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Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Torantrieb für ein Hubtor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Hubtor aufweisend den hydraulischen Torantrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15 sowie ein Verfahren zum Betreiben des hydraulischen Torantriebs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 18.
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Aus der
US 2016/0369577 A1 ist ein Rolltor bekannt, welches einen aufrollbaren Torvorhang hat. Das Rolltor ist mit einem Positionsschalter ausgestattet. Der aufrollbare Torvorhang wird auf einer Wickelwelle über einer Toröffnung aufgerollt. Der Torvorhang wird mittels einer Antriebseinheit angetrieben. Als mögliche Antriebseinheiten wird unter anderem ein nicht näher spezifizierter hydraulischer Motor genannt. Ein derartiges Rolltor verfügt nicht über Notöffnungs- und/oder Notschließungsfunktionen, insbesondere für den Fall des Ausfalls einer Energieversorgung.
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Aus der
DE 43 05 007 A1 ist ein Segmentrolltor bekannt, bei dem ein Antrieb unter anderem hydraulisch ausgeführt sein kann.
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Aus der
EP 0 881 349 A2 ist ein Rolltor bekannt, welches nach einem Stromausfall weiter betrieben werden kann. Hierzu sind in der elektrischen Steuerschaltung für das hydraulische System Pufferbatterien (Akkumulatoren) vorgesehen.
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Aus der
WO 2006/097843 A1 ist ein Brandschutztor bekannt, welches mittels eines hydraulischen Zylinders angetrieben wird. Das Schließen des Tores wird mittels Schwerkraft bewerkstelligt. Im Falle eines horizontal verschieblichen Tores wird ein angelenktes Gegengewicht verwendet, welches beim Öffnen angehoben und beim Schließen abgesenkt wird.
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Aus der
GB 2520177 ist ein Rolltor bekannt, welches für Notzelte, Feldlazarette oder dergleichen geeignet ist und durch ein druckbeaufschlagtes Fluid betätigt wird. In einem auf- und abwickelbaren Torvorhang sind Druckleitungen integriert, welche faltbar und abflachbar sind. Durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid, sei es einer Flüssigkeit oder einem Gas, findet ein Ausstrecken und Abrollen des Torvorhangs statt. Wird der Druck aus den Leitungen abgelassen, so kann eine Wickelfeder den Torvorhang erneut aufwickeln. Es handelt sich somit um ein selbstöffnendes und mittels Druck verschließbares Torsystem.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen hydraulischen Torantrieb sowie ein den hydraulischen Torantrieb aufweisendes Hubtor anzugeben, welches in seiner Lebensdauer verlängert ist und insbesondere dessen Torvorhang mit hoher Geschwindigkeit öffenbar und schließbar ist.
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Weiterhin soll der hydraulische Torantrieb dazu geeignet sein, dass in einfacher Art und Weise Notschließ- und/oder Notöffnungsanforderungen, insbesondere bei Ausfall von elektrischer Energie, unter Vermeidung ermüdungsgefährdeter Bauteile, erfüllt werden können.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein hierfür geeignetes Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Torantriebs anzugeben.
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Diese Aufgabe wird mit einem hydraulischen Torantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem Hubtor mit den Merkmalen des Anspruchs 15 sowie mit einem Verfahren zum Betreiben des hydraulischen Torantriebs mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßer hydraulischer Torantrieb für ein insbesondere vertikal öffnendes Hubtor weist auf: wenigstens einen Hydraulikmotor, der eingerichtet und ausgebildet ist, um einen Torvorhang anzutreiben oder vom Torvorhang wenigstens mit angetrieben zu werden, wenigstens ein Hydraulikaggregat zur Versorgung des hydraulischen Torantriebs mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid und einen Druckspeicher, wobei
- a) freiwerdende potentielle Energie des Torvorhanges beim Schließen desselben in Form von Druckenergie im Druckspeicher speicherbar ist und/oder
- b) der Druckspeicher mit dem wenigstens einen Hydraulikaggregat mit Druckenergie beladbar ist,
- c) gespeicherte Druckenergie im Druckspeicher wenigstens zur Öffnung und/oder wenigstens zum Schließen des Torvorhanges an den Hydraulikmotor abgebbar ist.
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Ein erfindungsgemäßer hydraulischer Torantrieb gewährleistet eine schnelle Öffnungsfähigkeit und/oder Schließfähigkeit (z. B. Ablassen) eines Hubtores und kann insbesondere auch bei Ausfall von elektrischer Energieversorgung wenigstens im Notbetrieb zuverlässig arbeiten.
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Des Weiteren ist der Wartungsaufwand gegenüber einem mechanischen Torantrieb mittels Federspeichern deutlich reduziert. Zudem ist eine Verletzungsgefahr durch brechende Federn verhindert.
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Darüber hinaus eignet sich der erfindungsgemäße hydraulische Torantrieb besonders dazu, Notöffnungs-, Notschließ- und/oder Nothaltevorrichtungen für den Torvorgang zu integrieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der hydraulische Torantrieb ein unter Druck stehendes Hydraulikfluid auf, welches sowohl zum Schließen des Torvorhanges wie auch zum Öffnen des Torvorhanges von einem Hydraulikaggregat zum Hydraulikmotor leitbar ist.
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Mit dieser Ausführungsform gelingt es, einen rein hydraulischen Torantrieb zu realisieren, ohne dass mechanische Energiespeicher, wie z. B. Federn oder anderweitig mechanische, d. h. nicht hydraulische Aktuatoren zum Einsatz kommen müssen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zum Schließen des Torvorhanges ein erster Anschluss des Hydraulikmotors, der in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluidauslass wirkt, mit dem Druckspeicher verbunden.
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Hierdurch gelingt es, unter Druck stehendes Fluid (Hydraulikfluid) vom Hydraulikmotor, der in diesem Fall gegebenenfalls als Pumpe wirkt, dem Druckspeicher zuzuführen und dort die umgewandelte potentielle Energie, z. B. des Torvorhangs in Form von Druckenergie zu speichern.
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In einer weiteren Ausführungsform sind zum Öffnen des Torvorhanges ein Druckspeicher und eine Druckfluidversorgungsleitung des Hydraulikaggregats mit einem in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluideinlass wirkenden zweiten Anschluss des Hydraulikmotors verbunden und zueinander parallelgeschaltet.
