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Die Erfindung betrifft einen Scharnierverschluss, mit einem ersten Scharnierelement zur Anordnung an einer Tür und einem zweiten Scharnierelement zur Anordnung an einem Türrahmen, wobei das erste Scharnierelement und das zweite Scharnierelement über eine Verriegelungseinrichtung gegeneinander verriegelbar sind und wobei die Verriegelungseinrichtung über eine Betätigungsvorrichtung betätigbar ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Tür mit einem Scharnierverschluss.
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Unter Scharnierverschlüssen werden ganz allgemein solche Elemente verstanden, die zum einem als Scharnier zum anderen aber auch als Verschluss eingesetzt werden, so dass diesen insoweit eine Doppelfunktion zukommt.
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Wird ein solcher Scharnierverschluss beispielsweise an einer Tür eingesetzt, so kann die Tür um den Scharnierverschluss verschwenkt und dadurch geöffnet werden, ebenso kann über den Scharnierverschluss die Tür aber auch verriegelt werden. Das Einsatzspektrum solcher Scharnierverschlüsse erstreckt sich daher auf ganz verschiedene Bereiche der Technik. Diese können beispielsweise nicht nur an Türen, sondern auch an Fenster, Klappen, Deckeln, Luken oder anderen schwenkbeweglichen Schließelementen eingesetzt werden.
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Scharnierverschlüsse weisen in der Regel zwei gegeneinander bewegbare Scharnierelemente auf, von denen eines zumeist an einem unbeweglichen Türrahmen und eines an einer gegenüber dem Türrahmen schwenkbeweglichen Tür angeordnet ist. Die beiden Scharnierelemente sind dabei drehbar miteinander verbunden, so dass die Tür gegenüber dem Türrahmen verschwenkt werden kann. Weiterhin sind die beiden Scharnierelemente über ein Verriegelungselement lösbar miteinander verbunden, so dass diese die Tür in der verbundenen Stellung nach Art eines Verschlusses verriegeln können.
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In der Entriegelungsstellung sind die beiden Scharnierelemente nicht mehr miteinander verbunden, so dass in dieser Stellung die Tür zumindest im Bereich des entsprechenden Scharnierverschlusses nicht mehr gegenüber dem Rahmen festgelegt ist und geöffnet werden kann.
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Aufgrund der Doppelfunktion werden an einer Tür oftmals mehrere Scharnierverschlüsse angeordnet. In der Regel sind diese auf derselben Seite der Tür jedoch in gegenüberliegenden Endbereichen der Tür angeordnet. Unter Endbereich wird hier der Bereich in der Nähe der Türkanten am Rande der Tür verstanden, in welchem üblicherweise Scharniere oder Verschlüsse angeordnet sind. Wenn sich alle Scharnierverschlüsse in der Verriegelungsstellung befinden, ist die Tür gegenüber dem Rahmen festgelegt und daher nicht bewegbar. Um die Tür zu öffnen, können das oder die Scharnierverschlüsse, die in einem Endbereich der Tür angeordnet sind, von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden und die Tür dann um die verriegelten Scharnierverschlüsse des anderen Endbereichs verschwenkt werden. Die verriegelten Scharnierverschlüsse fungieren dann als Scharniere.
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Weiterhin ist es auch möglich, alle Scharnierverschlüsse der Tür in die Entriegelungsstellung zu überführen, so dass die Tür dann nicht mehr nur gegenüber dem Rahmen verschwenkt, sondern von diesem entfernt werden kann.
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Um einen Scharnierverschluss von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung zu überführen, weisen diese zumeist eine Betätigungsvorrichtung auf, die in der Regel nach Art eines verschwenkbaren Handhebels ausgestaltet ist. Über diese Betätigungsvorrichtung können die Verriegelungseinheiten der Scharnierverschlüsse betätigt und der Scharnierverschluss verriegelt und entriegelt werden. Ein solcher Scharnierverschluss ist beispielsweise in der
DE 10 2015 117 505 beschrieben.
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Zwar haben sich solche Scharnierverschlüsse in der Praxis bewährt, jedoch hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass die Betätigungsvorrichtungen nur von einer Seite des Scharnierverschlusses zugänglich sind. Dies kann dann zu Problemen führen, wenn mit der Tür ansonsten geschlossene Räume verriegelt werden sollen, in denen sich unter Umständen auch Personen aufhalten können. Beispielsweise ist es möglich, dass eine Tür zufällt oder unbeabsichtigt verriegelt wird und die Betätigungsvorrichtungen zur Entriegelung der Scharnierverschlüsse dann nur noch von der Außenseite der Tür erreichbar sind. Sich in einem derart verriegelten Raum befindliche Personen haben keine Möglichkeit, an die außen angeordneten Scharnierverschlüsse zu gelangen und diese zu entriegeln, um die Tür eigenständig zu öffnen. Die Personen sind daher in einer solchen Situation auf Hilfe von außen angewiesen und können sich nicht aus eigener Kraft befreien. Mitunter kann es daher sogar zu einer Gefahr für Leib und Leben kommen, wenn diese Personen keine Hilfe von außen erhalten.
