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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden eines Stapels von Wertpapierblättern. Ferner betrifft die Erfindung auch eine Schneidvorrichtung zur Durchführung eines dementsprechenden Verfahrens.
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Wertpapiere, insbesondere Banknotensubstrate, werden zunehmend mit mehr und vielfältigen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Diese führen zu einer dreidimensionalen Verspannung der Wertpapiere bzw. Druckbögen. Zudem summieren sich die Verspannungen bei übereinanderliegenden Wertpapierbögen, z.B. in Lagen, Riesen und Stapeln, auf.
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Diesen aufsummierten Verspannungen wird im Produktionsprozess üblicherweise entgegengewirkt, indem zwischen einzelne Wertpapierbögen Pappen eingelegt werden. Diese Pappen sind formstabil und nehmen die verspannte Geometrie der Wertpapierbögen beim Stapelpressen nicht an, sondern fungieren als formstabile Gegenkraft. Der Prozess des Verwendens der Pappe wird Zwischenlage (englisch Slip Sheeting) genannt.
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Der gepresste Stapel glättet in der folgenden Lagerung die verspannte Geometrie von Wertpapierbögen indem jede einzelne Pappe als plane Unterlage fungiert. Dabei ist das Ergebnis nach Auflösung der Pressung teilweise durch das Formgedächtnis der Wertpapierbögen reversibel und stellt damit nur eine Teillösung des Problems mit negativen Auswirkungen auf den Folgeprozess dar.
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Insbesondere in dem Folgeprozess des Schneidens der Wertpapierbögen zu Einzelwertpapieren, wie beispielsweise Einzelbanknoten, beeinflusst das Formgedächtnis der Wertpapierbögen das Ergebnis trotz vorgelagertem Zwischenlageprozess quantitativ und qualitativ nachteilig.
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Besonders nachteilig ist dabei, dass die untersten bedruckten Bögen durch die Gewichtskraft der darüber liegenden bedruckten Bögen teilweise und nicht reproduzierbar weniger Auslenkung in Hochrichtung bzw. in Richtung der Hochachse als die oberen aufliegenden bedruckten Bögen haben.
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Die Folge dieser unterschiedlichen Auslenkung in Richtung der Hochachse ist, dass die Ausdehnung in der Lage bzw. der Lageebene der unteren zu den oben liegenden Bögen nicht gleich ist. Dabei ist die Ausdehnung in der Lageebene der unteren Bögen größer als die der oberen Bögen. Im Schneidprozess, beispielsweise von Rand-, Streifen- und Einzelbanknotenschnitten, kommt es folglich zu Differenzen von Schneidkanten zum bedruckten Design des unten liegenden Schneidgutes oder Wertpapierbogens zu dem oben liegenden Schneidgut oder Wertpapierbogen.
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Dieses Problem begrenzt die Bogenmenge des Schneidgutes aus qualitativer Sicht und stellt gleichzeitig eine Grenze zur Produktivitätserhöhung dar, da nur eine bestimmte Anzahl von Bögen in einem Stapel auf einmal geschnitten werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung zu schaffen, wie gestapelte Wertpapierbögen genauer und schneller geschnitten werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren sowie durch eine Schneidevorrichtung mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Stapel von Wertpapierblättern, vorzugsweise Banknotenblätter, insbesondere Banknotenbögen, geschnitten. Es werden folgende Schritte durchgeführt:
- a) Bereitstellen des Stapels der Wertpapierblätter mit einer, insbesondere ausgerichteten, Befestigungsseite und einer der Befestigungsseite gegenüberliegenden Schnittseite;
- b) Fixieren des Stapels in einer Schneidposition durch Befestigen, insbesondere Einklemmen, des Stapels an der Befestigungsseite, insbesondere an der Schneidvorrichtung;
- c) Pressen des Stapels zur Reduzierung einer Welligkeit der Wertpapierblätter, wobei anfangs, insbesondere nur, eine erste Presskraft auf einen der Befestigungsseite zugewandten bzw. naheliegenden ersten Teilbereich des Stapels ausgeübt wird und erst nach Ausübung der ersten Presskraft eine zweite Presskraft auf einen der Schnittseite zugewandten bzw. naheliegenden zweiten Teilbereich ausgeübt wird; und
- d) Schneiden des Stapels an der Schnittseite des Stapels.
