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Die Erfindung betrifft eine Umsetzanordnung für eine Aufzugsanlage.
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Diese ist vorgesehen für eine Aufzugsanlage mit einem bewegbaren Schienensegment in einer Aufzugsanlage und umfasst einen Elektromotor zum Bewegen des bewegbaren Schienensegments.
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Solche Aufzugsanlage sind dem Grunde nach in der
WO 2015/144781 A1 sowie in der
DE 10 2016 211 997 A1 und
DE 10 2015 218 025 A1 beschrieben. Daneben sind auch Anlagen bekannt, bei denen die Kabinen über einen Verfahrmechanismus zwischen den einzelnen Schienen übertragen werden.
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Der wesentliche Vorteil solcher Aufzugsanlagen liegt in der deutlichen Kapazitätssteigerung gegenüber herkömmlichen Anlagen, in denen die Aufzugskabinen stets im selben Schacht verfahren. So kann mit einer eingangs genannten Aufzugsanlage bereits mit zwei Schächten einen Personenbeförderungskapazität bereitgestellt werden, für die fünf oder mehr Schächte in einer herkömmlichen Anlage erforderlich wären.
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Die
DE 10 216 205 794 A1 offenbart eine Umsetzanordnung mit bewegbaren Schienen. Die Antriebsanordnung der Umsetzanordnung wird zwischen den Führungsschienen und der Schachtwand untergebracht. Damit die Schienen möglichst nah an der Schachtwand angebracht werden können ist es erforderlich, dass der axiale Bauraum der Antriebsanordnung möglichst klein ist. Die Antriebsanordnung ist daher getriebelos ausgebildet.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte oder alternative Umsetzanordnung bereitzustellen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch eine Umsetzanordnung sowie eine Aufzugsanlage nach den unabhängigen Ansprüchen; Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der Beschreibung.
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Die erfindungsgemäße Umsetzanordnung für eine Aufzugsanlage umfasst eine bewegbare, insbesondere drehbare, Führungsschiene, einen Antrieb, insbesondere Elektroantrieb, zum Bewegen, insbesondere Verdrehen, der bewegbaren Führungsschiene entlang einer vordefinierten Bewegungsrichtung. Der Antrieb ist über ein Getriebe mit der bewegbaren Führungsschiene verbunden. Das Getriebe verschafft nun die Möglichkeit, die Position des Antriebs von der Position der bewegbaren Schienen zu entkoppeln. Hiermit ergeben sich neue Freiheitsgrade bei der Positionierung der Komponenten und der Optimierung der Raumeffizienz.
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In einer Ausgestaltung weist der Antrieb ein Ausgangselement auf, welches eingerichtet ist, anhand des Antriebs entlang einer vordefinierte Antriebsrichtung angetrieben zu werden, wobei die Antriebsrichtung unterschiedlich ist zur Bewegungsrichtung. In einer Ausgestaltung kann das Ausgangselement eine Ausgangswelle sein, wobei die Antriebsrichtung eine Drehrichtung ist. In einer Ausgestaltung kann das Ausgangselement kann ein Linearstellglied sein, wobei die Antriebsrichtung eine Schubrichtung ist.
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In einer Ausgestaltung ist der Antrieb und/oder das Getriebe außerhalb des Drehkreises der drehbaren Schienen angeordnet. Dies ermöglicht es, den Antrieb und/oder das Getriebe radial versetzt zur drehbaren Schiene anzuordnen, was eine Anordnung zwischen der der drehbaren Schiene und der Schachtwand entbehrlich macht.
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Die Umsetzanordnung umfasst insbesondere eine Lagereinheit, insbesondere eine Axiallagerlageeinheit, welche eingerichtet ist, das Gewicht der bewegbaren Schiene gemeinsam mit dem Gewicht des auf der bewegbaren Schiene angeordneten Fahrkorbs vollständig zu tragen.
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In einer Ausgestaltung ist die Umsetzanordnung eingerichtet ist, die bewegbare Schiene bis zu einer vordefinierten maximalen Bewegstrecke bewegt werden kann, insbesondere um einen maximalen Verdrehwinkel von weniger als 360° verdreht werden kann.
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Das Getriebe kann ein Zahnradgetriebe, ein Zugmittelgetriebe, ein Schneckenradgetriebe oder ein Koppelgetriebe mit einer Koppelstange umfassen.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Umsetzanordnung ein Hängekabel, welches zumindest teilweise außerhalb des Drehkreises der drehbaren Schienen angeordnet ist. Dabei kann ein schienenseitiges Ende und/oder ein schachtseitiges Ende des Hängekabels des Hängekabels außerhalb des Drehkreises der drehbaren Schienen angeordnet sein. Auch hierdurch können sich die die zuvor angesprochenen Optimierungen der Raumeffizienz ergeben.