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Davon ausgehend stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Scharnierverschluss anzugeben, der eine Verringerung einer Einsperrgefahr bewirkt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Scharnierverschluss gelöst, der die im Patentanspruch 1 definierten Merkmale aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den auf den Patentanspruch 1 rückbezogenden Unteransprüchen angegeben.
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Durch eine Notentriegelungsvorrichtung können die beiden Scharnierelemente in einer Notsituation schnell und zuverlässig voneinander getrennt werden, so dass sich die Tür unabhängig von einer Betätigung der Betätigungsvorrichtung öffnen lässt. Die Notentriegelungsvorrichtung kann unabhängig von der Betätigungsvorrichtung und unabhängig von der Verriegelungseinheit positioniert werden. Eine in einem Raum eingeschlossene Person ist zur Entriegelung der Scharnierelemente nicht mehr auf die Betätigung der Betätigungsvorrichtung angewiesen.
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Im Hinblick auf die Anordnung der Notentriegelungsvorrichtung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Notentriegelungsvorrichtung und die Betätigungsvorrichtung auf gegenüberliegenden Seiten des Scharnierverschlusses angeordnet sind. Die Notentriegelungsvorrichtung kann aufgrund dieser Anordnung von der gegenüberliegenden Seite des Scharnierverschlusses betätigt werden. Kommt der Scharnierverschluss beispielsweise bei einer Tür zum Einsatz, kann die Betätigungsvorrichtung von außen und die Notentriegelungsvorrichtung von innen betätigt werden. Die Notentriegelungsvorrichtung ist auch von einer in einem Raum eingeschlossenen Person betätigbar, so dass sich diese auch in einer Notsituation aus eigener Kraft befreien kann.
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In Weiterbildung des Scharnierverschlusses hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Notentriegelungsvorrichtung mit der Verriegelungseinrichtung und/oder mit der Betätigungsvorrichtung koppelbar ist. Bei einer Koppelung kann die Verriegelungseinrichtung und/oder die Betätigungsvorrichtung über die Notentriegelungsvorrichtung betätigt werden und die beiden Scharnierelemente so voneinander getrennt werden. Da die Verriegelungseinrichtung auch über die Betätigungsvorrichtung betätigbar ist, ergibt sich die Möglichkeit, dass die Notentriegelungsvorrichtung zur Entriegelung entweder mit der Betätigungsvorrichtung und/oder mit der Verriegelungseinrichtung koppelbar sein kann. In allen Fällen kann dies zu einer Entriegelung des Scharnierverschlusses führen.
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Im Hinblick auf die Betätigungsvorrichtung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese als schwenkbeweglicher Hebel ausgestaltet ist, über welchen die beiden Scharnierelemente insbesondere manuell voneinander entriegelbar sind. Die Betätigungsvorrichtung kann schwenkbeweglich am ersten Scharnierelement gelagert sein und zur Entriegelung gegenüber diesem verschwenkt werden. Die Betätigungsvorrichtung kann in der verriegelten Stellung derart angeordnet sein, dass diese nicht über der Kontur des Scharnierverschlusses hervorsteht. Weiterhin kann die Betätigungsvorrichtung derart ausgestaltet sein, dass diese hintergreifbar ist, so dass die Betätigungsvorrichtung auf einfache Weise per Hand betätigt werden kann.
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Die Verriegelungseinheit kann einen bewegbaren Riegel aufweisen oder als ein solcher ausgestaltet sein. Die Verriegelungseinheit kann linear im ersten Scharnierelement geführt sein und über die Betätigungsvorrichtung und/oder über die Notentriegelungsvorrichtung hin und her bewegbar sein. In der verriegelten Stellung kann die Verriegelungseinheit mit dem zweiten Scharnierelement derart zusammenwirken, dass die beiden Scharnierelemente relativ zueinander drehbar sind. Das zweite Scharnierelement kann einen Verschlussbolzen aufweisen, der über die Verriegelungseinheit insbesondere formschlüssig mit dem ersten Scharnierelement verbunden werden kann. Die Drehachse der beiden Scharnierelemente kann durch den Verschlussbolzen verlaufen, insbesondere entspricht die Drehachse der Scharnierelemente der Symmetrieachse des Verschlussbolzens. Wird der Riegel aus seiner verriegelten Stellung in eine entriegelte Stellung bewegt, so kann der Formschluss aufgehoben und der Verriegelungsbolzen freigeben werden. In dieser Stellung können die beiden Scharnierelemente voneinander getrennt werden. Die Verriegelungseinheit kann in Richtung der Verriegelungsstellung insbesondere über eine Feder vorgespannt sein. Bei einer Entriegelung oder einer Notentriegelung kann die Verriegelungseinheit entgegen der Federkraft in die entriegelte Stellung bewegt werden.
