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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spülkasten für eine Sanitäreinrichtung und ein Verfahren zur Betätigung eines Ablaufventils eines solchen Spülkastens. Derartige Spülkästen dienen insbesondere dem Spülen der Sanitäreinrichtung, wie zum Beispiel einer Toilette oder einem Urinal, mit einer Spülflüssigkeit.
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Spülkästen werden regelmäßig in Sanitärräumen in einer Wand eingebaut oder an einer Wand befestigt und sind über eine Rohrleitung mit der Sanitäreinrichtung verbunden. Bei einer Aktivierung einer Spülung strömt die Spülflüssigkeit über die Rohrleitung in die Sanitäreinrichtung, wodurch durch die Sanitäreinrichtung aufgenommene Exkremente aus der Sanitäreinrichtung entfernt werden. Zu diesem Zweck weisen Spülkästen regelmäßig einen Aufnahmeraum auf, in dem eine vorgebbare Menge der Spülflüssigkeit für einen Spülvorgang vorhaltbar ist. Zur Steuerung der Abgabe der Spülflüssigkeit können Spülkästen mechanische Ablaufventile aufweisen, durch die Ablauföffnungen für die Spülflüssigkeit in den Aufnahmeräumen verschließbar und öffenbar sind. Weiterhin können Ablaufventile einen elektrischen Antrieb aufweisen, sodass diese beispielsweise mittels Sensoren und/oder berührungslos durch einen Benutzer betätigbar sind. Derartige Ablaufventile sind jedoch teuer und weisen einen hohen Energiebedarf auf. Aufgrund des hohen Energiebedarfs ist kein Batteriebetrieb möglich, sodass die Ablaufventile mit einem Stromnetz verbunden werden müssen. Dies verhindert häufig eine Nachrüstung mechanischer Ablaufventile mit elektrischen Antrieben, weil der Anschluss an das Stromnetz nicht möglich oder mit zu hohem Aufwand verbunden ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere einen Spülkasten für eine Sanitäreinrichtung anzugeben, dessen Ablaufventil mit geringerem elektrischen Energiebedarf betätigbar ist. Des Weiteren wird auch ein Verfahren zur Betätigung eines Ablaufventils eines Spülkastens für eine Sanitäreinrichtung angegeben, durch das das Ablaufventil mit einem geringeren elektrischen Energiebedarf betätigbar ist.
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Diese Aufgaben werden gelöst mit einem Spülkasten und einem Verfahren gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt ein Spülkasten für eine Sanitäreinrichtung bei, der zumindest Folgendes aufweist:
- - einen Aufnahmeraum für eine Spülflüssigkeit; und
- - ein Ablaufventil zur Abgabe der Spülflüssigkeit aus dem Aufnahmeraum in die Sanitäreinrichtung, wobei das Ablaufventil einen Auftriebskörper zur Erzeugung einer Auftriebskraft aufweist, die zum Öffnen des Ablaufventils verwendbar ist.
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Der Spülkasten dient insbesondere dem Spülen einer Sanitäreinrichtung, wie zum Beispiel einer Toilette oder einem Urinal. Hierzu ist der Spülkasten insbesondere in oder an einer Wand eines Gebäudes anordenbar und/oder über eine Verbindungsleitung, insbesondere nach Art einer Rohrleitung, mit der Sanitäreinrichtung verbindbar. Zudem kann der Spülkasten zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen und/oder als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein. Der Spülkasten kann einen Montagerahmen aufweisen, mit dem der Spülkasten an der Wand befestigbar ist. Der Montagerahmen kann zumindest ein Metallprofil umfassen. Weiterhin kann der Montagerahmen an einem Gebäudeboden befestigbar sein. Zudem kann der Montagerahmen als Träger für die Sanitäreinrichtung dienen.