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Die erfindungsgemäße Aufzugsanlage umfasst zumindest eine feststehende erste Führungsschiene, welche fest in einer ersten, insbesondere vertikalen, Richtung, ausgerichtet ist; zumindest eine feststehende zweite Führungsschiene, welche fest in einer zweiten, insbesondere horizontalen, Richtung ausgerichtet; zumindest eine Umsetzanordnung der vorgenannten Art. Die beiden Richtungen können parallel versetzt zueinander sein.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt jeweils schematisch
- 1 ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Aufzugsanlage in perspektivischer Darstellung;
- 2 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 in einer ersten Ausgestaltung;
- 3 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 in einer zweiten Ausgestaltung;
- 4 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 in einer dritten Ausgestaltung;
- 5 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 in einer vierten Ausgestaltung;
- 6 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 mit einer Hängelkabelanordnung in einer ersten Variante;
- 6 eine Umsetzanordnung der Aufzugsanlage nach 1 mit einer Hängelkabelanordnung in einer zweiten Variante.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt Teile einer erfindungsgemäßen Aufzugsanlage 50. Die Aufzugsanlage 50 umfasst feststehende erste Führungsschienen 56, entlang welcher ein Fahrkorb 51 anhand einer Rucksacklagerung geführt werden kann und welche es ermöglichen, dass der Fahrkorb 51 zwischen unterschiedlichen Stockwerken verfahrbar ist. Parallel zueinander sind in zwei parallel verlaufenden Schächten 52', 52" Anordnungen von solchen ersten Führungsschienen 56 angeordnet, entlang welcher der Fahrkorb 51 anhand einer Rucksacklagerung geführt werden kann. Die ersten Führungsschienen 56 sind vertikal in einer ersten z-Richtung z1 (erster Schacht 52') oder vertikal in einer zweiten z-Richtung (zweiter Schacht 52") ausgerichtet. Fahrkörbe in dem einen Schacht 52' können sich weitgehend unabhängig und unbehindert von Fahrkörben in dem anderen Schacht 52" an den jeweiligen ersten Führungsschienen 56 bewegen.
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Die Aufzugsanlage 50 umfasst ferner feststehende zweite Führungsschienen 57, entlang welcher der Fahrkorb 51 anhand der Rucksacklagerung geführt werden kann. Die zweiten Führungsschienen 57 sind horizontal in einer y-Richtung ausgerichtet, und ermöglichen, dass der Fahrkorb 51 innerhalb eines Stockwerks verfahrbar ist. Ferner verbinden die zweiten Führungsschienen 57 die ersten Führungsschienen 56 der beiden Schächte 52', 52" miteinander. Somit dienen die zweiten Führungsschienen 57 auch beim Umsetzen des Fahrkorbs 51 zwischen den beiden Schächten 52', 52", um z.B. einen modernen Paternoster-Betrieb auszuführen.
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Über dritte Führungsschienen 58 ist der Fahrkorb 51 von den ersten Führungsschienen 56 auf die zweiten Führungsschienen 57 und umgekehrt überführbar. Die dritten Führungsschienen 58 sind drehbar um die Achse parallel zur x-Richtung bewegbar, die senkrecht zu einer y-z-Ebene liegt, welche durch die ersten und die zweiten Führungsschienen 56, 57 aufgespannt wird. Die Bewegung erfolgt entlang einer vordefinierten Bewegungsrichtung B. Die Verdrehung der dritten Führungsschienen wird anhand eines Antriebs 2 durchgeführt, der in den 2 bis 5 gezeigt ist. Die dritten Führungsschienen 58 und der Antrieb 2 sind Bestandteil einer Umsetzanordnung 1.
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Sämtliche Führungsschienen 56, 57, 58 sind zumindest mittelbar an zumindest einer Schachtwand des Schachts 52 befestigt. Die Schachtwand definiert ein ortsfestes Bezugsystem des Schachtes. Der Begriff Schachtwand umfasst auch alternativ eine ortsfeste Rahmenstruktur des Schachts, welche die Führungsschienen trägt. Die drehbaren dritten Führungsschienen 58 sind auf einer Drehplattform 53 befestigt. Die Drehplattform 53 ist mittels einer Lagereinheit 71 gelagert.
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Die Lagereinheit 71, insbesondere eine Axiallagerlageeinheit, ist vorgesehen, um das Gewicht der bewegbaren Schiene gemeinsam mit dem Gewicht des auf der bewegbaren Schiene angeordneten Fahrkorbs vollständig zu tragen.
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Solche Anlagen sind dem Grunde nach in der
WO 2015/144781 A1 sowie in den
deutschen Patentanmeldungen 10 2016 211 997.4 und 10 2015 218 025.5 beschrieben. Die 10 2016 205 794 A1 beschreibt in diesem Zusammenhang ausführlich eine Anordnung mit integrierten Lagereinheit und einem Elektromotor zum Verdrehen der Drehplattform, welche auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Lagerung und als Drehantrieb für die Drehplattform verwendet werden kann.
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2 bis 5 zeigen jeweils erfindungsgemäße Umsetzanordnungen 1. Es ist jeweils ein Antrieb 2 zum Antreiben der Drehbewegung der drehbaren Schiene 58 vorgesehen. Ein Getriebe 60 ist vorgesehen, um die Antriebskraft auf die drehbare Schiene zu übertragen. Dabei wird ein Ausgangselement 69, 70 des Antriebs 2 in einer Antriebsrichtung A bewegt, die sich von der Bewegungsrichtung B unterscheidet.