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Mit dieser Maßnahme gelingt es insbesondere im Falle des Ablassens des Torvorhanges und des Öffnens des Torvorhanges eine besonders hohe Verlagerungsgeschwindigkeit des Torvorhanges zu gewährleisten. Eine Notöffnungs- und/oder Notschließfunktion sind hierdurch leicht verwirklichbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der hydraulische Antrieb zum Zwecke einer Absturzsicherung des Torvorhanges einen Linearaktuator, insbesondere einen hydraulischen Linearaktuator auf, welcher den Torvorhang verriegelnd mit diesem zusammenwirken kann.
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Diese Maßnahme dient zur Erhöhung der Sicherheit, insbesondere im Falle eines Energieausfalls oder im Falle einer auftretenden Leckage im hydraulischen Torantrieb oder im Falle eines anderweitig unbeabsichtigten Druckabfalls, beispielsweise im Druckspeicher.
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In einer weiteren Ausführungsform ist zum Zwecke des Absturzschutzes des Torvorhanges der Hydraulikmotor als Bremsmotor mit einer mechanischen Bremse ausgebildet.
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Mit vorliegender Ausführungsform wird zusätzlich zu hydraulischen Maßnahmen eine mechanische Bremsvorrichtung zur Verfügung gestellt.
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In einer weiteren Ausführungsform ist zum Zwecke der Absturzsicherung des Torvorhanges in einer Verbindungsleitung zwischen dem Druckspeicher und dem Hydraulikmotor ein Rohrbruchventil vorgesehen.
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In einem solchen Fall kann im Falle einer unbeabsichtigten Leckage oder eines unbeabsichtigten Druckabfalles in einer Zuleitung oder Ableitung des Hydraulikmotors ein Austreten von Hydraulikflüssigkeit verhindert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zum Zwecke einer Notöffnung oder eines Notschließens des Torvorhanges der Druckspeicher alleine mit einer korrespondierenden Zuleitung des Hydraulikmotors verbindbar, wobei das Hydraulikaggregat keinen Beitrag zum Antrieb des Hydraulikmotors liefert.
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Mit dieser Maßnahme gelingt es, beim Ausfall der elektrischen Energieversorgung für das Hydraulikaggregat trotzdem aufgrund der gespeicherten Druckenergie eine Notöffnungs- bzw. eine Notschließfunktion zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hydraulikaggregat mit mehreren Hydraulikmotoren unterschiedlicher Torvorhänge hydraulisch gekoppelt.
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Zur vereinfachten Ansteuerung mehrerer Torantriebe kann obige Maßnahme hilfreich sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Hydraulikaggregat mit weiteren Antriebseinrichtungen, z. B. Linearaktuatoren anderer hydraulischer Anlagen gekoppelt.
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Mit dieser Maßnahme kann eine Mehrfachnutzung des Hydraulikaggregates für unterschiedliche Antriebseinrichtungen gewährleistet werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Druckspeicher wenigstens mit der Mehrzahl von Hydraulikmotoren der hydraulischen Torantriebe in Form einer Parallelschaltung verbunden.
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Mit dieser Maßnahme ist ein zentraler Druckenergiespeicher realisierbar, der gegebenenfalls über geeignete Ventileinrichtungen unterschiedlichen Torantrieben zuleitbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Hydraulikaggregat als eine durch ein Gewicht beaufschlagbare Linearpumpe ausgebildet, wobei die Gewichtsbeaufschlagung durch eine Belastung einer Betätigungsrampe gebildet ist.
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Mit dieser Maßnahme gelingt es beispielsweise durch Auffahren auf die Betätigungsrampe mittels eines Fahrzeuges, sei es eines bemannten oder unbemannten Förderfahrzeuges durch das Gewicht des Fahrzeuges den hydraulischen Torantrieb mit Energie zu versorgen und somit für eine sichere Öffnung/Schließung des Tores auch bei Ausfall elektrischer Energie sicherzustellen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der hydraulische Torantrieb innerhalb einer Wickelwelle des Torvorhanges angeordnet.
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Mit dieser Maßnahme gelingt eine besonders platzsparende Bauweise. Insbesondere kann der hydraulische Torantrieb bei Hubtorkonstruktionen, die keinen Wickelkern aufweisen, bei denen der Torvorhang beispielsweise in Spiralführungen geführt wird, ebenfalls innerhalb der aufzuwickelnden Torvorhangspirale angeordnet sein und somit gleiche Vorteile bewirken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Hubtor als Rolltor mit einem aufrollbaren Torvorhang oder als Sektionaltor mit gelenkig zueinander verlagerbaren Torvorhangabschnitten ausgebildet.
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Weiterhin wird die Aufgabe durch ein Hubtor aufweisend den erfindungsgemäßen hydraulischen Antrieb gelöst. Ein solches Hubtor kann zweckmäßigerweise als Rolltor oder als Sektionaltor ausgebildet sein.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben eines hydraulischen Torantriebs gelöst, insbesondere unter Verwendung eines erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebs zum Antrieb eines insbesondere vertikal öffnenden Hubtores mit wenigstes einem Hydraulikmotor, der eingerichtet und ausgebildet ist, um einen Torvorhang anzutreiben oder vom Torvorhang wenigstens mitangetrieben zu werden und mit wenigstens einem Hydraulikaggregat zur Versorgung des hydraulischen Torantriebs mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid.
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Das Verfahren ist gekennzeichnet durch die Bereitstellung eines Druckspeichers, wobei
- a) freiwerdende potentielle Energie des Torvorhanges beim Schließen desselben in Form von Druckenergie im Druckspeicher gespeichert wird und/oder
- b) der Druckspeicher mit dem wenigstens einen Hydraulikaggregat mit Druckenergie beladen wird,
- c) gespeicherte Druckenergie im Druckspeicher wenigstens zur Öffnung des Torvorhangs an den Hydraulikmotor abgegeben wird.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die gleichen Vorteile erreichbar wie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird sowohl zum Schließen des Torvorhangs wie auch zum Öffnen des Torvorhangs unter Druck stehendes Hydraulikfluid vom Hydraulikaggregat zum Hydraulikmotor geleitet. Hierdurch kann neben dem Öffnen und dem Schließen des Torvorhangs immer genug Druckenergie im Druckspeicher bereitgestellt werden.
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Zum Befüllen des Druckspeichers mit potentieller Energie des Torvorhangs bietet es sich gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform an, einen ersten Anschluss des Hydraulikmotors, der als Hydraulikfluidauslass wirkt, mit dem Druckspeicher zu verbinden.