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Der Spülkasten weist einen Aufnahmeraum für eine Spülflüssigkeit auf, der beispielsweise eine Aufnahmekapazität für die Spülflüssigkeit von 3 Liter bis 9 Liter aufweist. Weiterhin kann der Aufnahmeraum eine obere Öffnung aufweisen, die beispielsweise durch einen Deckel zumindest teilweise verschließbar ist. Bei der Spülflüssigkeit kann es sich insbesondere um Wasser handeln.
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Weiterhin weist der Spülkasten ein Ablaufventil zur Abgabe der Spülflüssigkeit aus dem Aufnahmeraum in die Sanitäreinrichtung auf. Das Ablaufventil kann ein Gehäuse aufweisen und/oder auf einem Boden des Aufnahmeraums angeordnet sein. Durch das Ablaufventil ist insbesondere die Abgabe der Spülflüssigkeit über eine Ablauföffnung des Aufnahmeraums steuerbar. Hierzu kann die Ablauföffnung durch das Ablaufventil insbesondere öffenbar und/oder schließbar sein. Die Abgabeöffnung ist insbesondere in dem Boden des Aufnahmeraums des Spülkastens ausgebildet. Das Ablaufventil weist einen Auftriebskörper zur Erzeugung einer Auftriebskraft auf. Der Auftriebskörper kann insbesondere nach Art eines Schwimmkörpers ausgebildet sein. Weiterhin kann der Auftriebskörper zumindest teilweise als Hohlkörper ausgebildet sein und/oder eine geringere Dichte als Wasser bzw. die Spülflüssigkeit aufweisen. Somit kann der Hohlkörper in der Spülflüssigkeit schwimmbar sein. Beispielsweise kann der Schwimmkörper zumindest teilweise aus expandiertem Polystyrol („Styropor“) bestehen und/oder ein Volumen von 0,5 dm3 (Kubikdezimeter) bis 2 dm3 aufweisen. Zudem kann der Auftriebskörper insbesondere derart ausgebildet sein, dass durch diesen eine Auftriebskraft erzeugbar ist, die 2 N (Newton) bis 20 N größer ist als seine Gewichtskraft. Bei der Auftriebskraft handelt es sich insbesondere um eine Kraft, die durch einen (hydrostatischen) Auftrieb des Auftriebskörpers in Wasser bzw. der Spülflüssigkeit entsteht.
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Der Auftriebskörper ist in dem Aufnahmeraum insbesondere derart angeordnet, dass der Auftriebskörper in der Spülflüssigkeit, insbesondere nach einer Montage des Spülkastens, zumindest in einer vertikalen Richtung bewegbar ist. Hierzu kann das Ablaufventil und/oder der Aufnahmeraum eine Führung für den Auftriebskörper aufweisen.
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Weiterhin kann der Auftriebskörper, insbesondere bewegbar, an dem Ablaufventil befestigt sein. Zudem kann der Auftriebskörper fest oder bewegbar an einem Rohrabschnitt des Ablaufventils befestigt sein. Der Rohrabschnitt kann insbesondere als Überlauf für die Spülflüssigkeit dienen, über den die Spülflüssigkeit auch in einem geschlossenen Zustand des Ablaufventils über die Ablauföffnung des Spülkastens abfließen kann. Hierzu kann der Rohrabschnitt an seinen längsseitigen Enden geöffnet sein. In einer Schließstellung des Ablaufventils ist ein unteres längsseitiges Ende des Rohrabschnitts insbesondere derart in der Ablauföffnung des Spülkastens angeordnet, dass die Ablauföffnung geschlossen ist. Der Auftriebskörper kann insbesondere an einem oberen längsseitigen Ende des Rohrabschnitts befestigt sein.
