-
Hintergrund der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft einen Baukasten für einen Laufwagen für einen Beschlag eines Schiebefensters oder einer Schiebetür, mit einem Grundkörper, einem Ausstellarm und einer ersten Laufrolle.
-
Aus der
DE 10 2015 222 116 B3 ist eine Schiebetür oder Schiebefenster mit einer Ausstellscherenanordnung bekannt geworden. Zwei Gleiter werden dabei über eine Verbindungsstange miteinander verbunden und sind innerhalb einer Führung bewegbar. Die Gleiter weisen dabei keine Laufrollen auf, was verminderte Führungseigenschaften des Laufwagens verursacht.
-
Aus der
DE 10 2017 115 823 A1 ist zudem ein Beschlag für einen kipp- und schiebbaren Flügel bekannt geworden. Der Beschlag wird an der Oberseite einer Kipp-Schiebetür montiert und weist zwei Gleiter auf, welche über eine Verbindungsstange miteinander verbunden sind. Der Laufwagen weist jedoch ebenfalls keine Laufrollen auf.
-
Weiterhin ist aus der
EP 2 907 952 A1 ein Schiebefenster oder eine Schiebetür mit einem Laufwagen bekannt geworden. Der Laufwagen umfasst einen schwenkbaren Ausstellarm und eine mittig angeordnete Laufrolle.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Es ist Aufgabe der Erfindung einen Laufwagen bereitzustellen, der sowohl für nach links wie auch nach rechts öffnende Schiebefenster oder Schiebetüren eingesetzt werden kann, darüber hinaus gute Führungseigenschaften aufweist und günstig in der Herstellung ist.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Baukasten für einen Laufwagen für einen Beschlag eines Schiebefensters oder einer Schiebetür, mit einem Grundkörper, einem Ausstellarm und einer ersten Laufrolle, wobei
der Grundkörper an zwei gegenüber liegenden Seiten jeweils zumindest eine Befestigungsstelle zur drehbaren Befestigung der ersten Laufrolle aufweist und eine bezogen auf die Breite des Grundkörpers im Wesentlichen mittige Befestigungsstelle aufweist zur drehbaren Befestigung des Ausstellarms an einer bezogen auf dessen Breite im Wesentlichen mittigen Befestigungsstelle des Ausstellarms.
-
Die Begriffe „mittig“, „oberseitig“, „vertikal“, usw. beziehen sich auf eine horizontale Einbaulage des Laufwagens an einem unteren Ende eines Schiebeflügels. Dies ist vor allem bei möglicher Verwendung des Laufwagens in einer anderen Einbaulage, insbesondere an einem oberen Ende eines Schiebeflügels, zu beachten, da eine „oberseitige“ Führung beispielsweise einbaulagenabhängig nach unten weisen kann.
-
Der erfindungsgemäße Baukasten umfasst Einzelkomponenten welche in verschiedentlichen Anordnungen die Anpassungsfähigkeit des Laufwagens an dessen Einsatzzweck erhöhen.
-
Der erfindungsgemäße Grundkörper weist an zwei gegenüber liegenden Seiten jeweils zumindest eine Befestigungsstelle zur drehbaren Befestigung der ersten Laufrolle auf. Die erste Laufrolle kann somit in Laufrichtung links oder rechts drehbar an dem Grundkörper angeordnet sein. Dies ermöglicht den Einsatz des Laufwagens für nach links öffnende und nach rechts öffnende Schiebeflügel. Außerdem kann der Grundkörper dadurch besonders klein und kompakt ausgebildet sein. Der Grundkörper weist an den Befestigungsstellen entsprechende Vorsprünge und/oder Ausnehmungen, insbesondere Durchgangsausnehmungen, auf. Die Laufrolle kann insbesondere über eine Laufrollenachse, welche als Einzelteil am Grundkörper angeordnet oder in Form eines Vorsprungs direkt am Grundkörper oder der Laufrolle ausgebildet sein kann, drehbar am Grundkörper befestigt werden.
