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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Armlehne, die zur Befestigung auf einer Fahrzeugvorrichtung bestimmt ist, wie beispielsweise auf einem Fahrzeugsitz, und genauer auf einem Sitz eines Kraftfahrzeugs des Typs, umfassend:
- - eine Basis;
- - eine Stützfläche, die auf der Basis befestigt ist und sich hauptsächlich gemäß einer Richtung der Längserstreckung erstreckt, die zur Aufnahme eines Ellbogens oder eines Unterarms eines Insassen bestimmt ist.
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Die ‚Erfindung betrifft ebenfalls eine Einheit, die eine Fahrzeugvorrichtung und eine derartige, an der Vorrichtung befestigte Armlehne umfasst.
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Im Rahmen von so genannten „autonomen“ Fahrzeugen, bei denen der Eingriff eines Fahrers für das Fahren des Fahrzeugs reduziert, ja sogar quasi Null ist, kann die Ausgestaltung des Fahrgastraums durch Ändern der Ausrichtung und/oder der Position der Sitze modulierbar sein, da diese nicht mehr notwendigerweise in Richtung Straße gedreht sein müssen. So kann beispielsweise vorgesehen sein, die Sitze zueinander zu drehen und/oder die Sitze in ausgezogenen Positionen zu platzieren, die für die Insassen des Fahrzeugs komfortabler sind, beispielsweise um einen Film zu sehen, wenn das Fahrzeug im automatischen Fahrmodus ist.
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Eine der Aufgaben der Erfindung besteht drin, den Komfort der Insassen durch den Vorschlag einer besonders komfortablen und an die verschiedenen Positionen des Sitzes anpassbaren Armlehne weiter zu verbessern.
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Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung eine Armlehne des vorgenannten Typs, wobei die Stützfläche in Bezug auf die Basis um eine erste Achse, die etwa senkrecht zu der Stützfläche ist, drehbar beweglich ist, in Bezug auf die Basis gemäß der Richtung der Längserstreckung translatorisch beweglich ist und gemäß einer Höhenrichtung etwa senkrecht zur Stützfläche in Bezug auf mindestens einen Teil der Basis translatorisch beweglich ist.
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Somit erlauben die drei Freiheitsgrade der Stützfläche der Armlehne eine Einstellung der Armlehne, die an alle Positionen des Sitzes und an den Körperbau des Insassen und/oder des Fahrers besonders angepasst ist. Der Komfort des Insassen und/oder des Fahrers ist damit verbessert.
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Gemäß anderen Aspekten der Erfindung umfasst die Armlehne eins oder mehrere der folgenden Merkmale, die allein oder gemäß allen technisch möglichen Kombinationen herangezogen werden:
- - die Stützfläche umfasst gemäß der Richtung der Längserstreckung ein distales Ende und ein proximales Ende, wobei das distale Ende an der Basis befestigt ist;
- - die Armlehne umfasst ferner eine Dockingstation, die zum Halten und/oder Anschließen eines tragbaren Geräts, wie ein Smartphone, auf der Stützfläche bestimmt ist, wobei die Dockingstation auf dem distalen Ende der Stützfläche angeordnet ist;
- - die Armlehne ist zwischen mindestens einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration automatisch beweglich, wobei die Stützfläche in einer vorher festgelegten ersten Position in der ersten Konfiguration und in einer vorher festgelegten zweiten Position in der zweiten Konfiguration ist;
- - die Armlehne ist zwischen der ersten Konfiguration und der zweiten Konfiguration beweglich, wenn das tragbare Gerät gehalten und/oder an die Dockingstation angeschlossen ist;
- - die Basis umfasst mindestens ein festes erstes Element und ein zweites Element, das mit dem ersten Element verbunden und an der Stützfläche befestigt ist, wobei die Stützfläche gemäß der Höhenrichtung in Bezug auf das erste Element translatorisch beweglich ist;
- - das distale Ende der Stützfläche ist am zweiten Element der Basis gemäß der ersten Achse schwenkbar befestigt;
- - das distale Ende der Stützfläche ist am zweiten Element der Basis gemäß einer zweiten Achse, die etwa senkrecht zu einer Hauptrichtung der Längserstreckung des zweiten Elements und zur Höhenrichtung ist, schwenkbar befestigt, und das zweite Element der Basis ist am ersten Element der Basis gemäß einer dritten Achse, die etwa parallel zur zweiten Achse ist, schwenkbar befestigt.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Einheit, umfassend eine Fahrzeugvorrichtung und mindestens eine wie oben beschriebene Armlehne, die auf der Vorrichtung befestigt ist.