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Die Verriegelungseinheit und die Betätigungseinheit können derart miteinander gekoppelt sein, dass eine Schwenkbewegung der Betätigungseinheit eine lineare Bewegung der Verriegelungseinheit initiiert. Weiterhin ist es auch möglich, dass die Betätigungseinheit in einem Leerwinkel bewegt werden kann, in welcher die Verriegelungseinheit zunächst nicht mit bewegt wird. Weiterhin können die Elemente derart gekoppelt sein, dass auch eine Betätigung der Verriegelungseinheit, beispielsweise über die Notentriegelungsvorrichtung, zu einer Bewegung der Betätigungseinheit führt.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Scharnierverschluss eine einen Schließzylinder und ein Sperrelement aufweisende Sperrvorrichtung zum Sperren der Betätigungsvorrichtung und/oder der Verriegelungseinrichtung aufweist. Über die Sperrvorrichtung kann eine Bewegung der gesperrten Elemente verhindert werden, so dass die beiden Scharnierelemente nicht voneinander getrennt werden können. Alternativ ist auch möglich, dass die Sperrvorrichtung die Betätigungsvorrichtung und die Verriegelungseinrichtung außer Eingriff bringt, so dass die Betätigungsvorrichtung zwar betätigt werden kann, diese Bewegung jedoch nicht auf die Verriegelungseinheit übertragen wird und insoweit nicht zu einer Entriegelung führt. Der Schließzylinder kann beispielsweise als Betätigungszylinder oder als Plättchenzylinder ausgestaltet sein. Ferner ist es jedoch auch möglich, dass die Sperrvorrichtung keinen Schließzylinder und/oder kein Sperrelement aufweist. Die Sperrvorrichtung kann in so einem Fall beispielsweise als Zahlenschloss, als elektrisches Schloss, als Chubbschloss oder dergleichen ausgestaltet sein.
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Im Hinblick auf die Sperrvorrichtung wird weiter vorgeschlagen, dass der Schließzylinder an der Betätigungsvorrichtung angeordnet und zwischen einer Sperrstellung und einer Entsperrstellung hin und her bewegbar ist, wobei der Schließzylinder in der Sperrstellung mit dem Sperrelement derart zusammenwirkt, dass die Betätigungsvorrichtung gegenüber dem Sperrelement festgelegt ist. Das Sperrelement kann am ersten Scharnierelement angeordnet sein. Der Schließzylinder und das Sperrelement können nach Art eines Türschlosses zusammenwirken. In den Schließzylinder kann von außen ein Schlüssel oder ein Werkzeug einführbar sein, was dann eine Drehung des Schließzylinders ermöglicht, so dass dieser zwischen der Sperrstellung und der Entsperrstellung hin und her bewegbar sein kann. Der Schließzylinder kann einen Vorsprung, eine Verriegelungsnase oder einen Schließbart aufweisen, der das Sperrelement in der verriegelten Stellung hinterschneiden kann. Durch einen solchen Hinterschnitt kommt es zu einer formschlüssigen Verbindung und die Betätigungsvorrichtung kann nicht mehr gegenüber dem ersten Scharnierelement bewegt werden.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Sperrelement und/oder der Schließzylinder derart ausgestaltet sind, dass die Betätigungsvorrichtung auch dann in die Verriegelungsstellung überführbar ist, wenn sich der Schließzylinder in der Sperrstellung befindet. Diese Ausgestaltung ermöglicht, dass die Betätigungsvorrichtung in die verriegelte Stellung verbracht werden kann, selbst wenn sich der Schließzylinder in der verriegelten Stellung befindet. Es ist nicht erforderlich, den Schließzylinder erst dann in die Sperrstellung zu bringen, wenn sich die Betätigungsvorrichtung bereits in ihrer Verriegelungsstellung befindet. Auf diese Weise kann eine sehr schnelle Verriegelung ermöglicht werden. Zudem kommt es nicht zu einer Beschädigung der Elemente, insbesondere des Schließzylinders und/oder des Sperrelements, wie es beispielsweise bei handelsüblichen Türschlössern der Fall ist, wenn die Tür zugeschlagen wird, der Riegel des Türschlosses jedoch hervorsteht und dann gegen den Rahmen der Tür schlägt. Der Schließzylinder und/oder das Sperrelement können Schnappelemente, insbesondere federbelastete Schnappelemente, nach Art einer Schlossfalle aufweisen, die bei einem Verriegelungsvorgang der Betätigungsvorrichtung ausweichen. Auf diese Weise kann auch ein gesperrter Schließzylinder mit dem Sperrelement zusammenwirken bzw. in das Sperrelement eingreifen oder dieses hinterschneiden.
