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Die Erfindung richtet sich auf eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, aufweisend einen Griffträger, einen an dem Griffträger zwischen einer Grundstellung in einer Betätigungsstellung schwenkbar gelagerten Türgriff, eine mit dem Türgriff bewegungsgekoppelte Umlenkvorrichtung, welche über eine Drehachse an dem Griffträger drehbar gelagert ist, und ein mechanische Widerstandselement, welches den aus seiner Grundstellung herausbewegten Türgriff in seine Grundstellung zurückdrängend ausgebildet ist, wobei in der Grundstellung des Türgriffs das mechanische Widerstandselement den Türgriff mit einer den Türgriff in der Grundstellung haltenden und vorgegebenen Schwellenkraft beaufschlagend ausgebildet ist.
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Eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung der vorstehend genannten Art ist zum Beispiel aus der
DE 10 2012 103 154 A1 bekannt. Diese Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung weist einen schwenkbar an einem Griffträger gelagerten Türgriff auf, welcher mit einer Umlenkvorrichtung bewegungsgekoppelt ist, welche drehbar an dem Griffträger gelagert ist und welche eine Schwenkbewegung des Türgriffs über die Umlenkvorrichtung und einen an der Umlenkvorrichtung angebrachten Bowdenzug auf eine fahrzeugseitige Schließvorrichtung überträgt. Nachdem der Türgriff zur mechanischen Türöffnung aus seiner Grundstellung in die Betätigungsstellung ausgeschwenkt wurde, sorgt eine Rückstellfeder dafür, dass der Türgriff wieder in seine Grundstellung zurückbewegt wird. Zur mechanischen Türöffnung muss ein Benutzer dabei gegen die Kraft der Rückstellfeder den Türgriff bewegen, wobei die Kraft der Rückstellfeder mit Zunahme der Schwenkbewegung zunimmt, so dass die Nutzung für den Benutzer unkomfortabel und mit Anstrengungen verbunden ist. Eine mechanische Türöffnung ist auch bei sogenannten quasi-feststehenden Türgriffen vorgesehen, bei welchen in einem strombetriebenen Normalbetrieb die Handhabe von einem Benutzer lediglich berührt wird, aber nicht ausschwenkt und daher in der Grundstellung verbleibt. Die Berührung oder Annäherung der Hand eines Benutzers wird dabei von einer Sensorik erfasst, durch welche dann eine elektrische Türöffnung ausgelöst wird. Für einen stromlosen Notbetrieb ist eine mechanische Redundanz vorgesehen, bei welcher durch Schwenken des Türgriffs aus der Grundstellung eine mechanische Türöffnung ausgelöst wird, wie sie vorstehend für die
DE 10 2012 103 154 A1 beschrieben wurde, so dass auch hier die mechanische Türöffnung für einen Benutzer unkomfortabel ist, da der Benutzer einen hohen und mit Zunahme der Auslenkung des Türgriffs zunehmenden Kraftaufwand leisten muss, um eine mechanische Türöffnung zu bewirken.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Lösung zu schaffen, die auf konstruktiv einfache Weise eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung bereitstellt, die kostengünstig in ihrer Herstellung ist und bei der darüber hinaus für eine mechanische Türöffnung, welche auch bei quasi-feststehenden Türgriffen beispielsweise im Fall eines Systemausfalls (zum Beispiel infolge eines Fahrzeugunfalls) oder eines Stromausfalls (zum Beispiel infolge einer schwachen Batterie) notwendig werden kann, dennoch der Zugang zum Inneren des Kraftfahrzeugs für einen Benutzer auf komfortable Weise möglich ist.
