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Die Erfindung betrifft ein Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Schließelements, insbesondere einer Tür, mit einem ein Betätigungselement drehbar aufnehmenden Grundköper zur Anordnung auf einer Seite des Schließelements und einem Verriegelungsmodul zur Anordnung auf der gegenüberliegenden Seite des Schließelements, wobei das Betätigungselement eine Schnittstelle zur Verbindung mit dem Verriegelungsmodul aufweist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schließelement mit einem Verriegelungssystem sowie ein Verfahren zur Montage eines Verriegelungssystems.
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Solche Verriegelungssysteme sind bereits bekannt und werden in ganz unterschiedlichen Bereichen der Technik eingesetzt, um beispielsweise Türen, Klappen, Luken, Fenster oder ähnliche Schließelemente zu verriegeln. Die entsprechenden Verriegelungssysteme bestehen im Wesentlichen aus einem Grundkörper, einem Betätigungselement sowie aus einem oder auch mehreren Verriegelungsmodulen.
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Der Grundkörper ist in der Regel an der Außenseite des Schließelements angeordnet und dient zur drehbeweglichen Aufnahme bzw. Lagerung des Betätigungselements. Das Betätigungselement erstreckt sich von der Außenseite des Schließelements durch das Schließelement hindurch bis auf die Innenseite des Schließelements und ist dort mit dem Verriegelungsmodul verbunden. Das Betätigungselement kann in der Regel per Hand von der Außenseite der Tür gedreht werden und durch die Verbindung des Betätigungselements mit dem Verrieglungsmodul kann dieses dann zwischen einer Verriegelungsstellung, in der das Schließelement nicht geöffnet werden kann und gegenüber dem Rahmen des Schließelements festgelegt ist, und einer Entriegelungsstellung, in der das Schließelement geöffnet werden kann und nicht gegenüber dem Rahmen festgelegt ist, hin und her bewegt werden.
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Zur Verbindung von Betätigungselement und Verriegelungsmodul weist das Betätigungselement zumeist eine zusammen mit dem Betätigungselement drehbare Schnittstelle auf, die eine lösbare Verbindung zwischen Betätigungselement und Verriegelungsmodul ermöglicht. Über die Schnittstelle können somit verschiedene Verriegelungsmodule am Betätigungselement angeordnet werden. Beispielsweise kann es sich bei den Verriegelungsmodulen um Vorreiberzungen verschiedener Größen und/oder mit verschiedenen Kompressionsgraden handeln, die je nach Anforderungen über die Schnittstelle mit dem Betätigungselement verbunden werden können.
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Zwar zeichnet sich ein solches Verschlusssystem aufgrund der Möglichkeit der Verwendung verschiedener Verriegelungsmodule durch eine gewisse Variabilität aus, jedoch ist es auf solche Verriegelungsmodule beschränkt, die nur eine Verbindung mit dem Betätigungselement erfordern. Insofern ist die Komplexität der Verriegelungsmodule begrenzt.
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Die Erfindung stellt sich davon ausgehend die Aufgabe, ein Verschlusssystem anzugeben, welches sich durch eine erhöhte Variabilität auszeichnet.
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Die Aufgabe wird bei einem Verschlusssystem der eingangs genannten Art dadurch g e l ö s t, dass der Grundkörper eine feststehende Schnittstelle zur Verbindung mit dem Verriegelungsmodul aufweist, wobei in Abhängigkeit des Typs des Verriegelungsmoduls dieses wahlweise nur mit der mitdrehenden Schnittstelle oder mit beiden Schnittstellen verbindbar ist.
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Durch die zusätzliche feststehende Schnittstelle am Grundkörper wird ein weiterer Anbindungspunkt für das Verriegelungsmodul geschaffen, so dass auch Verriegelungsmodule, die neben der drehbaren Schnittstelle zusätzlich eine feststehende Schnittstelle benötigen, verwendbar sind. Insofern wird die Palette verwendbarer Verriegelungsmodule auf Verriegelungsmodule unterschiedlichen Typs erweitert und die Variabilität des Verschlusssystems insgesamt erhöht.
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Im Hinblick auf das Verriegelungsmodul wird vorgeschlagen, wenn ein erster Verriegelungsmodultyp und ein zweiter Verriegelungsmodultyp vorgesehen sind, wobei der erste Verriegelungsmodultyp ein Vorreibermodul und der zweite Verriegelungsmodultyp ein Fallenschlossmodul ist. Das Vorreibermodul kann nur eine drehbare Schnittstelle und insofern nur eine Verbindung mit dem Betätigungselement erfordern, wohingegen das Fallenschlossmodul neben der drehbaren Schnittstelle auch eine feststehende Schnittstelle erfordert. Die verschiedenen Typen unterscheiden sich insofern durch die Anbindung an das Betätigungselement und/oder an den Grundkörper. Bei Verriegelungsmodulen, die über dieselbe Schnittstelle bzw. dieselben Schnittstellen angebunden werden können, handelt es sich demnach um Verriegelungsmodule desselben Typs.
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In Weiterbildung der Module hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Vorreibermodul nur mit der mitdrehenden Schnittstelle und das Fallenschlossmodul sowohl mit der mitdrehenden als auch mit der feststehenden Schnittstelle verbindbar ist. Das Fallenschlossmodul kann insoweit einen komplexeren Aufbau als das Vorreibermodul aufweisen, da das Fallenschlossmodul neben dem Betätigungselement zusätzlich auch noch am Grundkörper angebunden sein kann und insofern nicht nur drehbare Komponenten, sondern auch feststehende Komponenten aufweisen kann.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die feststehende Schnittstelle in Abhängigkeit des Typs des Verriegelungsmoduls verwendet wird oder ungenutzt bleibt. Wenn das Verriegelungsmodul nur die drehende Schnittstelle erfordert, kann die feststehende Schnittstelle ungenutzt und somit frei bleiben. Bei einer Umrüstung bzw. einer Änderung des Verriegelungsmoduls, insbesondere von einem Vorreibermodul auf ein Fallenschlossmodul, kann dann jedoch auch die feststehende Schnittstelle zur Anbindung verwendet werden.
