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Die Erfindung bezieht sich auf eine Balanciereinrichtung mit einem Balancierband und mindestens einem Befestigungspfosten, an denen das Balancierband gehalten ist. Das Balancierband ist über eine Spanneinrichtung zu spannen.
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Bekannt sind unter dem Begriff „Slackline” Balancierbänder, die als dehnbares Kunstfaserband ausgeführt sind, welches zwischen zwei Punkten befestigt wird. Im montierten Zustand verläuft das Balancierband parallel zum Boden und bietet eine verhältnismäßig breite Auflagefläche, welche das Balancieren erleichtert. Aufgrund seiner relativ hohen Elastizität dehnt sich das Balancierband unter dem Eigengewicht des Balancierenden, was nach Art eines Trampolins zum Hüpfen und Springen ausgenutzt werden kann.
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Das Balancierband kann prinzipiell zwischen zwei beliebigen Punkten befestigt werden und wird mithilfe einer Spannratsche unter die erforderliche Spannung gesetzt.
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Um derartige Balancierbänder ohne Verletzungsrisiko nutzen zu können, beispielsweise in Schulen, müssen zum einen Sicherungsmaßnahmen für eine korrekte Handhabung ergriffen werden. Es muss sichergestellt sein, dass das Balancierband parallel zum Boden verläuft und aus dieser Lage sich nicht versehentlich verdrehen kann. Zum andern muss das Balancierband mit geringem Aufwand und in kurzer Zeit auf- und abgebaut werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Balanciereinrichtung mit einem Balancierband mit einfachen Maßnahmen sicher auszuführen, wobei die Balanciereinrichtung in einfacher Weise auf- und abgebaut werden können soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Die erfindungsgemäße Balanciereinrichtung umfasst mindestens ein Balancierband sowie mindestens einen Befestigungspfosten und ein oder mehrere Gegenlager, die Bestandteil der Balanciereinrichtung sind und an denen das Balancierband gehalten ist. Das Gegenlager kann ein Befestigungspfosten, eine Wandbefestigung, eine Bodenbefestigung oder ähnliches sein. Des Weiteren ist mindestens eine Spanneinrichtung zum Halten und Spannen des Balancierbandes zwischen den Pfosten vorgesehen, wobei die Spanneinrichtung an einem der Befestigungspfosten befestigt ist bzw. befestigt werden kann. Die Spanneinrichtung ist winklig, vorzugsweise orthogonal zur Längsachse des die Spanneinrichtung aufnehmenden Befestigungspfostens ausgerichtet. Auch das in der Spanneinrichtung aufgenommene Balancierband erstreckt sich winklig – orthogonal oder unter einem anderen Winkel – zur Längsachse des die Spanneinrichtung aufnehmenden Befestigungspfostens. Das Balancierband ist über die Spanneinrichtung mit dem Befestigungspfosten verbunden.
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Mit dieser Balanciereinrichtung werden verschiedene Vorteile erzielt. Zum einen ist die Spanneinrichtung während des Betriebs aufgrund der lösbaren oder festen Anordnung am Befestigungspfosten sicher an diesem gehalten, so dass auch das Gewicht der Spanneinrichtung von dem Befestigungspfosten aufgenommen und das Balancierband nicht durch das Gewicht der Spanneinrichtung belastet wird. Dadurch ist gewährleistet, dass das Balancierband benachbart zu seinem stirnseitigen, am Befestigungspfosten gehaltenen Ende nicht versehentlich durch die Spanneinrichtung verdreht wird. Dieser Effekt wird noch dadurch unterstützt und verstärkt, dass die Spanneinrichtung in einer definierten Weise an dem Befestigungspfosten gehalten ist, in der das durch die Spanneinrichtung geführte Balancierband winklig bzw. senkrecht zur Achse des Befestigungsbodens verläuft. Unerwünschte Tordierungen des Befestigungsbandes sind damit praktisch ausgeschlossen.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Montage und der Abbau der Balanciereinrichtung in einfacher und rascher Weise durchgeführt werden kann. Die Spanneinrichtung befindet sich entweder permanent an dem Befestigungspfosten, so dass sich mit dem Aufbau des Befestigungspfostens auch die Spanneinrichtung in ihrer Betriebsposition befindet bzw. ohne großen Aufwand in diese gebracht werden kann. Möglich ist auch eine Ausführung, in der die Spanneinrichtung lösbar mit dem Befestigungspfosten zu verbinden ist, so dass die Spanneinrichtung beim Aufbau mit dem Befestigungspfosten zu verbinden und beim Abbauen von diesem zu lösen ist. Auch in dieser Ausführung kann die Spanneinrichtung aber eine definierte Betriebsposition am Befestigungspfosten einnehmen, in der die Führung des Balancierbandes in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Pfostens gewährleistet ist.