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Gemäß besonderen Ausführungsformen ist die Vorrichtung aus einem Sitz, einer Mittelkonsole oder einem Türpaneel eines Fahrzeugs ausgewählt.
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Weitere Gesichtspunkte und Vorteile ergeben sich aus der Lektüre der folgenden Beschreibung, die als Beispiel gegeben wird und sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht, von denen:
- - [1] die 1 eine perspektivische schematische Darstellung einer Einheit gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist,
- - [2] die 2 eine perspektivische schematische Darstellung der Stützfläche einer Armlehne der Einheit der 1 ist,
- - [3] die 3 eine schematische Darstellung aus der Draufsicht der Einheit der 1 ist,
- - [4] [5] die 4 und 5 Seitenansichten der Armlehne der Einheit des 1 oder 3 in zwei verschiedenen Positionen sind, und
- - [6] [7] die 6 und 7 Seitenansichten einer Armlehne gemäß einer zweiten Ausführungsform sind.
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Im Folgenden sind die Richtungen die üblichen Richtungen eines Kraftfahrzeugs. Somit sind die Begriffe „ober“, „unter“, „vorn“, „hinten“, „rechts“ und „links“ in Bezug auf die normale Fahrtrichtung eines Kraftfahrzeugs und auf die Position eines Fahrers zu verstehen, der das Fahrzeug manuell lenkt. Ebenso ist die Längsrichtung als normale Fahrtrichtung des Fahrzeugs definiert, die der Länge des Fahrzeugs entspricht. Die transversale Richtung ist als etwa senkrecht zur Längsrichtung definiert und entspricht der Breite des Fahrzeugs. Die Höhenrichtung ist etwa senkrecht zur Längsrichtung und zur transversalen Richtung und entspricht der Höhe des Fahrzeugs.
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Die 1 zeigt eine Einheit 6, die eine erfindungsgemäße Fahrzeugvorrichtung 8 umfasst.
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Bei der Ausführungsform, die auf den 1 bis 7 dargestellt ist, ist die Fahrzeugvorrichtung 8 ein Fahrzeugsitz 10 und genauer ein Sitz 10 eines Kraftfahrzeugs.
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Als Variante ist die Fahrzeugvorrichtung 8 eine Mittelkonsole, die zwischen einem vorderen Fahrersitz und einem vorderen Beifahrersitz angeordnet ist.
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Als weitere Variante ist die Fahrzeugvorrichtung 8 ein Türpaneel eines Fahrzeugs.
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Der Sitz 10 umfasst eine Sitzfläche 12 und eine Rückenlehne 14, die zur Aufnahme eines Insassen bestimmt ist. Der Sitzes 10 umfasst ferner eine Armlehne 16, die am Sitz 10 befestigt ist.
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Die erfindungsgemäße Armlehne 16 umfasst eine Basis 18, die am Sitz 10 befestigt ist, und eine Stützfläche 20, die auf der 2 gesondert dargestellt ist. Die Stützfläche 20 ist an der Basis 18 befestigt und erstreckt sich hauptsächlich gemäß einer Richtung der Längserstreckung L.
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Genauer umfasst die Stützfläche 20 ein distales Ende 22 und ein proximales Ende 24. Das distale Ende 22 ist an der Basis 18 befestigt. Das proximale Ende 24 ist frei.
