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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schwerlasttransportvorrichtung, die insbesondere zum Transport von Kabeltrommeln geeignet ist.
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Stand der Technik
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Herkömmlicherweise erfolgt der Transport von Schwerlasten, insbesondere Kabeltrommeln, über Spezialtieflader. Hierbei verwendete Spezialtieflader können Schwerlastmodule aufweisen, von denen das eine Modul mit einer Vielzahl an Einzelrädern versehen ist und mit dem Sattelaufleger verbindbar ist und das andere Modul bevorzugt selbstfahrend ist. Durch die große Vielzahl an Achsen, an denen die Räder vorgesehen sind, ist eine individuelle Lenkfunktion notwendig. Ein Lastausgleich erfolgt bevorzugt hydraulisch. Ein derartiger Tieflader kann entweder eine Absenkfunktion für die Kabeltrommel besitzen oder es kann eine hydraulische Hubvorrichtung unter der Kabeltrommel geschoben werden und es kann eine Entlastung des Tiefladers vor dem Entfernen der Module eingeleitet werden.
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Ein Beispiel für derartige angetriebene Schwerlastmodule ist das ADDDrive der Goldhofer AG aus Memmingen. Bei den Anforderungen an die Spezialtieflader steht eine Auflagebelastung, von beispielsweise ein Gesamtgewicht von 340 Tonnen der Schwerlast, im Vordergrund. Um auch eine Kurvenfahrt mit diesen Spezialtiefladern zu ermöglichen, bestehen erhöhte Anforderungen an die Achsbaugruppen dieser Art von Schwerlastfahrzeugen, wie es beispielsweise in der
WO 2019/012045 A1 dargestellt ist.
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Besonders effizient sind derartige Schwerlastmodule auf vorhandenen Straßen oder auf Baustraßen einsetzbar.
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Kurzfassung der Erfindung
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Technisches Problem
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Schwerlasttransportvorrichtung vorzusehen, mit der ein sicherer Transport von Schwerlasten auf unterschiedlichem Gelände möglich ist. Ferner sollen bevorzugt eine Manövrierfähigkeit ermöglicht werden und die Vorrichtung auf normalen Verkehrswegen transportierbar sein.
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Lösung des Problems
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Diese Aufgabe wird durch die Schwerlasttransportvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäße Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Entsprechend einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Schwerlasttransportvorrichtung mit zwei Trägerfahrzeugen vorgesehen, die jeweils einen Unterwagen mit einem Fahrwerk, wobei der Unterwagen über eine Rotationseinrichtung mit einem Oberwagen derart verbunden ist, dass eine Rotation des Oberwagens um eine Achse senkrecht zur Fahrtrichtung des Fahrwerks ermöglicht ist, und eine an dem Oberwagen vorgesehene Eingriffseinrichtung aufweisen, die mit einer der entgegengesetzten zwei Stirnseiten der zu transportierenden Schwerlast in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise ist über einen Stirnseiteneingriff ein Transport der Kabeltrommel mit hoher Manövrierfähigkeit möglich.
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Entsprechend einem zweiten Aspekt der Erfindung, der den ersten Aspekt weiterbildet, weist die Schwerlasttransportvorrichtung eine Steuereinrichtung auf, über die die zwei Trägerfahrzeuge in einer solchen Weise steuerbar sind, dass die Schwerlast, deren entgegengesetzte zwei Stirnseiten mit der jeweiligen Eingriffseinrichtung in Eingriff stehen, im Wesentlichen ohne Kontakt mit der Fahrstraße, auf der sich die Fahrwerke der zwei Trägerfahrzeuge bewegen, transportierbar ist. Somit kann mit geringem vorrichtungstechnischen Aufwand eine koordinierte Bewegung beider Stirnseiten der Schwerlast erfolgen.
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Entsprechend einem dritten Aspekt der Erfindung, der den ersten oder zweiten Aspekt weiterbildet, ist die Eingriffseinrichtung um eine Achse drehbar, die senkrecht zur Rotationsachse des Oberwagens auf dem Unterwagen verläuft. Auf diese Weise kann unterschiedlichen Transportstellungen der Schwerlasttransportvorrichtung im Gelände Rechnung getragen werden.
