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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sohle, insbesondere auf eine Sohle für einen Sportschuh für einen jungen Athleten, die ein Stabilisierungselement umfasst. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf einen Sportschuh für einen jungen Athleten, der diese Sohle umfasst.
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Technischer Hintergrund
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Die Entwicklung und Konstruktion von Schuhen richtet sich in der Regel nach den Bedürfnissen eines Erwachsenen, insbesondere eines männlichen Erwachsenen mit durchschnittlichen Füßen. Durch einfache Skalierung werden solche Standardschuhe typischerweise auch für Kinder aller Altersgruppen verwendet. Kinder, insbesondere Kleinkinder, haben jedoch aufgrund des anhaltenden Wachstums und der Entwicklung des jungen Körpers deutlich unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich der Stützung eines Fußes. Diese Bedürfnisse sollten insbesondere bei der Konstruktion und Herstellung von Sohlen, Zwischensohlen und Sportschuhen für junge Athleten berücksichtigt werden, bei denen aufgrund der höheren Belastungen bei sportlichen Aktivitäten die Stützung und Stabilität noch wichtiger ist als bei Nichtsportschuhen.
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Um eine bessere anatomische Passform für den Fuß eines Trägers zu gewährleisten, wird im Dokument
US 8,020,317 B1 zum Stand der Technik eine Schuhstruktur offengelegt, die speziell dafür entwickelt wurde, sich durch eine integrierte elastische Fersenvorrichtung im Hinterfußbereich des Oberteils sicherer an eine Vielzahl von Fußbreiten und Proportionen anzupassen. Darüber hinaus offenbart das Dokument
US 2018/0084864 A1 zum Stand der Technik einen Schuh mit einem Stabilisator im Hinterfußabschnitt, der das seitliche Wackeln des Fußes unterdrückt. Darüber hinaus offenbart das Dokument
US 6,298,582 B1 des Stands der Technik ein Schuhwerk, z.B. einen Laufschuh, der so konstruiert ist, dass er eine bessere und anatomischere Anpassung an den Fuß des Trägers bietet, um die Leistung zu steigern und das Fußgewölbe besser zu stützen. Der Schuh verfügt über ein Gelenkgewölbe, eine Fersenkerbe, die im medialen und lateralen Viertelpanel geschnitten ist, und eine Fersenklammer anstelle einer traditionellen Fersenkappe.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Sohlen und Sportschuhe spiegeln jedoch nicht die besonderen Bedürfnisse der Füße junger Athleten in Bezug auf Stabilität, Form und Stützung wider, die z.B. im Dokument zum Stand der Technik „Foot and Ankle Surgery Vol. 14 (2008) S. 180 -189" diskutiert werden. Zu diesen besonderen Bedürfnissen gehören ein größeres Volumen, um mehr Bewegung und Wachstum zu ermöglichen, sowie eine geringere Dämpfung, da die beim Training auftretenden Stöße deutlich geringer sind als bei Erwachsenen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist es daher, die Sohlen von Sportschuhen, insbesondere für junge Athleten, zu verbessern, so dass die oben skizzierten Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise überwunden werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das oben erwähnte Problem wird zumindest teilweise durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung definiert.
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In einer Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung eine Sohle, insbesondere eine Sohle für einen Sportschuh für einen jungen Athleten zur Verfügung. Die Sohle umfasst einen Sohlenkörper umfassend ein erstes Material. Der Sohlenkörper erstreckt sich mindestens in einen Fersenabschnitt und einen Mittelfußabschnitt, wobei die Sohle ferner ein im wesentlichen U-förmiges Stabilisierungselement aufweist, das ein zweites Material umfasst, das steifer ist als das erste Material. Das genannte Stabilisierungselement ist unterhalb des Fersenabschnitts und/oder unterhalb des Mittelfußabschnitts des Sohlenkörpers angeordnet und so angepasst, dass es sich entlang der medialen und lateralen Seiten eines Fersenbeins eines Trägers eines Schuhs, der die Sohle umfasst, erstreckt.
