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Das offenbarte erfinderische Konzept betrifft allgemein Anordnungen zur Benachrichtigung über ein Fahrzeugaufprallereignis. Ganz besonders betrifft das offenbarte erfinderische Konzept eine private und automatische Übertragung des Fotos eines Fahrzeuginnenraums mittels eines Mobiltelefons eines Insassen nach einem Aufprallereignis.
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Während die Verwendung drahtloser Kommunikation im Allgemeinen zunimmt, stellen auch mehr und mehr Fahrzeuge eine Verbindung durch drahtlose Systeme her. Eine Reihe von Anordnungen steht derzeit zur drahtlosen Kommunikation in einem Fahrzeug zur Verfügung. Diese Anordnungen beinhalten, dass der Fahrzeugbetreiber oder -insasse mit dem Fahrzeug kommuniziert und das Fahrzeug mit einer entfernten Überwachungsstelle kommuniziert, an der die Daten von Notfallpersonal geprüft werden können.
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Ein Beispiel der ersteren Anordnung ist die Verwendung eines Smartphones oder einer ähnlichen Kommunikationsvorrichtung durch einen Fahrzeugbetreiber oder -insassen, um mit dem Fahrzeug durch Steuern einer oder mehrerer Fahrzeugfunktionen zu kommunizieren. Alternativ oder zusätzlich dazu ist der Fahrzeugbetreiber oder -insasse dazu in der Lage, Musik unter Verwendung eines Smartphones oder einer ähnlichen Kommunikationsvorrichtung an das Audiosystem des Fahrzeugs zu streamen.
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Ein Beispiel der letzteren Anordnung ist eine Fahrzeugkommunikationsübertragungsvorrichtung, die mit dem Fahrzeug in Verbindung steht und die telematische Telekommunikationsaufgaben handhabt. Zu derartigen Aufgaben zählen beispielsweise das Benachrichtigen eines entfernten Empfängers im Fall eines Aufprallereignisses oder eines Fahrzeugdiebstahls. Diese Kommunikationsvorrichtungen können in dem Fahrzeug eingebettet sein oder können ®ein Mobiltelefon sein, das mit dem System des Fahrzeugs, wie dem System SYNC von Ford, in Kommunikation ist, das eine Verbindung mit einem verfügbaren Freihandunterhaltungs- und -kommunikationssystem ermöglicht.
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Als ein nächster Schritt im stetig wachsenden Umfang von drahtlosen Fahrzeugkommunikationen werden größere Bemühungen auf vom Fahrzeug ausgehende Kommunikationen in Notfallsituationen konzentriert. Dies ist insbesondere der Fall, wenn kein Fahrzeuginsasse dazu in der Lage ist, den Zustand entweder eines Fahrgasts oder des Fahrzeugs in einem Aufprallereignis zu übermitteln. In einem solchen Fall ist es wünschenswert, den Zustand des Fahrzeugs und von dessen Insassen in Echtzeit für einen entfernten Empfänger anzuzeigen, um den Status des Fahrzeugs und von dessen Insassen nach einem Aufprallereignis zu beobachten und erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.
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Kommunikationsvorrichtungen, die nicht in dem Fahrzeug eingebettet sind, wie persönliche Mobilfunkvorrichtungen, werden es nicht schaffen, ein Foto an die entfernte Überwachungseinrichtung zu senden, außer wenn jemand in dem Fahrzeug in der Lage ist, das Bild zu senden, und dies kann nicht immer der Fall sein. In jenen Fällen, in denen ein Bild gesendet werden kann, entweder durch ein eingebettetes System oder durch eine tragbare Vorrichtung, ist dies aus mehreren Gründen, nicht zuletzt einschließlich Datenschutzbedenken, möglicherweise nicht immer wünschenswert, dass ein Foto im Speicher einer beliebigen Vorrichtung oder eines beliebigen Systems aufbewahrt wird.
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Wie in so vielen Bereichen der Fahrzeugtechnologie gibt es immer Verbesserungspotenzial in Bezug auf die Verwendung und den Betrieb von Kommunikationsvorrichtungen für Fahrzeuge.