-
Der Ausstellarm dient der Anbindung des Laufwagens an einen Schiebeflügel und ist an einer, bezogen auf die Breite des Grundkörpers, im Wesentlichen mittigen Befestigungsstelle des Grundkörpers drehbar befestigbar. Der Ausstellarm weist hierfür eine, bezogen auf dessen Breite im Wesentlichen mittige Befestigungsstelle auf. Der Ausstellarm kann gerade ausgebildet sein, insbesondere im Bereich der Befestigungsstelle. Er kann also ohne Biegung oder Kröpfung ausgebildet sein, was zu einer guten Kräfteableitung trotz kompakter Bauweise führt. Der Ausstellarm führt zu einer Beabstandung des Schiebeflügels vom Blendrahmen, wenn der Schiebeflügel aus dem geschlossenen Zustand bewegt wird. Dies ermöglicht eine eng am Blendrahmen verlaufende und geradlinige Bewegung des Laufwagens ohne Kollision zwischen Schiebeflügel und Blendrahmen. Eine im Wesentlichen mittige Befestigungsstelle des Ausstellarms, bezogen auf dessen Breite, insbesondere in Verbindung mit einer geraden Ausbildung, bietet den Vorteil, dass der Ausstellarm, durch einfaches Verdrehen des Ausstellarms um dessen Befestigungsstelle, dessen Verwendung für Beschläge von nach links öffnenden und nach rechts öffnenden Schiebetüren und Schiebefenstern ermöglicht wird.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
-
Bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Befestigungsstelle für den Ausstellarm an der Oberseite des Grundkörpers angeordnet ist. Die Anordnung des Ausstellarms am Laufwagen ist dabei eine wichtige Größe in Bezug auf den Abstand des Schiebeflügels vom Boden, beziehungsweise der Decke, da sich unter anderem durch die Lage des Ausstellarms am Laufwagen die Schwellenhöhe des Schiebefensters oder der Schiebetür ergibt. Bei Anordnung des Ausstellarms an der Oberseite des Grundkörpers, kann der Laufwagen weitestgehend in einer Führungsschiene versenkt und eine kleinstmögliche Schwellenhöhe erreicht werden. Dies ist insbesondere von Bedeutung für die Anwendung von Beschlägen bei barrierefreien Durchgängen.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung weist der Grundkörper an zumindest einer Seite eine zweite Befestigungsstelle für eine Laufrolle auf. Durch eine zweite Befestigungsstelle kann die Laufrolle zusätzlich zu einer seitlich linken oder rechten Anordnung außerdem in ihrer Position in Laufrichtung, mit anderen Worten „vorne“ und „hinten“ am Laufwagen angeordnet werden. Je nach System und zur Verfügung stehendem Raum kann so die günstigste Position zur Anordnung gewählt werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform, ist eine zweite Laufrolle vorgesehen. Eine weitere Laufrolle erhöht zum Einen die Führungseigenschaften des Laufwagens, da ein Ausschwenken des Laufwagens aus der Laufrichtung noch zuverlässiger verhindert werden kann und zum Anderen wird die Tragfähigkeit des Beschlages erhöht. Wird die zweite Laufrolle auf der gleichen Seite des Laufwagens wie die erste Laufrolle angeordnet, ergibt sich zudem eine geringere Laufwagenbreite, was den Einsatz in besonders engen Führungsschienen ermöglicht.
-
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Laufrollenbefestigungsstellen einen ähnlichen Abstand, insbesondere denselben Abstand, zu einer Mittenebene des Grundkörpers aufweisen.