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Entsprechend einem vierten Aspekt der Erfindung, der den dritten Aspekt weiterbildet, ist die Achse, um die die Eingriffseinrichtung drehbar ist, in einer solchen Weise angeordnet, dass ein Kraftausgleich von den von der Schwerlast auf den Unterwagen aufgebrachten Kräften in Bezug auf das Fahrwerk erfolgt. Dadurch kann allein durch die Schwerkraft der Schwerlast ein in Bezug auf unterschiedliche Abschnitte des Fahrwerks ausgeglichener Transport erfolgen.
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Entsprechend einem fünften Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, weist der Oberwagen eine Hubeinrichtung auf, über die die Eingriffseinrichtung Bezug auf den Unterwagen entlang einer Achse senkrecht zur Fahrtrichtung des Fahrwerks bewegbar ist. Dadurch kann an einem der Endabschnitte des Oberwagens ein jeweiliges Kabeltrommelende angeordnet werden und ist ein Anheben der Kabeltrommel in einfacher Weise möglich.
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Entsprechend einem sechsten Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, weist der Oberwagen eine Neigeeinrichtung auf, über die die Eingriffseinrichtung in Bezug auf eine Achse senkrecht zur Fahrtrichtung des Fahrwerks in einem Winkelbereich von +/- 20°, stärker bevorzugt +/- 10°, neigbar ist. Somit kann die Schwerlast über Straßenabschnitte mit unterschiedlicher Neigung sicher transportiert werden.
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Entsprechend einem siebenten Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, ist die Rotationseinrichtung über zumindest einen Drehantrieb antreibbar, der über ein Hydraulikaggregat des Oberwagens mit Energie versorgbar ist. Auf diese Weise ist ein autarker Betrieb der Schwerlastvorrichtung auch in unzugänglichem Gelände möglich.
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Entsprechend einem achten Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, ist das Fahrwerk ein Kettenfahrwerk. Die Geländegängigkeit der Schwerlasttransportvorrichtung wird auf diese Weise nochmals verbessert.
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Entsprechend einem neunten Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, ist das Fahrwerk quer zur Fahrtrichtung teleskopierbar. Somit können Schwerlasten mit erhöhtem Abmessungen sicher transportiert werden und ist gleichzeitig der Transport der Trägerfahrzeuge zum Einsatzort auf herkömmlichen Tieflader möglich.
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Entsprechend einem zehnten Aspekt der Erfindung, der zumindest einen der vorhergehenden Aspekte weiterbildet, ist die Schwerlast eine Kabeltrommel. Auf diese Weise kann ein sicherer Transport mit einer guten Manövrierfähigkeit umgesetzt werden.
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Figurenliste
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Unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen wird die vorliegende Erfindung detaillierter in Zusammenhang mit weiteren Aufgaben, Merkmalen und Vorteilen beschrieben.
- 1 zeigt ein Trägerfahrzeug einer Schwerlasttransportvorrichtung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel in der Seitenansicht.
- 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Trägerfahrzeug in der Transportstellung.
- 3 zeigt das Trägerfahrzeug aus 1 in der Hubposition.
- Die 4A und 4B zeigen die Position von zwei Trägerfahrzeugen entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel vor der Kopplung mit der Kabeltrommel und den Eingriff dieser Trägerfahrzeuge mit der Kabeltrommel jeweils in der Seitenansicht.
- 5A zeigt eine Draufsicht auf die zwei Trägerfahrzeuge, die mit der Kabeltrommel gekoppelt sind, in einer Hubposition und 5B zeigt eine Seitenansicht der mit der Kabeltrommel gekoppelten Trägerfahrzeuge entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel in der Hubposition.
- 6A zeigt eine Ansicht von rechts des in Fig. gezeigten Trägerfahrzeuges in der Transportstellung und 6B zeigt das in 3 dargestellte Trägerfahrzeug in der Ansicht von rechts in 3 in der Hubposition.
- 7A zeigt das Trägerfahrzeug aus 1 in der Draufsicht und in der Betriebsstellung, 7B zeigt das Trägerfahrzeug entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel in der Betriebsstellung und bei um 10° gelenktem Unterwagen, 7C die Betriebsstellung bei um 40° gelenktem Oberwagen und 7D die Betriebsstellung bei um 90° gelenktem Oberwagen entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel.
