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Die Erfindung betrifft einen Bausatz mit einem Führungsring und einem Werkzeug zum Fixieren des Führungsrings in einer Bohrung, wobei der Führungsring auf einer Stirnfläche einen Kranz von Klauen aufweist, die jeweils aus einer Position, in der sie ganz innerhalb des äußeren Umfangs dieser Stirnfläche liegen und über deren inneren Umfang hinaus nach innen ragen, in eine Position schwenkbar sind, in der sie über den äußeren Umfang der Stirnfläche hinausragen.
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Insbesondere befasst sich die Erfindung mit einem Führungsring, auch als Rosette bezeichnet, für einen Türgriff, und mit einem Werkzeug zum Fixieren dieses Führungsrings in einer Bohrung eines Türblattes, das beispielsweise aus einem Holzwerkstoff besteht.
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Es sind Führungsringe bekannt, die auf ihrem Umfang einen Satz von Krallen aufweisen und mit Hilfe eines Exzenters oder eines in den Führungsring einschraubbaren Verdrängungskörpers gegen die Wand der Bohrung spannbar sind, so dass sie sich in den Holzwerkstoff einkrallen.
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Aus
GB 606 912 A ist ein Bausatz der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die Klauen des Führungsrings so gestaltet sind, dass sie sich selbsthemmend in das umgebende Material einkrallen, wenn der Führungsring gedreht wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Montage des Führungsringes zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Werkzeug einen durch den Führungsring hindurchsteckbaren Steuerkloben und eine Handhabe zum Drehen des Steuerklobens aufweist und der Steuerkloben auf seinem Umfang eine Folge von Steuernocken zum Verschwenken der Klauen bildet.
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Wenn der Führungsring in die Bohrung eingeführt wird, sind die Klauen nach innen geschwenkt, so dass sie die axiale Bewegung des Führungsrings nicht behindern. Der Steuerkoben lässt sich dann in einer Winkelstellung, in der die Steuernocken in den Zwischenräumen zwischen den Klauen des Führungsrings liegen, durch den Führungsring hindurchstecken. Wenn anschließend der Steuerkloben um die Achse der Bohrung gedreht wird, so werden die Klauen durch die Steuernocken nach außen gedrängt, so dass der Führungsring mit Hilfe der Klauen fest in der Bohrung verankert wird.
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Auf diese Weise lässt sich der Führungsring mit wenigen Handgriffen montieren und fixieren. Durch die Drehung des Steuerklobens werden alle Klauen gleichmäßig nach außen gedrängt, so dass der Führungsring während des Fixiervorgangs auf der Achse der Bohrung zentriert bleibt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer Ausführungsform ist der Steuerkloben drehbar in einem Andruckring gelagert, der während des Fixiervorgangs auf das äußere Ende des Führungsringes drückt und so ein Mitdrehen des Führungsringes in der Bohrung verhindert.
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Wahlweise kann der Führungsring auf seinem äußeren Umfang eine oder mehrere starre Krallen aufweisen, die sich leicht in die Wand der Bohrung einkrallen und so eine Verdrehsicherung bilden.
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Die Klauen können in der Position, in der sich der Führungsring in die Bohrung einführen lässt, an der Stirnfläche des Führungsrings verrastet sein, so dass sie sicher in der Position bleiben, die das Einführen des Führungsrings ermöglicht. Die Verrastung wird dann erst durch die Steuernocken aufgehoben, wenn der Steuerkloben gedreht wird.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 den Führungsring und das Werkzeug in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
- 2 den Führungsring und das Werkzeug in einem Zustand während der Fixierung des Führungsringes in einer nicht gezeigten Bohrung;
- 3 eine vergrößerte Ansicht des Führungsrings;
- 4 eine Stirnansicht des Führungsringes in einem Zustand während des Einführens des Führungsringes in die Bohrung;
- 5 eine Stirnansicht des Führungsringes in der Stellung, in der er in der Bohrung fixiert ist;
- 6 einen axialen Schnitt durch den Führungsring und
- 7 und 8 zwei abgewandelte Ausführungsbeispiele für das Werkzeug.
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In 1 ist ein Führungsring 10 gezeigt, der einen zylindrischen Ringkörper 12 aufweist, der an einem Ende durch eine Stirnfläche 14 begrenzt wird und am entgegengesetzten Ende einen radial vorspringenden Abschlussflansch 16 trägt. Der Ringkörper 12 ist so dimensioniert, dass er sich mit geringem Spiel in eine Bohrung eines Türblattes einsetzten lässt, die eine Außenfläche des Türblattes mit einer im Inneren des Türblattes gebildeten Schlosskammer verbindet. Der Führungsring wird auf eine noch zu beschreibende Weise in der Bohrung fixiert und dient dann zur Führung eines drehbar in dem Führungsring aufgenommenen Teils eines Türgriffes, mit dem das in der Schlosskammer aufgenommene Schloss zu betätigen ist.
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Von der Stirnfläche 14 springen fünf gleichmäßig auf dem Umfang verteilte Lagerzapfen 18 vor, die jeweils ein Schwenklager für eine radial ausschwenkbare Klaue 20 bilden.
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Zum Ausschwenken der Klauen 20 dient ein Werkzeug 22, das einen in den Führungsring 10 einführbaren Steuerkloben 24 aufweist, der drehbar in einem Andruckring 26 gelagert ist. Eine Handhabe 28 dient zum Drehen des Steuerklobens 24, der auf seinem äußeren Umfang fünf in gleichmäßigen Winkelabständen angeordnete Steuernocken 30 bildet.