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Im Hinblick auf die Notentriegelungsvorrichtung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese zur Notentriegelung über die Verriegelungseinrichtung und/oder die Betätigungsvorrichtung einen Notbetätigungsbereich aufweist. Über den Notbetätigungsbereich kann die Notentriegelungsvorrichtung mit der Verriegelungseinrichtung und/oder der Betätigungsvorrichtung zusammenwirken und diese zur Notentriegelung von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführen. Der Notbetätigungsbereich kann auf einer der Verriegelungseinheit und/oder der Betätigungsvorrichtung zugewandten Seite der Notentriegelungsvorrichtung angeordnet sein. Auf einer gegenüberliegenden Seite kann die Notentriegelungsvorrichtung einen Handhabungsbereich aufweisen, über welchen die Notentriegelungsvorrichtung betätigbar sein kann. Der Handhabungsbereich kann über der Tür hervorstehen und zur Notentrigelung in Richtung der Tür gedrückt werden. Diese bewirkt ebenfalls eine Bewegung des Notbetätigungsbereichs. Der Handhabungsbereich kann zur zuverlässigen Betätigung pilzförmig ausgestaltet sein und beispielsweise mit einer Handlungsanweisung versehen sein, die auf die Möglichkeit einer Notentriegelung hinweist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass der Notbetätigungsbereich eine erste Wirkkontur zum Entsperren der Sperrvorrichtung und eine zweite Wirkkontur zum Notentriegeln der Verriegelungseinrichtung und/oder der Betätigungsvorrichtung aufweist. Die Notentriegelungsvorrichtung kann sowohl die Sperrvorrichtung entsperren als auch die Verriegelungseinrichtung und/oder die Betätigungsvorrichtung entriegeln. Auf diese Weise kann der Scharnierverschluss zuverlässig notentriegelt werden, auch dann, wenn das Sperrelement gesperrt ist.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Wirkkonturen derart angeordnet sind, dass bei einer Notentriegelung zunächst die Sperrvorrichtung über die erste Wirkkontur entsperrt wird und dann zur Entriegelung der Scharnierelemente die zweite Wirkkontur die Verriegelungseinrichtung und/oder die Betätigungsvorrichtung entriegelt. Bei einer Notentriegelung kann in zeitlicher Hinsicht zunächst die Sperrvorrichtung entsperrt werden, was dann eine Bewegung der Betätigungsvorrichtung und/oder des Verriegelungselements erlaubt. Bei einer weitergehenden Betätigung werden dann die Verriegelungseinrichtung und/oder die Betätigungsvorrichtung entriegelt, so dass die beiden Scharnierelemente voneinander getrennt werden können. Für die die Notentriegelungsvorrichtung betätigende Person sind die beiden verschiedenen und nacheinander ablaufenden Wirkmechanismen nicht ersichtlich, insbesondere da diese bei einer Notentriegelung unmittelbar aufeinander folgen und so eine sehr schnelle Notentriegelung ermöglicht ist. Die Wirkkonturen können in Notentriegelungsrichtung hintereinander angeordnet sein, insbesondere sind die zweite Wirkkontur am Ende des Wirkbereiches und die erste Wirkkontur unterhalb der zweiten Wirkkontur angeordnet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass die Verriegelungseinrichtung eine Koppelkontur aufweist, die korrespondierend zu der zweiten Wirkkontur der Notentriegelungsvorrichtung ausgestaltet ist, wobei bei einer Notentriegelung die zweite Wirkkontur mit der Koppelkontur zusammenwirkt. Durch ein Zusammenwirken der zweiten Wirkkontur mit der Koppelkontur kann das Verriegelungselement aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden. Die Verriegelungseinheit kann eine Ausnehmung aufweisen, in die die Notentriegelungsvorrichtung bei einer Notentriegelung eintauchen und die Verriegelungseinheit so bewegen bzw. entriegeln kann. Die Notbetätigungsrichtung und die Entriegelungsrichtung, in die die Verriegelungseinheit bei einer Notentriegelung bewegt wird, können im rechten Winkel zueinander stehen.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn die erste Wirkkontur als Aussparung und die zweite Wirkkontur als Anlaufschräge ausgebildet sind. Die erste Wirkkontur kann bei einer Notentriegelung mit dem Sperrelement in Eingriff kommen und dieses derart bewegen, dass dieses entsperrt wird. Die Bewegung kann dann zu einer Entsperrung des Sperrelements führen, so dass das Sperrelement und der Schließzylinder außer Eingriff gelangen. Die Koppelkontur des Verriegelungselements kann genau wie die zweite Wirkkontur ebenfalls als Anlaufschräge ausgestaltet sein. Bei einer Notentriegelung können die beiden Anlaufschrägen derart miteinander in Kontakt kommen, dass die Notentriegelungsvorrichtung die Verriegelungseinheit bewegen kann.
