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Die
Erfindung betrifft einen Multifunktionsgriff für Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen,
Bohrschrauber, Trennschleifer und dergleichen, die mit hochtourigen
Antrieben für
große
Kraftübertragungen
im Einhand- oder
Zweihandbetrieb für
horizontale und vertikale Arbeiten nutzbar sind.
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Für die Benutzung
von Elektrowerkzeugen werden von den Betreibern häufig unterschiedliche Grifführungen
gewünscht.
So werden je nach Verwendungszweck Spatengriffe, Pistolengriffe,
Bananengriffe und axiale Grifführungen
gewünscht.
Die Hersteller müssen
dann je nach Bedarf des Käufers die
gewünschte
Anzahl Elektrowerkzeuge mit den jeweils gewünschten Grifformen ausstatten.
Dazu werden nicht nur unterschiedliche Werkzeuge zur Herstellung
der Griffe benötigt,
was die Herstellung kostenaufwendig und arbeits- und materialintensiv
gestaltet. Die Produktion muß jedesmal
umgestellt werden, was wiederum zu zusätzlichen Kosten führt. Die Hersteller
haben zur Beseitigung dieses Problems bereits Lösungen entwickelt.
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So
bieten beispielsweise die Firmen FESTO Werkzeuge, in Esslingen und
die Firma Atlas Copco, Schweden, Elektrowerkzeuge mit auswechselbaren Pistolengriff
oder Spatengriff an. Diese auswechselbaren Griffe müssen durch
Demontage des einen durch den anderen ersetzt werden. Nachteil dieser auswechselbaren
Griffelemente ist es, daß die
gerade nicht benötigten
Griffelemente jederzeit zugänglich
aufbewahrt werden müssen.
Auf Baustellen, ist das oft problematisch, weil solche Einzelteile
verlegt werden oder gar verloren gehen. Außerdem muß von der Arbeitskraft jedesmal
ein Montagevorgang absolviert werden, was wiederum zeitaufwendig
ist.
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Die
Firma Atlas Copco in Schweden bietet darüber hinaus einen Aufsatz für eine Axial-
oder Bananengrifführung
an. Dieser Aufsatz schafft eine Erleichterung dahingehend, daß die Arbeitskraft
den Aufsatz durch wenige Handgriffe mittels einer Verriegelung an
dem Gehäuse
des Elektrowerkzeugs befestigen und durch zwei Schalterstellungen
den Handgriff in eine Axial- oder Bananengrifführung umschalten kann. Trotzdem
muß der
Aufsatz zusätzlich zum
Elektrowerkzeug gekauft und als Baugruppe aufbewahrt bzw. ständig mitgeführt werden.
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Aus
der
US 3,823,474 ist
ein Holzausschnitt-Werkzeug bekannt, bei dem eine Basisstation unterstützt durch
Stützbalken
mit einem Motor eine starre Einheit bildet. Der Motor weist eine
horizontal zur Basisstation verlaufende Antriebswelle auf, die über eine
Kraftübertragung
eine Kettensäge
antreibt, die über
die Basisstation hinausragt. Die Kettensäge hat ein offenes Gehäuse, das
die Kettensäge
zum Gehäuse
des Motors
5 sichert. Ein tragender Rahmen bestehend aus
drei Beinen ist mit zwei der Beine mit dem Gehäuse des Motors und eins mit
der Basisstation in vertikaler Richtung verbunden. Zwei der Beine
sind über
einen Querbügel
miteinander verbunden. Das dritte Bein ist einerseits etwa mittig über ein
stabilisierendes T-Stück
mit dem Querbügel
der zwei weiteren Beine und andererseits rückwärtig hinter dem Motor an dessen
Gehäuse
angeordnet. Die drei Beine ragen mit ihren Enden in sogenannte Steckdosen
hinein, innerhalb derer sie teleskopartig in unterschiedlichen Höhen verstellbar
und feststellbar sind. Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten
tragenden Rahmen für
eine Kraftmaschine, insbesondere eine Kettensäge, zur Verfügung zu stellen,
die durch einfache Mittel an eine große Vielfalt von Arbeitsoberflächen und
Werkstückformen
anzupassen ist und dabei in jeder Position eine hohe Stabilität des Werkzeugs
gewährleistet.
Die in dieser Druckschrift offenbarte Lösung ist für die Bearbeitung von schweren
und voluminösen
Holzwerkstücken
auf Gelände
mit unterschiedlichen unebenen Auflageflächen vorgesehen. Die Basisstation
mit dem Benzinmotor und dem höhenverstellbaren
Rahmen ist schon aufgrund des Gewichts für einen Einhandbetrieb ungeeignet.
Außerdem
ist die Höhenverstellbarkeit
des Rahmens mit aufwendigen Montagearbeiten verbunden, die für jedes
der drei Rahmenbeine einzeln auszuführen sind. Der höhenverstellbare
Rahmen ist für
Elektrowerkzeuge wie Handbohrmaschinen, Trennschleifer und Bohrschrauber
mit hochtourigen Elektroantrieben nicht geeignet.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Multifunktionsgriff
für Elektrowerkzeuge
zu konzipieren, der die aufgeführten
Probleme beseitigt nach Bedarf beliebig auf alle Grifführungsformen,
Kraftübertragungs-
und Ergonomieerfordernisse ohne Demontage optimal einstellbar ist.