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Die Auftriebskraft des Auftriebskörpers ist zum Öffnen des Ablaufventils verwendbar bzw. vorgesehen. Hierdurch ist zur Betätigung des Ablaufventils insbesondere kein elektrischer Antrieb und/oder keine Verbindung des Ablaufventils mit einem Stromnetz erforderlich. Die Betätigung des Ablaufventils kann stattdessen beispielsweise durch eine Anpassung des Füllniveaus der Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum erfolgen. Durch die Anpassung des Füllniveaus der Spülflüssigkeit kann der Auftriebskörper in dem Aufnahmeraum nach oben und/oder nach unten bewegt werden. Durch die Bewegung des Auftriebskörpers kann insbesondere das Ablaufventil bzw. der Rohrabschnitt des Ablaufventils bewegt und/oder betätigt, insbesondere geöffnet und/oder geschlossen, werden. Bei einer Erhöhung des Flüssigkeitsniveaus der Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum kann der Auftriebskörper in dem Aufnahmeraum beispielsweise nach oben bewegt und/oder das Ablaufventil geöffnet werden. Hierbei kann der Auftriebskörper zum Öffnen des Ablaufventils beispielsweise den rohrförmigen Abschnitt von der Ablauföffnung abheben. Durch das Öffnen des Ablaufventils sinkt das Flüssigkeitsniveau der Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum und/oder der Auftriebskörper in dem Aufnahmeraum, bis dass das Ablaufventil wieder die Schließstellung erreicht. Somit ist auch eine Nachrüstung (mechanischer) Ablaufventile möglich, weil diese lediglich um einen Auftriebskörper ergänzt werden müssen.
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Der Spülkasten kann ein Betätigungselement aufweisen, wobei bei einer Betätigung des Betätigungselements das Ablaufventil durch die Auftriebskraft öffenbar ist. Das Betätigungselement ist insbesondere durch einen Benutzer betätigbar. Hierzu kann das Betätigungselement insbesondere an und/oder in der Wand befestigt sein. Das Betätigungselement kann beispielsweise nach Art eines Griffs, Schalters, Druckschalters oder Kippschalters ausgebildet sein. Weiterhin kann das Betätigungselement beispielsweise nach Art eines Sensors ausgebildet sein, durch den das Ablaufventil insbesondere berührungslos betätigbar ist. Der Sensor kann beispielsweise nach Art eines Näherungssensors, kapazitiven Sensors, Ultraschallsensors oder Infrarotsensors ausgebildet sein.
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Durch das Betätigungselement kann ein Füllventil des Spülkastens betätigbar sein. Das Füllventil dient dem Füllen des Spülkastens mit der Spülflüssigkeit. Das Füllventil dient insbesondere dem automatischen Füllen des Spülkastens bzw. einem automatischen Nachfüllen des Spülkastens nach einem Spülvorgang der Sanitäreinrichtung bis zu einem vorgebbaren und/oder maximalen Füllniveau bzw. Flüssigkeitsniveau der Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum. Hierzu kann das Füllventil insbesondere in dem Aufnahmeraum des Spülkastens und/oder in einer Zuführleitung für die Spülflüssigkeit angeordnet sein. Durch die Zuführleitung ist der Aufnahmeraum des Spülkastens insbesondere mit einer Quelle der Spülflüssigkeit, wie zum Beispiel einem öffentlichen Wasserversorgungsnetz, verbindbar. Bei dem Füllventil kann es sich beispielsweise um ein elektrisch betätigbares Ventil, wie zum Beispiel ein Magnetventil bzw. bistabiles Magnetventil, handeln. Das Betätigungselement kann (datenleitend) mit einer Steuerung verbunden sein, die beispielsweise mindestens einen Mikrocontroller umfasst und/oder nach Art eines Mikrocontrollers ausgebildet ist. Mittels der Steuerung kann beispielsweise das Füllventil steuerbar sein. Hierzu kann die Steuerung datenleitend mit dem Füllventil verbunden sein.
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Der Auftriebskörper kann mit einem Ventilkörper des Ablaufventils gekoppelt sein. Der Ventilkörper kann durch den Auftriebskörper beispielsweise drehbar und/oder translatorisch bewegbar sein. Der Ventilkörper kann beispielsweise an einem unteren längsseitigen Ende des Rohrabschnitts ausgebildet sein.
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Der Auftriebskörper kann in dem Aufnahmeraum vertikal bewegbar sein. Dabei kann der Auftriebskörper beispielsweise auf der Spülflüssigkeit schwimmen und/oder zumindest teilweise in die Spülflüssigkeit eingetaucht sein.