-
Handelt es sich bei der Mittenebene um eine Mittenebene, die parallel zur Laufrichtung des Laufwagens ausgerichtet ist, ist sichergestellt, dass Befestigungspunkte, die mittig am Laufwagenkörper angeordnet sind, stets denselben Abstand von der Führung einer Laufrolle aufweisen, egal, ob die Laufrolle links oder rechts am Grundkörper befestigt ist. Mit anderen Worten kann der Laufwagen sowohl für nach links öffnende als auch für nach rechts öffnende Schiebeflügel durch Drehung des Grundkörpers und Umordnen der Laufrollen verwendet werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Baukasten ein Steuerelement zur Anordnung am Grundkörper an einer ersten oder zweiten Anordnungsstelle, wobei die Anordnungsstellen symmetrisch bezüglich der Mittenebene, insbesondere der sich parallel zur Laufrichtung erstreckenden Mittenebene, angeordnet sind. Das Steuerelement kann dabei in Form eines Bolzens, insbesondere eines Einschraubbolzens, ausgebildet sein und dient der kontrollierten Bewegung des Ausstellarms. Der Grundkörper weist zur Anordnung spezielle Anordnungsstellen, insbesondere in Form von Ausnehmungen, auf. Die erste Anordnungsstelle zur Anordnung des Steuerelements bestimmt sich durch die kinematische Bewegung des Ausstellarms, beziehungsweise eines Steuerarms. Die Anordnung des Steuerelements erfolgt daher zumeist nicht exakt in der Mittenebene des Grundkörpers. Um die Verwendung des Laufwagens bei nach rechts öffnenden und nach links öffnenden Schiebetüren und Schiebefenstern zu ermöglichen, weist der Grundkörper eine zweite Anordnungsstelle auf, die sich durch Spiegelung der ersten Anordnungsstelle an der Mittenebene ergibt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Baukasten einen Steuerarm, der eine mit dem Steuerelement zusammen wirkende Führung aufweist und endseitig eine Kopplungsstelle zur drehbaren Verbindung mit einer Steuerarmanbindungsstelle des Ausstellarms aufweist. Der Steuerarm führt den Ausstellarm entlang einer Bewegungsbahn von einer angestellten Position in eine ausgestellte Position und umgekehrt. Hierfür weist der Steuerarm eine Führung auf, in die das Steuerelement greift und in der sich das Steuerelement vor- und zurückbewegen kann. Der Steuerarm ist bevorzugt flach, insbesondere plattenförmig, ausgebildet. Um die Anordnung des Steuerarms an Beschlägen von nach links öffnenden und nach rechts öffnenden Schiebetüren und Schiebeflügeln zu ermöglichen, weist der Steuerarm in seiner Einbaulage eine horizontale Symmetrieebene in Bezug auf die Führung und die Kopplungsstelle auf. Mit anderen Worten kann derselbe Steuerarm je nach Verwendung für einen Beschlag nach rechts öffnender oder nach links öffnender Schiebetüren oder Schiebefenster von seiner Unterseite auf seine Oberseite gedreht werden.
-
Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der der Ausstellarm eine zweite Steuerarmanbindungsstelle aufweist, deren Position sich am Ausstellarm durch Spiegelung der Position der ersten Steuerarmanbindungsstelle an einer, sich in Haupterstreckungsrichtung des Ausstellarms und in vertikaler Richtung erstreckenden, Ebene ergibt. Hierdurch kann derselbe Ausstellarm durch einfaches Verdrehen um dessen Drehachse für Beschläge von nach links öffnenden und nach rechts öffnenden Schiebetüren und Schiebefenstern verwendet werden.