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Im Hinblick auf die Notentriegelungsvorrichtung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese als Einschlagbolzen ausgestaltet ist. Ein Einschlagbolzen ermöglicht eine sehr einfache und selbsterklärende Betätigung. In einem Notfall braucht daher bloß eine Druckkraft auf die Notentriegelungsvorrichtung aufgebracht und diese in Richtung der Tür gedrückt werden. Weiterhin kann die Notentriegelungsvorrichtung auch als Schlüssel, als Entriegelungspin, als Druckknopf oder als Druckbolzen ausgestaltet sein.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Notentriegelungsvorrichtung in einer Grundstellung gegen eine Bewegung entgegen der Notentriegelungsrichtung gesichert sein. Eine solche Sicherung verhindert, dass die Notentriegelungsvorrichtung beispielsweise aus einer Tür entfernt werden kann. Die Grundstellung kann der Stellung entsprechend, in der die Notentriegelungsvorrichtung nicht betätigt wurde. In dieser Stellung steht der Handhabungsbereich der Notentriegelungsvorrichtung am weitesten gegenüber der Tür hervor. Die Notentriegelungsvorrichtung kann eine Raste aufweisen, die in der Grundstellung mit einem Vorsprung oder einem Klips zusammenwirkt, so dass eine Bewegung entgegen der Notentriegelungsrichtung gesperrt ist. Ferner ist es auch möglich, dass die Notentriegelungsvorrichtung anderweitig gesichert ist, beispielsweise über eine Führung mit zwei Anschlägen, die die maximale Bewegung begrenzen.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Notentriegelungsvorrichtung in einem Führungselement geführt ist und über ein Dichtelement gegenüber diesem abgedichtet ist. Über das Dichtelement kann ein Gasaustausch unterbunden werden, so dass die Scharnierverschlüsse auch bei luftdicht abzuschließenden Räumen eingesetzt werden können. Die Notentriegelungsvorrichtung kann eine Nut aufweisen, in der das Dichtelement angeordnet ist. Das Dichtelement kann als O-Ring ausgestaltet sein. Das Führungselement kann in der Tür angeordnet sein und von einer Seite der Tür bis zur anderen Seite der Tür reichen. Der Vorsprung oder Klips zur Verhinderung eines Herausziehens der Notentkopplungseinrichtung kann in oder an der Führung angeordnet sein.
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Weiterhin wird im Hinblick auf das eingangs geschilderte Problem und die gestellte Aufgabe eine Tür mit einem Scharnierverschluss vorgeschlagen, der in der vorstehend beschriebenen Weise ausgestaltet ist.
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Im Hinblick auf die Tür hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn an zwei gegenüberliegenden Endbereichen der Tür jeweils mindestens ein Scharnierverschluss angeordnet ist. Die Tür kann beispielsweise eckig, insbesondere rechteckig sein und die Scharnierverschlüsse können im Bereich zweier sich gegenüberliegenden Endbereichen angeordnet sein. Ferner ist es jedoch auch möglich, dass die Tür rund ausgestaltet ist. Auch bei einer solchen Tür können die Scharnierelemente an gegenüberliegenden Endbereichen zum Einsatz kommen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung sollen nachfolgend unter Zuhilfenahme der in den Figuren darstellten Ausführungsbeispiele noch näher erläutert werden. Darin zeigen:
- 1a, b eine Vorder- und eine Rückansicht eines montierten Scharnierverschlusses;
- 2 eine Explosionsdarstellung des Scharnierverschlusses gemäß 1a;
- 3a - c Detailansichten der Notentriegelungsvorrichtung in einer Explosionsansicht und im montierten Zustand von zwei verschiedenen Seiten;
- 4 a, b perspektivische Detailansichten der Notentriegelungsvorrichtung;
- 5a, b Schnittansichten des Scharnierverschlusses in einer verriegelten und gesperrten Stellung;
- 6a, b Schnittansichten des Scharnierverschlusses in einer verriegelten und entsperrten Stellung;
- 7a, b Schnittansichten des Scharnierverschlusses in einer entriegelten Stellung;
- 8a, b perspektivische Detailansichten der Notentriegelungsvorrichtung in Zusammenwirkung mit einem Sperrelement und einer Verriegelungsvorrichtung;
- 9 schematische Ansicht einer Tür mit vier Scharnierverschlüssen.
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Scharnierverschlüsse 1 weisen zumeist zwei schwenkbeweglich und lösbar miteinander gekoppelte Scharnierelemente 2, 3 auf, die zum einen als Scharnier dienen, so dass eine Tür 4 beispielsweise geöffnet oder geschlossen werden kann, andererseits jedoch auch als Verschluss, um eine Tür 4 zu verriegeln.
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Unter dem Begriff „Tür“ sind im Sinne dieser Erfindung ganz allgemein schwenkbare Schließelemente zu verstehen, die zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung hin und her bewegbar sind. Neben normalen Türen im eigentlichen Sinne fallen daher beispielsweise auch Klappen, Luken, Deckel, Fenster und dergleichen unter diesem Begriff.
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Nachfolgend soll nun zunächst anhand der 9 die Anordnung von vier Scharnierverschlüssen 1 an einer Tür 4 und die verschiedenen Möglichkeiten der Türöffnung beschrieben werden, bevor dann auf die genauere Ausgestaltung der Scharnierverschlüsse 1 weiter eingegangen wird.
