasten erleichtert.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist der Grundkörper mindestens einen gewölbten Bereich (Abschnitt), welcher die mindestens eine gewölbte Fläche bildet, und mindestens einen geraden Bereich (Abschnitt) auf. Weist die Befestigungsschelle mindestens zwei gewölbte Bereiche bzw. Flächen auf, kann der gerade Bereich die beiden gewölbten Bereiche miteinander verbinden. Durch die geraden Bereiche werden damit die gewölbten Bereiche seitlich voneinander beabstandet. Ein gerader Bereich kann auch einen gewölbten Bereich mit einem Klemmelement bzw. einem Halteelement verbinden.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist die Befestigungsschelle weiterhin ein mit dem Grundkörper verbundenes Haltelement zum einseitigen Eingreifen in eine zweite Profilschiene auf. Das Haltelement ist beabstandet zum ersten Klemmelement am Grundkörper angeordnet, wobei insbesondere das Halteelement und das erste Klemmelement an gegenüberliegenden Enden des Grundkörpers angeordnet sind.
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Zusätzlich zum ersten Klemmelement kann am Grundkörper ein Halteelement vorgesehen sein, welches lediglich einseitig in eine zweite Profilschiene eingreift. Beispielsweise kann das Halteelement mittels Formschluss in einen Vorsprung der zweiten Profilschiene eingreifen. Der Formschluss kann durch eine Spannung aufrechterhalten werden, die durch ein teilweises Verbiegen der Befestigungsschelle aufgebaut wird.
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Zur Verbesserung der Befestigung sind das erste Klemmelement und das Halteelement bevorzugt an gegenüberliegenden Enden des Grundkörpers angeordnet, um die Befestigungspunkte, an denen die Befestigungsschelle festgelegt ist, in möglichst großem Abstand voneinander vorzusehen.
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Zum Befestigen der Befestigungsschelle am Wagenkasten wird zunächst das Halteelement in Eingriff mit der zweiten Profilschiene gebracht, beispielsweise in dem das Halteelement unter einen Vorsprung der zweiten Profilschiene geschoben wird. Danach wird das erste Klemmelement in Eingriff mit der ersten Profilschiene gebracht. Dabei kann der Grundkörper, oder auch nur ein Arm, an dem das Halteelement ausgebildet ist, leicht verbogen werden, um eine Spannung aufzubauen, damit das Halteelement in Eingriff mit der zweiten Profilschiene bleibt. Da die Befestigungsschelle mit dem ersten Klemmelement an der ersten Profilschiene befestigt ist, wird insgesamt ein Herausrutschen des Halteelements verhindert.
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Die Befestigungsschelle als Ganzes kann leicht unter Spannung stehen, sodass beispielsweise das oder die Abstützelemente gegen die Innenwand des Wagenkastens gedrückt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist die Befestigungsschelle weiterhin ein mit dem Grundkörper verbundenes zweites Klemmelement mit einem ersten Federarm und einem mit dem ersten Federarm in einem Verbindungsbereich einstückig verbundenen zweiten Federarm auf, die beide bei Befestigung an einer zweiten Profilschiene federnd mit der zweiten Profilschiene lösbar in Eingriff treten. Das zweite Klemmelement ist bevorzugt beabstandet zum ersten Klemmelement am Grundkörper angeordnet, wobei insbesondere das erste Klemmelement und das zweite Klemmelement an gegenüberliegenden Enden des Grundkörpers angeordnet sind.
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Anstelle eines Halteelements, oder zusätzlich dazu, kann die Befestigungsschelle auch ein zweites Klemmelement mit jeweils zwei Federarmen aufweisen. Da ein Klemmelement aufgrund seiner zwei Federarme bereits eine ausreichende Lagefixierung an der jeweiligen Profilschiene ermöglicht, ohne dass ein weiteres Element erforderlich ist, kann durch Vorsehen von zwei Klemmelementen eine noch stabilere Halterung der Befestigungsschelle am Wagenkasten erreicht werden.
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Das erste und das zweite Klemmelement können gleich aufgebaut sein, d. h. im Wesentlichen den gleichen Querschnitt aufweisen. In diesem Fall sind das erste und das zweite Klemmelement ausgelegt, in Eingriff mit strukturell zueinander ähnlichen Profilschienen zu treten. Es ist jedoch auch möglich, dass das erste und das zweite Klemmelement unterschiedlich aufgebaut sind, d. h. beispielsweise unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Dies ist dann von Vorteil, wenn die Befestigungsschelle an Profilschienen mit unterschiedlichen Formen und/oder Querschnitten befestigt werden sollen.