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Das offenbarte erfinderische Konzept stellt eine Lösung für die Herausforderungen bereit, die mit der Ausstrahlung von Notfallinformationen in Verbindung stehen, während der Datenschutz bewahrt wird. Das erfinderische Konzept schlägt ein Bildaufnahme- und Berichterstattungssystem vor, das eine drahtlose Kommunikationsvorrichtung mit einem Programm zum Weiterleiten eines empfangenen Bilds an eine entfernte Überwachungseinrichtung und ein fahrzeugbasiertes Netz aufweist, das einen Sensor zum Erfassen eines Aufprallereignisses, ein Bildaufnahmemodul, das mit dem Sensor in Verbindung steht, zum Aufnehmen eines Bilds des Innenraums des Fahrzeugs und einen Transceiver, der mit dem Bildaufnahmemodul in Verbindung steht, zum Weiterleiten eines oder mehrerer aufgenommener Bilder an die Kommunikationsvorrichtung aufweist. Betriebssoftware wird bereitgestellt, die das Bildaufnahme- und Berichterstattungssystem steuert.
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Danach leitet die drahtlose Kommunikationsvorrichtung, die zuvor von dem Betreiber programmiert wurde, das eine oder die mehreren Bilder automatisch an die entfernte Überwachungseinrichtung weiter, die Teil eines 110-Notrufsystems einer Gemeinde sein kann. Der Betreiber prüft das eine oder die mehreren Bilder, die durch die entfernte Überwachungseinrichtung empfangen wurden, und ergreift als Reaktion darauf erforderliche Maßnahmen. Die Bildaufnahme- und Weiterleitungsschritte werden durchgeführt, ohne dass ein Eingriff durch einen Menschen erforderlich ist.
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Das System weist darüber hinaus ein Rückhaltesteuermodul zum Empfangen einer Benachrichtigung über ein Aufprallereignis von dem Erfassungssystem auf. Das Bildaufnahmemodul überwacht den Controller-Area-Network-Bus auf ein Aufprallereignisbenachrichtigungssignal, das von dem Rückhaltesteuermodul erzeugt wurde.
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Das Bildaufnahmemodul weist eine Kamera und eine elektronische Steuereinheit auf. Das Bildaufnahmemodul weist Betriebssoftware zum Aufnehmen eines Bilds und zum Weiterleiten des Bilds an den Transceiver auf. Mehr als ein Bildaufnahmemodul kann vorgesehen werden; folglich kann mehr als eine Kamera vorgesehen werden.
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Die drahtlose Kommunikationsvorrichtung weist eine vom Betreiber installierte und aktivierte Software auf. Die Software, die mit dem Bildaufnahme- und Berichterstattungssystem in Verbindung steht, und die Software, die mit der drahtlosen Kommunikationsvorrichtung in Verbindung steht, lassen das Zurückbehalten jeglichen aufgenommenen Bilds nicht zu.
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Die obigen Vorteile und andere Vorteile und Merkmale werden aus der folgenden ausführlichen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen leicht offenbar werden, wenn diese in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen betrachtet werden.
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Zwecks eines vollständigeren Verständnisses dieser Erfindung soll nun auf die Ausführungsformen Bezug genommen werden, die in den begleitenden Zeichnungen detaillierter dargestellt und im Folgenden mittels Beispielen der Erfindung beschrieben sind, wobei:
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1 eine Ansicht eines Fahrzeuginnenraums darstellt, die die primären Komponenten des offenbarten erfinderischen Konzepts zeigt; und
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2 ein Ablaufdiagramm zeigt, das ein beispielhaftes veranschaulichendes Verfahren zum Ausführen der Bildvorbereitungs- und -weiterleitungsfunktionen des fahrzeugbasierten Systems des offenbarten erfinderischen Konzepts darstellt.
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In den folgenden Figuren werden dieselben Bezugsziffern dazu verwendet, auf identische Komponenten zu verweisen. In der folgenden Beschreibung werden verschiedene Betriebsparameter und Komponenten für unterschiedliche konstruierte Ausführungsformen beschrieben. Diese spezifischen Parameter und Komponenten sind als Beispiele eingebunden und sollen nicht einschränkend sein.
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Das offenbarte erfinderische Konzept kann in einer beliebigen Anzahl von Fahrzeugen Anwendung finden, einschließlich Kraftfahrzeugen und Lastwagen. 1 stellt eine Ansicht eines Kraftfahrzeuginnenraums, der allgemein als 10 dargestellt ist, eines Fahrzeugs 12 dar, die die primären Komponenten des offenbarten erfinderischen Konzepts zeigt. Es versteht sich, dass, obwohl ein Kraftfahrzeuginnenraum dargestellt ist, das offenbarte erfinderische Konzept auch in einer beliebigen anderen Situation Anwendung finden kann, in der ein Fahrgast nicht zum Reagieren in der Lage sein kann und ein Bild der Umgebung des Fahrgasts für einen entfernten Notfalldienst beim Bestimmen des erforderlichen Reaktionsumfangs von Nutzen sein würde.