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Die beanspruchte Erfindung sieht daher eine Sohle für einen Sportschuh vor, die speziell auf die Bedürfnisse eines jungen Athleten abgestimmt ist, indem sie ein Stabilisierungselement umfasst, das auf die Anatomie und Biomechanik von Kinderfüßen während deren Entwicklung optimiert ist. Das Stabilisierungselement kann, im Gegensatz zu einer herkömmlichen Fersenkappe in Sportschuhen, ein Wachstum und eine angemessenere Stützung des Fußes eines jungen Athleten ermöglichen. Die Stützung kann durch Umgreifen des Fersenbeins eines Kinderfußes erreicht werden, das während des Wachstums im Vergleich zum restlichen Fuß nur geringe Veränderungen aufweist, während der restliche Fuß wachsen kann. Das Stabilisierungselement kann auch als Brückenband oder Brückenspange bezeichnet werden.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung umfasst das Stabilisierungselement einen lateralen und einen medialen Arm, die sich von einem unteren Abschnitt des Stabilisierungselements, der unterhalb des Fersenabschnitts und/oder unterhalb des Mittelfußabschnitts angeordnet ist, nach oben und nach hinten erstrecken. Der laterale und / oder der mediale Arm kann sich nach oben und hinten mit einem Winkel zwischen 10° und 90°, bevorzugter zwischen 20° und 80°, am meisten bevorzugt zwischen 30° und 70°, relativ zu einer Bodenfläche des Sohlenkörpers erstrecken. Die verschiedenen Winkel können Anpassungen in der Höhe der Stabilisierung des Sportschuhs ermöglichen, z.B. je nach dem speziellen Gebiet, für das der Schuh bestimmt ist.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist das Stabilisierungselement so ausgelegt, dass es zumindest gegen das Fersenbein des Trägers eines Schuhs, der die Sohle umfasst, eine Kneifkraft ausübt. Darüber hinaus kann das Stabilisierungselement mindestens eine Kontaktfläche aufweisen, die geeignet ist, gegen eine laterale und/oder mediale Seite eines Oberteils eines Schuhs, der die Sohle umfasst, zu drücken.
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Diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es ermöglichen, eine Kneifkraft auf einen Bereich des Fußes auszuüben, der im Allgemeinen im Vergleich zum übrigen Fuß eines jungen Athleten ein relativ geringes Wachstum und eine relativ geringe Entwicklung aufweist. Daher kann die Stabilisierung in dieser Ausführungsform immer noch komfortabel und auf den individuellen Fuß zugeschnitten sein, auch wenn sich die Größe und Form des Fußes während des Wachstums leicht verändern kann. Um eine solche Kneifkraft zu erzeugen, kann der mediale und/oder der laterale Arm nach innen vorgespannt sein. Alternativ oder zusätzlich kann der mediale und / oder der laterale Arm nach innen gekrümmt sein.
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In einigen Ausführungsformen weist der untere Abschnitt des Stabilisierungselements eine Ausdehnung in Längsrichtung der Sohle von weniger als 30 %, vorzugsweise weniger als 25 % und noch bevorzugter weniger als 20 % der Sohlenlänge auf. Der Sohlenkörper kann eine Oberseite mit einer Kontaktfläche für einen Fuß aufweisen, die im Wesentlichen flach ist. Ein flacher Mittelfußeingriff zwischen einem Fuß und der Oberseite der Sohle ohne Stützung des Fußgewölbes hat sich als besonders vorteilhaft für junge Athleten erwiesen.
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Darüber hinaus kann das Stabilisierungselement so angeordnet werden, dass es in eine Aussparung oder Vertiefung in der Sohle passt, so dass eine äußere Bodenfläche des Stabilisierungselements im montierten Zustand nicht von einer äußeren Bodenfläche der Sohle nach außen vorstehen kann. Das Stabilisierungselement kann bündig mit der Sohle abschließen. Eine solche Anordnung verbessert die Verbindung zwischen der Sohle und dem Stabilisierungselement aufgrund der mechanischen Verzahnung, die durch den engen Sitz der Teile entsteht. Zusätzlich kann diese Anordnung sicherstellen, dass der Schuh eine ebene Unterseite behält, was für das Gleichgewicht und die Stabilität des Trägers von wesentlicher Bedeutung ist. Zusätzlich können die lateralen und medialen Arme des Stabilisierungselements in Aussparungen oder Vertiefungen in die Seite der Sohle passen, so dass die äußeren Seitenflächen der Arme zumindest zum größten Teil nicht nach außen von den Seitenflächen der Sohle vorstehen, wenn sie montiert sind. Bei dieser Anordnung kann die mediale und laterale Breite der Sohle verringert werden.