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Unabhängig davon, ob das erste und das zweite Klemmelement identisch oder unterschiedlich aufgebaut sind, verfügen beide über jeweils zwei Federarme, um federnd mit der ihnen jeweils zugeordneten Profilschiene in Eingriff zu treten. Ein Klemmelement tritt mit einer Profilschiene an mindestens zwei Stellen in Kontakt. Entweder treten Außenseiten des Klemmelements mit Innenseiten einer Profilschiene oder es treten Innenseiten des Klemmelements mit Außenseiten einer Profilschiene in Kontakt, und zwar in Abhängigkeit davon, ob das Klemmelement zum Einstecken oder Aufstecken ausgelegt ist. Im Gegensatz dazu tritt eine Halteelement nur an einer Stelle in Kontakt mit einer Profilschiene, beispielsweise mit einem Vorsprung. Ein Klemmelement kann daher bereits allein eine Befestigungsschelle halten. Ein Abstützelement dient dagegen nur als Element, mit dem sich die Befestigungsschelle an der Innenwand des Wagenkastens, ggf. auch an Profilschienen, abstützt.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist die Befestigungsschelle weiterhin Rastzähne an gegenüberliegenden Seiten der gewölbten Fläche auf. Die gegenüberliegenden Seiten sollen hier quer zu einer Längserstreckung der Befestigungsschelle liegen. Die Rastzähne definieren Rasttaschen oder Vorsprünge, an denen eine auf der gewölbten Fläche aufliegende Leitung mittels eines Spannbands oder Kabelbinders am Grundkörper festgelegt werden kann.
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Die Rastzähne verhindern ein Ablösen der Kabelbinder bzw. der Spannbänder vom Grundkörper. Außerdem erleichtern die Rastzähne ein Befestigen der Kabelbinder, da hierdurch eine gewisse Vorführung erreicht wird.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist die Befestigungsschelle weiterhin eine Halteplatte und ein am Grundkörper ausgebildetes Lager zum Festlegen der Halteplatte am Grundkörper auf, wobei die Halteplatte quer zu einer Längserstreckung des Grundkörper angeordnet ist. Typischerweise steht die Halteplatte senkrecht zur Längserstreckung der Befestigungsschelle.
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Mittels der zusätzlichen Halteplatte ergeben sich weitere Befestigungsmöglichkeiten für die Leitungen. Beispielsweise kann die Halteplatte Öffnungen aufweisen, durch welche Kabelbinder oder Spannbändern geführt werden können, umso die Leitungen zusätzlich an der Halteplatte, oder in Kombination mit den Rastzähne, sicher zu befestigen.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, ist die Halteplatte seitlich in eine quer zur Längserstreckung des Grundkörpers verlaufende und im Lager ausgebildete Nut einschiebbar.
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Die Nut fixiert die Halteplatte und ermöglicht ein leichtes Austauschen der Halteplatte, sofern diese beschädigt ist oder sofern eine andere Halteplatte zur Befestigung von weiteren Leitungen erforderlich ist. Außerdem kann so die Befestigungsschelle vor Ort angepasst werden. Mittels der Halteplatte können noch mehr Leitungen befestigt werden, da eine Halteplatte weitere Befestigungspunkte für Kabelbinder oder Spannbänder bereitstellt.
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Die Befestigungsschelle wird insbesondere mittels des ersten Klemmelements an der ersten Profilschiene festgelegt. Die zu befestigende Leitung wird dann an der Befestigungsschelle festgelegt. Die Befestigungsschelle übernimmt daher die Funktion einer Befestigungsschnittstelle für die Leitung. Es ist daher möglich, an den Querschnitt bzw. an die Anzahl der festzulegenden Leitungen angepasste Befestigungsschellen zu verwenden und unterschiedliche Befestigungsschellen mit beispielsweise einem ersten und einem zweiten Klemmelement bzw. mit einem ersten Klemmelement und einem Halteelement bereitzuhalten gegebenenfalls auszutauschen, sofern erforderlich. Es kann damit insgesamt ein modulares Befestigungssystem bereitgestellt werden, mit dem Leitungen an unterschiedlich ausgebildeten Profilschienen des Wagenkastens befestigt werden können. Das modulare Befestigungssystem kann Einfachschellen und Mehrfachschellen umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Befestigungsschelle aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, welches in seiner Materialstärke insbesondere im Bereich des Klemmelements so angepasst ist, dass das Klemmelement federnde Eigenschaften aufweist. Insbesondere können der Grundkörper mit der gewölbten Fläche (Bereiche), den geraden Bereichen und dem Klemmelement (oder den Klemmelementen), dem optionalen Halteelement und dem oder den optionalen Abstützelementen integral miteinander ausgebildet sein.