- 8A zeigt die Schwerlasttransportvorrichtung mit zwei Trägerfahrzeugen entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel in Betriebsstellung und um 90° gelenkt und 8B zeigt die 40°-Lenkeinstellung aus 7C bei beiden Trägerfahrzeugen zum Transport der Kabeltrommel im Hundegang, 8C stellt das Lenken der Trägerfahrzeuge in einer solchen Weise dar, dass beispielsweise ein Lenkradius von 60 Metern möglich ist, während 8D die Schwerlasttransportvorrichtung mit entsprechend gelenkten Trägerfahrzeugen für eine Kurvenfahrt mit einem Radius von 16 Metern zeigt.
- 9 zeigt eine Schwerlasttransportvorrichtung entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel, mit der eine Kompensation der Längsneigungsänderung möglich ist.
- 10 zeigt eine Schwerlasttransportvorrichtung entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel, wobei eine Kompensation der Querneigungsänderung möglich ist.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Nachfolgend werden Schwerlasttransportvorrichtungen entsprechend den Ausführungsbeispielen und ihre Funktion detaillierter beschrieben.
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Hierbei wird für die Schwerlast als Beispiel eine Kabeltrommel verwendet. Die vorliegende Erfindung ist nicht darauf beschränkt, sondern es sind mit der vorliegenden Erfindung auch Schwerlasten transportierbar, die in mit der Kabeltrommel vergleichbarer Weise mit der Schwerlast eine Kopplung ermöglichen.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Eine Schwerlasttransportvorrichtung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel weist zwei Trägerfahrzeuge auf, von denen ein erstes Trägerfahrzeug 10 in 1 gezeigt ist.
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Das in 1 gezeigte Trägerfahrzeug 10 hat einen Unterwagen 20 und einen Oberwagen 30, die über eine Rotationseinrichtung 50 miteinander verbunden sind. Die Rotationseinrichtung 50 weist eine Rotationsachse A1 auf, die senkrecht zur Bewegungsrichtung des Unterwagens 20 verläuft. Bevorzugt baugleich zum Trägerfahrzeug 10 ist ein Trägerfahrzeug 110, das beispielhaft in 4A dargestellt ist, vorgesehen. Die zwei Trägerfahrzeuge 10 und 110 sind an entgegengesetzten Seiten der Schwerlast, in 4A in Form einer Kabeltrommel 1 gezeigt, angeordnet. Die Kabeltrommel 1 weist einen Rahmen 3 auf, auf den ein Kabel 5 gewickelt ist. An den entgegengesetzten Seiten des Rahmens 3 sind Eingriffsabschnitte 7a und 7b vorgesehen, über die die Kopplung mit den Trägerfahrzeugen 10, 110 erfolgt. Am Oberwagen des in 1 gezeigten Trägerfahrzeuges 10 ist eine Eingriffseinrichtung 32 vorgesehen, über die eine mechanische Verbindung zwischen dem Trägerfahrzeug 10 und dem Eingriffsabschnitt 7a in 4A herstellbar ist. In gleicher Weise ist auch eine Eingriffseinrichtung 132 am Trägerfahrzeug 110 vorgesehen.
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Nachfolgend wird die Struktur des Trägerfahrzeuges 10 unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 detaillierter beschrieben.
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Am Unterwagen 20 ist ein Fahrwerk 22 vorgesehen, das bevorzugt ein Kettenfahrwerk ist und zwei Kettenlaufwerke 22a und 22b, die in 2 gezeigt sind, aufweist. 2 zeigt die Draufsicht auf das Trägerfahrzeug 10, wobei die Kettenlaufwerke 22a und 22b in der Transportstellung sind. In dieser Transportstellung wird ermöglicht, dass die Trägerfahrzeuge auf einem Tieflader transportierbar sind. Beispielsweise kann der Abstand zwischen den Kettenlaufwerken weniger als zwei Meter betragen.
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Die Rotationseinrichtung 50 zwischen dem Oberwagen 30 und dem Unterwagen 20 weist einen in 2 gezeigten Drehkranz 52 auf, über den der Oberwagen 30 in Bezug auf den Unterwagen 20 um die Rotationsachse A1 rotierbar ist. Die Rotation erfolgt über zwei in Umfangsrichtung des Drehkranzes 52 angeordnete Drehantriebe 54a, 54b, die in 2 gezeigt sind. Der Antrieb des Trägerfahrzeuges 10 erfolgt über ein Aggregat 60, das bevorzugt ein Hydraulikaggregat mit Dieselantrieb ist.