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Bei einer Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung der einleitend genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Umlenkvorrichtung und das mechanische Widerstandselement ein Hebelsystem ausbilden, welches eine der Bewegung des Türgriffs in Richtung seiner Betätigungsstellung entgegenwirkende und in Richtung der Betätigungsstellung kontinuierlich abnehmende Widerstandskraft aufbringend ausgebildet ist.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Durch die Erfindung wird eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung zur Verfügung gestellt, welche sich durch eine einfache und kostengünstige Konstruktion auszeichnet. Dadurch, dass die Umlenkvorrichtung und das mechanische Widerstandselement ein Hebelsystem ausbilden, welches eine der Bewegung des Türgriffs in Richtung seiner Betätigungsstellung entgegenwirkende und in Richtung der Betätigungsstellung kontinuierlich abnehmende Widerstandskraft aufbringend ausgebildet ist, ist eine sehr komfortable und einfache Nutzung der Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung für den Benutzer für eine mechanische Türöffnung möglich. Das Hebelsystem ist somit derart ausgebildet, dass die Kraft, welcher der Ausschwenkbewegung des Türgriffs entgegenwirkt, reduziert wird, so dass sich der zur Betätigung aufzubringende Kraftaufwand für eine mechanische Türöffnung für einen Benutzer verringert.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Widerstandskraft kleiner als die vorgegebene Schwellenkraft ist. Auf diese Weise ist für einen Benutzer haptisch eine Art Anschlag spürbar. Solange die vom Benutzer ausgeübte Kraft auf den Türgriff unterhalb der vorgegebenen Schwellenkraft liegt, ist der Türgriff in seiner Grundstellung unbewegt angeordnet. Erst wenn der Benutzer eine Kraft aufwendet, welche größer als die Schwellenkraft ist, lässt sich der Türgriff verschwenken, um zum Beispiel eine mechanische Türöffnung im Fall eines stromlosen Kraftfahrzeugs zu realisieren.
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Besonders günstig im Hinblick auf den benötigten Bauraum ist es, wenn in Ausgestaltung der Erfindung das Hebelsystem mit in Abhängigkeit der Stellung des Türgriffs längenveränderlichen Hebeln ausgebildet ist. Auf diese Weise kann der Bauraum sehr effizient genutzt werden.
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Hinsichtlich einer einfachen und kompakten Konstruktion einer Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass das Hebelsystem einen Betätigungshebel, welcher an der Umlenkvorrichtung angeformt ist und sich radial von der Drehachse aus erstreckt, und einen Widerstandshebel, welcher an dem mechanischen Widerstandselement ausgebildet ist, aufweist, wobei das mechanische Widerstandselement über eine Achse drehbar an dem Griffträger gelagert ist, und wobei der Betätigungshebel und der Widerstandshebel relativ zueinander bewegbar sind.
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Für eine in der Herstellung günstige Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung ist dann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das mechanische Widerstandselement nach Art einer Drehfeder mit einem ersten Federschenkel und einem zweiten Federschenkel ausgebildet ist, wobei der Widerstandshebel der erste Federschenkel ist, und wobei sich der zweite Federschenkel an dem Griffträger abstützt.
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Ein in seinen Hebelarmlängen veränderliches Hebelsystem ist in Ausgestaltung der Erfindung dadurch realisierbar, dass der Betätigungshebel an einer Seitenfläche des Widerstandshebels anliegt.
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Bezüglich einer veränderlichen Hebelarmlänge sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass bei einer Bewegung des Türgriffs in Richtung der Betätigungsstellung der Betätigungshebel entlang der Seitenfläche des Widerstandshebels in Richtung des freien Endes des Widerstandshebels bewegend ausgebildet ist.
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Für eine für einen Benutzer komfortable Bedienung der Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Türgriff über die Betätigungsstellung hinaus in eine Endstellung bewegbar ist, in welcher ein freies Ende des Betätigungshebels an dem freien Ende des Widerstandshebels anliegt. Eine mechanische Türöffnung erfolgt somit bereits vor dem Erreichen der Endstellung.
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Für eine veränderliche Hebelarmlänge ist in Ausgestaltung der Erfindung ferner vorgesehen, dass in der Grundstellung des Türgriffs das freie Ende des Betätigungshebels in einem geringeren Abstand zu der Achse angeordnet ist als in der Betätigungsstellung des Türgriffs.