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Durch eine Kombination des Grundkörpers mit dem mindestens einem Klemmelement und einer variablen Ausstattung des Grundkörpers wird die Möglichkeit eröffnet, verschiedenste Befestigungsarten von Leitungen zu ermöglichen. Zum einen können die Leitungen mit herkömmlichen Kabelbindern an der oder den Befestigungsschellen befestigt werden. Alternativ oder zusätzlich können verschiedenste Blockschellenvarianten in Abhängigkeit der Leitungsdurchmesser vorgesehen werden. Diese werden über ein Klicksystem am Grundkörper zusätzlich befestigt und ermöglichen damit eine Vielzahl an Varianten.
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Gemäß einer Ausführungsform weist daher die Befestigungsschelle einer Aufnahme für ein rastend in die Aufnahme eingreifendes Halteelement (Blockschelle) auf, mit dem eine Leitung lösbar an der Befestigungsschelle befestigt werden kann. Ein derartiges Halteelement kann beispielsweise ein Bügel mit zwei Rastarmen sein.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, wird weiterhin ein System aus Wagenkasten und einer Befestigungsschelle bereitgestellt. Der Wagenkasten weist eine erste Profilschiene auf, an welcher eine oder mehrere hierin beschriebene Befestigungsschellen lösbar festlegbar ist bzw. sind.
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Insbesondere handelt es sich bei dem Wagenkasten um einen Aluminiumwagenkasten, der aus miteinander verschweißten Strangpressprofilen hergestellt wird. Die erste Profilschiene ist dabei insbesondere ein integraler Bestandteil eines der aus Aluminium hergestellten Strangpressprofile, d. h. die erste Profilschiene wird bei der Herstellung des Strangpressprofils ausgebildet. Der Begriff „aus Aluminium hergestellt“ umfasst auch Aluminiumlegierungen, bei denen Aluminium der Hauptbestandteil (größer als 50% Masseanteil) ist.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist das System weiterhin eine zweite Profilschiene auf, wobei die Befestigungsschelle weiterhin ein Haltelement, das einseitig in die zweite Profilschiene eingreift, oder ein zweites Klemmelement, das mit seinem Verbindungsbereich voran in die mit einem C-Profil ausgebildete zweite Profilschiene eingesetzt wird, aufweist.
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Auch die zweite Profilschiene ist bevorzugt ein integraler Bestandteil eines der Strangpressprofile aus Aluminium, aus denen der Wagenkasten hergestellt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden kann, weist das System weiterhin eine Leitung, beispielsweise ein Kabel oder eine Rohrleitung, auf, die an der Befestigungsschelle mittels eines Spannbands oder eines Kabelbinders festgelegt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das System mindestens zwei unterschiedliche Befestigungsschellen auf, wobei sich die beiden Befestigungsschellen in mindestens einem der folgenden Merkmale unterschieden: Anzahl der gewölbten Flächen, Anzahl der Klemmelemente, Form der Klemmelemente, Vorhandensein eines Halteelements.
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Darüber hinaus wird ein Montagesystem umfassend mindestens zwei unterschiedliche Befestigungsschellen bereitgestellt, welche sich in mindestens einem der vorstehend genannten Merkmale unterscheiden.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsformen näher erläutert, ohne dass diese den durch die Ansprüche definierten Schutzbereich einschränken sollen.
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Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu.
- 1 zeigt eine 3-dimensionale Ansicht einer Befestigungsschelle gemäß einer ersten Ausführungsform, die an ihren zwei Enden mittels eines Klemmelements und eines Halteelements an zwei zueinander beabstandeten Profilschienen festgelegt ist.
- 2A bis 2D zeigen verschiedene Ansichten der Befestigungsschelle gemäß der ersten Ausführungsform, wobei die 2A eine Draufsicht, die 2B eine Schnittansicht entlang des in 2A mit BB angedeuteten Schnitts, die 2C und 2D vergrößerte Teilansichten aus 2B zeigen.
- 3 zeigt eine 3-dimensionale Ansicht einer Befestigungsschelle gemäß einer zweiten Ausführungsform, die an ihren zwei Enden jeweils mittels eines Klemmelements an zwei zueinander beabstandeten Profilschienen festgelegt ist.
- 4A bis 4D zeigen verschiedene Ansichten der Befestigungsschelle gemäß der zweiten Ausführungsform, wobei die 4A eine Draufsicht, die 4B eine Schnittansicht entlang des in 4A mit CC angedeuteten Schnitts, die 4C und 4D vergrößerte Teilansichten aus 4B zeigen.
- 5A bis 5D zeigen verschiedene Ansichten einer Befestigungsschelle gemäß einer dritten Ausführungsform, die lediglich mittig mittels eines Klemmelements an einer Profilschiene festgelegt ist, wobei die 5A eine Draufsicht, die 5B eine Schnittansicht entlang des in 5A mit DD angedeuteten Schnitts, die
- 5C eine Schnittansicht entlang des in 5A mit EE angedeuteten Schnitts, und die 5D eine 3-dimensionale Ansicht der Befestigungsschelle zeigen.
