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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, aufweisend wenigstens eine in dem Kraftfahrzeug fest verbaute, Bilddaten für wenigstens ein Fahrzeugsystem, insbesondere ein Fahrerassistenzsystem und/oder ein Sicherheitssystem, aufnehmende Kamera und ein Speichermittel zur bezüglich der Verwendung in dem Fahrzeugsystem zusätzlichen, den Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs dokumentierenden Speicherung der Bilddaten. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraftfahrzeugs.
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Der Einsatz von Kameras in Kraftfahrzeugen ist im Stand der Technik bereits vielfach vorgeschlagen worden. Bilddaten erweisen sich als nützliche Informationsgrundlage zur Funktion vieler Fahrzeugsysteme, insbesondere von Sicherheitssystemen und/oder Fahrerassistenzsystemen. So ist es beispielsweise bekannt, Bilddaten einer Rückfahrkamera auf einem Bildschirm innerhalb des Kraftfahrzeugs wiederzugeben, Bildverarbeitungsalgorithmen anzuwenden, um Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu detektieren und/oder sonstige Umgebungsbedingungen festzustellen und dergleichen.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, Kameras in Kraftfahrzeugen, insbesondere auch fest verbaute Kameras, für die Dokumentation von Unfällen oder auch sonstigen Eingriffen gegenüber dem Kraftfahrzeug aufzuzeichnen. So offenbart beispielsweise
DE 103 30 463 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung der Umgebung eines Kraftfahrzeugs, wobei mit mindestens einem Bildaufnehmer, der am oder im Fahrzeug angeordnet ist, in regelmäßigen Abständen Aufnahmen vom gesamten Umgebungsraum des Fahrzeugs gemacht und diese Aufnahmen mindestens für eine begrenzte Zeitdauer abgespeichert werden.
DE 10 2010 048 191 A1 betrifft eine Fahrzeugeigenüberwachung mit anschließender Dokumentation, bei der Fahrzeuge serienmäßig oder nachrüstbar mit Videokameras und Speichermedien ausgestattet sind/werden, um Fahrzeugbeschädigungen durch Dritte beim unerlaubten Entfernen vom Unfallort, das Schadensereignis, Täter, Unfall- und Schadenverursacher festzuhalten bzw. zu dokumentieren. Dabei kann die Überwachung der Fahrzeuge auch für den fahrenden Betrieb eingesetzt werden.
DE 10 2018 004 017 A1 betrifft ein Verfahren zur Überwachung einer Fahrzeugumgebung, wobei bei einem bevorstehenden präzidierten Unfall des Fahrzeugs mindestens eine Kamera für eine vorgegebene Dauer aktiviert wird und mittels der Kamera die Fahrzeugumgebung zumindest für eine Dauer des Unfalls erfasst wird.
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Derartige Dokumentationssysteme nutzen das Speichermittel, auf dem die dokumentierenden Bilddaten abgespeichert sind, dabei üblicherweise im Sinne einer Blackbox, so dass die dokumentierenden Bilddaten nur unter großem Aufwand eingesehen werden können.
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In Kraftfahrzeugen wurden weiterhin bereits Kameras vorgeschlagen, welche nachträglich an der Windschutzscheibe oder der Instrumententafel befestigt werden können. Derartige Kameras zeichnen das Geschehen in ihrem Erfassungsbereich, insbesondere permanent, auf und sind auch unter dem Namen „Dashcam“ bekannt. Für entsprechende Funktionen muss mithin zusätzliche Hardware innerhalb des Kraftfahrzeugs installiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich der Nutzung fahrzeugeigener Kameras verbessertes Kraftfahrzeug anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug wenigstens ein Bedienelement zum Speichern der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten und/oder zukünftig aufgenommener Bilddaten der Kamera auf einem Speicherelement und/oder zum Versenden der in dem Speichermittel und/oder dem Speicherelement gespeicherten Bilddaten aufweist und/oder das Kraftfahrzeug ein automatisches Notrufsystem umfasst, welches bei einem automatischen Auslösen eines Notrufs zum Versenden der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten gemeinsam mit dem Notruf an eine den Notruf entgegennehmende Stelle und/oder eine externe Speicherstelle und/oder zum Abspeichern der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten in einer Speichereinrichtung des Notrufsystems ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß werden mithin zwei bevorzugt in Kombination verwendete Ansätze zur Verbesserung der Nutzung eingebauter Kameras, die neben dem Liefern von Bilddaten für Fahrzeugsysteme auch Dokumentationszwecken dienen, vorgeschlagen. Zum einen ist dies die besonders bevorzugte enge Integration mit einem automatischen Notrufsystem, wie es zumindest teilweise gesetzlich inzwischen vorgeschrieben wird und beispielsweise unter dem Namen „eCall“ bekannt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung hat das automatische Notrufsystem einen unmittelbaren Zugriff auf die in dem Speichermittel aktuell vorgehaltenen, den Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs dokumentierenden Bilddaten, welche idealerweise dann, wenn ein Notruf automatisch ausgelöst wird, unmittelbar mit an die den Notruf entgegennehmende Stelle und/oder eine externe Speicherstelle, beispielsweise ein Dokumentationszentrum und/oder eine Versicherung, übermittelt werden. Insbesondere beim Versenden gemeinsam mit dem Notruf an die den Notruf entgegennehmende Stelle können sich die Mitarbeiter der den Notruf entgegennehmenden Stelle gleich ein Bild von den Vorkommnissen machen, so dass bessere und gezieltere Hilfeleistung erfolgen kann. Hinsichtlich des Übersendens an andere externe Speicherstellen kann eine sichere und verlässliche Dokumentation sichergestellt werden, nachdem insbesondere eine nachträgliche Manipulation innerhalb des Kraftfahrzeugs vermieden wird. Zusätzlich zu dem im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt erfolgenden Versenden kann auch eine Kopie des aktuellen Inhalts des Speichermittels, welches üblicherweise eher kleiner dimensioniert ist, auf einer Speichereinrichtung des Notrufsystems gesichert werden.
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Automatische Notrufe können beispielsweise dann ohne Zutun eines Insassen des Kraftfahrzeugs ausgesandt werden, wenn ein schwerer Unfall durch entsprechende Sensoren des Kraftfahrzeugs detektiert wurde, beispielsweise durch Crashsensoren oder dergleichen, und/oder wenn ein bestimmtes Sicherheitssystem des Kraftfahrzeugs ausgelöst hat, beispielsweise ein Airbag.
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In dieser Variante der vorliegenden Erfindung kann bei einem Unfall die Schuldfrage leichter beantwortet werden. Weiterhin können folgende Staus aufgrund eines Unfalls zumindest teilweise vermieden werden, da die Unfallaufnahme nicht noch nachträglich durch die Polizei durchgeführt werden muss, nachdem die Bedingungen bereits mit der Kamera aufgenommen wurden und insbesondere unmittelbar mit an die den Notruf entgegennehmende Stelle versendet wurden.
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Dabei sei bereits an dieser Stelle angemerkt, dass wenigstens eines des wenigstens einen Bedienelements auch ein Notrufbedienelement des Notrufsystems sein kann, wobei das Notrufsystem bei Auslösen eines Notrufs über das Notrufbedienelement zum Versenden der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten gemeinsam mit dem Notruf an die den Notruf entgegennehmende Stelle und/oder die externe Speicherstelle und/oder zum Abspeichern der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten in der Speichereinrichtung des Notrufsystems ausgebildet ist. In diesem Fall wird also die Tatsache, dass ein Versenden bzw. Speichern auch durch ein Bedienelement ausgelöst werden kann, genutzt, um auch bei manuell ausgelösten Notrufen insbesondere durch Versenden der Bilddaten des Speichermittels, aber auch durch Abspeichern in der Speichereinrichtung des Notrufsystems eine verlässliche, nachvollziehbare Dokumentation sicherzustellen. Ein derartiges Notrufbedienelement kann beispielsweise im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Es kann beispielsweise als ein SOS-Taster ausgebildet werden.
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Insgesamt werden also im Kraftfahrzeug fest verbaute Kameras erfindungsgemäß an das automatische Notrufsystem, also eine SOS-Notruffunktion, angebunden, um einen zusätzlichen Speichervorhalt für die Bilddaten, mithin Videodateien, sicherzustellen und/oder diese bereits unmittelbar an die den Notruf entgegennehmende Stelle und/oder eine externe Speicherstelle weiter zu versenden.