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Die Spanneinrichtung ist zweckmäßigerweise als eine Spannratsche ausgeführt, deren Gehäuse lösbar oder fest mit dem Befestigungspfosten zu verbinden ist. Die Spanneinrichtung kann grundsätzlich verstellbar am Befestigungspfosten gehalten sein und zwischen einer Betriebsposition und einer Außerbetriebsposition verstellt werden. Die Verstellbarkeit kann sowohl bei Spanneinrichtungen vorgesehen sein, die lösbar mit dem Befestigungspfosten zu verbinden sind, als auch bei Spanneinrichtungen, die permanent am Befestigungspfosten gehalten sind. In der Betriebsposition steht die Spanneinrichtung zweckmäßigerweise horizontal gegenüber dem Befestigungspfosten ab und gibt damit die Position des Balancierbandes vor. In der Außerbetriebsposition befindet sich die Spanneinrichtung zweckmäßigerweise in einer an der Mantelfläche des Befestigungspfostens anliegenden Lage.
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Es kann zweckmäßig sein, die Spanneinrichtung in der Betriebsposition am Befestigungspfosten arretiert zu halten, so dass das Balancierband vollständig von dem Eigengewicht der Spanneinrichtung entlastet ist. Gemäß einer alternativen Ausführung ist dagegen vorgesehen, dass die Betriebsposition keine arretierte Lage darstellt, sondern dass vielmehr die Spanneinrichtung durch das gespannte Balancierband in der Betriebsposition gehalten wird.
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Soweit eine Relativbewegung der Spanneinrichtung gegenüber dem Befestigungspfosten vorgesehen ist, ist diese Relativbewegung zweckmäßigerweise als eine Schwenk- bzw. Rotationsbewegung ausgeführt. Hierzu ist die Spanneinrichtung über ein Lager schwenkbar am Befestigungspfosten gehalten. Alternativ zu der Schwenkbewegung kommt auch eine translatorische Verstellbewegung in Betracht, beispielsweise eine Verschiebebewegung der Spanneinrichtung entlang der Längsachse des Befestigungspfostens zwischen der Außerbetriebsposition und der Betriebsposition.
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Gemäß weiterer zweckmäßiger Ausführung weist die Spanneinrichtung einen Spannhebel auf, welcher zum Spannen des Balancierbandes dient. In der gespannten Lage kann der Spannhebel auf der freien Stirnseite des Befestigungspfostens aufliegen.
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Es kann zweckmäßig sein, ein Schutzpolster zum Abdecken der Spanneinrichtung vorzusehen. Insbesondere bei einer Ausführung, in welcher der Spannhebel der Spanneinrichtung auf der Stirnseite des Befestigungspfostens aufliegt, können von dem Schutzpolster sowohl der Spannhebel als auch sonstige Teile der Spanneinrichtung überdeckt werden, wodurch die potenzielle Verletzungsgefahr signifikant reduziert ist.
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Grundsätzlich genügt es, eine einzige Spanneinrichtung an dem Befestigungspfosten vorzusehen. Gemäß einer weiteren Ausführung ist es aber auch möglich, mehrere Spanneinrichtungen an dem Befestigungspfosten anzuordnen, beispielsweise an einer Seite des Befestigungspfostens mehrere übereinander liegende Spanneinrichtungen, über die wahlweise das Balancierband zu halten und zu spannen ist. Des Weiteren ist es möglich, an verschiedenen Seiten des Befestigungspfostens jeweils eine oder auch mehrere Spanneinrichtungen in verschiedenen Höhen vorzusehen.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Balanciereinrichtung, mit zwei Befestigungspfosten, zwischen denen ein Balancierband gespannt ist,
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2 in vergrößerter Darstellung einer der Befestigungspfosten mit dem Balancierband, das mithilfe einer als Spannratsche ausgeführten Spanneinrichtung unter Spannung gesetzt wird,
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3 das Balancierband mit der Befestigung am gegenüberliegenden Befestigungspfosten,
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4 in vergrößerter Einzeldarstellung ein Befestigungspfosten mit einer schwenkbar am Befestigungspfosten gehaltenen Spanneinrichtung, welche in einem aufgeklappten Zustand dargestellt ist,
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5 die Spanneinrichtung am Befestigungspfosten mit dem Spannhebel in aufgestellter Position und mit dem durch die Spanneinrichtung geführten Balancierband,
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6 die Spanneinrichtung in vollständig gespannter Lage, in der der Spannhebel auf der Stirnseite des Befestigungspfostens aufliegt,
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7 eine 6 entsprechende Darstellung, jedoch ohne Balancierband,
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8 der Befestigungspfosten, welcher Träger der Spanneinrichtung ist, mit aufgesetztem Schutzpolster, welches die Spanneinrichtung überdeckt,
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9 ein im Boden versenkter Befestigungspfosten in Einzeldarstellung.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wie 1 bis 3 zu entnehmen, besteht die Balanciereinrichtung 1 aus einem Balancierband 2 (Slackline) sowie zwei Befestigungspfosten 3, 4, zwischen denen das Balancierband 2 gespannt ist. Das Balancierband 2 ist als elastisch dehnbares Kunststoffband ausgeführt, das, wie beispielsweise 3 zu entnehmen, nur eine geringe Dicke, aber eine im Vergleich zur Dicke verhältnismäßig große Breite aufweist. Im gespannten Zustand verläuft die Ebene des Balancierbandes 2 zumindest annähernd parallel zum Boden 5, in welchem die Befestigungspfosten 3, 4 in Ausnehmungen eingesetzt sind.