- 6 zeigt eine 3-dimensionale Ansicht einer Befestigungsschelle gemäß einer vierten Ausführungsform, die lediglich an einem Enden mittels eines Klemmelements an einer Profilschiene festgelegt ist.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Mit Bezug zu den 1 und 2A bis 2D wird eine erste Ausführungsform einer Befestigungsschelle 200 erläutert.
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Die Befestigungsschelle 200 ist an einer ersten Profilschiene 111 und einer zweiten Profilschiene 112, die beide integral an einem Strangpressprofil eines Wagenkastens 100 ausgebildet sind, festgelegt. Die erste Profilschiene 111 und die zweite Profilschiene 112 können auch integral an zwei unterschiedlichen Strangpressprofilen ausgebildet sein, wobei dann die Strangpressprofile zur Bildung des Wagenkastens 100 miteinander verschweißt sind. Dem Fachmann ist bekannt, wie Strangpressprofile hergestellt und zur Bildung von Wagenkästen miteinander verschweißt werden, sodass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
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Der Wagenkasten 100 ist doppelwandig und weist eine Innenwand 101 (Innenprofil) und einer Außenwand 102 (Außenprofil) auf. Die Innenwand 101 und die Außenwand 102 sind mittels Querstreben gegeneinander abgestützt.
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Die Befestigungsschelle 200 weist einen Grundkörper 210 auf. An ihrem ersten Ende 201 weist die Befestigungsschnittstelle 201 ein erstes Klemmelement 220 und an ihrem zweiten Ende 202 ein Halteelement 240 auf. Siehe 2B. Der Grundkörper 210 in der hier gezeigten erste Ausführungsform umfasst drei gewölbte Flächen 212, die in Längserstreckung der Befestigungsschelle 200 nebeneinander angeordnet sind, sodass eine virtuelle Längsachse der jeweils gewölbten Flächen 212 senkrecht zur Längserstreckung der Befestigungsschelle 200 verläuft. Die Längserstreckung wird hier als virtuelle Verbindungslinie zwischen Klemmelement 220 und Halteelement 240 angesehen.
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Die gewölbten Flächen 212 nehmen jeweils mindestens eine Leitung, beispielsweise ein Kabel, auf. Bevorzugt ist, wenn die Wölbung der jeweils gewölbten Fläche 212 an den Querschnitt der aufzunehmenden Leitung angepasst ist, sodass eine flächige Auflage der Leitung auf der gewölbten Fläche 212 ermöglicht wird.
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Wie beispielsweise in 2B erkennbar, sind im Querschnitt gesehen die gewölbten Flächen 212 durch kurze gerade Abschnitte des Grundkörpers 210 miteinander verbunden. Auf der abgewandten Seite jeder gewölbten Fläche 212, d.h. auf der zum Wagenkasten 100 weisenden Seite der Befestigungsschelle 200, ist integral ein Abstützelement 227 am Grundkörper 210 ausgebildet. Weitere Abstützelemente 227 sind in der Nähe des ersten Endes 201 und im Bereich eines winkelig verlaufenden Übergangs der Innenwand 101 des Wagenkastens 100 vorgesehen. Die Befestigungsschelle 200 tritt mit der Innenwand 101 des Wagenkastens 100 lediglich im Bereich ihrer Abstützelemente 227 in Kontakt.
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Der Grundkörper 210 umfasst somit gewölbte Bereiche 212 und gerade Bereiche zwischen den gewölbten Bereichen 212.
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Wie am Besten in 2B erkennbar, die eine Schnittansicht entlang des in 2A mit BB angedeuteten Schnitts darstellt, sind die erste Profilschiene 111 und die zweite Profilschiene 112 unterschiedlich aufgebaut. Die erste Profilschiene 111 ist im Querschnitt gesehen pilzkopfartig. Das erste Klemmelement 220 umgreift daher mit seinen beiden Federarmen 221, 222 die Außenseiten der ersten Profilschiene 111. Im Gegensatz dazu ist die zweite Profilschiene 112 eine Schiene mit einem seitlichen Vorsprung, unter den das Halteelement 240 geschoben und dadurch seitlich gegen die zweite Profilschiene 112 gedrückt wird. Der seitliche Vorsprung der zweiten Profilschiene 112 verhindert, dass sich das Halteelement 240 wegbewegen kann.
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Wie in 1 erkennbar, hat die zweite Profilschiene 112 ein C-förmiges Profil mit seitlichem Vorsprung an einer ihrer Außenseiten. Die zweite Profilschiene 112 kann daher auch als Profilschiene zum Befestigen einer der Befestigungsschellen der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele dienen. Somit ist es möglich, dass an einer Profilschiene unterschiedlich ausgebildete Befestigungsschellen befestigt werden können, wodurch sich vielseitige Befestigungsmöglichkeiten ergeben.