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Durch das Verfahren können Wertpapierblätter schneller und genauer geschnitten werden. Vorteilhaft ist, dass die Wertpapierblätter direkt in der Schneidevorrichtung zur Glättung bzw. Welligkeitsreduzierung gepresst werden können. Es ist somit kein dem Schneidprozess vorgelagerter Pressprozess außerhalb der Schneidevorrichtung nötig. Zudem kann mit dem Verfahren in einem Schritt eine größere Anzahl von die Wertpapierblätter bearbeitet werden als dies bisher mit den Zwischenlagen bzw. Pappen üblich war. Auch können die Wertpapierblätter genauer geschnitten werden, da die Schnittmarkierungen der Wertpapierblätter nach dem Reduzieren der Welligkeit passgenauer übereinanderliegen bzw. übereinandergestapelt sind.
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Insbesondere erfolgt das Pressen durch die Presskräfte nach und nach derart, dass die Wertpapierblätter schließlich vor dem Schneiden vollflächig mit Presskräften beaufschlagt sind.
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Die Welligkeit, beispielsweise hervorgerufen durch Sicherheitsmerkmale, wie Sicherheitsstreifen oder Sicherheitsflicken (Sicherheitspatches), führt insbesondere zu einer erhöhten Ausdehnung jedes einzelnen Wertpapierblattes in Hochrichtung, als in Richtung des Normalenvektors der Hauptebene des Wertpapierblattes. Zudem liegen die Schnittmarkierungen bzw. Schnittmarken der Wertpapierblätter durch die Welligkeit nicht passgenau übereinander.
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Die Presskräfte, insbesondere die erste Presskraft und die zweite Presskraft, werden vorzugsweise im Wesentlichen mit der gleichen Stärke ausgeübt.
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Vorzugsweise wird die erste Presskraft und/ oder die zweite Presskraft mit mindestens 2000 N/m2, insbesondere mit mindestens 3000 N/m2, ausgeübt.
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Die Schnittseite ist vorzugsweise unangrenzend oder beabstandet zur Befestigungsseite ausgebildet. Es kann aber auch sein, dass die Schnittseite der Befestigungsseite schräg gegenüber liegt und angrenzend ausgebildet ist.
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Insbesondere ist der erste Teilbereich näher an der Befestigungsseite als der zweite Teilbereich und der zweite Teilbereich ist näher an der Schnittseite als der erste Teilbereich. Zugewandt bedeutet also, dass ein betreffender Teilbereich näher an der jeweiligen Seite ist als ein anderer Teilbereich.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass zwischen Ausübung der ersten Presskraft und Ausübung der zweiten Presskraft eine dritte Presskraft auf einen zwischen dem ersten Teilbereich und dem zweiten Teilbereich angeordneten dritten Teilbereich des Stapels ausgeübt wird. Durch die dritte Presskraft kann die Gesamtkraft, welche auf die Wertpapierblätter ausgeübt wird, besser verteilt werden bzw. dosierter abgegeben werden und somit kann die Welligkeit stärker reduziert werden. Insbesondere sind auch noch weitere Presskräfte zischen dem ersten Teilbereich und dem zweiten Teilbereich vorgesehen, vorzugsweise derart, dass eine kontinuierlich gesteigerte Kraftübertragung auf den Stapel durchgeführt wird.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Stapel durch die Presskräfte von der Befestigungsseite zur Schnittseite hin ausgewellt wird. Das Auswellen wird insbesondere im Stil eines Teigausrollens durchgeführt. Optional nur mit der Anpassung, dass die Presskraft auf der bereits ausgerollten Region aufrechterhalten wird. Dieser Effekt kann beispielsweise mit einer Platte erzielt werden, welche mit einem Winkel schräg auf die Wertpapierblätter aufgepresst wird, welcher zunehmend gegen 0° verringert wird.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Presskräfte durch eine zumindest den ersten Teilbereich und den zweiten Teilbereich abdeckende Pressplatte auf den Stapel ausgeübt werden. Durch die Pressplatte können die Presskräfte gleichmäßig und auch nach und nach auf die Wertpapierblätter übertragen werden. Zudem können die Presskräfte durch die Pressplatte auch bis nach dem Schneiden oder zumindest während dem Schneiden aufrechterhalten werden.