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Die Basis 18 umfasst ein erstes Element 26, das am Sitz 10 befestigt ist, und ein zweites Element 28, das am ersten Element 26 und an der Stützfläche 20 befestigt ist.
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Die Stützfläche 20 ist in Bezug auf die Basis 18 um eine erste Rotationsachse A1, die etwa senkrecht zur Stützfläche 20 ist, drehbar beweglich. Genauer, wie auf der 3 zu sehen ist, ist das distale Ende 22 der Stützfläche 20 am zweiten Element 28 der Basis 18 gemäß der ersten Rotationsachse A1 schwenkbar befestigt.
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Die Stützfläche 20 ist ferner in Bezug auf die Basis 18 gemäß der Richtung der Längserstreckung L translatorisch beweglich.
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Beispielsweise umfasst die Stützfläche 20 eine (nicht dargestellte) erste Schiene, die an einer unteren Wand der Armlehne 16 gemäß der Richtung der Längserstreckung L befestigt ist, wobei eine (nicht dargestellte) zweiten Schiene mit der ersten Schiene translatorisch zusammenwirkt, die auf dem zweiten Element 28 der Basis 18 befestigt ist.
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Die Stützfläche 20 ist ferner gemäß der Höhenrichtung V in Bezug auf das erste Element 26 der Basis 18 translatorisch beweglich.
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Um dies gemäß der Ausführungsform, die auf den 4 und 5 dargestellt ist, zu tun, ist das distale Ende 22 der Stützfläche 20 am zweiten Element 28 der Basis 18 gemäß einer zweiten Rotationsachse A2, die etwa senkrecht zu der Hauptrichtung der Längserstreckung L' des zweiten Elements 28 der Basis 18 und zur Höhenrichtung V ist, schwenkbar befestigt, und das zweite Element 28 der Basis 18 ist am ersten Element 26 der Basis 18 gemäß einer dritten Achse A3, die etwa parallel zur zweiten Achse A2 ist, schwenkbar befestigt.
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Somit wird die Stützfläche 20 dank der beiden Schwenkverbindungen bei der translatorischen Verlagerung gemäß der Höhenrichtung V der Stützfläche 20 etwa in der Ebene gehalten, die die Längs- und Querrichtung umfasst, d. h. in einer Ebene, die etwa senkrecht zur Höhenrichtung V ist.
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Die Verlagerung der Armlehne 16 wird beispielsweise unter Zuhilfenahme von Gaszylindern, hydraulischen Zylindern, Elektromotoren oder einer Kombination dieser Mittel durchgeführt.
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Die Stützfläche 20 umfasst vorzugsweise eine Dockingstation 30, die zum Halten und/oder Anschließen eines tragbaren Geräts 32 auf der Stützfläche 20 bestimmt ist.
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Das tragbare Gerät 32 ist beispielsweise ein Smartphone, ein tragbares Telefon wie in intelligentes Telefon („Smartphone“ auf Englisch), ein Tablet usw. Unter Anschluss des tragbaren Geräts 32 ist zu verstehen, dass das tragbare Gerät 32 mit Energie versorgt werden kann und/oder dass es an das elektronische System des Fahrzeugs angeschlossen ist, um mit diesem zu interagieren.
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Die Dockingstation 20 ist auf dem distalen Ende 22 des Stützfläche 20 eingerichtet, beispielsweise im Bereich der Rotationsachse A1, so dass sich ein tragbares Gerät, das in der Dockingstation 20 aufgenommen ist, in der Nähe der Hand eines Benutzers erstreckt, der die Armlehne benutzt, wobei dieser Benutzer dann mit dem Gerät ergonomisch interagieren kann.
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Jetzt wird die Funktionsweise Sitzes 10 und der Armlehne 16 gemäß der Erfindung beschrieben.