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Das Halteelement 240 stützt sich unter einer Eigenfederung an der zweiten Profilschiene 112 ab. Dadurch drückt das Halteelement 240 das ihm nächstkommende Abstützelement 227 gegen die Innenwand 101 des Wagenkastens 100.
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Die Ausgestaltung des ersten Klemmelements 220 ist am Besten in der 2C erkennbar, die den mit 2C gekennzeichneten Ausschnitt aus 2B zeigt.
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Das erste Klemmelement 220 weist einen ersten Federarm 221, einen zweiten Federarm 222 und einen Verbindungsbereich 223 auf, welcher den ersten Federarm 221 mit dem zweiten Federarm 222 integral verbindet. Der erste Federarm 221 und der zweite Federarm 222 stehen etwa V-förmig zueinander. An seinem dem Verbindungsbereich 223 gegenüberliegenden Ende ist der erste Federarm 221 integral mit dem Grundkörper 210 verbunden. In diesem Bereich ist weiterhin ein Rastelement 225 vorgesehen, das einseitig unter ein pilzkopfartiges Ende der ersten Profilschiene 111 greift. Auf der, im Querschnitt der 2C gesehenen, gegenüberliegenden Seite der ersten Profileschiene 111 weist die erste Profileschiene 111 zwei stufenförmige Vorsprünge auf, in die der zweite Federarm 222 mit dazu korrespondierenden Vorsprüngen formschlüssig eingreift. Die Vorsprünge des zweiten Federarms 222 bilden ein federarmseitiges Rastelement 226.
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Wie in 2C erkennbar, umgreifen der erste Federarm 221 und der zweite Federarm 222 die erste Profilschiene 111 auf einander gegenüberliegenden Seiten der ersten Profilschiene 111 und verhindern mit ihren jeweiligen Rastelementen 225, 226, dass sich das erste Klemmelement 220 von der ersten Profilschiene 111 gelöst. Beim Aufstecken des ersten Klemmelements 220 auf die erste Profilschiene 111 werden der erste Federarm 221 und der zweite Federarm 222 auseinandergedrückt, wenn die jeweiligen Rastelemente 225, 226 über das pilzkopfartige Ende der ersten Profilschiene 111 geschoben werden. Nach Passieren des pilzkopfartigen Endes schnappen der erste Federarm 221 und der zweite Federarm 222 federnd zurück und die jeweiligen Rastelemente 225, 226 gelangen in Eingriff mit den jeweiligen Vorsprüngen der ersten Profilschiene 111. Dabei bleiben die beiden Federarme 221, 222 zueinander unter einer gewissen Vorspannung, sodass der unter Spannung stehende Eingriff der beiden Federarme 221, 222 mit der ersten Profilschiene 111 erhalten bleibt.
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Der Eingriff des Halteelements 240 am zweiten Ende 202 der Befestigungsschelle 200 ist deutlicher in 2D erkennbar, die eine vergrößerte Ansicht des mit 2D gekennzeichneten Ausschnitts in 2B zeigt. Das Halteelement 240 weist lediglich einen Vorsprung zum Untergreifen eines profilschienenseitigen Vorsprungs auf.
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Die Befestigungsschelle 200 gemäß der ersten Ausführungsform kann insbesondere drei Leitungen aufnehmen. Grundsätzlich wäre es auch möglich, den Grundkörper 210 weiter zu verlängern und mit weiteren gewölbten Bereichen bzw. gewölbten Flächen 212 auszustatten, um noch mehr Leitungen aufnehmen zu können. Um die Stabilität der Befestigungsschelle 200 und insbesondere deren sichere Befestigung am Wagenkasten 100 zu gewährleisten, empfiehlt es sich jedoch, die Befestigungsschelle 200 nicht zu lang auszubilden, damit der unter Spannung stehende Grundkörper 210 mit seinen Abstützelementen 227 sicher gegen die Innenwand 101 gedrückt wird. Bei einem zu langen Grundkörper 210 würde die Gefahr bestehen, dass dieser nicht mehr ausreichend stark gegen die Innenwand 101 gedrückt wird. Allerdings könnte bei längeren Befestigungsschellen 200 die Materialstärke geeignet erhöht werden, um eine ausreichende Stabilität sicherzustellen.
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Die Spannung zum Andrücken des Grundkörpers 210 an die Innenwand 101 wird insbesondere durch das Halteelement 240 aufgebaut, welches bei Befestigung an der zweiten Profilschiene 112 leicht nach außen gedrückt wird. Das Widerlager wird vom ersten Klemmelement 220 und den Abstützelementen 227 gebildet.