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Im Hinblick auf die Ausgestaltung der Schnittstellen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese eine lösbare Verbindung ermöglichen. Das Verriegelungsmodul kann somit über die mitdrehende Schnittstelle lösbar mit dem Betätigungselement und über die feststehende Schnittstelle lösbar mit dem Grundkörper verbindbar sein. Durch die lösbare Verbindung wird eine einfache Montage sowie auch eine einfache Demontage und dadurch ein einfacher Verriegelungsmodulwechsel ermöglicht. Die Verriegelungsmodule können über Verbindungselemente, insbesondere Schrauben, mit den Schnittstellen verbindbar sein. Die Verbindungselemente können insofern Gewinde aufweisen, so dass diese in die Schnittstellen einschraubbar sind.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Schnittstellen als mechanische Schnittstellen ausgestaltet sind. Mechanische Schnittstellen erlauben eine Kraftübertragung zwischen dem Verriegelungsmodul und dem Betätigungselement bzw. zwischen dem Verriegelungsmodul und dem Grundkörper und erlauben insofern eine feste Verbindung der Elemente.
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Hinsichtlich der feststehenden Schnittstelle wird vorgeschlagen, dass diese mehrere, insbesondere vier, Verbindungspunkte aufweist. Durch die mehreren Verbindungspunkte kann eine zuverlässige Befestigung von dem Verriegelungsmodul mit dem Grundkörper ermöglicht werden, da die zu übertragenden Kräfte auf mehrere Verbindungspunkte aufgeteilt sein können. Es ist möglich, dass zur Verbindung alle zur Verfügung stehenden Verbindungspunkte der Schnittstelle verwendet werden, gleichwohl ist es aber auch möglich, dass weniger Verbindungspunkte verwendet werden und manche Verbindungspunkte ungenutzt bleiben. Ob alle oder nur manche Verbindungspunkte verwendet werden, kann von der Ausgestaltung des jeweiligen Verriegelungsmoduls abhängen. Die Verbindungspunkte können sich im Hinblick auf das Betätigungselement bzw. die Betätigungsachse gegenüberliegen. Bei vier Verbindungspunkten könnten sich diese paarweise gegenüberliegen.
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Weiterhin hat es sich im Hinblick auf die Ausgestaltung der feststehenden Schnittstelle als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verbindungspunkte des Grundkörpers als Dome, insbesondere als Einschraubdome, ausgestaltet sind. Dies ermöglicht eine einfache Verbindung mit dem jeweiligen Verriegelungsmodul sowie einen festen Halt der Verbindungselemente. Die Verbindungselemente können in die Dome einschraubbar sein. Die Dome können ein Innengewinde aufweisen. Alternativ können die Verbindungselemente auch als selbstschneidende Schrauben ausgestaltet sein.
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Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Verriegelungsmoduls hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Vorreibermodul ein als Vorreiberzunge ausgestaltetes Verriegelungselement aufweist. Die Vorreiberzunge kann weiterhin als Rollenzunge oder als Hakenzunge ausgestaltet sein. Eine Rollenzunge verringert die beim Schließen des Schließelements erforderliche Kraft und ermöglicht zudem auch einen gewissen Anpressdruck des Schließelements. Eine Hakenzunge kann eine zuverlässige Verriegelung ermöglichen und insofern in korrespondierend ausgestaltete Elemente am Schließelementrahmen einhaken.
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Weiterhin hat es sich im Hinblick auf die Vorreiberzunge als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese höhenverstellbar ist. Durch eine Höhenverstellung kann das Verriegelungselement bzw. die Vorreiberzunge in einer Richtung parallel zur Betätigungsachse bewegt werden, was eine Anpassung an die Geometrie des Schließelements und/oder des Schließelementrahmens ermöglicht. Weiterhin kann durch die entsprechende Höhenverstellung auch der Anpressdruck des Verriegelungselements eingestellt werden. In konstruktiver Hinsicht kann das Verriegelungsmodul eine Führung aufweisen, in der die Vorreiberzunge beweglich gelagert sein kann. Das Verriegelungselement kann beispielsweise über eine Schraube lösbar mit der Führung verbunden werden und somit sehr einfach in der Höhe verstellt werden.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Vorreiberzunge mit dem Betätigungselement drehgekoppelt ist. Über eine Drehung des Betätigungselements kann somit die Vorreiberzunge zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung hin und her bewegt werden. Die Vorreiberzunge kann insofern direkt mit dem Betätigungselement gekoppelt sein. Bei der Bewegung des Betätigungselements um die Betätigungsachse kann sich auch die Vorreiberzunge um die Betätigungsachse drehen. Wird das Betätigungselement beispielsweise um 90 Grad verdreht, kann auch die Vorreiberzunge entsprechend um 90 Grad gedreht werden. In der Praxis ist eine 90-Grad-Drehung oft ausreichend, um eine zuverlässige Ver- und Entriegelung zu erreichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Vorreiberzunge über einen Stangenantrieb mit dem Betätigungselement verbunden ist. Der Stangenantrieb kann mehrere Stangen aufweisen, so dass über ein einziges Betätigungselement mehrere Vorreiberzungen betätigt, also zwischen der Ver- und der Entriegelungsstellung hin und her gedreht werden können. Das Verriegelungssystem kann insofern auch eine Mehrpunktverriegelung ermöglichen. Der Stangenantrieb kann ein, insbesondere plattenförmiges, Koppelelement aufweisen, welches über die Schnittstelle mit dem Betätigungselement verbunden bzw. drehgekoppelt sein kann. Bei einer Drehbewegung des Betätigungselements kann sich dann das Koppelelement entsprechend mitbewegen und ebenfalls um die Betätigungsachse gedreht werden. Die Stangen des Stangenantriebs können am Koppelelement angeordnet bzw. mit diesem verbunden sein. Die Anbindungspunkte der Stangen am Koppelelement können sich im Hinblick auf den Anbindungspunkt am Betätigungselement gegenüberliegen. Die Drehbewegung des Betätigungselements bzw. des Koppelelements führt somit zu einer im Wesentlichen linearen Bewegung der Stangen, die dann wiederum zur Betätigung von mit den Stangen gekoppelten Vorreiberzungen genutzt werden kann.