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In der 9 ist die Außenseite einer Tür 4 mit vier an der Tür 4 angeordneten Scharnierverschlüssen 1 dargestellt. Der Rahmen der Tür 4, an welchem jeweils die zweiten Scharnierelemente 3 der Scharnierverschlüsse 1 angeordnet sind, ist in der 9 nicht mit dargestellt.
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Wenn sich alle vier Scharnierverschlüsse 1 in der verriegelten Stellung befinden, ist die Tür 4 gegenüber dem Rahmen festgelegt und kann nicht geöffnet werden. Die Scharnierverschlüsse 1 wirken dann entsprechend als Verschlüsse, die die Tür 4 verriegeln.
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Um die Tür 4 zu öffnen, müssen beide auf einer Seite der Tür 4 angeordnete Scharnierverschlüsse 1 entriegelt werden. Werden beispielsweise die beiden rechten Scharnierverschlüsse 1 entriegelt, so kann die Tür 4 um die beiden auf der anderen Seite und sich noch in der verriegelten Stellung befindlichen Scharnierverschlüsse 1 verschwenkt werden. In dieser Stellung wirken die beiden rechten Scharnierverschlüsse 1 dann als Scharniere. Weiterhin können auch alle vier Scharnierverschlüsse 1 entriegelt werden, so dass die Tür 4 im Ganzen von dem Rahmen entfernt werden kann.
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Um die Scharnierverschlüsse 1 von der verriegelten Stellung in die entriegelte Stellung zu überführen, weisen diese jeweils eine Betätigungsvorrichtung 6 auf, die beispielsweise in den 1 und 2 dargestellt ist. Da die Scharnierverschlüsse 1 gemäß der Darstellung in 9 jedoch allesamt an der Außenseite der Tür 4 angeordnet sind, lassen sich auch die entsprechenden Betätigungsvorrichtungen 6 nur von der Außenseite der Tür 4 aus betätigen. So ist es nicht möglich, die Scharnierverschlüsse 1 aus dem Inneren über die Betätigungsvorrichtungen 6 zu entriegeln und die Tür 4 dann zu öffnen. Um die Scharnierverschlüsse 1 nun jedoch in einer Notsituation dennoch auch aus dem Innenraum entriegeln zu können, weisen diese jeweils eine Notentriegelungsvorrichtung 8 auf, die aus dem Innenraum notbetätigbar ist. Diese Notentriegelungsvorrichtung 8 wird nachfolgend im Hinblick auf die 1 bis 7 noch näher beschrieben.
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In der Darstellung der 1a und 1b ist der Scharnierverschluss 1 im montierten Zustand an einer Tür 4 von zwei verschiedenen Seiten dargestellt. Das erste Scharnierelement 2 ist dabei an der Tür 4 und das zweite Scharnierelement 3 ist an einem in den Figuren nicht dargestellten Türrahmen angeordnet. Die Seite der Tür 4, auf welcher das Scharnierelement 2 angeordnet ist, entspricht in dem Ausführungsbeispiel der Außenseite der Tür 4, die gegenüberliegende Seite der Tür 4 entsprechend der Innenseite.
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In der 2 ist der Scharnierverschluss 1 in einer Explosionsstellung gezeigt, wobei die beiden Scharnierelemente 2, 3 getrennt voneinander dargestellt sind. Weiterhin ist auch die Notentriegelungsvorrichtung 8 zu erkennen, die von der Innenseite der Tür 4 her montiert wird und im montierten Zustand teilweise über der Innenseite der Tür 4 hervorsteht, so wie dies auch in der 1 b zu erkennen ist.
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Die 3a bis c entsprechen den 1a, b und 2, wobei die Scharnierelemente 2, 3 nicht mit dargestellt sind. Die Notentriegelungsvorrichtung 8 ist in der Tür 4 über ein Führungselement 9 in Form einer Lagerbuchse angeordnet. Dieses Führungselement 9 reicht durch die Tür 4 hindurch und wird über Schrauben mit dieser verbunden. An der Innenseite der Tür 4 weist das Führungselement einen rosettenartigen Vorsprung auf, der im montierten Zustand auf der Innenseite der Tür 4 aufliegt. In der montierten Stellung ragt die Notentriegelungsvorrichtung 8 bzw. ein Wirkbereich 8.1 der Notentriegelungsvorrichtung 8 durch die Tür 4 hindurch, so dass sich dieser im montierten Zustand in das erste Scharnierelement 2 hinein erstreckt. Nachfolgend soll nun anhand der weiteren Figuren, insbesondere anhand der in den 5 bis 7 dargestellten verschiedenen Stellungen, näher erläutert werden. Die 5a, 6a und 7a zeigen den Scharnierverschluss 1 dabei jeweils in einer ersten Schnittansicht, die 5b, 6b und 7b in einer zweiten Schnittansicht, senkrecht zu der ersten Schnittansicht.