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Eine formschlüssige Kraftübertragung zwischen Antrieb und bewegbarer Schiene ist grundsätzlich bevorzugt, da in diesem Fall die Drehstellung des Antriebs 2 synchron zur Drehstellung der drehbaren Schiene ausgerichtet ist. Dies gilt für sämtliche Ausgestaltungen.
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Der Antrieb 2 ist bevorzugt außerhalb des Drehkreises D der drehbaren Schiene 58 angeordnet. Somit ist eine axiale Überlappung zwischen dem Antrieb 2 und der drehbaren Schiene 58 möglich. Der axiale Bauraum der Umsetzanordnung 1 kann somit verringert werden.
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In der Ausgestaltung nach 2 ist das Getriebe als Zugmittelgetriebe 60 ausgebildet. Der Antrieb 2 treibt eine Antriebswelle 61 in einer Antriebsrichtung A an. Über ein Zugmittel 63 wird eine Abtriebswelle 62 angetrieben, die an der drehbaren Schiene 58 befestigt ist. Das Zugmittel 63 kann eine Kette oder ein Riemen sein.
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In der Ausgestaltung nach 5 ist das Getriebe als Zahnradgetriebe 60 ausgebildet. Der Antrieb 2 treibt über eine Ausgangswelle 70 ein Antriebsritzel 64 an, das mit einem Abtriebsritzel 65 kämmt, welches an der drehbaren Schiene 58 befestigt ist.
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In der Ausgestaltung nach 4 ist das Getriebe als Schneckenrad 60 ausgebildet. Der Antrieb 2 treibt über eine Ausgangswelle 70 ein Schneckenrad 66 an, das mit einem Abtriebsritzel 65 kämmt, welches an der drehbaren Schiene 58 befestigt ist.
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In den Ausgestaltungen der 2 bis 4 ist der Antrieb 2 ein Drehantrieb.
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In der Ausgestaltung nach 5 ist der Antrieb 2 ein Längsantrieb und das Getriebe ist als Koppelgetriebe 60 ausgebildet. Der Antrieb 2 treibt anhand einer Ausgangsstange 69 eine Koppelstange 67 des Getriebes an, welche wiederum an der drehbaren Schiene 58 angebunden ist. Die 5a und 5b zeigen die Anordnung in zwei unterschiedlichen Drehstellungen. Alternativ könnte der Längsantrieb 2 auch eine Zahnstange verlagern, die mit einem Abtriebsritzel (analog 3) kämmt
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Die 6 und 7 zeigen die Umsetzanordnungen mit der möglichen Anordnung eines Hängekabels 68. Diese gezeigten Anordnungen können ein Getriebekonzept umfassen, wie es anhand einer der vorherigen Figuren beschrieben wurde. Das Hängekabel 68 hat ein schachtseitiges Ende 68a, das am Schacht befestigt ist, und ein schienenseitiges Ende 68b, welches an der drehbaren Schiene 58 befestigt ist und sich mit dieser bewegt. Die Figuren zeigen die Anordnung jeweils in unterschiedlichen Drehstellungen der drehbaren Schiene 58.
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In der Ausgestaltung nach 6 ist das schienenseitige Ende 68b innerhalb des Drehkreises D der drehbaren Schiene angeordnet. Hierbei ist eine radiale Überlappung zwischen der Drehplattform und der Hängekabel erforderlich, so dass zwischen der Schachtwand und der Drehplattform ein Aufnahmeraum zur Aufnahme von Teilen des Hängekabels vorzuhalten ist.
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In der Ausgestaltung nach 7 ist das Hängekabel 68 außerhalb des Drehkreises D angeordnet. Sowohl das schachtseitige Ende 68a als auch das schienenseitige Ende 68b des Hängekabels 68 ist außerhalb des Drehkreises D angeordnet. Das Hängekabel 68 kann vollständig radial neben der drehbaren Schiene 58 angeordnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umsetzanordnung
- 2
- Antrieb
- 50
- Aufzugsanlage
- 51
- Fahrkorb
- 52
- Schacht
- 53
- Drehplattform
- 56
- feststehende erste Führungsschiene
- 57
- zweite feststehende Führungsschiene
- 58
- dritte drehbare Führungsschiene
- 60
- Getriebe
- 61
- Antriebswelle
- 62
- Abtriebswelle
- 65
- Zugmittel
- 64
- Antriebsritzel
- 65
- Abtriebsritzel
- 66
- Schneckenrad
- 67
- Koppelstange
- 68
- Hängekabel
- 68a
- schachtseitiges Ende
- 68b
- schienenseitiges Ende
- 69
- Ausgangsstange
- 70
- Ausgangswelle
- 71
- Lagereinheit
- D
- Drehkreis
- A
- Antriebsrichtung
- B
- Bewegungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/144781 A1 [0003, 0021]
- DE 102016211997 A1 [0003]
- DE 102015218025 A1 [0003]
- DE 10216205794 A1 [0005]
- DE 102016211997 [0021]
- DE 102015218025 [0021]