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Im Hinblick auf das Fallenschlossmodul wird vorgeschlagen, dass dieses einen mit der feststehenden Schnittstelle verbundenen Rahmen und ein gegenüber dem Rahmen beweglich angeordnetes Verriegelungselement aufweist. Das Fallenschlossmodul kann insoweit komplexer als das Vorreibermodul ausgestaltet sein und aufgrund des Rahmens neben der drehbaren auch eine feststehende Schnittstelle erfordern. Das Verriegelungselement kann mit der drehbaren Schnittstelle bzw. mit dem Betätigungselement verbunden und zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung hin und her bewegbar sein. Der Rahmen kann gegenüber dem Verriegelungselement feststehend ausgebildet sein und als Lager für das Verriegelungselement fungieren.
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In Weiterbildung des Rahmens wird vorgeschlagen, dass dieser zwei Rahmenplatten aufweist, zwischen denen das Verriegelungselement schwenkbeweglich aufgenommen ist. Die beiden Rahmenplatten können jeweils zwei Rahmenschenkel aufweisen, die in einem Winkel von 90 Grad zueinander angeordnet sein können. Einer der Rahmenschenkel kann als Befestigungsschenkel ausgestaltet und zur Verbindung mit der feststehenden Schnittstelle vorgesehen sein. Der andere Rahmenschenkel kann als Lagerschenkel zur Lagerung des Verriegelungselements ausgebildet sein. Die beiden Lagerschenkel der Rahmenplatten können aufeinanderliegen, so dass diese über Verbindungselemente, insbesondere Schrauben, mit den Verbindungspunkten der feststehenden Schnittstelle verbindbar sind. Die Verbindungselemente können sich dafür durch beide Rahmenplatten bzw. durch beide Lagerschenkel hindurch erstrecken. Insofern können die Rahmenplatten formschlüssig mit dem Grundkörper verbindbar sein. Die Lagerschenkel der beiden Rahmenplatten bzw. die Lagerschenkel können einen Abstand zueinander aufweisen, der im Wesentlichen der Dicke des Verriegelungselements entsprechen kann. Das Verriegelungselement kann somit schwenkbeweglich zwischen den beiden Lagerschenkeln aufgenommen sein.
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Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Verriegelungselements hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn dieses als eine Drehfalle ausgestaltet ist. Eine Drehfalle ermöglicht eine zuverlässige Sicherung eines Riegels im Rahmen, so dass das Schließelement zuverlässig in der verriegelten Stellung gehalten werden kann. Die Drehfalle weist eine maul- oder U-förmige Aufnahmekontur auf, in der ein Riegel aufgenommen sein kann. Der Riegel kann bolzenförmig ausgestaltet sein. Dahingehend wird ferner wird vorgeschlagen, dass das Verriegelungselement in einer Verriegelungsstellung den Riegel, zumindest abschnittsweise, formschlüssig umgreift. Der Riegel kann am Schließelementrahmen angeordnet und somit feststehend ausgebildet sein, so dass dann, wenn der Riegel im Verriegelungselement bzw. in der Drehfalle aufgenommen ist, das Schließelement gegenüber dem Schließelementrahmen festgelegt ist. Im Unterschied zum Vorreibermodul kann somit das Verriegelungselement des Fallenschlossmoduls alleine keine Verriegelung des Schließelements bewerkstelligen, sondern es ist ein entsprechender Riegel am Schließelementrahmen erforderlich. In konstruktiver Hinsicht kann der Rahmen eine Verriegelungsnut aufweisen, in die der Riegel eingeführt und in der der Riegel durch das Verriegelungselement formschlüssig gehalten werden kann. Die Verriegelungsnut kann sich parallel zur Betätigungsachse durch beide Rahmenplatten erstrecken und eine U-förmige Kontur aufweisen.
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Weiterhin hat es sich im Hinblick auf das Verriegelungselement als vorteilhaft herausgestellt, wenn dieses in die Entriegelungsstellung vorgespannt ist. Zur Vorspannung des Verriegelungselements kann beispielsweise ein Federelement vorgesehen sein, das sich am Rahmen abstützen kann. Das Federelement kann als Torsionsfeder oder als Spiralfeder ausgestaltet sein. Beim Schließen des Schließelements kann der Riegel in das Verriegelungselement sowie auch in die Verriegelungsnut des Rahmens hineinbewegt werden und das Verriegelungselement dabei entgegen der Kraft des Federelements in die Verriegelungsstellung drehen. Das Verriegelungselement kann senkrecht zur Betätigungsrichtung des Betätigungselements drehbar sein.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung über einen Sperrbolzen gesichert ist. Über den Sperrbolzen kann das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung derart gesichert sein, dass sich dieses nicht wieder zurück in die Entriegelungsstellung bewegen und den Riegel auch nicht wieder selbstständig freigeben kann. Der Sperrbolzen kann insofern zu einer Art Selbstverriegelung führen, wenn das Verriegelungselement durch den Riegel in die Verriegelungsstellung bewegt wurde. Wenn das Verriegelungselement die Verriegelungsstellung erreicht hat, kann der Sperrbolzen das Verriegelungselement selbstständig sichern. Insofern kann auch der Sperrbolzen entsprechend vorgespannt sein. In der Verriegelungsstellung kann eine Rückdrehung aufgrund der Federspannung nicht möglich sein.