-
Weiterhin bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der der Baukasten eine Steuerfeder zur oberseitigen Anordnung am Laufwagen umfasst und der Grundkörper eine erste Lagesicherung und eine, sich durch Spiegelung der ersten Lagesicherung an der Mittenebene ergebende, zweite Lagesicherung aufweist. Eine Steuerfeder dient der optimierten Führung des Ausstellarms durch Krafteinwirkung auf den Steuerarm. Der Steuerarm wird hierdurch in seiner ausstellenden Bewegung durch die Steuerfeder unterstützt und/oder verrastet sicher am Steuerelement. Zur Anordnung der Steuerfeder weist der Grundkörper eine Lagesicherung auf. Die Lagesicherung kann dabei in Form von Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen ausgebildet sein und dient der Anordnung der Steuerfeder am Grundkörper. Bevorzugt ist die Lagesicherung derart ausgestaltet, dass die Anordnung der Steuerfeder am Grundkörper durch Einlegen dieser von oben erfolgt. Nach Anordnung der Steuerfeder am Grundkörper ist diese bevorzugt nur noch entgegen der Einlegerichtung sowie der federeigenen Kraft zu bewegen. Die Steuerfeder stützt sich in Einbauanordnung des Laufwagens einenends an der Lagesicherung und anderenends an dem Steuerarm ab. Durch Anstellen des Ausstellarms und damit verbundenem Anlegen des Steuerarms wird die Steuerfeder gespannt. In einer Ausstellbewegung kann die aufgenommene Energie zum sicheren Verrasten des Steuerarms in der abgestellten Position genutzt werden. Um den Einsatz der Steuerfeder für Beschläge bei nach links öffnenden und nach rechts öffnenden Schiebetüren und Schiebefenstern zu ermöglichen ist die Steuerfeder so ausgebildet, dass sie durch Drehung um die eigene Erstreckungsachse funktionsgleich verwendet werden kann. Der Grundkörper bildet hierzu ergänzend die Lagesicherung durch Spiegelung an der Mittenebene (parallel zur Laufrichtung) aus. Mit anderen Worten kann dieselbe Feder durch Drehung in einen selben, um 180° um dessen Vertikalachse gedrehten Grundkörper eingelegt werden, sodass die Steuerfeder die Ausstellbewegung des Steuerarms unterstützt.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist der Grundkörper eine erste Endlagenbegrenzung und eine, sich durch Spiegelung der ersten Endlagenbegrenzung an der sich parallel zur Laufrichtung erstreckenden Mittenebene ergebende, zweite Endlagenbegrenzung auf. Die Endlagenbegrenzung erleichtert die Montage der Steuerfeder und des Steuerarms, da der maximale Federweg der eingelegten und vorgespannten Steuerfeder begrenzt wird. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Montage des Laufwagens, wobei die Steuerfeder an dem Grundkörper angeordnet werden kann ohne dass der Steuerarm oder der Ausstellarm bereits am Grundkörper angeordnet sind. Ohne Endlagenbegrenzung würde die Steuerfeder entgegen ihrer Vorspannung streben bis der Steuerarm am Grundkörper und am Ausstellarm angeordnet ist. Durch Ausbildung der Endlagenbegrenzung ist der Federweg der Steuerfeder begrenzt, wodurch eine einfache Montage des Steuerarms und des Ausstellarms erfolgt. Die Endlagenbegrenzung ist dabei an der Mittenebene gespiegelt ausgebildet, um den Einsatz des Grundkörpers für Beschläge von nach links öffnenden und nach rechts öffnenden Schiebetüren und Schiebefenstern zu ermöglichen. Besonders bevorzugt ist die Befestigungsstelle des Ausstellarms dazu ausgebildet, die Lage der Steuerfeder am Grundkörper zu sichern. Somit lässt sich die Steuerfeder auf besonders günstige und sichere Art am Grundkörper ausrichten.
-
Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Grundkörper eine Führung aufweist. Die Führung dient der Stabilisierung der Laufbewegung des Laufwagens und wird daher entlang der Bewegungsbahn des Laufwagens in oder an einer Schiene geführt.
-
Bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die maximale Erstreckung der Führung, ausgehend von der Mittenebene, in einer ersten Orthogonalrichtung und in einer zweiten Orthogonalrichtung gleich ist. Die Führung weist hierzu zumindest eine Anschlagfläche auf, die sich in Kontakt mit der Schiene befindet. Die Schiene ist hierzu nicht zwangsläufig symmetrisch zu der Mittenebene ausgebildet. Vielmehr kann die Führung eine beliebige Formgebung aufweisen, solange die maximale Erstreckung der Führung in den orthogonalen Richtungen der Mittenebene gleich ist. Mit anderen Worten ist der maximale Abstand der zumindest einen Anschlagfläche von der Mittenebene eines Führungsschienen-Anteils links von der Mittenebene gleich zu dem Abstand rechts von der Mittenebene. Dies ermöglicht sowohl den Einsatz des Laufwagens in Schienen mit parallel beabstandeten Schienenanschlägen sowie die Verwendung desselben Laufwagens in derselben Schiene bei Drehung des Laufwagens um 180° um dessen Vertikalachse bei dessen Verwendung für Beschläge für nach links öffnende und nach rechts öffnende Schiebetüren und Schiebefenster.