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In einigen Ausführungsformen haben der laterale und / oder der mediale Arm des Stabilisierungselements jeweils eine Breite von weniger als 30 %, vorzugsweise weniger als 25 % und noch bevorzugter weniger als 20 % der Sohlenlänge. Es hat sich herausgestellt, dass solche Abmessungen einen vernünftigen Kompromiss zwischen der Notwendigkeit, Stabilität zu gewährleisten, und der Notwendigkeit ungehinderter Bewegungen des Fußes während eines Gangzyklus darstellen.
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Das erste Material der Sohle kann Ethylen-Vinylacetat, EVA oder Gummi oder eine Kombination davon umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann das zweite Material des Stabilisierungselements ein thermoplastisches Material, insbesondere ein thermoplastisches Polyurethan, TPU oder Gummi umfassen. Solche Materialien können die erforderliche Stabilität bieten, beeinträchtigen aber auch nicht die anderen Funktionen einer Sohle, wie z.B. die Dämpfung und die Bodenhaftung. Das Stabilisierungselement kann durch konventionelle Formgebungsverfahren oder durch additive Herstellung gebildet werden.
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In anderer Hinsicht bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Sportschuh für einen jungen Athleten, der eine Sohle nach einer der oben genannten Ausführungsformen aufweist. Bei einem Aspekt dieses Schuhs kann zumindest ein Teil des stabilisierenden Elements am Oberteil befestigt werden, z.B. von außen.
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Figurenliste
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Aspekte der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren näher beschrieben. Diese Figuren zeigen:
- 1a eine Ausführungsform, die einen Sohlenkörper und ein separates Stabilisierungselement schematisch darstellt, bevor sie zusammengefügt werden;
- 1b die Ausführungsform von 1a, die den Sohlenkörper und das Stabilisierungselement nach dem Zusammenfügen schematisch darstellt;
- 2a eine Explosionsdarstellung einer weiteren Ausführungsform, umfassend einen Sohlenkörper, ein Stabilisierungselement und eine zusätzliche Laufsohle;
- 2b die weitere Ausführungsform im montierten Zustand in lateraler Seitenansicht;
- 2c die weitere Ausführungsform im montierten Zustand in einer Ansicht von unten;
- 3 eine Illustration eines Sportschuhs in einer Ansicht von unten, einer lateralen und medialen Seitenansicht;
- 4a eine zweite weitere Ausführungsform, die einen Sohlenkörper und ein separates zweiteiliges Stabilisierungselement schematisch darstellt, bevor sie zusammengefügt werden;
- 4b die zweite weitere Ausführungsform in einer medialen Seitenansicht; und
- 4c die zweite weitere Ausführungsform in einer Draufsicht.
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Detaillierte Beschreibung einiger beispielhafter Ausführungsformen
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Im Folgenden werden beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand einer Sohle, insbesondere einer Sohle für einen Sportschuh für einen jungen Athleten, näher beschrieben. Während im Folgenden spezifische Merkmalskombinationen in Bezug auf die beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, ist zu verstehen, dass die Offenbarung nicht auf solche Ausführungsformen beschränkt ist. Insbesondere müssen zur Realisierung der Erfindung nicht alle Merkmale vorhanden sein, und die Ausführungsformen können durch Kombination bestimmter Merkmale einer Ausführungsform mit einem oder mehreren Merkmalen einer anderen Ausführungsform modifiziert werden.
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Die 1a und 1b zeigen eine Darstellung von Teilen einer Sohle, insbesondere einer Sohle für einen Sportschuh für einen jungen Athleten. Die Sohle umfasst einen Sohlenkörper 110, der sich in einen Fersenabschnitt, einen Mittelfußabschnitt und einen Vorderfußabschnitt erstrecken kann. Auf diese Weise kann die dargestellte Ausführung eine Dämpfung für den gesamten Fuß eines jungen Athleten bieten. Der Sohlenkörper 110 kann sich auch vertikal an den Rändern des Vorderfußabschnitts erstrecken, um die Zehen zusätzlich zu dämpfen oder um die Notwendigkeit einer Zehenabdeckung oder einer Zehenlippe zu vermeiden, die den vorderen Teil des Schuhs bedeckt, um die Abriebfestigkeit zu gewährleisten. Um eine angemessene Flexibilität in den gewünschten Bereichen des Sportschuhs, der die Sohle umfasst, zu gewährleisten, kann der Sohlenkörper 110 eine Höhenvariation der Ränder des Sohlenkörpers 110 im Vorderfuß- und/oder Mittelfußabschnitt aufweisen.