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Weiterhin wird im Hinblick auf das Fallenschlossmodul vorgeschlagen, dass dieses einen mit dem Betätigungselement gekoppelten Mitnehmer zum Entriegeln des Verriegelungselements aufweist. Der Mitnehmer kann über die mitdrehende Schnittstelle mit dem Betätigungselement verbunden sein und somit zusammen mit dem Betätigungselement um die Betätigungsachse drehbar sein. Bei einer Drehung des Betätigungselements kann der Mitnehmer mit dem Sperrbolzen in Kontakt kommen, diesen bewegen und somit zu einer Entriegelung des Verriegelungselements führen. Denn wenn der Sperrbolzen das Verriegelungselement nicht mehr sichert, schnappt dieses aufgrund der Federspannung auf und der Riegel wird freigegeben. Beim Fallenschlossmodul kann somit das Betätigungselement im Gegensatz zum Vorreibermodul nur indirekt mit dem Verriegelungselement gekoppelt sein. Der Mitnehmer kann sich senkrecht zur Betätigungsachse erstrecken. Der Mitnehmer kann ferner über eine Überwurfmuffe mit dem Betätigungselement verbunden sein, so dass der Mitnehmer selbst nicht am Ende der Betätigungswelle angeordnet sein muss. Die Überwurfmuffe kann zylinder- bzw. topfförmig ausgestaltet und auf das Betätigungselement aufgesetzt sein. Der Mitnehmer kann im Mantelbereich der Überwurfmuffe angeordnet sein.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass das Betätigungselement in einem ersten Winkelbereich zusammen mit dem Mitnehmer frei drehbar und in einem zweiten Winkelbereich über den Mitnehmer der Sperrbolzen bewegbar ist. Das Betätigungselement kann insofern frei gedreht werden, bis der Mitnehmer in Kontakt mit dem Sperrbolzen kommt und eine weitergehende Drehbewegung des Betätigungselements dann dazu führt, dass der Sperrbolzen bewegt wird. Bei einer Bewegung im zweiten Winkelbereich kann der Mitnehmer den Sperrbolzen mitnehmen, um das Verriegelungselement zu entriegeln.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Betätigungselement eine sich durch den Grundkörper hindurch erstreckende Betätigungswelle aufweist, wobei die Schnittstelle am Ende der Betätigungswelle angeordnet ist. Über die am Ende der Betätigungswelle angeordnete Schnittstelle kann das entsprechende Verriegelungsmodul bzw. das Verriegelungselement oder der Mitnehmer auf die Betätigungswelle aufschraubbar sein. Die Schnittstelle kann als Einschrauböffnung mit Gewinde ausgestaltet sein, so dass das jeweilige Modul über die Schnittstelle mit der Betätigungswelle verschraubt sein kann. Die Betätigungswelle kann sich durch den Grundkörper hindurch erstrecken und insofern von der Außenseite des Schließelements bis zur Innenseite des Schließelements reichen. Das auf der Innenseite des Grundkörpers angeordnete Verriegelungsmodul kann somit von der Außenseite her bewegbar bzw. betätigbar sein.
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In Weiterbildung des Betätigungselements wird vorgeschlagen, dass dieses einen Griffbereich aufweist, der beweglich mit der Betätigungswelle verbunden ist. Über den Griffbereich kann die Betätigungswelle per Hand gedreht werden. Der Griffbereich kann eine T-förmige Gestalt haben, was eine gute Handhabbarkeit ermöglicht. Der Griffbereich kann am gegenüberliegenden Ende der Schnittstelle der Betätigungswelle angeordnet sein und der Griffbereich kann nach Art eines Scharniers mit der Betätigungswelle verbunden sein. Der Griffbereich kann somit gegenüber der Betätigungswelle verschwenkt werden, insbesondere um eine senkrecht zur Betätigungsachse angeordnete Schwenkachse.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Griffbereich aus dem Grundkörper ausgeschwenkt und in den Grundkörper eingeschwenkt werden kann. Das Betätigungselement kann in der ausgeschwenkten Stellung drehbar und in der eingeschwenkten Stellung nicht drehbar sein. Der Grundkörper kann nach Art einer Mulde ausgestaltet sein, die den Griffbereich in der eingeschwenkten Stellung umgreift. Der Grundkörper kann den Griffbereich somit in der eingeschwenkten Stellung zumindest seitlich umgreifen. Der Grundkörper kann ferner eine Griffmulde aufweisen, die das Ausschwenken des Griffbereichs aus dem Grundkörper vereinfacht. Denn der Griffbereich kann gegenüber der Griffmulde teilweise hervorstehen, so dass es möglich ist, in die Griffmulde und damit hinter den Griffbereich zu greifen und diesen aus dem Grundkörper auszuschwenken.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Griffbereich in die ausgeschwenkte Stellung vorgespannt ist. Dies ermöglicht eine vereinfachte Handhabbarkeit, da es zur Betätigung nicht erst erforderlich ist, den Griffbereich aus dem Grundkörper auszuschwenken. Gegebenenfalls kann aufgrund der Vorspannung des Griffbereichs auch auf die Griffmulde in dem Grundkörper verzichtet werden.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Griffbereich über eine Sicherungsvorrichtung in der eingeschwenkten Stellung derart gesichert ist, dass dieser nicht in die ausgeschwenkte Stellung überführbar ist. Die Sicherungsvorrichtung kann im Griffbereich angeordnet sein und derart in den Grundkörper eingreifen, dass der Griffbereich nicht aus diesein ausschwenkbar ist. Die Sicherungsvorrichtung kann einen Schließzylinder aufweisen, der über einen Schlüssel oder auch über ein Werkzeug betätigbar sein kann. Insofern kann es erforderlich sein, die Sicherungsvorrichtung zunächst mit einem Schlüssel oder einem Werkzeug zu entsichern, bevor dann der Griffbereich aus dem Grundkörper ausgeschwenkt und dann das Verriegelungsmodul zum Entriegeln des Schließelements betätigt werden kann. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist es auch möglich, dass der Schließzylinder mit einer Kappe abgedeckt werden kann, um einen Schmutzeintrag in den Schließzylinder zu verhindern. Bevor die Sicherungsvorrichtung entsichert werden kann, muss diese Kappe zunächst entfernt werden.