-
Weiterhin bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Führung eine, insbesondere eine erste und eine zweite, Führungsrolle aufweist, deren Drehachsen um einen Neigungswinkel von 0 - 45°, insbesondere 0 - 20°, besonders bevorzugt 0°, aus der Mittenebene geneigt sind. Führungsrollen sind in Bezug auf Führungseigenschaften und reduzierte Reibung sowie geringe Geräuschbildung besonders geeignet, die Führung des Laufwagens sicherzustellen. Durch Anordnung von zwei Führungsrollen, insbesondere in Laufrichtung vor und hinter einer vertikalen Drehachse des Laufwagens, kann eine Drehbewegung des Laufwagens verhindert und die Führungseigenschaften verbessert werden. Durch Neigung der Drehachsen können die Führungsrollen auf bestimmte Schienentypen angepasst werden. Besonders bevorzugt beträgt die Neigung der Drehachsen der Führungsrollen 0°, was keine weiteren Anbindungspunkte der Führungsrollen am Grundkörper bedingt. Bei Neigung der Drehachse kann es erforderlich sein, weitere Anbindungspunkte für Führungsrollen vorzusehen, die sich durch Spiegelung an der Mittenebene des Grundkörpers ergeben.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Grundkörper einen Kopplungsteil, insbesondere in Form einer sich in Laufrichtung des Laufwagens erstreckenden Ausnehmung, zur Anbindung eines weiteren Laufwagens auf. Durch Anordnung oder Ausbildung eines Kopplungsteils am Grundkörper kann der Laufwagen im Bedarfsfall mit einem weiteren Laufwagen gekoppelt werden. Dies erhöht die Führungseigenschaften des Beschlages und verbessert die Parallelität von Schiebetüre oder Schiebefenster in Bezug auf den Rahmen.
-
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind ein Kopplungselement, insbesondere eine Kopplungsstange, welches in der Ausnehmung anordenbar ist und ein Fixierungsteil vorgesehen, insbesondere in Form einer Klemmschraube, mit dem das Kopplungselement in der Ausnehmung fixierbar ist. Ein Kopplungselement vereinfacht die Montage des Laufwagens im Falle einer kombinierten Verwendung von zwei Laufwagen. Die Verwendung einer Kopplungsstange hat sich dabei als besonders geeignet herausgestellt, da diese in Bezug auf den Abstand zwischen den Laufwagen vor Ort auf eine geforderte Länge gekürzt werden kann. Durch entsprechend Anpassung lässt sich dabei die Parallelität des Schiebeflügels zum Rahmen anpassen. Die Kopplungsstange wird anschließend durch Fixierung mit einem Fixierungsteil am Kopplungsteil befestigt.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt eine Seitenansicht eines Laufwagens, der mit Bestandteilen des erfindungsgemäßen Baukastens aufgebaut ist;
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Laufwagens, der mit Bestandteilen des erfindungsgemäßen Baukastens aufgebaut ist;
- 3 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß 2;
- 4 zeigt eine Vorderansicht der Anordnung gemäß 2 in einer Einbaulage innerhalb einer Bodenschwelle;
- 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Grundkörpers des erfindungsgemäßen Baukastens für einen Laufwagen.
-
1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Baukastens 100 für einen Laufwagen 110 mit einem Grundkörper 112, einer ersten und einer zweiten Laufrolle 114, einer Führung 116 und einem an einer bezogen auf die Breite des Grundkörpers 112 mittigen Befestigungsstelle 138 drehbar befestigten Ausstellarm 132. Weiterhin zeigt 1 seitliche Befestigungsstellen 113 für Laufrollen 114. Auf der in der Ansicht verdeckten Seite des Grundkörpers 112 sind ebenfalls Befestigungsstellen 113 vorgesehen, an denen im gezeigten Ausführungsbeispiel die Laufrollen 114 befestigt sind. Durch Drehung des Laufwagens 110 um 180° um dessen Vertikalachse und Änderung der Anordnung der Laufrollen 114 kann der Laufwagen 110 für einen Beschlag mit geänderter Funktionsrichtung genutzt werden. Die Führung 116 ist an der Oberseite des Grundkörpers 112 angeordnet und weist eine erste und eine zweie Führungsrolle auf. Ein Ausstellarm 132 ist um seine Drehachse H drehbar an der Oberseite des Grundkörpers 112 angeordnet.