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Für eine optimierte Nutzung des Bauraums ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil, wenn der Betätigungshebel zumindest in der Grundstellung des Türgriffs sich zwischen dem Widerstandshebel und dem Türgriff erstreckend angeordnet ist.
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Dementsprechend ist es für eine veränderliche Hebelarmlänge und optimale Bauraumnutzung ferner besonders vorteilhaft, wenn in Ausgestaltung der Erfindung die Achse und die Drehachse an dem Griffträger beabstandet zueinander angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung weist einen quasi-feststehenden Türgriff auf, welcher bei einem rein elektrischen Türöffnungsvorgang unbewegt in seiner Grundstellung verbleibt. Der Türöffnungswunsch des Benutzers wird dabei elektronisch erfasst, wozu in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, dass der Türgriff eine Sensorelektronik zur Detektion einer durch einen Benutzer bewirkte Betätigung des Türgriffs aufweist, wobei die Sensorelektronik bei Detektion einer Betätigung des Türgriffs mit einer Betätigungskraft, die kleiner als die vorgegebene Schwellenkraft ist, ein elektrisches Türöffnen iniziierend ausgebildet ist und der Türgriff in seiner Grundstellung verbleibend angeordnet ist. Am oder im Türgriff können Schalter oder kapazitive Sensoren verwendet werden. Auch die Verwendung von induktiven Sensoren ist möglich. Im Sinne der Erfindung ist unter der verwendeten Bezeichnung „Sensorelektronik“ sowohl ein Schalter, eine Taste, ein kapazitiver Sensor oder ein induktiver Sensor zu verstehen, welche zur Detektion einer durch einen Benutzer bewirkten Betätigung des Türgriffs dienen.
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In weiterer Ausgestaltung ist für das Hebelsystem mit veränderlichen Hebelarmlängen vorgesehen, dass die für eine Bewegung des aus der Grundstellung herausbewegten Türgriffs in Richtung der Betätigungsstellung von einem Benutzer aufzubringende Betätigungskraft mit zunehmend bewegtem Türgriff abnimmt.
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Schließlich sieht die Erfindung für den quasi-feststehenden Türgriff der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung in Ausgestaltung vor, dass die Umlenkvorrichtung spätestens bei Erreichen der Betätigungsstellung des Türgriffs eine mechanische Türöffnung ermöglichend ausgebildet ist. Bei Erreichen der Betätigungsstellung ist die Umlenkvorrichtung derart um ihre Drehachse verschwenkt angeordnet, dass durch einen die Umlenkvorrichtung und die fahrzeugseitige Schließvorrichtung verbindenden Bowdenzug eine mechanische Türöffnung realisiert ist.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehenden noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der ein beispielhaftes und bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit mehreren erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnungen,
- 2 eine Tür des Kraftfahrzeugs mit einer Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung und einemelektronischen Schließsystem,
- 3 eine perspektivische Rückansicht auf eine Tür, an welcher eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung angebracht ist,
- 4 eine perspektivische Ansicht auf die Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung aus 3,
- 5 eine perspektivische Einzelteildarstellung der in 4 gezeigten Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung,
- 6 eine perspektivische Schnittansicht der Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, bei welcher der Türgriff in einer Grundstellung angeordnet ist,
- 7 eine perspektivische Schnittansicht der in 4 gezeigten Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, bei welcher der Türgriff in einer Betätigungsstellung angeordnet ist,
- 8 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, bei welcher der Türgriff in der Grundstellung angeordnet ist,
- 9 eine weitere Schnittansicht der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, bei welcher der Türgriff in der Betätigungsstellung angeordnet ist, und
- 10 eine weitere Schnittansicht der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung, bei welcher der Türgriff in einer Endstellung angeordnet ist.