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Die Eingriffseinrichtung 32 hat eine in 1 Kupplungsplatte 33, an der ein oberer Tragbolzen 34 und zwei untere Tragbolzen 36a und 36b, bevorzugt senkrecht zur Rotationsachse A1 vorstehend, vorgesehen sind. Jeder dieser Tragbolzen 34, 36a, 36b weist eine Verriegelung auf und ist dazu geeignet, mit den in 4A gezeigten Eingriffsabschnitten 7a, 7b der Kabeltrommel 1 in Eingriff bringbar und verriegelbar zu sein.
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Die Kupplungsplatte 33 ist über einen oberen Rahmenabschnitt 38a und einen unteren Rahmenabschnitt 38b am Oberwagen 30 vorgesehen, wobei eine Hubeinrichtung 70 zwischen der Kupplungsplatte 33 und dem oberen Rahmenabschnitt 38b und dem unteren Rahmenabschnitt 38a ermöglicht, dass die Kupplungsplatte 33 in Bezug auf den Unterwagen 20 höhenverstellbar ist. Diese Höhenverstellung kann über Hubzylinder 72a, 72b der Hubeinrichtung 70 erfolgen, die, wie in der Draufsicht von 2 gezeigt, in beabstandet zueinander und benachbart zum oberen Tragbolzen 34 der Eingriffseinrichtung 32 vorgesehen sein können.
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3 zeigt das Trägerfahrzeug 10 auf 1 entsprechend dem erstem Ausführungsbeispiel bei ausgefahrenen Hubzylindern 72a, 72b, wodurch ein Anheben der Kabeltrommel 1 ermöglicht ist.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 4B, 5A und 5B ein Anheben der Schwerlast durch die zwei Trägerfahrzeuge 10, 110 unter Verwendung der Hubzylinder 72a, 72b aus 3 detaillierter erläutert.
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4B zeigt die in die Eingriffsabschnitte 7a, 7b bereits eingebrachten Tragbolzen 34, 36a, 36b der Trägerfahrzeuge 10, 110 in der Seitenansicht, während 5A die Draufsicht bei in die Eingriffsabschnitte 7a, 7b der Kabeltrommel 1 eingebrachten Tragbolzen zeigen. Durch den Versatz der Tragbolzen in Umfangsrichtung der Kabeltrommel 1 ist ein sicheres Greifen der Kabeltrommel 1 durch die Trägerfahrzeuge 10, 110 sichergestellt.
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5B zeigt das Trägerfahrzeug 10 aus 3 und das Trägerfahrzeug 110, beide in einer vergleichbaren Hubposition. In dem in 5B gezeigten Zustand ist die Kabeltrommel 1 durch die Trägerfahrzeuge 10, 110 durch Fahren mittels der Fahrwerke 22, 122 örtlich bewegbar.
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Die 6A und 6B zeigen die Ansicht von links auf das Trägerfahrzeug 10 in den 1 und 3, d.h. in 6A in der Transportstellung und in 6B in der Hubposition bei ausgefahrenen Hubzylindern 72a, 72b. Ein Beispiel für die Hubhöhe ist 80 cm.
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Das Fahrwerk 22 in 1 entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel ist bevorzugt teleskopierbar, wodurch der Abstand zwischen den Kettenlaufwerken 22a und 22b aus der in 2 gezeigten Transportstellung zu der in 7A gezeigten Betriebsstellung ausfahrbar ist ist. Durch die Erhöhung des Abstandes zwischen den Kettenlaufwerken 22a und 22b kann die Fahrstabilität für den Transport der Kabeltrommel 1 an den Trägerfahrzeugen 10, 110 erhöht werden. Genauer gesagt lässt sich über eine Rotation des Oberwagens 30 in Bezug auf den Unterwagen 20 über die Rotationseinrichtung 50, die in 1 gezeigt ist, um die Rotationsachse A1 ein Verschwenken des Fahrwerks 22, beispielsweise um 10°, wie es in 7B gezeigt ist, beispielsweise um 40°, wie es in 7C gezeigt ist, und beispielsweise um 90°, wie es in 7D gezeigt ist, erzielen.