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In einer anderen Ausgestaltungsvarainte kann die vorliegende Erfindung, insbesondere zusätzlich, jedoch auch alternativ, vorsehen, dass letztlich die in dem Kraftfahrzeug ohnehin integrierte Kamera als eine Art „Dashcam“ eingesetzt werden kann, wenn, insbesondere neben dem Notrufbedienelement, das Kraftfahrzeug wenigstens ein Bedienelement zum Speichern der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten und/oder zukünftig aufgenommener Bilddaten der Kamera auf einem Speicherelement und/oder zum Versenden der in dem Speichermittel und/oder dem Speicherelement gespeicherten Bilddaten aufweist. Möchte der Fahrer beispielsweise eine soeben erlebte Szene im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs aufbewahren oder später noch einmal ansehen, kann er ein Bedienelement zum Speichern des aktuellen Inhalts des Speichermittels auf einem Speicherelement, auf das er beispielsweise später wieder zugreifen kann, veranlassen. Soll beispielsweise ein längerer Zeitraum in der Zukunft aufgezeichnet werden, kann zum Beginn einer entsprechenden Aufnahme ein entsprechendes Bedienelement zum Speichern zukünftig aufgenommener Bilddaten der Kamera auf dem Speicherelement betätigt werden, analog zur Aktivierung einer im Stand der Technik bereits bekannten Dashcam. Bei dem Speicherelement kann es sich dabei sowohl um ein internes als auch um ein externes Speicherelement handeln, beispielsweise ein von einem Benutzer an das Kraftfahrzeug angeschlossenes Speicherelement wie ein USB-Stick und/oder eine Speicherkarte. Weist das Kraftfahrzeug eine nutzbare Verbindung mit einem Mobilkommunikationsnetzwerk und/oder dem Internet auf, können auch Bedienelemente zum Versenden des Inhalts des Speichermittels und/oder des Speicherelements zweckmäßig vorgesehen werden.
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Das hat den Vorteil, dass ein Insasse des Kraftfahrzeugs keine zusätzliche Dashcam eines Drittanbieters mehr benötigt, sondern dass die bereits in dem Kraftfahrzeug befindliche Kamera einen Mehrnutzen erfährt.
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In konkreter Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Speichermittel zum Speichern der jeweils aktuellsten Bilddaten für einen insbesondere einstellbaren Zeitraum ausgebildet ist, insbesondere als ein Ringspeicher. Das bedeutet, die wenigstens eine in dem Kraftfahrzeug integrierte Kamera kann den Fahrbetrieb dauerhaft in einer Endlosschleife aufzeichnen, wobei bevorzugt ein Ringspeicher verwendet wird, dessen Größe insbesondere auch den, gegebenenfalls maximal wählbaren, Zeitraum definieren kann. Denkbar sind auch Ausgestaltungen mit Zeiträumen variabler Länge, so dass beispielsweise vorgesehen sein kann, dass das Kraftfahrzeug ein Steuergerät aufweist, welches zum Einstellen des Zeitraums in Abhängigkeit eines den Betrieb des Kraftfahrzeugs beschreibenden Betriebsparameters ausgebildet ist. Beispielsweise kann in Betriebssituationen, in denen bei einem Unfall bekanntermaßen eine längere Analyse des vorangehenden Verkehrsgeschehens zweckmäßig ist, eine längere Dauer des Zeitraums benutzt werden als bei Fahrbetriebssituationen, in denen nur kurze Zeiträume vor einem gegebenenfalls stattfindenden Unfall einzusehen sind, um diesen zu beurteilen.
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Zweckmäßigerweise kann das Kraftfahrzeug wenigstens ein weiteres Bedienelement zum Abspielen und/oder Löschen der in dem Speichermittel und/oder dem Speicherelement gespeicherten Bilddaten aufweisen. In diesem Fall kann, insbesondere unter Nutzung einer Anzeigevorrichtung des Kraftfahrzeugs selbst, das aufgenommene Bildmaterial auch innerhalb des Kraftfahrzeugs abgespielt werden, so dass ein Benutzer beispielsweise auf dem Speicherelement gespeicherte Bilddaten, mithin Videos, beurteilen kann. Mittels eines Lösch-Bedienelements ist es beispielsweise auch denkbar, nicht mehr benötigte Bilddaten und/oder ungeeignete Bilddaten zu löschen, insbesondere von dem Speicherelement. Ein Löschen von dem Speichermittel kann in einigen Ausgestaltungen bereits baulich unterbunden werden, um eine Verfälschung oder Verhinderung von Unfalldokumentationen zu vermeiden.