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In der Darstellung der 5b ist der Scharnierverschluss 1 in einer verriegelten und gesperrten Stellung dargestellt. Die Betätigungsvorrichtung 6 ist in dieser Stellung in die Kontur des Scharnierverschlusses 1 hineingeschwenkt und die Notentriegelungsvorrichtung 8 befindet sich in der Grundstellung. Die Verriegelungseinrichtung 7 befindet sich in der verriegelten Stellung und hält den am zweiten Scharnierelement 3 angeordneten Bolzen 5 in der am ersten Scharnierelement 2 angeordneten Aufnahme 12. In dieser Stellung kann das erste Scharnierelement 2 um die Längsachse des Bolzens 5 verschwenkt und die Tür 4 geöffnet werden, sofern diese nicht noch auf andere Weise gesichert ist, vgl. 8.
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Weiterhin befindet sich der Scharnierverschluss 1 gemäß 5 in der gesperrten Stellung. In dieser ist die Betätigungsvorrichtung 6 gesperrt und kann nicht um die Betätigungsdrehachse B verschwenkt werden. Die Betätigungsvorrichtung 6 weist einen Schließzylinder 10.1 auf, der zusammen mit dem Sperrelement 10.2 eine Sperrvorrichtung 10 bildet. In der in 5b dargestellten Stellung steht der Schließzylinder 10.1 mit dem am ersten Scharnierelement 2 angeordneten Sperrelement 10.2 in Eingriff, so dass die Betätigungsvorrichtung 6 nicht verschwenkt werden kann. Die Verriegelungseinrichtung 7 liegt in dieser Stellung über eine Koppelkante 7.2 an einer korrespondierenden Koppelkante 6.1 der Betätigungsvorrichtung 6 an und kann aufgrund der Sperrwirkung der Sperrvorrichtung 10 auf die Betätigungsvorrichtung 6 ebenfalls nicht bewegt werden.
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Sollen die beiden Scharnierelemente 2,3 nun in einer Notsituation voneinander getrennt werden, so dass die Tür 4 geöffnet werden kann, muss zunächst die Sperrvorrichtung 10 entsperrt werden. Die Notentriegelungsvorrichtung 8 weist dafür eine erste Wirkkontur 8.2 auf, die als Ausnehmung ausgestaltet und in den vergrößerten Darstellungen der 4 zu erkennen ist. In der verriegelten und gesperrten Stellung gemäß 5 liegt diese erste Wirkkontur 8.2 am Sperrelement 10.2 an. Wird die Notentriegelungsvorrichtung 8 nun in Notbetätigungsrichtung N betätigt, also gemäß der 5b nach oben bewegt, so entsperrt die erste Wirkkontur 8.2 zunächst das Sperrelement 10.2. Dieses gelangt aufgrund der Bewegung der Notentriegelungsvorrichtung 8 außer Eingriff mit dem Schließzylinder 10.1, so dass die Betätigungsvorrichtung 6 dann entsperrt ist. Diese noch verriegelte, jedoch bereits entsperrte Stellung ist in den 6a, b dargestellt. Wie zu erkennen, ist die Notentriegelungsvorrichtung 8 bereits ein Stück in Notbetätigungsrichtung N verschoben.
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Wird die Notentriegelungsvorrichtung 8 noch weiter in Notbetätigungsrichtung N bewegt, gelangt die zweite Wirkkontur 8.3, die nach Art einer Anlaufschräge ausgestaltet ist, in Anlage mit der Koppelkontur 7.1 der Verriegelungseinrichtung 7. Wird die Notentriegelungsvorrichtung 8 dann weiter in Notbetätigungsrichtung N bewegt, so bewegt sich die Verriegelungseinrichtung 7 aus ihrer in den 6 dargestellten verriegelten Stellung in die in den 7 dargestellte entriegelte Stellung. In dieser ist der Bolzen 5 nicht mehr in der Aufnahme 12 gesichert, so dass die beiden Scharnierelemente 2,3 voneinander getrennt werden können.
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Die Verriegelungseinrichtung 7 ist über eine Druckfeder 13 in Richtung der verriegelten Stellung vorgespannt. Bei einer Notbetätigung wird die Verriegelungseinrichtung 7 entgegen der Federkraft bewegt. Aufgrund des Kontaktes der Koppelkante 7.2 der Verriegelungseinrichtung 7 mit der Koppelkante 6.1 führt die Entriegelungsbewegung der Verriegelungseinrichtung 7 dazu, dass die Betätigungsvorrichtung 6 um die Betätigungsdrehachse B gedreht und damit aus der Kontur des Scharnierverschlusses 1 herausgeschwenkt wird.
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Wie dies in der Grundstellung gemäß der Darstellung der 5 zu erkennen ist, weist die Notentriegelungsvorrichtung 8 ferner eine Nut 8.5 auf, in der ein Dichtelement 11 in Form eines O-Rings aufgenommen ist. Das Dichtelement 11 dichtet die Notentriegelungsvorrichtung 8 gegenüber dem Führungselement 9 ab, so dass kein Gasaustausch zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Tür 4 stattfinden kann.