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Der Spülkasten kann eine Halterung aufweisen, durch die das Ablaufventil oder der Auftriebskörper in einer Schließstellung haltbar sind. Dies kann insbesondere bedeuten, dass durch die Halterung das Ablaufventil und/oder der Auftriebskörper in der Schließstellung unabhängig von einem Flüssigkeitsniveau der Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum haltbar sind. Bei der Schließstellung handelt es sich um eine Stellung, in der die Ablauföffnung durch das Ablaufventil geschlossen ist, sodass die Spülflüssigkeit (außer gegebenenfalls über den Überlauf) nicht über die Ablauföffnung aus dem Aufnahmeraum abfließen kann.
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Mit der Halterung kann eine Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers blockierbar sein. Hierzu kann die Halterung beispielsweise einen Riegel oder ein Halteelement aufweisen, mit dem die Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers in dem Aufnahmeraum verhinderbar ist. Bei der Auftriebsbewegung kann es sich insbesondere um eine Aufwärtsbewegung bzw. eine Bewegung des Auftriebskörpers nach oben handeln.
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Die Halterung kann durch ein Betätigungselement des Spülkastens betätigbar sein. Bei dem Betätigungselement kann es sich insbesondere um das gleiche Betätigungselement handeln, mit dem das Füllventil steuerbar ist. Hierzu kann die Steuerung ebenfalls datenleitend mit der Halterung verbunden sein. Durch die Betätigung der Halterung kann insbesondere der Riegel oder das Halteelement bewegbar und/oder freigebbar sein, sodass die Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers nicht mehr blockiert ist. Hierdurch kann das Auftriebselement infolge der Auftriebskraft in der Spülflüssigkeit steigen und dabei das Ablaufventil öffnen. Durch das Öffnen des Ablaufventils sinkt das Flüssigkeitsniveau der Spülflüssigkeit und damit der Auftriebskörper wieder, bis dass das Ablaufventil sich wieder in der Schließstellung befindet. Die Steuerung kann dann wieder die Halterung betätigen, sodass das Ablaufventil und/oder der Auftriebskörper wieder in der Schließstellung gehalten bzw. blockiert ist. Danach kann die Steuerung das Füllventil öffnen, sodass der Aufnahmeraum wieder mit Spülflüssigkeit gefüllt wird.
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Einem weiteren Aspekt folgend wird auch ein Verfahren zur Betätigung eines Ablaufventils eines Spülkastens zu einer Sanitäreinrichtung vorgeschlagen, bei dem eine Auftriebskraft eines Auftriebskörpers des Ablaufventils zum Öffnen des Ablaufventils verwendet bzw. eingesetzt wird.
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Das Verfahren dient insbesondere der Betätigung eines Ablaufventils des hier vorgeschlagenen Spülkastens.
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Insbesondere wird hier also die Verwendung einer Auftriebskraft eines Auftriebskörpers des Ablaufventils zum Öffnen des Ablaufventils im Spülkasten zu einer Sanitäreinrichtung vorgeschlagen.
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Bei dem Verfahren kann beispielsweise ein Aufnahmeraum des Spülkastens vollständig und/oder bis zu einem oberen Füllniveau bzw. oberen Flüssigkeitsniveau gefüllt werden. Dabei kann der Auftriebskörper durch eine Halterung unterhalb des ersten Flüssigkeitsniveaus durch eine Halterung gehalten werden, sodass eine Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers blockiert ist. Zum Spülen der Sanitäreinrichtung kann der Auftriebskörper durch die Halterung freigegeben werden, sodass der Auftriebskörper in der Spülflüssigkeit steigt. Hierdurch öffnet der Auftriebskörper das Ablaufventil und die Spülflüssigkeit sinkt auf ein unteres Füllniveau bzw. unteres Flüssigkeitsniveau, sodass das Ablaufventil geschlossen wird. Anschließend wird die Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers durch die Halterung wieder blockiert und der Aufnahmeraum erneut bis zu dem oberen Füllniveau bzw. oberen Flüssigkeitsniveau gefüllt. Danach kann die Spülung der Sanitäreinrichtung erneut durch Freigabe der Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers durch die Halterung gestartet werden.