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Die Sohle umfasst ferner ein im wesentlichen U-förmiges Stabilisierungselement 120, das ein zweites Material umfasst, das steifer ist als das erste Material des Sohlenkörpers 110. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die besonders für Kleinkinder geeignet sein kann, kann das Stabilisierungselement 120 Gummi sein und der Sohlenkörper 110 expandiertes EVA sein. Dies führt zu einer ausreichenden Flexibilität im Vorderfußbereich, was besonders für Kleinkinder von Bedeutung ist, die beim Gehen oder Laufen im Vergleich zu einem Erwachsenen öfter auf den Zehenspitzen stehen. In einer anderen Ausführungsform kann das Stabilisierungselement 120 TPU sein und der Sohlenkörper 110 eine Gummi/EVA-Kombination sein, die steifere Materialien bietet und daher für ältere Kinder geeignet sein kann, die ein höheres Gewicht haben und höhere Kräfte auf den Sportschuh ausüben können.
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Während in 1a zur Veranschaulichung der Sohlenkörper 110 und das Stabilisierungselement 120 getrennt dargestellt sind, sind in 1b beide Komponenten miteinander verbunden, was durch Kleben, thermisches Verkleben oder jede andere geeignete Technik erreicht werden kann. Die Aussparung oder Einbuchtung 111 des Sohlenkörpers 110 ermöglicht eine passgenaue Anordnung des Stabilisierungselementes 120 am Sohlenkörper 110, wobei der laterale Arm 121, der mediale Arm 122 und der untere Abschnitt 123 des Stabilisierungselementes 120 bündig mit dem Sohlenkörper 110 abschließen können. Dies führt einerseits zu einer glatten äußeren Oberfläche des endgültigen Sportschuhs, der die Sohle umfasst, und vermeidet unnötige Vorsprünge, die insbesondere beim Training eine mögliche Verletzungsquelle darstellen können. Andererseits können die Einkerbungen 111 der vorliegenden Ausführung auch eine verbesserte Verbindung zwischen den beiden Materialien mit unterschiedlichen Steifigkeitsgraden herstellen. Es sei darauf hingewiesen, dass in einer anderen Ausführung die Verbindung der beiden Teile auch ein strukturiertes Muster aufweisen kann, z.B. Rippen am Sohlenkörper 110 und entsprechende Einkerbungen am Stabilisierungselement 120 oder umgekehrt, um einen bündigen Sitz zu gewährleisten.
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Der laterale 121 und der mediale 122 Arm des Stabilisierungselements 120 können sich nach oben und nach hinten unter einem Winkel 124 erstrecken, der während des Herstellungsprozesses der Sohle vordefiniert werden kann. Der spezifische Winkel 124 und auch die Positionierung des Stabilisierungselements 120 unterhalb des Sohlenkörpers 110 erlauben es, die Sohle an eine Reihe von Anwendungen und mehrere verschiedene Aktivitätsstufen anzupassen. So kann z.B. bei einer Ausführung, bei der eine höhere Stützung der Füße eines jungen Athleten erforderlich ist, der vordefinierte Winkel 124 grösser sein, sogar bis zu 90°, und die Positionierung unterhalb des Sohlenkörpers 110 kann weiter hinten im Schuh liegen. Auf diese Weise kann das Stabilisierungselement 120 das Fersenbein und / oder den Knöchel eines Trägers besser umschließen. Bei einer anderen Ausführung, bei der eine geringere Stützung ausreicht, kann der Winkel 124 kleiner sein und das Stabilisierungselement 120 näher am oder sogar im Mittelfußbereich unterhalb des Sohlenkörpers 110 positioniert werden.
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Darüber hinaus kann das in 1a und 1b dargestellte Stabilisierungselement 120 mit mindestens einer Kontaktfläche 125 versehen werden, die eingerichtet ist, gegen eine laterale und/oder mediale Seite eines Oberteils eines Schuhs, der die Sohle umfasst, zu drücken. Die mindestens eine Kontaktfläche 125 kann mit einer im Vergleich zum Rest des medialen 122 und / oder lateralen 121 Armes vergrößerten Kontaktfläche versehen sein, um die durch das Stabilisierungselement ausgeübten Kräfte auf mindestens das Fersenbein eines Trägers zu verteilen und somit mögliche Beschwerden zu vermeiden.