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Die Pressplatte kann beispielsweise einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Ist die Pressplatte mehrstückig ausgebildet, kann die erste Presskraft beispielsweise mit einem ersten Stück der Presseinheit ausgeübt werden und die zweite Presskraft kann mit einem von dem ersten Stück verschiedenen zweiten Stück der Presseinheit ausgeübt werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Presskräfte während des Schneidens weiterhin ausgeübt werden. Dadurch können die Wertpapierblätter passgenauer oder motivgenauer zueinander ausgerichtet und geschnitten werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Stapel zumindest während des Schneidens an der Schnittseite von einem aufgedrückten Balken gehalten wird. Die Haltekraft des Balkens ist insbesondere von den Presskräften verschieden. Weiterhin insbesondere liegt der Balken im Gegensatz zur Pressplatte lediglich in einem schmalen Randbereich nahe der Schnittseite, vorzugsweise direkt angrenzend zur Schnittstelle, auf. Insbesondere wird die Welligkeit der Wertpapierblätter durch den Balken nur stellenweise und nicht großflächig, wie durch die Presskräfte, reduziert. Der Balken erfüllt insbesondere im Wesentlichen die Funktion die Wertpapierblätter für das Schneidewerkzeug vorzubereiten. Durch den Balken werden die Wertpapierblätter am Ausweichen gehindert und der Schnitt kann weniger fransig durchgeführt werden.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Wertpapierblätter des Stapels vor dem Fixieren an zumindest einer Seite motivgenau ausgerichtet werden. Durch die motivgenaue Ausrichtung kann der Stapel noch genauer geschnitten werden. Ausgerichtet werden können die Wertpapierblätter des Stapels beispielsweise durch rütteln. Insbesondere werden die Wertpapierblätter an zwei Seiten, insbesondere ist eine davon die Befestigungsseite, ausgerichtet.
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Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Presskraftausübung und das Schneiden auf einer, insbesondere einzigen, insbesondere bereichsweise planen, Gegenfläche durchgeführt werden. Der Stapel ist zwischen der Presskraftausübung und dem Schneiden also insbesondere statisch ausgebildet, d.h. der Stapel wird insbesondere nicht von einer Pressvorrichtung zu einer Schneidvorrichtung bewegt. Insbesondere ist die Gegenfläche zumindest in den Teilbereichen, in welchen die Presskräfte ausgeübt werden, plan ausgebildet. Durch die plane Gegenfläche können die Presskräfte die Welligkeit der Wertpapierblätter noch weiter reduzieren, da die Gegenfläche einen ebenen Widerstand bereitstellt. Außerhalb der Teilbereiche, insbesondere im Schnittbereich, kann die Gegenfläche eine Schnittvertiefung oder Schnittrinne aufweisen, in welche eine Schneideeinheit nach dem Durchschneiden des Stapels, eintauchen kann.
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Die Erfindung betrifft auch eine Schneidevorrichtung. Die Schneidevorrichtung ist zum Schneiden eines Stapels von Wertpapierblättern ausgebildet und eingerichtet folgende Schritte durchzuführen:
- a) Bereitstellen des Stapels der Wertpapierblätter mit einer, insbesondere ausgerichteten, Befestigungsseite und einer der Befestigungsseite gegenüberliegenden Schnittseite;
- b) Fixieren des Stapels in einer Schneidposition, insbesondere mittels einer Fixierungseinheit bzw. Fixiereinheit, durch Befestigen des Stapels mit der Befestigungsseite an der Schneidvorrichtung;
- c) Pressen des Stapels zur Reduzierung einer Welligkeit der Wertpapierblätter, insbesondere durch eine Presseinheit, wobei anfangs, insbesondere nur, eine erste Presskraft auf einen der Befestigungsseite zugewandten ersten Teilbereich des Stapels ausgeübt wird und erst nach Ausübung der ersten Presskraft eine zweite Presskraft auf einen der Schnittseite zugewandten zweiten Teilbereich ausgeübt wird; und
- d) Schneiden des Stapels an der Schnittseite des Stapels, insbesondere mittels einer Schnitteinheit.