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Aufgrund der Verwendung der Kettenlaufwerke 22a, 22b und einer Rotationseinrichtung 50, die eine derartige Rotation um die Rotationsachse A1 ermöglicht, kann eine Kabeltrommel 1 über unwegsames Gelände mittels der Zweiträgerfahrzeuge 10, 110 transportiert werden. Beispiele für die unterschiedlichen Transportmodi sind in den 8A bis 8D gezeigt.
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8A zeigt die Trägerfahrzeuge 10, 110 im eingelenkten Zustand des Unterwagens um 90°, wie es in 7D gezeigt ist. Da die Fahrtrichtung beider Trägerfahrzeuge 10, 110 senkrecht zur Mittelachse der Kabeltrommel 1 verlaufen, ist ein Drehen der Kabeltrommel 1 auf der Stelle möglich.
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In 8B ist ein Verschwenken beider Trägerfahrzeuge um 40°, wie es in 7C gezeigt ist, dargestellt. Ein Transport der Kabeltrommel 1 kann somit im Hundegang erfolgen, d.h. auf einer geringen seitlichen Abmessung kann die breite Kabeltrommel 1 mittels der Trägerfahrzeuge 10, 110 sicher transportiert werden.
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8C zeigt die Kurvenfahrt der Trägerfahrzeuge 10, 110 mit der Kabeltrommel 1, wobei ein geringes Einlenken des Unterwagens in Bezug auf den Oberwagen von z.B. 10°, wie es in 7B gezeigt ist, ermöglicht ist. Durch das spiegelbildliche Einschwenken des Trägerfahrzeuges 110 in Bezug auf das Trägerfahrzeug 10, kann beispielsweise ein hoher Kurvenradius, von z.B. 60 Metern, durchfahren werden.
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8D zeigt ein stärkeres Einlenken beider Trägerfahrzeuge von 40°, wie es z.B. in 7C gezeigt ist, ebenfalls spiegelbildlich,. Auf diese Weise kann ein geringer Kurvenradius von z.B. 16 Metern durchfahren werden.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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9 zeigt ein Trägerfahrzeug 210 und ein Trägerfahrzeug 310 entsprechend dem zweiten Ausführungsbeispiel für eine Schwerlasttransportvorrichtung, mit der eine Kompensation von Längsneigungsänderungen der Kabeltrommel in Bezug auf die Trägerfahrzeuge möglich ist. Zu diesem Zweck ist zwischen der Hubeinrichtung 70 und dem oberen Rahmenabschnitt 38b und dem unteren Rahmenabschnitt 38a ein Drehgelenk 280 sowie ein Tiltzylinder 282 vorgesehen. Auf diese Weise können z.B. eine Längsneigungsänderungen von z.B. 4° zwischen Eingriffsabschnitt 7a und der Eingriffseinrichtung 32 des Trägerfahrzeuges 210 ausgeglichen werden.
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Die sonstige strukturelle Ausgestaltung der Trägerfahrzeuge 210, 310 entspricht der der Trägerfahrzeuge 10, 110 des ersten Ausführungsbeispiels.
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Drittes Ausführungsbeispiel
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Ein Trägerfahrzeug 410 entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel ist in 10 gezeigt. Dieses unterscheidet sich von den Trägerfahrzeugen 10, 210 des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels dadurch, dass ein Drehgelenk 290 vorgesehen ist, über das eine Kompensation von Querneigungsänderungen von z.B. 4° in Querrichtung des Fahrwerks 22 möglich ist.
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Durch ein derartiges Drehgelenk kann eine bevorzugt passive Kompensation der Querneigungsänderung erfolgen, wodurch ein möglich gleichmäßiger Druck der Kettenlaufwerke des Trägerfahrzeugs umgesetzt wird.
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Bei den Schwerlastvorrichtungen entsprechend dem ersten bis dritten Ausführungsbeispiel werden folgende Ausführungen bevorzugt: die Verbindung zwischen dem Oberwagen des Trägerfahrzeugs und dem Rahmen der Kabeltrommel ist bevorzugt biegesteif, damit die Kettenlaufwerke nicht einseitig, d.h. in Richtung der Last in den Boden, gedrückt werden. Das Ziel ist, den Druck der Ketten des Kettenlaufwerkes möglichst gleichmäßig zu verteilen, wozu die Verwendung der Tiltzylinder 282 aus dem zweiten Ausführungsbeispiel bevorzugt wird und eine entsprechende Ansteuerung der Tiltzylinder erfolgt. Der Bodendruck, der von den Trägerfahrzeugen ausgeübt wird, sollte möglichst niedrig sein, um auch durch nicht sehr tragfähiges Gelände zu kommen und den Flurschaden zu minimieren.