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Die
Aufgabe wird durch einen Multifunktionsgriff mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der Multifunktionsgriff zeichnet sich dadurch aus, daß er mit
seinem Gehäuse
an alle Elektrowerkzeuge anmontiert werden kann. Der Multifunktionsgriff
besteht unabhängig
von der gewünschten
Grifführung
immer aus den gleichen Bauteilen, was eine produktionstechnisch
einfache und kostengünstige
Herstellung gewährleistet.
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Vorteilhaft
ist auch die Kabelführung
im Schutzbügel
und im Handgriff, durch die Kabelbrüche vermieden werden. Die Ausführung des
Netzanschlußkabels
aus dem Hangriff entfernt das Kabel automatisch soweit vom Werkzeug,
daß ein
Durchtrennen desselben beispielsweise bei einem Trennschleifer ausgeschlossen
werden kann.
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Besonders
hervorzuheben ist die optimale und vielseitige Einstellbarkeit des
erfindungsgemäßen Multifunktionsgriffes,
indem die einzelnen Griffelemente nach dem physikalische Grundprinzip
eines Gelenkvierecks mit starren und/oder beweglichen Lagerpunkten
miteinander verbunden und beliebig zueinander sowie nach beiden
Seiten der Rotationsachse des Elektrowerkzeugs beweglich sind. So kann
der Multifunktionsgriff ohne aufwendige Demontagearbeiten je nach
Bedarf auf eine Axial-, Bananen-, Pistolen- oder Spatengrifführung eingestellt werden.
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Das
Gehäuse
des Multifunktionsgriffes, nach Anspruch 2, dient dabei nicht nur
zur Aufnahme und Befestigung des Elektrowerkzeugs. Die wahlweise anordenbaren
feststehenden oder beweglichen Lagerpunkte gewährleisten zusammen mit den
anderen Griffelementen die optimale Anpassung der gewählten Grifführung an
die jeweiligen Kraftübertragungs- sowie
Ergonomieerfordernisse. An seiner geschlitzten Stirnseite kann der
Betätigungshebel
teilweise in das Gehäuse
versenkt werden, was eine kompakte Bauform sichert. Die vorgesehenen
Verriegelungen gestatten eine einfache und zeitsparende Handhabung
des Multifunktionsgriffs. Außerdem
bietet das Gehäuse
einen hervorragenden Wärmeschutz
für die Arbeitskraft
gegen die Wärme
des Elektrowerkzeugs.
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Die
geschlitzte Ausführungsform
des Handgriffs nach Anspruch 3 gestattet die Versenkbarkeit des
Betätigungshebels
gemäß Anspruch
4 in den Handgriff und die kompakte Bauform des Elektrowerkzeugs.
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Vorteilhaft
ist auch der Betätigungshebel nach
Anspruch 4, durch dessen Drehbarkeit um mehr als 180° um die Achse
des am Gehäuse
angelegten feststehenden Lagerpunktes. Die Verriegelung gestattet
eine stufenlose Arretierbarkeit der Grifführung. Außerdem kann jede Grifführung an
die jeweiligen Kraftübertragungswinkel
und die ergonomischen Erfordernisse der Arbeitskraft optimal angepaßt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist der Schutzbügel nach
Anspruch 5. Durch seine Anordnung einerseits am Gehäuse des
Multifunktionsgriffs und andererseits am Handgriff gewährleistet
er einerseits eine Schutzfunktion für die Hand der Arbeitskraft.
Sein besonderer Vorteil besteht jedoch darin, daß er die am Elektrowerkzeug
auftretenden Schwingungen weitestgehend absorbiert. Damit werden
bei Arbeitskräften,
die ständig
mit solchen Elektrowerkzeugen arbeiten, Unfälle und Berufskrankheiten vermieden.
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Die
gemäß Anspruch
6 an den feststehenden und/oder beweglichen Lagerpunkten des Gehäuses vorgesehenen
Verriegelungen für
die einzelnen Grifführungen
unterstützen
die leichte Handhabung des Multifunktionsgriffs.