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Vorzugsweise sind die Wertpapierblätter als Banknotenbögen oder Banknotenstreifen ausgebildet. Ein Banknotenbogen weist insbesondere mehrere matrixartig angeordnete Banknoten auf, welche in einem Stück zusammenhängen. Üblicherweise wird der Banknotenbogen spaltenweise in Streifengeschnitten, wodurch Banknotenstreifen entstehen. Mit dem Verfahren können Banknotenbögen und Banknotenstreifen besonders genau, insbesondere motivgenau, und schnell geschnitten werden.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für die erfindungsgemäße Schneidevorrichtung. Die gegenständlichen Komponenten der erfindungsgemäßen Schneidevorrichtung sind dazu ausgebildet, die jeweiligen Schritte des Verfahrens auszuführen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Stapels von Wertpapierblättern; und
- 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Schneidevorrichtung mit einer Pressplatte, welche in einer Ausgangsstellung vor dem Pressen dargestellt ist;
- 3 eine weitere schematische Darstellung der Schneidevorrichtung, wobei die Pressplatte eine erste Presskraft auf einen Stapel von Wertpapierblättern ausübt;
- 4 eine weitere schematische Darstellung der Schneidevorrichtung, wobei die Pressplatte die erste Presskraft und die zweite Presskraft auf den Stapel der Wertpapierblätter ausübt;
- 5 eine schematische Detaildarstellung einer Fixierungseinheit der Schneidevorrichtung, mit welcher der Stapel fixiert ist;
- 6 eine weitere schematische Detaildarstellung eines Balkens, welcher an einer Schnittseite auf den Stapel aufgedrückt wird, um den Stapel während des Schneidens zu halten; und
- 7 eine weitere schematische Detaildarstellung einer Welligkeit des Stapels der Wertpapierblätter.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Stapel 1 von Wertpapierblättern 1a. Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die Wertpapierblätter 1a als Banknotenblätter, insbesondere als Banknotenbögen, ausgebildet. Die Wertpapierblätter 1a sind gemäß dem Ausführungsbeispiel aufeinandergelegt oder aufeinandergestapelt und formen den Stapel 1.
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Der Stapel 1 umfasst vorzugsweise bis zu 1000 Wertpapierblätter, insbesondere bis zu 200 Wertpapierblätter, nochmal insbesondere bis zu 100 Wertpapierblätter.
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Ein Banknotenblatt weist gemäß dem Ausführungsbeispiel mehrere Banknoten 2 auf, welche zur Separierung an einer Schnittmarkierung 2a geschnitten werden.
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2 zeigt die Schneidevorrichtung 3. Die Schneidevorrichtung 3 weist gemäß dem Ausführungsbeispiel eine als eine Pressplatte 4 ausgebildete Presseinheit, eine Fixierungseinheit 5, einen Balken 6 und eine Gegenfläche 7 auf.
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Die Presseinheit kann neben der vorteilhaften stabilen Pressplatte vielfältig ausgebildet sein. So kann die Presseinheit beispielswiese eine plattenfremde Form aufweisen, mit der großflächige Presskräfte ausgeübt werden können.
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Die Presseinheit ist vorzugsweise aus einem starren Material ausgebildet, kann aber auch aus einem flexiblen Material ausgebildet sein.
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Die Pressplatte 4 kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Bei mehrstückiger Ausbildung können Presskräfte vorzugsweise von mehreren Stücken gleichzeitig oder nacheinander abgeben werden.
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In der Schneidevorrichtung 3 ist der Stapel 1 angeordnet. Der Stapel 1 ist in einer Schneidposition angeordnet. Der Stapel 1 weist eine Befestigungsseite 8 und eine der Befestigungsseite 8 gegenüberliegende Schnittseite 9 auf.
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Die Pressplatte 4 ist insbesondere an der Oberfläche, welche dem Stapel 1 zugewandt ist eben ausgebildet. Insbesondere weist die Pressplatte 4 Abmessung auf, so dass ein Hauptteil, vorzugsweise mindestens 80 %, insbesondere mindestens 90 %, der der Gegenfläche abgewandten Oberfläche des Stapels 1 in einem Arbeitsgang gepresst werden können.
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Vorzugsweise wird die Pressplatte 4 zum Ausüben einer Presskraft lediglich um eine Achse, wie beispielsweise ein Scharnier, bewegt. Vorzugsweise wird die Pressplatte nur geschwenkt und nicht verschoben.