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Bei einigen Ausführungsformen kann die Breite des Stabilisierungselements 120, die als Abstand zwischen dem medialen 122 und dem lateralen 121 Arm definiert werden kann, im Bereich unterhalb des Sohlenkörpers 110 grösser sein als die geschätzte Breite des Fußes eines durchschnittlichen Trägers. Die daraus resultierende breite Basis eines Sportschuhs mit dieser Sohlenausführung kann mehr Stabilität bieten und gleichzeitig ein ungehindertes laterales Fußwachstum ermöglichen.
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Die 2a - 2c zeigen eine weitere Illustration von Teilen einer Sohle nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die in den 2a - 2c dargestellte Sohle umfasst einem Sohlenkörper 210, ein Stabilisierungselement 220 und eine Laufsohle 230. In 2a sind die verschiedenen Komponenten in einer Explosionszeichnung dargestellt, wobei in 2b und 2c die zusammengesetzte Ausführungsform dargestellt ist. Die Laufsohle 230 umfasst eine strukturierte Lauffläche, die für Traktion auf dem Boden sorgt. Darüber hinaus kann die Laufsohle 230 im inneren Teil eine ganze Struktur 233 aufweisen, die sich entlang der Sohle erstreckt, wodurch das Gesamtgewicht der Sohle reduziert wird und auch die Flexibilität der zusammengesetzten Sohle aufgrund einer selektiv reduzierten Materialmenge der Laufsohle 230 erhalten bleibt. Die Flexibilität der Laufsohle 230, die besonders im Vorderfußabschnitt eines Sportschuhs eines jungen Athleten wichtig ist, kann durch eine zweite Art von Einkerbungen 232 an den Teilen der Laufsohle unterhalb des Metatarso-Phalangeal-Gelenks des Trägers des Schuhs, der die Laufsohle 230 umfasst, weiter verbessert werden. Auf diese Weise können die Einkerbungen 232 in diesen Bereichen beim Beugen eine Biegung der Sohle und eines Oberteils verursachen, die der anatomischen Form des Fußes folgt. Die Laufsohle 230 umfasst ferner eine Schutzkomponente 231, die in der montierten Sohle den Teil des Stabilisierungselements 220 abdeckt, der sonst in direktem Kontakt mit dem Boden wäre. Dadurch kann verhindert werden, dass das Stabilisierungselement 220 stärker erodiert als die Laufsohle 230. Diese Schutzkomponente 231, die Gummi oder ein anderes geeignetes Material sein kann, kann auch direkt auf das Stabilisierungselement 220 in einer anderen Ausführungsform (nicht abgebildet) aufgetragen werden.
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Darüber hinaus kann das in 2a und 2b dargestellte Stabilisierungselement 220 mit mindestens einer Kontaktfläche 225 versehen sein, die geeignet ist, gegen eine laterale und/oder eine mediale Seite eines Oberteils eines Schuhs zu drücken, der das Stabilisierungselement 220 umfasst. Der in 2a dargestellte laterale Arm 221 und/oder mediale Arm 222 des Stabilisierungselements 220 kann so angepasst werden, dass er eine Kneifkraft zumindest gegen das Fersenbein eines Trägers eines Schuhs, der die Sohle umfasst, ausübt. Zu diesem Zweck kann der mediale Arm 222 und / oder der laterale Arm 221 nach innen vorgespannt werden. Zusätzlich oder alternativ kann der mediale Arm 222 und / oder der laterale Arm 221 nach innen gebogen sein. Durch Erhöhung/Verminderung des Krümmungsgrades des medialen 222 und/oder des lateralen 221 Arms kann die Höhe der Kneifkraft, die zumindest auf das Fersenbein eines Trägers ausgeübt wird, an das jeweilige Gebiet angepasst werden, für das der Schuh mit dem Stabilisierungselement 220 bestimmt ist. Außerdem kann das in 2b dargestellte Stabilisierungselement 220 auf der Außenseite Rippen 226 aufweisen, die für zusätzliche Stabilität sorgen und ein mögliches Verdrehen und Verbiegen des Stabilisierungselements 220 in unerwünschte Richtungen reduzieren. Die Rippen 226 können durch Ausschneiden eines Teils des Materials des Stabilisierungselements 220 hergestellt werden. Dadurch wird das Gesamtgewicht des Sportschuhs reduziert, was der Leistung zugute kommt und gleichzeitig die Herstellungskosten senkt.