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Des Weiteren können zumindest die folgenden Schritte ausgeführt werden:
- a) Füllen eines Aufnahmeraums des Spülkastens mit einer Spülflüssigkeit bis zu einem ersten Flüssigkeitsniveau, bei dem der Auftriebskörper das Ablaufventil nicht öffnet;
- b) Stoppen des Füllens des Aufnahmeraums; und
- c) Füllen des Aufnahmeraums des Spülkastens mit der Spülflüssigkeit bis zu einem zweiten Flüssigkeitsniveau, bei dem der Auftriebskörper das Ablaufventil öffnet.
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Schritt a) schließt sich insbesondere einem Spülvorgang der Sanitäreinrichtung an. In Schritt a) befindet sich das Ablaufventil und/oder der Auftriebskörper in der Schließstellung. Das erste Flüssigkeitsniveau ist insbesondere so niedrig, dass die Spülflüssigkeit keine Auftriebskraft auf den Auftriebskörper bewirkt bzw. die auf den Auftriebskörper wirkende Auftriebskraft zum Öffnen des Ablaufventils (gerade eben) zu gering ist. Bei dem ersten Flüssigkeitsniveau kann sich die Spülflüssigkeit in dem Aufnahmeraum beispielsweise (unmittelbar) unterhalb des Auftriebskörpers befinden. Bei Erreichen des ersten Flüssigkeitsniveaus wird das Füllen des Aufnahmeraums mit der Spülflüssigkeit gemäß Schritt b) gestoppt, bis dass insbesondere durch einen Benutzer das Betätigungselement zum Starten eines erneuten Spülvorgang betätigt wird. Dann wird in Schritt c) das Füllen des Aufnahmeraums des Spülkastens bis zu einem zweiten Flüssigkeitsniveau fortgesetzt, bei dem der Auftriebskörper das Ablaufventil öffnet. Das zweite Flüssigkeitsniveau liegt dabei insbesondere höher als das erste Flüssigkeitsniveau. Das zweite Flüssigkeitsniveau kann in Schritt c) beispielsweise durch Einfüllen von maximal 2 I (Liter) Spülflüssigkeit in den Aufnahmeraum erreicht werden. Hierdurch kann eine Verzögerung, bis zu der das Ablaufventil nach der Betätigung des Betätigungselements geöffnet wird, reduziert werden.
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Nach dem Öffnen des Ablaufventils strömt die Spülflüssigkeit aus dem Aufnahmeraum zur Spülung der Sanitäreinrichtung ab, bis dass die durch die Spülflüssigkeit erzeugte Auftriebskraft zum Öffnen des Ablaufventils nicht mehr ausreicht und das Ablaufventil dadurch schließt. Anschließend kann das Verfahren beginnend mit Schritt a) wiederholt werden. Durch das Verfahren kann das Ablaufventil durch Steuerung des Flüssigkeitsniveaus der Spülflüssigkeit betätigt werden, sodass das Ablaufventil keinen elektrischen Antrieb und somit keine elektrische Energie erfordert.
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Für weitere Einzelheiten des Verfahrens wird vollumfänglich auf die Beschreibung des Spülkastens verwiesen.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine erste Ausführungsvariante eines Spülkastens in einer ersten Betriebssituation;
- 2: die erste Ausführungsvariante des Spülkastens in einer zweiten Betriebssituation;
- 3: die erste Ausführungsvariante des Spülkastens in einer dritten Betriebssituation;
- 4: eine zweite Ausführungsvariante des Spülkastens in einer ersten Betriebssituation; und
- 5: die zweite Ausführungsvariante des Spülkastens in einer zweiten Betriebssituation.