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Mit Bezug zu den 3 und 4A bis 4D wird eine zweite Ausführungsform einer Befestigungsschelle 300 beschrieben. Bei dieser Befestigungsschelle 300 handelt es sich wie bei der Befestigungsschelle 200 um eine Mehrfachschelle, die über mindestens zwei Elemente zum Fixieren der Befestigungsschelle an Profilschienen verfügt. Im ersten Ausführungsbeispiel verfügte die dort gezeigte Befestigungsschelle 200 über ein erstes Klemmelement 220 und ein Halteelement 240. Bei der in 3 gezeigten zweiten Ausführungsform verfügt die Befestigungsschelle 300 über ein erstes Klemmelement 320 an einem ersten Ende 301 der Befestigungsschelle 300 und ein zweites Klemmelement 330 an einem zweiten Ende 302 der Befestigungsschelle 300.
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Das erste Klemmelement 320 und das zweite Klemmelement 330 sind gleich aufgebaut, jedoch spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet. Die beiden Klemmelemente 320, 330 greifen in strukturell identisch aufgebaute erste und zweite Profilschienen 113, 114 ein. Im vorliegenden Fall handelt es sich um C-Schienen mit einer Längsnut, in die die V-förmig ausgebildeten Klemmelemente 320, 330 eingedrückt werden.
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Das erste Klemmelement 320 ist in 4C gezeigt, welche den mit 4C bezeichneten Ausschnitt aus 4B vergrößert darstellt. Das erste Klemmelement 320 weist einen ersten Federarm 321 und einen zweiten Federarm 322 auf, die beide integral miteinander an einem Verbindungsbereich 323 verbunden sind. Der erste Federarm 321 ist an seinem Ende, welches dem Verbindungsbereich 323 gegenüberliegt, integral mit dem Grundkörper 310 der Befestigungsschelle 300 verbunden. Wie in 4C angedeutet, werden die beiden Federarme 321 und 322 beim Einschieben mit ihrem Verbindungsbereich 323 voran in die Längsnut der ersten Profilschiene 113 aufeinander gedrückt, bis ein Rastelement 326, dass an der Außenseite des zweiten Federarms 322 ausgebildet ist, den nutenseitigen Vorsprung passiert und diesen unter Federwirkung untergreift. Dabei drücken die beiden Federarme 321 und 322 gegen die einander gegenüberliegenden Kanten der Nut der ersten Profilschiene 113. An das Rastelement 326 des zweiten Federarms 322 schließt sich eine Vertiefung an, die zusammen mit dem Rastelement 326 einen teilweisen Formschluss mit der in 4C gezeigten linken Kante der Nut der ersten Profilschiene 113 bildet und so ein Herausrutschen des ersten Klemmelements 320 aus der ersten Profilschienen 113 verhindert.
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Das zweite Klemmelement 330 ist spiegelbildlich zum ersten Klemmelements 320 aufgebaut, sodass hier auf eine erneute Beschreibung verzichtet wird.
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Der Grundkörper 310 stützt sich auf seiner zum Wagenkasten 100 weisenden Rückseite mit dort vorgesehenen Abstützelementen 327 gegen die Innenwand 101 ab. Auch in der zweiten Ausführungsform sind die Abstützelemente 327 im Bereich der gewölbten Flächen 312 ausgebildet, konkret auf der zur Innenwand 101 des Wagenkastens 100 weisenden Seite der Befestigungsschelle 300.
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Sowohl die Befestigungsschelle 200 als auch die Befestigungsschelle 300 stützen sich an mindestens drei Punkten gegenüber dem Wagenkasten 100 ab. Bei der Befestigungsschelle 200 gemäß der ersten Ausführungsform werden diese drei Punkte durch das erste Klemmelement 220, das Halteelement 240 sowie durch mindestens ein Abstützelement 227 gebildet. Bei der Befestigungsschelle 300 gemäß der zweiten Ausführungsform werden diese drei Punkte durch das erste und das zweite Klemmelement 320, 330 und durch mindestens ein Abstützelement 327 gebildet. Die beiden Befestigungsschelle 200, 300 sind dabei beidseitig verspannt.
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Der Grundkörper 310 weist in der zweiten Ausführungsform vier gewölbte Flächen 312 zur Aufnahme von Leitungen auf. Siehe beispielsweise 4A. Der Querschnittsverlauf einer Leitung mit Durchmesser D ist in 4B angedeutet. Zwischen einzelnen gewölbten Flächen 312 sind Lager 610 zur Aufnahme und Festlegen jeweils einer Halteplatte 600 am Grundkörper 310 vorgesehen, wobei die Halteplatte 600 quer zu einer Längserstreckung des Grundkörpers 310 angeordnet ist. In 4D ist der mit 4D in 4B angedeutete Ausschnitt vergrößert dargestellt.