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Mit besonderem Vorteil kann das Kraftfahrzeug eine Multifunktions-Bedieneinrichtung aufweisen, als Teil derer wenigstens eines des wenigstens einen Bedienelements realisiert ist. Insbesondere ist es hierbei zweckmäßig, wenn die Mulitfunktions-Bedieneinrichtung eine Anzeigevorrichtung, insbesondere einen Touchscreen, zur Anzeige des wenigstens einen Bedienelements und/oder zur Ausgabe der Bilddaten aufweist und/oder wenn mehrere auf die Bilddaten bezogene Bedienelemente in einem Menü der Multifunktions-Bedieneinrichtung zusammengefasst sind. Derartige Multifunktions-Bedieneinrichtungen, auch als Multifunktions-Interface bekannt, sind in Kraftfahrzeugen bereits vorgeschlagen worden und weisen meist einen Bildschirm bzw. eine Anzeigevorrichtung, insbesondere einen Touchscreen, auf. Sie können sich beispielsweise in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs befinden. Erfindungsgemäß kann eine solche Multifunktions-Bedieneinrichtung mithin, beispielsweise um eine eigene Benutzeroberfläche, erweitert werden, um insbesondere die Nutzung von im Fahrzeug baulich integrierten Kameras als Dashcam zu steuern. Beispielsweise kann ein eigenes Fenster bzw. Nutzerinterface in der Multifunktions-Bedieneinrichtung realisiert sein, über das Videos gespeichert, angeschaut, versendet und/oder gelöscht werden können, wobei bevorzugt ein zusätzliches Menü realisiert ist.
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In diesem Sinne stellt die Nutzung von in das Kraftfahrzeug integrierten, auch anderen Fahrzeugsystemen dienenden Kameras als eine Art „Dashcam“ eine Zusatzfunktion dar, die bei Bedarf auch zumindest teilweise deaktiviert werden kann, beispielsweise wenn innerhalb eines Landes und/oder einer Region die Nutzung von sogenannten „Dashcams“ untersagt und/oder eingeschränkt ist. Andererseits kann die entsprechende Funktionalität auch, beispielsweise im Rahmen eines Zukaufs, gezielt freigeschaltet werden.
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Wie bereits erwähnt, kann es sich bei dem Speicherelement um ein internes und/oder ein externes Speicherelement handeln. Konkret kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug einen Anschluss und/oder Steckplatz für ein externes Speicherelement aufweist, wobei die Multifunktions-Bedieneinrichtung zum Speichern der Bilddaten des Speichermittels auf dem externen Speicherelement bei Betätigung wenigstens eines des wenigstens einen Bedienelements zum Speichern der in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten und/oder zum Übertragen von Bilddaten eines internen Speicherelements auf das externe Speicherelement ausgebildet ist. Auf diese Weise können beispielsweise mittels der Kamera aufgezeichnete Filme auch unmittelbar auf ein externes Speicherelement des Benutzers, insbesondere Fahrers, übertragen werden, beispielsweise auf einen USB-Stick und/oder eine Speicherkarte.
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Neben dem Kraftfahrzeug betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, wobei bei Betätigung eines des wenigstens einen Bedienelements die dem Bedienelement zugeordnete Speicher- und/oder Versendefunktion ausgeführt wird und/oder das Notrufsystem bei einem automatischen Auslösen eines Notrufs die in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten gemeinsam mit dem Notruf an die den Notruf entgegennehmende Stelle und/oder die externe Speicherstelle versendet und/oder die in dem Speichermittel gespeicherten Bilddaten in der Speichereinrichtung des Notrufsystems abspeichert. Sämtliche Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs lassen sich analog auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen, mit welchem mithin ebenso die bereits genannten Vorteile erhalten werden können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
- 2 eine mögliche Darstellung auf einer Multifunktions-Bedieneinrichtung.
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1. Dieses weist hier beispielhaft eine auf das Vorfeld des Kraftfahrzeugs gerichtete Kamera 2 und eine auf den Rückraum des Kraftfahrzeugs gerichtete Kamera 3 auf. Beide Kameras 2, 3 liefern Bilddaten, die von wenigstens einem Fahrzeugsystem 4, hier wenigstens einem Fahrerassistenzsystem und wenigstens einem Sicherheitssystem, genutzt werden, um diverse Fahrerassistenz- und Sicherheitsfunktionen umzusetzen. Gleichzeitig ist aber jeder Kamera 2, 3 auch ein Speichermittel 5, hier in Form eines Ringspeichers, zugeordnet, in dem jeweils die aktuellsten Bilddaten eines vorgegebenen Zeitraums, der vom aktuellen Zeitpunkt in die Vergangenheit zurückreicht, der jeweiligen Kamera 2, 3 vorgehalten werden.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist nun ferner zunächst ein Notrufsystem 6 auf, welches über eine entsprechende Verbindung in ein Mobilkommunikationsnetzwerk einen Notruf absetzen kann. Dies kann zum einen automatisch, beispielsweise wenn ein schwerer Unfall des Kraftfahrzeugs detektiert wurde, geschehen, aber auch bei Betätigung eines in dem Kraftfahrzeug 1 verbauten Notfallbedienelements 7, welches vorliegend im Dachhimmel des Kraftfahrzeugs 1 verbaut ist. Beispielsweise kann es sich um einen mit „SOS“ markierten Taster handeln.
