DE102019133055A1 - Seilsäge - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird eine Seilsäge zum Zuschneiden von Platten, mit einem länglichen Gestell (1), das einen Träger (12) zum Auflegen von zu sägenden Platten aufweist, zwei an dem Gestell (1) angebrachten Rädern (4, 5) zum Aufspannen eines umlaufenden Sägeseils (6), zwischen denen eine Längsrichtung des Gestells (1) verläuft, einem an dem Gestell (1) angebrachten Elektromotor (9) zum Antreiben eines der beiden Räder (4), wobei der Elektromotor (9) eine Motorwelle aufweist, die in Längsrichtung des Gestells (1) verläuft und die über eine flexible Welle (11) an eines der beiden Räder (4) gekoppelt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Seilsäge zum Zuschneiden von Platten.
- Aus der
DE 10 2005 021 284 A1 ist eine tragbare Seilsäge bekannt, die zwei an einem Gestell angebrachte Räder zum Aufspannen eines umlaufenden Sägeseils aufweist. Eines dieser beiden Räder wird mit einem Motor angetrieben, dessen Motorwelle koaxial mit einer geometrischen Achse dieses Rades angeordnet ist. - Bei dieser Seilsäge handelt es sich um ein Handgerät, das sich von Handwerkern leicht mitführen und vielfältig einsetzen lässt. Mit diesem Handgerät ist es aber schwierig, größere Platten, etwa Gipsplatten oder Wärmedämmplatten, präzise zuzusch neiden.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Seilsäge zu schaffen, mit der sich Platten aus Dämmstoff, Gips, Stein oder Keramik präzise zuschneiden lassen, und die dennoch so leicht und kompakt ist, dass sie von Handwerkern problemlos zu wechselnden Einsatzorten getragen werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch eine Seilsäge mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Eine erfindungsgemäße Seilsäge hat ein längliches Gestell mit einem daran angebrachten Träger zum Auflegen von zu sägenden Platten. Ein Gestell mit einem solchen Träger ermöglicht es, Platten wesentlich präziser zu zuschneiden als mit einem freihändig gehaltenen Handgerät. Ein koaxial mit einem der beiden Räder angeordneter Antrieb würde die Seilsäge unhandlich und sperrig machen. Erfindungsgemäß wird eine kompakte und gut tragbare Seilsäge geschaffen, indem an dem Gestell der Seilsäge ein Elektromotor angebracht ist, dessen Motorwelle in Längsrichtung des Gestells verläuft. Die Motorwelle ist über eine flexible Welle an eine geometrische Achse des von ihr angetriebenen Rades gekoppelt.
- Auf die beiden Räder einer erfindungsgemäßen Seilsäge wird ein Sägeseil aufgespannt. Besonders gut geeignet sind Sägeseile aus diamantbesetztem Draht, beispielsweise drei bis sechs Drähte, die mit Diamant besetzt und miteinander verflochten oder verdrillt sind. Geeignete Sägeseile sind beispielsweise aus
CN 103 144 209 B bekannt. - Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Räder, auf die das Sägeseil aufgespannt wird, eine umlaufende Auflagefläche für das Sägeseil haben, die aus Kunststoff ist, beispielsweise aus Polyurethan. Indem die Umfangsfläche der Räder, auf der das Sägeseil aufliegt, aus Kunststoff ist, lässt sich eine größere Lebensdauer des Sägeseils erreichen als bei Auflageflächen aus Metall. Dies wird auf eine größere Haftreibung des Sägeseils auf einer Kunststofffläche zurückgeführt. Zu Verschleiß führende Relativbewegungen zwischen Sägeseil und Auflagefläche können deshalb reduziert werden. Die Räder zum Aufspannen des Sägeseils können aus Metall hergestellt und dann mit einer Beschichtung oder einem Kunststoffring versehen werden. Alternativ können die Räder zum Aufspannen des Sägeseils auch ganz aus Kunststoff hergestellt werden.