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn ein Fanghaken zum Halten des Griffbereichs in der eingeschwenkten Stellung vorgesehen ist. Der Fanghaken kann Teil des Grundkörpers sein und entgegen der Kraft einer Feder bewegbar sein. Wird der Griffbereich in den Grundkörper eingeschwenkt, kann der Griffbereich den Fanghaken entgegen der Federkraft bewegen. Wenn der Griffbereich seine eingeschwenkte Stellung erreicht hat, kann sich der Fanghaken aufgrund der Federkraft zurückbewegen, in oder hinter den Griffbereich haken und diesen so festhalten. Weiterhin ist es auch möglich, dass der Fanghaken beim Einschwenken von der Sicherungsvorrichtung entgegen der Federkraft bewegt wird. Der Griffbereich kann somit auch bei einer gesicherten bzw. abgeschlossenen Sicherungsvorrichtung eingeschwenkt werden. Der Fanghaken kann insofern eine Push-to-Lock-Funktion ermöglichen, so dass der Griffbereich einfach nur zugedrückt werden muss und dann automatisch gesichert ist. Der Fanghaken kann von der Außenseite des Grundkörpers her montiert werden, so dass die Innenseite bzw. die Rückseite des Grundkörpers keine entsprechenden Montagedurchbrüche aufweisen muss. Dies ist im Hinblick auf die Dichtigkeit des Grundkörpers gegenüber dem Schließelement vorteilhaft. Insbesondere in dem Bereich, in den der Griffbereich eingeschwenkt werden kann, kann der Grundkörper somit eine geschlossene Rückseite aufweisen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Grundkörper eine Indikatorfläche aufweist, die bei ausgeschwenktem Griffbereich sichtbar und bei eingeschwenktem Griffbereich nicht sichtbar ist. Durch die Indikatorfläche kann auch bereits aus einiger Entfernung erkannt werden, ob der Griffbereich in den Grundkörper eingeschwenkt und insofern nicht drehbar ist oder ob der Griffbereich aus dem Grundkörper ausgeschwenkt ist. Da im eingeschwenkten Zustand eine Drehbewegung des Betätigungselements nicht möglich ist, kann insofern durch die Indikatorfläche auf den ersten Blick erkannt werden, ob das Betätigungselement betätigbar ist oder nicht. Da die Sicherungsvorrichtung den Griffbereich in der eingeschwenkten Stellung sichert, kann insofern auch festgestellt werden, inwiefern eine unautorisierte Betätigung des Betätigungselements möglich ist. Die Indikatorfläche kann eine Signalfarbe aufweisen, die sich von der Farbe des Griffbereichs sowie des Grundkörpers unterscheidet. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Signalfläche Rot ist.
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Im Hinblick auf das Verriegelungssystem wird weiterhin vorgeschlagen, dass dieses mehrere Verriegelungsmodule unterschiedlichen Typs aufweist, die wahlweise verwendbar sind. Ein derartiges Set, bestehend aus einem Grundkörper, einem Betätigungselement und mehreren Verriegelungsmodulen, die über die Schnittstelle mit dem Betätigungselement und je nach Typ des Verriegelungsmoduls zudem auch mit dem Grundkörper verbindbar sind, bietet einen großen Anwendungsbereich und es kann je nach Anforderung ein Verriegelungsmodul aus einer Gruppe von mehreren Verriegelungsmodulen ausgewählt werden. Vorteilhaft ist es dahingehend, wenn die Gruppe der Verriegelungsmodule, Verriegelungsmodule unterschiedlichen Typs beinhaltet. Auch können verschiedene Verriegelungsmodule eines Typs, bspw. kann ein Vorreibermodul mit einer Hakenzunge und ein Vorreibermodul mit einer Rollenzunge, vorgesehen sein.
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Im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe wird ferner ein Schließelement, insbesondere eine Tür, mit einem Verriegelungselement vorgeschlagen, wobei das Verriegelungselement in der vorstehend beschriebenen Weise ausgestaltet ist. Es ergeben sich insofern auch die bereits im Hinblick auf das Verriegelungssystem beschriebenen Vorteile.
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Weiterhin wird im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe ein Verfahren zur Montage eines Verriegelungssystems zur Verriegelung eines Schließelements, insbesondere einer Tür, vorgeschlagen, wobei das Verriegelungssystem einen ein Betätigungselement drehbar aufnehmenden Grundkörper zur Anordnung auf einer Seite des Schließelements und einem Verriegelungsmodul zur Anordnung auf der gegenüberliegenden Seite des Schließelements aufweist, wobei das Betätigungselement eine Schnittstelle zur Verbindung mit dem Verriegelungsmodul aufweist, wobei der Grundkörper eine feststehende Schnittstelle zur Verbindung mit dem Verriegelungsmodul aufweist und wobei in Abhängigkeit des Typs des Verriegelungsmoduls dieses wahlweise nur mit der mitdrehenden Schnittstelle oder mit beiden Schnittstellen verbunden wird. Es ergeben sich die bereits im Hinblick auf das Verriegelungssystem beschriebenen Vorteile.
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Weiterhin wird dahingehend auch von Verfahren zur Verriegelung eines Schließelements, insbesondere einer Tür, vorgeschlagen, wobei das Verfahren mit einem Verriegelungssystem durchgeführt wird, welches in der vorstehend beschriebenen Weise ausgestaltet ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen nachfolgend anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert werden. Darin zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen Grundkörper und ein Betätigungselement eines Verriegelungssystems;
- 2 eine perspektivische Ansicht gemäß 1 mit einem Schlüssel;
- 3a bis 3d verschiedene perspektivische Ansichten gemäß 2 mit unterschiedlich ausgestalteten Sicherungsvorrichtungen;
- 4a bis 4c perspektivische Ansichten eines Verriegelungssystems mit einem Vorreibermodul in verschiedenen Stellungen;
- 5a bis 5d perspektivische Ansichten eines Verriegelungssystems mit verschieden ausgestalteten Vorreibermodulen;
- 6 ein Vorreibersystem mit einem Fallenschlossmodul in einer perspektivischen Ansicht;
- 7a und 7b perspektivische Ansichten eines Verriegelungssystems mit einem Fallenschlossmodul in verschiedenen Stellungen.
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In der Darstellung der 1 ist ein Grundkörper 3 mit einem Betätigungselement 5 in einer Draufsicht gezeigt. Der Grundkörper 3 ist an der Außenseite eines als Tür ausgestalteten Schließelements angeordnet, welches in den Figuren jedoch nicht mit dargestellt ist. Über das Verriegelungssystem 10 kann die Tür in der geschlossenen Stellung gegenüber dem Türrahmen festgelegt werden, so dass die Tür dann nicht mehr geöffnet werden kann. Dies wird nachfolgend anhand der 4a bis 4c noch näher erläutert.