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3 zeigt einen Schuh 300, insbesondere einen Sportschuh für einen jungen Athleten, umfassend eine Sohle nach einer der oben genannten Ausführungsformen und ein Oberteil 340. Das Stabilisierungselement 320 des Sportschuhs 300 erstreckt sich nach oben und hinten unter einem vordefinierten Winkel ähnlich dem Winkel 124 von 1b und umfasst mindestens eine Kontaktfläche 325. Die Kontaktfläche(n) 325 ist (sind) mit dem Oberteil 340 durch Kleben, thermisches Verkleben oder eine andere geeignete Technik verbunden. Eine Kneifkraft, die durch den nach innen vorgespannten mindestens einen lateralen 321 und/oder medialen 322 Arm erzeugt wird, kann gegen eine entsprechende laterale und/oder mediale Seite des Oberteils 340 drücken, die mindestens gegen das Fersenbein eines Trägers des Schuhs 300 drückt. In der dargestellten Ausführungsform des Sportschuhs 300 aus 3 ist das Stabilisierungselement 320 vollständig von Außen mit dem Oberteil 340 verbunden. Auf diese Weise kann das Oberteil 340 genügend Dämpfung bieten, um einen angenehmen Tragekomfort für den Träger des Schuhs 300 zu gewährleisten. In einer anderen Ausführungsform kann der mediale Arm 322 und/oder der laterale Arm 321 des Stabilisierungselements 320 auch weiter nach oben reichen, um in direktem Kontakt mit dem Fuß und/oder Knöchel des Trägers zu stehen (nicht abgebildet). In dieser Ausführungsform kann die mindestens eine Kontaktfläche 325 des medialen 322 und/oder des lateralen 321 Arms mit einer zusätzlichen Polsterung versehen sein.
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Ähnlich wie die Laufsohle 230 aus 2c umfasst auch der Sportschuh 300 eine Laufsohle 330, die die Einkerbungen 332 aufweist, um die Biegung des montierten Sportschuhs 300 einschließlich des Oberteils 340 an den gewünschten Stellen des Sportschuhs 300 beim Gehen oder Laufen zu gewährleisten. Dieser Effekt kann durch Höhenunterschiede an den Rändern des Sohlenkörpers 310 weiter verbessert werden. Es ist bekannt, dass eine unangemessene Beugung eines Schuhs z.B. zwischen dem Mittelfuß- und dem Hinterfußabschnitt statt in Höhe des Metatarso-Phalangeal-Gelenks eines Trägers zu einer Belastung des Fußes, insbesondere des Mittelfußanteils, führen kann, die in der vorliegenden Ausführung vermieden werden kann.
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In den 4a - 4c ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, die einen Sohlenkörper 410 und einen zweiteiliges Stabilisierungselement 420 umfasst. Das zweiteilige Stabilisierungselement 420 kann aus zwei Hälften gebildet werden - die eine entspricht dem lateralen Arm 421 und der lateralen Hälfte des unteren Abschnitts 423 eines einteiligen Stabilisierungselements 120, 220, 320, und die andere entspricht dem medialen Arm 422 und der medialen Hälfte des unteren Abschnitts 423 des einteiligen Stabilisierungselements 120, 220, 320. Das zweiteilige Stabilisierungselement 420 kann als zwei symmetrische Hälften, wie in 4a - 4c dargestellt, ausgebildet werden. Beide Hälften können eine Kontaktfläche 425 umfassen. In einer anderen Ausführungsform kann jedes Teil des zweiteiligen Stabilisierungselementes 420 separat hergestellt werden, entsprechend den speziellen Bedürfnissen der lateralen und/oder medialen Seite des Fußes des Trägers. Dies kann zu zwei Hälften mit unterschiedlicher und nicht symmetrischer Form führen, wobei auch jeder untere Abschnitt 423 eine unterschiedliche Form und Länge haben kann.