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Elemente und Bauteile mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren für alle Ausführungsformen mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 in Form eines PKWs exemplarisch dargestellt, welches in dem Beispiel über vier Türen 2 (zwei davon sind aus 1 ersichtlich) verfügt, die über eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 und insbesondere mit Hilfe eines Türgriffs 4 geöffnet werden können. Mit Bezug auf die 1 und 2 werden die Türen 2 über jeweilige Türschlösser 5 verschlossen und können von außen über eine jeweilige Betätigung des Türgriffs 4 geöffnet werden. Der Türgriff 4 weist ein hintergreifbares Griffteil auf, dass zum Öffnen der Tür 2 bzw. des Türschlosses 5 betätigt werden kann, wobei die Betätigung in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 1 bis 10 eine auf den Türgriff 4 ausgeübte Ziehkraft eines Benutzers ist, Dabei kann die Betätigung von einer in dem Türgriff 4 eingebauten Sensorelektronik 6 detektiert werden. Zum elektrischen Türöffnen wird dann im normalen Betrieb ein elektromechanisches Schließsystem 7 aktiviert, mit dessen Hilfe das Türschloss 5 geöffnet oder auch geschlossen werden kann. Entweder detektiert die Sensorelektronik 6 eine auf das Griffteil des Türgriffs 4 ausgebübte und gering bemessene Kraft von beispielsweise 10N oder aber die alleinige Annäherung der Hand eines berechtigten Benutzers, woraufhin das Türschloss 5 geöffnet wird. In beiden Fällen verbleibt in dem normalen Betrieb der Türgriff 4 unausgelenkt an der Tür 2, so dass für den Benutzer der Eindruck erweckt wird, als würde es sich um einen feststehenden Türgriff 4 handeln, welcher im Fall der Aufbringung einer Ziehkraft trotzdem feststehend in seiner Position verbleibt. Für die Sensorelektronik 6 sind aus dem Stand der Technik verschiedenste Lösungen bekannt, die auch bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 zum Einsatz kommen können. So können beispielsweise an oder in dem Türgriff 4 ein Schalter oder Taster sowie ein kapazitiver oder induktiver Sensor verwendet werden. Da es sich hierbei um bekannte Maßnahmen handelt, wird auf eine detaillierte Beschreibung der Sensorelektronik 6 verzichtet. In einem stromlosen Notbetrieb, wenn beispielsweise die Fahrzeugbatterie keine Energie mehr liefert, besteht die Möglichkeit einer mechanischen Türöffnung, indem der Benutzer mit einer eine Normalbetätigungskraft übersteigenden Kraft an dem Türgriff 4 zieht, wodurch dieser dann tatsächlich ausgeschwenkt wird und das Öffnen der Tür 4 über eine entsprechende Mechanik erfolgt. Daher spricht man bei einer solchen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 auch von einem quasi-feststehenden Türgriff 4. Die Erfindung kann sowohl auf Türgriffe 4 mit Sensorelektronik 6 als auch auf Türgriffe 4 ohne Sensorelektronik 6, also rein mechanische Öffnungssysteme, angewandt werden.
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Bezugnehmend auf die 3 bis 5 wird nachstehend die erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 beschrieben. Die Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 weist einen Griffträger 8 auf, der innenseitig an der Tür 2 angebracht ist. Ferner weist die Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 den an dem Griffträger 8 schwenkbar gelagerten Türgriff 4, eine mit dem Türgriff 4 bewegungsgekoppelte Umlenkvorrichtung 9 und ein mechanisches Widerstandselement 10 auf. Der Türgriff 4 weist ein erstes Längsende 11 und ein zweites Längsende 12 auf, wobei der Türgriff 4 mit seinem ersten Längsende 11 schwenkbar an dem Griffträger 8 gelagert ist, so dass der Türgriff 4 zwischen einer Grundstellung und einer Betätigungsstellung an dem Griffträger 8 bewegbar ist. An dem zweiten Längsende 12 des Türgriffs 4 ragt ein Griffhaken 14 ab, welcher mit der Umlenkvorrichtung 9 bewegungsgekoppelt ist, so dass eine Schwenkbewegung des Türgriffs 4 auf die Umlenkvorrichtung 9 übertragen wird. Die Umlenkvorrichtung 9 wiederum ist über einen in den Figuren nicht dargestellten Bowdenzug mit dem Türschloss 5 der Tür 2 verbunden, so dass eine mechanische Türöffnung erfolgen kann, wenn der Türgriff 4 von einem Benutzer entsprechend ausgeschwenkt wird. Die Umlenkvorrichtung 9 ist dabei über eine Drehachse 15 an dem Griffträger 8 drehbar gelagert. Ferner ist das mechanische Widerstandselement 10 den aus seiner Grundstellung herausbewegten Türgriff 4 in seine Grundstellung zurückdrängend ausgebildet, so dass das mechanische Widerstandselement 10 unter anderem der Rückstellung des ausgeschwenkten Türgriffs 4 dient.