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Um die Tür bzw. das Verriegelungssystem 10 zu entriegeln, muss das Betätigungselement 5 um eine Betätigungsachse B gedreht werden. In den in den 2 und 3a bis 3d gezeigten Stellungen des Betätigungselements 5 liegt dieses jedoch derart im Grundkörper 3, dass eine Drehbewegung des Betätigungselements 5 nicht möglich ist. Um das Betätigungselement 5 zu drehen, muss dieses zunächst aus dem Grundkörper 3 ausgeschwenkt werden, so wie dies in den 4a bis 4d zu erkennen ist. Das Betätigungselement 3 besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich aus dem in den 1 bis 4 zu erkennenden Griffbereich 5.2 und aus einer Betätigungswelle 5.1, die sich durch den Grundkörper 3 hindurch erstreckt. Die Betätigungswelle 5.1 ist im Grundkörper drehbar gelagert und an einem Ende über eine Scharnierverbindung mit dem Griffbereich 5.2 verbunden. Aufgrund der schwenkbeweglichen Verbindung zwischen dem Griffbereich 5.2 und der Betätigungswelle 5.1 kann der Griffbereich 5.2 gegenüber der Betätigungswelle 5.1 und damit auch gegenüber dem Grundkörper 3 verschwenkt werden, so wie dies in den 4a bis 4c ersichtlich ist.
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Damit der Griffbereich 5.2 aus dem Grundkörper 3 ausgeschwenkt werden kann, weist der Grundkörper 3 eine Griffmulde 3.2 auf. Der Griffbereich 5.2 steht in kleines Stück über der Griffmulde 3.2 hervor, so dass mit einer Hand in die Griffmulde 3.2 und hinter den Griffbereich 5.2 gegriffen werden kann, um den Griffbereich 5.2 aus dem Grundkörper auszuschwenken. In der in der 4b gezeigten ausgeschwenkten Stellung kann das Betätigungselement 5 dann gedreht werden, da der Grundkörper 3 den Griffbereich 5.2 nicht mehr umgreift und insofern diesen auch nicht mehr an einer entsprechenden Bewegung hindert. Da es zur Drehung des Betätigungselements 5 erforderlich ist, dieses aus dem Grundkörper 3 auszuschwenken, kann durch eine Verhinderung dieses Ausschwenkens auch verhindert werden, dass die Tür entsprechend entriegelt werden kann. Um den Griffbereich 5.2 insofern im Grundkörper 3 zu sichern, ist eine Sicherungsvorrichtung 7 nach Art eines Schlosses vorgesehen. Bevor das Betätigungselement 5 daher ausgeschwenkt und gedreht werden kann, muss zunächst die Sicherungsvorrichtung 7 entriegelt werden.
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Wie dies in den 3a bis 3d zu erkennen ist, kann die Sicherungsvorrichtung 7 verschiedene Schlössertypen umfassen. Beispielsweise sind in den 3b und 3c verschiedene Steckzylinder gezeigt, die sich über Schlüssel entriegeln lassen und in der 3a ist eine Sicherungsvorrichtung 7 gezeigt, die über ein Werkzeug entriegelbar ist. Zusätzlich kann auch noch eine Schutzkappe vorgesehen sein, so wie diese in der 3d zu erkennen ist und mit welcher verhindert werden kann, dass Schmutz in die Schließzylinder der Sicherungsvorrichtungen 7 eindringt.
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Weiterhin ermöglicht das Verriegelungssystem 10 eine Push-to-Lock-Funktion. Dafür weist der Grundkörper 3 einen federbelasteten Fanghaken 3.3 auf, der in der eingeschwenkten Stellung des Griffbereichs 5.2 in diesen eingreift. Der Fanghaken 3.3 weicht beim Einschwenken des Griffbereichs 5.2 selbstständig entgegen der Federkraft aus und greift dann aufgrund der Federkraft auch selbstständig wieder in den Griffbereich 5.2 bzw. in die Sicherungsvorrichtung 7 ein. Ein erneutes Ausschwenken des Griffbereichs 5.2 ist dann nur möglich, wenn die Sicherungsvorrichtung 7 entriegelt wird. Da der Fanghaken 3.3 beim Einschwenken des Griffbereichs 5.2 selbstständig ausweicht, kann der Griffbereich 5.2 immer in den Grundkörper 3 eingeschwenkt werden, unabhängig von der Stellung der Sicherungsvorrichtung 7, und ist dann zunächst einmal verriegelt.
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Der Fanghaken 3.3 ist von der Vorder- bzw. Außenseite des Grundkörpers 3 in diesem montiert, so dass der Grundkörper 3 keine entsprechenden Montagedurchbrüche erfordert. Dies ist bspw. auch anhand der 5a bis 5c zu erkennen. Denn die Rück- bzw. Innenseite des Grundkörpers 3 weist zumindest in dem Bereich, in dem der eingeschwenkte Griffbereich 5.2 angeordnet ist, keine Durchbrüche oder Öffnungen sondern eine geschlossene Rückseite auf, so dass dahingehend auch keine Dichtungen erforderlich sind.
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Wie dies weiterhin in den 4a bis 4b zu erkennen ist, weist der Grundkörper 3 eine Indikatorfläche 3.1 auf, die erst sichtbar wird, wenn der Griffbereich 5.2 aus dem Grundkörper 3 ausgeschwenkt ist. Diese Indikatorfläche 3.1 ist in einer Signalfarbe eingefärbt und daher auch von weitem gut zu erkennen. Insofern ist dann auf den ersten Blick erkennbar, ob der Griffbereich 5.2 ausgeschwenkt ist oder nicht und ob die Tür zuverlässig verriegelt ist.
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Um über das Verriegelungssystem 10 eine Tür zu verriegeln, ist auf der Rückseite des Grundkörpers 3 ein Verriegelungsmodul 1 mit einem Verriegelungselement 2 vorgesehen, welches über das Betätigungselement 5 zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung hin und her drehbar ist. In der 4a ist die Verriegelungsstellung gezeigt. In dieser kann das Verriegelungselement 2 des Verriegelungsmoduls in oder hinter den Türrahmen greifen und dadurch die Tür gegenüber dem Türrahmen festlegen. Um die Tür zu öffnen, muss dann das Verriegelungselement 2 zunächst in die in der 4c dargestellte Entriegelungsstellung überführt werden. Für eine entsprechende Betätigung ist das Verriegelungsmodul 1 mit dem Betätigungselement 5 gekoppelt, so dass durch die Drehbewegung des Betätigungselements 5 bzw. des Griffbereichs 5.2 das Verriegelungsmodul 1 in die Verriegelungsstellung oder in die Entriegelungsstellung überführt werden kann.