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die beiden Räder der Seilsäge einen Durchmesser von wenigstens 20 cm, vorzugsweise wenigstens 30 cm, besonders bevorzugt wenigstens 40 cm aufweisen. Derart große Räder reduzieren vorteilhaft die Biegebeanspruchung des Sägeseils und ermöglichen deshalb eine höhere Lebensdauer des Sägeseils. Diamantbesetzte Drähte sind nämlich weniger biegsam als Drähte, die nicht mit Diamant besetzt sind. Beim Biegen eines diamantbesetzten Drahtes kann es zu einem Abplatzen von Diamant oder einem Brechen des Drahtes kommen. Eine reduzierte Biegebeanspruchung durch relativ große Räder der Seilsäge ist deshalb vorteilhaft. Raddurchmesser von mehr als 60 cm bringen aber kaum zusätzliche Vorteile mit sich und machen die Seilsäge größer und sperriger, was für einen mobilen Einsatz nachteilig ist.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Träger zum Auflegen von zu sägenden Platten eine Leiste ist, deren Längsrichtung quer zur Längsrichtung des Gestells und somit auch quer zu Laufrichtung eines auf die Räder der Seilsäge aufgespannten Sägeseils verläuft. Platten werden mit einer solchen Seilsäge dann also stehend gesägt, statt wie bei herkömmlichen Vorrichtungen zum Zuschneiden von Platten liegend. Vorteilhaft lässt sich eine erfindungsgemäße Seilsäge deshalb kompakt und tragbar herstellen.
- Bevorzugt ist der Träger klappbar an dem Gestell angebracht. Vorteilhaft kann dann der Träger eingeklappt werden, so dass sich die Seilsäge leichter transportieren lässt. Besonders bevorzugt lässt sich der Träger in verschiedenen Winkelstellungen an dem Gestell fixieren, damit Platten in eine von einem Rechteck abweichende Form geschnitten werden können. Wenn der Träger senkrecht zur Längsrichtung des Gestells und damit senkrecht zur Laufrichtung des Sägeseils an dem Gestell fixiert ist, verläuft die Schnittlinie beim Sägen senkrecht zum dem Rand der Platte, mit dem sie auf die Träger aufliegt. Indem der Winkel des Trägers verstellt wird, lässt sich dementsprechend auch der Winkel zwischen der Schnittlinie beim Sägen und dem auf dem Träger aufliegenden Plattenrand einstellen.
- Bevorzugt ist an dem Gestell einer erfindungsgemäßen Seilsäge eine Stützwand zum Führen einer auf dem Träger stehenden Platte angebracht. Auf diese Weise lässt sich das präzise Zuschneiden von stehenden Platten wesentlich erleichtern. Die Stützwand kann von einem Blech oder einer Platte gebildet sein. Zur Gewichtseinsparung kann die Stützwand ein Gitter sein.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Träger quer zur Längsrichtung des Gestells relativ zu den Rädern verschiebbar ist, bevorzugt zusammen mit der Stützwand verschiebbar. Auf diese Weise kann eine Platte auf dem Träger präzise zugeschnitten werden. Bevorzugt sind Träger, Stützwand und Elektromotor an einem Bügel angebracht, der mit einer Linearführung relativ zu den Rädern quer zur Längsrichtung des Gestells verschoben werden kann.