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Zum schnellen Öffnen des Torvorhangs bietet es sich an, den Druckspeicher zum Zwecke der Druckenergieabgabe mit dem Hydraulikmotor zu verbinden, wobei der Druckspeicher und das Hydraulikaggregat parallel geschalten sind.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird zum Zwecke einer Notöffnung oder eines Notschließens des Torvorhangs der Druckspeicher alleine mit einer korrespondierenden Zuleitung des Hydraulikmotors verbunden, wobei das Hydraulikaggregat keinen Beitrag zum Antrieb des Hydraulikmotors liefert. Dies kann insbesondere bei Ausfall elektrischer Energie sinnvoll sein. Die für die Herstellung eines solchen Schaltzustandes der Anlage erforderlichen Schaltventile können gegebenenfalls mittels einer Notstromversorgung relativ geringer Kapazität in die entsprechenden Schaltzustände verbracht werden oder manuell geeignet eingerichtet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird eine durch ein Gewicht beaufschlagter Hydraulikzylinder des Hydraulikaggregats durch Belastung einer Auffahrrampe mit Antriebsenergie versorgt. Eine derartige Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bietet sich an, wenn beispielsweise eine Betätigung des Hubtores durch Flurförderfahrzeuge, die die Rampe befahren können, erfolgen soll.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmale/Merkmalskombinationen gehen aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung hervor.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1: stark schematisiert eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Hubtor aufweisend einen erfindungsgemäßen hydraulischen Torantrieb.
- 2: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer ersten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Tor schließen“;
- 3: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer ersten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Tor öffnen“;
- 4: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer ersten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Druck ablassen“;
- 5: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer zweiten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Tor halten“, wobei als Hydraulikmotor ein Bremsmotor vorgesehen ist;
- 6: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer dritten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Tor halten“, wobei als Absturzsicherung eine Verriegelungsvorrichtung des Torblattes mit einem Linearaktuator/Hydraulikzylinder vorgesehen ist;
- 7: schematisch ein hydraulisches Schaltbild des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes in einer vierten Ausführungsform in einer Betriebsstellung „Tor halten“, wobei als Absturzsicherung des Torvorhanges ein Rohrbruchventil vorgesehen ist;
- 8: ein hydraulisches Schaltbild einer fünften Ausführungsform des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebes zusätzlich aufweisend eine Notöffnungs-/N otschließeinrichtung;
- 9: eine Mehrfachanordnung erfindungsgemäßer hydraulischer Torantriebe;
- 10: eine sechste Ausführungsform des hydraulischen Torantriebes mit einem elektrizitätsfrei angetriebenen Hydraulikaggregat.
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1 zeigt stark schematisiert eine perspektivische Ansicht auf ein Hubtor 1, welches für die Erfindung verwendet werden kann. Das Hubtor 1 besitzt einen aufwickelbaren Torvorhang 2, welcher in vertikalen Führungsschienen 4 geführt ist. In einem Wickelkasten 3 ist als Torantrieb 5 ein Hydraulikmotor 6 vorgesehen, welcher gegebenenfalls über ein Getriebe 6a mit dem Torvorhang 2 zusammenwirkt und diesen innerhalb des Wickelkastens 3 auf- und abwickeln kann. Das beispielhafte Hubtor 1 ist wickelkernfrei ausgebildet und besitzt Führungsspiralen 7, in denen der Torvorhang 2 randlich geführt aufwickelbar ist. Im Bereich wenigstens einer der vertikalen Führungsschienen 4 ist z. B. eine Bedieneinheit 8 vorgesehen.
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Der Hydraulikmotor 6 und optional ein Getriebe 6a, sind Bestandteile des erfindungsgemäßen Torantriebs 5, welcher nachfolgend anhand der weiteren Figuren beschrieben werden wird.
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Anhand der 2 bis 4 wird nunmehr eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebs 5 in unterschiedlichen Betriebsstellungen beschrieben werden. Ein hydraulischer Schaltungsaufbau der ersten Ausführungsform ist hinsichtlich des Vorhandenseins und der Verschaltung hydraulischer Elemente gleich, so dass dieser im Zusammenhang mit 2 beschrieben wird, und hinsichtlich der 3 und 4 lediglich die unterschiedlichen Betriebsstellungen näher erörtert werden.
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Der erfindungsgemäße Torantrieb 5 weist ein Hydraulikaggregat 10 auf, welches in den 2 bis 9 durchweg als gestrichelte Linie um einzelne hydraulische Elemente dargestellt ist. Das Hydraulikaggregat 10 weist eine Hydraulikpumpe 11 auf, welche Hydraulikfluid 13 aus einem Hydraulikfluidreservoir (Reservoir/Tank) 12 erhalten kann. Die Hydraulikpumpe 11 ist in bekannter Art und Weise motorisch, insbesondere hinsichtlich Drehmoments und/oder der Drehzahl regelbar angetrieben, beispielsweise mittels eines Elektromotors. Die Hydraulikpumpe 11 ist über ein erstes Rückschlagventil 14 mit einem ersten 4/3-Wegeventil 15 verbunden. Zwischen dem ersten Rückschlagventil 14 und dem ersten 4/3-Wegeventil 15 zweigt eine Leitung ab, welche über ein erstes Druckbegrenzungsventil 16 zurück in das Reservoir/den Tank 12 führt. Bei der vorliegenden Ausführungsform bilden somit die Hydraulikpumpe 11, das erste Rückschlagventil 14, das erste 4/3-Wegeventil 15 sowie das erste Druckbegrenzungsventil 16 zusammen mit den entsprechenden Verbindungsleitungen und Anschlüssen zu dem/den Tank(s) 12 das Hydraulikaggregat 10.
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Außerhalb des Hydraulikaggregats 10 ist der Hydraulikmotor 6 - wie oben erläutert - beispielsweise im Wickelkasten 3 des Hubtores 1 (vergl. 1) angeordnet. Der Hydraulikmotor 6 weist einen ersten Anschluss 17 und einen zweiten Anschluss 18 auf. In der in der 2 gezeigten Schaltstellung des ersten 4/3-Wegeventils 15 ist der ersten Anschluss 17 des Hydraulikmotors 6 mit einem als Hydraulikfluidauslass (Druckleitung) wirkenden Anschluss 18a des Hydraulikaggregats 10 verbunden. Der als Hydraulikfluidauslass wirkende zweite Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6 ist über ein zweites Rückschlagventil 19 mit einem als Hydraulikfluideinlass wirkenden Anschluss 17a des Hydraulikaggregats 10 verbunden. Zwischen dem Hydraulikmotor 6 und dem zweiten Rückschlagventil 19 zweigt eine Zweigleitung 20 ab, welche über ein erstes 2/2-Wegeventil 21, welches in der in 2 beschriebenen Schaltstellung als Rückschlagventil wirkt, mit einem Druckspeicher 22 verbunden ist. Der Druckspeicher 22 kann ein Gasdruckspeicher sein, in dem ein Gaspolster 22a vorgesehen ist, welches mittels Hydraulikfluid 13, insbesondere mittels Druckfluid 13a, also unter Druck stehendem Hydraulikfluid, welches in den Druckspeicher 22 gelangt, komprimiert werden kann. Durch die Kompression des Gaspolsters 22a kann Druckenergie gespeichert werden, welche - wie weiter unten beschrieben wird - zur Betätigung des erfindungsgemäßen Torantriebs 5 zur Verfügung steht.