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Ferner ist die Notentriegelungsvorrichtung 8 in der Grundstellung gegen ein Herausziehen aus dem Führungselement 9 bzw. der Tür 4 gesichert. Die Notentriegelungsvorrichtung 8 weist dafür eine Rastkante 8.6, die in der Grundstellung an einem als Klips ausgestalteten Vorsprung 9.1 des Führungselements 9 anliegt, so dass ein Herausziehen der Notentriegelungsvorrichtung 8 nicht möglich ist.
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Nachfolgend soll anhand der 8a und 8b noch einmal beschrieben werden, wie die Notentriegelungsvorrichtung 8 zum Entsperren mit dem Schließelement 10.2 und zum Entriegeln mit dem Verschlusselement 7 zusammenwirkt. Die in den 8a und 8b dargestellte Notentriegelungsvorrichtung 8 weist zwar hinsichtlich deren konstruktiver Ausgestaltung geringe Unterschiede zu den in den restlichen Figuren dargestellten Verriegelungsvorrichtungen 8 auf, diese wirken sich jedoch nicht auf die Funktionsweise aus, weshalb die verschiedenen Notentriegelungsvorrichtungen 8 untereinander austauschbar sind.
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In den 8a und 8b ist die Notentriegelungsvorrichtung 8 analog zu den 5a und 5b jeweils in der Grundstellung gezeigt. Wird die Notentriegelungsvorrichtung 8 zur Notentriegelung in Notbetätigungsrichtung N bewegt, kommt zunächst die erste Wirkkontur 8.2 in Kontakt mit dem Sperrelement 10.2. Dieses weist eine Abschrägung 10.23 auf, die bei einer Bewegung der Notentriegelungsvorrichtung 8 nach Art einer Anlaufschräge mit der ersten Wirkkontur 8.2 zusammenwirkt. Das Sperrelement 10.2 ist drehbeweglich gelagert und weist eine Bohrung 10.22 zur Aufnahme eines Bolzens oder eines anderen Lagerelements auf. Ferner weist das Sperrelement 10.2 eine Feder 10.23 auf, über welche es in die Sperrstellung vorgespannt ist.
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Wird die Notentriegelungsvorrichtung 8 in Notbetätigungsrichtung N bewegt, so kommt die erste Wirkkontur 8.2 in Kontakt mit der Abschrägung 10.23, was dazu führt, dass das Sperrelement 10.2 entgegen der Kraft der Feder 10.23 um eine durch die Bohrung 10.22 verlaufende Achse verschwenkt wird. Diese Schwenkbewegung führt dann zu einer Entsperrung der Sperrvorrichtung 10.
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Eine weitere Bewegung der Notentriegelungsvorrichtung 8 führt dazu, dass die zweite Wirkkontur 8.3 in Kontakt mit der Koppelkontur 7.1 kommt und die Verriegelungseinrichtung 7 entgegen der Kraft der Feder 13 in die entriegelte Stellung überführt wird, wie dies auch vorstehend im Hinblick auf die 7 beschrieben wurde.
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Die genauere Ausgestaltung der Verriegelungseinrichtung 7 ist in der 8b dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Koppelkontur 7.1 auf der der Notentriegelungsvorrichtung 8 gegenüberliegenden Seite der Verriegelungseinrichtung 7 angeordnet ist, so dass die Notentriegelungsvorrichtung 8 beim Entriegeln in die Verriegelungseinrichtung 7 eintaucht und dann die zweite Wirkkontur 8.3 an dem Koppelbereich 7.2 anschlägt und bei einer weiteren Bewegung die Verriegelungseinrichtung 7 entriegelt. In der entriegelten Stellung ragt die Spitze der zweiten Wirkkontur 8.3 über die Verriegelungseinrichtung 7 hinaus, so wie dies auch in der 7a zu erkennen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scharnierverschluss
- 2
- erstes Scharnierelement
- 3
- zweites Scharnierelement
- 4
- Tür
- 5
- Bolzen
- 6
- Betätigungsvorrichtung
- 6.1
- Koppelkante
- 7
- Verriegelungseinrichtung
- 7.1
- Koppelkontur
- 7.2
- Koppelkante
- 8
- Notentriegelungsvorrichtung
- 8.1
- Notbetätigungsbereich
- 8.2
- erste Wirkkontur
- 8.3
- zweite Wirkkontur
- 8.4
- Handhabungsbereich
- 8.5
- Nut
- 8.6
- Rastkante
- 9
- Führungselement
- 9.1
- Vorsprung
- 10
- Sperrvorrichtung
- 10.1
- Schließzylinder
- 10.2
- Sperrelement
- 10.21
- Feder
- 10.22
- Bohrung
- 10.23
- Abschrägung
- 11
- Dichtelement
- 12
- Aufnahme
- 13
- Druckfeder
- B
- Betätigungsdrehachse
- N
- Notbetätigungsrichtung