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So wie dies in der 4c zu erkennen ist, ist das Verriegelungselement 2 in dieser Entriegelungsstellung um ca. 90 Grad gegenüber der Verriegelungsstellung gedreht, so dass das Verriegelungselement 2 in dieser Stellung nicht mehr in oder hinter den Türrahmen eingreift und die Tür dann insofern geöffnet werden kann. Zur Verbindung des Verriegelungsmoduls 1 mit dem Betätigungselement 5 ist am unteren Ende der Betätigungswelle 5.1 eine Schnittstelle 6 angeordnet, die sich bei einer Betätigung zusammen mit dem Betätigungselement 5 dreht. Über diese Schnittstelle 6 kann das Verriegelungsmodul 1 mit dem Betätigungselement 5 drehfest verbunden werden, so dass sich bei einer Betätigung auch das Verriegelungselement um die Betätigungsachse B dreht. Zur Verbindung kann ein Verbindungselement 8 in Form einer Schraube verwendet werden, über welches das Verriegelungsmodul 1 dann lösbar mit dem Betätigungselement 5 verbunden sein kann, so wie dies bspw. auch in der 5a, die die Unterseite des Verriegelungssystems 10 zeigt, ersichtlich ist.
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Neben der zusammen mit dem Betätigungselement 5 drehbaren Schnittstelle 6 ist zudem auch noch eine weitere Schnittstelle 4 vorgesehen, die zur Verbindung des Verriegelungsmoduls 1 mit dem Grundkörper 3 dient. Im Gegensatz zu der Schnittstelle 6 ist die Schnittstelle 4 jedoch feststehend ausgebildet. Bei dem in den 5a bis 5d gezeigten Verriegelungsmodul 1 ist diese Schnittstelle 4 jedoch nicht besetzt, da dieser Verriegelungsmodultyp nur eine Verbindung mit dem Betätigungselement 5 erfordert. Andere Verriegelungsmodultypen, wie bspw. das in der 6 dargestellte Fallenschlossmodul 1.2, benötigen jedoch nicht nur eine Verbindung mit dem Betätigungselement 5, sondern zudem auch noch eine unverdrehbar feststehende Schnittstelle zur Verbindung mit dem Grundkörper 3. Das Verriegelungssystem 10 kann somit sowohl für Verriegelungsmodule 1 verwendet werden, die nur die Schnittstelle 6 benötigen, als auch für solche, die neben der Schnittstelle 6 auch die Schnittstelle 4 erfordern. Nachfolgend sollen anhand der 5a bis d nun zunächst verschieden ausgestaltete Verriegelungsmodule 1 beschrieben werden, die dem ersten Verriegelungsmodultyp zugeordnet werden können und die alle nach Art eines Vorreibermoduls 1.1 ausgestaltet sind, bevor dann im Anschluss auf den in den 6 und 7a, 7b dargestellten zweiten Verriegelungsmodultyp näher eingegangen wird.
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Das Vorreibermodul 1.1 gemäß der 5a weist ein als Rollenzunge ausgestaltetes Verriegelungselement 2 auf, welches unmittelbar mit der Schnittstelle 6 bzw. mit dem Betätigungselement 5 verbunden ist. Bei einer Drehung des Betätigungselements 5 dreht sich entsprechend auch das Verriegelungselement 2 hin und her, so wie dies vorstehend im Hinblick auf die 4a bis 4c bereits beschrieben wurde. Die Rollenzunge kann sich um ihre Längsachse frei drehen, was das Zuziehen der Tür erleichtert, da die Rolle auf bzw. am Türrahmen abrollen kann. Zudem kann über die Rollenzunge auch eine gewisse Kompression der Türdichtung erzielt werden.
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Bei der Ausgestaltung, die in der 5b dargestellt ist, ist die Rollenzunge über eine Führung 1.11 mit Betätigungselement 5 verbunden. Die Rollenzunge kann somit in Richtung der Betätigungsachse und damit senkrecht zur Tür bewegt werden, wodurch die Rollenzunge an verschiedene geometrische Abmessungen der Tür bzw. des Türrahmens angepasst werden kann. Das Verriegelungsmodul der 5c weist ebenfalls die in der 5b dargestellte Führung auf. Das Verriegelungselement 2 ist bei diesem Verriegelungsmodul 1 jedoch als Hakenzunge ausgestaltet.
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Bei dem in der 5d gezeigten Verrieglungsmodul 1 handelt es sich ebenfalls um ein Vorreibermodul 1.1, allerdings sind die eigentlichen Vorreiberzungen nicht mit dargestellt. Gezeigt ist vielmehr ein Stangenantrieb 1.12, über den das Betätigungselement 5 auch mit mehreren Vorreiberzungen verbunden werden kann. Der Stangenantrieb 1.12 verfügt dafür über zwei Stangen 1.13, die sich in unterschiedliche Richtungen erstrecken und über die jeweils eine Vorreiberzunge angetrieben werden kann. Insofern bietet dieses Verriegelungsmodul 1 eine Mehrpunktverriegelung für die Tür. Der Stangenantrieb 1.12 weist ferner ein Koppelelement 1. 14 auf, welches über die Schnittstelle 6 mit dem Betätigungselement 5 verbunden ist und welches dafür sorgt, dass die Drehbewegung des Betätigungselements 5 in eine im Wesentlichen lineare Bewegung der beiden Stangen 1.13 umgesetzt wird.