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Bei der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 ist ein Ausschwenken des Türgriffs 4 für eine mechanische Türöffnung, wie beispielsweise im Fall eines stromlosen Notbetriebs, vorgesehen, wohingegen in einem strombetriebenen Normalbetrieb eine elektrische Türöffnung ohne Ausschwenken des Türgriffs 4 erfolgen kann, wobei dann der Türgriff 4 in dem strombetriebenen Normalbetrieb in seiner Grundstellung verbleibend angeordnet ist und einen quasi-feststehenden Türgriff 4 darstellt. Zu diesem Zweck ist das mechanische Widerstandselement 10 den Türgriff 4 mit einer den Türgriff 4 in der Grundstellung haltenden und vorgegebenen Schwellenkraft 16 beaufschlagend ausgebildet. Die Schwellenkraft 16 kann beispielsweise 150 Newton betragen, so dass der Türgriff 4 bei einer manuellen Betätigung des Türgriffs 4 mit einer geringen Betätigungskraft durch einen Benutzer in seiner Grundstellung verbleibt, wodurch der Benutzer bei einer elektrischen Türöffnung das Gefühl hat, dass es sich um einen feststehenden Türgriff 4 handelt. Das mechanische Widerstandselement 10 ist dabei über eine Achse 17 drehbar an dem Griffträger 8 gelagert. Wie ferner zum Beispiel aus 5 zu erkennen ist, ist an der Umlenkvorrichtung 9 ein Betätigungshebel 18 angeformt. Der Betätigungshebel 18 erstreckt sich radial von der Drehachse 15 aus und verläuft geradlinig. Ferner ist an dem Widerstandselement 10 ein Widerstandshebel 19 ausgebildet. Der Widerstandshebel 19 ist geradlinig ausgebildet und erstreckt sich im Wesentlichen radial von der Achse 17 aus.
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Charakteristisch für die Erfindung ist es, dass die Umlenkvorrichtung 9 und das mechanische Widerstandselement 10 ein Hebelsystem 20 ausbilden, welches eine der Bewegung des Türgriffs 4 in Richtung seiner Betätigungsstellung entgegenwirkende und in Richtung der Betätigungsstellung kontinuierlich abnehmende Widerstandskraft 21 aufbringend ausgebildet ist. Das Hebelsystem 20 umfasst dabei unter anderem den Betätigungshebel 18 und den Widerstandshebel 19. In den 6 und 7 ist in jeweiligen Perspektivansichten, in denen der Griffträger 8 zum Teil geschnitten dargestellt ist, das Zusammenwirken des Betätigungshebels 18 und des Widerstandshebels 19 dargestellt, wobei in der 6 der Türgriff 4 in seiner Grundstellung angeordnet ist, wohingegen in der 7 der Türgriff 4 in seiner Betätigungsstellung angeordnet ist. Dabei ist der Türgriff 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit in den 6 und 7 nicht dargestellt. Wie aber aus den beiden 6 und 7 hervorgeht, wird bei einer manuellen Betätigung des Türgriffs 4 dieser verschwenkt, wodurch sich die Umlenkvorrichtung 9 um ihre Drehachse dreht. Dadurch dreht sich auch der Betätigungshebel 18 und drückt gegen den Widerstandshebel 19. Es ist ersichtlich, dass die Ausschwenkbewegung des Türgriffs 4 nur dann erfolgen kann, wenn die Widerstandskraft 21 des mechanischen Widerstandselements 10 überwunden wird. Dadurch, dass die Umlenkvorrichtung 9 an der Drehachse 15 drehbar gelagert ist und dass das mechanische Widerstandselement 10 drehbar an der Achse 17 gelagert ist, sind der Betätigungshebel 18 und der Widerstandshebel 19 relativ zueinander bewegbar.