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Die Armlehne 16 ist vorzugsweise zwischen mindestens einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration automatisch beweglich, wobei die Stützfläche 20 in einer vorher festgelegten ersten Position in der ersten Konfiguration und in einer vorher festgelegten zweiten Position in der zweiten Konfiguration ist.
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Unter „automatisch“ ist zu verstehen, das die Verlagerung der Armlehne 16 zwischen einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration beispielsweise durch Anwesenheitssensoren und/oder Druck des Unterarms des Fahrers/Insassen und/oder Kameras zur Ermittlung der Position des Unterarms des Fahrers/Insassen in Bezug auf die Armlehne 16 ausgelöst wird.
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Wenn beispielsweise das Kraftfahrzeug in manueller Fahrkonfiguration ist, belegt die Armlehne 16 eine erste Konfiguration, in welcher die Stützfläche 20 eine erste Stützposition des Unterarms oder des Ellbogens des Fahrers belegt.
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Beim beispielsweise Stillstand des Fahrzeugs verlagert sich die Stützfläche 20 in eine zweite Position, in welcher sich die Stützfläche 20 gemäß der Längsrichtung erstreckt und vollständig zum Sitz 10 verschoben ist.
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Als Variante oder Ergänzung ist die Armlehne 16 zwischen einer ersten Konfiguration und einer zweiten Konfiguration beweglich, wenn das tragbare Gerät 32 gehalten und/oder an die Dockingstation 30 angeschlossen ist. Wenn beispielsweise das tragbare Gerät 32 gehalten oder an die Dockingstation 30 angeschlossen ist, ist die Stützfläche 20 gemäß der Höhenrichtung V und/oder gemäß der Richtung der Längserstreckung L zum Insassen verlagert, so dass der Bildschirm des tragbaren Geräts 32 im Blickfeld des Insassen/Fahrers angeordnet ist. Dies erlaubt, den Sichtkomfort zu verbessern.
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Die Verlagerungen der Armlehne 16 aus der ersten Konfiguration in die zweite Konfiguration und umgekehrt erfolgt beispielsweise automatisch, d. h. ohne, dass der Benutzer eingreift. Eine genauere manuelle Einstellung wird beispielsweise von dem Benutzer mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Steuervorrichtung durchgeführt, die auf der Stützfläche 20 der Armlehne 16 ausgebildet ist, oder mittels einer Konsole, die zwischen dem Fahrersitz 10 und dem Beifahrersitz angeordnet ist.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform, die auf den 7 und 8 dargestellt ist, umfasst die Basis 18 der Armlehne 16 einen Seitenteil 34 des Sitzes 10 umfasst. Genauer umfasst das zweite Element der Basis 26 den Seitenteil 34 des Sitzes 10. Somit ist in dieser Ausführungsform das zweite Element 28 der Basis 18 gemäß der Achse A3 direkt auf den Seitenteil 34 des Sitzes 10 schwenkbar befestigt.
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Als Variante oder Ergänzung umfasst der Sitz 10 zwei Armlehnen 16, die beiderseits des Sitzes 10 befestigt sind, wie auf der 3 dargestellt.
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Beispielsweise sind die zwei Armlehnen 16 in Bezug auf den Sitz 10 automatisch und/oder manuell symmetrisch beweglich.
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Die erfindungsgemäße Armlehne 16 ist besonders vorteilhaft, da sie in drei Freiheitsgraden einstellbar ist. Darüber hinaus erlaubt sie, die Stützfläche 20 in Richtungen zu verlagern, die den natürlichen Verlagerungsrichtungen der verschiedenen Teile des Arms des Benutzers entsprechen, vor allem in Richtungen, die mit den Gelenken zwischen der Speiche und dem Oberarm, dem Oberarm und dem Schulterblatt und dem Schulterblatt und dem Schlüsselbein verbunden sind. Somit ist die Armlehne besonders ergonomisch und verbessert somit den Komfort des Insassen/Fahrers im Fahrzeug.