- Die Stützwand kann winkelverstellbar sein, damit sich Platten präzise mit einer Fase versehen lassen oder zu Keilen geschnitten werden können. Wenn die Stützwand winkelverstellbar ausgebildet ist, ist sie bevorzugt um eine Achse schwenkbar, an dem Träger entlang verläuft.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die beiden Räder in Längsrichtung des Gestells über seine beiden Enden hinausragen. Vorteilhaft lässt sich die Säge so kompakt und gut transportierbar herstellen. Wenn die beiden Räder in Längsrichtung des Gestells über seine beiden Enden hinausragen, kann die Seilsäge nicht vertikal betrieben werden. Dies ist jedoch kein Nachteil, da die Seilsäge gekippt betrieben werden kann, d.h. in einer Position, in der die Längsrichtung des Gestells schräg zur Senkrechten verläuft, beispielsweise indem das Gestell an eine Wand angelehnt ist.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Gestell einen ausklappbaren Fuß aufweist. Auf diese Weise kann die Seilsäge vorteilhaft kompakt ausgebildet werden und in einer Position betrieben werden, in der die Längsrichtung des Gestells schräg zur Senkrechten verläuft. Bevorzugt weist die Seilsäge zusätzlich zu dem ausklappbaren Fuß einen starr an dem Gestell angebrachten Fuß auf.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Seilsäge; -
2 eine weitere Ansicht der Seilsäge; -
3 eine weitere Ansicht der Seilsäge; -
4 eine Ansicht der Seilsäge gemäß2 mit ausgeklapptem Fuß; und -
5 die Seilsäge mit einer zu sägenden Platte. - Die in den
1 bis4 in verschiedenen Ansichten dargestellte Seilsäge hat ein längliches Gestell1 , das zwei Räder4 ,5 zum Aufspannen eines Sägeseils6 trägt. An seinem unteren Ende weist das Gestell1 einen Fuß2 auf. Wie insbesondere2 zeigt, ragt das untere Rad4 über den Fuß2 des Gestells1 heraus. Die Seilsäge kann deshalb nicht in einer Position betrieben werden, in der die Längsrichtung des Gestells1 lotrecht ist. Die Seilsäge ist für einen Betrieb in einer Position vorgesehen, in der die Längsrichtung des Gestells schräg zur Lotrechten verläuft. - Die Seilsäge hat dazu einen weiteren Fuß
8 , der klappbar an dem Gestell1 angebracht ist. Wenn die Seilsäge auf ihrem starr an dem Gestell1 angebrachten Fuß2 und dem klappbar am Gestell1 angebrachten Fuß8 steht, ist die Längsrichtung des Gestells1 schräg zur Lotrechten, so dass sich auch das untere Rad4 drehen kann. Alternativ kann die Seilsäge auch an eine Wand angelehnt verwendet werden. Gestell1 kann dazu an seinem von dem Fuß2 abgewandten Ende Polster3 zum Anlehnen an eine Wand aufweisen. - Eines der beiden Räder
4 ,5 -bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel das Rad 4-wird von einem an dem Gestell1 montierten Elektromotor9 angetrieben. Der Elektromotor hat eine Motorwelle, die in Längsrichtung des Gestells verläuft und über eine flexible Welle11 an das angetriebene Rad4 gekoppelt ist. Das angetriebene Rad4 ist dazu mit einem Getriebe10 versehen, über das die flexible Welle11 an das angetriebene Rad4 gekoppelt ist. - Das Gestell
1 weist einen Träger12 zum Auflegen von zu sägenden Platten auf. Der Träger12 hat die Form einer Leiste ist, deren Längsrichtung quer zur Längsrichtung des Gestells1 verläuft. Zu sägende Platten werden mit einem Rand auf den Träger12 gelegt, mit anderen Worten stehen zu sägende Platten also auf dem Träger12 . Ein schmaler Träger12 ist deshalb ausreichend und wegen seines entsprechend geringen Gewichts vorteilhaft. Der Träger12 kann schwenkbar an dem Gestell1 angebracht sein und stufenlos in verschiedenen Winkelstellungen fixierbar. - Dem Träger
12 ist eine am Gestell1 angebrachte Stützwand13 zugeordnet. Auf dem Träger12 stehende Platten werden somit durch die Stützwand13 am Umfallen gehindert. Die Stützwand13 kann schwenkbar an dem Gestell1 angebracht sein. In4 sind schematisch verschiedene Winkelstellungen der Stützwand13 angedeutet, mit denen eine Platte in eine Keilform geschnitten werden kann. - Der Träger