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Die Halteplatte 600 ist aus einem flächigen Material, beispielsweise einem Blech, hergestellt. Das untere Ende der Halteplatte 600 ist einmal um 180 Grad umgeschlagen, um einen im Vergleich zum übrigen Bereich der Halteplatte 600 dickeren Fuß zu bilden, der in eine Längsnut des Lagers 610 eingeschoben wird und so die Halteplatte 600 fixiert. Wie in der Draufsicht in 4A erkennbar, ragen die Halteplatten 600 in Querrichtung gesehen über den Grundkörper 310 und die Enden der gewölbten Flächen 312 hinaus.
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Damit die Leitungen an der Befestigungsschelle 300 möglichst sicher befestigt werden können, weisen die gewölbten Flächen 312 in ihrer Verlängerung, quer zur Längserstreckung der Befestigungsschelle 300, Rastzähne 314 an gegenüberliegenden Seiten auf. Typischerweise weist jede gewölbte Fläche 312 vier Rastzähne 114 auf. Im Gegensatz dazu weist die Befestigungsschelle 200 in Querrichtung gesehen lediglich an einer Seite beidseitige Rastzähne 214 auf, sodass dort jeder gewölbten Fläche 212 lediglich zwei Rastzähne 214 zugeordnet sind.
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Zwischen gegenüberliegenden Rastzähne 214, 314 von benachbarten gewölbten Flächen 212, 312 sind Rasttaschen 216, 316 ausgebildet, durch welche Kabelbänder oder Spannbändern greifen, um über die hinausragenden Bereiche der gewölbten Flächen 212, 312 geführt zu werden. Die Rasttaschen 216, 316 können unterschiedlich groß sein, wie beispielsweise in 1 und 2A angedeutet.
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Mit Bezug auf die 5A bis 5D wird eine dritte Ausführungsform einer Befestigungsschelle 400 beschrieben. Diese weist lediglich ein erstes Klemmelement 420 auf. Dieses wird im Folgenden nur als Klemmelement bezeichnet. Das Klemmelement 420 ist in etwa mittig in der Befestigungsschelle 400 ausgebildet. Wie in 5A erkennbar, ist das Klemmelement 420 einseitig in einer Ausnehmung des Grundkörpers 410 und integral mit diesem ausgebildet. Das Klemmelement 420 weist eine ähnliche Form wie das Klemmelement 320 auf, verfügt jedoch an der Außenseite jedes seiner zwei Federarme (erster Federarm 421, zweiter Federarm 422) ein Rastelement 425, 426, das jeweils mit gegenüberliegenden Kanten der Nut der Profilschiene 115 in formschlüssigem Eingriff steht. Die beiden Rastelemente 425, 426 stellen dabei zwei Befestigungspunkte für die Befestigungsschelle 400 dar. Zwei weitere Befestigungspunkte, bzw. ab Stützpunkte, werden durch Abstützelemente 427 gebildet, welche an der Rückseite zu jeweiligen gewölbten Flächen 412 analog zum zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildet sind. Die Abstützflächen 427 stützen sich gegen die Innenwand 101 des Wagenkastens 100.
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Wie in 5A erkennbar, sind zwei gewölbte Flächen 412, 413 beidseitig zum Klemmelement 420 angeordnet, wobei die gewölbte Fläche 413 in Querrichtung gesehen länger ist als die gewölbte Fläche 412. Beide gewölbte Flächen 412, 413 verfügen in Querrichtung gesehen an ihren jeweiligen Enden über Rastzähne 414, welche ein Ablösen von Kabelbindern oder dergleichen verhindern sollen, wenn entsprechende Leitungen auf die gewölbten Flächen 412, 413 gelegt und mit den Kabelbindern befestigt sind.
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Das Klemmelement 420 wird, analog zum ersten und zweiten Klemmelement 320, 330 des zweiten Ausführungsbeispiels, mit seinem Verbindungsende 423 voran in die Nut der C-förmigen Profilschiene 115 eingeschoben. Dabei werden die beiden Federarme 421, 422 aufeinander zubewegt, bis deren Rastelemente 425, 426 die gegenüberliegenden Kanten der Nut der Profilschiene 115 passieren und dann zurückschnappen. Mit ihren Vertiefungen, die benachbart zu den jeweiligen Rastelementen 425, 426 ausgebildet sind, umgreifen die beiden Federarme 421, 422 formschlüssig die Kanten der Nut. Dabei werden gleichzeitig die gewölbten Flächen 412, 413 mit ihren jeweiligen Abstützelemente in 427 gegen die Innenwand 101 des Wagenkastens 100 gedrückt. Die Bereiche des Grundkörpers 410, die zu den gewölbten Flächen 412, 413 führen, stehen dabei unter leichter Spannung.