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Das Fahrzeug 12 weist ein eingebettetes Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetz 14 auf, das eine drahtlose Kommunikationsvorrichtung aufweist, wie ein Mobiltelefon 16. Das Mobiltelefon 16 kann das Telefon des Fahrers oder ein Telefon eines Fahrgasts sein. Das Mobiltelefon 16 selbst ist nicht in dem Fahrzeug eingebettet. Der Benutzer des Mobiltelefons 16 lädt ein passendes Programm oder eine passende App gezielt herunter, das bzw. die das Verwenden des Mobiltelefons 16 in Verbindung mit dem Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetz 14 ermöglicht. Dementsprechend würden Daten, die von einer anderen Quelle gesendete Bilder enthalten, aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht automatisch von dem Mobiltelefon 16 akzeptiert werden.
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Das Programm oder die App arbeitet in Verbindung mit der Software des Mobiltelefons 16, um ein Bild von dem Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetz 14 zu empfangen und das Bild an einen entfernten Empfänger 18 zu senden, ohne das bzw. die weitergeleiteten Bilder zurückzubehalten. Der Bildempfänger 18 ist eine Notrufzentrale, bei der es sich um eine 110-Notrufzentrale einer Gemeinde halten kann.
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Das eingebettete Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetz 14 weist einen Controller-Area-Network-Bus (CAN-Bus) 20 oder ein anderes System auf, der bzw. das Mikrocontroller und andere Vorrichtungen aufweist, die in dem Fahrzeug 12 kommunizieren können, ohne dass ein Host-Computer erforderlich ist. Der CAN-Bus 20 überwacht das Netz 14 auf ein Signal von einem Rückhaltesteuermodul (restraint control module, RCM) 22, das bestätigt, dass ein Aufprallereignis eingetreten ist.
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Wenn der CAN-Bus 20 eine Aufprallereignisbenachrichtigung von dem RCM 22 empfängt, nimmt eine Bildaufnahmevorrichtung 24, die ein Bildaufnahmemodul und eine Vorrichtung wie eine Weitwinkelkamera aufweist, ein Bild des Fahrzeuginnenraums 10 auf. Das aufgenommene Bild wird dann von einem Transceiver 25 an das Mobiltelefon 16 übertragen, das das empfangene Bild dann an den Bildempfänger 18 weiterleitet.
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Das eingebettete Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetz 14 enthält Software, die wie die Software des Mobiltelefons 16 das bzw. die Bilder weiterleitet, ohne dass diese zurückbehalten werden. Variationen des Bildaufnahme- und Weiterleitungsnetzes 14 weisen zusätzliche Bildaufnahmevorrichtungen 26 und 26’ auf, die an den A-Säulen des Fahrzeugs 12 vorgesehen sind. Bildaufnahmevorrichtungen 28 und 28’ können ebenfalls in Verbindung mit anderen Säulen, wie den C-Säulen, vorgesehen werden. Als eine weitere Variation kann eine Bildaufnahmevorrichtung 30 an der dem Fahrer zugewandten Seite des Lenkrads angebaut werden. Bildaufnahmevorrichtungen können auch in Verbindung mit anderen Innenraumkomponenten vorgesehen werden, wie auf den Rückseiten der Vordersitzkopfstützen (nicht gezeigt).
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Darüber hinaus kann der Mobiltelefonbetreiber im Vorhinein eine Textnachricht gezielt in das Mobiltelefon 16 laden, die die weitergeleiteten Bilder begleitet. Eine Nachricht wie „Hilfe schicken" wäre für eine derartige Situation geeignet. Die Nachricht kann auch Informationen in Bezug auf besondere Gesundheitszustände oder medizinische Leiden des Mobiltelefonbesitzers enthalten.
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Eine Zusammenfassung der Schritte des offenbarten erfinderischen Konzepts von vor einem Aufprall bis zum Empfang eines Bilds durch einen Notdienst, die nach einem Aufprallereignis genommen werden, ist in 2 dargelegt. Gemäß dieser Figur stellt ein Ablaufdiagramm ein beispielhaftes veranschaulichendes Verfahren zum Ausführen dieser Bildvorbereitungs- und -weiterleitungsfunktionen des fahrzeugbasierten Systems des offenbarten erfinderischen Konzepts dar.