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Zwischen dem ersten 2/2-Wegeventil 21 und dem Druckspeicher 22 zweigt eine zweite Zweigleitung 23 ab, welche mit einem zweiten 2/2-Wegeventil 24 verbunden ist. Das zweite 2/2-Wegeventil ist ausgangsseitig mit einem zweiten Druckbegrenzungsventil 25 verbunden, welches wiederum ausgangsseitig in einen der Tanks 12, welche auch als ein gemeinsamer Tank/gemeinsames Reservoir ausgebildet sein können, mündet. Zwischen dem Reservoir/Tank 12 und dem zweiten Druckbegrenzungsventil 25 zweigt eine dritte Zweigleitung 26 ab, welche mit dem ersten 4/3-Wegeventil 15 verbunden ist und in der Schaltstellung des ersten 4/3-Wegeventils 15 gemäß 2 mit dem zweiten Rückschlagventil 19 verbunden ist.
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In der Schaltstellung gemäß 2 strömt Druckfluid 13a von der Hydraulikpumpe 11 über das erste Rückschlagventil 14, das erste 4/3-Wegeventil 15 zum als Hydraulikfluideinlass wirkenden ersten Anschluss 17 des Hydraulikmotors 6. Dieser wird hierdurch in einer ersten Antriebsrichtung 30 (z. B. „Tor schließen“) angetrieben.
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Druckfluid 13, welches den Hydraulikmotor 6 am als Hydraulikfluidauslass wirkenden zweiten Auslass 18 verlässt, gelangt über die erste Zweigleitung 20 und das erste 2/2-Wegeventil 21 in den Druckspeicher 22. Das zweite Rückschlagventil 19 ist in Sperrstellung, so dass ein Rückfluss in das Hydraulikaggregat 10 unterbunden ist. Für die Zwecke dieser Beschreibung wird beispielsweise angenommen, dass die Antriebsrichtung 30 die „Tor schließen“-Antriebsrichtung ist, so dass wie vorbeschrieben beim Schließen, z.B. Absenken des Tores, unterstützt durch die Schwerkraft des Torvorhangs 2 der Druckspeicher 22 mit Hydraulikfluid 13; 13a befüllt wird, und somit wenigstens die potentielle Energie des Torvorhanges 2, gegebenenfalls ergänzt durch hydraulische Energie der Hydraulikpumpe 11, gespeichert wird. Die entsprechenden, vorerwähnten Energiebeträge vermindern sich selbstverständlich jeweils um die entsprechenden Verlustbeträge, z. B. Reibungen und/oder Strömungswiderstände.
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Grundsätzlich wird jedoch erfindungsgemäß beim Schließen, z.B. Absenken des Torvorhanges 2 Druckenergie im Druckspeicher 22 aufgebaut. Die zweite Zweigleitung 23 ist in dieser Stellung ohne Funktion, da sich das zweite 2/2-Wegeventil 24 in einer Sperrstellung befindet. Demnach gelangt auch zum zweiten Druckbegrenzungsventil 25 kein Druckfluid, so dass in dieser Betriebsstellung kein Rückfluss in den Tank/in das Reservoir 12 oder in die dritte Zweigleitung 26 erfolgt. Das zweite 2/2-Wegeventil 24 ist in seiner in 2 nicht aktiven zweiten Schaltstellung auf „Durchgang“ geschaltet und dient dazu, im Bedarfsfall einen Druckablass aus dem Druckspeicher 22 vorzunehmen. Das entsprechende Druckfluid 13a kann dann aus dem Druckspeicher 22 über die zweite Zweigleitung 23, das zweite 2/2-Wegeventil 24 und das zweite Druckbegrenzungsventil 25 in den Tank/das Reservoir 12 abgeführt werden.
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Erfindungswesentlich ist, dass der Druckspeicher 22 vorhanden ist, welcher wenigstens mit Hydraulikfluid 13/Druckfluid 13a resultierend aus einer Abwärtsbewegung des Torvorhanges 2 beschickbar ist. Vorteilhafterweise kann zu dem soeben beschriebenen Hydraulikfluidstrom parallel noch zusätzlich mittels des Hydraulikaggregats 10, insbesondere der Hydraulikpumpe 11, weiter Druck im Gaspolster 22a des Druckspeichers 22 aufgebaut werden.
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Ein Betrieb des hydraulischen Torantriebs gemäß Merkmal b) des Anspruchs 1 ist mit dem hydraulischen Torantrieb gemäß 2 mit nachfolgend erläuterter Maßnahme umsetzbar:
- Zwischen dem zweiten Anschuss 18 und dem zweiten Rückschlagventil 19 ist ein weiteres 2/2-Wegeventil 120, welches in 2 gestrichelt eingezeichnet ist, vorhanden. Bei dem vorbeschriebenen Schließen des Tores befindet sich das weitere 2/2-Wegeventil 120 in einer Durchgangsstellung wie gezeigt in 2. Zur Aufladung des Druckspeichers 22 mit Druckenergie z. B. ausschließlich aus dem Hydraulikaggregat 10 kann das weitere 2/2-Wegeventil 120 in die gegenüber der 2 dargestellte andere Schaltposition verbracht werden, in der es einen Hydraulikfluidstrom (Arbeitsfluidstrom) vom Anschluss 18 zum Rückschlagventil 19 bzw. zum ersten 2/2-Wegeventil 21 unterbindet. In einem solchen Fall befindet sich zudem das erste 4/3-Wegeventil 15 in einer Schaltstellung wie sie in 3 dargestellt ist, so dass die Hydraulikpumpe 11 über das erste 4/3-Wegeventil 15, das zweite Rückschlagventil 19, über die Zweigleitung 20 und das erste 2/2-Wegeventil 21 mit dem Druckspeicher 22 verbunden ist.