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Mit Bezug auf die 6 wird eine vierte Ausführungsform einer Befestigungsschelle 500 beschrieben. Die Befestigungsschelle 500 verfügt lediglich über eine gewölbte Fläche 512, welche mit dem hier nicht näher bezeichneten ersten Federarm des Klemmelements 520 integral verbunden ist. Das Klemmelement 520 hat den gleichen Aufbau wie das Klemmelement 420 der dritten Ausführungsform und kann daher, wie das Klemmelement 420, in Eingriff mit einer C-förmigen Profilschiene 115 gebracht werden. Nicht erkennbar in 6 ist ein Abstützelement rückseitig zur gewölbten Fläche 512.
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Die Befestigungsschellen 400, 500 weisen lediglich ein einziges Klemmelement 420, 520 auf. Da dieses Klemmelement 420, 520 an der Außenseite jedes seiner Federarme ein Rastelement hat, kann die Befestigungsschelle 400, 500 sicher in Eingriff mit der Profilschiene 115 gebracht werden und drückt dabei unter Spannung die gewölbte Fläche 512, bzw. die gewölbten Flächen 412, 413 gegen die Innenwand 101 des Wagenkastens.
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Die Befestigungsschellen 400, 500 sind zur Aufnahme von einer oder zwei Leitungen vorgesehen, da diese Befestigungsschellen lediglich ein Klemmelement aufweisen und dadurch die Länge der Befestigungsschelle begrenzt ist.
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Insgesamt kann durch Bereitstellen verschieden ausgebildeter Befestigungsschellen 200, 300, 400, 500 ein Montagesystem umfassend mindestens zwei unterschiedliche Befestigungsschellen vorgesehen werden, mit dem Leitungen an unterschiedlich ausgebildeten Profilschienen des Wagenkastens geeignet befestigt werden können. Die Befestigungsschellen 200, 300, 400, 500 unterscheiden sich beispielsweise in der Anzahl der gewölbten Flächen (erstes Ausführungsbeispiel drei gewölbte Flächen, zweites Ausführungsbeispiel vier gewölbte Flächen, drittes Ausführungsbeispiel zwei gewölbte Flächen, viertes Ausführungsbeispiel eine gewölbte Fläche), in der Anzahl der Klemmelemente (erstes, drittes und viertes Ausführungsbeispiel ein Klemmelement, zweites Ausführungsbeispiel zwei Klemmelemente), in der Form der Klemmelemente (erstes Ausführungsbeispiel mit Klemmelement zum Aufstecken auf eine Profilschiene, zweites Ausführungsbeispiel mit Klemmelement zum Einstecken in eine Profilschiene mit nur einem Rastelement, drittes und viertes Ausführungsbeispiel mit Klemmelement zum Einstecken in eine Profilschiene mit zwei Rastelementen), oder dem Vorhandensein eines Halteelements (lediglich das erste Ausführungsbeispiel weist ein Halteelement auf).
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Die einzelnen Befestigungsschellen 200, 300, 400, 500 lassen sich leicht entfernen. Dazu muss lediglich das jeweilige Klemmelement entriegelt werden, d. h. bei der Befestigungsschelle 200 geöffnet und bei den Befestigungsschellen 300, 400, 500 zusammengedrückt werden, um das jeweilige Rastelement, oder die Rastelemente, außer Eingriff mit der jeweiligen Profilschiene zu bringen. Mit der gleichen Maßnahme ist es möglich, die jeweilige Befestigungsschelle zu verschieben, da bei Aufhebung der Klemmwirkung ein Verschieben der Befestigungsschelle entlang der Profilschiene möglich ist.
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Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben worden sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Wagenkasten
- 101
- Innenprofil / Innenwand
- 102
- Außenprofil / Außenwand
- 111, 113, 115
- erste Profilschiene
- 112, 114
- zweite Profilschiene
- 200, 300, 400, 500
- Befestigungsschelle
- 201, 301
- erstes Ende der Befestigungsschelle
- 202, 302
- zweites Ende der Befestigungsschelle
- 210, 310, 410
- Grundkörper
- 212, 312, 412, 512
- gewölbter Bereich / gewölbte Fläche
- 214, 314, 414
- Rastzahn
- 216, 316
- Rasttasche
- 220, 320, 420, 520
- erstes Klemmelement
- 221, 321, 421
- erster Federarm
- 222, 322, 422
- zweiter Federarm
- 223, 323, 423
- Verbindungsbereich
- 225, 425
- Rastelement
- 226, 326, 426
- Rastelement
- 227, 327, 427
- Abstützelement
- 240
- Halteelement
- 330
- zweites Klemmelement
- 413
- gewölbter Bereich / gewölbte Fläche
- 600
- Halteplatte
- 610
- Lager für Halteplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3406609 A1 [0003]
- EP 0311771 A1 [0004]
- EP 3360752 B1 [0005]