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In Schritt 100 wird der Controller-Area-Network-Bus (CAN-Bus) 20 aktiv auf eine Aufprallereignisbenachrichtigung überwacht. Wenn ein Aufprallereignis in Schritt 102 eintritt, wird das Ereignis in Schritt 104 von dem Rückhaltesteuermodul (restraint control module, RCM) 22 erfasst. Die Netzsoftware empfängt in Schritt 106 eine Benachrichtigung über das Aufprallereignis von dem RCM 22.
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In Schritt 108 nimmt die Bildaufnahmevorrichtung 24 (oder eine oder mehrere der zusätzlichen Bildaufnahmevorrichtungen 26, 26’, 28, 28’ und 30) ein Bild auf. Das aufgenommene Bild wird in Schritt 110 von der Netzsoftware empfangen. In Schritt 112 wird das Bild von dem Transceiver 25 an das Mobiltelefon 16 gesendet.
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Sobald das Bild in Schritt 112 von dem Mobiltelefon 16 empfangen wurde, wird das Bild danach in Schritt 114 an den Mobiltelefonträger weitergeleitet. Wie man in der Technik versteht, wird das Mobiltelefonträgersignal, das das Bild enthält, in Schritt 116 von einem Mobilfunkzugangspunkt empfangen.
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In Schritt 118 wird der Mobilfunkzugangspunkt, der das an ihn in Schritt 116 gesendete Signal empfangen hat, mittels eines Festnetzes, wie herkömmlich bekannt ist, an den Notdienst, wie einen 110-Notrufdienst, geleitet. Schließlich wird das Bild in Schritt 120 von dem Notdienst empfangen, der das empfangene Bild deuten und anweisen kann, dass eine passende Notfallreaktion ergriffen wird.
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Es versteht sich, dass, obwohl die obige Erörterung in Bezug auf die Schritte 100–120 sich auf ein einziges Bild bezieht, mehr als ein Bild erzeugt und an den Notdienst weitergeleitet werden kann. Die Nachrichten können auch von dem Mobilfunkzugangspunkt an beliebige andere bezeichnete Empfänger durch drahtgebundene oder drahtlose Mittel gesendet werden.
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Das oben dargestellte System gemäß dem offenbarten erfinderischen Konzept bietet mehrere Vorteile gegenüber bekannten Anordnungen. Erstens eliminiert das System das Erfordernis eines Eingriffs durch einen Menschen. Sobald ein Aufprallereignis von dem Netz erfasst wird, wird ein Bild aufgenommen und automatisch an die drahtlose Vorrichtung weitergeleitet, die das aufgenommene Bild wiederum an den Notdienst weiterleitet. Zweitens werden die Schritte des Erfassens eines Aufprallereignisses, des Aufnehmens eines Bilds und des Weiterleitens des Bilds an die drahtlose Vorrichtung in Millisekunden durchgeführt. Angesichts dieser Geschwindigkeit würde das erforderliche Bild, selbst wenn das Fahrzeug einen Energieausfall erleiden sollte, erfolgreich weitergeleitet, bevor der Energieausfall sich auf das Netz auswirkt. Es könnte auch eine Reservebatterie an das Netz angeschlossen werden.
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Ein anderer Vorteil des Systems gemäß dem offenbarten erfinderischen Konzept ®besteht darin, dass das Netz in existierende Systeme, wie das System SYNC von Ford, eingebunden werden kann, wodurch sowohl Kosten als auch Gewicht eingespart werden. Schließlich und sehr wichtig ist das hierin offenbarte System spezifisch auf das Bewahren des Schutzes der Privatsphäre des Fahrzeugbetreibers und des Fahrgasts ausgerichtet, indem es das Zurückbehalten jeglichen Bilds, das aufgenommen und an den Notdienst weitergeleitet wird, nicht zulässt.
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Aus zumindest den obigen Gründen überwindet die wie oben dargelegte offenbarte Erfindung die Herausforderungen, vor denen bekannte Notfallbenachrichtigungssysteme für Fahrzeuge stehen. Ein Fachmann wird jedoch leicht aus einer derartigen Erörterung und aus den begleitenden Zeichnungen und Ansprüchen erkennen, dass verschiedene Abänderungen, Modifizierungen und Veränderungen daran vorgenommen werden können, ohne vom wahren Sinn und angemessenen Schutzumfang der Erfindung, wie sie von den folgenden Ansprüchen definiert wird, abzuweichen.