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Nachstehend wird die Betriebsweise der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 anhand der 8, 9 und 10 beschrieben, wobei in 8 der Türgriff 4 in seiner Grundstellung angeordnet ist, wohingegen in der 9 der Türgriff 4 in seiner Betätigungsstellung zum mechanischen Türöffnen angeordnet ist. Die 9 zeigt eine Endstellung des Türgriffs 4, bei welcher der Türgriff 4 über die Betätigungsstellung hinaus verschwenkt angeordnet ist.
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In 8 ist der Türgriff 4 in seiner Grundstellung angeordnet. Hierbei kann es sich entweder um einen Fall, bei welchem der Türgriff 4 unbetätigt ist, oder um einen Fall, bei welchem eine elektrische Türöffnung erfolgt, handeln. Im Fall der elektrischen Türöffnung detektiert die Sensorelektronik 6 (siehe 2) eine durch einen Benutzer bewirkte Betätigung des Türgriffs 4. Dabei ist die Sensorelektronik 6 bei Detektion einer Betätigung des Türgriffs 4 mit einer Betätigungskraft 22 (siehe 8), die kleiner als die vorgegebene Schwellenkraft 16 ist, ein elektrisches Türöffnen iniziierend ausgebildet, wobei der Türgriff 4 in seiner Grundstellung verbleibend angeordnet ist. Das mechanische Widerstandselement 10 ist in der gezeigten Ausführungsform nach Art einer Drehfeder mit einem ersten Federschenkel 23 und einem zweiten Federschenkel ausgebildet, wobei der Widerstandshebel 19 der erste Federschenkel 23 ist. Der zweite Federschenkel stützt sich an dem Griffträger 8 ab. Alternativ zu einem zweiten Federschenkel kann eine Abstützung auch über zwei entsprechende Federschenkel 24 erfolgen, wie es in 5 beispielhaft gezeigt ist. Zurückkehrend zu der 8 ist zu erkennen, dass der Betätigungshebel 18 zumindest in der Grundstellung des Türgriffs 4 sich zwischen dem Widerstandshebel 19 und dem Türgriff 4 erstreckend angeordnet ist, wobei der Widerstandshebel 19 gegen den Betätigungshebel 18 drückt.
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In der 9 ist der Türgriff 4 nun für eine mechanische Türöffnung in seiner Betätigungsstellung angeordnet und entsprechend verschwenkt. Es handelt sich also um einen Fall, bei welchem ein stromloser Notbetrieb vorliegt oder zumindest absichtlich ein mechanisches Öffnen gewünscht ist. In diesem Fall muss der Benutzer eine Kraft zur Überwindung der Schwellenkraft 16 aufbringen, um den Türgriff 4 aus der in 8 gezeigten Grundstellung in die in 9 gezeigte Betätigungsstellung bewegen zu können. Sobald der Türgriff 4 aus der Grundstellung herausbewegt angeordnet ist, muss der Benutzer dann eine geringere Kraft als die Schwellenkraft 16 zur Bewegung des Türgriffs 4 in Richtung der Betätigungsstellung aufbringen, weil die Widerstandskraft 21, die bei aus der Grundstellung herausbewegtem Türgriff 4 von dem mechanischen Widerstandselement 10 erzeugt wird, kleiner als die vorgegebene Schwellenkraft 16 ist, wie in 9 gezeigt ist. Die abnehmende Widerstandskraft 21 des mechanischen Widerstandselements 10 bei aus der Grundstellung herausbewegtem Türgriff 4 ist dadurch realisiert, dass das Hebelsystem 20 mit in Abhängigkeit der Stellung des Türgriffs 4 längenveränderlichen Hebeln 18, 19 ausgebildet ist, wie der Vergleich der 8 und 9 zeigt. In der Grundstellung des Türgriffs 4 wirkt für den Betätigungshebel 18 eine Hebelarmlänge L1 und für den Widerstandshebel 19 eine Hebelarmlänge