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Die Aussparung oder Vertiefung 411 auf mindestens einer Seite des Sohlenkörpers 410 kann es ermöglichen, mindestens einen lateralen 421 und/oder medialen 422 Arm des zweiteiligen Stabilisierungselements 420 mit enger Passung am Sohlenkörper 410 anzuordnen. Darüber hinaus weist der in den 4a - 4c dargestellte Sohlenkörper 410 an der Unterseite einer oder beider Vertiefungen 411 einen Einschub 412 auf. Die unteren Abschnitte 423 des lateralen 421 und/oder medialen 422 Armes des zweiteiligen Stabilisierungselementes 420 können so angepasst werden, dass sie bündig in den mindestens einen Einschub 412 passen. Bei einigen Ausführungsformen können die Einschübe 412 innerhalb des Sohlenkörpers 410 verbunden werden und die unteren Abschnitte 423 können Verbindungsmittel enthalten (nicht abgebildet). Die unteren Abschnitte 423 können sich an einem Mittelpunkt im Inneren des Sohlenkörpers 410 treffen. Die Verbindungsmittel können so angepasst werden, dass die beiden Bodenteile 423 innerhalb des Sohlenkörpers 410 aneinander befestigt werden können. Alternativ können die beiden Teile des zweiteiligen Stabilisierungselements 420 an einer lateralen Seite der Schuhsohle oder an einer medialen Seite der Schuhsohle zusammengefügt sein. In einer anderen Ausführungsform können die Vertiefungen 411 der medialen und lateralen Seite des Sohlenkörpers 410 separate Einschübe 412 aufweisen, in die jeder der unteren Abschnitte 423 separat einrasten oder hineinpassen kann.
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In einer weiteren Ausführungsform (nicht dargestellt) ist es möglich, dass der Sohlenkörper 410 keine Einschübe 412 aufweist und die Bodenteile 423 des zweiteiligen Stabilisierungselementes 420 können, ähnlich wie das in 1 und 2 dargestellte einteilige Stabilisierungselement 120, 220, von außen direkt am Sohlenkörper 410 befestigt werden.
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Es ist zu verstehen, dass im Gegensatz zu den in 1-4 dargestellten Ausführungen die Stabilisierungselemente 120, 220, 320 und 420 nicht nur aus einem oder zwei Teilen bestehen müssen. Bei einigen Ausführungsformen (nicht dargestellt) kann das Stabilisierungselement mehr als zwei Teilen umfassen, die dann bei der Herstellung miteinander verbunden werden können. Zusätzlich oder alternativ kann das gesamte oder ein Teil des Stabilisierungselements 120, 220, 320, 420 für den Endbenutzer austauschbar sein. Mit anderen Worten kann der Träger des Schuhs 300 in der Lage sein, ein vordefiniertes Stützniveau spezifisch zu wählen, indem er ein Stabilisierungselement 120, 220, 320, 420 gegen ein anderes austauscht, das ein höheres / niedrigeres Maß an Stabilität bietet. Diese Funktion ermöglicht es, den gleichen Sportschuh 300 mit verschiedenen Unterstützungsniveaus für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen zu verwenden. Das unterschiedliche Maß an Stabilität kann durch eine einfache Farbcodierung, Nummerierung oder eine andere systematische Kennzeichnungsmethode auf dem Stabilisierungselement 120, 220, 320, 420 angezeigt werden.
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Darüber hinaus können der mediale 122, 222, 322, 422 und der laterale 121, 221, 321, 421 Arm des Stabilisierungselements 120, 220, 320, 420 individuell mit einem Unterteil 123, 223, 323, 423 kombiniert oder individuell verstellt werden. Auf diese Weise könnte das Maß an Stabilität auf der lateralen und medialen Seite getrennt verändert werden, was es ermöglichen würde, gezielt Fehlstellungen des Fußes wie Überpronation und Supination zu behandeln.
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Die Verbindung zwischen einem austauschbaren Stabilisierungselement 120, 220, 320, 420 oder Teilen davon miteinander und/oder dem Sohlenkörper 110, 210, 310, 410 kann mit Hilfe von Klettverschlüssen, einer mechanischen Verriegelung oder einer anderen geeigneten Verbindungstechnik (in den Figuren nicht dargestellt) hergestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8020317 B1 [0003]
- US 2018/0084864 A1 [0003]
- US 6298582 B1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Foot and Ankle Surgery Vol. 14 (2008) S. 180 -189“ [0004]