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Die 1 zeigt eine erste Ausführungsvariante eines Spülkastens 1 in einer ersten Betriebssituation. Der Spülkasten 1 ist hinter einer Wand 15 angeordnet, sodass der Spülkasten 1 nach seiner Montage durch einen Benutzer nicht sichtbar ist. Ein Aufnahmeraum 3 des Spülkastens 1 ist in der hier gezeigten ersten Betriebssituation bis zu einem unteren Füllniveau 16 mit einer Spülflüssigkeit 4 gefüllt. Der Aufnahmeraum 3 weist an einem Boden 17 eine Ablauföffnung 18 für die Spülflüssigkeit 4 auf, die durch einen Ventilkörper 10 eines Ablaufventils 5 verschlossen ist, sodass die Spülflüssigkeit 4 in der hier gezeigten ersten Betriebssituation nicht aus dem Aufnahmeraum 3 abfließen kann. Der Spülkasten 1 weist eine Zuführleitung 19 für die Spülflüssigkeit 4 auf, mit der die Spülflüssigkeit 4 von einer hier nicht gezeigten Spülflüssigkeitsquelle in den Aufnahmeraum 3 leitbar ist. Das Füllventil ist mit einer Steuerung 20 betätigbar bzw. steuerbar.
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Die 2 zeigt den Spülkasten 1 in einer zweiten Betriebssituation, in der der Aufnahmeraum 3 des Spülkastens 1 im Vergleich zu der in der 1 gezeigten ersten Betriebssituation bis zu einem ersten Flüssigkeitsniveau 13 mit der Spülflüssigkeit 4 gefüllt ist. Hierzu wurde das Füllventil 9 durch die Steuerung 20 geöffnet, sodass die Spülflüssigkeit 4 über die Zuführleitung 19 in den Aufnahmeraum 3 fließen konnte. Bei Erreichen des ersten Flüssigkeitsniveaus 13 wurde das Füllventil 9 durch die Steuerung 20 wieder geschlossen, sodass das Füllen des Aufnahmeraums 3 mit der Spülflüssigkeit 4 gestoppt wurde. Das erste Flüssigkeitsniveau 13 befindet sich hier unmittelbar unterhalb eines Auftriebskörpers 6 des Ablaufventils 5. Der Auftriebskörper 6 ist an einem oberen Ende 22 eines Rohrabschnitts 21 des Ablaufventils 5 befestigt. An einem unteren Ende 23 des Rohrabschnitts 21 ist der Ventilkörper 10 ausgebildet.
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Die 3 zeigt den Spülkasten 1 in einer dritten Betriebssituation, in der der Aufnahmeraum 3 des Spülkastens 1 im Vergleich zu der in der 2 gezeigten zweiten Betriebssituation bis zu einem zweiten Flüssigkeitsniveau 14 mit der Spülflüssigkeit 4 gefüllt ist. Hierzu wurde das Füllventil 9 durch die Steuerung 20 nach einer Betätigung eines Betätigungselements 8 durch einen Benutzer erneut geöffnet, sodass weitere Spülflüssigkeit 4 über die Zuführleitung 19 in den Aufnahmeraum 3 fließen konnte. Da das zweite Flüssigkeitsniveau 14 höher ist als das in der 2 gezeigte erste Flüssigkeitsniveau 13, schwimmt der Auftriebskörper 6 bei der dritten Betriebssituation in der Spülflüssigkeit 4. Hierdurch erzeugt der Auftriebskörper 6 eine Auftriebskraft 7, durch die der Rohrabschnitt 21 mit dem Ventilkörper 10 von der Ablauföffnung 18 abgehoben wird. Die Ablauföffnung 18 ist daher geöffnet, sodass die Spülflüssigkeit 4 eine an der Wand 15 befestigte Sanitäreinrichtung 2 spülen kann. Hierzu ist die Ablauföffnung 18 über eine Verbindungsleitung 24 mit der Sanitäreinrichtung 2, bei der es sich hier um eine Toilette handelt, verbunden. Die Spülflüssigkeit 4 fließt so lange von dem Aufnahmeraum 3 zu der Sanitäreinrichtung 2, bis dass das in der 1 gezeigte untere Füllniveau 16 erreicht ist und die Auftriebskraft 7 des Auftriebskörpers 6, des rohrförmigen Abschnitts 21 und des Ventilkörpers 10 nicht mehr ausreicht, um den Ventilkörper 10 von der Ablauföffnung 18 abzuheben. Hierdurch senkt sich der Ventilkörper 10 auf die Ablauföffnung 18, sodass die Ablauföffnung 18 wieder verschlossen ist und der Aufnahmeraum 3 wieder mit der Spülflüssigkeit 4 gefüllt werden kann.