L2, wobei die Hebelarmlänge L1 des Betätigungshebels 18 größer ist als die Hebelarmlänge L2 des Widerstandshebels 19. Die Hebelarmlängen ändern sich, wenn der Benutzer die Schwellenkraft 16 überwindet und den Türgriff 4 aus der Grundstellung herausbewegt. In der in 9 gezeigten Betätigungsstellung des Türgriffs 4 wirkt für den Betätigungshebel 18 eine Hebelarmlänge L3 und für den Widerstandshebel 19 eine Hebelarmlänge L4, wobei die Hebelarmlänge L4 des Widerstandshebels 19 nun größer ist als die Hebelarmlänge L3 des Betätigungshebels 18. Insbesondere verringert sich die Hebelarmlänge L1, L3 des Betätigungshebels 18 um wenigstens 25%, wenn der Türgriff 4 in Richtung seiner Betätigungsstellung bewegt wird, wohingegen bei dieser Bewegung des Türgriffs 4 die Hebelarmlänge L2, L4 des Widerstandshebels um wenigstens 30% zunimmt. Dementsprechend ist das Hebelsystem 20 die Hebelarmlängen des Betätigungshebels 18 und des Widerstandshebels 19 unterschiedliche verändernd ausgebildet, so dass keine für beide Hebel 18 und 19 identische Änderung der jeweiligen Hebelarmlänge erfolgt. Die eigentliche Länge des Betätigungshebels 18 und des Widerstandshebels 19 ändern sich selbstverständlich nicht. Wenn von einer Änderung der Hebelarmlänge die Rede ist, so ist damit die Änderung einer wirksamen Hebelarmlänge gemeint, wie es aus dem Vergleich der 8 und 9 hervorgeht, wobei für die wirksamen Hebelarmlängen der Punkt ausschlaggebend ist, an welchem das freie Ende 27 des Betätigungshebels 9 auf der Seitenfläche 26 des Widerstandshebels 19 anliegt. Aufgrund der sich in Abhängigkeit der Stellung des Türgriffs 4 verändernden Hebelarmlängen des Betätigungshebels 18 und des Widerstandshebels 19 nimmt die Widerstandskraft kontinuierlich in Richtung der Betätigungsstellung des Türgriffs 4 ab. Die sich ändernden Hebelarmlängen werden erfindungsgemäß dadurch realisiert, weil der Betätigungshebel 18 und das Widerstandshebel 19 nicht fest miteinander verbunden sind, sondern weil der Betätigungshebel 18 an der Seitenfläche 26 des Widerstandshebels 19 anliegt. Dabei ist der Betätigungshebel 18 mit seinem freien Ende 27 entlang der Seitenfläche 26 bewegbar, wie aus dem Vergleich der 8 und 9 ersichtlich ist. Genauer gesagt ist bei einer Bewegung des Türgriffs 4 in Richtung der Betätigungsstellung der Betätigungshebel 18 entlang der Seitenfläche 26 des Widerstandshebels 19 in Richtung des freien Endes 28 des Widerstandshebels 19 bewegend ausgebildet. Während in der Grundstellung des Türgriffs 4 der Betätigungshebel 18 und der Widerstandshebel 19 zumindest abschnittweise übereinanderliegend angeordnet sind und sich im Wesentlichen parallel zueinander erstrecken, sind in der Betätigungsstellung des Türgriffs 4 der Betätigungshebel 18 und der Widerstandshebel 19 ein V ausbildend zueinander angeordnet, wobei das freie Ende 27 des Betätigungshebels 18 dauerhaft an der Seitenfläche 26 des Widerstandshebels 19 anliegt. Dabei ist in der Grundstellung des Türgriffs 4 das freie Ende 27 des Betätigungshebels 18 in einem geringeren Abstand zu der Achse 17 angeordnet als in der Betätigungsstellung des Türgriffs 4, wobei die Achse 17 und die Drehachse 15 an dem Griffträger 8 beabstandet zueinander angeordnet sind. Zu beachten ist, dass die Umlenkvorrichtung 9 spätestens bei Erreichen der Betätigungsstellung des Türgriffs 4 eine mechanische Türöffnung ermöglichend ausgebildet ist.