12 ist zusammen mit der Stützwand13 an einem Bügel16 des Gestells1 angebracht, der relativ zu dem übrigen Gestell1 und insbesondere relativ zu den Rädern4 ,5 quer zur Längsrichtung des Gestells1 verschiebbar ist, beispielsweise mittels einer Linearführung. Eine auf dem Träger12 stehende Platte17 kann somit -wie in5 gezeigt- präzise geschnitten werden. Der Elektromotor9 ist an dem verschiebbaren Bügel16 montiert. - An dem Gestell
1 ist ein Handgriff14 angebracht, der mit einem Knopf15 zum Ein- und Ausschalten der Seilsäge versehen sein kann. - Die beiden Räder
4 ,5 haben jeweils eine umlaufende Auflagefläche aus Kunststoff, auf der das Sägeseil6 aufliegt. Gut geeignet ist beispielsweise Polyurethan. Wenn, was bevorzugt ist, als Sägeseil6 diamantbesetzter Draht bzw. mehrere solche Drähte, die verdrillt oder verflochten sein können, lässt sich mit einer Auflagefläche aus Kunststoff, insbesondere Polyurethan, Verschleiß reduzieren. - Bei einem Sägeseil
6 aus diamantbesetztem Draht kann durch starke Biegung Belag von dem Draht abplatzen. Zur Verschleißminderung haben die beiden Räder4 ,5 deshalb jeweils im Bereich von 40 cm bis 50 cm. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gestell
- 2
- Fuß
- 3
- Polster
- 4
- Rad
- 5
- Rad
- 6
- Sägeseil
- 8
- Fuß
- 9
- Elektromotor
- 10
- Getriebe
- 11
- flexible Welle
- 12
- Träger
- 13
- Stützwand
- 14
- Handgriff
- 15
- Knopf
- 16
- Bügel
- 17
- Platte
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005021284 A1 [0002]
- CN 103144209 B [0007]
Claims (13)
- Seilsäge zum Zuschneiden von Platten, mit einem länglichen Gestell (1), das einen Träger (12) zum Auflegen von zu sägenden Platten aufweist, zwei an dem Gestell (1) angebrachten Rädern (4, 5) zum Aufspannen eines umlaufenden Sägeseils (6), zwischen denen eine Längsrichtung des Gestells (1) verläuft, einem an dem Gestell (1) angebrachten Elektromotor (9) zum Antreiben eines der beiden Räder (4), wobei der Elektromotor (9) eine Motorwelle aufweist, die in Längsrichtung des Gestells (1) verläuft und die über eine flexible Welle (11) an eines der beiden Räder (4) gekoppelt ist.
- Seilsäge nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Räder (4, 5) für das Sägeseil (6) jeweils eine umlaufende Auflagefläche aus Kunststoff aufweisen. - Sägeseil nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff ein Polyurethan ist. - Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gestell (1) eine Stützwand (13) zum Stützen einer auf dem Träger (12) stehenden Platte angebracht ist.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) schwenkbar an dem Gestell (1) angebracht ist.
- Seilsäge nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) in stufenlos verstellbaren Winkelstellungen fixierbar ist. - Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Räder (4, 5) jeweils einen Durchmesser von mindestens 20 cm, vorzugsweise wenigstens 30 cm, besonders bevorzugt wenigstens 40 cm aufweisen.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Welle (11) über ein Getriebe (10) an eines der beiden Räder (4) gekoppelt ist.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) eine Leiste ist, deren Längsrichtung quer zur Längsrichtung des Gestells (1) verläuft.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (1) einen ausklappbaren Fuß (8) aufweist.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Räder (4, 5) in Längsrichtung des Gestells (1) über seine beiden Enden hinausragen.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (12) quer zur Längsrichtung des Gestells (1) relativ zu den Rädern (4, 5) verschiebbar ist.
- Seilsäge nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein von den beiden Rädern (4, 5) aufgespanntes Sägeseil (6), das aus diamantbesetztem Draht ist.
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