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Ein erster Befestigungspfosten 3 weist eine Spanneinrichtung 6 auf, die vorzugsweise als eine Spannratsche ausgebildet ist und mit deren Hilfe das Balancierband 2 gehalten und unter Spannung gesetzt wird. Die Spanneinrichtung 6 ist am Befestigungspfosten 3 gehalten und befindet sich benachbart zur freien, oben liegenden Stirnseite an einer seitlichen Mantelfläche des Befestigungspfostens 3. Das freie Ende des Balancierbandes 2 kann in die Spanneinrichtung 6 eingefädelt werden und zum Abbau der Balanciereinrichtung wieder aus der Spanneinrichtung 6 entnommen werden.
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Am gegenüberliegenden Befestigungspfosten 4 ist das Balancierband 2 an einem als Befestigungsring ausgeführten Befestigungsteil befestigt, wobei der Befestigungsring 7 an einer Lagerhülse 8 schwenkbar gelagert ist, die benachbart zur freien Stirnseite des Befestigungspfostens 4 an der Mantelfläche des Befestigungspfostens angeordnet ist. Aufgrund der Lagerung an der Lagerhülse 8 kann der Befestigungsring 7 zwischen der in 3 gezeigten, horizontal abstehenden Befestigungsposition und einer herunterhängenden, parallel zur Mantelfläche des Befestigungspfostens verlaufenden Außerbetriebsposition verschwenkt werden.
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Wie den 4 bis 7 zu entnehmen, ist die Spanneinrichtung 6 benachbart zur freien Stirnseite 9 des Befestigungspfostens 3 an einem Lagerteil 10 schwenkbar gelagert, das an der seitlichen Mantelfläche des Befestigungspfostens 3 angeordnet ist. Die Lagerung am Lagerteil 10 erlaubt ein Verschwenken der Spanneinrichtung 6 aus der in den Figuren dargestellten Betriebsposition in eine Außerbetriebsposition, in welcher die Spanneinrichtung 6 nach unten verschwenkt ist und parallel zur Mantelfläche des Befestigungspfostens 3 liegt. In der dargestellten Betriebsposition erstreckt sich dagegen die Spanneinrichtung 6 horizontal abstehend vom Befestigungspfosten 3.
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Die Spanneinrichtung 6 weist eine Spannwalze 12 auf, welche drehbar in der Spanneinrichtung gelagert ist und über einen Spannhebel 11 in Drehbewegung versetzt werden kann. Um die Spannwalze 12 wird das Balancierband 2 gelegt, so dass mit dem Verschwenken des Spannhebels 11, der drehfest mit der Spannwalze 12 verbunden ist, aus der in 4 dargestellten Position in die in den 6 und 7 dargestellten Position eine Drehbewegung um 180° ausgeführt wird, die bei fester Anlage des Balancierbandes 2 an der Spannwalze 12 zu einem Spannen des Balancierbandes führt. In der gespannten Position liegt der Spannhebel 11 auf der freien Stirnseite 9 des Befestigungspfostens 3 auf (6, 7). Damit ist zugleich eine Begrenzung der Spannbewegung gegeben.
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Wie 8 zu entnehmen, kann auf die Spanneinrichtung ein Schutzpolster 13 aufgesetzt werden, insbesondere im gespannten Zustand des Balancierbandes 2, gegebenenfalls aber auch bei gelöstem Balancierband. Das Schutzpolster 13 deckt zugleich die Stirnseite des Befestigungspfostens 3 ab. Das Schutzpolster 13 kann auf die Spanneinrichtung aufgeschoben und von dieser wieder abgenommen werden.
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In 9 ist der Befestigungspfosten 3 in Einzeldarstellung gezeigt. Der Befestigungspfosten ist in eine Ausnehmung im Boden 5 zu versenken und wird auf diese Weise fest verankert. Zum Abbau der Balanciereinrichtung muss lediglich der Befestigungspfosten 3 sowie der gegenüberliegende, in gleicher Weise verankerte zweite Befestigungspfosten aus der Ausnehmung im Boden entnommen werden.