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Bei der Montage wird der Führungsring 10 mit seinem Ringkörper 12 axial in die Bohrung des Türblattes eingeschoben, bis der Abschlussflansch 16 satt an der Außenfläche des Türblattes anliegt. Am Übergang zwischen dem Ringkörper 12 und dem Abschlussflansch 16 sind gleichmäßig auf dem Umfang verteilte Zähne 32 gebildet, die leicht in dem Holzwerkstoff des Türblattes einschneiden und so eine Verdrehsicherung für den Führungsring bilden. Alternativ könnte die Verdrehsicherung auch dadurch gebildet werden, dass die Oberfläche es Abschlussflansches als aufgeraute Reibfläche ausgebildet ist.
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In einer Winkelstellung, in der die Steuernocken 30 auf Lücke zwischen den Klauen 20 des Führungsrings liegen, wird dann der Steuerkloben 24 in den Führungsring 10 eingesteckt und ganz durchgesteckt, bis er auf der Seite der Stirnfläche 14 wieder aus dem Führungsring herausragt, wie in 2 gezeigt ist. Mit der Handhabe 28 wird auf das Werkzeug eine axiale Kraft ausgeübt, so dass der Andruckring 26 gegen den Abschlussflansch 16 des Führungsrings gedrückt wird und somit eine satte Anlage des Abschlussflansches an der Außenfläche des Türblattes sichergestellt wird. Danach wird mit Hilfe der Handhabe 28 der Steuerkloben 24 gedreht, so dass die Steuernocken 30 jeweils auf eine der Klauen 20 auflaufen und diese gleichzeitig nach außen schwenken. Die Klauen 20 krallen sich dadurch in den Holzwerkstoff ein, der die Innenwand der Bohrung des Türblattes bildet. Auf diese Weise wird der Führungsring fest in der Bohrung verspannt und in seiner axialen Position fixiert. Der Steuerkloben 24 kann dann wieder aus dem Führungsring herausgezogen werden, während die Klauen 20 kraftschlüssig in ihrer ausgeschwenkten Position verbleiben.
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In 3 ist der Führungsring 10 noch einmal gesondert dargestellt. Eine der fünf Klauen 20 ist in der Zeichnung fortgelassen, so dass eine von fünf Rastvertiefungen 34 zu erkennen ist, die unterhalb jeder Klaue 20 in der Stirnfläche 14 des Führungsringes gebildet ist. Jede Klaue 20 weist auf ihrer der Stirnfläche 14 zugewandten Seite einen Rastbuckel 36 (6) auf, der in die Rastvertiefung 34 eingreift und die Klaue in einer einwärts geschwenkten Position hält, in der sie ganz innerhalb des äußeren Umfangs der Stirnfläche 14 liegt und mit ihrem leicht konvex gewölbten inneren Rand über den inneren Umfang der Stirnfläche hinaus nach innen ragt. Dieser gewölbte Rand der Klaue bildet dann beim Drehen des Steuerklobens 24 die Angriffsfläche für einen der Steuernocken 30, der dann ein Drehmoment auf die Klaue ausübt, so dass die Verrastung aufgehoben und die Klaue nach außen geschwenkt wird.
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In 4 ist eine der Klauen 20 in der einwärts geschwenkten Stellung gezeigt, in der sie durch den Rastbuckel und die Rastvertiefung gehalten wird, so dass sich der Führungsring in die Bohrung des Türblattes einführen lässt. Strichpunktiert ist in 4 der Umriss des Steuerklobens 24 in der Winkelstellung gezeigt, in der sich der Steuerkloben durch den Führungsring und den Kranz der Klauen 20 hindurchstecken lässt. Der maximale Radius des Steuerklobens 24 an den Stellen der Steuernocken 30 ist nahezu gleich dem Innenradius des Führungsrings 10, so dass der Steuerkloben beim Einführen in den Führungsring geführt und auf die Achse des Führungsrings zentriert wird.
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5 zeigt den Steuerkloben 24 in der Winkelstellung, in der er die Klauen 20 nach außen geschwenkt hat.
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In 6 ist der Führungsring 10 in einem axialen Schnitt in der Stellung gezeigt, in der er in einer Bohrung 38 eines strichpunktiert eingezeichneten Türblattes 40 fixiert ist. Der Ringkörper liegt mit Spiel in der Bohrung 38, während der Abschlussflansch 16 satt an der Außenfläche des Türblattes anliegt. Die Klauen 20 sind nach außen geschwenkt und krallen sich in den Holzwerkstoff des Türblattes. Zu diesem Zweck können die äußeren Ränder der Krallen als Schneiden ausgebildet sein. Wahlweise können diese Schneiden auch leicht schräg angestellt sein, so dass, wenn die Klauen in einer Schwenkbewegung in den Holzwerkstoff einschneiden, auch eine axiale Kraftkomponente entsteht, die den Abschlussflansch 16 fest gegen die Oberfläche des Türblattes zieht.
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7 zeigt ein Werkzeug 22' in einer abgewandelten Ausführungsform. Das Werkzeug weist hier eine durchgehende Bohrung 42 auf, die eine Zentrierung des Werkzeugs und damit auch des Führungsringes auf einen durchgesteckten Vierkant 44 eines Türgriffes ermöglicht. Wenn der Vierkant in einen Innenvierkant des Schlosses eingesteckt ist, wird so eine exakte Positionierung des Führungsringes in Bezug auf das Schloss ermöglicht.
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8 zeigt als Alternative ein Werkzeug 22", das einen axialen Zapfen 46 aufweist, der unmittelbar eine Zentrierung auf den Innenvierkant 48 des Schlosses ermöglicht. Die Handhabe 28 könnte in diesem Fall auch als Außenvierkant ausgebildet sein, der sich in ein Futter eines Drehantriebs oder in einen Griff einspannen lässt.