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Durch die Fixiereinheit 5 wird der Stapel 1 an der Befestigungsseite 8 vorzugsweise eingeklemmt, so dass die Wertpapierblätter 1a im eingeklemmten Bereich zueinander verschiebungsgehemmt, vorzugsweise im Wesentlichen translationsinvariant, fixiert sind.
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Die Fixiereinheit 5 kann dazu lediglich zwei Einklemmbacken aufweisen, welche den Stapel an der Oberseite und an der Unterseite kontaktieren.
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Als die Befestigungsseite 8 kann sowohl eine kurze Seite als auch eine lange Seite des Stapels 1 ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Schnittseite 9, die Seite des Stapels 1, welche der Befestigungsseite 8 gegenüber angeordnet ist.
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Der Balken 6 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel als länglicher Klotz ausgebildet, welcher den Stapel 1 nach erfolgter Pressung durch die Pressplatte 4 festhält, so dass das eine Schneideeinheit 16 der Schneidevorrichtung 3, beispielsweise ein Messer, den Stapel an der Schnittmarkierung 2a im Wesentlichen verrutschungsfrei schneiden kann. Vorzugsweise drückt der Balken 6 den Stapel in der Nähe der Schnittseite 9 gegen die Gegenfläche 7.
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Die Gegenfläche 7 ist vorzugsweise als ebene, feste Unterlage ausgebildet, welche bei durch die Pressplatte 4 ausgeübten Presskräften im Wesentlichen verformungsfrei ist.
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2 zeigt die Schneidevorrichtung 3 in einer Anfangsstellung, in welcher der Stapel 1 schon durch die Fixiereinheit 5 an der Schneidevorrichtung 3 befestigt ist. Die Pressplatte 4 ist jedoch noch krafteinwirkungslos und beabstandet von zum Stapel 1 angeordnet.
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Der Stapel weist eine Welligkeit 10 auf. Durch die Welligkeit 10 liegt der Stapel gemäß dem Ausführungsbeispiel nur unvollständig auf der Gegenfläche 7 auf. Ferner ist der Stapel 1 an der Schnittseite 9 mit einer Schräge ausgebildet, welche aus den vor dem Pressen gewellten Wertpapierblättern 1a resultiert. Die Wertpapierblätter 1a sind vor dem Pressen unerwünschter Weise nur grob motivgenau ausgerichtet.
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3 zeigt die Schneidevorrichtung 3 mit teilweise abgesenkter Pressplatte 4. Die Pressplatte 4 übt eine erste Presskraft 11 auf einen ersten Teilbereich 12 des Stapels 1 aus.
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Die erste Presskraft 11 und/ oder die zweite Presskraft 13 wird vorzugsweise mit mindestens 2000 N/m2, insbesondere mindestens 3000 N/m2, auf den Stapel 1 ausgeübt.
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Durch die erste Presskraft 11 wird der Stapel 1 im ersten Teilbereich 12 gegen die Gegenfläche 7 gepresst. Dadurch wird die Welligkeit 10 des Stapels 1 reduziert. Zudem wird der Stapel 1 durch die erste Presskraft 11 auch in Richtung der Schnittseite 9 ausgedehnt, denn das Material des Stapels1, welches sich aufgrund der Pressung nicht mehr in Hochrichtung des Stapels 1 erstrecken kann und aufgrund der Gegenfläche 7 auch nicht entgegen der Hochrichtung des Stapels 1 erstrecken kann, kann aufgrund der Fixierung an der Befestigungsseite 8 nicht in Richtung zur Befestigungsseite 8 ausweichen und dehnt sich somit im Wesentlichen in Richtung der Schnitt-seite 9 aus.
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4 zeigt die Schneidevorrichtung mit gemäß dem Ausführungsbeispiel vollständig abgesenkter Pressplatte 4. Die Pressplatte übt zusätzlich zur ersten Presskraft 11 auch eine zweite Presskraft 13 aus. Die zweite Presskraft 13 wird auf einen zweiten Teilbereich 14 ausgeübt. Durch die zweite Presskraft 13 wird der Stapel 1 im zweiten Teilbereich 14 gegen die Gegenfläche 7 gepresst. Somit wird durch die zweite Presskraft 13 auch die Welligkeit 10 des Stapels 1 reduziert.