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Schließlich gewährleistet
der erfindungsgemäße Multifunktionsgriff
durch die Flexibilität
der Grifführung
ohne Auswechslung zu lagernder Einzelteile eine zeitsparende und
kostengünstige
Herstellung der Elektrowerkzeuge.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben
werden. Die Zeichnungen zeigen dabei in
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1 die
perspektivische Seitenansicht eines mit einem Elektrowerkzeug gekoppelten
Multifunktionsgriffs in Spatengriffstellung,
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2 die
gegenüberliegende
Seitenansicht von 1,
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3 die
perspektivische Seitenansicht eines mit einem Elektrowerkzeug gekoppelten
Multifunktionsgriffs in Pistolengriffstellung,
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4 die
gegenüberliegende
Seitenansicht von 3,
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5 die
perspektivische Seitenansicht eines mit einem Elektrowerkzeug gekoppelten
Multifunktionsgriffs in Bananengriffstellung,
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6 die
gegenüberliegende
Seitenansicht von 5,
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Im
Ausführungsbeispiel
besteht der Multifunktionsgriff 1 aus einem Gehäuse 3 vorzugsweise aus
Kunststoff, das beispielsweise eine von seiner offenen Stirnseite
weg konisch verlaufende Form aufweist. In das Gehäuse 3 ist
ein Elektrowerkzeug 2, beispielsweise mit einer Bohrkrone
kraftschlüssig montiert,
das aus der offenen Stirnseite herausragt. Gemäß 1 ist an
der unteren Seite des Gehäuses 3 beispielsweise
eine Führungsschiene
angeordnet, entlang derer ein Lagerpunkt 8 beweglich angeordnet
ist, der gleichzeitig als Verriegelung 9 an beliebiger
Stelle der Führungsschiene
fixierbar ist. An dem der offenen Stirnseite gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 3 ist
ein vorzugsweise durch den Mittelpunkt des Gehäuses 3 auf dem Durchmesser
verlaufender feststehender Lagerpunkt 7 angeordnet. An diesem
Lagerpunkt 7 ist der Betätigungshebel 4 mit einem
seiner feststehenden Lagerpunkte 7 in einem Winkelbereich
von mehr als 180° um
seine Lagerachse drehbar und mit einer Verriegelung 9 am
Gehäuse 3 fixierbar.
Der am gegenüberliegenden
Ende des Betätigungshebels 4 angeordnete
feststehende Lagerpunkt 7 verbindet den Betätigungshebel 4 mit
dem feststehenden Lagerpunkt 7 am geschlitzten Ende des
Handgriffs 5, der beispielsweise aus einem stabilen Kunststoff
gefertigt ist. Der am nicht geschlitzten Ende des Handgriffs 5 angeordnete
zweite feststehende Lagerpunkt 7 stellt die Verbindung
zu einem Ende des Schutzbügels 6 her.
Der Schutzbügel 6 besteht
im Ausführungsbeispiel
vorzugsweise aus einem hohlem Profilmaterial, das durch seine gebogene
Ausführung
ein vom Gehäuse 3 weg
ragendes Kreissegment bildet und an seinem zweiten Ende mit seinem
feststehenden Lagerpunkt 7 an dem beweglichen Lagerpunkt 8 des
Gehäuses 3 angeordnet
ist und die kinematische Kette beispielsweise als Gelenkviereck
schließt.
Selbstverständlich
kann der Multifunktionsgriff 1 auch aus mehr als vier Gelenkteilen
bestehen. Der Schutzbügel 6 nimmt
außerdem das,
in den Zeichnungen nicht näher
dargestellte, Netzanschlußkabel
des Elektrowerkzeugs 2 auf und sichert dessen Herausführung vorzugsweise
am unteren Ende des Handgriffs 5. 1. und 2.
zeigen die Verriegelung des Multifunktionsgriffs 1 in einer
Spatengriffstellung. In dieser Stellung ist der Schutzbügel 6 jeweils
am äußersten
Ende des Gehäuses 3 verriegelt
und am unteren Ende des Handgriffs 5 gehalten. Der Betätigungshebel 4 ragt
aus dem Handgriff 5 heraus, befindet sich mit seinem äußeren Lagerpunkt 7 über der
Längsachse
des Gehäuses 3 und
des Elektrowerkzeugs 2 und ist an dem feststehenden Lagerpunkt 7 des
Gehäuses 3 verriegelt.
In 3. und 4. befindet sich der Multifunktionsgriff 1 in
Pistolengriffstellung. Bei dieser Stellung ist der Betätigungshebel 4 in
dem geschlitzten Ende des Handgriffs 5 versenkt. Das geschlitzte
Ende des Handgriffs 5 nimmt außerdem zum Teil die Führungsschiene
des Gehäuses 3 auf.
Der Schutzbügel 6 ist an
dem beweglichen Lagerpunkt 8 des Gehäuses 3 leicht zum
konischen Ende des Gehäuse 3 versetzt verriegelt.
In 5. und 6 ist der Multifunktionsgriff 1 in
Bananengriffstellung dargestellt. Auch in dieser Stellung ist der
Betätigungshebel 4 in
dem geschlitzten Ende des Handgriffs 5 versenkt und der Schutzbügel 6 an
dem beweglichen Lagerpunkt 8 des Gehäuses 3 weiter zum
konischen Ende des Gehäuse 3 versetzt
verriegelt. Bei Bedarf einer, in den Zeichnungen nicht näher dargestellten,
axialen Griffstellung muß lediglich
der bewegliche Lagerpunkt 8 auf der Führungsschiene des Gehäuses 3 weiter
in Richtung des konischen Endes des Gehäuses 3, bis der Handgriff 5 in
Richtung der Längsachse des
Elektrowerkzeugs 2 verläuft,
verschoben und dann mit den Verriegelungen 9 am Gehäusende und an
der Führungsschiene
arretiert werden.