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Wie bereits mit den 8A bis 8D für das erste Ausführungsbeispiel erläutert, wird bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass die Steuerung der Trägerfahrzeuge koordiniert erfolgt, d.h. dass die Einstellung der Schwenkwinkel des Oberwagens zu dem Unterwagen bei Kurvenfahrten abgestimmt erfolgt. Hierbei wird bevorzugt, dass auch die Kettenfahrgeschwindigkeiten bei Kurvenfahrten entsprechend angepasst ist. Ferner kann durch eine abgestimmte Steuerung auch verhindert werden, dass ein Trägerfahrzeug das andere zieht oder schiebt bzw. kann eine derartige Zug- oder Schiebebewegung minimiert wird.
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Eine Steuerung der erfindungsgemäßen Schwerlasttransportvorrichtung überprüft bevorzugt die generelle Standsicherheit im Rahmen der Vorgaben und warnt den Bediener, wenn eine Grenze erreicht ist oder in die Nähe einer Steuerungsgrenze gelangt wird.
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In der bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Unterwagen bei dem Ausführungsbeispiel mit seitlich austeleskopierbaren Fahrwerken versehen, damit die Standsicherheit im Gelände erhöht wird und gleichzeitig beim Transport der Trägerfahrzeuge auf Tiefladern auf der Straße die Transportbreite möglichst geringgehalten werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Schwerlasttransportvorrichtung ist es möglich, Kabeltrommeln auf öffentlichen Straßen oder Zwischenlagerplätzen zu übernehmen. Durch den Transport auf Raupenfahrwerken ist eine hohe Geländegängigkeit gegeben und es können z.B. Nutzlasten von beispielsweise maximal 100 Tonnen transportiert werden. Es wird bevorzugt, wenn der maximale Bodendruck im Gelände 1 kg/cm2 beträgt.
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Mit der erfindungsgemäßen Schwerlasttransportvorrichtung wird der Eingriff ins Gelände minimiert und es kann je nach Geländezustand kein Eingriff folgen oder nur Humus abgeschoben werden. Ferner kann bereits eine einfache Baustraße oder eine Schotterpiste den Anforderungen für einen sicheren Transport der Kabeltrommel genügen.
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Für die Steuerung der Trägerfahrzeuge wird eine Funkfernsteuerung bevorzugt, so dass ein Betrieb über Fernbedienung mit hoher Betriebssicherheit möglich ist. Eine intelligente Steuerung entlastet den Bediener und erhöht die Sicherheit, während gleichzeitig eine gute Manövrierfähigkeit der Kabeltrommel über unwegsames Gelände möglich ist.
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Beim Fahrantrieb wird bevorzugt, dass zwei hydraulische Gänge möglich sind. Die Kettenlaufwerke sind bevorzugt auf die spezielle Anwendung abgestimmt, d.h. hinsichtlich Zugkraft, Fahrgeschwindigkeit, Bodenplattenbreite, Plattenart, Laufrollenart und Kettenart.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabeltrommel
- 3
- Rahmen
- 5
- Kabel
- 7a, 7b
- Eingriffsabschnitt
- 10
- Trägerfahrzeug
- 110
- Trägerfahrzeug
- 210
- Trägerfahrzeug
- 310
- Trägerfahrzeug
- 410
- Trägerfahrzeug
- 20
- Unterwagen
- 22, 122
- Fahrwerk
- 22a, 22b
- Kettenlaufwerk
- 30
- Oberwagen
- 32, 132
- Eingriffseinrichtung
- 33
- Kupplungsplatte
- 34
- oberer Tragbolzen
- 36a, 36b
- unterer Tragbalzen
- 38a, 38b
- unterer und oberer Rahmenabschnitt
- 50
- Rotationseinrichtung
- 52
- Drehkranz
- 54a, 54b
- Drehantrieb
- 60
- Hydraulikaggregat mit Dieselantrieb
- 70
- Hubeinrichtung
- 72, 72b
- Hubzylinder
- 280
- Drehgelenk
- 282
- Tiltzylinder
- 290
- Drehgelenk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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