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Die 4 zeigt eine zweite Ausführungsvariante des Spülkastens 1 in einer ersten Betriebssituation. Die zweite Ausführungsvariante des Spülkastens 1 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsvariante des Spülkastens 1 lediglich durch eine Halterung 11. Die Halterung 11 ist durch die Steuerung 20 steuerbar und weist ein Halteelement 25 auf, das in der hier gezeigten ersten Betriebssituation eine Auftriebsbewegung des Auftriebskörpers 6 infolge seiner Auftriebskraft 7 blockiert, sodass der Ventilkörper 6 die Ablauföffnung 18 nicht freigibt, trotz dass sich der Auftriebskörper 6 unterhalb eines oberen Füllniveaus 26 der Spülflüssigkeit 4 befindet. Somit hält die Halterung 11 das Ablaufventil 5 in einer Schließstellung 12.
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Die 5 zeigt die zweite Ausführungsvariante des Spülkastens 1 in einer zweiten Betriebssituation, bei der die Halterung 11 durch die Steuerung 20 nach einer Betätigung des Betätigungselements 8 durch einen Benutzer der Sanitäreinrichtung 2 derart betätigt wurde, dass das Halteelement 25 den Auftriebskörper 6 freigegeben hat. Hierdurch hat die Auftriebskraft 7 des Auftriebskörpers 6 den Rohrabschnitt 21 mit dem Ventilkörper 10 nach oben bewegt, sodass die Ablauföffnung 18 geöffnet ist und sich das Ablaufventil 5 in einer Offenstellung 27 befindet. In der Offenstellung 27 strömt die Spülflüssigkeit 4 aus dem Aufnahmeraum 3 über die Verbindungsleitung 24 in die Sanitäreinrichtung 2, bis dass die Auftriebskraft 7 des Auftriebskörpers 6, des rohrförmigen Abschnitts 21 und des Ventilkörpers 10 nicht mehr ausreicht, um den Ventilkörper 10 von der Ablauföffnung 18 abzuheben. Hierdurch senkt sich der Ventilkörper 10 auf die Ablauföffnung 18, sodass die Ablauföffnung 18 wieder verschlossen ist und der Aufnahmeraum 3 wieder mit der Spülflüssigkeit 4 gefüllt werden kann.
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Durch die vorliegende Erfindung ist das Ablaufventil des Spülkastens ohne elektrischen Antrieb bzw. ohne elektrische Energie betätigbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülkasten
- 2
- Sanitäreinrichtung
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Spülflüssigkeit
- 5
- Ablaufventil
- 6
- Auftriebskörper
- 7
- Auftriebskraft
- 8
- Betätigungselement
- 9
- Füllventil
- 10
- Ventilkörper
- 11
- Halterung
- 12
- Schließstellung
- 13
- erstes Flüssigkeitsniveau
- 14
- zweites Flüssigkeitsniveau
- 15
- Wand
- 16
- unteres Füllniveau
- 17
- Boden
- 18
- Ablauföffnung
- 19
- Zuführleitung
- 20
- Steuerung
- 21
- Rohrabschnitt
- 22
- oberes Ende
- 23
- unteres Ende
- 24
- Verbindungsleitung
- 25
- Halteelement
- 26
- oberes Füllniveau
- 27
- Offenstellung