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In einer solchen Schaltstellung ist es möglich, den Druckspeicher 22, beispielsweise zu Zeiten, an denen nicht mit einer aktiven Toröffnung bzw. aktiven Torschließung zu rechnen ist, durch das Hydraulikaggregat 10 mit Druckenergie zu beladen.
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Dies kann also optional auch geschehen, ohne dass eine Bewegung des Torvorhanges 2 stattfindet, da der Hydraulikmotor 6 in dieser Stellung nicht mit Arbeitsfluid beaufschlagt wird.
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3 zeigt die erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebs gemäß 2 in einer Betriebsstellung „Tor öffnen“. Für die Beschreibung werden die Bezugszeichen, wie sie in 1 eingeführt wurden, weiter verwendet, da hinsichtlich der hydraulischen Elemente kein Unterschied besteht. Lediglich die Betriebsstellungen dieser sind anders und werden beschrieben.
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In der Betriebsstellung gemäß 3 ist die Hydraulikpumpe 11 über das erste Rückschlagventil 14 mit dem Anschluss 17a, welcher in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluidauslass wirkt, mit dem zweiten Rückschlagventil 19 verbunden. Vom zweiten Rückschlagventil 19 gelangt das Hydraulikfluid 13 bzw. das Druckfluid 13a zum zweiten Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6, welcher in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluideinlass wirkt. Das erste 2/2-Wegeventil 21 ist in dieser Betriebsstellung auf „Durchgang“ geschaltet, so dass unter Druckfluid 13a aus dem Druckspeicher 22 über die Zweigleitung 20 ebenfalls zum Hydraulikmotor 6 gelangt. Der Hydraulikmotor 6 wird also zum Zwecke des Toröffnens sowohl von der Hydraulikpumpe 11 wie auch aus dem Druckspeicher 22 mit Druckfluid 13; 13a versorgt. In der zweiten Zweigleitung 23 fließt kein Druckfluid 13a, da sich das zweite 2/2-Wegeventil 24 in der Sperrstellung befindet. Auch das zweite Druckbegrenzungsventil 25 ist hierbei ohne Funktion. Der erste Anschluss 17 des Hydraulikmotors 6, welcher in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluidauslass wirkt, ist mit dem Anschluss 18a, welcher in dieser Betriebsstellung als Hydraulikfluideinlass des Hydraulikaggregats 10 funktioniert, verbunden und über das erste 4/3-Wegeventil 15 mit der dritten Zweigleitung 26 verbunden, welche in den Tank/das Reservoir 12 führt.
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Aus dieser Anordnung wird klar, dass zum Zwecke des Toröffnens gespeicherte Druckenergie im Druckspeicher 22 für den Antrieb des Hydraulikmotors 6 in der zweiten Antriebsrichtung 31, welche eine Torvorhangsöffnungsrichtung ist, unterstützend mitwirkt. Dies spart Antriebsenergie für die Hydraulikpumpe 11. Zudem kann durch das Vorhandensein eines Druckvorrates im Druckspeicher 22 eine erhöhte Menge, d. h. ein erhöhter Volumenstrom des Druckmediums 13a zur Verfügung gestellt werden und somit ein besonders schnelles Öffnen des Tores sichergestellt werden.
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Im Unterschied zu den 2 und 3 zeigt die 4 eine Wartungsstellung der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Torantriebs, in der z. B. zu Wartungszwecken Druck aus dem Druckspeicher 22 abgelassen werden kann. Hierzu befindet sich das erste 2/2-Wegeventil 21 in der Schaltstellung, in der das Rückschlagventil 14 des ersten 2/2-Wegeventils 21 aktiv ist und einen Durchfluss von Druckfluid 13a aus dem Druckspeicher 22 in die Zweigleitung 20 verhindert. Außerdem befindet sich das zweite 2/2-Wegeventil 24 in einer Schaltstellung „Durchgang“, so dass Druckfluid 13a aus dem Druckspeicher 22 über das zweite 2/2-Wegeventil 24 und das zweite Druckbegrenzungsventil 25 in den Tank/das Reservoir 12 gelangen kann. Die übrigen Bestandteile des erfindungsgemäßen hydraulischen Torantriebs sind hierbei ohne Funktion.
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5 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Torantriebes 5 in einer abgewandelten Form gegenüber der ersten Ausführungsform, die anhand der 2 bis 4 beschrieben wurden. Bis auf die Art des Hydraulikmotors 6, der im vorliegenden Beispiel als Bremsmotor mit einer zusätzlichen mechanischen Bremse 40 ausgebildet ist, ist der übrige Aufbau des hydraulischen Torantriebs 5 identisch zur ersten Ausführungsform gemäß 2 bis 4.
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Weiterhin ist die Ausführungsform gemäß 5 in einer Betriebsstellung gezeigt, die ein „Halten des Torvorhangs“ bewirkt. Hierzu ist das erste 4/3-Wegeventil 15 in eine Schaltposition gebracht, in der der Anschluss 17a und der Anschluss 18a des Hydraulikaggregats 10 blockiert sind. Im Übrigen ist das erste 2/2-Wegeventil 21 in einer Schaltstellung korrespondierend zu 2, so dass Druckfluid 13a lediglich in den Druckspeicher 22 fließen kann, nicht jedoch aus dem Druckspeicher 22 zum Hydraulikmotor 6.
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Ein Hydraulikfluiddurchfluss durch den Hydraulikmotor 6 ist somit blockiert. Der Hydraulikmotor 6 steht still und hält den Torvorhang 2 in Ruhe. Zusätzlich zum oben beschriebenen hydraulischen Blockieren kann in diese Ausführungsform am Motor die mechanische Bremse 40, z. B. eine Reibungsbremse aktiviert werden, welche für ein mechanisches Festhalten des Antriebs sorgt und somit gegebenenfalls hohe Druckbelastungen im Hydraulikkreis zu vermindern hilft.
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Die mechanische Bremse 40 des Bremsmotors hilft somit auf mechanischem Wege, den Torvorhang 2 in einer bestimmten Stellung zu halten.