-
2 zeigt eine perspektivische Ansicht auf einen Laufwagen 110, der mit Bestandteilen des Baukastens 100 aufgebaut ist. Der Laufwagen 110 weist als zusätzliche Bauelemente einen Steuerarm 144, ein Steuerelement 130 und eine Steuerfeder 134 auf. Ausstellarm 132 und Steuerarm 144 befinden sich in einer ausgestellten Endlage. Der Ausstellarm 132 dient der Anbindung des Laufwagens 110 an eine Schiebetür oder eine Schiebefenster und ist um die Drehachse H am Laufwagen 110 drehbar angeordnet. An dem Ausstellarm 132 ist ein Steuerarm 144 an einer der Steuerarmanbindungsstellen 148 des Ausstellarms 132 angeordnet. Der Steuerarm 144 ist zudem über das Steuerelement 130 mit dem Grundkörper 112 gekoppelt. Das Steuerelement 130 greift in eine Führung 145 des Steuerarms 144 und bestimmt dadurch die Bewegungskurve des Steuerarms 144 in der Anstell- und Ausstellbewegung des Ausstellarms 132. Der Ausstellarm 132 weist eine erste Steuerarmanbindungsstelle 148 und eine zweite Steuerarmanbindungsstelle 148 auf, die durch Spiegelung an einer sich in Haupterstreckungsrichtung des Ausstellarms 132 und in vertikaler Richtung erstreckenden Ebene entsteht. Bei Wechsel des Verwendungszweckes des Beschlages von linkausschwenkende auf rechtsausschwenkende Funktion, kann durch Verwendung der zweiten Steuerarmanbindungsstelle 148 derselbe Ausstellarm 132 verwendet werden. Das Gleiche gilt für den Steuerarm 144, der in seiner vertikalen Erstreckung so ausgebildet ist, dass durch Drehung des Steuerarms 144 von dessen Vorderseite auf dessen Rückseite und umgekehrt, im Verbund mit einer Umordnung des Laufwagens 110 und des Ausstellarms 132, ein Wechsel der Funktionsrichtung erzielt wird.
-
Aus 2 wird weiterhin die an der Oberseite des Grundkörpers 112 positionierte Steuerfeder 134 deutlich, welche einenends die Lagesicherung 136 umgreift und sich anderenends gegen den Steuerarm 144 drückt. Die Steuerfeder 134 wird vor Montage des Ausstellarms 132 von oben an dem Grundkörper 112 angeordnet. Anschließend wird die Steuerfeder 134 durch Anordnung des Ausstellarms 132 in ihrer Einbaulage am Grundkörper 112 verliersicher fixiert. Die Lagesicherung 136 ist derart am Grundkörper 112 ausgebildet, dass die Steuerfeder 134, nach deren Drehung, mit einem Wechsel der Wirkungsrichtung am Grundkörper 112 angeordnet werden kann. Mit anderen Worten drückt die Steuerfeder 134 in Laufrichtung seitlich nach rechts oder durch Umpositionierung am Grundkörper 112 seitlich nach links.
-
3 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß 2. Die Steuerfeder 134 ist unterhalb des Ausstellarms 132 verliersicher fixiert und stützt sich einenends gegen die Lagesicherung 136 und anderenends gegen den Steuerarm 144 ab. Da die Steuerfeder 134 vor Anordnung des Ausstellarms 132 am Grundkörper 112 angeordnet wird, dient eine Endlagenbegrenzung 137 zur Begrenzung des Federwegs der Steuerfeder 134 bis der Ausstellarm 132 und Steuerarm 144 in ihren Endpositionen am Laufwagen 110 angeordnet sind. Ebenso verhindert die Endlagenbegrenzung 137 ein Herausschnappen der Steuerfeder 144 bei Demontage des Laufwagens 110.