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Der erste Teilbereich 12 und der zweite Teilbereich 14 sind insbesondere unterschiedlich. Vorzugsweise sind der erste Teilbereich 12 und der zweite Teilbereich 14 im Wesentlichen nicht überlappend.
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Gemäß dem zeitlichen Ablauf des Verfahrens wird also zuerst die erste Presskraft 11 auf den Stapel 1 ausgeübt und nachher wird die zweite Presskraft 13 auf den Stapel 1 ausgeübt. Dadurch wird das Material, welches durch die Welligkeit anfangs in Hochrichtung des Stapels angeordnet ist, im Wesentlichen in Richtung der Schnittseite 9 verschoben.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem ersten Teilbereich 12 und dem zweiten Teilbereich 14 noch ein dritter Teilbereich angeordnet, in welchem eine dritte Presskraft auf den Stapel 1 ausgeübt wird. Durch die dritte Presskraft kann Material aus den durch die Welligkeit 10 gebildeten Wellen des Stapels 1 mehrstufig und somit zuverlässiger vom ersten Teilbereich 12 ausgehend in Richtung der Schnittseite 9 verschoben werden.
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Die Presskräfte 11, 13 sind vorzugsweise im Wesentlichen gleich groß ausgebildet.
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Nach dem ausüben der Presskräfte 11, 13 wird der Stapel 1 in der Nähe der Schnittseite 9 durch den Balken 6 gehalten. Dazu wird der Balken 6 auf den Stapel nahe der Schnittseite auf den Stapel 1 aufgedrückt.
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Der Balken 6 ist insbesondere kleiner als die Pressplatte 4. Weiterhin insbesondere kann die Pressplatte 4 mehrere Presskräfte 11, 13 ausüben und der Balken 6 kann lediglich eine einzige Kraft ausüben.
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Nach dem Drücke des Stapels 1 durch den Balken wird der Stapel 1 an der Schnittmarkierung 2a an der Schnittseite 9 geschnitten.
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Durch die zeitlich gestaffelte Ausübung der Presskräfte 11, 13 von der Befestigungsseite 8 hin zur Schnittseite 9 kann der Stapel 1 schneller und motivgenauer geschnitten werden. Es ist nicht mehr nötig den Stapel 1 vor dem Schneiden schneidvorrichtungsextern zu pressen.
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5 zeigt eine schematische Detaildarstellung der Fixierungseinheit 5. Der Stapel 1 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel im Umfeld der ausgerichteten Befestigungsseite 8 eingeklemmt.
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6 zeigt eine schematische Detaildarstellung des optionalen Balkens 6. Der Balken 6 drückt den Stapel 1 im Umfeld der Schnittseite 9, also in der Nähe der Schnittmarkierung 2a gegen die Gegenfläche 7, um die Schnittgenauigkeit und Schnittgüte zu erhöhen.
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Es ist der Stapel 1 nach bzw. während der Einwirkung der ersten Presskraft 11 und/ oder der zweiten Presskraft 13 gezeigt. Durch die Presskräfte 11, 13 ist die Kante des Stapels 1 an der Schnittseite 9 gerade, also die Schnittseite 9 und die Oberseite des Stapels 1 schließen vorzugsweise einen rechten Winkel ein, und die Schnittmarkierungen 2a liegen passgenauer übereinander. Vor der Presskrafteinwirkung ist die Kante des Stapels 1 an der Schnittseite 9 üblicherweise schräg, also die Schnittseite 9 und die Oberseite des Stapel 1 weisen einen Winkel größer 90° auf. Mit anderen Worten, ein Wertpapierblatt des Stapels 1, welches weiter unten im Stapel 1, also näher an der Gegenfläche 7 liegt ist ausgehend von der Befestigungsseite 8 länger als ein Wertpapierblatt des Stapels 1, welches weiter oben im Stapel 1 liegt.
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7 zeigt eine ausschnittsweise Detaildarstellung des Stapels 1. Beispielhaft ist die Welligkeit 10 des Stapels 1 vor dem Einwirken der Presskräfte 11, 13 gezeigt. Durch die Welligkeit 10 ist bereichsweise ein Abstand 15 zwischen der Gegenfläche 7 und dem Stapel 1 vorhanden.