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Dem gleichen Zweck dient eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Torantriebs 5 gemäß 6. Hinsichtlich seiner hydraulischen Elemente entspricht der hydraulische Torantrieb 5 bis auf nachfolgend aufgeführte Abweichungen der Ausführungsform gemäß 2 bis 4. Der hydraulische Torantrieb 5 gemäß der dritten Ausführungsform (6) befindet sich ebenfalls hinsichtlich des Betriebszustands in der Stellung „Torvorhang halten“, wobei mittels dem ersten 4/3-Wegeventil 15 ein Durchfluss von Druckfluid 13a durch den Hydraulikmotor 6 unterbunden wird.
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In Abwandlung zur ersten Ausführungsform gemäß 2 bis 4 weist die dritte Ausführungsform gemäß 6 zusätzlich einen Linearaktuator 50 auf, welcher hydraulisch parallel zum zweiten Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6 geschaltet ist und somit ebenso mit dem zweiten Rückschlagventil 19 verbunden ist. Der erste Linearaktuator 50 ist als Hydraulikzylinder ausgebildet und weist einen mittels einer Feder 51 vorgespannten Kolben 52 auf. Der Kolben 52 steht mit einer Kolbenstange 53 in Verbindung, welche in Blockierausnehmungen 54 des Torvorhangs 2 eingreifen kann und somit eine mechanische Verriegelung des Torvorhangs 2 in Auf- und Ab-Richtung bewirken kann. Soll der Torvorhang 2 mittels des Hydraulikmotors 6 angetrieben werden, also entweder geöffnet oder geschlossen werden, so gelangt Druckfluid 13a in einen Druckraum 55 des Hydraulikzylinders 50 und sorgt für eine Bewegung des Kolbens 52 innerhalb des Hydraulikzylinders 50 derart, dass die Feder 51 vorgespannt wird. Hierdurch gelangt die Kolbenstange 53 außer Eingriff mit den Blockierausnehmungen 54 und gibt den Torvorhang 2 in Auf- und Ab-Richtung frei. Eine Federhärte der Feder 51 ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass eine Entriegelung des Torvorhanges 2 bereits abgeschlossen ist, bevor der Hydraulikmotor 6 ausreichend Druck erhält, um den Torvorhang zu bewegen.
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Die übrigen hydraulischen Elemente sind zu der Ausführungsform gemäß 2 bis 4 gleich und haben auch gleiche Funktionen. Sie werden nicht erneut beschrieben und sind lediglich mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Torantriebs 5, welche wie die Ausführungsformen 2 und 3 eine zusätzliche Maßnahme aufweisen, die zu einer Festlegung/Blockade des Torvorhangs 2 dienen, also eine „Tor halten“-Funktion besitzt, zeigt 7. Im Gegensatz zur Ausführung zwei und drei, in der außer der durch den Torantrieb 5 bereits gewährten hydraulischen Blockademöglichkeit eine zusätzliche Blockade, sei es elektrisch, mechanisch oder hydraulisch angetrieben, vorhanden ist, gibt die vierte Ausführungsform gemäß 7 eine zusätzliche hydraulische Sicherungsmöglichkeit der Funktion „Tor halten“ an. Hierzu ist in der Leitung vom zweiten Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6 zum zweiten Rückschlagventil 19 ein Rohrbruchventil 60 vorgesehen, welches in einer Ruhestellung auf Durchgang geschaltet ist und im Falle eines Druckabfalls in einer der am Rohrbruchventil 60 angeschlossenen Leitungen in eine Sperrstellung schaltet. Im Falle eines Rohrbruches, das heißt einer Leitungsleckage, schaltet das Rohrbruchventil 60 in bekannter Art und Weise in eine Aktivierungsstellung, in der in vorliegendem Ausführungsbeispiel ein Rückschlagventil 19 zur Anwendung kommt, welches einen Hydraulikfluss vom Hydraulikmotor 6 zum Druckspeicher 22 oder dem zweiten Rückschlagventil 19 unterbindet. Im Falle eines Rohrbruches ist somit ein unbeabsichtigtes Verlagern des Torvorhanges 2 in Schließrichtung vermieden. Hierdurch können Unfallgefahren vermindert werden.
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8 zeigt eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Torantriebs 5, bei dem zusätzlich zu den Einrichtungen der ersten Ausführungsform gemäß 2 bis 4 eine Notöffnungsfunktion, welche das Tor z. B. geeignet für Flucht- und Rettungswege macht und/oder eine Notschließfunktion, welche es beispielsweise für Brandschutzzwecke geeignet macht, hat. Zur Verwirklichung sowohl einer Notöffnungsfunktion, wie auch einer Notschließfunktion, sieht diese Ausführungsform zusätzlich ein drittes 2/2-Wegeventil 70 und ein viertes 2/2-Wegeventil 71 vor. Das dritte 2/2-Wegeventil 70 ist in einer Grundstellung in Sperrstellung geschalten und einseitig mit dem zweiten Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6 verbunden. Anderseitig ist das dritte 2/2-Wegeventil 70 über eine Strömungsreduktionseinrichtung, z. B. eine Blende 72 oder eine Drossel mit dem Tank/Reservoir 12 verbunden.
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Das vierte 2/2-Wegeventil 71 ist mit dem ersten Anschluss 17 des Hydraulikmotors 6 verbunden und in einer Grundstellung in Sperrstellung geschaltet. Anderendig ist das vierte 2/2-Wegeventil 71 über das zweite 2/2-Wegeventil 24 und das zweite Druckbegrenzungsventil 25 mit dem Reservoir/Tank 12 verbunden. Zudem ist es mit der Druckspeicherseite des ersten 2/2-Wegeventils 21 verbunden.
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In einer zweiten Schaltstellung, die in der Darstellung gemäß 8 nicht aktiv ist, kann das vierte 2/2-Wegeventil 71 auf Durchgang schalten.
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Wird nunmehr beispielsweise das dritte 2/2-Wegeventil 70 und das vierte 2/2-Wegeventil 71 auf Durchgang geschalten, so kann Druck aus dem Druckspeicher 22 entladen werden, so dass Hydraulikfluid bzw. Druckfluid 13a den Hydraulikmotor 6 durchströmt und für ein Schließen, z.B. Absenken des Torvorhanges 2 (erste Antriebsrichtung 30) sorgt. Damit dies nicht ungewollt schnell abläuft und der Torvorhang 2 schlagartig abgesenkt wird, ist als Drosselelement die Blende 72, welche auch als regelbare Blende und/oder als regelbare Drossel ausgebildet sein kann, vorgesehen. Mit dieser Blende 72 kann die Rückströmung des Hydraulikfluids 13 begrenzt werden, so dass ein zwar zügiges aber begrenztes Schließen, z.B. Absenken (hinsichtlich der Absenkgeschwindigkeit) möglich wird.