-
Am Laufwagen 110 ist ein Kopplungselement 126 über eine sich in Laufrichtung L erstreckende Ausnehmung 122 (siehe 5) am Kopplungsteil 118 angeordnet und über ein Fixierungsteil 124 in Form einer Spannschraube fixiert. Das Kopplungselement 126 stellt bei Bedarf die Verbindung zu einem weiteren Laufwagen her um den Gleichlauf und die Führungseigenschaften des Beschlages zu verbessern.
-
4 zeigt eine Vorderansicht auf die Anordnung gemäß 2 innerhalb einer Bodenschwelle 142. Der Laufwagen 110 ist gerade soweit in der Bodenschwelle 142 versenkt, um den an der oberseitigen Befestigungsstelle 138 des Grundkörpers 112 drehbar angeordneten Ausstellarm 132 und Steuerarm 144 kollisionsfrei aus- und anstellen zu können. Dies minimiert die Rahmenhöhe des Schiebefensters oder der Schiebetüre, was für die Verwendung des Beschlages bei barrierefreien Systemen von Bedeutung ist. Die Mittenebene M weist eine erste orthogonale Richtung O1 und eine zweite orthogonale Richtung O2 auf. Die Führung 116 weist eine maximale Erstreckung in der ersten orthogonalen Richtung O1 auf, die gleich zu einer Erstreckung der Führung 116 in einer orthogonalen Richtung O2 ist. Dies führt zur Verwendbarkeit des Laufwagens 110 bei Drehung um 180° um dessen Vertikalachse in derselben Bodenschwelle.
-
5 zeigt eine perspektivische Ansicht auf den Grundkörper 112 des erfindungsgemäßen Baukastens für einen Laufwagen 110. Der Grundkörper 112 bildet zur Gewichtsreduktion Versteifungsrippen 120 aus und weist eine erste Anordnungsstelle P1 für das Steuerelement 130 und eine zweite Anordnungsstelle P2 für das Steuerelement 130 auf. Die Anordnungsstelle P2 ergibt sich dabei durch Spiegelung der Anordnungsstelle P1 an der Mittenebene M. In der gezeigten Ausführungsform stellt die Mittenebene M zugleich eine Symmetrieebene des Grundkörpers 112 dar. Für die Verwendung des Beschlages für nach links und nach rechts öffnende Schiebetüren und Schiebefenster ist dabei jedoch lediglich die symmetrische Anordnung funktionsspezifischer Positionen erforderlich.
-
Die Erfindung betrifft einen Baukasten 100 für einen Laufwagen für einen Beschlag eines Schiebefensters oder einer Schiebetür, mit einem Grundkörper 112 einem Ausstellarm 132 und einer ersten Laufrolle 114. Der Baukasten 100 ermöglicht die verschiedentliche Kombination und Anordnung von verschiedenen Laufwagenteilen zu einem Laufwagen 110 für einen Beschlag einer nach links öffnenden oder nach rechts öffnenden Schiebetüre oder eines Schiebefensters.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Baukasten
- 110
- Laufwagen
- 112
- Grundkörper
- 113
- Befestigungsstelle für Laufrolle
- 114
- erste/zweite Laufrolle
- 116
- Führung
- 118
- Kopplungsteil
- 120
- Versteifungsrippen
- 122
- Ausnehmung
- 124
- Fixierungsteil
- 126
- Kopplungselement
- 130
- Steuerelement
- 132
- Ausstellarm
- 134
- Steuerfeder
- 136
- erste/zweite Lagesicherung
- 137
- erste/zweite Endlagenbegrenzung
- 138
- Befestigungsstelle für Ausstellarm
- 144
- Steuerarm
- 145
- Führung
- 148
- Steuerarmanbindungsstelle
- E
- horizontale Ebene
- L
- Laufrichtung
- M
- Mittenebene
- H
- Drehachse Ausstellarm
- P1
- erste Anordnungsposition für Steuerelement
- P2
- zweite Anordnungsposition für Steuerelement
- 01
- erste Orthogonalrichtung der Mittenebene
- O2
- zweite Orthogonalrichtung der Mittenebene
- a
- Neigungswinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015222116 B3 [0002]
- DE 102017115823 A1 [0003]
- EP 2907952 A1 [0004]