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In der 6 ist ein Verriegelungsmodul 1 eines anderen Typs dargestellt, nämlich ein Fallenschlossmodul 1.2. Im Gegensatz zu dem Vorreibermodul 1.1 erfordert das Fallenschlossmodul 1.2 nicht nur eine drehbare Schnittstelle 6 zur Verbindung mit dem Betätigungselement, sondern zudem auch noch eine feststehende Schnittstelle 4 zur Verbindung mit dem Grundkörper 3. Die entsprechende Schnittstelle 4 weist insgesamt vier einzelne Verbindungspunkte 4.1 auf, die jeweils paarweise neben der Betätigungswelle 5.2 an der Unterseite des Grundkörpers 3 angeordnet sind. Das Fallenschlossmodul 1.2 ist anders als das Vorreibermodul 1.1 zweiteilig ausgestaltet und besteht im Wesentlichen aus einem Rahmen 1.21 und einem Mitnehmer 1.25. Der Mitnehmer 1.25 funktioniert im Grunde ähnlich wie das Verriegelungselement 2 der Vorreibermodule. Denn dieser ist ebenfalls mit der drehbaren Schnittstelle 6 verbunden und lässt sich so über das Betätigungselement 5 hin und her drehen. Der Mitnehmer 1.25 ist dabei an einer Überwurfmuffe angeordnet, die im oberen Bereich mit der Betätigungswelle 5.1 verbunden ist und an der am unteren Ende der Mitnehmer 1.25 senkrecht zur Betätigungsachse B anschließt, so wie dies in der 6 zu erkennen ist.
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Der zweite Teil des Fallenschlossmoduls 1.2 ist als Rahmen 1.21 ausgestaltet und über die feststehende Schnittstelle 4 mit dem Grundkörper 3 verbunden. Der Rahmen 1.21 weist zwei Rahmenplatten 1.22 auf, die jeweils aus zwei 90 Grad zueinander angeordneten Rahmenschenkel, nämlich einem Befestigungsschenkel und einem Lagerschenkel bestehen. Die Befestigungsschenkel liegen direkt aufeinander und sind über Schrauben mit den vier Verbindungspunkten 4.1 der Schnittstellen 4 verbunden. Die senkrecht zu den Befestigungsschenkeln angeordneten Lagerschenkel weisen einen gewissen Abstand zueinander auf und zwischen diesen ist ein als Drehfalle ausgestaltetes Verriegelungselement 2 drehbeweglich angeordnet. Die Drehfalle kann zusammen mit den beiden Rahmenschenkeln 1.22 bzw. mit den beiden Lagerschenkeln einen Riegel 1.26 formschlüssig aufnehmen, so dass der Riegel 1.26 dann zumindest nicht mehr translatorisch bewegt werden kann. In dieser Stellung kann dann auch die Tür nicht mehr gegenüber dem Türrahmen bewegt werden.
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Zur Aufnahme und Sicherung des Riegels weist die Drehfalle einen U-förmigen Aufnahmebereich auf und die Lagerschenkel weisen eine Verriegelungsnut 1.12. Wenn die Tür geschlossen wird, taucht der Riegel 1.26 in die Verriegelungsnut 1.12 und gleichzeitig auch in die Drehfalle ein. Die Drehfalle wird dabei verschwenkt und in die verriegelte Stellung verdreht, so wie dies in den 7a und 7b ersichtlich ist. Das Verriegelungselement 2 ist über ein Federelement in die Entriegelungsstellung vorgespannt, so dass beim Schließen der Tür der Riegel 1.26 entgegen der Kraft der Feder bewegt wird und dieser das Verriegelungselement 2 in die Verriegelungsstellung drückt. In der Verriegelungsstellung wird die Drehfalle von einen Sperrbolzen 1.24 festgehalten und an einer Rückdrehung in die Entriegelungsstellung gehindert. Die Tür wird somit beim Schließen automatisch verriegelt, wenn das Verrieglungselement die Verriegelungsstellung erreicht hat.
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Um die Tür zu öffnen, muss die Drehfalle zurück in die Entriegelungsstellung gedreht werden. Da die Drehfalle in die Entriegelungsstellung vorgespannt ist, geschieht dies automatisch, wenn der Sperrbolzen 1.24 die Drehfalle nicht mehr in der Verriegelungsstellung fixiert. Die Drehfalle springt dann zurück in die Entriegelungsstellung und die Tür kann wieder geöffnet werden.
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Um den Sperrbolzen 1.24 entsprechend zu bewegen, muss das Betätigungselement 5 um die Betätigungsachse B gedreht werden, genauso wie dies vorstehend im Hinblick auf das Vorreibermodul 1.1 bereits beschrieben wurde. Bei dieser Bewegung kommt der Mitnehmer 1.25 in Kontakt mit dem Sperrbolzen 1.24 und nimmt diesen entsprechend mit. Aufgrund der entsprechenden Bewegung des Sperrbolzens 1.24 wird dann die Drehfalle freigegeben und schnappt aufgrund der Federvorspannung auf. Eine erneute Bewegung der Drehfalle in die Verriegelungsstellung ist durch den Mitnehmer 1.25 bzw. durch eine Drehung des Betätigungselements 5 nicht möglich. Anders als dies beim Vorreibermodul 1.1 der Fall ist, muss beim Fallenschlossmodul 1.2 das Verriegelungselement 2 durch die Schließbewegung der Tür bzw. durch die entsprechende Bewegung des Riegels 1.26 in die Verriegelungsstellung überführt werden. Durch die Drehung des Betätigungselements 5 kann das Verriegelungselement 2 daher nur entriegelt, jedoch nicht verriegelt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verriegelungsmodul
- 1.1
- Vorreibermodul
- 1.11
- Führung
- 1.12
- Stangenantrieb
- 1.13
- Stange
- 1.14
- Koppelelement
- 1.2
- Fallenschlossmodul
- 1.21
- Rahmen
- 1.22
- Rahmenplatten
- 1.23
- Verriegelungsnut
- 1.24
- Sperrbolzen
- 1.25
- Mitnehmer
- 1.26
- Riegel
- 2
- Verriegelungselement
- 3
- Grundkörper
- 3.1
- Indikatorfläche
- 3.2
- Griffmulde
- 3.3
- Fanghaken
- 4
- Schnittstelle
- 4.1
- Verbindungspunkt
- 5
- Betätigungselement
- 5.1
- Betätigungswelle
- 5.2
- Griffbereich
- 6
- Schnittstelle
- 7
- Sicherungsvorrichtung
- 8
- Verbindungselement
- 10
- Verriegelungssystem
- B
- Betätigungsachse