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Verbleibt das dritte 2/2-Wegeventil 70 im gesperrten Zustand und wird lediglich das vierte 2/2-Wegeventil 71 gesperrt, so kann Druckfluid 13a, aus dem Druckspeicher 22 über das erste 2/2-Wegeventil 21 (dies befindet sich in der zweiten Schaltstellung, die in 8 gerade nicht aktiv ist, d. h. Durchgang) zum zweiten Anschluss 18 des Hydraulikmotors 6, der in dieser Schaltungsstellung als Hydraulikfluideinlass wirkt, gelangen und den Hydraulikmotor 6 in der zweiten Antriebsrichtung 31 antreiben, wodurch der Torvorhang 2 angehoben wird. Damit Druckfluid 13a aus dem Hydraulikmotor 6 (über den ersten Anschluss 17) austreten kann, ist das erste 4/3-Wegeventil 15 derart geschaltet, dass der erste Anschluss 17 über die Zweigleitung 26 mit dem Tank 12 kommuniziert. Dies entspricht der Schaltstellung des 4/3-Wegeventils 15 gemäß 2. Die Größe des Druckspeichers 22 wie auch die Menge des hierin unter bestimmtem Druck bevorrateten Druckfluids 13a ist dabei derart abgestimmt, dass die gespeicherte Druckenergie im Druckspeicher 22 dafür ausreicht, den Hydraulikmotor 6 derart anzutreiben, dass wenigstens ein für eine Notöffnung erforderliches Anheben des Torvorhangs 2 ermöglicht ist. Im Ergebnis kann die im Druckspeicher 22 gespeicherte Druckenergie z. B. bei einem Energieausfall zum Antrieb des Hydraulikaggregats 10 für eine Notöffnung des Hubtores 1, z. B. wenn dieses in einem Fluchtweg angeordnet ist, wie auch für eine Notschließung des Hubtores 1, z. B. wenn dieses zur Brandbekämpfung als Sauerstoffschott dienen soll, genutzt werden.
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9 zeigt eine Mehrfachanordnung erfindungsgemäßer hydraulischer Torantriebe 5, wobei eine Mehrzahl von Hydraulikmotoren 6 vorhanden ist. Alle drei Torantriebe 5 stehen mit einem Druckspeicher 22 in Verbindung, wie es in Zusammenhang mit der Ausführungsform in 1 näher erläutert wurde. Das Hydraulikaggregat 10 besitzt parallel geschaltet zum ersten 4/3-Wegeventil 15 ein zweites 4/3-Wegeventil 80 und ein drittes 4/3-Wegeventil 81, welche hinsichtlich Ihrer Anschlüsse wie das erste 4/3-Wegeventil 15 mit der Hydraulikpumpe 11 über das erste Druckbegrenzungsventil 16 verbunden sind. Weiterhin ist in diesem Beispiel ein viertes 4/3-Wegeventil 82 vorhanden, welches die Möglichkeit bietet, einen zweiten Linearaktuator (Hydraulikzylinder) 83 mit Druckfluid 13a bzw. Hydraulikfluid 13 zu versorgen. Mit diesem Ausführungsbeispiel kann beispielsweise eine Mehrzahl von Torantrieben 5 und gegebenenfalls anderen hydraulischen Antrieben (Linearzylinder) mit einem einzigen (Mehrkanal-) Hydraulikaggregat 10 betrieben werden, wobei die Mehrzahl von vorhandenen Torantrieben 5 erfindungsgemäß - wie vorbeschrieben - mit dem Druckspeicher 22 gekoppelt sind.
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10 zeigt eine sechste Ausführungsform des hydraulischen Torantriebs gemäß der Erfindung mit einem elektrizitätsfrei angetriebenen Hydraulikaggregat. Das Hydraulikaggregat 10 ist in dieser Ausführungsform als Linearzylinder 100 ausgebildet, der eine Linearhydraulikpumpe 100 darstellt. Die Linearhydraulikpumpe 100 ist mittels einer Auffahrrampe 101 antreibbar. Die Auffahrrampe ist beispielsweise im Boden einer Halle eingelassen und kann mittels Flurförderfahrzeugen, z. B. Lastkraftwagen oder unbemannten Transportsystemen befahren werden. Durch das Eigengewicht eines solchen Flurförderfahrzeuges wird die Rampe 101 entgegen einem Federdruck einer Feder 102 im Arbeitsraum in der Linearhydraulikpumpe verschoben, wodurch ein Volumenstrom an Hydraulikflüssigkeit entsteht. Mit diesem Druckstrom kann über ein viertes 4/3-Wegeventil 103 der Hydraulikmotor 6 angetrieben werden. Das vierte 4/3-Wegeventil 103 stellt dabei je eine Schaltstellung für die erste Antriebsrichtung 30 und die zweite Antriebsrichtung 31 des Hydraulikmotors 6 zur Verfügung. Eine Rücklaufleitung aus dem Hydraulikmotor 6 führt in den Tank 12. Von der Druckleitung, die mit dem Innenraum der Linearhydraulikpumpe 100 verbunden ist, zweigt eine Leitung ab, die das erste 2/2-Wegeventil 21 mit dem Druckspeicher 22 verbindet.
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Parallel hierzu ist wie im Ausführungsbeispiel gemäß 2 bis 4 das zweite Druckbegrenzungsventil 25 geschaltet, über welches gegebenenfalls im Falle eines Überdruckes Druckfluid in den Tank 12 zurückfließen kann.
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Ein derart ausgebildeter hydraulischer Torantrieb 5 wird bevorzugt derart betrieben, dass bei einem Befahren der Rampe 101 durch ein Flurförderfahrzeug oder anderweitig durch Beaufschlagen der Rampe mit einem Gewicht der hierdurch in der Linearpumpe 101 entstehende Volumenstrom derart auf den Hydraulikmotor 6 aufgeschaltet wird, dass dieser das Tor öffnet. Unterstützend hierzu kann mittels ersten 2/2-Wegeventils 21 unter Druck stehendes Hydraulikfluid 13a aus dem Druckspeicher 22 entnommen werden.
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Es ist ein fünftes 2/2-Wegeventil 104 vorhanden, welches in der in 10 gezeigten Stellung dieser Betriebsart entspricht.