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Im vorliegenden Fall weist das Notrufsystem 6 auch eine Speichereinrichtung 8 auf. Wird nun automatisch oder manuell ein Notruf ausgelöst, ist das Notrufsystem 6 ausgebildet, die aktuell in den jeweiligen Speichermitteln 5 gespeicherten Bilddaten auszulesen und sowohl für Dokumentationszwecke in der Speichereinrichtung 8 zu speichern als auch gemeinsam mit dem Notruf zu versenden, vorliegend an die den Notruf entgegennehmende Stelle, beispielsweise eine Notrufzentrale der Polizei. Alternativ oder zusätzlich können Ausführungsbeispiele auch vorsehen, dass die aktuellen Bilddaten der Speichermittel 5 an eine andere externe Speicherstelle, beispielsweise ein Dokumentationszentrum und/oder einen Server einer Versicherung, gesendet werden. Damit kann, unabhängig davon, ob der Notruf manuell oder automatisch ausgelöst wurde, eine verlässliche und manipulationssichere Dokumentation eines Unfalls sichergestellt werden.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist zudem auch eine Multifunktions-Bedieneinrichtung 9 (oft auch als MMI oder HMI bezeichnet) auf, die von einem Steuergerät 10 gesteuert wird, an das auch ein internes Speicherelement 11 angeschlossen ist.
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Vorliegend weist die Multifunktions-Bedieneinrichtung 9 neben gegebenenfalls vorgesehenen Hardware-Bedienelementen auch eine Anzeigevorrichtung 12, hier einen Touchscreen, auf.
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Das Steuergerät 10 ist nun ausgebildet, die Multifunktions-Bedieneinrichtung 9 so anzusteuern, dass weitere Bedienelemente zum Management von Bilddaten der Kameras 2, 3 geschaffen werden.
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2 zeigt hierzu eine beispielhafte Darstellung auf der als Touchscreen ausgebildeten Anzeigevorrichtung 12. Ersichtlich existiert zum einen ein Ausgabebereich 13, in dem Bilddaten der Kamera, respektive die entsprechenden Videos, angezeigt werden können. Ein Informationsbereich 14 kann zur Informationsausgabe genutzt werden. In einem Bedienbereich 15 sind nach Art eines Bedienmenüs 16 mehrere Bedienelemente 17 vorgesehen, über die unterschiedliche Funktionen angewählt werden können, die letztlich eine Nutzung der in dem Fahrzeug baulich integrierten Kameras 2, 3 als „Dashcams“ erlauben.
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Funktionen die durch die Bedienelemente 17 bereitgestellt werden, umfassend vorliegend das Speichern der in einem Speichermittel 5 gespeicherten Bilddaten auf dem Speicherelement 11 oder einem externen Speicherelement, das Speichern zukünftig aufgenommener Bilddaten einer der Kameras 2,3 auf dem Speicherelement 11 und/oder dem externen Speicherelement, das Versenden von in einem der Speichermittel 5 und/oder dem Speicherelement 11 gespeicherten Bilddaten, beispielsweise in das Internet, das Abspielen von in einem der Speichermittel 5 und/oder dem internen und/oder externen Speicherelement 11 gespeicherten Bilddaten und bezüglich des Speicherelements 11 und des externen Speicherelements auch das Löschen von Bilddaten. Selbstverständlich sind auch weitere Managementfunktionen bezüglich von Bilddaten durch Bedienelemente 17 realisierbar, beispielsweise das Übertragen von Bilddaten von dem Speichermittel 5 oder dem internen Speicherelement 11 auf das externe Speicherelement und selbstverständlich auch, insbesondere über dasselbe Bedienelement, das auch den Beginn einer Aufnahme auf das interne oder externe Speicherelement 11 begonnen hat, Beendigung des Speicherns aktueller Bilddaten der Kamera 2 und/oder 3 auf dem Speicherelement 11.
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Es sei angemerkt, dass auch Ausgestaltungen mit einem hinreichend großen Speichermittel 5 denkbar sind, so dass auf das interne Speicherelement verzichtet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10330463 A1 [0003]
- DE 102010048191 A1 [0003]
- DE 102018004017 A1 [0003]