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In der 10 ist eine Stellung des Türgriffs 4 gezeigt, in welcher der Türgriff 4 über die Betätigungsstellung hinaus in eine Endstellung bewegt angeordnet ist. In der Endstellung liegt das freie Ende 27 des Betätigungshebels 18 an dem freien Ende 28 des Widerstandshebels 19 an. Der Türgriff 4 ist dabei über die Endstellung hinausgehend nicht bewegbar, wobei die Endstellung lediglich dazu dient, ein über die Betätigungsstellung hinausgehendes Ausschwenken des Türgriffs 4 abzufangen, da die von einem Benutzer aufzubringende Betätigungskraft 29 mit zunehmend aus der Grundstellung herausbewegtem Türgriff 4 abnimmt. Denn die für eine Bewegung des aus der Grundstellung herausbewegten Türgriffs 4 in Richtung der Betätigungsstellung von einem Benutzer aufzubringende Betätigungskraft 29 nimmt mit zunehmend bewegtem Türgriff 4 ab.
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Zusammenfassend ist eine Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 beschrieben worden. Die Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 umfasst einen an dem Griffträger 8 zwischen einer Grundstellung in einer Betätigungsstellung schwenkbar gelagerten Türgriff 4, eine mit dem Türgriff 4 bewegungsgekoppelte Umlenkvorrichtung 9, welche über eine Drehachse 15 an dem Griffträger 8 drehbar gelagert ist, und ein mechanische Widerstandselement 10, welches den aus seiner Grundstellung herausbewegten Türgriff 4 in seine Grundstellung zurückdrängend ausgebildet ist. In der Grundstellung des Türgriffs 4 ist das mechanische Widerstandselement 10 den Türgriff 4 mit einer den Türgriff 4 in der Grundstellung haltenden und vorgegebenen Schwellenkraft 16 beaufschlagend ausgebildet. Ferner bildet die Umlenkvorrichtung 9 und das mechanische Widerstandselement 10 ein Hebelsystem 20 aus, welches eine der Bewegung des Türgriffs 4 in Richtung seiner Betätigungsstellung entgegenwirkende und in Richtung der Betätigungsstellung kontinuierlich abnehmende Widerstandskraft 21 aufbringend ausgebildet ist. Somit weist die erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Türgriffanordnung 3 einen Türgriff 4 auf, bei welchem die notwendige Griffbetätigungskraft 29 mit zunehmendem Griffweg bzw. mit zunehmender Verschwenkung des Türgriffs 4 infolge einer ständigen Änderung der Hebellängen L1, L2, L3, L4 sinkt. Dabei unterscheidet sich die Achslage des Betätigungshebels 18 von der Achslage des Widerstandshebels 19. Erfindungsgemäß ist eine hohe Anfangskraft notwendig, die als Kraftschwelle/Schwellenkraft 16 bezeichnet werden kann und auf den Benutzer wie ein Anschlag wirkt, wobei die Kraft zur mechanischen Türöffnung geringer als die Schwellenraft 16 ist.
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Die beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform beschränkt. Es ist ersichtlich, dass an der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform zahlreiche, dem Fachmann entsprechend der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden können, ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird. Zur Erfindung gehört alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt ist, einschließlich dessen, was abweichend von dem konkreten Ausführungsbeispiel für den Fachmann naheliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012103154 A1 [0002]