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In der oben beschriebenen Betriebsart „Tor öffnen“ ist das vierte 4/3-Wegeventil 103 derart abweichend von der Darstellung in Figur geschaltet, dass der Hydraulikmotor 6 das Tor öffnet. Wenn das Tor offen stehen bleiben kann, wird das vierte 4/3-Wegeventil 103 in die in 10 gezeigte Sperrstellung gebracht, so dass der Hydraulikmotor 6 hydraulisch blockiert ist. Bei einem solchen geöffneten Tor können Flurfahrzeuge, die die Rampe 101 überfahren, über die in 10 gezeigte Stellung des ersten 2/2-Wegeventils den Druck im Druckspeicher 22 erhöhen, indem sie die Linearhydraulikpumpe 100 betätigen. Ein solcher Druckvorrat kann dann zum Öffnen oder Schließen des Tores verwendet werden. Um einen solchen Druckaufbau gegebenenfalls mehrfach hintereinander durchführen zu können, kann es zweckmäßig sein, die Linearhydraulikpumpe 100 abweichend von der Darstellung gemäß 10 mit einem Hydraulikzufluss zu versehen, so dass die Pumpe beim Entspannen der Feder 102 Hydraulikfluid aus einem Tank nachsaugen kann. Gegebenenfalls ist in dieser Leitung ein Rückschlagventil zweckmäßig. Alternativ kann das fünfte 2/2-Wegeventil in der von 10 abweichenden Schaltstellung eine solche Verbindung zum Tank herstellen, wobei zweckmäßiger Weise das fünfte 2/2-Wegeventil 104 für die Zeit des Nachsaugens des Hydraulikfluid in der gegenüber 10 geänderten Schaltstellung bleiben muss.
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Die vorangegangene Beschreibung erwähnt als Torelement stets einen Torvorhang 2, welcher aufrollbar ist. Die gesamte erfinderische Idee ist allerdings auch ohne Weiteres für ein Hubtor 1 anwendbar, welches anstelle eines Torvorhanges 2 im Sinne eines biegsam schmiegsam aufrollbaren Bahnenmaterials einen aus starren Torvorhangabschnitten gebildeten Torpanzer hat. Insoweit ist der Begriff Torvorhang im Sinne der vorliegenden Anmeldung stets auch als aus starren Segmenten bzw. starren Torvorhangabschnitten aufgebauter Torpanzer eines Sektionaltores zu verstehen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Torantrieb kann in einfacher Art und Weise ein Notbetrieb des Torantriebes zur Verfügung gestellt werden, ohne dass es mechanische Energiespeicher, wie z. B. Federpakete bedarf, wodurch der mit solchen Energiespeicher einhergehender Wartungsaufwand aufgrund Verschleißes und Unfallgefahr vermindert werden können.
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Außerdem kann mit hydraulisch sehr einfachen Mitteln eine Absturzsicherung des Torblattes gewährleistet werden, wodurch im Gegensatz zu mechanischen Betätigungssystemen eine erhebliche Kostenreduzierung erreicht werden kann, da auf überdimensionierte Bremsen und Fangvorrichtungen verzichtet werden kann.
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Des Weiteren kann bei geeigneter Auslegung des Druckspeichers 22 bzw. der hierin gespeicherten Druckenergie eine vollständige Notöffnungs- bzw. Notschließungsfunktion zur Verfügung gestellt werden, die unabhängig von elektrischer Energieversorgung, z. B. durch manuell betätigte Ventile oder mittels Notstrompuffern, z. B. Notstrombatterien betätigter Ventile eine situationsangepasste Öffnung oder Schließung des Tores ermöglicht, ohne dass für den eigentlichen Antrieb elektrische Energie notwendig ist. Hierdurch lassen sich somit brandschutztechnische Vorgaben, insbesondere was die automatisierte Bereitstellung von Fluchtwegen und/oder Brandschotten angeht, leicht erfüllen.
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Zudem ist es leicht verwirklichbar, dass bei Erkennung eines Hindernisses in der Schließebene des Torvorhangs dieser schnellstmöglich angehalten und das Tor geöffnet wird. Mit einem erfindungsgemäß vorhandenen Druckspeicher 22, der ausreichende Mengen an Druckenergie speichert, kann in sehr schneller Art und Weise auf eine solche Hinderniserkennung reagiert werden und das Tor nahezu schlagartig geöffnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hubtor
- 2
- Torvorhang
- 3
- Wickelkasten
- 4
- Vertikale Führungsschienen
- 5
- Torantrieb
- 6
- Hydraulikmotor
- 6a
- Getriebe
- 7
- Führungsspiralen
- 8
- elektrische Bedieneinheit
- 10
- Hydraulikaggregat
- 11
- Hydraulikpumpe
- 12
- Hydraulikfluidreservoir (Reservoir)
- 13
- Hydraulikfluid
- 13a
- Druckfluid
- 14
- Erstes Rückschlagventil
- 15
- Erstes 4/3-Wegeventil
- 16
- Erstes Druckbegrenzungsventil
- 17
- erster Anschluss
- 18
- zweiter Anschluss
- 17a, 18a
- Anschluss
- 19
- Zweites Rückschlagventil
- 20
- erste Zweigleitung
- 21
- Erstes 2/2-Wegeventil
- 22
- Druckspeicher
- 22a
- Gaspolster
- 23
- zweite Zweigleitung
- 24
- Zweites 2/2 Wegeventil
- 25
- Zweites Druckbegrenzungsventil
- 26
- Dritte Zweigleitung
- 30
- Erste Antriebsrichtung
- 31
- Zweite Antriebsrichtung
- 40
- mechanische Bremse
- 50
- Erster Linearaktuator / Hydraulikzylinder
- 51
- Feder
- 52
- Kolben
- 53
- Kolbenstange
- 54
- Blockierausnehmungen
- 55
- Druckraum
- 60
- Rohrbruchventil
- 70
- Drittes 2/2 Wegeventil
- 71
- Viertes 2/2- Wegeventil
- 72
- Blende
- 80
- Zweites 4/3-Wegeventil
- 81
- Drittes 4/3 -Wegeventil
- 82
- Viertes 4/3-Wegeventil
- 83
- Zweiter Linearaktuator / Hydraulikzylinder
- 100
- Linearhydraulikpumpe
- 101
- Auffahrrampe
- 102
- Feder
- 103
- Viertes 3/4 Wegeventil
- 104
- Fünftes 2/2-Wegeventil
- 120
- 2/2-Wegeventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0369577 A1 [0002]
- DE 4305007 A1 [0003]
- EP 0881349 A2 [0004]
- WO 2006/097843 A1 [0005]
- GB 2520177 [0006]